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Full text of "Deutsche entomologische Zeitschrift"

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OF THE 


MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. 


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SEP 18 1896 


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Deutsche 


Entomologische Zeitschrift 


(früher „Berliner Entomologische Zeitschrift“) 


herausgegeben 


von der 


Deutschen Entomologischen Gesellschaft 


(früher „Berliner Entomologischer Verein“) 
in Verbindung 


mit Dr. G. Kraatz 
und verschiedenen gelehrten Gesellschaften. 


Siebenundzwanzigster Jahrgang. (1883.) 
Erstes und zweites Heft 


ausgegeben Januar und Juli 1883 


herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. 
v 
Mit 1 Kupfertafel. 


Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 14 Mark. 


a —— 


Redacteur: Dr. G. Kraatz. 


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London. Berlin 1883. Paris. 
Edw. Janson, Niecolai’sche Verlags- Luc. Buquet, 


28 Museum Street. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue St. Placide, 


Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten 
Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die 


Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise. 
D. Red. 


Inhalt des ersten und zweiten Heftes!) siebenund- 


zwanzigsten Jahrgangs der Deutschen Entomologischen 


Zeitschrift. 
Seite 

Tisel and Imaalın Bean Ara oe oral on 00 0 1—6 
Mllemeimep Angelegenheiten. vr... a ne 285.192 
Abhandlungen. 
Ueber die Verwandten der japanischen Cetonia submarmorea Burm. 

NOREDIMGS REIZE ee en ar ls 
Catalogs- Verbesserungen von Dems. . . . 2... 2.2. 13 


Allocotocerus nov. gen. Hydrophilidarum von Dems. . . .. 14-15 
Für Deutschland neue oder seltene Käfer von Major Schultze 

in Mainz, H. Hahn in Magdeburg, J. Weise in Berlin . 16 
Ueber die Arten der Gattung Anisoplia von Dr. G.Kraatz. . 17—24 
Die 55ste Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte 

von E. Brenske in Freienwalde a0. . . 2. ...,. 25-29 
Ueber blinde Bembidien von W. Ehlers in Cartagena . . . 30—32 
Beitrag zur Kenntnis der Clavigeriden, Pselaphiden und Sceyd- 

maeniden von Westindien von Edm. Reitter in Mödling 

beiavvien?= (Dazus Rafael ea 
Beitrag zur Kenntnils der mit Carabus Staehlinn Adams ver- 

wandten Arten von Dems. (Mit 4 lithogr. Abbild). . . 55-59 
Ueber die Verbreitung des Necrophorus nigricornis von Dems. . 60 
Ueber das Vorkommen von Cartodera elegans Aube von Dems. 60 
Uebersicht der bekannten Zitophilus-Arten von Dems. . . . 61-64 


1) Heft I. (S..25— 192) ist im Januar, Heft II. (S. 1—24, 193 — 400) 
im Juli 1883. ausgegeben; von S. 29 — 32 ist ein Carton gegeben. 


1® 


4 Inhalt. 


Neue Zonabris (Mylabris Ol.) aus Turkestan, mitgetheilt von 
Dr. L. v. Heyden ; : 

Zur näheren Kenntnils einiger Carabicinen-Gattungen von Dems. 

Coleopterologische Notizen von Edm. Reitter 

Ueber Zeronia regularis und die ihr verwandten Arten von Dems. 

Stellung und neue Arten der asiatischen Rüsselkäfergattung Cata- 
pionus von J. Faust in Sackenhausen (Kurland) . 

Rüsselkäfer um Margelan und Samarkand, gesammelt von Haber- 
hauer, aufgezählt von J. Faust 

Neue asiatische Rüsselkäfer von Dems. 

Beitrag zur Metamorphose der Käferfamilie der Elateriden von 
Th. Beling in Seesen am Harz x 

Neue Halipliden, beschrieben von E. Wehncke . 

Anthicus blechroides Baudi n. sp. . ; iR 

Adoretops, eine neue Rhizotrogiden-Gattung, welche die Gattung 
Adoretus copirt, von Dr. G. Kraatz 

Ueber die Melolonthiden - Gattung Zasiopsis von Dems. 

Ueber Carabus Parreyssi var. Gattereri Gehin von Dems. 

Die Sammlungen des Forstraths Kellner auf dem Museum in 
Gotha von Oberlehrer Strübing 

Ueber neue Grabwespen desMediterrangebietes vonFranz Friedr. 
Kohl in Wien 

Neuere Literatur von Dr. G. Kraatz. 
Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, fortgesetzt von 

Reitter 
Die Käfer ee von BR Westhoff . 
Ueber den Bau des Hypopygiums der Gattung Tipda etc. 
Inaugural- Dissertation von Fr. Westhoff 

Karsch, Carabiden von den Sandwich-Inseln etc. 
Horn, On aquatic carnivorous Coleoptera or Dytiscidae 

Todesanzeigen: 
Javet, Prof. Schmidt-Goebel, Prof. Troschel 

Neue asiatische Rüsselkäfer von J. Faust NO 

Ueber Plateumaris serices L. und discolor Panz. von Dr. L. 
v. Heyden. 

Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge lebenden Orina-Arten 
und ihre Larven von J. Weise : 

Psylliodes Napi var. flavicornis. Von Dems.. 

Coehiodes Hoffmanni n. sp. Von Dems. 


Seite 
65—68 
69—73 
14—75 
16—80 
81—983 
99— 101 

102—128 
129— 144 
145— 149 
150 
151 —152 
153—154 
155—158 
159—160 
161—186 

187 

187 

185 

139 

190 

190—192 
193 — 208 
209 . 
210—218 
219 
220 


Inhalt. 


Beiträge zur Kenntnils exotischer Lucaniden von Senator 
G. Albers zu Hannover bi Lak 

Ueber die Gattung Sphenophorus Schönh. von Edm. Reitter in 
Mödling, bei Wien 6 

Revision der Alexia-Arten von Dems. 

Die Orina- Arten der Schweiz von J. Weise 

Bestimmungs - Tabelle der Orina- Arten von Dems. 

Bemerkungen über Chrysomeliden von Dems. 

Notizen über Rüsselkäfer von Dems. : 

Beitrag zur Metamorphose der Käferfamilie der Elateriden. Von 
Th. Beling, Forstmeister zu Seesen am Harz 

Fünf neue Zabrus, beschrieben von Dr. L. v. Heyden 

Neue südost-europäische und klein-asiatische Käfer, beschrieben 
von L. v. Heyden und J. Weise > 

Ueber die mit Galeruca Geoffr. verwandten Gattungen von 
J. Weise 

Synonymische Bemerkungen über Cetoniden von Dr. G. Kraatz 

Bestimmungs-Tabelle der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus- 
Arten von J. Weise 

Bemerkungen zum Catalogus Coleopterorum Europae et Caucasi 
von Dems.. 

Fünf neue Syagrus, beschrieben von Dems. . HEN 

Käfer aus Osch (in Turkestan) von Dr. L. v. Heyden und 
Dr. G. Kraatz 

Käfer aus Tekke-Turcemenien von Denselben . 

Goniognathus nov. gen. Oarabinorum von Dr. G. Kraatz . 

Relazione di un viaggio nelle Calabrie fatto 1876 pel A. Costa. 
Besprochen von Dr. L. v. Heyden 

Ueber Dorcadion atrum Illig von Dems. , 

Zwei neue Käfer von Creta von Dems. ® ß 

Ueber die Trichiiden-Gattung /ncala Thoms. von Dr. G. Kraatz 

Ueber die Gattung Valgus und eine Anzahl neuer Arten derselben 
von Dems.. 

Neue exotische Cetoniden, beschrieben von Dems. 

Ptychodesthes nov. gen. Cetonidarum von Dems. . . . 2... 

Weitere Mittheilungen über Alexia von Edm. Reitter in Mödling, 
bei Wien 


Seite 
221—230 
231—235 
236—242 
243 —247 
248—250 
251—254 
254—256 
257—304 
305—309 
310—314 
315—316 
317—320 
321—332 
333— 334 
335 —336 
337 —353 
354—360 
361—362 
363—366 

367 

368 
369— 372 
373—379 
3380—390 
391—392 
393 —394 


6 Inhalt. 
Seite 
Zwei neue Nalassus- (Helops-) Arten von Dr. G.Kraatz. . . 335 
Necrologe von Dr. J. Friedländer, Prof. Mäklin und 
Prof. Zeller 20.0 Mu UNO Se 36 53 
Bücher-Anzeigen von Dr. G. Kraatz. 
Revue Mensuelle d’Entomologie pure et appliquee redigee 
PacaWlardımnaD/o)oikoRumorRE Tel er er 398 
Der Naturaliensammler von Dr. L. Eger . . 2. ... 339 
Coleopterorum novitates von Rene Oberthür . . . . 99 


Anzeigen, Druckfehlerberichtigungen, Bemerkung für den Buch- 
binder 0. 2.0 ans Ye Beh lacn. Ener a 0) 


Allgemeine Angelegenheiten 1883. 


In der Sitzung am 9. October wurde zum Stellvertreter des 
Präsidenten Herr Geheimer Ober-Regierungsrath Herwig in Berlin 
gewählt, welcher seit einigen Jahren hier ansässig und schon seit 
längerer Zeit Mitglied des Vereins ist. Im Uebrigen wurde der 
bisherige Vorstand wieder gewählt. 

Bereits zugleich mit dem ersten Hefte dieser Zeitschrift wurde 
v. Heyden’s Catalog der Coleopteren von Sibirien abgeschlossen; 
die deutsche entomologische Gesellschaft hat diese Arbeit unter- 
nommen, an der die russische entomologische die Betheiligung ver- 
weigert, die Societe des Naturalistes de Moscau zuerst ihre Be- 
theiligung zugesagt, später aber zurückgenommen hatte. Hiernach 
blieb der deutschen Gesellschaft nichts übrig, als das überaus 
fleilsige Werk v. Heyden’s auf eigene Kosten drucken zu lassen, 
obwohl dies eigentlich Pflicht der russischen gewesen wäre, welche 
mit reichen Mitteln ausgestattet ist, die deutsche leider nicht. 

Dr. Bertkau, der Berichterstatter über die wissenschaftlichen 
Leistungen im Gebiete der Entomologie (für 1881. p. 239), sagt 
von diesem Cataloge: „in dem ausführlichen Titel ist neben der 
Bürgschaft, die der Name des Autors leistet, eigentlich alles das 
enthalten, was diesen Catalog so vortheilhaft vor ähnlichen aus- 
zeichnet“. Diesen wenigen anerkennenden Worten soll hier nur 
kurz hinzugefügt werden, auf welche einfache Weise Hr. v. Heyden 
dazu gelangte, die genaue Kenntnifs von der geographischen Ver- 
breitung der Arten zu geben; es wurde durch stehende Schrift der 
Artnamen angedeutet, dafs die Art in Sibirien, nicht aber in 
Europa vorkommt, während die Arten, die in Sibirien und Europa 
vorkommen, mit Cursiv-Schrift gesetzt sind. Vor den Namen der 
deutschen Art steht ein 7, vor den russisch-asiatischen, nicht- 
sibirischen oder den Arten des chinesischen Grenzgebietes steht 
ein ||; steht ein 7 und || vor einer Art, so bedeutet dies, dafs sie 
noch nicht in Sibirien, wohl aber in Turkestan oder der Mongolei 
aufgefunden ist. 

Wer die zahllosen Citate dieser Arbeit vergleicht, kann sich 
eine Idee von der Arbeit des Verfassers machen; dafs dieselbe eine 


8 Allgemeine Angelegenheiten. 


vortrefflicbe Grundlage für das weitere Studium der Arten der 
palaearctischen Zone bietet, braucht kaum bemerkt zu werden. 

Fast gleichzeitig mit dem zweiten Hefte erscheint als viertes 
Heft der Deutschen Entomologischen Zeitschrift der 

Catalogus Coleopterorum Europae et Caucasi auctoribus 
Dr. L. v. Heyden, Ed. Reitter et J. Weise. Berlin 1833. 
Nicolai’sche Verlagsbuchhandlung (R. Stricker). 4 et 
228 S. Preis 6 Mark. 

Aufser den im Titel genannten Herren haben sich auch die 
Herren Dr. Eppelsheim (Staphyliniden) und Ganglbauer (Böcke) 
an der Bearbeitung des Catalogs in mehr oder minder ausgedehntem 
Malfse betheiligt,. Dafs gerade die Redaction und der Druck eines 
solchen, aus mehreren Händen geflossenen Catalogs mit besonderen 
Schwierigkeiten verknüpft ist, wird Mancher ahnen; dafs aber die 
Wirklichkeit die kühnsten Ahnungen übersteigt, soll hier gern 
bestätigt werden. Auch dieser Catalog wird manche Mängel zeigen, 
Niemand aber wird Herrn Weise bestreiten, dals er redlich bemüht 
gewesen ist, das ihm zugängliche Material nach Kräften zur 
Kenntnils zu bringen. 

Die Käfer des Caucasus im weiteren Sinne sind auch diesmal 
mit inbegriffen; hoffentlich aber wird der nächste Catalog die Fauna 
des palaearctischen Gebietes bringen, welche der Staudinger’sche 
Catalog mit Recht schon seit lange enthält. 

Da Heft 1 vom Jahrgang 1834 bereits im Monat Februar aus- 
gegeben werden soll, so werden die Herren Mitglieder des Vereins 
ersucht, den Jahresbeitrag von 10 Mark rechtzeitig vorher ein- 
zusenden. 

Mit der Petersburger Revue Mensuelle d’Entomologie pure et 
appliquee, redigee par Wladimir Dokhtouroff ist Schriftentausch 
eingeleitet. 

Seit dem Februar dieses Jahres sind dem Vereine beigetreten: 

Herr G. Beckers, Seminarlehrer in Rheydt. 

- Adolphe Lopez Oepero in Xerez de la Frontera, 
4 Rue Pedro Alorezo (Col.). 

- A. Grouville, Directeur des Tabacs in Nizza. 

- Otto Harrassowitz in Leipzig. 

- Kühl, Uhrmacher in Berlin, Niederwallstr. 24. 

-  Plustchersky in Petersburg. 

- Sanitätsrath Ruge in Wennigsen bei Hannover. 


Dr. G. Kraataz. 


Te 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 18383. Heft I.] 


Ueber die Verwandten der japanischen Cetonia 
submarmorea Burmeister 
von 


Dr. G Kraatz. 


Die oben genannte Art ist diejenige, welche von Japan am 
häufigsten zu uns kommt und bis vor Kurzem war es nur Wenigen 
bekannt, dafs noch eine zweite ihr ähnliche existirt, welche in 
dem von G. Lewis 1879 herausgegebenen Catal. of Col. from the 
Japanesi Archipelago als brevitarsis Lewis aufgeführt, aber erst 
nach dem Erscheinen desselben beschrieben ist !). 

Da die Beschreibungen beider eine sichere specifische Unter- 
scheidung kaum ermöglichen, so soll hier auf einige wichtige, bisher 
unbeachtet gelassene Merkmale aufmerksam gemacht und demnächst 
‚die geographische Verbreitung beider genauer verfolgt werden. 

Die submarmorea ist von Burmeister nach Weibchen be- 
schrieben (wie er selbst angiebt) und durch grofse habituelle 
Aehnlichkeit mit der bekannten europäisch-asiatischen marmorata 
ausgezeichnet; sie ist indessen meist merklich gröfser, weniger 
glänzend, viel stärker punktirt, sowohl auf Thorax als Fild.; 
während die Umgebung des Schildchens bis zu den weilsen Flecken- 
zeichnungen bei der marmorata glatt ist, zeigt sie bei der sub- 
marmorea eine sehr deutliche Punktirung; die weilsen Zeichnungen 
sind weniger zart, die Flecke mehr gelblich, aufser den Binden- 
zeichnungen nur wenige helle Pünktchen vorhanden. Ober- und 
Unterseite der submarmorea sind meist kupfrig, bisweilen grünlich 2). 

Das Pygidium der marmorata ist fast flach, nur beim Männchen 
ist in der Mitte des Vordertheils eine schwache, von Erichson nicht 
erwähnte Beule bemerklich. 


!) On certain new Species of Coleoptera from Japan in Ann. 
and Mag. of Nat. Hist. for Dec. 1879. 

2) Ein von Erichson nicht angegebenes Merkmal der marmorata 
ist die grünliche Färbung des trapezförmigen glatten Raumes 
zwischen Mittel- und Hinterhüften, dieselbe fehlt fast nie und hilft 
die marmorata von ungemein ähnlichen caucasischen Formen der 
floricola, die mit ihr nicht selten verwechselt werden, unterscheiden. 


10 G. Kraatz: über die Verwandten 


Dagegen ist die Bildung des Pygidiums bei den 
beiden Geschlechtern der submarmorea sehr eigen- 
thümlich und liefert fast das beste Unterscheidungs- 
Mittel von der brevitarsis. 

Burmeister sagt, nur die Afterklappe ist stark runzelig, doch 
möchte ich dies nur im Gegensatz zur marmorea betonen. 

Bei der submarmorea Z' ist das Pygidium vorn leicht gewölbt, 
an der Spitze zu einer rundlichen, fast glatten, glänzenden Beule 
aufgetrieben. 

Bei submarmorea 2 dagegen ist das Pygidium in der Mitte 
mit einer deutlichen, erbabenen Längsbeule versehen, jederseits 
derselben in der Mitte mit einem flachen Quereindruck. 

Die brevitarsis Lewis ist der submarmorea ganz ähnlich 
gefärbt, meist etwas deutlicher kupferroth, weniger punktirt, kräftig, 
etwas kürzer und breiter, Beine und Tarsen kürzer und kräftiger, 
der Clypeus vorn fast gerade abgeschnitten (bei der submarmorea 
meist deutlich ausgerandet). 

Das Pygidium ist aber bei beiden Geschlechtern flach, 
beim g in der Mitte mit kaum bemerkbarer Längserhöhung; dabei 
ist es dichter längsgestrichelt, matter, ähnlich wie die Fld., welche 
bei der brevitarsis, namentlich an den Seiten, weniger deutlich 
punktirt, dichter längsgestrichelt erscheinen. 

Die brevitarsis kommt nach Lewis im südlichen Japan nicht 
selten vor; meine Ex. stammen von Shangai und aus dem östlichen 
China. 

Der Clypeus ist bei der drevitarsis vorn fast gerade abgeschnitten, 
indessen ist doch eine schwache Ausbuchtung vorhanden; bei der 
submarmorea ist er in der Mitte sehr deutlich ausgeschnitten, vorn 
deutlich aufgebogen. Bei alten, kleinen und auch weiblichen Ex. 
der submarmorea kann indessen der Ausschnitt des Clypeus ebenso 
schwach wie bei der brevitarsis werden. 

Weifs man beide japanische Arten scharf zu unterscheiden, so 
ist es interessant, ihre geographische Verbreitung und Veränderungs- 
Fähigkeit zu verfolgen. 

In Japan variiren beide nur wenig; die submarmorea zeigt 
oben bisweilen einen leichten Stich in’s Grünliche, die brevitarsis 
wird bisweilen heller kupfrig. 

In China und Vorderindien findet sich eine lebhaft grüne 
Cetonia, welche im Uebrigen alle charakteristischen Merkmale der 
submarmorea zeigt; dieselbe ist nicht selten kleiner, bisweilen aber 
auch merklich grölser und zugleich feiner punktirt; ein solches Ex. 


der japanischen Cetonia submarmorea Burmeister. ‚ui 


aus dem nördlichen China in meiner Sammlung ist 25 mill, lang 
und 14 mill. breit. 

Diese grüne Form ist die wenig bekannte werata Erichs., deren 
typisches Ex. ich auf dem hiesigen Entomologischen Museum 
vergleichen konnte. 

Im Gemm. Har. Catalog ist diese Art, ich weils nicht genau 
auf wessen Autorität, irrthümlich als Synonym der speculifera 
Swartz angeführt, von welcher später noch die Rede ist. 

Nach besonders breiten und grolsen Ex. der aerata (von 
263 mill. Länge) ist die confuciusana von Thomson (Typi Ceton. 
1878. p. 28) beschrieben. 

Nach Schaum (Ann. France 1879. p. 277) wäre die aerata 
Er., que j’ai comparee au Museum de Berlin, identique avee la 
var. de la Protaetia speculifera, que MM. Gory et Percheron ont. 
figure sous le nom de C. orientalis. 

Dagegen erklärt Blanchard (Catal. Coll. Ent. 1850. p. 5. nota): 
C. orientalis nous parait differer notablement de speculifera et aerata, 
avec lesquelles la confond M. Schaum. 

Blanchard’s parait ist wenig belehrend; nehmen wir an, dafs 
die orientalis auf eine von den beiden genannten Arten zu beziehen 
ist, so kann es kaum auf die stark glänzende speculifera sein, 
vielmehr spricht das vert sombre & reflets dores, das fortement 
ponctu& sur les elytres et le corselet nur für aerata und auch im 
Uebrigen sprechen Beschreibung und Abbildung nicht gegen diese 
Deutung. Bis daher nicht andere Mittheilungen über die orientalis 
Gory gemacht werden, wäre diese Form die zuerst (1833) be- 
schriebene der besprochenen submarmorea. 

Verfolgen wir die Ödrevitarsis über die Grenzen von Japan 
hinaus, so finden wir sie hier zunächst am Amur in der auffallenden 
var. nigrocyanea Kraatz (Deutsche Ent. Z. 1879. p. 238). Nach 
längeren sorgfältigen Studium der hierher gehörigen Formen kann 
ich dieselbe mit Sicherheit als Var. der drevitarsis bezeichnen, 
welche letztere weder beschrieben noch mir bekannt war, als ich 
die nigrocyanea aufstellte.e Die nigrocyanea ist, um nicht unnütz 
weitläufig zu werden, eine schwarzblaue brevitarsis; später fand sich 
noch ein zweites Ex. unter den bei Hrn. Ribbe befindlichen 
Amurkäfern, welches weder die schwarzblaue Oberseite der nigro- 
cyanea, noch die kupfrige der bdrevitarsis, sondern oben fast die 
Farbe der marmorata, unten dagegen ein etwas lichteres Blau als 
nigrocyanea zeigte und als var. cyaniventris in Special- Catalogen 
wohl Erwähnung verdiente. 


12 G. Kraatz: über die Verwandten 


Ganz verschieden von der brevitarsis sieht die specuhifera 
Swartz aus, deren Diagnose lautet: „virödi-aurea nitidissima glabra, 
undique alboguttata, elytris apice acuminatis, disco antico laevissima. 
Habitat in Insula Solo !) maris pacifici. Mus. Schönherr.“ 

Zu dieser speculifera wird im Cat. Gemm. Har. die philippensis 
Gory (non Fabr.) jedenfalls mit Recht gezogen, als Vaterland beider 
China angegeben, von wo allerdings der Käfer häufiger zu uns 
gekommen ist, als von der genannten Insel. 

Obwohl ich keine Zwischenformen zwischen speculifera und 
brevitarsis besitze, so würde ich beide wegen ihrer Uebereinstim- 
mung in den wesentlichen Merkmalen für Formen einer Art 
halten, wenn nicht die Spitzen der Fld. bei der speculifera in der 
Regel merklich stärker ausgezogen wären als bei der brevstarsis; 
dieser Eigenschaft verdankt sie wohl Dejean’s Namen produeta. 

Bei der Schwierigkeit der Artenscheidung in dieser Gattung 
scheint mir demnach die Zusammengehörigkeit beider Formen noch 
nicht vollständig bewiesen. 

Hr. v. Harold hat (Comptes Rendus de la Soe. Ent. de Belgique 
1880. p. VI) eine Diagnose einer nahe verwandten Art gegeben: 

Cetonia crassa: robusta, dorso vix depressa, nitida, obscure 
aenea, thorace elytrisque albovariegatis, his dense non seriatim 
punctatis clypeo obtuse bilobato, mesosterni prosessu lato, laevi, 
antice subrotundato-truncato. — Long. 20—25 mill. 

Patria: China borealis, Peking. 

Hr. v. Harold hat bis jetzt sein Versprechen, eine genauere 
Beschreibung der Art zu geben, noch nicht erfüllt; nach der Diagnose 
unterscheidet sie hauptsächlich die dichte, nicht in Reihen geordnete 
Punktirung der Fld. und die weniger kupfrige Färbung von der 
brevitarsis. Dals dieselbe indessen am Amur erzfarben und sogar 
bläulich erzfarben werden kann, haben wir bereits gesehen. Aber 
auch die Punktirung kann eine sehr verschiedene sein; in der Regel 
sind allerdings die Punkte auf dem Theile der Fld., welcher vor 
dem verflachten, dicht punktirten Theile liegt, in unregelmäfsige 
Reihen geordnet; bei einem Stücke aus Japan aber, von lebhaft 
kupferrother Färbung, sind sie fast ganz geschwunden. 

Nach meiner Ansicht nun ist die crassa eine brevitarsis mit 
zunehmender Punktirung und in Folge dessen auch mit vermehrter, 
weilslicher Zeichnung, wenn keine anderen Unterschiede angegeben 
werden. 


!) Damit ist jedenfalls die Insel Solor gemeint, nach der die 
Cetonia solorensis Wall. benannt ist. 


der japanischen Cetonia submarmorea Burmeister. 13 


Andere wesentliche Unterschiede als die dichtere Punktirung 
und dunklere Färbung kann ich zwischen den genannten beiden 
Arten nicht auffinden. 


Nachschrift. 


Diese Arbeit hat einige Jahre gelegen, ehe sie publieirt wurde; 
ich habe bereits auf die, von der gewöhnlichen merkwürdig ab- 
weichenden Bildung des Penis der submarmorea aufmerksam 
gemacht 1), welche von der aller mir bekannten Cetoniden merklich 
abweicht. 

Cetonia brevitarsis hat einen sehr einfach gebildeten Penis, bei 
dem kein Seitenzahn an den abgerundeten Vorderecken der beiden 
Valven hervortritt, ähnlich wie bei Cetonia cardui Gyll.?). 

Ganz ebenso ist der Penis bei Cetonia crassa Harold und 
speculifera Swartz gebildet. 

Bei der Cetonia puncticollis Burm. (= Dalmanni Gory) vom 
Himalaja, die sich den genannten anreiht, ist der Penis ähnlich 
wie bei Cetonia metallica Herbst gebaut, d.h. er ist oben vor der 
Spitze eingebogen und der Seitenlappen ist von dem Mittellappen 
durch einen deutlich bemerkbaren Zahn abgesetzt. 


1) Deutsche Ent. Zeitschr. 1880. p. 133. taf. I. fig. 10. 
2) Venalb au (OLE Br 


Uatalogs-Verbesserungen. 


In dem neuen Catal. Col. Europae et Caucasi ist auf mehrere 
meiner Ausführungen keine Rücksicht genommen: 

Aethiessa tincta ist sicher keine Aethtessa,; sondern eine 
Cetonia sensu lat. (vergl. D. E. Z. 1881. p. 135). 

Cet. opaca Fabr. und funeraria Gory sind zu streichen und 
Cardui Gyll. an deren Stelle zu setzen (vergl. Kraatz, Monatsbl. 
N. p. 62). 

Cet. metallica Herbst ist für floricola Herbst zu setzen, wie 
Hr. v. Harold richtig nachgewiesen hat (Comptes Rend. de la Soc. 
Ent. de Belgique 188. p. Vl.). 

Cet. sibrica Geb]. ist meines Wissens weder in Italien noch 
in Griechenland aufgefunden worden, sondern nur die /rojana Gory 
an letzterem Orte. 

Cet. corvina Motsch. ist Var. von Cardui Gyll. 


Cet. Carthami Gene ist gute Art. 
Dr. G. Kraatz. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] 


Allocotocerus nov. gen. Hydrophilidarum. 
aAlororos — inusitatus, TO xeoas — antenna. 


Tribus II Hydrophilidarum Lacord. Gen. de Col. I. p. 454. 


Von 
Dr. G. Kraatza. 


Antennae graciliores, 9-articulatae, articulis 2 primis elongatis, 
primo crassiore, tertio et quarto valde minutis, conjunctim praecedenti 
dimidio brevioribus, quinto multo majori, transversim posito, basi 
latiore, clavu triarticulata oblonga, articuli quinti basi eztus 
affira. 

Palpi debiles. 

Caput leviter transversum, oculis majusculis, magis solito 
prominuls. | 

Thorax declivis, elytris angustior, lateribus subacuminato- 
productis. 

Scutellum valde angustum. 

Elytra basi leviter emarginata, globosa, lateribus subcompressa, 
confertim subtiliter punctata, punctorum paullo majorum strüs non- 
nullis ad latera instructis, his basin versus et pone medium evanescen- 
tibus; elytrorum apice leviter acuminato-producto, stria suturali apicali 
vir ad medium usque producta. 

Pedes natatoris, validiusculi, anticis multo minoribus quam in 
generibus affinibus. 

Corpus valde convezum, nigrum, nilidum. 

Patria: Nova Guinea. 

Generi Amphiopsi affine, oculis autem haud divisis, fortius 
prominulis, thoracis forma valde diversa, scutellum sublineare, 
antennae valde singulares. 

Eine, durch Gestalt und Fühlerbildung höchst ausgezeichnete 
Gattung, durch den stark gewölbten Körper u.s. w. an Amphiops 
erinnernd, der Thorax aber nach den Seiten zu so stark verengt, 
dafs kein Seitenrand vorhanden, sondern Vorder- und Hinterrand 
eine leicht abgerundete, vorgezogene Spitze bilden. Der Thorax 


G. Kraatz: über Allocotocerus nov. gen. Hydrophilidarum. 15 


ist schmaler als die Fld., welche zu seiner Aufnahme in der Mitte 
leicht ausgerandet ist. 

Sehr merkwürdig ist die Fühlerbildung, indem das fünfte Glied 
mit dem Schafte fast einen rechten Winkel bildet und die lose, 
schlanke Keule an seiner Basis angeheftet ist. 


Allocotocerus Bedeli: Cyclonoto orbiculare vir longior, sed 
multo magis convezus, nigerrimus, nilidus, capite thoraceque con- 
fertim subtiliter, elytris his paullo distinctius punctatis, ad latera 
punctorum seriebus 3—4 utrinque valde abbreviatis instructis, pedibus 
nigris, anticis valde teretibus antennisque rufis, clava fuscescenti. — 
Long. 4 mill. 

Dem bereits Gesagten wäre etwa nur noch hinzuzufügen, dals 
eine Reihe sehr weitläufig gestellter Punkte in ziemlicher Ent- 
fernung von der Nath derselben parallel läuft. 

Ein Ex. befand sich unter einer Anzahl von Hrn. Fels im 
Innern des südöstlichen Guineas gesammelter Insekten. 

Der Käfer ist von mir zu Ehren meines scharfsichtigen Pariser 
Collegen, eines der tüchtigsten französischen Coleopterologen, be- 
nannt worden, dessen werthvolle synonymische Bemerkungen über 
die zu Amphiops Er. gehörigen Gattungen !) mich zur näheren 
Untersuchung des neuen Genus anregten. 


1) Caelostoma Cast. und Cyprimorphus Fairm., Annal. Soc. Ent. 
France Bull. 1880. No. 11. p. 106; den /ueidus Er. halte ich nach 
typischen Ex. ebenfalls mit meinem compressus aus Marocco für 
identisch; der in neuerer Zeit beschriebene mater Sharp aus Japan, 
welcher noch nicht im Münchener Catalog steht, ist habituell sehr 
ähnlich, aber kleiner. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] 


Für Deutschland neue oder seltene Käfer. 


1. Ich theile Ihnen ergebenst mit, dafs ich hier bei Mombach 
Ende Juni 1882 ein Stück (31) des Molorchus discicollis Heyd. 
gefangen habe. Das merkwürdige Thier (s. D. Ent. Z. Jahrg. 76. 
S. 383), welches meines Wissens bis jetzt nur in 2 Exemplaren 
bekannt ist, fiel beim Abklopfen eines dürren Reisigbündels von 
Populus nigra in meinen Schirm. Leider blieben alle meine späteren 
Nachforschungen an der Fundstelle ohne weiteren Erfolg. Der 
Käfer besitzt ein von den übrigen Molorchus-Arten so abweichend 
geformtes Halsschild mit so eigenthümlicher, von v. Heyden sehr 
treffend als fingerhutartig bezeichneter Punktirung und dabei so auf- 
fallend kurze Flügeldecken, dafs ihm meines Erachtens weit mehr 
als Brachypteroma die Berechtigung eines eigenen Genus zugesprochen 
werden mülste. Bemerke noch, dafs die Fühler dieses g' nicht ganz 
die Hinterleibsspitze erreichen. Major Schultze in Mainz. 

2. Dorytomus tenuirostris Gyll., bisber nur aus Frankreich 
bekannt, ist von Hrn. Rector Scheibe in Kemberg gefangen, von 
Hrn. Kirsch bestimmt. 

3. Von Cetonia Fieberi Kraatz habe ich Mitte Mai ein kleines 
Stück hier gefangen. H. Hahn in Magdeburg. 


4. Salpingus aeneus Steph. auf geschälten Eichen bei Celle 
(Brauns). 

d.  Baris resedae Bach, die grolse Form von B. morio Boh., 
wurde von Hrn. Brauns in Celle aus Wurzeln von Reseda luteola, 
die von Göttingen stammten, gezogen. 

6. Microglossa nidicola Fairm. zahlreich in den Eingängen 
der Nester der Uferschwalbe bei Celle (Brauns). 

7. Orina decora Richter wurde von Hrn. Regierungsrath 
Leydhecker aus Strafsburg i. Els. bei Grendelbruch in den Vogesen 
angetroffen. 

8. Halyzia ocellata var. hebraea L. Auf Kiefern bei Celle von 
Hrn. Brauns gefunden. Das Stück, welches ich zur Ansicht hier 
habe, hat fast strohgelbe Fld. mit drei breiten schwarzen, fast 
gleichbreiten Längsbinden. Die beiden äufseren entspringen aus 
der vergröfserten Normalmakel I und entstehen dadurch, dafs sich 
mit ihr die Makeln 4 und 7, weiter nach innen 5 und 3 verbinden. 
Die dritte Längsbinde beginnt breit und scharf dicht hinter der 
strichförmigen Makel 2 am Schildchen, wo sie fast die Naht be- 
rührt, und ist durch das Zusammenfliefsen von Makel 6 und 9 her- 
vorgerufen, in der Mitte leicht verschmälert. Die Längsbinden sind 
also hinten, wo die Normalmakel 10 gänzlich fehlt, nicht verbunden. 


J. Weise. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft I.] 


Ueber die Arten der Gattung Anisoplia 


Dr. @ Kraate. 


Die Arten dieser Gattung wurden im Jahre 1844 von 
Burmeister !) ziemlich oberflächlich, im Jahre 1848 von Erichson 
nach sorgfältigen Studien beschrieben ?), indessen beschrieb dieser 
ausgezeichnete Beobachter Jie aulserdeutschen Arten nur aphoristisch 
in Noten, so dafs viele Entomologen sie nicht richtig erkannten. 
Er allein aber hat auf die sehr schwierigen Unterscheidungs- 
merkmale aufmerksam gemacht, welche die Bestimmung der Arten 
ermöglichen. Im Jahre 1855 gab Burmeister ?) eine Anzahl Be- 
richtigungen, denen er „die ausführliche und fast vollständige 
Behandlung der Arten von Erichson zu Grunde legte“. Aber er 
erwähnt in seiner Arbeit nirgends die wichtigen specifischen Unter- 
schiede, welche Erichson der verschiedenen Klauenbildung ent- 
nommen und führt z. B. die vellosa Besser Fald. als Varietät der 
bromicola auf *), obwohl Erichson ausdrücklich auf die schlanken 
Klauen und die Behaarung derselben (elytra dense cano villosa 
bei Faldermann) aufmerksam gemacht und sie deshalb von der 
bromicola Germ. ausdrücklich getrennt hat. Ebensowenig konnte 
er Anisoplia dispar Er. mit crucifera Hbst. zusammenziehen, da 
Erichson beiden eine verschiedene Klauenbildung giebt. Beide 
Irrthümer und andere sind in den Münchener Catalog übergegangen, 
gerade so, wie daselbst, auf Burmeister’s Autorität, Anomala daurica 
Mnh., vitis Fabr., solida Er., als Varietäten der Frischü Fabr. 
aufgeführt sind, obwohl wir es in denselben unzweifelhaft mit 
guten Arten zu thun haben. 

Die richtige specifische Unterscheidung der Anisoplien unter- 
liegt grofsen Schwierigkeiten, weil g' und ® nicht selten ziemlich 
verschieden aussehen, noch mehr als Erichson’s Beschreibungen 
vermuthen lassen; weil ferner bei den einzelnen locale Varietäten 


1) Handbuch der Entomologie IV. 1. 

2) Naturgeschichte der Ins. Deutschl. III. p. 632 u. fig. 
3) IV. 2. p.488 u. fig. 

Dallas 0lp6306. 


Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 2 


18 G. Kraatz: über 


unterschieden werden müssen, indem bald die Grölse, bald die 
Färbung, bald die Behaarung beträchtlichen Schwankungen unter- 
liegt. Bevor ich auf diese Unterschiede genauer eingehe, welche ich 
bereits seit mehreren Jahren verfolge, werde ich die Beschreibung 
einer Anzahl neuer Arten geben und dann Bemerkungen über ein- 
zelne der beschriebenen folgen lassen. 


A. Neue Arten. 

1. Anisoplia valida: Viridi-aenea, oblonga, capite thorace- 
que densius, elytris minus dense, ad scutellum longius pilosis, 
rufescentibus, distincte striatis fimbria membranea integra, subtus 
dense villosa. — Long. 14—15 mill. | 

Mas: Tarsorum anticorum unguiculo ezteriore incrassatulo. 

Fem.: Thoracis angulis posticis albo-villosis, macula quadrata 
scutellari interdum fusca. 

Var.: Elytris nigris. 

Anisoplia pallidipennis Er. (non Gyll.), Ins. Deutschl. III. 136. 

Eine der gröfsten Arten, doppelt so grofs als bromicola (über 
6 lin. lang), viel breiter, der Thorax lebhaft grün, dieht und 
lang abstehend behaart, die Flügeldecken ebenfalls lang behaart, in 
der Gegend des Schildchens länger, die Behaarung an den Hinter- 
ecken des Halsschildes in ein weifsliches Büschelchen ausgezogen 
(aber nur beim 9, beim d' tritt dasselbe nicht deutlich hervor). 
Die Fid. sind einfarbig rothbraun, beim 2 bisweilen ein gemein- 
schaftlicher Fleck am Schildehen schwärzlichbraun (nach Eriehson 
bisweilen ganz schwarzbraun), deutlich gestreift, beim Q glänzender, 
auf der vorderen Hälfte mit deutlicher Schwiele, rings herum mit 
deutlichem Hautsaum. Die Afterdecke dicht und lang, anliegend 
behaart, auf der Unterseite ebenso, an den Seiten des Hinterleibes 
abstehend und wollig. Die Vorderklauen des g' sind deutlich ver- 
dickt, aber verhältnilsmälsig kurz. 

Von Dr. Krüper in Griechenland gesammelt und von ihm früher 
an Hrn. Tieffenbach eingesendet; in späteren Sendungen ist mir 
der Käfer nicht vorgekommen. 

Obwohl Anisoplia pallidipennis von Gyllenhal (Syn. 
Ins. III. App. p. 40. 61) treffend beschrieben ist, so hat sie doch 
bis jetzt Niemand erkannt, da Erichson sie auf seine pallidipennis 
bezog und Burmeister angiebt: in Sieilien, Dalmatien und Nord- 
Afrika, aber zugleich: „von mir früher verkannt und auch jetzt 
nicht näher untersucht“. (Handb. IV. 2. p. 401.) Allerdings habe 
ich auch sicilianische Stücke pallidipennis bestimmt gefunden, es 


die Arten der Gattung Anisoplia. 19 


waren dies aber stets helle fempestiva Er., auf welche Gyllenhal’s 
Beschreibung durchaus nicht palst. Dagegen erhielt ich aus Oran 
ein Ex. der depressa Er., auf welches Gyllenhal’s Beschreibung 
durchaus zutrifft; es gehört zur Form mit einfarbig gelben Fld. 
derselben, der Thorax ist pilis erectis fulvo-testaceis dense hirtus, 
die elytra testacea sind pube fulvo-testacea decumbente vestita, 
die unguieuli ferruginei. Sonach ist Anisoplia depressa Er. zweifellos 
mit pallidipennis Gyll. identisch, da auch das Vaterland (Barbaria) mit 
Bestimmtheit nachgewiesen ist. Dazu kommt noch, dafs Blanchard 
(Cat. du Musee p. 174) von der pallidipennis sagt: du voyage de 
Mr. Lucas. Auch die von Burmeister zuerst auf pallidipennis Gyll. 
bezogene Gyll. ist nach der Beschreibung zu urtheilen, nichts 
anderes als depressa Er. 

Auf unsere valida kann pallidipennis Gyll. nicht bezogen werden, 
wie es von Erichson geschieht, weil Gyll. den rothbraunen Käfer 
nicht festaceus genannt hätte und beim Hinterleibe gewils nicht 
von einer villositas alba decumbens gesprochen hätte, noch weniger 
bei den Fld. Alles das palst vortrefflich auf depressa Er., aber 
nicht auf valida, welche nur aus Dalmatien und Griechenland 
bekannt ist. 

2. Anisoplia armeniaca: Oblonga, viridi- aenea, nitidula, 
capite, thorace, latere inferiore, femoribus tibüsque longe pülosis, 
elytris distincte striatis, bası longius pülosis, luteis, limbo macula 
quadrata circa scutellum fasciaque media nigris, fimbria membranea 
integra. — Long. 11 mill. 

Mas: Tarsorum anticorum unguiculo exteriore fortiter elongato. 

Fem.: Elytrorum margine laterali basali parum incrassato. 

Var.: Elytris totis luteis. 

Var.: Etris totis aeno-piceis. 

Wenig kleiner, aber schmäler als farraria, der Seitenrand der 
Fld. des Weibchens meist nur schwach erweitert, die häutige 
Membran denselben erreichend; durch das lang behaarte Halsschild 
besonders ausgezeichnet. Die Zeichnung ist fast dieselbe wie bei 
crucifera Herbst Er., das Schwarz indessen meist weniger vor- 
herrschend, Ex. mit ganz gelbbraunen oder ganz braunschwarzen 
Fld. nicht selten. Aufser durch seine lange Behaarung ist der Thorax 
durch eine wenig dichte Punktirung ausgezeichnet; er zeigt in der 
Regel einen deutlich grünlichen Anflug, welcher auf den Fld. der 
einfarbigen Ex. weniger deutlich hervortrit. Die Klauen des 
Männchens sind ziemlich schlank und reichen fast bis zur Basis 
des vorletzten Gliedes. Die Streifen der Fld. sind sehr deutlich 

IF 


20 G. Kraatz: über 


gestreift. Brust und Hinterleib sind mit dichtem Haarfilz bekleidet, 
der an den Seiten des letzteren etwas büschelig, bei Spiritusex. 
deutlicher an den Seiten des Hinterleibes hervortritt. 

In Armenien bei Erzerum mehrfach von Hrn. v. Malinowsky 
gesammelt. 

3. Anisoplia morio: Nigra, nitida, pygidio et infra albo- 
tomentosa, supra subglabra, thorace dense punctato, elytris haud 
distincte striatis sed costis 2 dorsalibus plerumque distinctis, clypeo 


paullo magis solito producto, lateribus acutis. — Long. 11—12 mill. 
Mas: Tarsorum anticorum unguiculo exteriore elongato. 
Fem.: Elytrorum margine laterali ante medium incrassalo; 


macula oblonga utrinque pone scutellum albo -pubescente. 
Bei Smyrna von Dr. Krüper in Mehrzahl gesammelt. 

Obwohl mir von dieser Art mehr als ein Dutzend Ex. vorliegen, 
sind sämmtlich schwarz, das Halsschild ohne Behaarung, die Fld. 
beim Weibchen jedoch neben dem Schildechen mit einem sehr 
deutlichen Fleck aus weifser Behaarung; das Kopfschild ist etwas 
weiter als gewöhnlich vorgezogen, die Seiten des vorgezogenen 
Theils scharfeckig; ein Hautsaum ist nur an der Spitze der Fld. 
vorhanden; die Männchen sind etwas schmäler als erucifera Herbst, 
die Weibchen dagegen deutlich breiter, ziemlich von der Gestalt 
der Zwickü 2, der Seitenrand der Fld. vor der Mitte wulstförmig 
verdickt. Kopf und Kopfschild sehr dicht und fein punktirt, ebenso 
das Halsschild; die Gestalt desselben weicht bei g' und 2 ähnlich 
ab wie bei crucifera, jedoch sind die Hinterecken deutlich spitzer, 
der Seitenrand ist hinter der Mitte etwas ausgeschweift. Das 
Schildehen ist äufserst dicht punktirt, beim 9 sehr deutlich behaart, 
beim Z kaum bemerkbar. Die Fld. sind schwarz, beim 9 mit 
schwachem grünlichen Anfluge, der zweite Zwischenraum bei 
letzterem an der Basis dicht weilslich behaart, der dritte und 
fünfte bei ihm meist deutlicher rippig erhaben, undeutlich punktirt. 
Das vorletzte und letzte obere Hinterleibssegment sind dicht weils 
behaart, wie bei crucifera; die Vorderklauen des Männchens sind 
sehr schlank, die innere Kralle etwa halb so lang als diese. 

Der Käfer scheint auf Smyrna beschränkt und ist durch die 
schwarze Färbung sehr ausgezeichnet; von dunklen adjecta unter- 
scheidet ihn die weils behaarte Unterseite, von farraria der ab- 
gekürzte Hautsaum. 

4. Anisoplia marginata: Viridi-aenea, oblonga, paullo 
deplanata, capite thoraceque laete viridibus (fere omnino ut in Phyl- 
lopertha horticola) longius pilosis, elytris testaceis, late vıridı- 


die Arten der Gattung Anisoplia. 21 


marginatis, ad scutellum piceis, minus dense fulvo-pilosis, fimbria 
membranea integra, subtus dense villosa. — Long. 10 mill. 
In Sieilien. 

Ganz ähnlich gefärbt wie Phyllopertha horticola, Kopf und 
Halsschild ebenso lebhaft grün, die Fld. ebenso gelb, aber mit 
ziemlich breitem, schwarzem Saume, die Unterseite dicht behaart, 
die Behaarung ziemlich wollig, abstehend. Der Kopf hat die bei 
den Anisoplien gewöhnliche Bildung und ist dicht punktirt, lang 
abstehend behaart, etwas flach gedrückt (g\). Das Halsschild ist 
ebenfalls dicht punktirt, lang abstehend behaart, doch so, dals der 
grüne Untergrund deutlich sichtbar bleibt; das Schildchen grün, die 
Fld. ziemlich fach, mit Ausnahme des Randes und zweier Fleckchen 
am Schildehen gelb, kaum gestreift, ziemlich dicht behaart, die 
Behaarung am Schildchen etwas länger, die Gegend am Schildchen 
etwas dunkler. Die Afterdecke ist nach der Spitze zu ziemlich 
stark, länger behaart. Die äulsere Vorderklaue des Männchens ist 
mälsig verdickt, die Kralle wenig gestreckt, rothbraun. 

Ein Pärchen dieses Käfers steckte in der v. Heyden’schen 
Sammlung und war von Dahl als variegata Dahl eingesendet. Ich 
habe den sicilianischen Käfer nicht unbeschrieben lassen wollen, 
welcher wahrscheinlich nicht unerheblich variirt, worauf der Name 
hindeutet; er scheint aber in den Sammlungen nur wenig verbreitet 
zu sein und würde an seiner relativen Aehnlichkeit mit Phylloper!ha 
horticola leicht zu erkennen sein. 

d. Anisoplia parva: Nigro-aenea, nitidula, fem. breviuscula, 
capite thoraceque subtiliter longius pilosis, infra albo-tomentosa, 
elytris testaceis, saepe macula scutellari fasciague transversa communi 
nigris, nudis, fimbria membranea integra. — Long. 9— 9! mill. 

Mas: Tarsorum anticorum unguiculo ezxteriore incrassatulo, 
articulo ultimo breviore. Antennarum clava longior solito. 

Fem.: Brevior, elytrorum margine ante medium incrassato, 
antennarum clava brevior. 

Von Sarepta, Baku und Derbent. 

Eine der kleinsten Arten, ganz ähnlich gezeichnet wie cyathigera 
_ Seop. (erucifera Herbst), aber die Fld. nicht selten ganz gelb, stets 
unbehaart, mit vollständigem Hautsaume. Die Fühler des Männ- 
chens sind zum Theil rothgelb, namentlich das zweite Glied, die 
Keule verhältnifsmäfsig merklich gestreckter, als bei den 
übrigen kleineren Arten. Kopf und Halsschild sind dicht punktirt, 
beim g' mit längeren, beim 2 mit kürzeren abstehenden Haaren 
besetzt. Das Schildchen des Mäunchens ist dichter punktirt, deutlich 


22 G. Kraatz: über 


behaart, das des Weibchens unbehaart; die Mitte des Halsschildes 
und des Schildchens ist in der Regel leicht vertieft, Die Fld. sind 
deutlich gefurcht, nackt, wie bei cyathigera und Varietäten gezeichnet, 
der Hautsaum vollständig. Die Unterseite ist dicht grau behaart, 
auf dem Unterleibe jedoch nicht wollig und abstehend, sondern 
ziemlich anliegend. Die Beine des 4 sind viel schlanker als die 
des 2, die äufsere Klaue am vorderen Tarsengliede kürzer als der 
übrige Theil des Gliedes, die innere beim 3 verhältnifsmäfsig 
gestreckt. 

Bei Sarepta und Derbent von Hrn. Becker gesammelt, aus Baku 
von Hrn. Faust eingesendet. 

Der Käfer ist durch seine geringe Gröfse, die unbehaarten Fld., 
die gestreckte Fühlerkeule leicht kenntlich und nicht leieht mit 
dortigen Arten zu verwechseln. 


B. Bemerkungen über bereits beschriebene Arten. 


Anisoplia segetum Herbst (fruticola Er.). 

Schon im Erichson’schen Werke ist Anisoplia segetum unter 
fruticola Er. citirt, aber erst der Münchener Catalog hat den älteren 
Namen mit vollem Rechte eingeführt. Der Käfer ist als deutscher 
Käfer aufgeführt und kommt nach Erichson auch in Oesterreich 
vor. Nach meiner Ansicht ist er indessen viel weiter verbreitet, 
und wahrscheinlich gehören aufser den sämmtlichen von Erichson 
in derselben Unterabtheilung angeführten Arten, inculta Er., velutina 
(Parr.) Er., straminea Brulle, noch syriaca Burm. und Zoubkoffi 
Krpr. zu denselben. Letztere Art ist sogar schon von Menetries 
(Mem. Ac. Petr. VI. 1849. p. 63) als fruticola var. aufgeführt. 
Untersuchen wir, wodurch die genannten Arten von der segetum 
unterschieden sind. 

a) Anisoplia inculta Er. aus Syrien ist nach Erichson der 
segetum sehr ähnlich, das Kopfschild nach vorn viel weniger verengt, 
den Fld. fehlt der schwarze Fleck am Schildchen, dagegen ist diese 
Stelle mit längeren gelblichen Haaren dicht besetzt. 

Nun besitze ich aus Syrien weibliche Ex. der segetum mit sehr 
deutlichem und mit ganz oder fast verloschenem Seutellarfleck, so 
dafs dieser Hauptunterschied nichts besagen will; Erichson’s Worte: 
„dagegen ist diese Stelle mit längeren gelblichen Haaren dicht 
besetzt“, bilden nur einen scheinbaren Gegensatz, denn unter segetum 
heifst es ebenfalls: Behaarung um das Schildchen dichter und länger, 
aufserdem kurz; einen Unterschied in der Behaarung vermag ich 
niebt aufzufinden. Kleine Unterschiede in der Form des Kopf- 


die Arten der Gattung Anisoplia. 23 


schildes sind bei einzelnen Individuen vorhanden, je mehr aber 
der Käfer den Kopf senkt, um so mehr erscheint das Kopfsehild 
weniger nach vorn verengt; ich möchte daher glauben, dafs auf 
diesen angeblichen Unterschied nicht viel zu geben ist. 

b) Anisoplia velutina aus der Krimm, Südrufsland und 
Kleinasien ist „durchschnittlich grölser als fruticola, die Fld. mehr 
braunroth, bei beiden Geschlechtern ungefleckt; schlesische Ex. in 
meiner Sammlung zeigen den braunrothen Ton der Fld. der klein- 
asiatischen Ex., während südrussische (Becker) genau den hellen 
Ton der Fld. zeigen, den die meisten deutschen Ex. haben. 

e) Anisoplia straminea Brull& besitze ich in mehr als 60 Ex. 
von verschiedenen Punkten Atticas und aus Salonichi, ohne den 
mindesten Unterschied zwischen ihnen und märkischen Stücken auf- 
finden zu können, nur dafs sie im Allgemeinen mehr ausgeblichen 
sind oder erscheinen. v. Kiesenwetter führt die Art in der Berliner 
Zeitschrift (II.) auf, ohne irgend einen Unterschied von segetum 
anzugeben, der allerdings auch nicht vorhanden ist. Die roth- 
braune Färbung der syrischen Stücke kommt allerdings bei den 
griechischen nicht vor, auch erreichen sie nur selten die Gröfse 
derselben. 

d) Anisoplia syriaca Burm. (IV. 1. p. 220). Burmeister sagt 
richtig: „gleiebt völlig der fruticola, ist aber beständig grölser und 
das Haarkleid relativ kürzer, wie dichter“. Die syrischen Ex. sind 
in der Regel grölser und etwas langhaarig; aulser diesem Merkmale 
sind aber keine scheidenden zwischen ihnen und deutschen Ex. 
zu entdecken und um so mehr müssen sie für secundäre erachtet 
werden. ; 

Wenn Burmeister angiebt: „Afterdecke beim g' sehr lang, roth- 
gelb, beim 2 dagegen auffallend kurz, erzgrün“, so ist zu bemerken, 
dafs der Bau des Hinterleibes bei den syrischen und deutschen 
genau derselbe ist; was die Färbung anbetrifft, so hat Burmeister 
in den Stücken mit rothgelber Afterdecke Ex. vor sich gehabt, 
welche nur zufällig diese Farbe zeigten; ich kenne aus keinem 
‚Punkte Kleinasiens und Syriens eine Localität, wo sämmtliche Ex. 
die angegebene Färbung zeigen; aber überall zeigen die Ex. eine 
mehr oder weniger deutliche Neigung zur röthlichen Färbung. Die 
deutschen und griechischen Stücke sind mehr grün unter der greisen 
Behaarung; aber Ex. aus der Kalmücken-Steppe (von Becker ge- 
sammelt), welche unzweifelhaft mit segeium identisch sind, zeigen 
sehr deutlich eine röthliche Afterdecke; ebenso die meisten Stücke 
von Astrachan. 


24 G. Kraatz: über die Arten der Gattung Anisopla. 


Im Münchener Catalog ist mit syriaca Burm. die velutina Er. 
vereinigt, deren Weibchen angeblich ungefleckte Fld. haben, ein 
Unterschied, der Burmeister gewils aufgefallen wäre, wenn seine 
Ex. ihn gezeigt hätten. 

Ich erkläre daher alle die genannten Formen für locale 
Abänderungen der segetum, so lange nicht wirklich plastische 
Unterschiede mitgetheilt werden, durch welche Arten zu unter- 
scheiden sind; alle haben das sehr leicht zu erkennende Merkmal, 
dafs die Fld. am Rande eine Reihe von Borsten tragen. 

e) Anisotoma Zoubkovü (Esch.) Krynicki, Bull. Mose. V. 1832. 
p. 127. „Antennarum basi, tarsis elytrisgue testaceis, mas abdomine 
testaceo, [oemina macula scutellari quadrata obscura“ aus Sibirien ist 
eine Form der segetum, bei der das Roth noch mehr vorherrscht 
als bei den Ex. von Astrachan. Die Unterschiede, welche Burmeister 
im Uebrigen angiebt, haben nichts zu bedeuten; nach ihm fehlt der 
vom Autor ausdrücklich angeführte schwarze Fleck am Schildcehen 
gewöhnlich; häufig ist daselbst ein bräunlicher Wisch bemerkbar. 
Dieser bräunliche Wisch bleibt auch bei den syrischen Weibchen 
in der Regel bemerkbar, bei denen er nach Erichson fehlen soll. 

f) Anisoplia rufipes Motsch. in litt. 

Es giebt Männchen mit rothem Bauch, rothen Beinen und rother 
Fühlerbasis, ganz wie bei syriaca (rufipes Motsch.). Da Burmeister 
somit die röthliche Rasse rufipes Motsch. deutlich charakterisirt hat, 
so hat dieselbe rufipes (Motsch.) Burm., und nicht rufipes Motsch., 
wie im Münchener Catalog angegeben ist, zu heilsen. 

g) Anisoplia rasa Zoubk. (Bull. Moscou VI. 1883. p. 324) wird 
im Münchener Catalog als Synonym des An. Zoubkovis eitirt; die 
Beschreibung pafst aber vollständig auf Stücke der segelum mit 
rothgelben Fld., wie sie mir z.B. aus Schlesien vorliegen; über die 
Färbung der Afterdecke und der Beine ist nichts angegeben. 

h) Unter einer Anzahl Ex. der rufipes aus Kurdistan liegen 
mir auch einige vor, bei denen sogar das Halsschild einen röthlichen 
Rand hat, ja zuletzt ganz roth wird; da es wichtig ist, hiervon 
Notiz zu nehmen, mag die Varietät rußcollis heilsen. 


(Schlufs folgt.) 


Die 55ste Versammlung Deutscher Naturforscher 
und Aerzte 


fand diesmal vom 18. bis 21. September in Eisenach statt. Das 
kleine, winklige thüringische Städtehen hatte Festschmuck ange- 
legt, jedes Haus, auch das unbedeutendste und ärmste, war mit 
einer Fülle von grünen Guirlanden und Blumenkränzen mit Fah- 
nen und Fähnchen geschmückt, so dals es jedem Ankommenden 
den traulichsten Eindruck machte und ihm das freundlichste „Will- 
kommen“ zuzurufen schien. Freilich blieb die Zahl der Gäste hin- 
ter der gehegten Erwartung zurück — es hatten sich etwa 840 Mit- 
glieder und Theilnehmer eingefuanden — nicht aber die allgemeine 
frohe Feststimmung, die diesmal wesentlich durch die Gunst des 
Wetters gehoben wurde. 

Am 18. September Vormittags 9 Uhr wurde die Versammlung 
durch den ersten Schriftführer, Herrn Medieinalrath Dr. Matthes, 
in erster allgemeiner, im Theater stattfindender Sitzung eröffnet. 
Nachdem die Versammlung durch den Grofsherzoglichen Staats- 
minister v. Stichling im Namen der Behörden begrüfst und durch 
den Oberbürgermeister Röser im Namen der Stadt aufs Herzlichste 
willkommen geheilsen war, fand die Wahl des nächstjährigen Ver- 
sammlungsortes statt, die auf Freiburg i./Br. fiel. Diesem geschäft- 
lichen Theil des Programms folgten die Vorträge: 

1) vom Prof. Häckel (Jena) über die Naturanschauung von 
Darwin, Goethe und Lamark; 
2) vom Sanitätsrath Dr. Barnim-Wilhelmi (Swinemünde) über 
den Arzt Christian Franz Paullini. 
Zu diesen Vorträgen hatten sich auch die Grolsherzogl. Herrschaften 
in ihrer Loge eingefunden und wurden von der Versammlung durch 
ein dreimaliges Hoch begrülst. 

Nach dem Schluls der allgemeinen Versammlung constituirten 
sich die einzelnen Sectionen. Die Theilnehmer der entomologischen 
Section waren diesmal nicht so zahlreich wie bei deren Gründung 
in Hamburg (auf der 49sten Vers.) erschienen, dafür aber hatten 
sie die Freude, den Altmeister der Entomologen, Dr. Kraatz, in 
ihrer Mitte zu sehen. Es waren erschienen: 

Prof. Burbach (Gotha), Brenske (Freienwalde a. O.), Eys- 
selt (Weberstedt), v. Hopffgarten (Müllverstedt), Dr. Kraatz 


26 E. Brenske: 55. Versammlung 


(Berlin), Dr. Kessler (Kassel), Mirus (Eisenach), Dr. Ort- 
lepp (Meiningen), Sondermann (Artern), v. Strauch (Eise- 
nach), Sonntag (Wüstenwaltersdorf). 

Eingeführt wurde die Section durch die beiden Eisenacher 
Herren, von denen Herr Mirus für sämmtliche Sitzungen zum 
Schriftfübrer, Herr v. Strauch für die erste Sitzung zum Vor- 
sitzenden gewählt wurde. Für die zweite Sitzung wurde Herr Dr. 
Kraatz, für die dritte Sitzung Herr v. Hopffgarten zum Vor- 
sitzenden gewählt. Da für die Dauer der Versammlung diesmal 
nur ein viertägiger Zeitraum bestimmt war, von dem die Vor- 
mittage des ersten und letzten Tages durch die allgemeine Sitzung 
ausgefüllt wurden, so fanden die Sitzungen der entomologischen 
Section in den Vormittagsstunden der beiden Zwischentage und in 
der Frühstunde des letzten Versammlungstages statt. 

Den ersten Vortrag hielt Dr. Kessler über die Entwickelung 
und Lebensweise einiger Aphiden. Nachdem der Vortragende die 
bisher verbreitetsten Ansichten über Entwickelung und Fortpflan- 
zung der Aphiden erwähnt hatte, besprach derselbe die hiervon 
abweichenden, von ihm gemachten Beobachtungs-Resultate an Te- 
traneura ulmi und T. alba, Schizoneura ulmi und Sch. lanuginosa, 
sowie an den auf Pappeln lebenden Pemphigus bursarius, P. affi- 
nis, P. spirothecae und P. ovato-oblongus, hinzufügend dafs er wäh- 
rend der zwei letzten Jahre dieselbe Entwickelungsweise, welche 
diese Arten haben, auch an Schizoneura cormı und Pemphigus loni- 
cerae beobachtet habe. Zu derselben Zeit beobachtete Dr. Kess- 
ler auch Aphis padi, A. evonymi, A. viburni, A. sambuci, A. pyri, 
A. mali, A. aceris und fand, dafs der Entwicklungsgang dieser 
Aphis-Arten in den Hauptphasen mit dem der vorgenannten Arten 
übereinstimmt. Während aber bei den erstgenannten in der Jah- 
resevolution zweimal geflügelte Thiere vorkommen, ist dies bei 
den Aphis-Arten dreimal der Fall; auch schliefst die Jahresent- 
wickelung bei den erstgenannten Gattungen mit einem ungeflügel- 
ten Weibchen ab, welches nur ein Ei zum Ueberwintern in sich 
trägt, bei den Aphis-Arten aber mehrere Eier. Nachdem die un- 
mittelbaren Nachkommen des im Frühjahr dem überwinterten Ei 
entschlüpften Urthieres aller genannten Arten, Ende Mai und im 
Juni die Nährpflanze in geflügelter Form verlassen und sich auf 
einer andern bis jetzt noch unbekannten zur weiteren Entwickelung 
niedergelassen haben, erscheint Ende August und im September die 
letzte geflügelte Form wieder auf der ersten Nährpflanze, um da 
die ungeflügelten Jungen abzusetzen, welche die überwinternden 


« 
Deutscher Naturforscher und Aerzte. 27 


Eier enthalten. — Zur Veranschaulichung legte der Vortragende 
Blätter und Rindenstücke der betreffenden Nährpflanzen mehrerer 
der in Rede stehenden Aphis-Arten vor, an welchen geflügelte 
Thiere mit ihren Jungen und deren Eier sich befanden. — 

Hierauf sprach Dr. Kraatz über Zwitter unter gleichzeitiger 
Vorlegung eines Exemplars von Lucanus cervus, an welchem die 
rechte Hälfte weiblich, die linke männlich entwickelt war. Die 
generisch verschiedene Eutwickelung war besonders an den Füh- 
lern, Kiefern und Vorderschienen stark ausgeprägt, und bot das 
Interessanteste dar, was in dieser Beziehung verlangt werden kann. 
Ein zweites, etwas lädirtes, Exemplar eines Lucanus-Zwitters, bei 
welchem die rechte Kopfschildseite noch etwas weiblicher gebildet 
ist, befindet sich auf dem Museum in Gotha in der dortigen, durch 
den Forstrath Kellner !) errichteten Sammlung deutscher Insek- 
ten. Beide Exemplare aber dürften wohl die einzigen bis jetzt be- 
kannten sein. — Diesem Vortrage folgten Mittheilungen über Mifs- 
bildungen im Allgemeinen, welche Dr. Kraatz durch vorgelegte 
Abbildungen eingehend erläuterte. — 

Drittens machte Brenske Mittheilungen über seine 1831/35 
nach Griechenland unternommene Reise, speciell über den Aufent- 
halt auf Morea, und legte aus der coleopterologischen Ausbeute 
mehrere neue Arten vor und den seltenen Pleganophorus bispi- 
nosus Hampe, dem inzwischen durch Reitter eine andere Stellung 
im System, und zwar unter den Mycetaeiden neben Levestes Rdtb., 
angewiesen ist. Ein ausführlicher Reisebericht und Aufzählung der 
gefundenen Arten wird später in dieser Zeitschrift erscheinen. 

In der zweiten Sitzung der Section hielt Dr. Kraatz deu 
ersten Vortrag über die Verwendbarkeit des Forceps für 
die Systematik. Derselbe zeigte an einer Reihe von Präpara- 
ten, wie gerade mit Hülfe der verschiedenen Penisbildung die Art- 
verschiedenheit bei höchst schwierigen Formen, z. B. den Cetoni- 
den, festgestellt wird. In gewissen Fällen ist auch der Forceps 
für die Systematik von Bedeutung; so hat man z. B. von der Oe- 
toniden- Gattung Lomaptera die Ischiopsopha abgegrenzt, dagegen 
die Arten mit länglichem Schildchen, wie Mohnikei Thoms., pulla 
Billb., noch nicht getrennt. Bei allen drei Gattungen ist aber der 
Forceps sehr verschieden; bei den /schiopsopha-Arten einfach röh- 


!) Dieselbe wurde uns durch ihren nunmehr 89jährigen, noch 
immer rüstigen Gründer, und Herrn Prof. Burbach bei einem Be- 
suche Gotha’s auf der Rückreise gezeigt. 


28 E. Brenske: 55. Versammlung 


renförmig, bei den Lomaptera oben mit einer, an der Spitze ver- 
schieden gespaltenen Lamelle, bei Mohnickei mit einem ganz ab- 
weichend gebauten, seitlich ausgeschnittenen Forceps. Die Gattung 
verdiene daher mit Recht einen eigenen Namen Thamnastopeos. 

Zweitens sprach v. Hopffgarten über den Verbreitungs-Be- 
zirk des Carabus Ullrichi und dessen Varietäten, und legte hierbei 
die betreffenden Objekte in erstaunlich reichhaltigen Reihen vor. 

In der dritten Sitzung der Section gab v. Hopffgarten ei- 
nen Reisebericht über seine nach Siebenbürgen und den angren- 
zenden Ländern unternommene vorjährige Reise. 

Während die Vormittagsstunden durch die Seetions- Sitzungen 
reichlich ausgefüllt waren, wurden die Nachmittage zu Ausflügen 
in die nahe und ferne Umgebung benutzt. Hierbei leistete die 
allen Mitgliedern eingebändigte 315 Seiten starke Festschrift „Eise- 
nach“ die vortrefllichsten Dienste. Am ersten Nachmittage wurde 
gemeinsam von allen versammelten Gästen die Wartburg erstiegen, 
von deren ehrwürdigen Zinnen Fahnen flatterten und ein Militair- 
Musikcorps den Tannhäusermarsch zum Einzuge spielte. In dich- 
ten Reihen, Kopf an Kopf, bewegte sich der Zug durch das 
Hauptportal über den Vorhof in den hinteren Burghof, woselbst 
Prof. Nothnagel eine Ansprache an das auf dem Altan des Pa- 
las erschienene Fürstenpaar hielt, die der Grofsherzog erwiederte 
und die Versammlung mit einem dreimaligen Hoch bekräftigte. 
Das Ganze hatte etwas überaus gefällig einfaches und wenig 
gesuchtes, das Wetter begünstigte den Aufenthalt im Freien und 
gestattete die schönen Blicke auf das thüringer Land so recht zu 
genielsen, dals ein Jeder von dieser festlichen Weihe sich ange- 
nehm berührt fühlte. Die entomologische Section — mit ihren 
Damen — betheiligte sich gemeinsam an diesem Empfange und 
fand sich ebenso einmüthig Mittags im Hötel zum Deutschen Hause 
und Abends in der „Erholung“ beim Concert, oder in der „Clemda“ 
zum Ball zusammen. Wer den zweiten Nachmittag frei hatte, d.h. 
nicht durch eine Einladung zum grofsherzoglichen Diner befohlen 
war, nahm an der Extrafahrt nach dem Badeort Salzungen Theil, 
welcher die Gäste freundlichst zu sich gebeten hatte um seine na- 
tionalen Rostbratwürste, sein Echo und seine sonstigen salzigen 
Eigenschaften kennen zu lernen. — Am dritten Nachmittage wurde 
von einigen Seetions-Mitgliedern eine Excursion (zu Fuls!) durch 
das romantische Annathal zur hohen Sonne und von dort über den 
Hirschstein nach Wilhelmsthal unter freundlicher Leitung des Hrn. 


Deutscher Naturforscher und Aerzte. 29 


Landjägermeisters v. Strauch unternommen, während andere einer 
Einladung der Badeverwaltung von Liebenstein gefolgt waren. 

Nach der zweiten Seetionssitzung wurde die hübsche Schmet- 
terlings-Sammlung des H. Mirus, welche in dessen malerisch ge- 
legener Villa aufgestellt ist, von einem Theile der Section besichtigt. 

Mit einer allgemeinen Versammlung im Theater wurde wie 
gewöhnlich der offieielle Theil des Programms erledigt, Noch ein- 
mal fanden sich am Abend des letzten Tages die Gäste zur Fest- 
vorstellung im Theater zusammen. Durch Mitglieder der Weimari- 
schen Hofbühne wurde die Grillparzer’sche Tragödie „des Meeres 
und der Liebe Wellen“ aufgeführt und kam zur vollendet schönen 
Darstellung. 

Die entomologische Section trennte sich jedoch auch jetzt noch 
nicht, sondern nahm, verstärkt durch einige Mitglieder aus der zoo- 
logischen Section, mit den anderen etwa 350 Naturforschern, Aerz- 
ten und Damen, Theil an der Extrafahrt nach Kissingen. Die Hin- 
fahrt mit dem Extrazuge am Freitag den 22sten früh, und ebenso 
ein Theil des Aufenthaltes daselbst an diesem Tage wurden durch 
den herabströmenden Regen etwas beeinträchtigt. Doch stellte die 
Liebenswürdigkeit der Kissinger, die Alles aufgeboten ihre Gäste 
würdig zu empfangen und in jeder Weise splendid zu bewirthen, 
die etwas schwankend gewordene Festlaune vollkommen wieder 
her. Das Festdiner fand in den fünf ersten Hoötels statt, zum 
Souper und Ball versammelten sich alle wieder in dem elektrisch 
erleuchteten Actienbade, wo die Trennung erst gegen Morgen statt- 
fand. Und dann sogleich Kissingen verlassen zu wollen als die 
Sonne hervorbrach und jene anmuthige Gegend nach dem verreg- 
neten Tage in ein um so lieblicheres Bild verwandelte? das wäre 
doch unmöglich gewesen. So wurde dann erst noch ein Ausflug 
geplant, ausgeführt und dann die schwere Trennung vollzogen mit 
dem Wunsche des Wiedersehens in Freiburg! — 


E. Brenske. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft 1] 


Ueber blinde Bembidien 


von 


W. Ehlers in Oartagena. 


Seit einiger Zeit mit der Revision der blinden Bembidien be- 
schäftigt, veröffentliche ich vorläufig einige Notizen und Diagnosen 
europäischer Gattungen, da die Vollendung einer von mir in Ar- 
beit genommenen monographischen Bearbeitung der ganzen Gruppe 
(mit Tafeln) wohl noch geraume Zeit in Anspruch nehmen dürfte. 

Ich benutze zugleich diese Gelegenheit, um die Aufmersamkeit 
der die tropischen Länder bereisenden Entomologen auf die Erfor- 
schung deren unterirdischer Faunen zu lenken. — Nachdem bisher 
der durch Mac Leay jr. beschriebene Illophanus Stephensi aus 
New South Wales und die Anillus fortis Horn und debilis Lee. 
aus Californien die einzigen mir bekannten nichteuropäischen Ver- 
treter dieser Gruppe waren, empfing ich kürzlich von St. Thomas 
eine dort durch Baron Eggers gesammelte neue Art, so dals 
diese einzigen unterirdisch lebenden Thierchen nicht nur, wie man 
bisher annehmen mufste, der gemälsigten Zone angehören, sondern 
auch über die Tropen verbreitet sind. 


Microtyphlus Linder. 


Differt a genere Scotodipnus mandibula sinistra in superficie 
superiore inermi. Corpus depressiusculum, elytra pedunculo lon- 
giore cum thorace conjunceta ab eo magis discreta, postice parum 
dilatata. 

Species: Pandellei Saulcey = Pyrenaeus Pandelle i. litt., faurt- 
nensis Baudi, Guadarramus mihi n. sp., Schaumi Sauley, Revelieri 
Perris, Baudi Sauley, Aubei Sauley, perpusillus Rottb. 


Microtyphlus Guadarramus n. sp. 

Pallide testaceus elongatus, planissimus, antennis brevibus, tho- 
racem vice superantibus, thorace postice valde angustato, parum cor- 
dato, non cingulato, angulis posticis obluse rotundatis, elytris bre- 
viusculis in basi coarclatis, humeris obtuse rotundatis prominenti- 


W. Ehlers: über blinde Bembodien. 3l 


bus, apice in angulo suturali divergentibus, singulo in angulum fere 
acutum producto. — Long. 14 —2 mill. 

In montibus Guadarramis prope transitum Navacerrada sub 
lapidibus subterraneus. 


Typhlocharis Dieck char. emend. noy. gen. Bembidiarum. 


Corpus elongatum depressum. Oculi nulli. Sulci frontales bre- 
ves curvati. Antennae submoniliformes longiusculae, apicem versus 
vie incrassatae. Labrum porrectum breviusculum vix emarginatum, 
in margine anteriore setis sex quarum exteriores maximae forcipi- 
tis instar intus curvatae. Mandibularum prominentium sinistra sub 
dente valıdo sinuata, dextra edentata integra. Maxillae mala inte- 
riore barbata uncinata, exteriore biarticulata. Palpi mazillares 4- 
articulati, articulo tertio tumido coriaceo, quarto parvo subulato. — 
Palpi labiales A-articulati, articulo penultimo tumido, ultimo. gracil 
extus curvalo. — Mentum emarginatum in margine anteriore uni- 
dentatum. Ligula angusta, margine anteriore producta, bisetosa, 
paraglossis elongalis, ligulae hberam partem duplo fere superantibus. 
Thoraz latitudine longior fere parallelus, basin versus paullo angu- 
status. Elytra parallela eztus profunde unisulcata. Coxae ante- 
riores proxzimatae, posticae valde distantes. Femora posteriora in- 
tus medio dilitata. Tibiae anticae apice spinosae, intus fortiter 
emarginatae irientemque juxta primum triangulariter productae, an- 
gulo summo spina longissima lanceolata incurva, trientem tibiae se- 
cundum attingente armato. Tarsi 5-articulati. Abdomen subtus seg- 
mentis 4 ut in aliis Carabidis, quorum prius sequentia longitudine 
superans. Genmitalia feminae ezterna duobus articulis, basali lon- 
giore crassiore, terminali setiformi composita. Penis maris unicus 
biarticulatus; articulo penultimo magno in parte basali inflato, ul- 
timo multo breviore setiformi. 


Typhlocharis baetica n. sp. 


Testacea, parallela, coriacea, opaca pilosa; thorace lateribus fere 
parallelis, in margine anteriore leviter emarginato, lateribus omnino 
denticulato, angulis posticis dente minimo prominenti; elytris paral- 
lelis, limbo sulcum lateralem attingente valde rugoso, lateribus for- 
liter serrulatis, in apice utringque 6— 8 denticulis majoribus obtusis 
armatıs. — Long. 1—2 mill. 

In montibus cordubensibus, mensi Januario subterranea de- 
tecta. 


32 W. Ehlers: über blinde Bembidien. 


Typhlocharis Diecki n. sp. 


Testacea, parallela, coriacea, vix pilosa; capite magno; thorace 
in margine anteriore integro, lateribus edenticulatis, in angulo po- 
steriore utrinque spina minima extus vergente; elytris parallelis in 
humeris obtusis perparum denticulatis ad sulci finem in margine po- 
stico leviter sinuatis. — Long. 1 mill. 

Prope Cascante, provincia Soriae post inundationem ab Dom. 
ill. Laureano Perez Arcas detecta, et in honorem generis autoris 
nominata. 


Geocharis n. gen. Bembidiarum (ycoyagıs). 


Differt a genere Anillo Duval forma ligulae. 

Ligula cum paraglossis connexa, margine anteriore bilobato, 
lobis rotundatis. Tarsi antici maris vix dilatatı, articulis eorum 
primus et secundus in latere inferiore partis anterioris solea ex 
setis pulvillos ferentibus composita instructus. 

Species: 1. cordubensis Dieck, 2. Masinissae Dieck, 3. (?) qua- 
dricollis m. n. sp. 


Geocharis (?) gquadricollis n. sp. 
Scotodipnus quadricollis Baudi i. ]. 

Rufa, parum convexa subparallela, capite minore, thorace sub- 
quadrato postice rectangulatim cingulato prae angulis aculis obiuse 
dentato; elytris subparallelis abdomine brevioribus, ultıma abdominis 
segmenta non tegentibus, in humeris serrato-dentatis, angulis hume- 
ralibus acutis, singulo postice coarciato, in angulo sulurali divergen- 
tibus. — Long. 23 mill. 

Prope Subiacum ab ill. dom. Baudi detecta, mihique nomine 
Scotodipni quadricolls 1. litt. communicata. 


Dicropterus nov. gen. Bembidiar um. 


Oculi nulli. Apterus. Labrum emarginatum. Mandibula dextru 
intus tridentata, sinistra edentata, supra lamina (processu?) denti- 
formi surrecta (armala) instructa. Mentum denie medio integro. 
Ligula angusta cum paraglossis convexa, paraglossis rectis obtusis (?) 
multo superantibus. Elytris abdomine brevioribus, apice interne de- 
hiscentibus, externe sinuatis. Tarsi antici maris articulis primo et 
secundo paulo dilatatis, solea cum setis pulvellos ferentibus instruchis. 

Sc. brevipennis Friv. 
Scotodipnus Schaum char. emend. 

Differt a genere Anillo higula cum paraglossis conveza subqua- 
drata margine anteriore integro; mento emarginato edentato. Man- 
dibula sinistra processu dentiformi surrecto armato. Elytris abbre- 
viatis postice divergentibus. Tarsi anlici maris arliculo primo 
fortiter secundo vie dilatati, in latere inferiore partis anterioris 
solea ex selis pulvillos ferentibus composita instruchus. 

Species: Sauleyi Dieck, glaber Baudi, subalpinus Baudi, hirtus 
Dieck, affinis Baudi et var. ovalipennis Baudi i. l., alpinus Baudi. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIl. 1883. Heft I.] 


Beitrag zur Kenntnils der Ulavigeriden, Pselaphiden 
und Scydmaeniden von Westindien 


von 


Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. 


Die im nachfolgenden Aufsatze beschriebenen Arten aus den 
drei Familien wurden in Westindien, zumeist auf St. Thomas, 
von Herrn v. Eggers gesammelt, von Herrn Hans Simon in 
Stuttgart erworben und mir zur Bearbeitung anvertraut. Die nähe- 
ren Fundorte sind bei jeder Art speciell angegeben. 


Clavigeridae. 


1. Articeros stricticornis n. sp. ARufo- castaneus, nitidu- 
lus, capite elongato, subcylindrico, subrugose dense punctato, antice 
rotundato, oculis prominulis; antennis capitis vir longioribus, arti- 
culo primo minimo, secundo valde elongato, basi primo angustiore, 
apicem versus latiore, in medio constricto, pone medium apicem 
versus dilatato, conico, apice truncato; prothorace transverso, cam- 
panaeformis, antrorsum angustato, dense subtiliter rugose punctato, 
medio longitudinaliter late canaliculato, elytris thorace latioribus et 
plus quam duplo longioribus, ante apicem latissimis, convezis, prope 
suturam longitudinaliter depressis, stria subtilissima integra, dorsali 
nulla, dorso subtilissime punctulato, apice haud plicatis, abdomine 
nitidissimo, late marginato, basi trifoveolato, foveolis lateralibus 
parvis, extus strumosis, media maxima, valde profunda, basin versus 
angustata. — Long. 1,2 mill. 

Mas: Metasterno in medio late gibboso, gibbosite acute tuber- 
culato; ante coxas impresso, trochanteribus intermedüs subtus lon- 
gissime appendiculato, appendiculo sensim incrassato, apice extror- 
sum in spinam producto, cozis posticis breviter acuminatis, tibüs in- 
termedüs apice breviter calcaratıs. 

St. Thomas. 

Ein einzelnes männliches Ex., das sich durch das in der Mitte 

eingeschnürte zweite Fühlerglied sehr auszeichnet. Ich habe lange 
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 9) 


34 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 


geschwankt, ob ich nicht dadurch ein Thier mit 3 Fühlergliedern 
vor mir habe. 


Pselaphidae. 
Ephymia nov. gen. 


Corpus suboblongum, convexum, pube brevi depressa, fulva, 
subsetulosa vestitum, capite antice tenuiter rostrato-productum, haud 
tuberculato, antennis undeeimarticulatis, valde approximatis, valde 
crassis, subeylindricis, apicem versus sensim crassioribus, elavatis, 
palpis minutis, tenuibus, quadriarticulatis, articulo primo minimo, 
secundo elongato, basi sinuato tenuissimoque, apice sensim subela- 
vatulo, tertio parvo, obconico, ultimo latiore, fusiformi; prothorace 
antrorsum paullo magis attenuato, ante basin foveolis tribus dense 
pubescentibus levius impressis, elytris stria suturali integra, discoi- 
dali valde abbreviata, stria suturali a basin remote, discoidali prope 
basin foveolata, abdomine convexo, late marginato-reflexo, segmen- 
tis dorsalibus aequalibus, segmentis ventralibus 2—4 fere aequali- 
bus, coxis antieis contiguis, intermediis parum, postieis magis inter 
se distantibus, tarsi 3-articulati, articulo secundo tertio breviore, 
tarsorum unguiculis binis aequalibus. 

Körperform mit Desimia Ghiliani sehr übereinstimmend. Der 
Kopf ist vorn schmal und lang verlängert, an der Spitze ohne 
Höcker und ohne Längsfurche. Die Fühler sind sich sehr genä- 
hert, von aulserordentlicher Dicke, allmählig gegen die Spitze aber 
nur wenig dicker werdend, ohne Keule; bei dem Männchen sind 
die letzten 3, bei dem Weibchen nur 2 Glieder länger. Die Pal- 
pen sind dünn und klein, ihr letztes Glied ist kurz, spindelförmig, 
In den Streifen der Flügeldecken steht an der Basis ein kleines 
Grübchen, und zwar ist dieses in dem verkürzten Dorsalstreifen 
nahe an der Basis, in dem Nahtstreifen dagegen von der Basis 
etwas abgerückt gelegen. 

Diese neue, sehr interessante Gattung ist unter die Ctenistint 
zu stellen, etwa neben Lasinus; von der letzteren ist sie durch die 
kaum keulenförmigen Fühler, das deutliche kleine Wurzelglied der 
Taster, den Mangel der getheilten Stirnhöcker ete. verschieden. 


1. Ephymia Simoni n. sp. Dilute castanea, antrorsum atte- 
nuata, pube brevi, depressa fulva subsetulosa vestita, palpis tarsis- 
que testaceis, capite nutante, oblongo, fronte subconveza, punctulata, 
antrorsum longe angusteque producta, inter oculos sat magnos vir 
rotundatos leviter bifoveolata, gemis temporibusque dense villosis; 


der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 39 


antennis valde crassis, subeylindrieis, dense pubescentibus, articulis: 
1 quadrato, 2 parum transverso; in feminae 3—I valde transversis, 
3 secundo minus, 9 decimo haud ungnstiore; 10 subquadrato, ultimo 
magno, elongato-ovale, praecedente paullulum latiore; in mare 3—8 
mazime transversis, secundo paullulum angustioribus, ultimis tribus 
magnis praecedentibus minus latioribus, 9 et 10 quadratis, ultimo 
oblongo-ovale; prothorace longitudine viz latiore, basin versus pa- 
rum, antrorsum paullo magis attenuato, punctulato, foveolis magis 
pubescentibus, lateralis a basi remote posititis minoribus; elytris tho- 
race parum longioribus et latioribus, apice sensim dilatatıs, vix per- 
spicue punctulatis, apice dense pubescentibus; abdomine elytris haud 
angustiore, segmentis late marginato-reflezis, viz punctatis, singula- 
tim convezis, subaequalibus. — Long. 1.7 mill. 
Mas: Trochanteribus simplicibus, metasterno leviter impresso, 
segmentulo sezto ventrali perspicuo. 
St. Thomas et Water-Island. 


Von dieser Hrn. Hans Simon dedicirten Art liegen mir 17 Ex. 
in beiden Geschlechtern vor. 


Berdura nov. gen. 


Corpus breviusculum, convexum, gen. Bryaxo valde simile. 
Capite magno, antennis undecim-artieulatis, basi distantibus, clava- 
tis, palpis quadriartieulatis, articulo primo minimo, secundo elon- 
gato, sinuato, basi tenui, apice celavato, tertio brevi triangulare, 
ultimo fusiformi, apice extrorsum profunde exciso; prothorace sub- 
cordato, vix foveolato, elytris cum abdomine ovato-globosis, stria 
suturali tenuissima integra, discoidali vix perspicua, abdomine valde 
convexo, deflexo, segmentis dorsalibus sensim angustioribus bre- 
viusque, segmento ventrali primo perspicuo valde elongato, ceteris 
brevissimis, coxis postieis inter se distantibus, tarsorum unguiculo 
singulo. 

Mit Bryazis (Untergattung Reichenbachia) sehr nahe verwandt, 
aber durch das kurze, steil abfallende Abdomen mit sehr schmaler 
Seitenrandung desselben und durch die Form der Taster verschie- 
den. Das erste Glied der letzteren ist sehr klein, schwer sichtbar, 
das zweite lang, gebogen, an der Basis sehr dünn, an der Spitze 
keulenförmig verdickt, das dritte kurz, von der Stärke des vorher- 
gehenden an dessen Spitze, dreieckig, eine Ecke nach aufsen vor- 
tretend, das letzte, spindelförmig, etwas stärker als die vorherge- 
henden, an der Spitze, und zwar etwas gegen die Aulsenseite zu, 


36 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnüfs 


mit einem tiefen, schmalen, dreieckigen Ausschnitte. Halsschild 
ohne Basalgrübchen. Unterseite des Kopfes mit einem Längskiele 
in der Mitte und zwei Seitenrandkielen. Vorderbrust sehr verkürzt. 
Zweites Fulsglied viel länger als das dritte. 


2. Berdura ezcisula n. sp. Convera, nitida, rufa; palpis 
testaceis, pube brevissima, vix perspicua vestita, capite subgloboso, 
thorace haud angustiore, fronte haud depressa, inter oculos magnos 
subtilissime bifoveolato, antennis thoracıs basin attingentibus, art- 
culis 1 et 2 parum incrassatis, oblongis, ceteris angustis, parvis, 
4—8 subtransversis, 9 et 10 sensim latioribus, transversis, ultimo 
magno ovato; prothorace cordato, longitudine parum latiore, sub- 
laevi, elytris cum abdomine ovato-globosis, illis vir punctulatis, stria 
suturali integra tenuissima, dorsali vie perspicua, callo humerali 
parum prominulo, abdomine tenuissime marginato, segmentis sensim 
brevioribus, primo conspicuo secundo sesqui longiore, basi vir strio- 
lato. — Long. 1 mill. 

Mas: Abdominis segmento anali depresso, dense fulvo-villoso, 
pygidio subtus parum prominulo. 

St. Thomas. 

Mir liegen beide Geschlechter, die sich von einander nur un- 

erheblich unterscheiden, zusammen in 6 Stücken vor. 


3. Eupsenius politus nov. spec. Nitidissimus, glaber, testa- 
ceus; capite subquadrato, inter oculos magnos fortiter bifoveolato, 
antennis thoracis basin vix attingentibus, articulis duobus basalibus 
leviter incrassatis, articulo 2 globosim quadrato, ceteris angustis 
parvis, transversis, articulis 3 ultimis clavam magnam stricte ovalem 
formantibus, duobus penultimis brevissimis, valde transversis, ultimo 
mazimo; prothorace cordato, antice lato, vix oblongo, foveolis ba- 
salibus nullis, elytris thorace fere duplo latioribus et vix duplo lon- 
gioribus, stria suturali integra, discoidali foveolatim rudimentalis, 
supra parce subtilissime obsoletissimeque punctatis, abdomine convexo, 
elytris vix angustiore, tenuiter marginato - reflezo, segmento primo 
elongato, summo ceteris haud longitudine. — Long. 1,2 mill. 

St. Thomas. 

Das & scheint sich vom 2 nicht in besonderer Weise auszu- 
zeichnen. An 16 mir vorliegenden Stücken finde ich keine beson- 
deren Geschlechtsverschiedenheiten. Diese Art entfernt sich von 
den nordamerikanischen durch den Mangel der Basalgrübchen auf 
deın Halsschilde. 


der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 37 


Bythinoplectus nov. gen. 


Corpus elongatum, subdepressum, gen. Euplecto similis, niti- 
dum, subpubescens. Capite magno, thorace latiore, transverso, an- 
tice valde constricto, oculis sat magnis, temporibus nullis. Anten- 
nae valde approximatae, 9 articulatae, articulis: 1 ovale, inflato, 
2 inerassato, globoso, primo angustiore, 3—8 minutissimis, trans- 
versis, ultimo magno, ovato. Palpi quadriartieulati, articulo ul- 
timo fusiforme. Prothorax subcordatus, quinque-foveolatus (foveolis 
2 basalibus, 2 lateralibus, 1 discoidali). Elytra subparallela, tho- 
race minus latiora, stria suturali tenui insculpta, dorsali valde abbre- 
viata. Abdomen parallelum, late marginato reflexum, segmentis 
dorsalibus ventralique subaequalibus. Coxae postice approximatae, 
tarsorum unguiculo singulo. 

Ganz vom Aussehen eines Euplectus, aber durch neungliede- 
rige Fühler, deren 2 Basalglieder wie bei den männlichen Bythinen 
verdiekt sind und durch einen ähnlichen Kopf wie bei Panaphantus 
verschieden. 


4. Bythinoplectus foveatus n. sp. Elongatus, subparalle- 
lus, leviter depressus, subpubescens, testaceus, capite transverso, 
fronte bifoveolata, prothorace subcordato, guinque-foveolato, elytris 
thorace longioribus, abdomine parallelo, elytris minus angustiore. — 
Long. 1,2 mill. 

St. Thomas. 

Langgestreckt, ziemlich parallel, wenig gewölbt, röthlichgelb, 
etwas glänzend, sehr fein, spärlich behaart. Kopf breiter als das 
Halsschild, quer, die Augen in den Hinterecken gelegen, ohne deut- 
liche Schläfen, nach vorn stark verengt und tief eingeschnürt, die 
Mitte vorn schmal schnauzenförmig gestaltet, oben überall sehr 
fein punktirt, die Stirn mit 2 tiefen Grübchen. Fühler nahe an- 
einander, unter dem schnauzenförmigen Theile des Kopfes einge- 
fügt, Ygliederig, kurz, von Trimiumform, das erste Glied aber oval, 
sehr verdickt, grols, das zweite kugelig, schmäler als das erste, 
die nächsten stark quer und sehr klein, das letzte keulenförmig, 
grols, eiförmig, zugespitzt. Halsschild fast länger als breit, zur 
Basis verschmälert, kaum punktirt, in dem Seitenrande mit einer, 
in der Mitte der Scheibe ebenfalls mit einer, an der Basis mit zwei 
tiefen Grübchen. Flügeldecken wenig breiter aber etwas länger 
als das Halsschild, ziemlich gleichbreit, mit sehr feinem Naht- und 
stark abgekürzten Discoidalstreiffen. Abdomen parallel, wenig 


38 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 


schmaler als die Flgd., die Seiten breit gerandet und aufgebogen, 
die Segmente von gleicher Länge, einfach. Beine und Tarsen wie 
bei Trimium. 

Ein einzelnes Ex. von St. Thomas. 

5. Trimiopsis Eggersi n. sp. Elongata, conveza, subgla- 
bra, nitida, rufa, palpis tarsisque testaceis, capite magno, thorace 
haud angustiore, parum convexo, utrinque bifoveolato, foveola ante- 
riore minuta, oculi distincht; antennis brevibus, tenuibus, clava magna; 
prothorace cordato, parte postico constricto, laevi, foveolis tribus 
basalibus cum sulcam distinclam connezis, elytris thorace latioribus 
et in feminae parum, in mare paullo magis longioribus, stria sutural 
integra, dorsali brevissima, strüs prope basın foveolatis, callo hume- 
rali prominulo, striolis abdominalibus brevissimis, divergentibus, in 
foemina vix tertiam, in mare quartam segmentam disci partem in- 
cludentibus, inter striohs vie transversim impresso. — Long. 1 mill. 

Mas: Metasterno longitudinaliter impresso, segmento tertio ven- 
trali utrinque prope laterıbus foveola oblongo-curvata impresso, seg- 
mento anali apice levissime tuberculato. 

St. Thomas, Portorico. 

Fühler von gewöhnlicher Form, Endglied der Taster klein, 
fast beilförmig. 

In diese Gattung scheint die Mehrzahl — wenn nicht alle — 
der amerikanischen Trimien zu gehören. 

Von Herrn v. Eggers gesammelt und nach ihm benannt. 

6. Trimiopsis specularis n. spec. Parvula, conveza, pube 
pruinosa parce vestita, rufa, nitida, palpis pedibusque testaceis, ca- 
pite brevi, thorace viz anqustiore, antice angustato, temporibus pone 
oculos sat magnos parvis, fronte antice inter antennas transversim 
sulcatulo, inter oculos bifoveolato; antennis brevibus tenuibus, clava 
magna; prothorace subcordato, latitudine fere longiore, sublaevi, 
foveolis tribus basalibus cum culcam distinctam connezis; elytris 
thorace latioribus et longioribus, stria suturali integra, dorsali brevis- 
sima, striis prope basin foveolatis; striolis abdominalibus subparallehs, 
longitudine dimidiam segmenti partem aequantibus, plus tertiam disci 
partem includentibus, basi inter striolis haud transversim impresso. 
— Long. 0,75 mill. 

Mas: Abdominis segmento ventrali tertio utrinque prope lateri- 
bus tuberculato, quarlo margine apicali subelevato. 

St. Thomas, Water Island, Dominica. 

Durch den kurzen Kopf mit kleinen Schläfen, dann durch die 

langen Abdominalstrichelchen recht bemerkenswerth. 


der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 39 


7. Trimiopsis gibbula n.sp. Breviuscula, convezxa, nitidis- 
sima, fere glabra, antennarum clava palpis tibüs tarsisque testaceis; 
capite magno, thorace haud latiore, longitudine parum latiore, tem- 
poribus mediocribus parallelis, ante oculos angustato, margine an- 
tice in medio subangulato, antrorsum obsolete semicirculariter im- 
presso, impressione postice (inter oculos) profunde foveolata, vertice 
sulculo brevi parum perspicuo insculpto, antennis brevibus, thoracıs 
medio attingentibus, clava magna, ovata; prothorace cordato, basın 
versus constricto, longitudine latiore, convexo, laevi, foveolis basa- 
hbus minutissimis cum sulcam transversam profundam conneris, ely- 
irıs latis, ampliatis, thorace valde latioribus et vir longioribus, la- 
teribus rotundatis, stria suturali distincta integra dorsalique valde 
abbreviata, strüis prope basin foveolatis; striolis abdominalibus brevis- 
simis, convergentibus, segmentam plus tertiam disci partem includen- 
tibus; segmento primo secundo paullulum majore. — Long. 1 mill. 

Mas: Metasterno haud impresso, abdomen segmento primo ven- 
trali perspicuo utrinque prope lateribus foveola oblonga basali im- 
pressa, segmento secundo tertioque ipso lateque impressis, impres- 
sionibus subtuberculatis. 

St. Thomas. 

Von T. Eggersi durch die viel gedrungenere Gestalt und die 
Seulptur des Kopfes, sowie durch breiteres Halsschild abweichend. 

Mir liegen nur 2 Ex. dieser schönen Art vor. 


8. Trimiopsis ventricosa n. sp. Parva, conveza, subgla- 
bra, nitida, rufa, antennis palpis pedibusque testaceis, capite magno, 
thorace fere latiore, levissime transverso, lateribus ante oculos mi- 
nutos subrefleco, inter antennas fossula brevi longitudinali utrinque 
sat profunde insculpto, antennis thorace basin vixz attingentibus, 
tenuis, clava magna, ovali; prothorace cordato, basin versus con- 
strieto, viz transverso, foveolis basalibus magnis cum sulcam trans- 
versam tenuissimam conjunctis, elytris latis, ampliatis, thorace valde 
latioribus sed minus longioribus, stria suturali integra subtilissima 
obsoletaque, dorsali valde abbreviata, strüs prope basıin foveolatis, 
lateribus rotundatis, abdomine subparallelo, striolis basalibus haud 
perspicuis. -— Long. 0,5—0,9 mill. 

Mas: Metasterno longitudinaliter impresso, abdominis segmento 
penullimo apice levissime lateque emarginato. 

St. Thomas, Portorico. 

Der Kopf ist grofs, etwas breiter als lang, über den sehr klei- 

nen Augen leicht aufgebogen, nach vorn schwach verengt, neben 


40 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 


dem aufgebogenen Theile des Seitenrandes mit einem länglichen 
tiefen Grübchen, das sich nur sehr selten in zwei mehr oder min- 
der verflossene aufzulösen geneigt ist. Die Flgd. sind sehr breit, 
seitlich stark gerundet und kaum länger als das Halsschild; ihr 
Nabhtstreif ist sehr an die Naht gerückt, und so fein, dafs er leicht 
übersehen werden kann. 


9. Trimiopsis clypeata n. sp. Parva, convexa, subglabra, 
rufa, nitida, antennis palpis pedibusque testaceis, capite magno, tho- 
race fere latiore, latitudine longiore, temporibus magnis, ante oculos 
distinctos attenuato, fronte ante antennas semirotundatim producta, 
plana, margine antico tenuissime elevata, inter antennas levissime 
transversim biimpresso, inter oculos foveolato, foveolis sat parvis, 
distantibus, suboblongis; antennis tenuibus, thoracis basin haud attin- 
gentibus, clava magna, thorace cordato, basin versus late constricto, 
non transverso, foveohs basalıbus obsoletis cum sulcam transversam 
tenuum conjunctis, elytris thorace valde latioribus et parum longio- 
ribus, vir dictincte punctulatis, stria suturali integra, discoidali bre- 
vissima, striis prope basın foveolatıs; abdomine subparallelo, elytris 
paullulum angustiore, striolis abdomimalibus haud perspicuis. — 
Long. 0,75 mill. 

Mas: Metasterno longitudinaliter impresso, abdominis segmento 
ventrali tertio utrinque prope lateribus foveola angusta oblonga 
impresso. 

St. Thomas. 

Kleiner als T. Eggersi, von der Grölse der specularis; der Kopf 
ist bei dieser Art sehr grofs, länger als breit, die Schläfen lang, 
von den Augen nach vorn verengt, Vorderrand der Stirn vor der 
Füblereinlenkungsstelle gerundet erweitert und der äulserste Vor- 
derrand schwach, fein aufgebogen, zwischen den Fühlern befindet 
sich eine zarte Querfurche, welche in der Mitte breit unterbrochen 
ist, in der Nähe der Augen mit einem länglichen Grübchen. Die 
Abdominalstrichelchen des ersten sichtbaren Rückensegments sind 
bei dieser Art nicht sichtbar. Die Grübchen des Halsschildes sind 
undeutlich, die sie verbindende Querfurche sehr zart. 


10. Trimiopsis parmata n. sp. Parva, convera, subglabra, 
testacea aut rufa, nitida, antennis pedibus palpisque testaceis, ca- 
pite ınflato, subtilissime punclulato, lateribus ante oculos sat parvos 
leviter ampliato, subdentato, parum reflexo, margine antice rotundato 
et subreflexo, temporibus mediocribus parallelis, fronte utrinque levi- 
ter foveolata, antice in medio tuberculo minimo instructo; antenmis 


der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 41 


thoracis basin viz uttingentibus, tenuibus, clava magna ovata; protho- 
race cordato, viz transverso, laevi, foveolis basalıbus sat magnis 
cum sulcam transversam indistincte connezis, elytris latis, ampliatis, 
thorace vir evidenter longioribns, lateribus rotundatıs, stria suturali 
integra tenuissima obsoleta, dorsali valde abbreviata, strüs prope 
basin foveolatis, abdomine subparallelo, striolis basalibus viz per- 
spieuwis. — Long. 0,5—0,9 mill. 

Mas: Capite excavato, lateribus supra oculos extus in dente 
obtuso subreflexo productis, abdominis segmento analı obsolete late- 
que foveolato, metasterno longitudinaliter impresso. 

St. Thomas, Portorico. 

Der T. ventricosa sehr nahe verwandt und hauptsächlich durch 
die Form des Kopfes abweichend. Dieser erweitert sich vor den 
Augen und bildet hier mit dem zugerundeten Vorderrande eine 
stumpfe Ecke; der Seitenrand ist gleichzeitig sammt dem Vorder- 
rande aufgebogen, in der Nähe des letzteren befindet sich in der 
Mitte ein sehr kleines Höckerchen, jederseits neben dem Seiten- 
rande ein Grübcehen. Bei dem Männchen ist der Seitenrand des 
Kopfes über den Augen flügelförmig erweitert. 


ll. Trimiopsis inconspicua nov. sp. Minutissima, leviter 
conveza, parum nitidula, testacea; capite thorace haud latiore, le- 
vissime transverso, postice (temporibus sat magnis) parallelo, antice 
(ante oculos parvos) attenuato, fronte antice (inter antennas) trans- 
versim sulcato, sulculo utrinque profundiore, prope oculos foveolato, 
in medio longitudinaliter subsulcato, sulco antice abbreviato, anten- 
nis brevibus, capite parum superantibus, tenuis, clava magna ovata, 
artieulis duobus basahbus (secundo fere globoso, mujore) incrassatis; 
prothorace subcordato, basin versus minus constricto, haud oblongo, 
foveolis tribus basahbus sat parvis cum sulcam transversam tenuis- 
simam conjunctis; elytris latioribus et fere sesqui longioribus, sub- 
depressis, stria suturali integra subtilissima, discoidalique valde abbre- 
viata, strüis prope basin subfoveolatis; abdomine subparallelo, seg- 
. mentis aequalibus, striolis vir perspicuis. — Long. 0,6—0,7 mill. 

Mas: Capite magno, transverso, subparallelo, sulca antica trans- 
versa profundiore, in fundo multo foveolato, foveolibus occipitalibus 
parvıs sed distincte impressis, temporibus prope oculos subangulatis; 
abdominis segmento ventrali quinto transversim bifoveolato, foveohs 
approxımatis, segmento tertio quartoque in medio transversim sub- 
impressis. . 

St. Thomas. 


42 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 


Körper mäfsig gewölbt; Kopf beim 2 fast so lang als breit, 
hinten parallel, von der Mitte nach vorn verengt, am Vorderrande 
mit einer seitlich stärker vertieften Querfurche, in der Mitte mit 
einer nach vorn abgekürzten Längsrinne, Stirn jederseits mit einem 
grolsen Grübchen; bei dem g' ist der Kopf breiter, flach, fast quer 
rechteckig, grols, die Querfurche am Vorderrande tiefer, in der 
Mitte ihres Grundes mit 2 genäherten Grübchen, die Stirngrübehen 
sind kleiner, die Schläfen parallel. Fühler sehr kurz, das zweite 
Glied stark verdickt, das Endglied grols, sehr kurz eiförmig, 
fast rund. 

Bei dem &' ist die Hinterbrust kaum stärker längsvertieft, das 
fünfte Segment mit 2 quer gestellten, genäherten, ineinander ver- 
flossenen Grübchen geziert und die beiden vorhergehenden in der 
Mitte schwach quer niedergedrückt. 

Diese Art scheint selten zu sein. 


12. Trimiopsis anguina nov. spec. Dilute rufa, antennis 
palpis pedibusque testaceis, subpubescens, leviter conveza, nitidula ; 
capite thorace vix latiore, oblongo, obovato, antrorsum parum atte- 
nuato, temporibus magnis, parallelis, fronte plana, aequali, ocul 
distineti; antennis brevibus, capite minus superantibus, tenuibus, arti- 
culis duobus basalibus incrassatis, magnis, articulo secundo primo 
majore, introrsum leviter dilatato, clava magna; prothorace cordato, 
latitudine fere longiore, foveolis tribus basalıbus cum sulcam trans- 
versam tenuissimam conjunctis; elytris thorace latioribus et sesgui lon- 
gioribus, stria suturali integra, discoidali valde abbreviata; abdomine 
subparallelo, elytris vix angustiore, segmentis aequalibus, striohs 
abdominalibus brevissimis, segmentam tertiam disci partem includen- 
tibus. — Long. 0,7—0,3 mill. 

Mas: Metasterno longitudinaliter , impresso, tibüs intermeduüs 
apice intus spinula parva armatis. l 

St. Thomas. 

Durch die kurzen Fühler mit stark verdickten zwei Basal- 
gliedern, wovon das zweite innen gegen die Spitze etwas erweitert 
ist, und durch den langen, eiförmigen, ebenen Kopf sehr ausge- 
zeichnet. Der letztere erinnert im hohen Grade an die Arten der 
Gattung Zibus; bei der letzteren Gattung ist er jedoch schmäler 
als das Halsschild und die Fühler sind einander stark genähert. 

Wenige Ex. in beiden Geschlechtern. 


der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 43 


13. Euplectus Argus Ritr., beschrieben nach einem Exem- 
plare aus Chili, kommt auch um St. Thomas vor. Ich finde zwi- 
schen den Stücken aus beiden Lokalitäten keinen Unterschied, der 
zur Begründung einer guten Art hinreichen könnte. 


Balega nov. gen. 


Corpus elongatum, sudepressum, subtiliter pubescens, antennis 
undeeimartieulatis, gracilibus, indistinete clavatis, basi approxima- 
tis, palpis quadriarticulatis, articulo ultimo fusiformi, capite subtus 
trisulcato, mentum magnum, antrorsum productum, os subobtegens, 
temporibus magnis, postice rotundatis, oculi vix perspieui, obsoleti, 
vix granulati, fronte bisuleata, suleis sat approximatis, postice fo- 
veolatis, thorace lateribus mucronato, foveolis basalibus tribus cum 
suleum transversam conjunctis, foveolis lateralibus oblongis, dorso 
longitudinaliter suleato, elytris stria suturali integra, discoidali ab- 
breviata, sublaterali profunda, abdemine late marginato, elongato, 
segmentis dorsalibus subaequalibus, (in foem. 6) segmento ventrali 
secundo tertioque parum majoribus, tarsi 3-articulati, tarsorum un- 
guiculis duobus piliformibus aequalibus. 


Von der Körperform von Sagola und Faronus, zunächst jedoch 
mit Gasola Rttr. verwandt, und von dieser Gattung durch nach- 
folgende Merkmale zu unterscheiden: Der Kopf hat auf der Unter- 
seite 3 Längsfurchen, die Augen sind aufserordentlich klein, die 
Fühler haben 4 gröfsere, schwach abgesetzte Endglieder, das Hals- 
schild hat 3 Basalgrübchen und eine Mittelfurche, die Flügeldecken 
haben über dem umgeschlagenen Theile eine scharfe Seitenrand- 
kante, welche durch eine Sublateralfurche gebildet wird, ähnlich 
wie bei Trichonyz, das 2te und 3te Bauchsegment sind schwach 
verlängert und die Tarsen sind aufserordentlich dünn, haarförmig. 


14. Balega elegans n. sp. Aufo-testacea, palpis pedibusque 
pallidis, capite thorace angustiore, antrorsum attenuato, laevi, fronte 
antice sulcis duobus approzimatis oblongis, antice confluentibus, 
apice foveolatis profunde insculptis, antennis thoracis basin vir at- 
tingentibus, gracilibus, articulis duobus basalibus parum incrassatıs, 
sat brevibus, articulo secundo quadrato, 3—4 parvis, angustioribus, 
4—7 transversis, ultimis quatuor parallelis, praecedente parum la- 
tioribus, tribus penultimis transversis, ultimo elongato-ovato; pro- 
thorace haud transverso, cordato, prope basın constricto, lateribus 
post medium dentato, foveolis tribus basalibus cum culcam transversam 
conjunctis, dorso in medio longitudinaliter sulcato, sulca antice mi- 


44 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 


nus abbreviata, elytris thorace vix longioribus, sed parum latiori- 
bus, alutaceis, stria suturali integra, dorsali valde abbreviata, ab- 
domine elytris viz angustiore, lateribus leviter rotundato. — Long. 
1,2 mill. 
St. Thomas. 
Mir liegt ein einzelnes Weibchen vor. 


Scydmaenidae. 


l. Euconnus felinus n. sp. Sat angustus, rufo - castaneus, 
nitidus, helvolo-pubescens, palpis tarsisque testaceis, capite magno, 
thorace viz angustiore, convezo, latitudine fere longiore, temporibus 
magnis cum margine postico magis dense pubescentibus, [ronte an- 
tice inter antennas breviter impresso; antennis thoracıs basın vie 
attingentibus, mediocribus, articulis: 1, 2 latitudine parum longvori- 
bus, 3—7 transversis, quatuor ultimis clavam abruptam formantibus, 
8—10 leviter transversis, ultimo ovalo, acuminato; prothorace suö- 
globoso, basın versus levissime constricto, latitudine paullulum lon- 
giore, dense villoso, bası viz foveolato; elytris breviter ovalıbus, in 
medio thorace latioribus, subtilissime punctulatis, basi leviter con- 
fluente bifoveolatis, foveola interna valde obsoleta, externa oblonga, 
eztrorsum divergente, plica humerali brevi, elevata. — Long. 1,2 mill. 

St. Thomas. 

Fühler mit 4gliederiger Keule, Basis des Halsschildes ohne 
deutliche Grübchen. Durch den grofsen Kopf, schmale Gestalt 
ausgezeichnet. 

Ein einzelnes Exemplar. 


2. Euconnus coralinus n. sp. ARufo-castaneus, elytris ru- 
bris, palpis tarsisque testaceis, pilosus, capite nutante, Ihorace parum 
angustiore, temporibus margineque apicali magis villosis, oculi medıo- 
cres, subrotundati, granulati; antennis crassis, apicem versus minus 
incrassatis, dimidio corporis parum longioribus, articulis: 2 primo 
vir angustiore, oblongo-quadrato, 3—7 fere quadratis, ultimis quin- 
que paullulum majoribus, 8S—10 leviter transversis, ultimo haud la- 
tiore, oblongo; prothorace convezo, subgloboso, dense villoso, latı- 
tudine haud longiore, bası profunde bifoveolato, foveolis sat approzi- 
matis, cum sulcam connezis, foveola in margine laterali parva, ely- 
tris breviter globoso-ovatis, latis, vir punctatis, basi impressis sub- 
bifoveolatisque, foveola interna angusta abbreviata, ezterna majore, 
eztrorsum divergente, plica humerali brevi, elevata; cozis posticis 
subapprozimatis. — Long. 1,4—1,6 mill. 


der Pselaphiden und Scydmaeniden Westindiens. 45 


Mas: Tibüs posticis apice calcare recto valıdo subtomentoso 
armatis. 

Fem.: Tibiüs posticis apice spinula brevi recta armatıs. 

Var. Antennis paullulum longioribus, articulis quatuor penulti- 
mis fere quadratıs. 

Var. Prothorace foveolis basalibus cum sulcam vir connexis. 

Var. Elytris sat distincte subtilissime punctalis. 

St. Thomas, Water Island, Portorico. 

Dem Euconnus globulicollis Schauf. ähnlich, aber kleiner, das 
Halsschild ist vorn nicht eingeschnürt, die 5 letzten Fühlerglieder 
sind nur schwach vergröfsert und die Flgd. sind gewöhnlich kaum 
punktirt. Diese Art zeichnet sich durch den Endsporn der Hinter- 
schienen in beiden Geschlechtern auffällig aus. 


3. Euconnus dominus n. sp. Rufo-castaneus, elytris rubris, 
tarsis palpisque testaceis, pilosus, capite nutante, thorace paullulum 
angustiore, oculi magni granulati subrotundates, fronte tuberculis 
antennaris distinctis, antennis robustis, dimidium corporis superanti- 
bus, urticulis 1 —7 latitudine subaequalibus, ] et 2 elongatis, 3, 4, 
6 quadratis, 5 oblongis, quatuor ultimis clavam abruptam formanti- 
bus, 8S—-10 subquadratis, ultimo oblongo, acuminato, prothorace la- 
titudine parum longiore, antrorsum globoso -rotundato, ante basin 
constricto, laevi, dense pubescente, foveolis duobus basalıbus sat di- 
stantibus cum sulcam transversam conjunctis, foveola in margine la- 
terali profunda, elytris globoso-ovatis, ampliatis, vir perspicue pun- 
ctulatis, basi impressis, impressione eztrorsum divergente, plica hu- 
merali valida oblonga elevata. — Long. 1,3 mill. 

St. Thomas. 

Dem E. coralinus täuschend ähnlich, die Fühler haben aber 
eine 4gliedr. Keule, das Halsschild ist länger, die Basalgrübchen 
stehen weiter auseinander, die Fld. haben eine höhere beulenartige 
Schulterfalte und die Hinterschienen sind unbewehrt. 

Ein einzelnes Exemplar. 


4. Euconnus (Napochus) amoenus n. sp. Nitidus, ruber, 
- palpis tarsisque testaceis, villosus, capite thoracis parlim anterioris 
latitudine, laevi, viz oblongo, oculi sat magni, subrotundati; antennis 
sat robustis, dimidio corpore vix attingentibus, articulis: 1, 2 ob- 
longis, 3—7 subquadratis, S—11 clavam parum abruptam formanti- 
bus, S—10 subquadratis, ultimo oblongo-ovato; prothorace latitudine 
vir longiore, basi lato, antrorsum leviter angustato, foveolis basalı- 
bus sat distantibus, foveola laterali nulla, elytris oblongo-ovatis, viz 


46 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs der Pselaphiden etc. 


perspicue punctulatis, basi transversim impressis, impressione eX- 
trorsum divergente, plica humerali elongata, distincte elevata. — 
Long. 1,4—1,6 mill. 

St. Thomas, Portorico. 

Aus der Gruppe des Napochus claviger, einfarbig hell braun- 
roth, sehr glänzend, ausgezeichnet durch den Mangel des Seiten- 
grübchens am Hinterrande des Halsschildes in der Seitenrandkante. 
Den beiden vorigen in Färbung, Gröfse und Form verwandt, je- 
doch in eine andere Untergattung gehörend. Zunächst mit E. testa- 
ceus Schaum verwandt, jedoch gröfser mit längerem Halsschilde, 
breiterem Kopfe ete. — Mir liegen 8 Stücke vor. 


5. Euconnus (Napochus) testaceus Schaum Germ. Ztschr. 
V. 469. Zahlreich. 


6. Euconnus (Napochus) tantillus n. sp. Parvulus, rufo- 
testaceus, palpis pedibusque pallidis, fulvo-pubescens, nitidus, capite 
subtransversim ovale, thoracıs parte anteriore latitudine, oculi di- 
stincti, antennis dimidio corpore attingentibus, sat robustis, apicem 
versus sensim magıs incrassatis, articulis: 1 oblongo, 2 quadrato, 
3—7 transversis, S—11 sensim paulo majoribus, clavam vixz abrup- 
tam formantibus, S— 10 subtransverse quadratıs, ultimo oblongo 
ovato,; prothorace latitudine fere longiore, antrorsum amgustato, 
laevi, basi vix foveolato; elytris oblongo-ovalis, thorace parum la- 
tioribus, tenuissime punctulatis, basi biimpressis, impressione interna 
obsoleta, externa sensim divergenta, oblonga, plica humerali tenui, 
elevata, brevi. — Long. 0,9—1 mill. — St. Thomas, Portorico. 

Unterscheidet sich von festaceus durch kleineren Körper, all- 
mälig gegen die Spitze verdickte Fühler, mit undeutlich abgesetzter 
Agliedriger Keule und den Mangel der Basalgrübchen auf dem Hals- 
schilde. — Zahlreich eingesendet. 


7. Euconnus atomus n. sp. Minutissimus, pubescens, testa- 
ceus; antennis thoracis basin fere attingentibus, brevibus, articulis in- 
termediis parvulis transversis, clava abrupte triarticulata, articulis 
duobus penultimis transversis, ultimo breviter ovato, articulo nono 
decimo paullulum angustiore; capite subrotundato, Ihorace anyus- 
tiore, oculis magnis, prothorace subgloboso, latitudine parum lon- 
giore, prope basın subconstricto, foveolis duobus basalibus approzi- 
matis sat profundis cum sulcam obsoletam connezis, elytris breviter 
ovalibus, thorace parum latioribus, basi impressis, impressione bifo- 
veolatis, foveola interna minima punctiformi, externa angusta ob- 
longa, plicula humerali oblonga, distincte elevata. Long. 0,45 mill. 

St. Thomas, 

Der kleinste mir bekannte Scydmaenide, noch nicht ganz 
# mill. messend, mit unserem E. nanus sehr nahe verwandt und 
ihm sehr ähnlich; er ist aber noch um Bedeutendes kleiner, Kopf 
und Halsschild schmäler, das erste Glied der Fühlerkeule weniger 
breit, u. s.w. Mir liegen 8 übereinstimmende Exemplare vor; der 
Kopf ist gewöhnlich schwach angedunkelt. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] 


Beitrag zur Kenntnifs der Pselaphiden-Fauna von 
Valvidia 
von 
Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. 
(Hierzu Tafel 1.) 


Herr Hans Simon in Stuttgart übergab mir neuerdings eine 
Partie Pselaphiden zur wissenschaftlichen Verwerthung, welche 
von seinen Cousinen Kindermann um Valvidia gesiebt wurden. 
Der erstere hat sich dabei besonders dadurch verdienstlich ge- 
macht, dals er keine Mühe scheute, den beiden Fräulein die Sie- 
bemethode zum Fange dieser interessanten Thierchen erfolgreich 
beizubringen. Das erste Resultat der Siebeversuche bestand aus 
fast durchwegs neuen Arten, darunter 2 neue Gattungen, welche 
im Nachfolgenden beschrieben werden. Hoffentlich werden weitere 
Siebversuche noch andere Entdeckungen zur Folge haben. 


Aplodea nov. gen. 


Corpus oblongum, convexum, subtiliter pubescens, antennis 
l1l-artieulatis, basi approximatis, elavatis, eclava maris 5-, foeminae 
3-articulata, palpis longissimis, fere ut in gen. Pselapho formanti- 
bus, articulo primo minuto, tribus ultimis valde elongatis, basi te- 
nuissimis, apice sensim elavatis, capite antice bitubereulato, protho- 
race subcordato, basi trifoveolato, elytris stria suturali integra, dis- 
coidali abbreviata, abdomen sat tenuiter marginato-reflexum, seg- 
mentis dorsalibus subaequalibus, primo parum majore, ventralibus 
_ segmentis quinque distinetis (primo subobtecto), segmento primo 
perspicuo secundo parum longiore, coxis posticis inter se distanti- 
bus, trochanteribus postieis sat, anticis magnis, intermediis longis- 
simis, tarsi triartieulati, unguiculis binis aequalibus. 

Körperform wie bei Centrophthalmus, sehr kurz fein, einfach 
behaart, durch die Form der Taster und die bei den einzelnen Ge- 
schlechtern sehr verschieden gebildete Fühlerkeule, besonders aber 


48 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 


durch die viel längeren Trochanteren der Mittelbeine ausgezeich- 
net, welche ähnlich wie bei Eumierus gebildet sind. 

In diese Gattung gehört auch: Pselaphus castaneus Blanch. 
aus Chili. 


1. Aplodea palpalis n. sp. Rufo-brunnea, nitida, palpis pe- 
dibusque testaceis, pube subtili subdepressa vestita, capite thoracis 
latitudine, minus oblongo, subtiliter punctato, tuberculis frontalibus 
parvis, lateribus haud marginato, oculis maris magnis, foeminae pa- 
rum minoribus, prothorace subcordato, subtiliter punctulato, basi tri- 
foveolato, foveola antescutellari minuta, elyıris apice sensim latio- 
ribus, thorace sesqui longioribus, subtilissime parce punctatis, stria 
suturali dorsalique profundis, abdomen sensim subacuminatum, seg- 
mento primo dorsali conspicuo secundo paullulum ma- 
Jore, basi simplice, pedibus longis, femoribus ante medium subcla- 
vatis, tibüs tenuibus subrectis, tarsorum articulo secundo tertioque 
subaequali, elongato. — Long. 2 mill. 


Mas: Metasterno profunde impresso; antennis dimidio corporis 
superantibus, articulo primo cylindrico, crasso, latitudine duplo lon- 
giore, secundo quadrato, paullo angustiore, articulis 3—6 parvıs, 
subtransversis, T—11 clavam magnam irregularem formantibus, ar- 
ticulo 7 subquadrato, intus subfasciculato, angulo interno apicali 
subtruncato, 8 parvulo, quadrato, 9 oblongo, apice introrsum angu- 
latim incrassato, subfasciculatoque, 10 lato, transverso, ultimo magno, 
ovato, subtus profunde excavato, marginibus ezcavationis unidentatis. 

Fem.: Antennis dimidio corporis longitudine, articulo primo 
crasso, cylindrico, latitudine fere duplo longiore, 2 parum, ceteris 
magis anguslioribus, articulis 2—6 subguadratis, articulo 7 subob- 
longo, 8 subtransverso, tribus ultimis clavam sensim latioram for- 
mantibus, articulis 9 et 10 obcomicis, subquadratis, ullimo magno 


ovato. — 


2. Aplodea Elsbethae nov. gen. Dilute brunnea, nitida, pe- 
dibus dilutioribus, palpis testaceis, pube subtili subdepressa vestitas, 
capite paullulum obscuriore, parce subtiliter punctato, latitudine vix 
longiore, lateribus haud marginato, oculis magnis, thorace subcor- 
dato, capite vixr latiore, parce subtilissime punctato, foveolu basalı 
intermedia viz perspicua, elytris apice sensim latioribus, thorace 
sesqui longioribus, parce punctulatis, stria dorsali abbreviata sutu- 
ralique integra profunde impressis, abdominis segmentis distincte 
marginato - reflexis, segmento primo dorsali perspicuo se- 


der Pselaphiden-Fauna von Valdivia. 49 


cundo fere duplo longiore, basi simplice, tibis posticis leviter 
arcuatis. — Long. 1.5 mill. 

Fem.: Antennis dimidio corporis superantibus, articulo primo 
cylindrico, subincrassato, latitudine fere duplo longiore, 2 parum, 
ceteris magis angustioribus, articulis 2—4 leviter oblongis, articulo 
5 subquadrato, 6—8 globosis, fere subtransversis, ultimis tribus cla- 
vam abruptam formantibus, articulis duobus penultimis subtransver- 
sis, ullimo magno, ovato. 

Mas: incognitus. 


Der A. palpalis sehr ähnlich, aber kleiner, durch die Bildung 
der Fühler und das viel längere erste sichtbare Rückensegment ver- 
schieden. 

Mir liegt blofs ein einzelnes, von Fräulein Elsbeth Kindermann 
gesammeltes 2 vor. 


Bryazis Leach. 


Die mir vorliegenden Arten dieser Gattung gehören alle in 
die Abtheilung Reichenbachia Leach und sind recht auffällig durch 
das leicht verdickte zweite Tarsalglied an den Vorderbeinen aus- 
gezeichnet. Ich habe diese Bildung bei beiden Geschlechtern an- 
getroffen. Das Mittelgrübehen des Halsschildes wird bei ihnen 
recht kräftig und steht bei den meisten Arten nur wenig in Grölse 
den seitlichen nach. 


3. Bryazis Chilensis n. spec. Oblonga, conveza, nigro-pi- 
cea, prothorace castaneo, elytris rufo-brunneis, antennis palpis pe- 
dibusgue testaceis, capite subquadrato, thorace haud angustiore, an- 
tice profunde transversim sulcato, sulca utrinque foveolatim impressa, 
margine antice elevato, oculis magnis, antennis dimidio corporis vix 
attingentibus, articulo secundo subquadrato, ceteris angustis, art. 4-8 
globoso-quadratis, 9 et 10 sensim paulo latioribus, transversis, ul- 
timo magno, mazimo, ovato; prothorace subcordato, longitudine vizr 
latiore, foveola intermedia sat magna, profunde impressa; elytris 
parce punctulatis, stria discoidali dimidiata, sat profunde insculpta, 
 striolis abdominalibus divergentibus, quartam segmenti longitudinem 
aequantibus, quartam partem disci includentibus, tibüs rechs. — 
Long. 1.3 mill. 

Mas: Trochanteribus simplicibus, metasterno profunde late sul- 
cato, utringue suberistato, tibüis intermediis pone medium intus le- 
viter dilatatis; abdominis segmentis ventralibus in medio subimpres- 
sis, segmento analı leviter foveolato. 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 4 


50 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 


Diese Art ist durch die Sculptur des Kopfes sehr ausgezeich- 
net. Dieser ist fast quadratisch, der Vorderrand der Stirn ist auf- 
gebogen, vor demselben befindet sich eine tiefe, in der Mitte 
schwach eingeschnürte Querfurche, welche jederseits grubenartig 
vertieft ist. Am Scheitel ist manchmal ein obsoletes Längsgrüb- 
chen angedeutet, fehlt aber an sehr vielen Stücken. 


4. Bryazis bifossifrons n. sp. Oblonga, convera, casta- 
nea, capite nigricans, elytris pallidioribus, abdomine basi parum ob- 
scuriore, antennis palpis pedibusque testaceis, capite thorace vix 
angustiore, subtransverso, postice parum, anlice magis attenuato, 
fronte inter antennas tenuiter transversim sulcato, sulca transversa 
secunda ante oculos fortiter impressa, vertice elevato, antennis tho- 
racis basin superantibus, articulis intermedits globosis, duobus pen- 
ultimis sensim latioribus Iransversis, ullimo magno, oblongo - ovalo; 
prothorace haud Iransverso, subcordalto, basi marginato, margine 
punctato, foveola intermedia sat magna, profunda; elytris thorace 
sesgui longioribus, stria suturali integra, dorsali dimidiata, strüs 
prope basin foveolatis, abdomine sensim angustato, striohs abdomi- 
nalibus divergentibus, terliam segmenti longitudinem aequantibus, 
fere quartam partam disci includentibus. — Long. 1.3 mill. 


Von dieser, mit der vorigen sehr nahestehenden Art liegt mir 
nur ein @ vor. Der Kopf hat am äulsersten Vorderrande eine 
feine und weiter gegen die Augen eine zweite tiefe Querfurche, 
wodurch sich diese Art leicht erkennen läfst. 


5. Bryazis Valvidiensis n. sp. Oblonga, convexa, nigro- 
picea, elytris rubris, antennis rufis, palpis pedibusque testaceis, ca- 
pite subquadrato, thorace haud angustiore, antice transversim aequa- 
liter sulcato, foveola utringue prope oculos magnos impressa, anten- 
nis dimidio corporis haud attingentibus, articulis 3—7 globoso sub- 
quadratis, 9, 10 sensim paullulum latioribus, transversis, articulo ul- 
fimo majore, ovato; prothorace subcordato, longitudine minus aut 
vir latiore, foveola intermedia sat magna, elytris parce punctulatıs, 
stria discoidali dimidiata, striolis abdominalibus subparallelis, quar- 
tam segmenti longitudinem aequantibus, quartam partem discı inelu- 
dentibus. — Long. 1.3 mill. 

Mas: Trochanteribus simplieibus, metasterno profunde lateque 
longitudinaliter impresso, utringue tuberculo acuto instructo, abdoe 
minis segmentis ventralibus apice in medio Iransversim impressis, 
segmento conspicuo primo ultimoque magis foveolato; tibis interme- 
diis intus pone medium subangulatıs. 


. der Pselaphiden-Fauna von Valdivia. öl 


Der Br. Chilensis recht ähnlich; die Querfurche am Vorder- 
rande der Stirn ist jedoch fein, gleichmälsig, neben dem Auge je- 
derseits mit einer separirten Grube; die Geschlechtsdifferenzen sind 
hier stärker und etwas abweichend ausgeprägt. 


6. Bryazis Kindermanni n. spec. Oblonga, rufo - brunnea, 
elytris pallidioribus, antennis palpis pedibusque testaceis, capite ni- 
gro-piceo, subquadrato, thorace haud angustiore, antice transversim 
aequaliter sulcato, foveola utrinque prope oculos impressa, margine 
antice subelevato, antennis dimidio corporis longitudine, articulis duo- 
bus basalibus leviter incrassatis, ceteris tenuibus, articulo secundo 
tertio quintoque suboblongo, quarto sexto septimoque quadrato, 
octavo globoso, parvo, nono decimoque Iransversis, sensim minus 
latioribus, ultimo mazimo, elongatim ovato; prothorace subcordato, 
vie transverso, bası marginato, foveola intermedia sat magna, pro- 
funda, elytris parce subtilissime punetulatis, stria discoidali dimidio 
elytrorum superantia, basi inter strias dorsali et suturali leviter fo- 
veolatis, callo humerali distincte elevato, striolis abdominahbus sub- 
parallelis, tertiam segmenti longitudinem aequantibus, plus guam. quar- 
tam partem disci includentibus. — Long. 1.3 mill. 

Mas: Metasterno late impresso, impressionis margine antice in 
medio tuberculo instructo, segmento ventrali primo conspicuo late 
foveolato, segmentis ultimis duobus transversim elevatis; tibüis inter- 
mediis intus ante apicem emarginatis, apice intus subdentatis. 

Der Br. Valvidiensis sehr ähnlich, aber heller gefärbt, nur der 
Kopf dunkel und namentlich durch die Geschlechtsdifferenzen we- 
sentlich verschieden. 

Ein einzelnes 4. 


7. Bryazis puncticeps n. sp. Castanea, elytrıs dilutioribus, 
antennis pedibusque rufis, subpubescens, capite magno, subgloboso, 
thorace vix latiore, fronte in medio late deplanato, subimpresso, 
opaco, dense subtilissime punctatoque, margine antice elevato, tho- 
race cordatim transverso, laevi, basi marginato, foveola intermedia 
sat magna, profunde impressa, elytris vie punctatis, siria discoidali 
sat profunda dimidiata, striolis abdominalibus subparallelis, quartam 
segmentı longitudinem aequantibus, plus quartam partem disci inclu- 
dentibus; antennis thorace viz superantibus, articulis duobus basali- 
bus incrassatis, sat brevibus, articulo secundo quadrato, ceteris par_ 
vis tenuibus, 4-8 globoso-subtransversis, 9, 10 parum latioribus, trans- 
versis, ultimo mazximo, ovalo; palpis articulo aultimo infuscato. 

Mas: incognitus. 


4* 


92 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 


Der Kopf ist rundlich, die ganze obere Partie der Stirn ist 
flach niedergedrückt und hier dicht und fein punktirt; der Eindruck 
ist gegen den Scheitel zugespitzt, der Vorderrand der Stirn ist 
schwach aufgebogen. 

Ein einzelnes 9. 


Acotreba nov. gen. 


Corpus oblongum, leviter convexum, subpubescens, antice le- 
viter attenuatum, antennis 11-articulatis, basi approximatis, clava- 
tis, clava elongata, quadriarticulata, palpis quadriartieulatis, arti- 
culo ultimo fusiformi, capite sat brevi, antice bituberculato, fronte 
bifoveolata, prothorace subcordato, ante basin trifoveolato, foveolis 
cum sulcam transversam conjunctis, foveolis lateralibus oblongis, 
dorso longitudinaliter suleatulo, elytris capite thoracisque latioribus, 
sat elongatis, stria suturali integra, discoidali abbreviata, lateribus 
inflexis marginatis, abdomen segmentis dorsalibus marginatis, aequa- 
libus, ventrali segmento primo parvo, secundo tertioque majore, cete- 
ris sensim brevioribus, coxis postieis approximatis, productis, tarsi 
triarticulati, articulo secundo tertio longiore, tarsorum unguiculo 
singulo. 

Diese Gattung tritt in nahe Verwandtschaft mit Panaphantus 
und Rhinosceptis Lec., sie entfernt sich von beiden durch die lange, 
parallele, viergliedrige Fühlerkeule, von der ersten ferner durch 
das höhere Halsschild mit einer Längsfurche auf der Mitte der 
Scheibe, von der letzteren durch die grolsen Augen und den abge- 
kürzten Dorsalstreifen der Flgd. 


8. Acotreba Simoni n. sp. Obscure castanea, pube brevis- 
sima depressa vestita, elytris ferrugineis, antennis palpis pedibusque 
testaceis; capite nigro-piceo, cum oculos magnos thorace viz angus- 
tiore, transverso, fronte prope oculos utrinque profunde foveolato, 
antennis dimidio corporis longitudine, gracihibus, articulis duobus 
basalibus quadratis, leviter (primo paullo magis) incrassatis, articulis 
3—7 angustis, parvis, globoso - quadratis, ultimis quatuor clavam 
elongatam parallelam formantibus, his articulis oblongis, subaequali- 
bus, articulo ultimo oblongo-ovato, praecedente sesqui longiore; 
prothorace subcordato, ante medium latissimo, antrorsum parum ma- 
gis angustato, latitudine fere longiore, foveolis basalibus tribus (la- 
teralibus majoribus oblongis) cum culcam transversam conjunchs, 
sulca media longitudinali tenui, antice parum abbreviata, bası altin- 
gente; elytris thorace latioribus et plus quam sesqui longioribus, 


der Pselaphiden-Fauna von Valdıivia. 53 


stria suturali integra, discoidali ante medium abbreviata, strüs basi 
subfoveolatis, abdomine elytris brevioribus, apicem versus angustalo, 
lateribus marginato-reflero. — Long. 1.2 mill. 

Mir liegen von dieser sehr interessanten, Hrn. Hans Simon in 
Stuttgart dedieirten Art, drei gleiche Stücke vor, die wahrscheinlich 
Weibchen sind, da ich eine besondere Geschlechtsauszeichnung an 
keinem bemerkt habe. 


9. Euplectus Argus n. sp. Elongatus, subdepressus, tenuiter 
puberulus, rufo - testaceus, capite thorace aequilato, longitudine pa- 
rum latiore, antrorsum leviter angustato, in medio fortiter bifoveo- 
lato, antice transversim leviter sulcatulo, prothorace subrotundato, 
laevi, foveolis tribus basalibus cum culca transversa conjunctis, dorso 
longitudinaliter sulcato, sulcula antice minus, apice prope foveolam 
intermediam leviter abbreviata, elytris thorace parum latioribus et 
fere duplo longioribus, subparallelis, stria suturali integra, discoidali 
valde abbreviata, inter strias prope basin sulcula punchiformi per- 
spicua, abdomine subparallelo, segmentis subaequalibus, primo se- 
cundoque perspicuis in medio basi transversim obsolete subimpressis; 
antennis capitis thoracısque longitudine, articulis duobus basalibus 
leviter incrassatis, secundo globoso, ceteris angustis minutis, globoso 
subtransversis, articulis tribus ultimo clavam sat abruptam forman- 
tibus, apicem versus sensim latioribus, duobus penultimis mazime 
transversis, ultimo magno, breviter ovato. — Long. vix 1 mill. 


Mas: Metasterno leviter longitudinaliterque impresso, abdomine 
segmento anali transversim subelliptico leviter elevato. 

Ein echter Euplectus aus der Verwandtschaft des E. signatus, 
dem er auch in der Form des Kopfes und seiner Sculptur sehr 
ähnlich sieht, sich aber durch unpunktirten kleineren Körper leicht 
unterscheidet. 


10. Sagola microcephala nov. sp. Elongata, subdepressa, 
pubescens, rufo -testacea, nitida, capite thorace sesqui angustiore, 
longitudine vix latiore, tuberculis frontalibus approximatis, fronte 
antice longitudinaliter sulcata, sulca cum foveolibus frontalibus con- 
fluente, temporibus sat magnis, apice rotundatis, antennis tenuibus, 
dimidio corporis viz attingentibus, articulis 2—3 quadratis, subob- 
longis, tertio angustiore, ultimis tribus vix evidenter latioribus, duo- 
bus penultimis quadratis, ultimo praecedente haud latiore, breviter 
ovato; prothorace subcordato, antrorsum parum magis attenuato, 
longitudine minus latiore, ante basin transversim subirregulariter 


94 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs der Pselaphiden-Fauna_ete. 


profunde impresso, in fundo trifoveolato, foveola media majore ob- 
longa, ante angulos rectos foveola magna oblonga instructo, elytris 
thorace latioribus, apicem versus sensim subdilatatis, thorace plus 
quam sesqui longioribus, dorso ante medium leviter transversim de- 
pressis, stria suturali. integra, dorsali abbreviata subbifoveolatagae, 
inter strias duabus prope basin foveolis duobus punctiformibus im- 
pressis, abdomine elytris parum angustiore, apicem versus sensim 
latiore, segmento primo dorsali brevi, secundo sat magno, tertio se- 
cundo parum longiore, ceteris subaequalibus parum brevioribus, seg- 
mentis ventralibus (primo leviter abbreviato excepto) subaequalibus; 
pedibus mediocribus. — Long. 2—2.] mill. 

In den Gattungs - Charakteren stimmt diese Art mit der Au- 
stralischen Sagola völlig überein, nur sind die Stirnhöcker ganz ge- 
nähert, weshalb auch die Fühler nahe aneinander stehen. Der 
Kopf ist bei der Chilenischen Art schmäler als bei den aus dem 
Osten beschriebenen Arten; beide Unterschiede genügen jedoch 
nicht auf sie eine besondere Gattung zu errichten. 

Mir liegen 2 2 vor. 


11. Euconnus nodicornis Schauf. (Scydm.) Monogr. Scydm., 
Dresden 1866. p. 70. 
Ein Exemplar. 


Uebersicht der Figuren auf Tafel 1. 


Fig. 1—3. Aplodea palpalıs. 
- 4—6. Acotreba Simoni. 

- 7. Sagola microcephala. 

- 8. Bryaswis Valdiviensis.. 
ut) - bifossifrons. 

- 10. - puncticeps. 

- 11—13. Bryasıs Chulensıis. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIM. 1883. Heft 1.) 


Beitrag zur Kenntnifs der mit Carabus Stählinn Adams 
verwandten Arten 


von 


Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. 


Aus der kleinen Gruppe des Carabus Stählinn Ad. kannten wir 
bis jetzt zwei sich recht ähnliche, jedoch gut verschiedene und 
leicht auseinander zu haltende Arten. Durch neue Entdeckungen 
des Herrn Leder im Caucasus wird ihre Zahl auf 4 vermehrt. Sie 
sind alle nach demselben Typus gebaut und die Sculptur der Ober- 
seite ist bei allen vollkommen gleich, was ihre Aehnlichkeit in so 
hohem Grade vermehrt. 

Im Nachfolgenden habe ich versucht dieselben zu diagnostici- 
ren. In vielen Punkten kommen alle überein, diese sind: 

Der Kopf ist viel schmäler als das Halsschild, wenig länger 
als breit, oben fein lederartig gerunzelt, zwischen den Fühlern mit 
den gewöhnlichen Längseindrücken. Mandibeln kurz und breit mit 
kurzer Spitze. Oberlippe tief ausgerandet, in der Mitte mit zahl- 
reichen, rostrothe Borstenhaare tragenden Punkten. Hals kurz. 
Halsschild grob lederartig sculptirt, der Vorderrand sehr deutlich 
gerandet, die Scheibe mit einer undeutlichen Mittellinie. Flügel- 
decken ziemlich flach, sehr dicht und fein gestreift, die Zwischen- 
räume äulserst schmal, gleichmäfsig linienförmig, gegen den Seiten- 
rand und an der Spitze zu höchst feinen Körnchen aufgelöst und 
gleichzeitig, namentlich an letzterer, verworren. Der Ste, 16te und 
24ste Zwischenraum ist durch zahlreiche, sehr feine Punkte unter- 
brochen. Der Seitenrand ist bald mehr, bald minder schmal ab- 
gesetzt und aufgebogen, an der Spitze mit einer angedeuteten Aus- 
randung. Beine einfach, kurz, die Vorderschenkel etwas dicker als 
die anderen. 

Die Färbung der Unterseite, der Fühler, Palpen und Beine 
ist tief schwarz, die Oberseite schwärzlich olivengrün, wenig glän- 
zend, manchmal nur mit olivengrünem Scheine, die grüne Färbung 
ist in der Regel an den Seiten etwas gesättigter, 


96 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 


l. Carabus Stählini Adams, Mem. Mosc. V. 286. Niger, 
subtus nitidus, supra olivaceo-micans, minus convexus, antennis me- 
diocribus, articulo quinto tertio vix breviore; prothorace trans- 
verso, basin versus sensim aequaliter angustato, lateri- 
bus ante angulos poslicos parvos eztrorsum non prominulos haud 
concavo sinuatis, elytris thorace parum latioribus, elongatis, longe 
pone medium latissimis, lateribus angustissime marginato- 
reflexis, humeris rotundatis. — Long. 17—20 mll. 

Mas: Forcipe distincte punctato, apice subtus re- 
trorsum longe spinosim produclo, tarsis anlicis dilatatis api- 
cem versus sensim parum angustioribus, antennarum articulis inter- 
mediis subtus minime viz perspicue emarginatis, fere simplicibus. 

Diese allgemein bekannte Art ist durch die scharfe, dornförmig 
umgebogene Forcepsspitze des g' sehr ausgezeichnet. Obgleich ich 
mehrere hundert Individuen derselben untersuchen konnte, so habe 
ich in Bezug der ersteren nicht den mirdesten Uebergang zu der 
nächsten Art angetroffen. 

Das Halsschild ist an den Seiten vor der Basis nicht concay 
geschwungen, sondern in einer Flucht gegen dieselbe verschmälert, 
die Hinterwinkel sind kurz und treten nur nach hinten, nicht aber 
gleichzeitig nach aulsen vor. 

In der Centralkette des hohen Caucasus: im Kasbekgebiete, 
Cheffsurien, Ossetien und in Tuschetien. 


2. Carabus Imitator nov. sp.: Niger, subtus nitidus, supra 
olivaceo-micans, antennis mediocribus, articulo quinto tertio vix bre- 
viore, prothorace leviter tiransverso, basin versus amgustato, 
lateribus ante angulos posticos ezirorsum parum pro- 
minulos concavo sinuato, elytris thorace parum latioribus, 
elongatis, longe pone medium latissimis, lateribus anguste mar- 
ginato reflezis, humeris rotundatis. — Long. 18—21 mill. 

Mas: Forcipe viz perspicue punctulato, apice sub- 
tus breviter obtuseque angulato, tarsis anticis dilatatis apicem 
versus minus angustioribus, antennarum articulis intermedüs subtus 
leviter emarginatis. 

Dem C. Stählini so sehr ähnlich, dafs er leicht für eine Va- 
rietät desselben gehalten werden könnte; die sehr abweichende 
Form der Penisspitze läfst jedoch diese Annahme nicht zu. 

Von der Form des Vorigen, jedoch etwas flacher, der Hals- 
schild ist viel höher, ähnlich wie bei C. Roseri; sehr wenig, breiter 
als lang, an den Seiten vor den Hinterwinkeln mit einer concaven 


der mit Carabus Stählini verwandten Arten. 57 


Schwingung, welche dem C. Stählini fehlt, wodurch auch die Hin- 
terwinkel stärker und mehr nach aufsen vortreten. Die Fld. sind 
flacher, seitlich merklich breiter gerandet und aufgebogen, die Ba- 
sis ebenfalls mit dem Seitenrande verrundet, wodurch die Schul- 
tern nicht vortreten. Die grölste Breite der Flgd. liegt weit hin- 
ter der Mitte. 

Bei dem g' hat der Penis auf der Unterseite dicht vor der 
Spitze einen stumpfen, winkeligen Zahn, die erweiterten Tarsen 
sind (wie bei der vorigen Art) allmählig nur wenig schmaler und 
die mittleren Fühlerglieder sind auf ihrer Unterseite schwach aus- 
gerandet. 

Vorkommen: Am Südabhang des westlichen Theiles der 
Haupt-Kaukasuskette, in Swanetien; selten. 


3. Carabus Swaneticus n. sp.: Niger, subtus nitidus, supra 
olivaceo micans, subdepressus, antennis brevibus, articulo quinto 
tertio breviore, prothorace transverso, basin versus angustato, 
lateribus ante angulos posticos extrorsum parum promi- 
nulos concavo sinuato, elytris thorace valde latioribus, brevi- 
ter ovalis, in medio lutissimis, lateribus anguste marginato re- 
flezis, humeris obtuse productis. — Long. 16—19 mill. 

Mas: Forcipe apice simplici, tarsıs anticis dilata- 
tis sensim valde angustioribus, antennarum articulis inter- 
mediis subtus emarginatis et apice subgibbosis. 

Kurz und wenig gewölbt, schwarz, oben mit olivengrünem 
Anfluge. Kopf fein lederartig gerunzelt. Fühler kürzer als bei 
allen verwandten Arten, das fünfte Glied ist deutlich kürzer als 
das dritte. Halsschild quer, viel schmäler als die Flügeld., oben 
dicht runzlig und überall ineinander verflossen punktirt, die Seiten 
oberhalb der Mitte gerundet, zur Basis verengt und vor den Hin- 
terwinkeln concav geschwungen mit etwas nach hinten und aulsen 
vortretenden Basalecken, die Seitenrandkette erhaben. Flgd. breit 
oval, in der Mitte am breitesten, sehr wenig gewölbt, die Basis 
gerade, die Schultern daher stumpfwinkelig vortretend, die Seiten- 
randkante schmal abgesetzt und aufgebogen, die Scheibe wie bei 
C. Stohlini und allen verwandten Arten seulptirt. 

Bei dem J ist die Penisspitze durchaus einfach, die erweiter- 
ten Vordertarsen vom zweiten zum vierten Gliede stark verschmä- 
lert, die mittleren Fühlerglieder sind in der Mitte ihrer Unterseite 
sehr deutlich ausgerandet und die Apicalspitzen leicht knotenartig 
verdickt; endlich ist das Analsegment am Spitzenrande, wie bei 


DB, E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 


allen verwandten Arten, schwach doppelbuchtig, dagegen aber die 
Segmentsfläche vor der Mitte quer- und hinter derselben deutlicher 
längsrunzelig sculptirt. 

Vom Südabhang des westlichen hohen Caucasusgebirges, aus 
Swanetien, von Leder im Juli 1381 entdeckt. 


4. Carabus Roseri Fald. Fauna Transcaucas. I. p. 22. t. 1. 
fig. 9. — Niger subtus nitidus, supra subaeneo micans, depressus, 
antennis sat elongaltis, articulo quinto tertio vix breviore, protho- 
race fere gquadrato, lateribus ante angulos posticos ex- 
trorsum parum prominulos concavo sinuato, elytris thorace 
latioribus, elongatis, in medio latissimis, lateribus sat late mar- 
ginato reflezis, humeris obtuse productis. — Long. 20 — 
21 mill. 


Mas: Forcipe apice simplici, tarsis anticis dilatatis, api- 
cem versus minus angustioribus, antennarum articulis intermedüs le- 
vissime emarginatis. 

Flacher als die vorigen, mit breiter aufgebogenen Seiten des 
Halsschildes und namentlich der Flügeldecken, oben schwarz, mit 
sehr schwachem Erzglanze, der oft einen Stich ins Blaue zeigt 
oder ganz fehlt. Halsschild fast quadratisch, die Seiten vor den 
Hinterwinkeln mit concaver Schwingung. 

Beim Männchen ist die Spitze des männlichen Begattungsglie- 
des einfach und die mittleren Fühlerglieder auf der Unterseite nur 
äufserst schwach ausgerandet. 

In Adjarien, asiatische Türkei. 


Die besprochenen Arten lassen sich nach ihren wesentlichsten 
Merkmalen in nachfolgender Weise übersehen: 


A. Schultern mit der Basis der Flgd. abgerundet, letztere lang, 
weit hinter der Mitte am breitesten. g' Penis unten an der Spitze 
mit einem Haken. 

Halsschild an den Seiten vor den Hinterwinkeln ohne con- 
cave Schwingung, viel breiter als lang. g' Penis an der 
Unterseite seiner Spitze mit einem langen, nach rückwärts 
gerichteten Dorn bewaffnet . . . 2 2 2.2... 8tählımi. 

Halsschild an den Seiten vor den Hinterwinkeln mit einer 
concaven Schwingung, wenig breiter als lang. g' Penis 
an der Unterseite seiner Spitze einen kurzen, stumpfen 
Winkel.bildend«t{4.l0074 wu ‚bea wbamngrue ldimitumor: 


der mit Carabus Stählini verwandten Arten. 59 


B. Basis der Flügeldecken gerade, die Schultern stumpf vor- 
ragend, Flügeldecken in der Mitte am breitesten. d Penis an der 
Spitze einfach. 

Flügeldecken kurz oval, breit, die Seiten schmal gerandet 
und aufgebogen, Halsschild quer, viel schmaler als die 
Elgd.; Fühler kurz . . . nn Soanelcus. 

Figd. lang oval, die Seiten en Br abgesetzt und auf- 
gebogen, Halsschild fast quadratisch, etwas schmäler als 
dieanled Bühler schlanks 2. 02. 0. unle en Bosen. 


Penisspitzen in der Seitenansicht von Carabus: 


N 


C. Stählini Ad. C. Imitator R. C. Swaneticus R C. Roseri Fald. 


Von Carabus intricatus Lin. bildet var. Montenegrinus 
Kraatz, mit drei regelmälsig erhabenen Rippen das eine, var. Li- 
burincus Haury, mit flacheren Flügeldeecken und vollkommen ebe- 
ner, regelmäfsiger Sculptur das andere Extreme dieser Art; unsere 
deutschen Stücke stehen in der Mitte. Von der Form: Montene- 
grinus sind mir aulser montenegrinischen und süddalmatinischen 
keine anderen Stücke untergekommen; von Liburnicus Haury, der 
im Croatischen Velebitgebirge zu Hause sein soll, habe ich auch 
Tyroler, von Herrn Fr. Ludy im Pusterthale gesammelte Stücke 
gesehen. Der sehr auffällige Käfer ist aber auch in den nahen 
Wiener Bergen, wenn auch recht selten, anzutreffen; Herr Baron 
v. Schlereth fand ein sehr schönes grolses und flaches Stück die- 
ser Form bei Dornbach. 


Ueber die Verbreitung des Necrophorus nigricornis Fald. 
Von seiner ersten Reise in den Caucasus brachte Leder diese 
Art, welche sich von N. vespillo hauptsächlich durch die schwarze 
Fühlerkeule, die Behaarung der Bauchsegmente und die Form der 
hinteren Trochanterspitzen unterscheidet, nur in einigen Stücken 
mit. Dr. Stierlin hat in derselben eine bewährte Art gefunden. 
Erst im letzten Sommer gelang es dem fleilsigen Herrn Leder, 
dem wir so vieles Neue und Schöne zu verdanken haben, von die- 
ser Art aus dem armenischen Theile des Caucasus, und zwar vom 
Taparowan-See, eine grölsere Anzahl einzusammeln. Herr Kauf- 
mann in Wien dadurch aufmerksam gemacht, untersuchte seine 
Necrophorus, und fand unter einem vom Nanos in Krain mitge- 
brachten Materiale ein Stück, welches unzweifelhaft derselben Art 
angehörte. Dieses Exemplar (ein g() wurde weiter noch durch 
Herrn Ganglbauer nachgeprüft und mit den kaukasischen Stücken 
vollkommen übereinstimmend gefunden. Neuestens wurde noch ein 
Stück von Herren Kaufmann und Ganglbauer gesehen, welches 
Herr Prof. Aegid - Schreiber bei Görz gefangen hat. Die armeni- 
sche Necrophorus-Art ist hiermit auch als deutscher Bürger aufzu- 
zählen. Edm. Reitter. 


Ueber das Vorkommen von Cartodera elegans Aube. 

Diese Art wurde von Aube nach 2 Stücken, welche der Autor 
an den Wänden seines Apartements gefunden hatte, im Jahre 
1850 beschrieben. Erst im Jahre 1379 habe ich versucht, sie auf 
eine Art zu deuten, die ich aus Holland erhielt und die in den 
wesentlichsten Angaben Aube’s zu stimmen schien. Dafs diese 
Deutung (in den „Bestimmungs-Tabellen der europ. Coleopteren 
Heft I. p. 56) nicht richtig war, ist mir erst in diesem Jahre klar 
geworden. An der Mauer eines Stalles in Bozen (Tyrol) fand ich 
im April eine Cartodera in grölserer Anzahl, welche mit der Aube- 
schen C. elegans sicher identisch und dadurch sehr ausgezeichnet 
ist, dals sie die einzige europäische Art vertritt, welche in Gemein- 
schaft mit den abwechselnd erhöhten Zwischenräumen der Punkt- 
streifen auf den Flgd. keine Spur einer Behaarung besitzt. Sie 
kroch an der Mauer stets von unten nach aufwärts träge und un- 
ausgesetzt. Wenige Stunden nach erfolgter Ablese war sie wieder 
in der gleichen Anzahl an der Aufsenseite der Mauer. Es ist mir 
nicht gelungen mit Sicherheit zu constatiren, wohin sie eigentlich 
komme. Wahrscheinlich hat sie sich unter den Dielen des Stalles 
entwickelt. An den inneren Stallmauern war sie jedoch stets nur 
sehr spärlich vorhanden, und durch die Stallfenster hat die Wan- 
derung sicher nicht stattgefunden. Edm. Reitter. 


1% 
2" 


4" 


m 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] 


Uebersicht der bekannten Litophilus-Arten 
von 


Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. 


Flügeldecken mit eckigem Humeralwinkel. 
Fld. länglich, an den Seiten schwach gerundet, oder in der 
Mitte nahezu gleichbreit, etwas breiter als der Halsschild. 
(Typus: L. connatus Fbr.) 
Rostroth oder gelbroth, ein gemeinschaftlicher länglicher 
Flecken in der Mitte der Naht und eine kleine Makel am 
Seitenrande schwärzlich. Körper gestreckt, Halsschild 
schmal, Flügeldecken in der Mitte fast parallel. 

(Syria) 1. L. trimaculatus. 
Rostroth, die Flgd. (wenigstens bis auf die Spitze und den 
schmalen Seitenrand) schwarz; die Brust gewöhnlich dun- 
kel gefärbt. 
Flgd. zwischen der feinen Punktirung mit groben, nahezu 
in Streifen geordneten Punkten. Oberseite sehr wenig 
glänzend, lang und dicht, gleichmälsig gelbgreis behaart. 
Kopf roth. 
Rostroth, die gemeinschaftliche Scheibe der Flgd. schwarz; 
die Zwischenräume der angedeuteten Punktreihen sehr 
schwach erhaben . . . . . (Ins. Canar.) 2. L. deserticola. 
Rostroth, die Flgd. bis auf die helle Spitze schwarz; die 
Zwischenr. der angedeuteten Punktreihen nicht erhaben 

(Sibir.) 3. L. subseriatus. 
Flgd. fein und dicht punktirt, mit gröfseren, eingespreng- 
ten, nirgends zu Reihen geordneten Punkten. 
Oberseite sehr wenig glänzend, mäfsig lang und dicht, 
gleichmälsig gelbgreis behaart. Spitze der Flgd. gewöhn- 
lich hell gefärbt. 
Kopf einfarbig roth (Spitze der Flügeld. dunkel?) 

(Granada) 4. L. cordatus. 
Kopf ganz oder der Scheitel dunkler als der Halssch. ge- 
färbt; Spitze der Flgd. rostroth 5. L. Graecus. 


62 


1 0" 


10' 


1% 


1% 


E. Reitter: über 


Oberseite glänzend, sehr kurz behaart, die Behaarung des 
Halsschildes kürzer und spärlicher, weniger deutlich. Kopf 
dunkel gefärbt. 


Halsschild zur Basis verengt. 


Spitze der Flgd. rostroth; die Härchen des Halssch. sind 
auf der Scheibe schwarz. . . . (Morea) 6. L. Kalawrytus. 


Flgd. einfarbig, ihre Spitze nicht heller; die feine und spär- 
liche Behaarung des Halsschildes ist gleichmälsig greis 
(Germ. mer.) 7. L. connatus. 


Halsschild zur Basis nicht verengt; die Fld. an der Wurzel 
heller, ihre gröberen Punkte undeutlich (Kurdistan) 8. L. major. 


Filed. höchst fein einförmig und einfach punktirt. Kopf hin- 
ten dunkel, Spitze der Flgd. braun (Borshom) 9. Caucasicus. 


Flgd. kurz und breit, an den Seiten stark bauchig erwei- 
tert, viel breiter als der Halsschild. (Palästina) Typus: 

L. ovipennis Orotch. 

Halsschild nicht herzförmig, an den Seiten gleichmälsig, 
sehr schwach gerundet. 

Rostroth, die Brust, der Kopf und die Flügeld. schwarz, 
letztere an der Spitze breit hell gefärbt; Mitte des Hals- 
schildes höchst fein gelbgreis behaart (ÜCaue.) 10. L. Weisei. 
Halssch. herzförmig, an den Seiten gerundet, von der Mitte 
zur Basis stark verengt, viel schmäler als die Figd. 
Rostroth, der Kopf wenigstens am Scheitel dunkel, die 
Flgd. mit Ausnahme des schmalen, hell gefärbten Seiten- 
randes, schwarz. Flgd. wenigstens mit einem angedeuteten 
Nahtstreifen . . 2»... . .. (Aegypt.) 11. ZL. cordicolhs. 
Rostroth, Flgd. mit Ausnahme des Seitenrandes und der 
Schultern, seltener der ganzen hellen Basis, schwarz; Fld. 
ohne Spur eines Nahtstreifens, die gröberen Punkte auf ih- 
nen;.deutlich... ... u. „sn (Baläst)) 122 Eovipennis: 
Hellroth, Flgd. auf der Scheibe dunkler; ihre Punktirung 
nahezu uniform; Halsschild an den Seiten weniger gerun- 
det als bei der vorigen Art . . . (Persia) 13. L. pallidus. 
Flgd. ohne eckigem Humeralwinkel. Einfarbig rostgelb, 
oben dicht und ziemlich lang gelbgreis behaart, Halsschild 
sehr stark quer, herzförmig; Flügeld. eiförmig, höchst fein 
punktirt, mit groben, ziemlich in Reihen gestellten Punkten 
üntermischt. nl. u: 2. MN SIE) A Dumenton: 


Litophilus- Arten. 63 


1. L. trimaculatus n. sp. Elongatus, rufo-testaceus, distincte 
denseque pallido pubescens, prothorace subaequaliter punctato, ely- 
tris: thorace latioribus, oblongis, dense subtiliter punctatis punctis- 
que majoribus intermiztis, angulo humerali producto, lateribus in 
medio subparallelis, macula oblonga parva communi suturali, altera 
minuta laterali utrinque nigris. — Long. 3 mill. 

Syria. 
Durch schmale Körperform und Färbung sehr ausgezeichnet. 


2. L. deserticola Wollast., Cat. Col. Canar. 1864. 431. — 
Mir unbekannt. 


Ins. Canar. 


3. L. subseriatus n. sp. Ovalis, pube minus brevi, depressa, 
pallida, dense vestitus, rufo - ferrugineus, elytris nigris, margine la- 
terali angustissime, apice lato ferrugineis, prothorace lateribus for- 
fiter rotundato, a medio ad apicem cordatim angustato, dense sub- 
tiliter, elytris dense subtilissime punctulatis, his punctisque magnis 
subseriatim dispositis intermiztis, ovalibus, humeris angulatim pro- 
duetis. — Long. 4.5 mill. 

Sibiria. 

Die Punktirung der Flügeldecken ist sehr fein, wenig sicht- 
bar, die gröberen Punkte grofs und nahezu in Streifen geordnet. 
Gröfser als L. connatus, viel länger und dichter greis behaart, das 
Halsschild ist schmäler und hinten stärker herzförmig eingezogen. 


4. L. cordatus Rosenh. Thiere Andalus. 1856. 213. Granada. 
— Mir unbekannt. 


5. L. Graecus Rittr. Verh. zool. botan. Ges. Wien 1879. 94; 
Bestimmungs-Tab. d. europ. Col. I. 24. 
Griechenland. 
Unterscheidet sich von Z. connatus durch viel längere und dich- 
tere greise Behaarung, den gegen die Basis stärker eingezogenen 
Halsschild und durch die hell gefärbte Spitze der Flgd. 


6. L. Kalawrytus n. sp. Oblongus, brevissime pubescens, ni- 
tidus, niger, ore, antennis, palpis, pedibus, prothorace, elytrorum ma- 
culaque indeterminata apicali rufo-ferrugineis, prothorace dense sub- 
tiliter, lateribus fortiter punctato, elytris thorace minus latioribus, 
subtilissime denseque punctulatis, punctis irroraltis majorıbus inter- 
miztis, humeris angulatim productis. — Long. 4 mill. 

Morea. | 


64 E. Reitter: über Litophilus-Arten. 


Dem ZL. connatus sehr ähnlich, ebenso geformt und gefärbt, 
die Scheibe des Halsschildes ist jedoch schwarz, bei connatus greis 
behaart, das Halsschild ist zur Basis stärker herzförmig verengt 
und die Spitze der Flgd. ist stets rostroth. Von L. Graecus ent- 
fernt er sich durch die äulserst feine und kurze Behaarung. 

Von E. Brenske im nördlichen Theile von Morea gesammelt. 


7. L. connatus Panz. Faun. Germ. 1797. 36. — Reitt. Be- 

stimmung-Tab. d. europ. Col. I. 24. 
Süddeutschland, Oesterreich. 

8. L. major Crotch, Revis. Coccinell. p. 302. Kurdistan. — 
Mir unbekannt. 

9. L. Caucasicus Weise, Verh. d. Naturf. Ver. Brünn XII. 
1878. 353. Borshom. — Mir nicht bekannt. 

10. L. Weise: Rittr. Verh. d. zool. bot. Ges. Wien 1879. 94. 
— Bestimmungs-Tab. d. europ. Col. I. 24. — Caucasus. 

Etwas kleiner als L. connatus, ähnlich gefärbt, nur ist die 
Spitze der Fld. hell rostroth, der Halsschild breiter, zur Basis kaum 
herzförmig verengt, mit durchaus gleichmäfsiger, nicht allzu dichter 
Punktirung, die Fld. viel kürzer und bauchiger und ihre grölseren 
Punkte viel deutlicher. 

11. L. cordicollis Guerin, Le regn. anim. Ins. 1845. 318. 
Rufo-ferrugineus, nitidus, breviter griseo-pubescens, capite fusco, ely- 
tris (lateribus angustissime rufis exceplis) nigris; prothorace coleop- 
teris distincte angustiore, cordato, subtiliter, lateribus fortiter punc- 
tato, elytris breviter obovatis, ampliatis, convezxis, subtihter puncta- 
tis, punctis majoribus irroratis dense inlermiztis, stria suturali ob- 
soletissime impressa, humeris angulatim productis. — Long. 3.7 mill. 

Aegyptus. 

Dem L. ovipennis ähnlich, aber gröfser, mit dunklem Kopfe, 
äulserst schmal rothgesäumten Flgd. und letztere mit einem ange- 
deuteten Suturalstreifen. 


12. L. ovipennis Crotch Rev. Coceinel. p. 302. — Palästina. 

13. L. pallidus Crotch |. c. p. 302. — Persia. 

14. L. unicolor n. sp. Oblongus, dense sat longe pallido pu- 
bescens, rufo - testaceus, unicolor, prothorace valde transverso, sub- 
cordato, elytris oblongo-ovatis, lateribus rotundatis, dense subtilis- 
sime punctulatis, punctisque magnis subseriatim dispositis intermiz- 
tis, angulo humerali obtuso, rotundato. Long. 3.5 mill. — Sibiria. 

Unterscheidet sich von allen bekannten Arten durch den ab- 
gerundeten Humeralwinkel der Flgd. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 18833. Heft I.] 


Neue Zonabris (Mylabris Ol.) aus Turkestan 
mitgetheilt von 


Dr. L.v. Heyden. 


1. Zonabris pullata Heyd. Elongata, niyra, griseo-hirsuta. 
Elytra puncto basalı rotundato mediano, margines non atlingente; 
fascia unica anteapicalı in singulo elytro margines non atlingente, 
antice non procul a sutura angulo producto, postice bisinuata, extus 
angustata signaturis flavis; capite rotundato, lucido, fortiter dense 
punetato, medio mayis laevigalo, linea parva mediana lucida elevata. 
Thorace (sicut capite) longe erecte griseo-nigro villoso, ovali, an- 
tice non angustato, punctato, medio magis laevigato, foveola minuta 
profunda postmediana instructo. Elytris pilis parvis griseis depres- 
sis, punctatis, transversim rugulosis, apice rotundatis. Antennis me- 
dium thoracis attingentibus, articulis quingue ultimis opacis, clavam 
formantibus, ultimo acuto. Femoribus tibiisque anticis intus flavo- 
pilosis, spinis tibiarum unguiculisgue rufis. — Long. 14 mill. 

Samarkand. 

Z. variabilis varietati a., Marseul (fasciis duabus angustis) affi- 
nis sed diversa fascia mediana deficiente, macula basali rotundata, 
sed non transversa, corpore angustiore, antennis brevibus clavifor- 
mibus, capite thoraceque magis punctatis. 


2. Z. sodalis Heyd. Hinus elongata, nigro caerulea, macula 
basali elylri magna integra, prope scutellum interrupta, intra hume- 
rum dilatata et postice leviter sinuata; fascia mediana, antice si- 
nuata, postice bisinuata, interdum medio interrupta, suturam non 
attingente, fasciaque anteapicali, interdum interrupte, medianae si- 
mili-rufo-flavis. Capite, thorace longe nigro - griseo - villosis, dense 
sed non profunde punctatis, elytris pilis brevibus griseis depressis 
antice nigris longe erectis intermixtis. Antennis longis, thoracem 
superantibus, nigris. Capite medio, thorace medio postice impressis. 
Elytris rugulosis, punctis impressis intermiztis. Pedibus nigro-cae- 
ruleis, anticis intus flavo-pilosis; spinis tibiarum rufis, unguiculis in- 
ternis rufis, exiernis nigris. Corpore subtus longe nigro-villoso. — 
Long. 12—13 mill. — Samarkand. 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. d 


66 L. v. Heyden: über 


Z. Frovoli Germ. (1324) et intermediae Fisch. affınis, sed fas- 
cia basali integra, semper callum humeralem tecta, corpore anten- 
nisque brevioribus, diversa. 


3. Z. undecimnotata Heyd. Oblonga, nigra, nigro-villosa; 
elytris brunneo - flavis, maculis (simul sumptis) 4. 3. 4. nigris, par- 
vis, plus minusve rotundatis, 1 oblonga posthumerali, callum non 
atlingente, 2 inter primam et suturam minore, 3 in medio elytri 
sed magis ad marginem remola, 4 in sutura communi anlice angu- 
stissima, 5 et 6 anteapicahbus, inter se et marginem et suturam 
aeque distantibus, erterna rotundata, interna intus leviter bisinuata; 
elytris parce griseo-depresso hirsutis. Capite transverso, lateribus 
sinuatis, genis rotundatis, medio depresso, parce leviter punclato, 
antennis nigris articulis quinque ultimis clavam formantibus, thoracis 
basin attingentibus. Thorace antrorsum e medio angustato, disperse 
non profunde punctato. Scutello nigro. Pedibus nigris, unguiculis 
rufis. Corpore subtus nigro-villoso. — Long. 10 mill. 

Samarkand. 

Affinis Z. erocatae Pall., sed macula communi, antennis for- 
tioribus, capite thoraceque latioribus, fortiaus punctatis et villosis, 
maculis minus regularibus diversa. 


4. Z. impedita Heyd. Magna, lata, nigra, capite thorace 
corpore subtus flavo-griseo villosis. Elytris rufis, macula basali inter 
callum et scutellum, maculis duabus rotundatis, externa majori, inter 
se ei marginem et suturam aeque distantibus; fascia mediana sutu- 
ram et marginem fere attingente, antice extus producta postice bi- 
sinvuata; fascia altera unteapicali suturam et marginem attingente, 
antice medio bilacerata, poslice a margine ad medium recta, dein 
fortiter antrorsum sinuata; apice ipso quadranguları nigro; maculis 
faciisque nigris omnibus linea pallida cinctis (elytris simul sumptis 
punctis 2, 4, duae fasciae sequuntur). Capite transverso fortiter 
disperse punctato, medio rufo - foveolato. Antennis thoracıs basın 


NB. In meinem Sibir. Catal. sind zu streichen Gebleri Heyd. 
(Frolovi Gebl.). — Gebler hat hier wohl einige Arten und wohl 
auch die später begründete intermedia Fisch. (nicht media wie es 
bei Kraatz Dtsche Ent. Ztschr. 1881. 327) vermengt. Das Gebler- 
sche Citat 1829. 164. gehört zu Frolovi Germ., ebenso wie Heydeni 
Kraatz i. 1. (= Frohlovi Mars.). — Bei intermedia ist die Mittel- 
binde stets rund. v. Heyden. 


Zonabris aus Turkestun. 67 


attingentibus, non clavatis, articulis T—10 aequalibus, ultimo e me- 
dio abrupte acuminato. Thorace lateribus a medio calloso postice 
et antice angustato, ut in capiti punctato, medio linea laevigata et 
foveola profunde impressa. Elytris perparce pilis nigris depressis 
instructis, opacis, rugulosis. Pedibus nigris longe griseo - villosis, 
tarsis S intus rufis et spongiosis. — Long. 9—19 mill. 
Samarkand, multa exemplaria. 

Variat elytris rufis 

a. fasciis linea longitudinali mediana inter se conjunctis (in ex- 
empl. typ.) 17 mill. 

b. fascia mediana in maculis duabus magnis medio divisa (in 
elytro dextro divisa, in elytro sinistro linea minutissima con- 
juneta) 19 mill. 

c. fasciis linea mediana longitudinali inter se conjunctis, 2 (13 
mill.) in copula cum: 

d. ut c. sed sutura postice nigra, ita ut pars dimidia postica 
elytri nigra, maculis tribus rufis 2, 1 g'. (9 mill.) 

e. pars dim. post. elytr. nigra, macula luniformi mediana, ma- 
cula medio strangulata, extus cum puncto rufo marginali 
triangulari linea angusta conjuneta. 13 mill. 

elytris flavis: f. ut e. 114 mill. 

9. pars dim. post. elytr. nigra, macula magna lunari communi 
in sutura, macula anteapicali ad suturam, puncto minuto ex- 
terno in margine flavis. (11 mill.) 

h. ut g. sed macula anteapicali a sutura usque ad marginem ex- 
ternam producta. 

i. ut typus sed elytris flavis. (10 mill.) 


5. Species quam nomine alienigenae Heyd. i. |. designavi cum 
descriptione Z. Marseuli Ballion (non Kirsch) Bull. Mose. 1878. 
336. e Kuldsha convenit. 


6. Z. ezcisofasciata Heyd. Oblonga, nigra, nitida, nigro- 

hirta. Capite lato, fronte deplanata, laevigata, parce punctata, ver- 
_ tice convezo; antennis thoracis medium attingentibus, nigris, arti- 
culo tertio quarto duplo majore, quinque ultimis clavatis, uwltimo 
apice acuminato. Thorace oblongo, untice angustato, lare punctato, 
disco late laevigatissimo. Scutello nigro. Elytris sanguinolentis, 
fasciüis tribus marginem non attingentibus, sutura fusca; fascia prima 
obliqua (e maculis duabus composita), antice leviter, postice pro- 
funde ezeisa suturam non attingente, fascia secunda mediana, medio 

5) * 


68 L. v. Heyden: über Zonabris aus Turkestan. 


latissima et antice producta, ad suturam, quam attingit recta et in 
suturam prorecta, postice medio excisa, dein ad suluram recta, ex- 
terne magis rotundata et fere ad marginem ezxtremum ezxtensa; 
faseia tertia, e punctis duobus composita, externo minore magis rO- 
tundato cum interiori majori triangulari conjuncta; apice ipso an- 
guste nigro. Elytris punctatis et rugulosis, anlice erecte villosis, a 
medio ad apicem pilis parvis nigris depressis. Pedibus nigris, tibis 
anticis flavo-pilosis. Corpore subtus lucido, evidenter punctato, — 
Long. 11 mill. 

Var.: a. fascia prima in medio fere divisa, suturam attingente 
et usque ad seutellum producta; in elytro sinistro faseja tertia ma- 
eulis divisis. 1 Expl. in coll. Heyd. 

b. fascia prima lata ad suturam et ad scutellum producta; 
fascia mediana cum tertia medio laciniis 2—8 conjuncta. 

Samarkand. Nonnulla exemplaria. 

Z. sanguinolentae Oliv. Egypti affinis, sed fasciis latis minus 
dilaceratis, marginem externum non attingentibus, faseia tertia non 
completa, corpore multo minus punctato, inde lueidiore, diversa. 

Aus Samarkand besitze ich ferner: 

7. Z. magnogutiata Heyden. Von den Margelan - Stücken 
nicht verschieden, nur bei einem Ex. (10 mill. lang) sind die zwei 
sonst grolsen Flecke klein, aber sie bleiben immer noch viel gröfser 
als die andern. — Vier weitere Stücke sind entschieden grölser 
(14 mill.), und bei einem ist der hinterste Punkt merkwürdigerweise 
der gröfste und quer, während der mittelste (von 2. 1. 1.), der 
sonst der gröfste und rund ist, hier ein quergestelltes Parallelo- 
gramm bildet. 

8. Z. Audouini Mars. 4 Stück. Verglichen mit der Abbildung 
bei Marseul sind 3 St. entschieden roth und nur 1 gelb. 

Var.: a. Die 2te „chevron*-Binde ist aulsen getheilt, wie bei 
meinem Margelan-Stücke. 

b. Bei dem gelben Expl. sind die beiden chevron-Binden sehr 
scharf ausgeprägt und die 2te reicht bis zur Naht. 

9. Z. ocellata Pallas. Scheint kaum in der Grölse der Flecken 
zu varliren. 

10. Z. calida Pall. var. maculata Oliv. (Die 2 Binden er- 
reichen die Naht und Aufsenrand), 12—21 mill. lang. 

11. Z. Schrenkii Gebl. 19—25 mill. 


| Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] 


Zur näheren Kenntnils einiger Uarabicinen-Gattungen 
von 


Dr. L. v. Heyden. 


In Heft No. 8. Vol. VI. 1882. Mittheil. Schweiz. Entom. Ges. 
befindet sich eine sehr beachtenswerthe Arbeit von des Gozis „Me- 
moire sur les pores setigeres prothoraciques dans la tribu des Car- 
nivores. Col&opteres“. An der Hand dieser charakteristischen Merk- 
male werden die Carabicinen in 5 Gruppen vertheilt. Ich unter- 
lasse es hier näher darauf einzugehen; es sei nur erwähnt, dafs 
zum Theil auf diese borstentragende Punkte einige neue Gattungen 
aufgestellt werden. Der Verfasser sagt ausdrücklich, dafs er vor- 
erst nur die französischen Arten berücksichtigt habe. 

1. Auf Harpalus punctatostriatus Dej. wird die Gattung Ar- 
tabas gegründet, ausgezeichnet durch 7—9 borstentragende Punkte 
an den Seiten des Halsschildes (alle Harpalus haben nur einen 
solchen vor der Mitte) und eine Punktirung, die wenn auch weit- 
läufig, so doch über das ganze Halsschild verbreitet ist. — Hier- 
her stelle ich als zweite Art den südeuropäischen dispar De). 

2. Pardileus begründet auf Harpalus calceatus Duft. Augen 
und Schläfe sind glatt (bei Ophonus und Pseudophonus deutlich pu- 
bescent; die zwei äulsersten Deckenzwischenräume sind nicht punk- 
tirt; durch oben behaarte T’arsen von den Harpalus verschieden. 

3. Aristus Latr. muls dem älteren Namen Ditomus Bon. (non 
Latr.) weichen; für Ditomus auctorum wird Sabienus eingeführt 
und dabei erklärt, warum die Namen Carterus, Odontocarus und 
Odogenius nicht Verwendung finden können. 

4. Anchomenus dorsalis Pontopp. bildet die Gattung Clibana- 
 rius. Das dritte Fühlerglied an der Spitze pubescent und dadurch 
mit Europhilus Chaud. verwandt, aber durch herzförmiges Hals- 
schild, reehtwinklige Hinterecken und zweifarbige Decken als ein- 
zige Ausnahme in der Platynus-Gruppe verschieden. Agonum zer- 
fällt in Batenus Motsch. (livens Gyll.) und Agonum. — Platynus 
Bon. zerfällt in 4 Untergattungen: Platynus (Typ complanatus Dej.); 
Anchodemus Motsch. (cyaneus Dej., als zweite Art stelle ich dahin 


70 L. v. Heyden: zur näheren Kenntnüfs 


Dohrni Fairm. vom Bosz-Dagh); Limodromus Motsch. (Typ junceus 
Scop.) und Anchomenus Bon. (Typ albipes F.) — Europhilus Chd. 
(Typ micans Nie.). — Folgt Clibanarius. 


5. Adialampus Gozis enthält die kleinen Scarites - Arten: 
laevigatus, arenarius und planus. Für den letzten stellte zwar 
Chaudoir die Gattung Taeniolobus auf, aber das Hauptmerkmal 
(3 erste Bauchsegmente an der Basis gerandet) ist nicht constant 
und findet sich auch theilweise bei den anderen. Auf p. 296 wer- 
den Scarites und Adialampus scharf gekennzeichnet. Die Bauch- 
segmente sind ganz verschieden mit borstentragenden Punkten be- 
setzt: Scarites mit 2, 3 oder 4, Adial. höchstens mit 1. 


6. Aello mit der Art Prevosti Dej., von allen Pierostichus, 
wohin er früher gestellt wurde, durch ungerandete Basis der Decken 
verschieden und hierdurch mit Percus verwandt. Der Seutellar- 
streif ist vorhanden. Ich stelle hierher noch: Selmanni Duft. und 
fossulatus Schh. 


Le} 


i. Lianoe mit der einzigen Art (Pterostichus olim) Boisgi- 
raudi Dufour 2 (Dufouri Dej. g) mit 2 oder 3 Poren vor der 
Hauptpore (in der Mitte des Halsschildrandes); Deckenende zwei- 
spitzig bei J und 2, doch beim 2 deutlicher. 

8. Gozis machte meines Wissens zuerst darauf aufmerksam, 
dafs bei Molops die Fühler vom dritten Gliede an pubescent sind, 
dafs die Oberseite der Tarsen einzeln punktirt ist und dals in je- 
dem Punkt ein deutliches Haar steht. Von nicht französischen 
Gattungen haben aber Tanythrix Schaum und Stenochoromus 
Miller dieselben Merkmale. Molops hat an den Seiten des Hals- 
schildes die Normalporen (d. h. einen in der Mitte und einen an 
der Hinterecke) der Gozis’schen Gruppe V. — Tanythrix hat aus- 
serdem vor der Mittelpore jederseits 2, Stenochoromus vor der Mit- 
telpore je 3 borstentragende Punkte. Das Analsegment ist an der 
Spitze jederseits der Mitte bei Molops d mit je 1, 2 mit je 2, Ta- 
nythriv Z mit je 2, Q mit je 4 (von denen 1, 2, 3 nahe zusam- 
men), Stenochor. g\ mit je 1, 2 mit je 2 borstentragenden Punkten 
versehen. Beim g' Stenoch. ist nach Reitter, der sein Material auf meinen 
Wunsch hin untersuchte, das Analsegment ganz glänzend; die zwei 
Punkte sind weit voneinander abgerückt und entsprechen den äus- 
seren des 9. Beim d' ist die hintere Hälfte des Analsegments 
matt mit jederseits 2 Punkten, die gleichweit von einander abstehen. 
Die Vordertarsen des S sind nur sehr schwach erweitert. Der 
Penis ist dick, konisch, gerade, an der Spitze abgerundet. 


einiger Carabicinen-Gattungen. 71 


9. Ich besitze von Tanythrie marginepunctata Dejean 
durch Sturm ein typisches 2, das ich zu edura Dej. ziehe. Dejean 
kannte nur ein Q, alle Angaben beziehen sich auf dieses Geschlecht. 
Die kupferröthliche Abbildung leitet irre, da es in der Diagnose 
heilst „nigra“ und Dejean selbst sagt „sa couleur est entierement 
d’un brun roussätre; mais il me pareit recemment transforme et je 
presume que cette espece doit &tre d’un noir brillant comme l’edura“. 
Meine Stücke variiren innerhalb des Geschlechts in den Längen- 
und Breitendimensionen der Körpertheile. 


10. Zur Gattung Pedius Motsch. (Vorderrand und Seiten jedes 
Bauchsegments mit einer Furche, wie bei Orthomus, von denen sie 
sich durch stark punktirte Unterseite, lange Fühler und in der 
Mitte eingeschnürten Körper unterscheiden) gehören inguinatus 
Sturm, siculus Levrat, inaequalis Marsh. und ineptus Cocq., die frü- 
her zu Lagarus, sowie cupripennis Fairm., decipiens Waltl et var. 
baeticus Ramb. und crenatus Dej., die früher zu Poeeilus gestellt 
wurden, und ferner eine neue Art, die ich benenne: 


Pedius Tauricus Heyden. Magnus, latus, niger; supra vio- 
laceo, lateribus magis viridi-caeruleo tinctis; tibüs apice tarsisque 
rufis. Capite laevigato, perparum punctato. Thorace longitudine 
latiore, fere discıiformi, converiusculo, lateribus fere usque ad an- 
gulos posticos rotundatis, ante angulos ipsos rectos perparum con- 
stricto; medio leviter canaliculato, ad angulos posticos evidenter 
plicato, intra plicam striga forti sed non longa; basi evidenter laze 
punctata, disco levissime punctato, transversim conspicue rugoso: 
Elytris magis converis quam in congeneribus, thorace parum latio- 
ribus, ellipticis, lateribus parum arcuatis, supra fortiter striatis, sed 
in strüs punchs non crenulatis sed minus profundis simplicibus ad 
latera evanescentibus; interstitüs subconvexis, interstitio tertio pun- 
ctis post medium binis. Antennis fuscis, articulis tribus primis lu- 
cidis obscurioribus. Subtus subopacus ad latera fortissime puncta- 
tus. — Long. 12 mill., lat. elytr. 44, lat. thor. 34 mill. 

Pedio crenato Dej. affinis magnitudine, sed latior, convexior, 
aliter punctatus. 

Dom. O. Retowski duo exemplaria prope Theodosiam Tauriae 
reperit, quorum unum benevole mihi dono dedicavit. 


11. Zu Pedius oder in dessen nächster Nähe stelle ich nun 
auch die Adelosia !yrodera Chaud. aus der Krim, denn auch 
sie hat die eigenthümlichen furchenartigen Begrenzungen der Bauch- 
segmente. Sie steht in näherer Beziehung zu den kleinen gelb- 


72 L. v. Heyden: zur näheren Kenntnifs 


rothen Arten (früher Zagarus), während Tauricus m. mehr der Ver- 
treter der spanischen Arten (früher Poecilus) im Osten ist. 

12. Adelosia. Hierher picimana Duft. (1812) —= macra Ste- 
phens (1836); anachoreta Menetr. (Caucas.) grölser, flacher, dunkler 
und ?nivicola Men., die ich aber wegen des nicht umkanteten Pro- 
sternums und der ganzen Gestalt eher zu den caucas. Pterostichus 
stellen möchte. Sie stammt aus den Alpen von Daghestan. 

13. Actephilus Steph. (Lagarus Chaud.) mit vernalis Panz. 
und der grolsen, oben etwas bläulichen südeuropäischen Varietät 
cursor Dej. (beschrieben Spec. III. 1828. p. 243) = maritimus Gau- 
bil (Revue Zool. 1844. p. 340). Die Gaubil’sche Art scheint zwar 
nicht hierher zu gehören nach stria prima prope scutellum bifur- 
cata. Bei dem deutschen vernalis findet sich dieser Scutellarstreif 
allerdings nicht, aber bei einem cursor aus Dalmatien in meiner 
Sammlung ist auf der linken Decke der Beginn eines solchen zu 
sehen. Die Punktirung des Halsschildes ist bald mehr, bald we- 
niger ausgebreitet, bei einem sehr grolsen Stücke aus Rumelien ist 
sie ganz geschwunden. — 2te Art: submetallicus Chdr. aus Sarepta. 

14. Zu Tapinopterus Schaum (umkantetes Prosternum, kurze 
Episternen, rudimentären Scutellarstreif und Analsegment 5 mit 
je 1, 2 mit je 2 borstentragenden Punkten seitlich der Mitte): 
1) Duponcheli Dej. (protensus Schaum) vom Parnass. 2) ambiguus 
Fairm., Corsica. 5) laticornis Fairm. — Johannis Peyr. — Rho- 
dius Mill. von Caramanien und Rhodus (12 mill. lang), der mit 
Duponcheli, wohin ihn der neue Marseul Catalog als Var. stellt, 
gar nichts zu thun hat (er ist rothbraun, Halsschild allmälig nach 
hinten verengt, die Ecken als kleine Zähnchen vorstehend, während 
Dupont [19 mill. lang] deutlich rechtwinklige Hinterecken hat). 
4) Der echte extensus Dej., der auf den Jonischen Inseln vorkom- 
men soll (1 Ex.!). Meine Stücke aus Rumelien und Kodscha-Bal- 
kan Merkl (nach meiner fälschlichen Bestimmung hin als Fairmairei 
versandt). 5) insidiosus Fairm. vom Bosz-Dagh (= Carradei Gaut.). 
Marseul Catalog stellt noch hierher den 19 mill. langen Haptoderus 
(wohin ihn Chaud. stellt) Fairmairei Chaud. — cephalotes Gautier 
von Trapezunt. Der g' hat jederseits der Mitte 2 nahe zusammen- 
stehende, das @ 3 (von denen 2, 3 näher zusammen) borstentra- 
gende Punkte; er gehört also zu keiner der beiden Gattungen. 
Das Seutellum ist sehr breit und kurz, statt dreieckig. Ich schlage 
den Namen Pferotapinus m. vor. Ebenso wenig kann ich die py- 
renäisch-asturischen flachen Pterostichus, wie Marseul will, zu Ta- 
pinopterus stellen. Von der pyrenäischen Seltenheit microphthalmus 


D) 


einiger Carabicinen-Gattungen. 13 


Delar. aus der grotte du Betharram besitze ich nur 2 Flügdeld., 
die ich selbst fand. Microphthalmus und den mit ihr nächstver- 
wandte divaricatus Putz. bei Gorbea in Asturien von Ehlers ent- 
deckt, halte ich für Pterostichus. Das Prosternum ist nicht umkan- 
tet; das Analsegment @ hat je 2 Punkte, ZI je 1 und davor in 
der Mitte einen starken Höcker, der von hinten nach vorn steil 
abgeplattet ist, als wenn man ihn in dieser Richtung mit dem Fin- 
ger gedrückt hätte, eine Bildung die z. B. bei fasciatopunctatus 
Creutz. nur angedeutet ist. — In dieselbe Nähe stelle ich auch 
Merklii Friv. vom Kodscha Balkan, von dem ich aber nur ® be- 
sitze. Sie haben je 2 Analpunkte. Nach den Beschreibungen ge- 
hören sicher zu Tapinopterus: filigranus Mill. von Corfu, spelunei- 
cola Chdr. von Griechenland, rebellis Reiche Peloponnes. — Der 
südfranzösische Nodicornis Fairm. scheint eher mit Tanythriz ver- 
wandt; die Fühler sind stark und kurz. 


15. Styracoderus Perez werden die spanischen atramentaria 
Rosh., Azarae Perez und Martinezi Vuillefr. in Marseul Catalog 
benannt; ich finde die Gattungsbeschreibung nicht. Ich besitze 
von jeder Art nur je 1 5, dieselben haben je eine Pore seitlich 
der Mitte und das Prosternum ist nicht umkantet. Marseul stellt 
hierher noch den kleinen türkischen Tapinopterus erassiusculus Chdr., 
der aber umkantetes Prosternum (JS je 1 Pore) hat und daher als 
aberrante Form vorerst bei Tapinopterus zu belassen ist. 


16. Aus der Gattung Pterostichus haben noch auszuscheiden: 

a) Schaschli Chdr. (planipennis Schaschl), den ich wegen der 
2 Poren vor der Mittelpore zu Zianoö stelle. Es ist deshalb auch 
nieht nöthig den wegen planipennis Sahlb. eingeführten Namen 
Schaschli beizubehalten. 

b) graja Dej. aus den Graj’schen Alpen mit 6 Poren in der 
Vorderhälfte des Thorax und 1 in den Hinterecken, die Augen 
sind flach facettirt. Abdominalsegment des Z'! mit einem breiten, 
scharfen Höcker nahe der Basis, zwischen dem Höcker und der 
Spitze breit verflacht, vor der Spitze selbst mit je einer Pore seit- 
lieh der Mitte; 2 einfach mit je 2 weit voneinder stehenden Poren; 
der Scutellarstreif fehlt, Basis der Decken scharf gerandet. Füh- 
lerglied 3 an der Basis eingekniffen. Ich nenne die Gattung 
Alecto (eine der Harpyien). 

c) Rhilensis Rottb. vom Rhilo Dash (Balkan) mit 3 Poren 
in der Vorderhälfte nahe der Vorderecke, 1 in den Hinterecken, 
aber keinen in der Mitte. Abdominalsegment 9 an der Spitze 
mit einem Mittellängsfältchen und je 1, 2 einfach mit je 2 Poren. 
Seutellarstreif rudimentär; Basis der Decken scharf gerandet. Die 
Gattung nenne ich Phaon (der Geliebte der Sappho). 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIl. 1883. Heft I.] 


Ooleopterologische Notizen 
von 


E. Reitter in Mödling, bei Wien. 


1. Bythinus Sternbergi Schmidt (1336) ist sicher mit B. nodi- 
cornis Aube (1833) identisch. 

2. Bythinus montripes Reitter ist, wie ich schon an anderer 
Stelle berichtigt habe, mit aedipus Sharp gleich; der letztere ist 
jedoch wieder mit Zusitanicus Sauley identisch. 

3. Scydmaenus Capellae Rttr. aus Croatien ist auch von Hrn. 
Haberfelner bei Lunz in Nieder-Oesterreich mehrfach gesammelt 
worden; ebenso Bythinus Stussineri Rttr. und Brusinae Rittr. 

4. Der von King als Megaladerus (Cephennium) inconspicuus 
beschriebene Käfer gehört sicher nicht in diese Gattung, sondern 
zu Euthia. 

5. Nitidula ruficollis Solier, auf die ich mich bei der Aufstel- 
lung der Gattung Catonura (Verhandl. d. Natur. Ver. Brünn 1875 
p- 10) bezog, ist nicht diese, sondern eine völlig verschiedene Art, 
für die ich den Namen Cafonura rufithorax vorschlage. Die So- 
lier’sche Art ist nach der gegebenen Abbildung ein Olophrum und 
hat Streifen oder Rippen auf den Figd. 

6. Conotelus distinctus Schauf. = luteicornis Erichs. 

7. Clambus pilosellus Rttr., aus dem Caucasus, wurde auch von 
Hrn. Hauptmann Viertl bei Fünfkirchen in Süd-Ungarn erbeutet. 

8. Durch ein Versehen habe ich seinerzeit berichtigt, dafs die 
im Jahre 1879 von Gestro beschriebenen Scaphisoma- Arten zur 
Gattung Scaphidium gehören; dieselben sind aber in der That als 
Scaphidium-Arten beschrieben worden. 

9. Ostomodes Dohrniü Rttr. = (Grynocharis) pilosula Crotch. 
Weiters will dieses Thier Hr. Horn noch mit der ähnlichen Eronyxa 
lagrioides Rittr. identifieiren. Letztere hat aber gezähnte und ver- 
wachsene Klauen, und wenn auch das letztere Merkmal auf eine 
seltene Täuschung beruhen könnte, so stehen noch die stark ge- 
zähnten Klauen, die ich selbst besonders gezeichnet habe, dieser 
Deutung entgegen. Für mich bleiben Eronyxa und Ostomodes zwei 
durch die Bildung der Klauen geschiedene Formen. 


E. Reitter: Coleopterologische Notizen. 75 


10. Paramecosoma Balearica Schauf. = Leucohimatium elongatum. 

11. Xenoscelis prolizus Sharp —= Hapalips Ritr. spec. 

12. Cryptophagus angustatus Lucas aus Alsier hält Bedel für 
eine Art, die in ein besonderes Genus gebracht werden sollte. Er 
konnte das typische Exempl. vergleichen (Ann. France 1871, Bull. 
XVIl.). Ich hatte ihn nach der Beschreibung für Leucohimatium 
elongatum gehalten; nach der Abbildung ist es jedoch sicher Ca- 
thartus advena. 

13. Oryptophagus laticollis Lucas ist nach Bedel in die Gruppe 
des C. hirtulus zu bringen (der jedoch keine Art repräsentirt); 
nach der Zeichnung halte ich das Thier für Triphyllus curticollis 
Fairm. = Typhaea umbrata Baudi = Typh. maculata Perris. 

14. Cryptophagus flavipennis Faldm. läfst sich auf C. dentatus 
zwanglos beziehen. 

15. Oryptophagus Mascariensis Rttr. kommt auch in Südspa- 
nien, bei Algeciras, vor, wo ihn Freund Hans Simon sammelte; 
ebenso Cr. durus Ritr., der nach Exemplaren aus Algier beschrie- 
ben wurde. 

16. Nach gesehenen Typen von Motschulsky im k. k. Museum 
bestätigt sich meine Annahme, dafs die Corticaria Pharaonis un- 
sere gewöhnliche fulva ist. 

17. Holoparamecus tuberculatus Motsch. = H. caularum. 

18. Corticaria psammeticha Motsch. — eine Migneauzia. 

19. Als Eudodactylus trimaculatus Motsch. befindet sich ein 
Typ ebenfalls im k. k. Hofmuseum in Wien, der meines Wissens 
nicht beschrieben ist und zur Gattung Tomarus Lec. gehört. 

20. Bedel berichtigt in den Annal. France 5. Ser. VIII. Bul. 
p. XXIV., dafs Latreille die Gattung Elmis auf E. Maugei (also 
nicht wie wir stets schrieben: Maugeti) gegründet hat. Als solche 
hat er aber sicher die heutige E. aenea vor sich gehabt, weshalb 
die Maugeti in Latreillei Bedel umgetauft wurde. Jedenfalls mufs 
auch Elm. Maugei als älteste und Latreille’s Art der Typus der 
Gattung Elmis verbleiben, und darf nicht einer erst später bekannt 
gewordenen Abtheilung aufoctroirt werden. Gattung Lareynia Du- 
‘ val ist demnach ein einfaches Synonym von Elmis Latreille; für die 
von Mulsant angewendete Gattung Elmis schlage ich den Namen 
Latelmis vor, 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIl. 1883. Heft I.] 


Ueber Feronia regularis Fisch. und dıe ıhr verwandten 
Arten 


von 


Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. 


Die mit Feronia regularis zunächst verwandten Arten sind: 
Fer. ordinata Fisch. und variabilis Menetr. Aufser diesen Arten, 
welche im hohen Caucasus vorkommen und die noch zur Unter- 
gattung Pterostichus gehören, sind zu erwähnen: F. capitata Char., 
welche mir bisher unbekannt geblieben ist; F. nivicola Men., wozu 
F. montivayga als g‘ gehört und die sich durch das breite und hohe 
Halsschild mit scharf rechtwinkeligen Hinterecken und die langen 
parallelen Figd., die nicht viel breiter sind als der Halsschild, aus- 
zeichnet; — F. Schönherri Faldm., welche durch die abwechselnd 
stark markirten Kettenstreifen auf den Flgd. auf den ersten Blick 
sich kenntlich macht; — endlich F. /acunosa Chaud., ursprünglich 
aus Trapezunt beschrieben, aber weit im Caucasischen Gebiete ver- 
breitet; ausgezeichnet durch Gröfse, Form und die in dichten Strei- 
fen grob grubenartig punktirten Fld. 

Die letzten 4 Arten werden hier als entferntere Arten über- 
gangen; ebenso F. caspica. Menetr., die ein echter Pferostichus ist, 
obgleich sie als Omaseus beschrieben wurde. Ich habe sie bisher 
als F. Talychensis i. 1. versendet. 

Meine zahlreich von Leder gesammelten F. ordinata und regu- 
laris stimmen mit der Beschreibung überein; sie wurden mir als 
solche auch von Putzeys agnoseirt. Die rothschenkelige ordinata 
kommt immer in Gesellschaft der schwarzbeinigen regularıs vor; 
Leder sammelte sie stets auf der Hauptkette des Causasus, beson- 
ders häufig am Kasbek und in Cheffsurien, immer in einer Höhe 
von 7—-9000 Fu[s über dem Meere. An der ersten Loecalität be- 
reits von Motschulsky, Kolenati und Chaudoir gefunden. Dals man 
die F. ordinata als eine Varietät mit rothen Schenkeln bisher nicht 
zur regularis gestellt hat, muls befremden, da wir analoge Fär- 
bungsverschiedenheiten der Beine innerhalb dieser Gattung in Menge 
kennen. Für Leder, der diese Thiere in beiden Formen unter 


E. Reitter: über Feronia regularis. 77 


einem Steine zahlreich gesammelt hat, und für mich, der grolse 
Reihen derselben durchmustern konnte, giebt es in dieser Beziehung 
keinen Zweifel. Die ordinata ist in der Folge als rothschenklige 
Varietät mit der regularis zu vereinigen. 

Aus dem in entomologischer Beziehung noch kaum bekannten 
Swanetien brachte Freund Leder im Jahre 1331 mehrere neue 
Feronien mit, welehe mit der vorigen Art in sehr naher Verwandt- 


schaft stehen und hier auseinander gehalten werden sollen, und 
zwar: 


Halsschild mit schräg rechtwinkligen Hinterecken; Fld. mit 
kurzem Seutellarstreif am zweiten Zwischenraume. Körper 
schwarz, glänzend. 

Der 3te, Ste kind 7te Zwischenraum der Streifen auf den 
Figd. mit 5 bis 8 gröfseren Punkten besetzt; Streifen 
am Grunde fein a Schenkel roth (ordinata) oder 
schwarz . . a lerenulanıs: 

Nur der äte nam) de Streifen auf den Flügeld. 
mit 3—4 Punkten besetzt; Streifen am Grunde glatt. 


Schenkel immer roth . . . 2.12, Swanelica. 
Halsschild mit sehr stumpfen oder fertdi verrundeten Hin- 
terecken. 


Flügeld. mit kurzem Scutellarstreifen, gestreift, Streifen am 
Grunde glatt, nur der 3te Zwischenraum mit 3 Punkten 
besetzt; Schenkel schwarz, seltener roth. . 3. obtusangula. 

Flügeld. mit kurzem Scutellarstreif (?), gestreift, der 3te, 
öte und 7te Zwischenraum mit 3—6 grölseren Punkten 
besetzt; Beine schwarz . . 20.0. 4. variabils. 

Flügeld. oval, ohne kurzen Senalarsı en gestreift, in 
den Streifen grob kerbartig punktirt, Zwischenräume 
schmal, ohne Punkte; Schenkel immer roth 5. rudestriata. 


1. Feronia regularis Fisch. Ent. Russ. Il. p. 123. Taf. 37. 
Rio). 

Aptera, nigra, nitida, prothorace cordato, minus transverso, 
-basi utrinque longitudinaliter impresso, angulis posticis rectis, acu- 
tis, elytris thorace vix latioribus, subparallelis, striatis, siriis sub- 
tilissime punctulatis, interstitüs 3, 5, 7 punctis 6—8 majoribus im- 
pressis, striola abbreviata scutellari perspicua. — Long. ca. 17 mill. 

Var. femoribus rufis. (F. ordinata Fisch. |. ec. p. 121. Taf. 37. 
Fig. 8.) 

Kasbek, Chefsurien. 


78 E. Reitter: über 


2. Feronia Swanetica n. sp. 


Aptera, nigra, femoribus rufis, nitida, prothorace subcordato, 
minus transverso, basi utrinque longitudinaliter fortissime impresso, 
angulıs posticis rectis, haud acutis, elytris thorace paullulum latio- 
ribus, subparallelis, striatis, striis impunctatis, interstitio tertio punc- 
tis tribus aut quatuor impressis, striola abbreviata scutellari per- 
spicua. — Long. 14—17 mill. 

Der ersten Art sehr ähnlich und nahe verwandt und von der- 
selben durch etwas schmäleres Halsschild mit weniger scharfen 
Hinterwinkeln und durch die Sculptur der Flügeldecken specifisch 
verschieden. Die letzteren sind einfach gestreift, glatt, und nur 
der dritte Zwischenraum hat 3 bis 4 eingestochene Punkte. Die 
Zwischenräume sind besonders beim g' etwas deutlicher gewölbt. 
Die Schenkel sind bei allen etwa 60 mir onlagsnlen Stücken leb- 
haft roth gefärbt. 


Swanetien, zwischen 8—10,000 Fufs üb. d. Meere. 


3. Feronia obtusangula n. sp. 


Aptera, nigra, nitidula, elytris subopacis, prothorace cordato, 
minus transverso, basi utrinque longitudinaliter impresso, angulıs 
posticis subfoveolatis valde obtusis, elytris thorace latioribus, latis, 
parallelis, depressis, striatis, striis impunctatis, interstitio tertio tri- 
punctato, striola scutellari subtilissima. — Long. 16—18 mill. 

Var. femoribus rufis. 


Ebenfalls den vorigen Arten ähnlich, aber breiter und flacher, 
schwarz, mäflsig glänzend, die Flügeldecken beim g' etwas, beim 2 
mehr matt. Kopf viel schmaler als der Halsschild, glatt, Stirn- 
furchen tief. Halsschild herzförmig, etwas breiter als lang, vor 
der Mitte am breitesten, Mittellinie tief, die Längsbasalstriche stark 
eingedrückt, Hinterwinkel sehr stumpf, mit einem undeutlichen 
Grübchen. Flügeldecken etwas aber deutlich breiter als der Hals- 
schild, 2 Mal so lang als zusammen breit, fast parallel, gestreift, 
in den Streifen nicht punktirt, Zwischenräume flach, der öte mit 
3 feinen Punkten besetzt, wovon die unteren einander mehr genä- 
hert sind. Fühler und Beine schwarz, sehr selten sind aber die 
Schenkel düster roth. 


Swanetien, mit der vorigen. 


Feronia regularis. 79 


4. Feronia variabilis Men. Cat. rais. 1832. p. 122. 


Diese Art ist mir unbekannt. Ihre Diagnose lautet: 
Aptera, nigra, thorace subcordato, angulis posticis rotundatıs, 
basi utrinque impresso; elytris planiusculis, subparallelis, striatis, 
interstitüis tribus inaequaliter punctulatis. — Long. 6—7 lin. 
An den Bergen beim Elbrus, 8$—9000 Fufs üb. d. M. 


5. Feronia rudestriata n. Sp. 


Aptera, nigra, femoribus rufis, nitida, prothorace subcordato, 
minus transverso, basi utrinque impresso, angulis posticis valde ob- 
tusis, elytris thorace parum latioribus, ovalibus, fortiter punctato- 
striatis, strüs angustis, impunctatis, striola scutelları nulla. — Long. 
15—17 mill. 

Eine sehr ausgezeichnete Art, welche durch die groben Punkt- 
streifen an cribrata und lacunosa erinnert. Schwarz, glänzend, 
Schenkel lebhaft roth. Kopf schmäler als der Halsschild, schwer 
sichtbar punktirt, Stirnfurchen tief. Halsschild etwas breiter als 
lang, gegen die Basis verengt, schwach herzförmig, oberhalb der 
Mitte am breitesten, Hinterwinkel sehr stumpf, die Basaleindrücke 
ziemlich kurz, Mittellinie tief, Scheibe fein querrunzelig. Flügel- 
decken lang oval, etwas breiter als der Halsschild, ziemlich flach, 
in gedrängten Streifen grob punktirt, die Punkte häufig zu kurzen 
Stricheln verflossen, Zwischenräume schmal, ohne Punkte in den- 
selben und ohne kurzen Secutellarstref. Taster schwarzbraun, 
Beine schwarz, Schenkel roth. 

Swanetien, in Gesellschaft von Swanetica und obtusangula, aber 
sehr selten. 


An dieser Stelle mag noch die Beschreibung von Pristodac- 
tyla Caucasica Chaud., ein Laufkäfer, welcher zwischen einem 
Pterostichus und einem Calathus in der Mitte steht, und in Swa- 
netien, sub- und hochalpin nicht selten, jedoch in den Sammlungen 
noch wenig vertreten ist, Platz finden: 


Pristodactyla (Chaud.) Caucasica Chaud. Enum. Carab. 
p- 126. 

Aptera nigra, nitidula, capite parvo, prothorace longitudine pa- 
rum latiore, antrorsum parum, basin versus magis attenuato et ma- 
gis late reflezro, angulis posticis rotundatis, elytris thorace latiori- 
bus, ovalibus, striatis, striis impunctatis, interstitio tertio maris bi- 


80 E. Reitter: über Feromia regularıs. 


feminae tripunctato, octavo subhumerali latiore, striola scutellari ab- 
breviata. — Long. 10—14 mill. 


Schwarz, einfarbig, Fülse, Palpen und häufig auch die ersten 
Fühlerglieder braunschwarz, mälsig glänzend. Kopf halb so breit 
als der Halsschild, fast glatt, zwischen den Fühlern mit einer 
seichten Querfurche, die Seitenfurchen kurz und sehr seicht. Ober- 
lippe schwarz, hornig, am Spitzenrande mit einer Reihe feiner 
Punkte. Fühler dünn, die Mitte des Körpers knapp erreichend. 
Halsschild etwas breiter als lang, dicht oberhalb der Mitte am 
breitesten, nach vorn etwas, zur Basis mehr verengt, Hinterwinkel 
abgerundet, die vorderen schwach niedergebogen, stumpfspitzig, 
wenig vortretend; Scheibe höchst fein querrunzelig, Mittellinie 
stark, neben dem Seitenrande vorn sehr schmal, gegen die Hinter- 
winkel allmählig breiter und tiefer niedergedrückt; ein besonderer 
abgegrenzter Eindruck fehlt an der Basis. Schildehen klein, glatt. 
Flügeldecken breiter als der Halsschild, oval, leicht gewölbt, gleich- 
mälsig gestreift, am Grunde der Streifen nicht punktirt, mit sehr 
kurzem Scutellarstreifen, der dritte Zwischenraum beim Männchen 
gewöhnlich nur mit 2, beim Weibchen mit 3 eingestochenen Punk- 
ten, die Punkte fast im dritten Streifen gelegen, der Ste Zwischen- 
raum in der Nähe der Seiten breiter. Unterseite nicht punktirt, 
alle Bauchringe in der Mitte, jederseits in Nähe des Hinterrandes 
mit einem borstentragenden Punkte, Analsegment in beiden Ge- 
schlechtern einfach, beim Männchen einen unmerklichen stumpfen 
Winkel bildend; Penis des Männchens an der Spitze leicht verdickt 
und abgestumpft. 

Auf den Bergen von Swanetien in bedeutender Höhe nicht 
selten. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIlI. 1385. Heft I.] 


Stellung und neue Arten der asiatischen küsselkäfer- 
sattung Calapionus 


von 


J. Faust. 


Zahlreiche neue Catapionus- Arten liefsen es wünschenswerth 
erscheinen, die bisher nur wenig bekannte Gattung, welche von 
Tournier (Annal. d. Belg. 1877) mit Recht in die Nähe der Gat- 
tung Cneorhinus Sch. gebracht wurde, mehr zu präcisiren, da eine 
generische Trennung beider Gattungen jenem Autor nicht ganz 
gelungen ist. Das kritiklose Einziehen der Gattungen Lacordaireus 
und Leptolepurus Desbr. sowie die wenig überzeugende Begründung 
der Gattungen Dactylorhinus und Attactagenus Tourn. haben die 
Berechtigung dieser 4 Gattungen zweifelhaft erscheinen lassen und 
machten eine Durchsicht derselben nothwendig. 

Seidlitz hat in seiner Fauna baltica die Brachyderides mit den 
Otiorhynchides Lacordaire’s vereinigt und aus ihnen seine Cneorhi- 
nini mit geschlossenen Körbehen an den Hinterschienen ausge- 
schieden. Das mag für die baltische Fauna vielleicht ausreichen, 
für die exotischen Faunen jedenfalls nicht, da sonst Gattungen zu 
den Cneorhinini gezogen werden müfsten, welche Seidlitz sicher zu 
seinen Otiorhynchini zählen würde. Von europäischen Gattungen 
werden loc. eit. z. B. Holcorhinus und Nastus zu den Otiorhynchini 
gestellt, obgleich dieselben entschieden geschlossene Körbchen ha- 
ben, also zu den Cneorhinini Seidlitz gezählt werden mülsten. Es 
geht hieraus hervor, dafs die Form der Hinterschienenspitze in 
ihrer Bedeutung für die Spaltung der Adelognathes Cyclophthalmes 
- von Seidlitz überschätzt worden ist. Zu wie unnatürlichen Ver- 
schiebungen dieser Weg :ühren würde, mag ein Beispiel zeigen. 
Da Peritelus familiaris und griseus deutliche, wenn auch kleine ge- 
schlossene Körbehen haben (Suffrian Stett. entom. Zeitschr. 1840. 
p.55 macht bereits darauf aufmerksam), so mülsten dieselben nicht 
nur aus der Gattung Peritelus, sondern auch von den Otiorhynchini 
ausgeschlossen und zu den Cneorhinini Seidl. gebracht werden. 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 6 


832 J. Faust: über 


Wenn nun Nastus und Holcorhinus als mit nicht geschlosse- 
nen, Liophloeus aber als mit geschlossenen Körbchen angesehen 
werden, so resultirt hieraus, dals wir über den Begriff von offenen 
und geschlossenen Körbchen nicht einig sind. 


Suffrian erwähnt (Stett. entomol. Ztschr. 1848. p. 54 und 55) 
zuerst 2 Arten von Körbchen, die eine ist Cneorhinus eigen, die 
andere soll sowohl Geonomus, Barynotus als auch Hylobius, beide 
gewissermalsen vereint aber Psalidium haben. Untersucht man 
aulser diesen 5 Gattungen noch Liophloeus auf seine Körbchen- 
bildung, so findet sich bei Cneorhinus, Geonomus, Barynotus und 
Psalidium eine, bei Liophloeus eine zweite und bei Aylobius eine 
dritte Art von Körbchenbildung; eine vierte Art die bekannten 
offenen Körbchen hat z. B. Brachyderes. 


Lacordaire unterscheidet geschlossene, offene Körbehen und 
Körbchen mit einer lame mucronale, wie bei Hylobius. Zwischen 
letzteren und offenen Körbchen stehen die Liophloeus- Körbchen; 
alle drei Arten von Körbchen haben die äufsere Kante mit 
kürzeren oder längeren Borsten gekränzt, die den Tarsen zuge- 
wendete Kante ebenfalls mit (Cneorhinus) oder ohne Borsten (Hy- 
lobius und Liophloeus). 

Für eine einheitliche Auffassung schlage ich folgende Benen- 
nungen vor: 

1. Aufsenrand der Körbchen scharf kielförmig ohne Spur einer 
Erweiterung dieses Randes gegen die Tarsen und mit Borsten 
gekränzt . . offene Körbchen, corbulae apertae (Brachyderes). 

1. Aufsenrand der Körbchen mit Borsten gekränzt, aber aufser- 
dem in eine schmale oder breite Fläche gegen die Tarsen er- 
weitert. 

2. Der gegen die Tarsen gerichtete Rand dieser Fläche kahl ohne 
Borsten . . falsche Körbchen, corbulae pseudocavernosae (Lio- 
phloeus, Hylobius). i 

2. Der gegen die Tarsen gerichtete Rand dieser Fläche stets und 
gewöhnlich länger geborstet als der Aufsenrand . . geschlos- 
sene Körbchen, corbulae cavernosae (Cneorhinus). 

Die falschen Körbehen wie bei Liophloeus und Hylobius sind 
als Modifikationen der offenen anzusehen. 

Zur Theilung der Adelognathes Cyclophthalmes Lac. mit ge- 
knieten Fühlern läfst sich in erster Linie die Lage, weniger die 
Richtung der Fühlerfurche verwerthen; es kann sein: 


die Rüsselkäfergattung Catapionus. 83 


1. Die Furche oberständig (scrobs superna), wenn mindestens 
die Unterkante derselben von oben in ihrer ganzen Länge 
sichtbar, d.h. wenn die Breite des Rüssels über die Furchen- 
unterkante gemessen grölser als die über die Oberkante ge- 
messen ist. Pterygien vorhanden oder fehlend. Otiorhynchint. 

1. Die Furche seitlich (scrobs lateralis und sublateralis), wenn 
keine der Furcherkanten in ihrer ganzen Länge von oben 
sichtbar ist. Brachyderint. 

Die Richtung der Furche kann erst später zur Trennung ein- 
zelner Gattungen oder Gruppen verwendet werden; eine viel grös- 
sere Rolle für Gruppirung spielen die entweder in ihrer ganzen 
Länge oder nur theilweise sichtbaren oder ganz unsichtbaren Epi- 
sternalnähte der Hinterbrust. 


Die Otiorhynchini zerfallen etwa in folgende Gruppen: 


1. Thorax hinter den Augen gewimpert (exotische Gattungen, 
welche besser zu den Oxyophthalmen zu bringen sind). 

1. Thorax hinter den Augen ungewimpert. 

2. Episternalnähte der Hinterbrust ihrer ganzen Länge nach 


sichtbar. 
3. Körbehen geschlossen . . . . . .  . Holcorhinus, Nastus. 
3. Körbchen offen . . Elytrodon, Cyclomaurus, Mylacus, Ptochus, 


Laparocerus, Phyllobius, Alsus, Myllocerus, Metacinops? 
. Episternalnähte rudimentär oder ganz fehlend. 
. Körbchen geschlossen . Peritelus Gruppe 3. (Seidlitz Monogr.) 
4. Körbchen offen ... Peritelus, Caenopsis, Stomodes, Parameira, 
Otiorhynchus. 


SE) 


Die Brachyderini zerfallen auf dieselbe Weise in natürliche 
Gruppen. Durch hinter den Augen gewimperten Thorax scheiden 
sich zuerst die Tanymecini mit ganzen oder abgekürzten Epister- 
nalnähten, mit offenen oder falschen (Tanymecus), mit geschlossenen 
Körbchen (Chlorophanus) aus. Von den übrigen Gattungen der Bra- 
chyderini können für die europäische Fauna diejenigen mit ge- 
schlossenen Körbchen als Cneorhinini ausgeschieden werden 
und geben etwa folgendes Bild: 

1. Klauen frei. 
2. Episternalnähte der Hinterbrust ihrer ganzen Länge nach 


sichtbar... martin SER 0. ae ine na TeoNenTus: 
2. Episternalnähte abgekürzt. 
3. Stirn-mit, Querfurche,... „i..,e.# seien... Psalidium. 
3. Stirn ohne Querfurche . . .. 2. 2.0.20... . Barynotus. 


6* 


84 


— 


J. Faust: über 


. Klauen am Grunde verwachsen. 
. Episternalnähte abgekürzt, Abdominalsegment 1 an der Spitze 


gerade abgestutzt, Fühlerfurche überall gleich breit und tief, 
oben und unten scharf begrenzt. 


. Vorderhüften dicht am Vorderrande des Prosternums, Vorder- 


schienen aulsen an der Spitze erweitert, Rüsselbasis oben und 
an den Seiten ohne Quer- oder Längsfurchen, breiter als die 
Spitze, diese kaum gebuchtet, Intercoxalfortsatz höchstens so 
breit als Abdominalsegment 2 lang und schmäler als die Hin- 
terhüften breit, Körbchen breit geschlossen, dicht beschuppt 
und behaart . . Leptolepurus Desbr. (Typ meridionalis Duv.). 


. Vorderhüften in der Mitte des Prosternums, Vorderschienen 


nicht erweitert, Rüssel mit parallelen Seiten, Basis oben und 
an den Seiten mit Quer- und Längsfurche, Spitze ausgerandet 
oder tief ausgeschnitten, Intercoxalfortsatz so breit als Seg- 
ment 2-+5 lang und so breit als die Hinterhüften. 


. Körbehen breit geschlossen, dicht beschuppt und behaart, 


Rüsselspitze schräg nach unten abfallend, vorn ausgerandet, 
Episternalnaht auf die halbe Länge sichtbar 
Cneorhinus Sch. (Typ barcelonicus Hrbst.) 


. Körbehen schmal geschlossen, kahl oder nicht dicht beschuppt, 


Rüssel an der Spitze nicht abfallend, vorn tief dreieckig aus- 
geschnitten, Episternalnaht nur auf 1/; der Länge sichtbar 
Lacordaireus Desbr. (Typ prodigus Fabr.) 


. Episternalnähte der ganzen Länge nach sichtbar, Abdominal- 


segment ]1 an der Spitze ausgebuchtet, Fühlerfurche wie oben 
und unten gleich scharf begrenzt, zu den Augen hin verflacht. 


. Körbchen breit geschlossen, dicht beschuppt und behaart, In- 


tercoxalfortsatz fast so breit als Segment 2-+-3, fast so breit 
als die Hinterhüften, Fühlerschaft die Mitte der Augen errei- 
chend, Rüsselspitze in der Mitte ausgerandet oder ausge- 
schnitten. 


. Vier Vorderschienen an der Aulsenspitze lappenartig erwei- 


tert, Rüssel deutlich kürzer als Kopfdurchmesser, an der Basis 
breiter als an der Spitze, hier flach ausgerandet mit aufge- 
stülpter scharfer Kante 

Dactylorkinus Tourn. (Typ geminatus Fabr.) 


. Schienen ohne Erweiterung, Rüssel so lang oder länger als 


der Kopfdurchmesser, mit parallelen Seiten, an der Spitze drei- 
eckig ausgeschnitten, Ausschnitt ohne erhabenen Rand 
Attactagenus Tourn. (Typ exaratus Marsh. 


die Rüsselkäfergattung Catapionus. 85 


7. Körbchen schmal geschlossen, kahl oder nur spärlich be- 
schuppt, Intercoxalfortsatz wenig breiter als Segment 2 lang, 
immer bedeutend schmäler als die Hinterhüften breit, Fühler- 
schaft den Augenvorderrand kaum erreichend, Rüsselspitze 
3buchtig. . . . . . Catapionus Sch. (Typ basilicus Sch.) 
Die Gattung Cneomorphus Seidl. ist mir unbekannt geblieben; 
mit geschlossenen Körbehen gehört sie jedenfalls zu den Cneorhi- 
nuini. Statt Liophloeus mit, wie schon oben bemerkt, falschen 
Körbehen und am nächsten den Otiorhynchini stehend (daher an 
die Spitze der Bruchyderini zu stellen), mulste Psalidium mit ge- 
schlossenen Körbchen hierher gezogen werden. 

"chönherr’s Gattungs-Diagnose von Catapionus ist in einigen 
wichtigen Punkten zu ergänzen. 


Genus Catapionus Schönh. 


Oculi subrotundati, paulo prominul. 

Rostrum capite angustius, apice in medio evidenter utrinque le- 
viter emarginatum, basi infra oculos per incisuram transversam a 
capite distinclum. 

Scrobs basin rostri versus plus minusve ampliata et evanescens. 

Scapus antennarum brevis oculos viz altingens. 

Prothoraz bası subrotundatus apice truncatus. 

Scutellum parvum distinctum. 

Elytra ovata, angulis humeralibus haud vel viz prominulis, su- 
pra praesertim posterius conveza et declivia, lateribus infleza. 

Femora mutica. 

Tibiae subteretes apice truncatae uncoque parvo intus armatae, 
posticae apice eztus et intus dilatatae corbulisque cavernosis glabris 
vel parce squamulatıs. 

Tarsi subtus spongiosi, unguiculis connatıs. 

Cozae anticae in medio fere prosterni insertae, posticae trans- 
versae elyirorum marginem attingentes. 

Metathoraz inter coxas medias et posticas latitudine cozarum 
intermediarum brevior. 

Episterna metathoracis angusta, distincta. 

Pars intercozalis transversa apice obtuse angulata segmenti 2‘ 
latitudine latior. 

Sutura inter segmentum primum et secundum paulo curvata. 

Segmentum secundum tertio longius. 

Je nach der Tiefe der drei Ausbuchtungen an der Rüsselspitze 
treten zwei mehr (dann gewöhnlich etwas aufgebogen) oder weni- 


86 J. Faust: über 


ger deutliche Spitzen zu Seiten der mittleren breiten Ausbuchtung 
auf, welche bei manchen Arten kaum bemerkbar und daher ihren 
Werth für Charakterisirung der Gattung einbülsen. 


Caltapionus viridimetallicus Motsch. ist von Motschulsky 
und Roelofs kenntlich beschrieben. Ich besitze schön grün und 
perlenfarbig beschuppte Stücke, diese mit rosigem Anflug. Recht 
konstant in der Form ist der quadratische, an den Seiten vor der 
Mitte wenig gerundet erweiterte Thorax, dessen runzlige Punkti- 
rung namentlich an den Seiten zu Längsrunzeln oder Anfängen zu 
Längsfurchen zusammenfliefst, namentlich an den Stellen, welche 
die beiden schwarzen Längsbinden einnehmen. Die mittlere Rüs- 
selfurche tiefer oder flacher mit der langen Stirnfurche zusammen- 
hängend oder von ihr getrennt und von der schrägen Basalfurche 
zuweilen erreicht. Deckensculptur besteht wie bei fossulatus aus 
ziemlich grofsen Punkten in feinen Streifen. Das 2 hat ein stark 
geschwollenes erstes Abdominalsegment. 

Am nächsten steht dieser Art fossulatus Mots. Grofse Stücke 
dieses sind von perlenfarbigen viridimetallicus durch das Fehlen 
der Rüsselmittelfurche, feiner sculptirten Thorax, aber gröber sculp- 
tirte Decken, das $ durch nur wenig geschwollenes und der Länge 
nach eingedrücktes erstes Abdominalsegment und weniger gekeulte 
Schenkel zu trennen. Gewöhnlich ist fossulatus viel kleiner als 
viridimetallicus, doch kommen auch eben so grofse Stücke vor 
(Chabarofka am Amur), bei welchen die Deckensculptur scheinbar 
etwas feiner als bei kleinen Stücken ist; das erste solcher grofsen 
Stücke war ich geneigt für eine eigene Art zu halten, zumal das- 
selbe auch in der allgemeinen Form etwas von meinen übrigen 
fossulatus abwich. Mehrere grofse Stücke, welche mir später aus 
derselben Lokalität vorkamen, erwiesen augenscheinlich, dafs eine 
specifische Trennung derselben von kleinen fossulatus unmög- 
lich war. 


Catapionus viridanus Tourn. (Oneorh. malachilicus Gebl. 
in litt.). Die Untersuchung von circa 30 Stück vom Aral-See, Ala- 
Tau und Turkestan zeigt bis auf die Schuppenfärbung, dafs die 
Art recht constant in Form und Seculptur ist. Charakteristisch für 
gie ist der an den Seitenkanten verrundete Rüssel ohne den den mei- 
sten Arten eigenthümlichen dreieckigen Eindruck vor den Augen 
über der Fühlerfurche. Stirn und Rüsselbasis leicht gewölbt, er- 
stere mit einem länglichen Grübchen, in welches nicht immer die 
vorn tiefere und etwas breitere Furche des vorn flachgedrückten 


die Rüsselkäfergattung Catapionus. 87 


Rüssels endigt. Geilselglied 5 das kürzeste, höchstens so lang als 
breit, Fühlerkeule schmal gestreckt, wie auch die Schienen; Schen- 
kel auch beim 2 deutlich gekeult. 

Runde Schuppen bedecken die Ober- und Unterseite, jedoch 
nicht so dicht, dafs auf den etwas dichter beschuppten abwechseln- 
den Spatien nicht die Grundfarbe der Decken zu erkennen wäre. 
Unterseite ebenso mit Schuppen bedeckt, welche auf der Mitte der 
drei letzten Abdominalsegmente durch eine anliegende Behaarung, 
namentlich beim 2, verdrängt werden. 

Ich habe hell- und dunkelgrüne, graugelbe und röthlichgraue 
Stücke mit Metallschimmer vor mir; beim g' sind die abwechseln- 
den Spatien häufiger heller gefärbt. Kein Stück ist mir vorgekom- 
men, bei welchem nicht Schuppen von 3—4 verschiedenen Farben 
eingestreut gewesen wären. Weder an Lokalitäten noch an beson- 
dere Formen oder Scupturunterschiede gebunden geben diese Far- 
benänderungen keine Veranlassung, sie mit besonderen Namen zu 
belegen. 

Länge 7—11, Breite 3.5— 5.2 mill. 

d Vorderschienen gekrümmt, Abdominalsegment 1 flach, etwas 
vertieft, Aftersegment deutlicher fein gekörnt, an der Spitze mit 
einem Eindruck. 

® Vorderschienen nicht gekrümmt, Abdominalsegment 1 erha- 
bener als 2, Analsegment undeutlich gekörnt, vor der Spitze etwas 
beulig. 

C. chrysochloris Ball. von Kuldscha muls viel gröber punktirte 
Deckenstreifen und kürzeren Rüssel haben. 


Catapionus lineatus n. sp. Breviter ovatus, convezus, un- 
dique squamis ovalibus margaritiferis dense tectus, supra subalbido- 
Iineatus; fronte breviter sulcata;, rostro sua latitudine apice duplo 
longiore apicem versus dilatato, fere plano, ante oculos utrinque 
striga obliqua, angulis emarginaturae apicalis haud productis; pro- 
thorace transverso, basi truncato, antrorsum angustato, lateribus 
rotundato, supra disperse punctato, dorso pallido - bivittato; scutello 
parvo nudo; elytris breviter ovalis, humeris vir distinctis, apice ob- 
tuse (2) vel acuminato- (S\) rotundatis, convezis, striato-punctatis, 
sutura interstitiisque alternis pallidioribus impunctatis aut planis aut 
leviter convezis, reliquis obsolete subseriatim punctatis, punctorum 
magnitudine illis prothoracis aequalibus; pedibus brevibus; tibiis an- 
ticis rectis posticis paulo curvatis; corpore subtus subvirido-micante, 
squamoso et piloso. — Long. 6-8, lat. 3-4 mill. (lineatus Gebl. i. 1.) 


88 J. Faust: über 


Eine kleine, hübsche Art, welche sich durch das sehr dichte 
Schuppenkleid und die gleichgrofsen Punkte auf Thorax, Decken- 
streifen und Spatien auszeichnet. Form des Attactagenus albi- 
nus Schönh. 

Rüssel ganz eben oder nur an der Spitze mit zwei flachen 
schrägen Eindrücken, welche die übrigens dicht beschuppte drei- 
eckige Platte etwas herausheben, zur Spitze erweitert. Kopf, Rüs- 
sel, Beine und Hinterleib etwas abstehend behaart; Schuppen (oval) 
perlenfarbig, grünlich oder röthlich. Das kleinere gestrecktere 
hat gewöhnlich mehr Metallglanz. Nicht selten sind die 3 helleren 
Deckenstreifen unregelmäfsig unterbrochen. Hinterschienen schwach 
gekrümmt. Die kahle Schwielenstelle fehlt. Körbchen der Hinter- 
schienen mit wenigen Schüppchen. 

d' Analsegment aufser den kürzeren anliegenden, mit länge- 
ren, bürstenartig gestellten Haaren, Vorderschienen vor der Spitze 
etwas gebuchtet, Hinterschienen an der Innenspitze mit langen, 
dichten, abstehenden Wimperhaaren. 

@ ohne diese Merkmale. 

Von Haberhauer in Mehrzahl am Ala-Tau gesammelt. 


Catapionus Kraatzi n. spec. Oblongo-ovatus, subdepressus 
(2) vel parum convezus (|) niger, squamis rotundatis subcupreo- 
micantibus et cervinis tectus; oculis prominulis; fronte puncto magno 
impressa vel foveolata; rostro acute angulato, sua latitudine plus 
duplo longiore, apicem versus parum dilatato, apice biimpresso, sulco 
basale in frontem assurgente, angulis emarginalurae apicalıs pro- 
ductis, lateribus utrinque ante oculos striga obliqua canaliculaque ad 
medium rostri ducta ezarato; articulo 2° funiculi 1° sensim, clava 
sua latitudine triplo (JS) vel duplo (2) longiore; prothorace subqua- 
drato, basi vixr rotundato, lateribus ante medium paulo rotundato, 
supra convezo minus disperse subaequaliter vel lateribus densius 
punctato, hinc interdum subrugoso; scutello vix conspicuo; elytris 
prothoracis basi vix latioribus, antice posticeque angustatis, apice 
ipso conjunetim subacuminatis, dorso subconvezis (7) vel comveris 
(g), evidenter striato - punctatis, punctis elongatis, interstitüis sub- 
planis apicem versus brevissime selosis, postice plaga denudata tri- 
anguları signatis; pedibus elongatis, tibiis anticis sinuatis. — Long. 
8—9, lat. 3—4.5 mill. 

d angustior, tibiis posticis apice intus longiıssime denseque 
ciliatıs. 

Q latior, segmento abdominale primo inflato, haud impresso. 


die Rüsselkäfergattung Catapionus. 89 


Eine kleine, gewöhnlich etwas kupfrig schimmernde Art, de- 
ren 2 die Form von Otiorh. mastix 2 oder eines Elytrogonus, das 
& aber die schlanke Form von Buryn. umbilicatus Z hat. 

Bei gewisser Beleuchtung sind, wie bei der Mehrzahl der Ca- 
tapionns-Arten, 2 heller gefärbte, etwas gebogene Thoraxlängsbin- 
den bemerkbar. 

Form und Länge des Rüssels wie bei Zineatus, aber die Stirn 
mit den halbkugeligen Augen entschieden breiter, die vertiefte Mit- 
tellinie auf der Basalhälfte erstreckt sich zuweilen bis auf den 
Scheitel und bis zur Höhe der Fühlereinlenkung, Thoraxvorderrand 
in der Mitte ausgebuchtet. Punkte in den Deckenstreifen länglich, 
eingedrückt, Spatien flach oder die abwechselnden leicht gewölbt, 
unregelmälsig fein gereiht punktirt und äulserst kurz, gewöhnlich 
nur hinten sichtbar geborstet, Spatium 1 neben der Sutur auf der 
abschüssigen Stelle erhabener als die Sutur; kleine runde Schuppen 
bedecken dicht die Oberseite bis auf eine kahle dreieckige Makel 
unterhalb der Schwielenstelle. 

Die Anschwellung des weiblichen ersten Abdominalsegments 
ist bei dieser Art weniger auffallend, das 3 hat ein ähnliches, 
allerdings längseingedrücktes Segment. 

Von Haberhauer in Mehrzahl am Ala-Tau gesammelt. 


Catapionus agrestis n. sp. Breviter ovatus, latissimus, ni- 
ger, dense griseo-crelaceoque squamosus; fronte canaliculata; rostro 
angulato prothorace breviore, basi siriga minus oblique impressa, 
antrorsum minus ampliato, carınato utrinque subsulcato apice pro- 
fundius impresso; articuli 3° funicuk 1° fere aequale, clava haud 
elongata; prothorace breve, lateribus medio angulato-dilatato, ante 
apicem constricto, vir punctato, interdum lateribus inaequale rugoso, 
vittis 4 cretaceis; coleopteris basi conjunctim emarginalis prothorace 
vir latioribus, in utroque sezu late rotundato - ampliatis apice ipso 
conjuncltim subacuminatis, dorso parum convexo postice fortiter de- 
celivibus, geminato-punctato-sulcatis, interstitüis subcostatis, alternis 
latioribus, elevatioribus, cretaceo-squamosis, internis seriatim seto- 
sis; corpore subtus cretaceo- vel margaritaceo-squamoso. — Long. 
10—11, lat. 6—7 mill. 

Eine durch seine beim g'Q2 gleich breiten, fast kreisförmigen 
Decken ausgezeichnete Art. Die graue Oberseite erhält durch die 
vier weilsen Thoraxbinden und weilsen Deckenrippen ein gestreif- 
tes Aussehen. Während auf dem Thorax nur ab und zu ein ver- 
tiefter Punkt (die dunklen Seiten gerunzelt) zu bemerken, sind die 


90 J. Faust: über 


Decken von flachen Furchen durchzogen, in denen eingedrückte 
grübchenartige Punkte stehen; von den abwechselnd erhabeneren 
und breiteren Spatien ist besonders das Schulterspatium scharf 
kielförmig, der Rücken flach gewölbt, die Seiten bis zum Marginal- 
saume sehr schräg nach unten und innen abfallend. 

Der fast parallele Rüssel mit sehr schwachen Pterygien ist 
oben flach, bis zur vorderen dreieckigen Fläche gekielt und beider- 
seits mit einer breiten, vorn tieferen Längsfurche; beide Furchen 
vereinigen sich in der länglichen Stirngrube; Quereindrücke an der 
Rüsselbasis tief, fast quer, Längseindrücke vor den Augen an den 
Seiten nur angedeutet. Fühler sehr kräftig mit auffallend lose ge- 
gliederter Geilsel, deren Glied 1=3 und etwas kürzer als 2. Die 
kable Schwielenstelle fehlt. 

Ein g' besafs ich seit längerer Zeit aus Taschkent; ein 2 von 
Balassoglo, 12. Juni am Flüfschen Dschilka (unweit der Stadt 
Usgen) todt gefunden, wurde mir freundlichst überlassen. Letzte- 
res ohne Antennen und Analsegment ist sehr gut in der Zeichnung 
erhalten. 

g\ Erstes Analsegment wenig geschwollen, Vorderschienen län- 
ger, vor der Spitze tiefer ausgerandet. 

Q Erstes Analsegment stark geschwollen, Vorderschienen kür- 
zer, vor der Spitze wenig ausgerandet. 


Catapionus semiglabratus nov. sp. Oblongus, comvezus, 
niger, subnitidus, supra minutissime granulifer, suturam marginem- 
que apice praeter glabratus, corpore subtus lateribus dense subal- 
bido squamosus; fronte foveolata; articulis 4 primis funiculi elon- 
gatis, 1° et 4° brevioribus; rostro prothorace nonnihil breviore, 
antrorsum ampliato, angulis lateralibus obtusis, basi impressione 
transversa viz indicato; prothorace subquadrato, basi parum rotun- 
dato, apice emarginato, lateribus plus minusve rotundato - ampliato 
ante basin sinuato, angulis posticis acutis; coleopteris basi protho- 
race latioribus, conjunctim emarginatis, elongato-ovaltis, apice con- 
Junctim acuto-rotundatis, tenuissime striato-punctatis, sulura postice 
setosis; pedibus elongatis; femoribus supra squamulatis subtus pwlo- 
sis; abdomine nitido, confertim punctato, lateribus solummodo squa- 
moso. — Long. 8—10, lat. 3.7—5 mill. 

S segmentis abdominalibus duobis primis in ilo plano sitis, 
segmento anale obtuse rotundalo, apice parum impresso. 

2 segmento abdominale 1° paulo inflato, longitudinaliter im- 
presso, segmento anale acuminalo. 


die Rüsselkäfergattung Catapionus. 91 


Die Art erinnert in der Form an Liophloeus aquigramensis. 
Der Rüssel hält in der Form die Mitte zwischen dem rundlichen 
des veridanus und dem eckigen des lineatus, Basaleindruck oben 
kaum angedeutet, an den Seiten tief, Oberfläche fast eben oder mit 
einer feinen eingedrückten Linie neben dem Seitenrande, an der 
Spitze beiderseits deutlich eingedrückt und leicht abfallend, Spitzen- 
ausrandung wie gewöhnlich, Seiten mit spärlichen Punkten bestreut, 
welche aber feiner sind als die an den Thoraxseiten. Thoraxvor- 
derrand in der Mitte leicht ausgebuchtet; Schildchen deutlich, drei- 
eckig; Decken mit scharf gerundeten Schultern, eiförmig mit der 
grölsten Breite etwas hinter der Mitte, die feinen Punktstreifen 
sind an der Basis markirter, zuweilen eingedrückt, die mittleren 
hinten sehr undeutlich. 

Durch eine kräftige Loupe betrachtet erscheint die ganze Ober- 
seite mit kleinen, flachen, von einander getrennten Körnchen oder 
Schüppchen bedeckt, welche aber schwarz wie die Grundfarbe sind 
und nur hinten in der Nähe der Naht schwach perlgrau schimmern, 
Man könnte geneigt sein, solche Stücke für abgerieben zu halten, 
wenn nicht die Unterseite des Körpers, namentlich an den Seiten 
sowie die Hüften, oben die hintere Hälfte der Sutur und des letz- 
ten Spatiums ziemlich dicht und scharf begrenzt beschuppt wären, 
die Schuppen sind rund, unten gröfser und dicker; der Marginal- 
saum ist mit dicken Schuppenhaaren dicht, die abschüssige Stelle 
mit einzelnen pfriemenförmigen Borsten besetzt. 

Ein Pärchen, ganz gleich gezeichnet, von Balassoglo am Ge- 
birgspals Tschaar-Tasch (11,000 Fufs) gesammelt. 


Catapionus irresectus n. sp. (9). Ovalus, convezus, niger, 
nitidus, supra squamis rotundatis margarilaceis, pectore squamis pi- 
hformibus griseis haud dense tectus; rostri prothoracisque forma ut 
in semiglabrato, sed rostro magis angulato, longitudinaliter parum 
biimpresso; articulo 2° funiculi 1° longiore, reliquis subaequalibus, 
brevioribus; prothorace transverso, dorso tenue lateribus fortiter sed 
remote punctato, ante scutellum impresso; scutello haud conspicuo; 
. coleopteris ut in praecedente sed brevioribus, evidenter striato-pun- 
ctatis; pedibus brevioribus; abdomine, alutaceo et punctato, parce 
piloso. — Long. 7.5, lat. 3,5 mill. 

Q segmento anale primo alte inflato. 

Nur etwas gröfser, sonst ganz von der Form des lineatus &\, 
auch ebenso hoch gewölbt, aber Beine viel schlanker, Decken an 
der Basis.viel breiter als der Thorax, Schuppen viel kleiner und 


92 J. Faust: über 


nicht dicht gestellt, Abdomen unbeschuppt, Segment 1 beim 2 ge- 
schwollen. Zwei ziemlich abgeriebene Stücke, die einzigen, welche 
mir zur Beschreibung vorliegen, könnte man auch für kurze semi- 
glabratus halten, sind aber, wenn auch total abgerieben, durch kan- 
tigeren Rüssel, kürzere Geifselglieder 3 und 4, etwas stärkere Tho- 
rax- und Deckensculptur sowie durch das geschwollene weibliche 
Segment 1, bei besser erhaltenen Stücken durch die weitläufig be- 
schuppte Oberseite, die mit haarförmigen Schuppen nicht dicht be- 
setzte Hinterbrust und das garnicht beschuppte Abdomen sicher 
verschieden. Decken hinten mit einer kahlen Schwielenmakel. 
Von Balassoglo mit dem Vorigen gefangen. 


Catapionus inexspectatus n. sp. Cat. angulicolli similli- 
mus sed breviter ovatus; rostro antrorsum distincte ampliato eviden- 
terque punctato; prothorace basi rotundato; elytris basi conjunctim 
acute emarginatis, humeris minus prominulis. — Long. 8, lat. 
4,3 mill. 


Am besten durch den am Grunde verengten Rüssel von an- 
gulicollis (Seiten des Rüssels parallel) zu unterscheiden. Im All- 
gemeinen ist inexspectatus kürzer auf Thorax, Kopf und Rüssel, 
dieser namentlich an der Spitze kräftiger punktirt; die Thorax- 
punkte sind auf dem Rücken eben so grols und zahlreich als an 
den Seiten und lassen auf dem Rücken nur einen schmalen Strei- 
fen frei. 


Während bei angulicollis die Thoraxbasis fast gerade, die 
Deckenbasis gemeinschaftlich rand ausgebuchtet, ist erstere bei un- 
serer Art nach hinten deutlich gerundet, und dem entsprechend 
diese tiefer aber auch spitzer ausgeschnitten. Die Schultern der 
an der Wurzel nicht so breiten Decken sind weniger gerundet, 
treten überhaupt wenig vor, weil den Seiten die bei angulicollis 
sehr deutliche Schweifung hinter den Schultern fehlt. Fühler und 
Beine sind genau wie bei dem letzteren. 

2 ziemlich abgeriebene S' vom Ala-Tau. 


Catapionus iratus n. sp. Catap. Kraatzi forma affinıs sed 
latior et fronte paulo angustiore, ocuhs minus prominulis, scutello 
parvo nitido (semper?), elytrorum dorso magis depresso, interstitüs 
fere planis, lateribus post humeros sinuatis ut in angulicolle, femo- 
ribus anticis crassioribus, tibiis anticis 2 longioribus praecipue di- 
versus. — Long. 9, lat. 5 mill. 

Ich würde das einzige mir zur Beschreibung vorliegende weib- 


die Rüsselkäfergattung Catapionus. 93 


liche Stück vom Ala-Tau zu Kraatzi gezogen haben, wenn nicht 
die in der Diagnose angegebenen Merkmale, namentlich die keuli- 
geren Schenkel, die längeren, vor der Spitze mehr ausgeschweiften 
Vorderschienen und die schmälere Stirn mit weniger vorragenden 
Augen davon abhielten; aufserdem ist der Rüssel breiter, zur Basis 
weniger verengt, Thorax so lang als breit, an den Seiten vor der 
Mitte sehr wenig gerundet, Basis fast gerade abgeschnitten, Decken 
namentlich zur Wurzel hin mehr verflacht. 

Auf dem Thorax stehen 2 helle, sehr deutliche, schwach ge- 
bogene Längsbinden. 

Ich habe früher noch 2 Stücke dieser Art aus derselben Lo- 
kalität (Dr. Kraatz gehörig) gesehen, erinnere mich aber nicht, ob 
bei diesen das kleine, punktförmige, glänzende Schildchen zu se- 
hen war. 

Vom Ala-Tau. 


Catapionus brevicornis n. spec. Oblongo-ovatus (Z) vel 
ovatus (2), convezus, niger, undique squamis argenteis, subroseo- 
micantibus tectus, prothorace vittis tribus obscuris, elytrıs plaga po- 
stica denudata; antennis brevibus, articulis funiculi ultimis transversis; 
fronte subdepressa, lata, sulcata; rostro capite longiore, angulato, 
antrorsum paulo ampliato, apice deflero utrinque impresso, basi 
striga obligqua profunda, supra plano, disperse punctato longitudina- 
liter utringue vie impresso; prothorace quadrato, undique disperse 
fortiterque punctato, basi truncato, lateribus ante apicem vix rotun- 
dato, dorso carina obtusa; scutello triangulare, parvo, nudo; elytris 
basi conjunctim emarginatis, prothoracis basi vix latioribus, lateri- 
bus aequaliter apice obtuse rotundatis, convexis, punctis minoribus 
elongatis impressis substriatis, interstitiis parum convezis, postice 
subsetosis. — Long. 8, lat. 3.8—4.3 mill. 

g angustior, segmento abdominale primo cum secundo in «llo 
plano situ, tibiis anticis intus evidenter sinuatis. 

Q latior, segmente primo alte inflato, tibüs anticis vix sinuatis. 


Ganz anders skulptirt als fossulatus Motsch., dem er in Form 
und Gröfse sonst am nächsten steht, nur hinten selbst beim Männ- 
chen mehr verrundet, Rüsselspitze nicht gabelförmig gewulstet, die 
vordere Ausrandung ohne Spitzen, die Fühler viel kürzer und kräf- 
tiger. An diesen Geilselglied 1 etwas kürzer als 2, die letzten 
quer perlenförmig; Längseindruck vor den Augen schwach, ab- 
wechselnde Deckenspatien erhabener. In der Seulptur auch man- 
chen Stücken von Kraatzi ähnlich, von diesem sogleich durch die 


94 J. Faust: über 


hinten stumpf gerundeten Decken, den dachförmig gewölbten Tho- 
rax und das weibliche, stark geschwollene erste Abdominalsegment 
zu unterscheiden. 


Ein Pärchen vom Ala-Tau. 


Catapionus dispar n. sp. Elongato-ovatus (Z\) vel ovatus 
(P) parum convezus, ut in Cat. brevicorne vestitus; rostro plano, 
apice deflexo, antice parum amplato; articulis funiculi 2 primis 
elongatis, longitudine aequalibus, reliquis globosis; prothorace sub- 
quadrato, basi truncato, lateribus ad medium usque parallelo, deinde 
anguslato, supra disperse fortiterque in dorso haud punctato; scu- 
tello distincto, nudo; elytris antice prothoracis basi haud (Q') vel 
vir (9) latioribus, lateraliter aequale rotundatis, apice rotundato- 
acuminatis, striato-punctatis, punctis elongatis remotis impressis, in- 
terstitüis subplanis, postice subseriatim setosis; tibüs anticis Z2 
evidenter sinuatis. 

g' segmentis abdominalibus 2 primis in illo plano sitis. Long. 
6.5, lat. 2.5 mill. 


2 segmento primo alte inflato. Long. 9.5, lat. 5. 


Von brevicornis durch längere Fühler und ganz andere Decken- 
form, von iratus, mit der er sonst sehr Vieles gemein hat, durch 
gewölbte Decken, nur sehr schwach keulige Schenkel und etwas 
längeren Rüssel, gröfseres Schildchen und die hinter den Schultern 
nicht geschweiften Decken verschieden. Rüssel und Stirne sonst 
wie bei iratus geformt und sculptirt, Thorax etwas kürzer, die Sei- 
ten weniger gerundet, geradliniger. Deckengrund etwas runzelig. 
Schenkel wie bei Kraatzi geformt. Vorderschienen aber innen, 
selbst beim Weibchen deutlicher gebuchtet. Decken mit kahler 
Schwielenmakel. 


Ein Pärchen vom Ala-Tau. 


Catapionus Heydeni nov. spec. Cat. angulicolli similis sed 
forma sculpturaque rostri et prothoracis diversus; fronte rostroque 
latioribus, illa foveata, hoc parallelo supra plano longitudinaliter 
ruguloso, apice viz emarginato, lateribus ante oculos evidenter tri- 
angulare impresso; articulis funiculi ultimis globosis; prothorace 
quadrato, lateribus ante medium nonnihil ampliato undique disperse 
fortiter punctato; elytris bası haud profunde emarginatis, prothora- 
cıs bası paulo latioribus, humeris valde rotundatis, lateribus fere 


die Rüsselkäfergattung Catapionus. 95 


aequale rotundato-ampliatis, apice acuminato-rotundatis, ut in Cat. 
angusticolle sculpturatis. — Long. 10, lat. 5.5 mill. 

2 segmento abdominale primo alte inflato. 

Hat sehr grofse Aehnlichkeit mit angulicollis und dispar; der 
sonst gleichbreite Rüssel ist aber breiter und flach längsgerunzelt, 
die letzten Geifselglieder kugelig, der Thorax überall dichter und 
gröber punktirt, die Decken ohne vortretende Schultern und an der 
Basis weniger ausgerandet als bei jenem, auch ist das weibliche 
erste Abdominalsegment bei angulicolks nicht geschwollen. Mit 
dispar hat Heydeni die allgemeine Form gemein, jener aber ganz 
anderen Rüssel, Geifselglied 1 viel kürzer als 2, Thorax länger und 
dichter punktirt, an den Seiten mehr gerundet. 

Der Heydeni ist gleichsam aus Kopf und Rüssel eines anguli- 
collis, aus Thorax und Decken eines dispar zusammengesetzt. 

Die Punkte in den Deckenstreifen sind von einander viel ent- 
fernter als bei angulicollis, etwa so weit als bei iratus und dispar, 
Vorderschenkel etwas stärker als bei ersterem und dispar aber 
etwas schwächer gekeult als bei iratus. 

1 2 Songoria (Coll. v. Heyden). 


Catapionus maculatus Tournier. Ein typisches Pärchen 
(Coll. v. Heyden) steht dem viridanus Tourn. sehr nahe, von ihm 
sicher durch breiten Kopf und Rüssel, breitgefurchten Thorax und 
dickere kürzere Beine mit sogar beim d° wenig oder garnicht ge- 
krümmten Vorder- und deutlich gekrümmten Hinterschienen ver- 
schieden. 

Abdominalsegment ] des 2 nicht geschwollen. 


Catapionus confinis nov. spec. Oblongo-ovatus (2) parum 
convezus, undique squamis margaritaceis tectus et subsetosus; fronte 
depressa foveolata; rostro prothorace breviore, subangulato, basi 
sulco obliguo impresso, antrorsum ampliato, supra plano antice utrin- 
que impresso, apice acute emarginato; articulo 1° funiculi 2° parum 
longiore; prothorace subquadrato antice angustato, lateribus ante 
medium rotundato-ampliato basin versus sinuato, parce subtilissime 
 Punctato, tenue canaliculato; scutello parvo; elytris antice prothora- 
cis basti haud latioribus, lateribus aequaliter rotundatis, apice rotun- 
dato-acuminatis, parum convezis, tenuissime striato-punctatis, macula 
postica triangulari nuda notatis; tibüs anticis elongatis apice paulo, 
posticis extus curvatis. — Long. 11, lat. 5 mill. 

Q segmento abdominale primo inflato. 


96 J. Faust: über 


Noch viel feiner als viridanus und maculatus punktirt, so dafs 
auf den Decken die Seulptur durch die Beschuppung nicht mehr 
gut erkennbar ist; von Letzterem aufserdem durch geringere Kör- 
perwölbung, kürzeren flachen Rüssel ohne Längsfurche, die vorn 
und hinten mehr vertiefte Mittellinie des Thorax, kürzere kräftigere 
Fühler (Geifselglied 1 und 2 kaum an Länge verschieden, die letz- 
ten quer), die sogar beim Weibchen an der Spitze leicht gekrümm- 
ten Vorder- und Hinterschienen sowie durch das geschwollene weib- 
liche erste Abdominalsegment verschieden. 

1 2 von Balassoglo am See Sson-Kul gefangen. 


Catapionus sulcicollis n. sp. Praecedenti simillimus sed 
foveola frontali in vertice assurgente, rostro latiore, longiore, bi- 
sulcato et obtuse carinato, articulo 1° funicuk 2° breviore, protho- 
race late profunde sulcato, evidenter punctato; scutello punctiforme; 
elytris antice prothoracis bası paulo latioribus, humeris conspicuis 
rotundatis, evidenter remote striato -punctatis interstitüis subseriatim 
punctalis el subsetosis; tibiis anticis (9) brevibus, rectis. — Long. 11, 
lat. 5 mill. 

Q segmento abdominale primo nonnihil inflato. 

Wenn Cat. intermedius Tourn. nicht einen nur einmal gefurch- 
ten Rüssel und an der Wurzel nicht breitere Decken als der Tho- 
raxhinterrand haben sollte, so würde man sulcicollis auf jene Art 
deuten können. 

Die Punkte in den Deckenstreifen sind scharfrandig, meist 
länglich, und fliefsen nicht selten zusammen; einzelne runde haben 
ast die Gröfse der Thoraxpunkte. Decken mit nackter Schwielen- 
makel. 

1 £ von Balassoglo am Flusse Taar-Ssu gefunden. 


Catapionus simplez n. sp. Cat. sulcicolli affinis sed bre- 
viter ovatus, latior, foveo frontali in vertice haud assurgente, rostro 
angustiore minus angulato minusque profunde bisulcato, sulco trans- 
verso basale supra haud conspicuo; antennis tenuioribus; scutello 
parvo triangulare; elytris anlice evidenter punctato-striatis; tibüis 
anticis elongatis intus sinuatis (P), posticis curvalis; segmento ab- 
dominale 1° mediocriter elevato. — Long. 8, lat. 4.5 mill. 

Während bei swlcicolis Thorax und Deckenpunkte gleiche 
Grölse haben, sind die Deckenpunkte bei simplex bedeutend grölser 
als die des Thorax. Die schlanken Vorderschienen des Weibchens 
nähern die Art auch zu confinis, von welchen ihn aufser der Gröfse 


die Rüsselkäfergattung Catapionus. 97 


der schmälere Rüssel, die kaum angedeutete schräge Basalfurche 
auf der Oberseite, die breite und gleichmälsig tiefe Thoraxfurche, 
die beim gleichen Geschlecht nicht gekrümmten aber innen ge- 
schweiften Vorder- und gekrümmten Hinterschienen sowie die ganz 
andere Punktirung trennen. Decken mit nacktem Schwielenfleck. 

12 aus Central-Asien ohne nähere Fundortsangabe von Stau- 
dinger erhalten. 


Catapionus moderatus nov. sp. Cat. brevicorni forma et 
magnitudine aequalis sed dorso parum depresso, rostro breviore api- 
cem versus magis dilatato, minus angulato, longitudinaliter impresso; 
articulo 2° funiculi valde elongato; prothorace subtiransverso, basi 
truncato, apice nonnihil angustiore, lateribus medio rotundato - am- 
pliato, sparsim punctato, linea media abbreviata tenue elevata; scu- 
tello punctiforme; elytris tenue striato-punctatis; tibüs anticis gra- 
cilibus elongatis, intus parum sinuatis (2), posticis curvalis. — 
Long. 7.5, lat. 4 mill. 

Thoraxpunktirung gröber, die der Decken kaum gröber als 
bei confinis. Mit der Beschreibung der mir unbekannten chryso- 
chloris Ball. und argentatus !) Ball. hat moderatus wohl den fein 
gekielten Thorax, sonst aber nur wenig gemein. 

Schildehen kleiner, Deckenbasis schmäler als bei brevicornis, 
immerhin aber etwas breiter als die Thoraxbasis. Die sonst sehr 
oberflächlichen Punktreihen der Decken sind an der Basis stellen- 
weise durch einen eingedrückten Strich markirt. 

Abdominalsegment des Weibchens schwach erhaben und Quer- 
furche an der Rüsselbasis wie bei simpler, Hinterschienen nach 
aulsen stark gekrümmt. Decken mit nacktem Schwielenfleck. 

1 2 Songaria (Coll. v. Heyden). 


Catapionus Gebleri n. sp. 2. Cat. argentato Gebl. 9 valde 
affinis sed sulco frontale elongato, rostro lato, capite viz longiore, 
prothorace transverso, basi exacte truncato, antice in medio emar- 
ginato, lateribus ante medium rotundato, antrorsum angustato, con- 
vezo, undique evidenter densiusque punctato, scutello vier conspicuo, 
elytris antice prothoracis basi haud latioribus, levissime striato- 
punctatis, femoribus clavatis praecipue differt. — Long. 8.5 — 9, 
lat. 4.6—5 mill. 

2 segm. abdom. duobus primis in illo plano sitis. 


ı) ist in Ballionis umzuändern, da bereits ein argentatus Gebl. 


existirt. 
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 7 


J. Faust: über d. Rüsselkäfergatt. Catapionus. 


Von den kurzen Catapionus-Arten ist Gebleri die am meisten 
gewölbte; 4-Kneatus Gebl. hat viel flachere, an der Basis viel brei- 
tere (d. h. viel breiter als die Thoraxbasis) und grob punktirt ge- 
streifte Decken, schmäleren Rüssel, kleine Stirnfurche; argentatus 
Geb]. (besitze nur 1 männliches Stück, welches gut zur Beschrei- 
bung pafst) hat noch schmäleren und längeren Rüssel, Thoraxbasis 
beiderseits deutlich geschweift, Thorax oben mit nur spärlichen fei- 
nen Punkten. 

Gebleri unterscheidet sich von beiden durch geschwollene 
Schenkel, breiten, nach vorn nicht erweiterten Rüssel und durch 
die Thoraxpunktirung, diese dichter als bei beiden Arten und 
viel gröber als die gereihten Punkte (nicht gröber als bei virida- 
nus) auf den Decken. Rüssel mit unregelmälsiger, nicht tiefer 
Mittelfurche, welche vorn in eine erhabene, in der Mitte vertiefte 
dreieckige Platte endigt, Spitze des Rüssels deutlich ausgerandet. 
Auf dem Thoraxrücken bemerkt man bei gewisser Beleuchtung 
Spuren einer vorn und hinten tieferen, schmalen vertieften Mittel- 
linie. Geilselglied 1=2 und verlängert, 3 etwas länger als 4, 
so lang als breit, 5—7 quer. 

Ein @ Dauria (Coll. Eversmann), 12 Sibiria (Coll. Sahlberg;). 

Bei allen 3 hier erwähnten Arten ist der nackte Schwielen- 
fleck undeutlich. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] 


Rüsselkäfer um Margelan und Samarkand, gesammelt 
von Haberhauer, 


aufgezählt von J. Faust. 


Die neuen Arten finden sich in dem folgenden Artikel „Asia- 
tische Rüsselkäfer“ unter der Nummer beschrieben, welche in die- 
sem Verzeichnisse hinter der Art steht. 


1. Nastus fraternus Faust n. sp. von Samarkand. No. 6. 

2. Nastus tigrinus Faust n. sp. von Samarkand. No. 5. 

3. Otiorhynchus russicus Stierl. n. sp. Ist auch von Hrn. Ba- 
lassaglo gefunden und wird demnächst von Dr. Stierlin beschrie- 
ben; von Samarkand. 

4. Polydrosus Dohrni Faust Stett. Entomol. Ztg. 1882. p. 431 
von Samarkand. 

5. Mesagroicus manifestus Faust n. sp. von Samarkand. No. 9. 
. Mesagroicus viduatus Faust n. sp. von Samarkand. No. 14. 
. Sitones asellus Faust n. sp. von Samarkand. No. 17. 
Sitones fronto Faust n. sp. von Samarkand. No. 15. 

9. Taenophthalmus subcarinatus Faust n. sp. von Samarkand. 
No. 19. 

10. Taenophthalmus Kraatzi Faust n. sp. von Samark. No. 21. 

11. Perieges bardus Boh. Schönh. var. minor von Samarkand. 
6 gleichgrofse Stücke sind fast nur halb so grofs als meine Stücke 
von Baku, aber nicht specifisch von diesen verschieden. 

12. Hypera murina Fabr. von Samarkand. 

13. Bothynoderes melancholicus Men. von Samarkand. Mene- 
tries in Lehmann’s Reise betont bereits eine grolse Veränderlich- 
keit in der Seulptur; nach der ziemlich ungenügenden Beschreibung 
(es ist nicht einmal gesagt, ob das Abdomen schwarz gesprenkelt 
ist oder nicht) und der Abbildung (entspricht nur theilweise der 
beschriebenen Zeichnung besser konservirter Stücke) glaube ich 
eine in der Sculptur abändernde Art mit schwarz gesprenkeltem 
Abdomen für melancholicus halten zu müssen, welche etwa folgende 
3 Abänderungen aufweist. 

a) var. subfuscus Sch. in coll. (sec. museum Mannerheim) Tho- 
rax ohne ausgesprochene Zeichnung, auf dem Rücken dicht 
A = 


&@ SI 


100 J. Faust: Rüsselkäfer 


punktirt mit gröfseren zerstreuten Punkten und einer feinen 

Kiellinie; Decken mit flach gewölbten Spatien, gelbbraun mit 

wenigen dunklen Nebelflecken. Chodschent, Samgor, Sa- 

markand. 

b) Var. innocuus Faust. Thorax gerunzelt, mit grolsen zerstreuten 
Punkten, einer Kiellinie in einer Mittelfurche; zwei Stirnmakeln, 
Thoraxrücken, einen auf seiner Spitze stehenden hellen Rhom- 
bus und jederseits eine geschweifte helle Linie einschliefsend, 
Basis der Spatien 2, 4, 6, einige zerstreute Strichmakeln und 
eine schräge unbestimmte Binde hinter der Mitte dunkel ge- 
färbt. Die Spatien dehnen sich zuweilen zur Sutur hin flach, 
zum Aufsenrande hin steiler ab, wenigstens auf dem Rücken 
erscheint jedes Spatium näher zum Aufsenrande stumpf ge- 
kielt. Alabuga, Boss-Ssu, Samarkand. 

c) Var. Ballionis Faust. Thorax ungleich gerunzelt und einge- 
drückt mit sehr wenigen grölseren Punkten aber mit feinem 
"Mittelkiel, welcher in der Antiscutellargrube endigt; Decken- 
spatien ganz flach, mit weilslichen Makeln bestreut. Ohne 
die flachen Spatien würde diese Abänderung der Var. b. Men. 
entsprechen. Chodschent. 

Bei allen drei Abänderungen ist der Thorax an den Seiten breit 
heller und zerstreut schwarz tuberkulirt; die Tuberkeln haben 
gröfstentheils einen eingestochenen Punkt; Rüssel lang, gerade, bis 
zur Fühlereinlenkung tief zweifurchig. 

14. Bothynoderes anzius Gyll. Schönh. von Margelan. Kommt 
in Turkmenien, auch in Armenien und bei Baku vor. Letztere 
sind kürzer und plumper gebaut als die Stücke von Krasnowodsk 
und aus Turkestan, specifisch sonst aber nicht verschieden. Stirn 
gewölbt mit einem Grübchen oder kurzer Furche, Scheitel gewöhn- 
lich fein gefurcht; Rüssel gewöhnlich mit der Stirn in einer Flucht 
gewölbt, selten mit einer schwachen Einbuchtung an der Wurzel, 
kaum sichtbar oder deutlich gekielt. Thorax länger oder kürzer 
mit geraden Seiten, vorn plötzlich verengt, der entstehende Winkel 
scharf gerundet, nicht selten beulig, aus der Grube vor dem Schild- 
chen bis zur Mitte oder auch bis zum Vorderrande gefurcht, in 
dieser Furche zuweilen auch eine feine Kiellinie, Rücken fein und 
dicht punktirt mit zerstreuten gröfseren Punkten, welche zuweilen 
erhabene Ränder zeigen, Seiten zerstreut tuberkulirt, die Tuberkeln 
gewöhnlich mit eingestochenem Punkt, Decken an der Wurzel meist 
kräftig, hinten sehr fein gereiht punktirt, die Punkte näher zur 
Wurzel mit wulstigen Rändern oder flachen Körnern, welche zu- 


um Margelan und Samarkand. 101 


weilen, namentlich auf den nackten Stellen deutlich ins Auge fallen 
und jederseits vor der Mitte eine schräge Querbinde aus Runzeln 
und Punkten bilden; anderseits kommen Stücke vor, bei welchem 
auch nicht eine Spur von Tuberkeln oder Runzeln auf den Decken 
zu bemerken ist. Unterseite bis auf das Abdomen und die Beine 
schwarz gesprenkelt, eine gemeinschaftliche Makel auf Segment 1 
und 2, sowie eine mitunter nur feine Querbinde an der Basis von 
2—5 dunkel. Tarsen und Krallen wie bei carinata Zoubk. 

Wie Chevrolat in seinem Me&moire sur les Cleonides behauptet, 
gehört anrius zu seinen Erochus. Es ist mir nicht gelungen, in 
der Beschreibung Unterschiede zwischen Bothynoderes und Exochus 
aufzufinden, aufser bei den Fühlern (6gliedrig bei Bothynoderes und 
7gliedrig bei Erochus) und Augen (vorn gerundet, hinten schräg 
abgestutzt, bei Bothynoderes vorn abgeschnitten, hinten gerundet 
bei Erochus). Mir sind solche Erochus- Augen noch nicht vorge- 
kommen, was übrigens ihre Möglichkeit nicht ausschliefsen kann, 
aber 6gliedrige Fühler bei Cleoniden giebt es entschieden nicht; 
wenn auch Glied 7 zuweilen der Keule angepalst ist, so läfst sich 
dasselbe doch stets mit Sicherheit von dem ersten Keulengliede 
unterscheiden. 

Die Behaarung von Glied 7 ist in zweifelhaften Fällen durch 
eine gute Loupe betrachtet gewöhnlich nicht so dicht, immer aber 
gröber, dicht anliegend, und trägt wie die vorhergehenden, 
dicht vor der Spitze einen Kranz von Borstenhärchen, welche nicht 
dicht anliegen aber stets die Spitze des Gliedes überragen, wäh- 
rend jedes Keulenglied einen abstehenden Quirl von sehr feinen 
Härchen trägt, welche leicht durch Reibung verschwinden, nie aber 
reicht die anliegende Behaarung eines Keulengliedes über seine 
Spitze hinaus. Jedenfalls ist es nicht correct, bei den Cleoniden 
von 6- und 7gliedriger Geilsel zu sprechen. 

15. Bothynoderes Dohrni Faust n. sp. von Margelan. No. 26. 

16. Chromonotus confluens Fisch. und seine Varietät confluxwus 
Faust von Samarkand, über welche ich mich in der Stett. Zeitung 
1883 „die Chromonotus-Gruppe* eingehend ausgesprochen. 

17. Chromonotus albolineatus Men. von Margelan. Diese Art 
scheint ziemlich selten zu sein. Die feine weilse Thoraxmittellinie 
dehnt sich zuweilen aus und verdrängt die beiderseitige dunkele 
Längsbinde, der ganze Thoraxrücken wird weils Var. Menetriesi 
Faust. 

13. Chromonotus vehemens Faust St. E. Z. 1883 von Samark. 

19. Pachycerus obliquatus Faust n. sp. von Samark. No. 39. 


20. - mixtus Fabr. von Samarkand. 
21. Mecaspis Darwini Faust n. sp. von Samark. No. 40. 
22. - obvius Faust n. sp. von Samarkand. No. 42. 


23. Cyphocleonus cenchrus Pall. von Samarkand. 
94. Lizus turkestanicus Faust n. sp. von Samarkand. No. 45. 


25. - Capiomonti Faust n. sp. von Samarkand. No. 47. 
26. - diutinus Faust n. sp. von Samarkand. No. 46. 
27. _ - Astrachanicus Faust n. sp. von Margelan. No. 50. 


28. Larinus vitellinus Gyll. Sch. von Samarkand. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft.) 


Neue asiatische Rüsselkäfer 
von 


Jnihlanursit, 


1. Nastus beatus-n. sp. Oblongo-ovatus, niger, squamis ob- 
longis griseis dense tectus, cervino - nebulosus et subsetosus; fronte 
convexa; oculis parvis; rostro capite vix longiore, curvato, basi la- 
teraliter constricto, supra subplano, obtuse angulato; funiculi arti- 
culis duobis basalibus elongatis, reliquis transversis; prothorace qua- 
drato, pone medium nonnihil rotundato-ampliato, dorso vix vel pa- 
rum carinato; elytris oblongis, convewis, basi evidenter remote po- 
stice evanescente striato-punctatis, interstitiis planis; pectore femo- 
ribusque squamis pihformibus metallescentibus tectis; femoribus duo- 
bis posticis dente obtuso armalis. — Long. 8.5—11, lat. 3.6— 
5.9 mill. 

Die vorn am Kopf in einer seitlichen Einschnürung der Rüssel- 
basis sitzenden Augen, längere Fühler (Geiflselglied 1—=2), die we- 
nigstens auf der vorderen Hälfte deutlicheren Punktstreifen unter- 
scheiden diese Art hinlänglich von Sareptanus.!) und Goryi, mit 


1) Nastus Sareptanus n.sp. Ovatus, niger, supra squamulis 
elongatis et oblongis, griseis tectus; unguiculis ferrugineis; fronte 
linea angusta impressa; rostro dorso late sulcato; antennis subte- 
nuis, articulo 2° funiculi 1° nonnihil breviore; prothorace quadrato, 
pone medium nonnihil rotundato ampliato, dorso tenuissime punciato 
carinatoque; elytris obsoletissime striato-punctatis; femoribus posticis 
dente parvo armatis; corpore sublus pilis crassis sguamiformibus 
obsito. 

g tibiüis anticis apice paulo curvatis, posticis longe fimbriatis. 
— Long. 7.5—8.5, lat. 3.2—4 mill. 

Dem Goryi in Form und Färbung gleich, nur kleiner, Stirn 
zwischen den Augen schmäler und hier nicht breiter als der Rüssel, 
dieser mit parallelen Seiten, oben breit gefurcht, so dals die Seiten- 
ränder als stumpfe Kanten stehen bleiben, im Grunde mit schwach 
erhabener, sehr feiner Mittellinie; Geilselglied 7 stark transversal 


J. Faust: über neue asiatische Rüsselkäfer. 103 


welchen sie sonst grofse Aehnlichkeit hat; sie macht auch den Ein- 
druck eines Macrotarsus Motschulskyi. Geschlechtsunterschiede wie 
bei Goryi. 


wie bei Goryi, aber bedeutend breiter als die übrigen, Thorax an 
den Seiten weniger und nicht in, sondern etwas vor der Mitte 
gerundet erweitert; Decken etwas gewölbter, sonst ebenso auch 
die Unterseite des Körpers wie bei Goryi; Beine länger, nament- 
lich die Vorderschienen, Vorderschenkel ohne, die mittleren mit 
einem schwachen, die hinteren mit wenig stärkerem winkligen Zahn. 
Thoraxseiten und die der Decken auf der Basishälfte weilslich; 
Schuppen auf dem Thorax etwas länger als die der Decken. 

Bei Goryi ist der Rüssel schwach gewölbt mit feiner stumpfer 
Mittellinie, Schenkel stark keulig, die mittleren mit einem stumpfen 
kleinen, die hinteren mit gröfserem spitzeren Zahn, Vorderschienen 
dick, kurz, gerade, Geilselglied 7 kaum breiter als 6. 

Die innen lang gewimperten Hinterschienen sind, wie es scheint, 
allen Nastus eigen; bei dem 2 sind die Hinterschienen mit einzel- 
nen schrägen Borsten und kurzen Härchen besetzt, welche auch 
dem d nicht fehlen aber durch die Wimpern wenig ins Auge fallen. 

2 d von Sarepta. 


Nastus trapezicollis n. sp. N. humato affinis, sed rostro 
latiore, forma prothoracis femoribusque minus clavatis praecipue 
differt; fronte rostrogue supra convezis, hoc apice minus incrassato, 
haud carinato; prothorace bası parum rotundato antrorsum rotun- 
dato-angustato haud vel tenuissime carinato, punctis minoribus et 
majoribus confertim obsito; elytrorum humeris minus acultis; femori- 
bus ommibus acute dentatis; tibüs anticis (2) haud curvatis; arti- 
culo 1° funiculi 2° nonnihil longiore. — Long. 9—10, lat. 4.5 — 
5.9 mill. 

Wenn nicht die Fühlergeifsel viel länger und sämmtliche Schen- 
kel gezähnt wären, könnte man den trapezicollis für Goryi halten, 
dessen Kopf, Rüssel und Fld. ganz gleich geformt sind. 

Bei kumatus Boh. Sch. ist der Rüssel deutlich schmäler, oben 
flacher, deutlich gekielt, Geilselglied 1 nicht länger als 2, Thorax- 
basis fast garnicht gerundet, die Seiten bis zur Mitte gerade, dann 
zur Spitze verengt, etwas runzlig und gröber punktirt, mit deut- 
lichem Mittelkiel; Deckenschultern scharf gerundet; selbst das 2 
hat etwas mehr gekeulte Schenkel als dasjenige obiger Art und die 
schlanken Schienen sind an der Spitze deutlich gebogen. 


104 J. Faust: über 


Sehr kurze weilse Schuppenbörstchen in den Spatien (in zwei 
unregelmälsige Reihen gestellt) sind nur schwer sichtbar. Bei ei- 
nem ziemlich abgeriebenen 2 scheint die ganze Oberseite imit mes- 
singfarbenen Schuppen bedeckt gewesen zu sein. 

Tarbagatai (S coll. Kraatz, 2 coll. v. Heyden). 


2. Nastus concinnus n. sp. Ovatus, parum convexus, niger, 
supra squamulis lanceolatis umbrinis et albo - griseis dense tectus, 
brevissime subsetosus, rostro fronte nonnihil angustiore, antrorsum 
ampliato, angulato, parum curvato, supra plano, longitudinaliter late 
impresso et temue carinalo; antennis brevibus, articulo 2° funiculi 
sua latitudine nonnihil longiore,. 1° parum breviore, religuis fortiter 
transversis, clava elongato-ovata; prothorace quadrato, bası viz la- 
teribus evidenter aequaliterque rotundato, hinc subgranulato, dorso 


Bei beiden Arten ist die ganze Oberseite dicht mit länglichen 
Schuppen besetzt. 

Kenne nur das 2; von Derbent, Leukoran (meine Sammlung), 
Ala-Verdi (Balassoglo). 


Nastus Stierlini n. sp. N. trapezicolli simillimus, sed minor, 
angustior, eliam rostro breviore, latiore, prothorace valde transverso 
sua longitudine duplo latiore, basi truncato, apice angustato, lateri- 
bus in medio rotundato - ampliato, supra piloso haud squamulato; 
scutello parvo triangulare; elytris basi tenuissime postice haud con- 
spicue striato-punctatis; femoribus acute dentatis; articulo 1° funi- 
culi 2° parum breviore, clava elongata apice obtusa. — Long. 8.5, 
lat. 4.3 mill. 

Rüssel noch gewölbter und breiter als bei Zrapezicollis, na- 
mentlich aber kürzer und dicker, noch kürzer als der stark trans- 
versale Thorax, dieser an den Seiten gerundet erweitert, nach vorn 
etwas mehr als nach hinten verengt, sehr dicht und gleichmälsig 
grob punktirt mit stumpfer, schwach erhabener Mittellinie, die 
Pupkte nicht Schuppen, sondern ein Haar tragend. Diese Beklei- 
dung des Thorax nebst der länglichen, schmäleren, an der Spitze 
stumpfen Fühlerkeule sind die auffallendsten Unterschiede des Stier- 
ini und trapezicollis. Die Decken sind kaum sichtbar gestreift- 
punktirt, die Spatien leicht gewölbt. 

2 2 am Kasbek von Balassoglo gefunden. 

Die hier erwähnten 3 Nastus- Arten mit durchweg gezähnten 
Schenkeln sind mir nur aus dem Caucasus bekannt. 


neue asiatische Rüsselkäfer. 105 


confertim punctato carinatoque, lateribus remote granulato, utrinque 
vitta pallida vix arcuata ornato; scutello triangulare, plano; elytris 
prothoracis basi parum latioribus, humeris subproductis, breviter ro- 
tundatis, supra parum converis, basi evidenter postice evanescente 
striato - punctatis, tesselatis, interstitiis planis, sutura basi ezcepta, 
lateribus postice humerisque albido-griseis; femoribus clavatis inter- 
mediis dente obtuso, posticis dente rectangulato (2) armatis; pectore 
squamis piliformibus, abdomine pedibusque pilis griseis, femoribus 
apice fuscis tectis. — Long. 9, lat. 4.7 mill. 

Ganz von der Form des Macrotarsus concinnus und fast eben 
so gezeichnet. Mit Gory: hat unsere Art die kurzen Fühler und 
die Zahnform der Schenkel, auch annähernd die Form der Decken 
gemein, aber der Thorax ist nicht winklig erweitert, die Kanten 
des zur Basis verengten, oben flachen, mit einer bis auf die Stirn 
reichenden konischen flachen Längsvertiefung und fein gekielten 
Rüssels sind scharf, Augen gewölbter, Fühlerkeule gestreckter, 
Schenkel viel weniger keulig und wie die Schienen länger. 

Nur 1 2 aus Nord-Persien (Coll. Kraatz). 


3. Nastus Kuschakewitschi n. sp. N. concinno simillimus, 
capite fronteque latioribus, rostro breviore apicem versus haud am- 
pliato supra plano, antennis longioribus, elytris modice convezis 
parce nebuloso-maculatis, femoribus posticis dente acuto (7) armatis 
fere unice distinctus. — Long. 9, lat. 4.5 mill. 


Thorax ebenso gezeichnet wie bei concinnus, überhaupt von 
derselben Körperform, aber die Decken sind mit rehfarbenen lan- 
zettlichen Schuppen bedeckt und nur wenige hellere Nebelflecke 
eingestreut; Aulsenkanten des kürzeren Rüssels nicht so scharf wie 
bei concinnus, Geilselglied 1 wenig länger als 2, die übrigen na- 
hezu so lang als breit, Schenkel weniger gekeult, der Zahn der 
hinteren bei demselben Geschlecht spitzer, Schienen länger u. dünner. 

Von Wjernoe. 


4. Nastus Seidlitzi n. sp. Oblongo-ovatus, convezus, niger, 
squamis oblongis brunneis griseisque - varius et ulbido - subsetosus ; 
fronte conveza, latiore, puncto parvo impressa; rostro arcuato, api- 
cem versus vir ampliato, supra subplano, obsoletissime sulcaio et 
carinato; antennis praecedente nonnihil longioribus, articulo 3° fu- 
niculi quadrato; prothorace quadrato, basi truncato, lateribus parum 
rotundato; elytris oblongis convexis, basi posticeque magis declivi- 
bus, punctato -subsulcatis, suleis 3 exterioribus punctis remotis et 


106 J. Faust: über 


majoribus impressis, interstitüs parum convezis; femoribus minus 
clavatis posticis dente rectangulo armatis; pectore squamis oblongis 
tecto, abdomine piloso. — Long. 14.5, lat. 6 mill. 

Durch seine Gröfse, Wölbung und den ungekielten, hinten ge- 
rade abgestutzten Thorax von concinnus verschieden; aufserdem 
sind die Decken von der Thoraxbasis an mehr gerundet und ohne 
deutliche Schultern; der Rüssel ist ähnlich dem von concinnus ge- 
bildet, aber an der Wurzel weniger verengt, der Mittelkiel und die 
beiderseitige flache Furche kaum sichtbar, daher auch die Rüssel- 
kanten nicht scharf. Während das Abdomen mit anliegenden Här- 
chen, der übrige Theil der Unterseite mit Schuppen bedeckt ist, 
welche von denen der Oberseite in der Form (länglich oval) nicht 
verschieden sind, stehen bei concinnus lanzettliche Schuppen nur 
an den Seiten des Prosternums und auf den Episternen der Mittel- 
und Hinterbrust. An den Mittelschenkeln ist ein stumpfer Zahn 
kaum bemerkbar. Thorax beiderseits mit einer ziemlich geraden 
Längsbinde, Decken auf dem Rücken graubraun, nach den Seiten 
hin heller, Streifen 1 und die 3 letzten hell und dunkel gefleckt. 

1 2 Tabargatai (coll. Kraatz). 


9. Nastus tigrinus n. sp. N. concinno affinis, sed major, 
latior, antennis longioribus, prothorace basi utrinque oblique trun- 
cato, subsinuato, haud carinato, elytris a prothoracis basi oblique 
rotundato - ampliatis, longitudinaliter praesertim postice minus con- 
veris, striis pallido-ocellatis, interstitiis lineis angustis brunneis for- 
mantibus, femoribus minus clavatis diversus. — Long. 15, lat. 7 mill. 

Beim persischen concinnus ist die Grundfarbe der Decken 
grau, die Streifen sind braun gewürfelt; bei tögrinus sind die Spa- 
tien schmal, dunkelbraun, das 7te breiter und dunkler, die Streifen 
mit runden, oblongen aber eckigen hellen Makeln besetzt, welche 
an Gröfse verschieden, meistentheils durch dunkle Querstriche ge- 
trennt sind; Thoraxgrundfarbe hell graubraun mit feiner dunkler 
Mittellinie und breit dunklen Seiten, jederseits eine nach innen ein- 
zackige weilsliche Binde noch auf dunklem Grunde. 

Der Rüssel wie bei concinnus, aber die Kanten weniger scharf 
(etwa wie bei Seidlitzi), Geilselglied 1 =2, 4 wenig kürzer als 3 
und quadratisch, die übrigen kürzer als lang; Thoraxbasis zum 
Schildehen erweitert, beiderseits schräg abgestutzt,-wenig geschweift; 
Decken von den Thoraxhinterecken ab schräg und sehr flach ge- 
rundet, der Länge nach fast ebenso gewölbt wie concınnus, nur 
hinten vor der Spitze flacher, etwas länger ausgezogen; Schenkel 


neue asiatische Rüsselkäfer. 107 


wenn auch kräftig, aber vor der Spitze weniger keulig, Zahn der 
Mittelschenkel gerundet. Die Punktirung der Deckenstreifen ist 
unter der dichten Bekleidung nicht gut erkennbar. 

1 2 Samarkand (coll. Kraatz). 


6. Nastus fraternus n. sp. N. tigrino simillimus, sed an- 
gustior etiam rostro parum convexo nec sulcato nec carinato, ely- 
trorum strüs dorsalibus haud ocellatis differti. — Long. 12 — 12.5, 
lat. 5.2—5.6 mill. 

Es liegt mir von allen Nastus - Arten zu wenig Material vor, 
um wesentliche Veränderungen in Zeichnung und Sculptur des Rüs- 
sels constatiren und diese Art als Varietät der vorigen auffassen 
zu können; die Möglichkeit für eine Vereinigung beider bleibt also 
nicht ausgeschlossen. 

Die Thoraxzeichnung von fraternus weicht nur insofern von 
der des figrinus ab, als die dunklen Stellen mehr verschwommen 
sind; auf den Decken ist nur der Suturalstreif und die letzten 3 
oder 4 Seitenstreifen hell und dunkel gefleckt, die Dorsalstreifen 
aber einfarbig graubraun, höchstens mit wenigen helleren Nebel- 
flecken, die dunklen Spatien fallen also weg; da ich ein Pärchen 
vor mir habe, welches in beiden Geschlechtern gleiche Zeichnung, 
gleichen Rüssel hat, und das 2 fast ebenso schmal und schlank 
wie das g' ist, so muls ich einstweilen das Artrecht für fraternus 
aufrecht erhalten. 

Beim g' sind die-Schenkel kaum dicker als beim 9, die mitt- 
leren stumpfzahnig, die hinteren haben einen spitzen, nach hinten 
gerichteten und hinten ausgerandeten Zahn. Vorderschienen län- 
ger, vor der Spitze lang und tief gebuchtet, an der Spitze selbst 
leicht gekrümmt. 

1 g' Samarkand (coll. v. Heyden), 1 2 aus derselben Lokali- 


tät in meiner Sammlung. 


7. Nastus speculator n. sp. Magnitudo et statura N. Seid- 
hizi, ab illo rostro parum convexo supra aequale, prothorace basi 
rotundato, lateribus in medio evidenter rotundato, antennis longio- 
ribus, squamis lanceolatis fere unice distinectus. — Long. 14.5, 
lat. 6 mill. 

Kopf, Rüssel, Antennen und Form der Schuppen wie bei fra- 
ternus, Thorax an der Basismitte weniger stark gegen das Schild- 
chen vorgezogen und mit der grölsten Breite in der Mitte; Decken- 
form und Sculptur von Seidltzi, höchstens die breit eingedrückten 
Punkte in den Seitenstreifen weniger auffallend. 


108 J. Faust: über 


Die von den Thoraxhinterecken an kurz gerundeten, hinten 
steiler abfallenden, gefurcht punktirten Decken mit gewölbten Spa- 
tien lassen eine Vereinigung mit fraternus nicht zu, um so mehr 
das einzige mir vorliegende Stück ein g' und sich schon von fra- 
ternus S durch deutlich keuligere Schenkel unterscheidet. Leider 
ist das Exemplar etwas abgerieben, so dafs sich die Deckenzeich- 
nung nicht mit Sicherheit erkennen läfst; die des Thorax ist gleich 
der von fraternus. 

Samarkand. 


8. Phyllobius Hochhuthi n. sp. Ph. fumigato simillimus; 
rostro apicem versus magis attenuato, prothorace postice viz antice 
evidenter attenuato, basi apiceque leviler transversim impresso, dorso 
carınato, femoribus brevioribus minus clavatis dente minutissime ar- 
mato. — Long. 4.5--6, lat. 1.7—2.2 mill. 

Bei der grofsen Aehnlichkeit mit fumigatus hatte ich es bisher 
unterlassen, nach einem $ vom Amur eine neue Art zu beschrei- 
ben; jetzt liegen mir 3 übereinstimmende Stücke aus derselben 
Lokalität vor, welche sich von fumigatus durch die oben angege- 
benen Merkmale unterscheiden. 

Beide Arten sind oben und unten mit kleinen ovalen Schüpp- 
chen dicht besetzt, haben auch gleiche Fühlerbildung; bei Hochhuthi 
sind aber die Fühlereinlenkungen mehr genähert, wodurch der 
Rüssel zur Spitze mehr verengt erscheint; bei fumigatus 3 sind 
die Vorderschenkel stark, beim 2 weniger keulig (aber immer noch 
stärker als bei Hochhuthi), in beiden Geschlechtern aber mit deut- 
lichem spitzen Zahn versehen (bei Hochhuthi ist der Zahn äulserst 
fein und schwer sichtbar). 

Eins meiner Stücke hat dunkle Beine und bis auf Schaftspitze 
nebst Keule helle Fühler, bei zwei anderen sind Schienen, Tarsen 
und Fühler röthlich gelb. 

Vom Amur. 


9. Mesagroicus manifestus n. sp. Oblongo - ovatus, con- 
vezus, niger, squamulis cinereis parce adspersus et pilosus; antenmis 
tibiis tarsisque obscure ferrugineis; oculis magnis parum prominu- 
lis; fronte rostroque aequeangustis, subconvezis, hoc bası tenue 
apice evidenter canaliculato, pterygüs prominulis; prothorace glo- 
boso, supra tubereulis deplanatis poriferis, subcanaliceulato; scutello 
haud conspicuo; elytris oblongo-ovatis, basi conjunctim emarginatis, 
humeris distinctis apiceque rotundatis, converis, punctato - striatis, 


neue asiatische Rüsselkäfer. 109 


interstitiis subplanis, uniseriatim setosis,; femoribus modice clavatıs, 
tibiis anticis incurvis (S). — Long. 4, lat. 1.5 mill. 

Hat die schmale Stirn des angustirostris vom Amur, auch 
deutlich vorspringende Pterygien, aber der Rüssel ist bis zur Spitze 
gleichbreit, die Stirn etwas gewölbter, Thorax länger, mehr ge- 
wölbt, nach hinten eben so viel verengt als nach vorn, Decken 
gestreckter und gewölbter, Schenkel etwas keuliger, Vorderschie- 
nen stark gebogen (4), die Börstehen weilser und weniger zahl- 
reich auf den Decken. Geifselglied 1 um die Hälfte länger als 2, 
die übrigen von gleicher Länge. 

Von piliferus durch längere Fühler und Beine, gewölbte Stirn, 
wenig vorragende Augen und gewölbtere Decken verschieden. 

Samarkand (coll. Kraatz). 


10. Mesagroicus rusticanus n. sp. Oblongo - ovatus (J') 
vel ovatus (2), converus, niger, undique squamulis cinereis dense 
vestitus et pilosus; antennis ferrugineis; fronte lata fere plana, for- 
titer punctata; oculis prominulis, semiglobosis; rostro brevissimo, 
apice fronte parum angustiore, basi tenue canaliculato apice late 
impresso, pterygiüis parum productis; articulis primis funiculi longt- 
tudine fere aequalibus, clava angusta acuminata; prothorace qua- 
drato (Z\) vel leviter transverso (2), marginisus truncatis, lateribus 
rotundato, antice parum angustiore, tuberculis deplanatis indistincte 
poriferis obsito, medio obsolete canaliculato, utrinque albido-vittato; 
scutello garvo; elytris oblongis basi conjunctim parum emarginatis, 
humeris obtuse rotundatis deinde rectis, tum angustatis, apice ipso 
conjunctim obtuse rotundatis, convezis, obsolete punctato-striatis, in- 
terstitüis fere planis, seriatim pilosis, alternis parum elevatioribus, 
sguamulis cinereis dense vestitis, albido-marginatis; tibüs anticis 
rectis bisinuatis; abdomine tenuissime punctato. — Long. 5, lat. 
1.7—2.2 mill. 

Hat in Form und Gröfse Aehnlichkeit mit piliferus, aber viel 
breitere, grob punktirte Stirn und breiteren Rüssel, stärker vorra- 
gende Augen, dünnere Fühler, Thorax mit flachen abgeschliffenen, 
schwer zu erkennenden Tuberkeln besetzt, Punkte in den Decken- 
streifen feiner, Spatien weniger flach, die abwechselnden nament- 
lich beim 2 schwach dachförmig. 

g schlanker, Schienen und Schenkel kräftiger, letztere mehr 
gekeult, Fühler länger, Geilselglied 3 etwas länger als breit und 
etwas länger als die folgenden. Abdominalsegment 1 u. 2 gemein- 
sam schwach concav. 


110 J. Faust: über 


® breiter, Geifselglied 3 von den folgenden nur wenig ver- 
schieden, Abdominalsegment 1 geschwollen, an der Spitze mit ei- 
nem breiten Eindruck, Analsegment quervertieft. 


11. Mesagroicus terrestris n. sp. M. manifesto d simil- 
limus sed longior et convezior ; fronle latiore; rostro breviore; ar- 
ticulo 1° funiculi 2° duplo longiore; prothorace elongato-quadrato 
antice posticeque aequaliter angustato; elytris bası conjunchm emar- 
ginatis, humeris vix distinctis, apicem versus magis altenuatis, acu- 
minatis; tibiis anticis longissimis fortiter curvatis. — Long. 4.7, 
lat. 1.2 mill. 

Die Artberechtigung des terrestris S, welcher dem manifestus 
g' äulserst ähnlich sieht, resultirt hauptsächlich aus dem kürzeren 
Rüssel und der breiteren Stirn des ersteren. Geifselglied i doppelt 
so lang als 2, dieses nur wenig länger als breit und wenig länger 
als die kugligen 3—6. Rüssel gleich an der Basis schnell, zur 
Spitze wenig verengt, aber hier immer noch breiter als der von 
manifestus. Decken an der Basis nur wenig ausgerandet, länger 
und hinten mehr zugespitzt. Seiten des Thorax und der Decken 
weilslich gesäumt; Abdomen dicht und fein punktirt. 

1 d aus Turkestan. 


12. Mesagroicus erinaceus n. sp. M. pilifero affimis sed 
rostro parallelo setisque crassis ereclis apice truncatis praecipue di- 
versus; fronte subplana rostro haud latiore, hoc sua latitudine vi 
longiore apicem versus haud angustato, longitudinaliter obsolete 
impressis; oculis subconvezis; antennarum scapo crasso, articulis 
primis duobus funiculi aequilongis; prothorace subquadrato, lateri- 
bus minus rotundato, antice posticeque subito angustato, dorso de- 
presso, tuberculis poriferis obsito; elytris basi emarginatis, lateribus 
parallelis, punctato - striatis; femoribus clavatis, tibiis anlicis intus 
bisinuatis apice subcurvatis (Z); corpore subtus punctis majoribus 
apicem versus minoribus sparsim adsperso. — Long. 5.5, lat. 
2.2 mill. 

Die nicht zugesitzten dicken, schräg abstehenden Borsten der 
Oberseite hat erinaceus mit obscurus gemein, steht aber im Habi- 
tus dem piliferus am nächsten. 

Rüssel länger, schmäler und bis zur Fühlereinlenkung gleich- 
breit, dann nur äufserst wenig verengt, mit den schwachen Ptery- 
gien zusammen nicht breiter als an der Basis; Augen weniger vor- 
ragend und Unterseite feiner punktirt als bei pihferus. 


neue asiatische Rüsselkäfer. 111 


Von allen mir bekannten Arten durch den dieken Fühlerschaft 
ausgezeichnet. 

© Analsegment mit flacher runder Grube, Segment 1 nicht ge- 
schwollen. 

Ein Pärchen aus Turkestan. 


13. Mesagroicus sus n. sp. Oblongo-ovatus, convexus, ni- 
ger, luteo-squamosus et pilosus; antennis, tibiüis tarsisque brumneis; 
fronte nonnihil conveza, dense punctata haud tuberculata; rostro 
breve parum «onico, apicem versus profundius impresso; oculis se- 
miglobosis; prothorace quadrato lateribus subaequaliter rotundato, 
coriaceo; scutello minutissimo; elytris obsolete striato-punctatis; ab- 
domine evidenter denseque punctato; femoribus modice clavatis, ti- 
büs anticis haud curvatis. — Long. 4.2—4.8, lat. 1.7—2 mill. 

Abgesehen von der Verschiedenheit der Borsten hat sus Aehn- 
lichkeit mit obscurus. Dieser hat Stirn und Thorax mit genabel- 
ten, von einander getrennten und ziemlich hohen Tuberkeln, Fühler 
namentlich die Keule kurz und dick, Geifselglieder an Länge ab, 
an Breite etwas zunehmend, Decken deutlich punktirt gestreift, 
Borsten dick, an der Spitze abgestutzt, Schenkel auch beim 2 stark 
gekeult, Vorderschienen innen mit einigen deutlichen Zahnspitzen, 
Hinterbrust mit grolsen, Abdomen mit etwas kleineren zerstreuten 
Punkten, weibliches Abdominalsegment 1 nicht geschwollen. 

Dagegen hat sus weniger gewölbte, dicht und fein punktirte 
Stirn, Thorax lederartig gerunzelt, Decken fein gestreift punktirt, 
Borstenhaare pfriemenförmig, Schenkel wenig gekeult, Vorderschie- 
nen innen ohne Zahnspitzen, Hinterbrust und Abdomen dicht und 
deutlich punktirt, weibliches Abdominalsegment 1 geschwollen, Füh- 
ler gestreckt, namentlich die Keule, Geifselglied 1 um höchstens 
ein Drittel länger als 2, dieses doppelt so lang als jedes der übri- 
gen, letztere von gleicher Breite, an Länge kaum abnehmend. 

Von rusticanus mit grob punktirter breiter Stirn und schwar- 
zen Schienen, durch ‚viel feiner punktirte Unterseite, das quer ein- 
gedrückte weibliche Analsegment, feinere Sculptur der Oberseite 
und ganz anderen Kopf verschieden. 

g' Analsegment mit einem flachen Längseindruck. 

Q Analsegment mit grolser und tiefer Grube, welche fast das 
ganze Segment einnimmt, Abdominalsegment 1 geschwollen, an der 
Spitze breit eingedrückt. 

g2 bei Taschkent von Balassoglo gesammelt. 


112 J. Faust: über 


14. Mesagroicus viduatus n. sp. M. sw Q simillimus sed 
major, fronte angustiore, oculis viz prominulis, scutello distincto, 
elytris convezioribus, humeris magis rotundatis, tibüs anticis (2) 
elongatis apice parum curvaltis, segmento anale transversim impresso 
diversus. — Long. 6, lat. 2.3 mill. 

Die langen Vorderschienen des 9 lassen auf ein Z mit noch 
mehr gekrümmten Vorderschienen, etwa wie bei ferrestris & 
schliefsen; die Vereinigung dieses mit viduatus ist des anderen 
Kopf- und Rüsselbaues, sowie des deutlichen Schildchens wegen 
ausgeschlossen. 

Rüssel an der Basis so breit als die Stirn, dann conisch, 
Geifselglied 1 höchstens um die Hälfte länger als 2, dieses doppelt 
so lang als die kurzen 3—7, Thorax ohne sichtbar erhabene Tu- 
berkeln, Decken gewölbt mit deutlich gerundeten Schultern. 

Von rusticanus Q durch conischen Rüssel, gewölbtere Stirn 
und flache Augen, von manifestus durch ganz anderen Kopf und 
feine Punktstreifen verschieden. 

Durch Kopf, Rüssel und Deckenform dem sus am nächsten, 
aber sogleich durch längere, etwas gekrümmte Vorderschienen, den 
queren Eindruck auf dem Analsegment, schmälere Stirn, weniger 
conischen Rüssel und flachere Augen zu trennen. 

Die runden Schuppen sind schmutzig lehmfarbig und wie über- 
haupt bei allen mir bekannten Arten dieser Gattung sehr flach und 
dünn. Eine hellere, nicht scharf begrenzte Färbung der Thorax- 
seiten setzt sich auf die Schultern und eine kurze Strecke darüber 
hinaus fort. 

1 2 von Samarkand. (Coll. Kraatz.) 

15. Sitones fronto n. sp. Oblongus, niger, supra tomento 
luteo-brunneo, albido nigroque tesselatim adspersus, subtus, protho- 
racis lineis tribus tenuis, scutello suturaque bası albido-squamosıs; 
capite latissimo, fronte profunde excavata, rostro multo angustiore, 
late profundeque sulcato; oculis valde prominulis, margine superno 
ciliato; prothorace elongato -quadrato, angusto, laterıbus paulo ro- 
tundato, ante apicem perparum constricto, fortiter pumctato; elytris 
prothorace duplo latioribus, humeris productis brevissime rotumdatis, 
lateribus fere parallelis, apice conjunclim subacuto - rotundalis, sub- 
convexis, mediocriter punctato-striatis, interstitiis subplanis, alternis 
tesselatis; pedibus subalbido-pubescentibus, femoribus posticis nigro- 
annulatis. — Long. 5.5, lat. 1.9 mill. 

Die tief ausgehöhlte breite Stirn, die seitlich stark vorgedräng- 
ten mit dem gewimperten Oberrande die Stirn überragenden Augen 


neue asiatische Rüsselkäfer. 113 


und der verhältnifsmälsig schmale, tief und breit gefurchte Rüssel 
kennzeichnen diese Art hinlänglich. Die Deckenzeichnung mit bis 
zur Hälfte weilser Naht aber ohne weilse Schulter erinnert an die 
grisescens Fab. und vestitus Waltl. 

Aufser den deutlich gewimperten Augen und einigen wenigen 
geneigten, nur mit scharfer Loupe bemerkbaren Härchen ist der 
Käfer nicht abstehend behaart. Die Bekleidung der Oberseite 
besteht aus ziemlich dichten, anliegenden Härchen, welche je 
heller je gröber sind, die hellsten sogar flach schuppenartig. 

Von Taschkent (Balassoglo), Samarkand (coll. Kraatz). 


16. Sitones ignavus n. sp. Sit. suleifronti similis, tamen 
differt forma, sculptura vestitugue prothoracis; converzus niger, an- 
tennis tibüis tarsisque ferrugineis; subtus albido-griseo, supra flavo- 
fusco-tomentosus et albido-squamosus, brevissime subselosus; capite 
plano cum rosiro grosse punctato canaliculatoque; prothorace qua- 
drato, cylindrico, ante apicem late impresso, grosse inaequaliter 
punctato, elytris prothorace multo latioribus, humeris productis fere 
rectanyulis, apice conjunctim obtuse rolundatis, punctato-striatis, in- 
terstitiis postice lateribusque parum convezis, subbiseriatim setosis; 
prothoracis lineis tribus obsoletis, sculello, elytrorum humeris sutu- 
raque basi albidioribus. — Long. 3.5, lat. 1.5 mill. 


Rüssel, Kopf und Augen ganz wie bei sulcifrons geformt, 
höchstens die beiden ersten noch flacher, aber mit zerstreuten 
grolsen Punkten; der cylindrische, am Vorderrande breit und flach 
eingedrückte Thorax (hinten fast schmäler als vorn) mit seiner 
groben ungleichmälsigen Punktirung giebt dem Käfer neben suleci- 
frons ein auffallendes Ansehen. 

Die drei hellen Längsstreifen des Thorax sind fein, die äulse- 
ren nur angedeutet, dagegen Schildehen, Naht an der Basis und 
die Schultern dicht weils beschuppt; die ganze Oberseite mit sehr 
kurzen, etwas gewimperten hellen Börstchen besetzt, diese auf den 
Deckenspatien, namentlich an den Seiten und hinten unregelmälsig 
zweireihig. 

1 Stück von Taschkent, von Balassoglo gefunden. 


17. Sitones asellus n. sp. Sit. Waterhousei valde affinis 
sed major, haud setosus etiam forma elytrorum sculpturaque dijfert; 
elongatus, niger, totus cinereo-squamosus et parce pilosus; antennis 
piceis; antennarum clava angusta, elongata, acuminata rostro la- 
tiore; prothorace quadrato, confertim sed cum capite minus grosse 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 8 


114 J. Faust: über 


punctato; scutello rotundato albidiore; eiytris prothorace fere duplo 
latioribus, quadruplo longioribus, humeris obtuse angulatis, lateribus 
subparallelis, obsolete punctato-striatis, interstitiis parum convezis, 
callo postico obsoleto instrucks. — Long. 5, lat. 1.3—2 mill. 

Flache Stirn und hervorragende Augen, ganz wie bei Water- 
housei, aber der kurze Rüssel breiter, nach vorn nicht verengt, 
Punktirung auf Kopf und Thorax dichter und feiner, Decken län- 
ger und viel breiter, auch feiner punktirt gestreift, ohne abstehende 
Borstenhaare; fast einfarbige graue Schuppen (nur wenige bräun- 
liche sind eingestreut) bedecken den ganzen Körper, und aufser- 
dem sieht man mit sehr starker Loupe weilse pfriemenförmige, 
ziemlich dicht anliegende Härchen, welche mit gewöhnlicher Loupe 
und gegen das Licht gesehen höchstens hinten und an der Naht 
zu bemerken sind. 

Form der Decken und ihr Breitenverhältnils zum Thorax so- 
wie die Schultern ganz wie bei fronto, nur die Punktstreifen we- 
niger deutlich, die Spatien gewölbt; Fühlerkeule viel dünner und 
etwas länger als bei Waterhousei und fronto. 

1 d Taschkent (meine Sammlung), 1 2 Samarkand? (eoll. 
Kraatz). 


18. Sitones costipennis noy. sp. Elongatus, niger, dense 
griseo - squamosus et setosus; antennarum scapo ferrugineo; fronte 
plana rostro vix latiore, intra oculos crista Iransversa; rostro sua 
latitudine parum breviore cum fronte profunde impresso canalicula- 
toque; prothorace elongato - quadrato, basi utrinque paulo sinuato, 
lateribus fere parallelo, intra apicem late transversim impresso, mar- 
gine antico reflexo, fortiter haud dense punctato; scutello elongato 
triangulare; elytris prothorace duplo latioribus plusguam quadruplo 
longioribus, a bası ad humeros oblique ampliatis, humeris angulatıs, 
deinde lateribus vix sinuatis, parallelis, apice conjunctim rotundatıs, 
supra parum convezis, ante apicem callo elevato instructis, punctato- 
sulcatis, sutura interstitiisque ulternis costatis; articulo 3° tarsarum 
2° haud latiore; prothoracis lateribus, sutura postice interstitüisque 
alternis pallidioribus, his postice subfusco - tesselatis. — Long. 6, 
lat. 2 mill. | 

In jeder Beziehung eine von den mir bekannten Sitones ab- 
weichende Art; am auffallendsten ist jedenfalls das sehr kleine, 
zweilappige dritte Tarsenglied, welches so lang als breit, und nicht 
breiter als 2 ist, dennoch keine Berechtigung zur Aufstellung einer 
neuen Gattung geben kann, da die Art sonst alle Gattungsmerk- 


neue asiatische Rüsselkäfer. 115 


male von Sitones trägt. — Unsere Art hat Kopf, Augen und Rüssel 
etwa von lateralis, statt zweier Haarzipfel auf. der Stirn über den 
Augen, wie bei bituberculatus, einen dreieckigen queren Kiel zwi- 
schen den Augenvorderrändern; dieser Kiel hat eine etwas con- 
cave Oberkante (mit ziemlich derselben Kurve als die Rüsselober- 
fläche), welche von der bis auf die Stirn reichenden Rüsselfurche 
durchsetzt ist. Geilselglied 1 und 2 gestreckt, 1 das längste, die 
übrigen quer, Keule lang zugespitzt; Decken an der Basis gegen 
den Thorax noch mehr als bei gressorius gerundet erweitert; Schul- 
tern wie bei diesem, mit stumpfkielförmiger Sutur und abwechseln- 
den Spatien, 4 hinten als starke Schwiele endigend, Spatien 2 und 
4 auf der hinteren Hälfte mit einigen bräunlichen, wenig auffallen- 
den Makeln gewürfelt, alle hinten und an den Seiten mit schrägen 
dicken, abgestutzten Borsten. Unterseite kaum heller als die Ober- 
seite und ebenso dicht beschuppt, die Schuppen sehr flach, etwas 
aufstehend, daher die Oberfläche ein etwas rauhes Ansehen erhält. 
1 2 aus Samarkand. 


19. Taenophthalmus Desbrochersi nov. spec. T. Crotchi 
Desbr. simillimus, tamen fronte retusa, rostro Irisulcato apice de- 
flexo, prothorace quadrato, irregulariter impresso, rugoso, elytris 
punctis grossis seriatim impressis, interstitiis alternis comvezis, ti- 
bis anmtieis crassioribus differt. — Long. 11, lat. 4 mill. 

Ohne die auffallende Rüsselsculptur könnte man Desbrochersi 
für eine Varietät des Crotchi (Heterotylus Hyrcaniae Kirsch i. 1.) 
halten. Die flach ausgehöhlte Stirn ist mit zerstreuten grolsen 
Punkten besetzt, ihre ziemlich scharfen Seitenränder überdecken 
theilweise die Augen (von oben gesehen), Rüssel viel schmäler als 
die Stirn, von ihr durch 2 schräge Furchen abgegrenzt, welche bis 
zur tiefen Mittelfurche reichen; letztere endigt zwischen den Fühler- 
einlenkungen, neben ihr beiderseits eine schwache unregelmäfsige 
Nebenfurche, welche vor den Querfurchen abgekürzt ist; Thorax 
fast länger als vor der Mitte breit, hier am breitesten, die Seiten 
zur Basis hin leicht geschweift mit tiefen unregelmälsigen Ein- 
drücken, deren Ränder verschlungene Runzeln bilden und mit we- 
nigen eingestochenen Punkten besetzt sind; auf den Decken sind 
je 2 Punktreihen einander genähert, die Punkte grob, eingedrückt 
und gegeneinander versetzt, so dafs zwischen ihnen ein gewunde- 
nes Spatium nachbleibt, dagegen markiren sich die abwechselnden 
Spatien (immerhin schmäler als die Punkte) durch gröfsere Regel- 
mälsigkeit und stärkere Wölbung. 


8* 


116 J. Faust: über 


Vorderschienen des S innen flach ausgebuchtet aber an der 
Spitze nicht wie bei Crotcht gebogen und kräftiger, Glied 3 der 
Vordertarsen wenig erweitert und nur an den Seiten (bei Crotchi 
3 Glieder schwammig) mit einem Schwammpolster; die 4 Vorder- 
hüften, Mittel- und Hinterbrust, sowie das erste Abdominalsegment 
mit längeren wolligen Haaren. 

1 g' von Shahku (Persien). 

Obgleich das Stück nicht gut erhalten, so sind in den Vertie- 
fungen der Ober- und Unterseite, auf den Hüften und der Mittel- 
brust grauweilse Schuppenblättchen bemerkbar. Diese und die sehr 
fein und regelmälsig chagrinirte Oberfläche lassen mit Sicherheit 
schlielsen, dafs unsere Art dicht beschuppt ist. 

Meine Stücke von Crotchi, welche mit denen von Desbrochers 
(Ann. de Fr. 1872. p. 426) und Kirsch (Ent. Monatsblätter 1880, 
No. 11. p. 14) aus derselben Quelle (Christoph) stammen, sind bis 
auf die Hüften unbeschuppt und sicher total abgerieben, während 
der Käfer in gut erhaltenem Zustande wie bei Desdrocherst und 
bei den beiden folgenden Arten dicht beschuppt ist. 


20. Taenophthalmus subcarinatus n. sp. Elongatus, de- 
pressus, niger, dense albo-griseo-squamosus, ulbido-setosus; fronte 
parum conveza; rostro fronte vice angustiore, pterygüs products, 
supra trisulcato, sulco medio in vertice assurgente apice late fur- 
cato, basti utrinque breviter transverso -impresso; oculis fere semi- 
globosis; antennis elongatis, articulo 1° funiculi triangulare 2° di- 
midio longiore, hoc subquadrato, 3—6 transversis, clava elongata; 
prothorace parum transverso, lateribus aequaliter rotundato-ampliato, 
margine basale elevato, dorso depresso canaliculato, inaequaliter im- 
presso, ante basin transverso - impresso; scutello triangulare conco- 
lore; elytris humeris rotundatis, lateribus parallehs viz sinuatıs, 
profunde remoteque punctato - striatis, interstitiis convexis altermis 
elevatioribus, sparse albo-setosis; tibiüis anticis tuberculis acutis ob- 
sitis. — Long. 10.5, lat. 4 mill. 

Durch die flach gedrückte Oberseite, die parallelen hinten 
stumpf zugerundeten Decken mit stumpfkielförmigen Spatien und 
die weilse Borstenbehaarung (bei Crotchi u. Desbrochersi schwarz) 
ausgezeichnet. Die äulseren beiden Rüsselfurchen sind flacher und 
undeutlicher als die tiefe mittlere und vereinigen sich an der Basis 
mit der Querfurche, welche an den Rüsselseiten tief und deutlich 
ist, oben aber nur flach die äulsere Rüsselkante durchschneidet. 

Thorax an den Seiten grob gerunzelt, auf dem Rücken mit 


neue asiatische Rüsselkäfer. ET 


unregelmäfsigen, ziemlich tiefen Eindrücken, die Mittelfurche bis 
vor die Mitte breit eingedrückt mit unregelmäfsigen Kanten, Quer- 
eindruck vor der herausgeprelsten Basis in der Mitte breiter und 
tiefer. 

Die sechseckigen dünnen, dicht aneinander liegenden Schuppen 
bedecken den ganzen Körper so dicht, dafs derselbe mit einem 
glänzenden Ueberzuge versehen erscheint; die borstige Pas 
der Ober- und Unterseite weilslich. 

Innenseite der männlichen Vorderschienen tief ausgebuchtet 
und mit deutlichen Höckern besetzt, denen eine schwarze Stachel- 
borste entspringt. Vordertarsen erweitert und mit schwammiger 
Sohle; Mittel- und Hinterbrust ohne wollige Behaarung. 

1 g! von Margelan (coll. Kraatz). 


21. Taenophthalmus Kraatzi n. sp. T. Desbrochersi simi- 
lis, sed convezior, etiam rostro angustiore haud sulcato, antennis 
longioribus praecipue diversus; cinerascente squamosus et brunneo- 
setosus; fronte parum convera haud impressa, rosiro latitudine fron- 
tis aequale basi utrinque transversim sulcato, antice triangulariter 
parum impresso; articulo 1° funiculi elongato-quadrato 2° aequale; 
prothorace subgloboso ante basin vix transverso - impresso, rugoso 
punctato, lateribus obsolete verrucoso, dorso tenuiter canaliculato; 
scutello transverso-rofundato concolore; elytris ovalibus, postice acu- 
minato-rotundatis, humeris acute rotundatis, profunde striato-punc- 
tatis, interstitiis vie converis, alternis latioribus. — Long. 11, lat. 
4 mill. 

Aulser den in der Diagnose angegebenen Unterschieden fallen 
die regelmälsigen tiefen, ziemlich scharf begrenzten Punkte in den 
Deckenreihen sogleich ins Auge. Kopf hinter den Augen leicht 
eingedrückt, die transversalen Querfurchen an der Rüsselbasis ver- 
einigen sich nicht. 

Von Crotchi durch das Fehlen des wulstig vortretenden obe- 
ren Augenrandes, gleichschmale Stirn und Rüssel, mehr kugeligen 
Thorax, ganz andere Skulptur und dünnere Beine zu unterscheiden. 

1 Q2 von Margelan (coll. Kraatz). 

Ueber die unrichtige Stellung der Gattung Taenophthalmus 
Desbr. neben Brachycerus hat H. Kirsch sich bereits 1. e. ausge- 
sprochen. Mit Hintertarsenglied 3 nicht viel breiter als 1 und 2, 
mit sehr kurzer Hinterbrust und offenen Schienenkörbchen, gehört 
die Gattung in die unmittelbare Nähe von Tähylaeites und Phace- 
phorus. 


118 J. Faust: über 


22. Borborocoetus signatipes n. sp. Elongatus, squamis 
cinereo - ochraceis dense tectus, nigro-signatus; vertice convexo mi- 
gro-bimaculato, fronte profunde impressa utringue supra oculos tu- 
berculo acuto haud conspicue punctato instructa; rostro angustiore, 
sulcato; prothorace elongato - quadrato, lateribus mox pone apicem 
rotundato-ampliato, sparse grosse punctato, nigro-setoso, 3-sulcato, 
suleis externis medio interruptis; scutello rotundato concolore; ely- 
tris elongatis, a basi oblique ampliatis, lateribus parallelis, postice 
rotundato-angustatis, apice singulatim rotundatıs, profunde punctato- 
striatis, interstitiis angustis, 2°, 4°, 6° elevatioribus, tuberculis con- 
coloribus vel nigris mitidis seriatim obsitis et subalbido-fasciculatis, 
sutura apicem versus tantum tuberculatis, tuberculo postico in inter- 
stitio quarto magno et producto; tibiis nigro - annulatis, femoribus 
4 posticis nigro-bimaculatis; corpore subtus cinerascente;, metasterno 
grosse punctato, episternis mesothoracis macula rotundata, epister- 
nis metathoracis lituris duabis nigris notatis. — Long. 6, lat. 
2.2 mill. 

Diese schöne Art ist von B. squalidus Schh. leicht durch die 
schmale gestreckte Form und die abwechselnd tuberkulirten Decken- 
spatien zu unterscheiden; die äufseren Punktstreifen auf den steil 
abfallenden Seiten sind feiner, die Spatien gleichmälsig erhaben 
und nicht tuberkulirt. Sowohl squalidus als signatipes sind sehr 
dicht beschuppt, die Schuppen nicht regelmäfsig geformt auch nicht 
glatt, sondern jede Schuppe ist fadenförmig erhaben umrandet. 

Von Balassoglo am Flusse Kaklik beim See Issyk-Kul in we- 
nigen Stücken entdeckt. 


23. Alophus setosus n. spec. Elongatus, niger, haud dense 
cinereo- et parce brunneo-pilosus, breviter setosus; rostro subelon- 
gato, profunde canaliculato; articulo 2° funiculi 1° dimidio lon- 
giore; prolhorace elongato-quadrato, ante apicem rotundato-ampliato, 
confertim grosseque punctato, lateribus subgranulato, dorso tenue 
carinato, lobis ocularibus evidenter productis; scutello rotundato, 
pallidiore;, elytris elongatis, humeris rotundatis, lateribus vie g' vel 
parum 2 ampliatis, postice attenuatis, apice ipso | acuminato - ro- 
tundatis vel 2 acuminato-productis, convezis, postice haud declivis, 
punclato-striatis, interstitüis planis subtilissime granulatis rugosisque, 
aut unicoloribus aut in singulo maculis duabis nebulosis pallidiori- 
bus; corpore subtus nilido, confertim punctato, parce piloso; pedi- 
bus tenuis, modice elongatis; ungwiculis brunneis. — Long. 12—14, 
lat. 3.3—4.5 mill. 


neue asiatische Rüsselkäfer. 119 


Wenn man von der etwas geneigten kurzen bräunlichen Be- 
haarung absieht, so ist diese Art dem leucon Mannh. und wahr- 
scheinlich auch dem cinereus Ball. sehr ähnlich. 

Von leucon trennen den setosus seine wolligere spärlichere Be- 
haarung, viel stärker entwickelte Augenlappen, kürzerer Rüssel, 
andere relative Länge der 2 ersten Geifselglieder, deutlich punktirt 
gestreifte, hinten nicht steil abfallende Decken. 

Die Beschreibung des cinereus Ball. lälst sehr den Vergleich 
mit anderen Arten vermissen, dennoch lassen die Worte ptlis cine- 
reis dense tectus, corpore subtus opaco und die Nichterwähnung 
der kurzen abstehenden Behaarung auf eine von sefosus sicher 
verschiedene Art schlielsen. 

Thorax fast länger als breit, Hinterrand etwas schmäler als 
der Vorderrand, Seiten vor der Mitte gerundet erweitert, Decken- 
spatien flach oder flach gewölbt. 

In die aschgraue anliegende Behaarung ist eine spärliche 
braune, zuweilen etwas metallische gemengt, bei ungemakelten 
Stücken nur das Schildehen etwas heller; bei gemakelten sind die 
Schulter und 2 nebelhafte Makeln auf jeder Decke weifslich; zu- 
weilen sind letztere durch einen Wisch, erstere mit der Schulter- 
makel zu einem Bogen zusammengeflossen. 

Am Dolon, Gebirgspals zwischen den beiden Seen Sson-Kul 
und Issik-Kul, auch am Flusse Tamgi 26. Aug. bis 7. Sept.; von 
Balassoglo gefunden. 

24. Alophus lentus n. sp. A. 4-fasciato simillimus, sed mi- 
nor, angustior, eliam rostro fronte nonnihil angustiore haud cana- 
kculata, pedibus brevioribus gracihoribus fere unice distinctus. — 
Long. 8—9.5, lat. 3—4 mill. 

Aulser obigen Merkmalen ist nur noch hervorzuheben, dafs 
die hintere Deckenwölbung stärker, die männlichen Decken hinten 
mehr gerundet sind. 

Die Behaarung der Oberseite variirt vom Aschgrau bis zum 
Kastanienbraun mit oder ohne Seiden- oder Metallschimmer; die 
Zeichnung ist bis auf die nicht oder nur angedeutet helleren Schul- 
tern ganz wie bei 4-fasciatus und ebenso veränderlich wie bei allen 
Arten dieser Gattung; ganz einfarbige Stücke scheinen selten zu 
sein; bei gemakelten ist gewöhnlich die hintere schräge Makel et- 
was grölser als die vordere und nicht häufig in eine Spitze nach 
vorn ausgezogen, welche eine mögliche Verbindung beider Makeln 
voraussetzen läfst. Bei Stücken mit Seiden- oder Metallschimmer 


120 J. Faust: über 


nehmen die hellen Seiten des Thorax, Spitze der Decken, nament- 
lich aber die beiden Makeln auf diesen einen bläulichen, grün- 
lichen oder Messingglanz an. 

Bei abgeriebenen Stücken ist der Rüssel oben sehr schwach 
gewölbt, ohne vertiefte oder erhabene aber mit glatter unpunktirter 
Mittellinie. 

Es muls hier bemerkt werden, dafs bei allen den Alophus- 
Arten, welche ich in grölserer Anzahl habe untersuchen können, 
eine grolse Veränderlichkeit in der Thoraxform und eine geringere 
in der Länge und Dicke der Vorderschienen zu constatiren ist. 
Eine specifische Trennung solcher Stücke führte zu keinem Resul- 
tat, da sich andere begleitende konstante Kennzeichen nicht auf- 
finden liefsen, um die obigen einer besonderen Art oder Varietät 
zusprechen zu können; da aufserdem die genannten Abänderungen 
aus gleichen Lokalitäten vorkamen, so konnten diese abweichenden 
Stücke auch nicht als lokale Rassen angesehen werden. 

In 11,000 Fuls Höhe am Gebirgspafs Tsschaar-Tasch und am 
Flusse Btschan (17 — 20 Juli) von Balassoglo gesammelt. 


25. Alophus arrogans nov. sp. Ovatus, piceus, supra to- 
mento albo-griseo vestitus, prothoracis lateribus scutelloque lacteis; 
antennis pedibusque rufis; fronte rostroque parum comwezis; rostro 
breve capite vix. longiore; prothorace ante medium leviter rotun- 
dato, vix carinato; elytris brevioribus lateribus aequalhter rotunda- 
tis, apice rotundato-acuminatis, parum convezis, tenue strialo-punc- 
tatıs, punchs in striis remotis vir conspicuis, immaculatis vel lac- 
teo- maculatis, maculis tum vero plerumque brunneo - eircumcinchis; 
.corpore subtus subtilissime punctato pilosoque. — Long. 6—8, lat. 
2.3—3.2 mill. 

var. supra tomento brunneo vestitus; prothoracis lateribus, scu- 
tello, sutura margineque postice sub albo - tomentosis; elytris imma- 
culatis vel lacteo-maculatis, maculis nigro-piceo-ceircumeinctis . . 

urbanus. 


Eine kleine reizende Art, welche rudis in der Form am näch- 
sten steht, aber flacher; Stirn ohne vertieften Punkt und mehr ge- 
wölbt, Rüssel breiter und kürzer, Thorax und Deckenseulptur sehr 
viel feiner, Geifselglied 1 und 2 kaum an Länge verschieden. 

Bei den meisten Stücken ist die ganze Oberseite weilsgrau, 
nur Thoraxseiten, Schildehen und jederseits auf der vorderen 
Deckenhälfte eine schräge, selten bis zur Schulter reichende, nach 
hinten lang aber schmal gestielte Quermakel milchweils; letztere 


neue asiatische Rüsselkäfer. 121 


ist zuweilen in zwei getrennte Makeln aufgelöst, jene sowohl als 
diese stehen auf dunklem Grunde. Bei einem Stück sind die 
Decken fast ganz milchweils, die Makel nur durch einige dunklere 
Wische angedeutet, so dals eine ganz weilse Oberfläche nicht aus- _ 
geschlossen ist. Stücke mit weilsgrauer Grundfarbe haben dicke 
Vorderschienen. 

Die weilsgraue Grundfarbe verliert zuweilen an Intensität, be- 
kommt einen rehfarbenen Anflug und geht alle Stufen bis zum 
hellen Kastanienbraun durch. Letztere Stücke machen ganz den 
Eindruck eines rudis, es soll durch den Namen urbanus auf 
dieselben aufmerksam gemacht werden. Alle Stücke, welche ich 
von urbanus gesehen, haben etwas dünnere und längere Vorder- 
schienen. 

Die milchweilsen Stellen bekommen zuweilen einen bläulichen 
oder grünlichen Metallglanz. 

Am See Sson- Kul, am Flusse Tamgi und am Gebirgspalfs 
Tschaar-Tasch von Balassoglo gesammelt. 


26. Bothynoderes Dohrni n. sp. Elongato-ovatus, undique 
squamis 3-fidis supra albidis subtus cretaceis dense tectus; fronte 
convezo fusco-bimaculato; rostro capite viz longiore, Cconico, cari- 
nato utrinque abbreviatim profundeque sulcato; prothorace quadrato 
vel elongato-quadrato conico, basi leviter apice profunde bisinuato, 
lobo mediano valde producto, profunde foveolato, albo, supra con- 
vezo, alutaceo, punctis majoribus vage adsperso, utrinque vittis dua- 
bis fuscis inlerruptis vel basin versus toto evanescentibus; scutello 
triangulare albido-squamoso; elytris prolthoracis basi haud latiori- 
bus, deinde oblique ampliatis, humeris lateribusque rotundatis, po- 
stıce acuminato-rotundatis, apice ipse singulatim subacuminatis, su- 
pra convezis tenue et remote punctato-siriatis, strüs primis duabis 
infra basin conjunctis, interstitiis planis vel alternis basi modo_ele- 
valioribus, albidis, maculis parvis basalibus, fascia obligua pone me- 
dium, macula post callo obsoleio, liturisque nonnullis fuscis; corpore 
subtus evidenter pedibus obsoletius nigro-irroratis; abdomine inae- 
quale nigro - punctato, punctis basi segmentorum intermediorum in 
maculis tribus inaequalibus congestis, seymento secundo basi macula 
rotundata denudata. — Long. 13—18, lat. 5—7.5 mill. 

Kleine Stücke gleichen in der Form carinata Zubk. gröfsere 
grolsen Stücken von sirabus, nur ist bei unserer auch auf dem 
Thorax überhaupt mehr gewölbten Art die Stirn gewölbt. Rüssel 
viel kürzer als bei jenen und bis zur Fühlereinlenkung mehr conisch, 


122 J. Faust: über 


von hier ab fast parallel; Thorax bei kleinen gestreekten Stücken 
länger, bei gröfseren so lang als breit, Seiten schwach gerundet. 

Es ist mir bei zahlreichem Material kein Stück vorgekommen, 
. bei welchem die 4 üblichen dunklen Längsbinden der ganzen Länge 
nach deutlich wären; gewöhnlich sind sie in 2 Makeln am Vorder- 
und in 2 am Hinterrande aufgelöst, nicht selten fehlen die 2 letz- 
ten; die grofsen zerstreuten Punkte auf dem Thorax sind viel we- 
niger zahlreich als bei melancholicus Men., welcher sich von Dohrni 
noch durch mehr eylindrische Form, längeren, fast gleichbreiten 
Rüssel, Decken mit starker Schwiele und kräftigere Schenkel, auch 
durch andere Sculptur, ganz andere Färbung und Zeichnung unter- 
scheidet. 

Die Deckenzeichnung bei Dohrni variirt bedeutend; mitunter 
ist die Schrägbinde hinter der Mitte nur nebelhaft und schmal, zu- 
weilen scharf abgegrenzt dunkel und breit, Punkte im Nahtstreif 
häufig ocellirt, Unterseite kreideweifs, bis auf das Abdomen mit 
grölseren, dieses und die Beine mit kleineren nackten haartragen- 
den Punkten nicht dicht gesprenkelt; auf jedem der 3 mittleren 
Abdominalsegmente sind die Punkte zu 3 ungleichen, nicht scharf 
begrenzten Basalgruppen zusammengedrängt. 

Tarsenglied 3 nicht zweilappig, beim 2 nur an der Spitze, 
beim g die Aufsenkante schwammig, Krallen auf dem Basalviertel 
erweitert und genähert. 

Anfänglich bestimmte ich diese Art als odsoletefasciatus Men. 
Dieser mul[s aber einen längeren, etwas gebogenen Rüssel, fast cy- 
lindrischen, an den Seiten lang behaarten Thorax haben. 

Bei Divana und Samgar von Balassoglo im Juni, bei Margelan 
auch von Haberhauer gesammelt. 


27. Bothynoderes Balassogloi n. sp. Habitu Cl. verru- 
coso Gebl. affinis, sed aliter sculpturatus et coloratus. Oblongus, 
convezus, niger, supra squamis cinerascentibus dense tectus, rostro 
capite nonnihil longius , subrecto, apicem versus viz attemuato, me- 
dio acute et alte carinato; prothorace elongato-quadrato, basi utrin- 
que oblique truncato, lateribus fere rectis, mox ante apicem subito 
angustato, dorso parum convezo, disperse nigro - aciculato, amtice 
vier carinato, fovea vadosa ante scutellum notato; elytris prothorace 
triplo longioribus, basi conjunctim emarginatis, prothoracis basi 
haud latioribus, lateribus subrotundatis, postice conjunctim rolunda- 
tis, basi evidentius apicem versus obsolete et remote punctato-stria- 
ps, postice vix callosis, interstitüis planis, squamulis lanceolatis uni- 


neue asiatische Rüsselkäfer. 125 


coloribus vel in strüs punctis vage fusco - tinctis; corpore subtus 
squamulis trifdis dense tecto et piloso, pedibus obsolete, abdomine 
evidenter nigro-irroratis, seymentis abdominis 4 ultimis basi macula 
nigra nebulosa notatis; tarsis haud spongiosis, ungweculis bası in- 
crassatis conjunctisque. — Long. 15, lat. 5.3 mill. 

Abgesehen von dem Rüssel macht die Art den Eindruck eines 
Conorhynchus argillaceus Motsch. oder eines hinten stumpf gerun- 
deten pulverulentus Zoubk., gehört aber in die Nähe von strabus 
und verrucosus Gebl. und weicht von allen mir bekannten Bothy- 
noderes-Arten durch seine einfarbige Oberseite ab. 

Der scharfe gebogene Rüsselkiel reicht vom eingestochenen 
Stirnpunkt bis zur Höhe der Fühlereinlenkung und wird durch einen 
beiderseitigen Längseindruck herausgehoben, die zuweilen etwas 
beulenförmige Basis der Spatien 2 und 4 ist meist dunkel gefärbt, 
die Punkte in den Streifen bräunlich umnebelt wie bei Faldermanni 
oder pulverulentus. Tarsen und Krallenbau genau wie bei verru- 
cosus, d. h. Tarsen selbst beim f kaum erweitert und nur ihre 
Spitzen schwammsohlig, Krallen auf der Basalhälfte breit, nur durch 
einen feinen Schlitz getrennt, von der Mitte ab plötzlich verdünnt 
und gabelförmig; Prosternum vor den Hüften mit einer deutlichen 
Beule wie bei Fischert, strabus, verrucosus. 

Ak-Kum, Tjumen-Aryk, Ara-Ssat, im August. Eine der vie- 
len schönen Entdeckungen des Herrn Balassoglo. 


28. Bothynoderes (Themnorhinus) verecundus n. Sp. 
Cl. brevirostri et orbitali affinis; cylindricus, pube brevi cinereo-al- 
bida subrufa-tincta tectus; fronte multo latiore, foveola parva im- 
pressa; rostro turbinato, planiusculo, obsolete carınato utrinque va- 
doso impresso; antennarum clava angusta, valde acumınata; pro- 
thorace elongato, moz infra apicem subito angustato, impresso, ad 
basin leviter tantum dilatato, basi bisinuato, dorso subdepresso, ım 
lobo antescutellare profunde impresso, antice obtuse tenue carinato, 
undique confertim vadoso-punctato punctisque grossis adspersis; ely- 
tris converis cylindrieis postice rotundato-attenuatis , apice singula- 
tim subacuminatis, vix striatis, strüs antice evidenter postice obso- 
letius punctatis; corpore subtus pube densiore tecto, abdomine fe- 
moribusque sparsim nigro-irroratis, segmentis abdominalibus 2°, 3°, 
4° basi puncto migro-notalis; prosterno et mesosterno grosse abdo- 
mine obsoletius punclatis, illo ante coras utrinque tuberculo obtuso. 
— Long: 15—14, lat. 4—5 mill. 

Hat mit orbitalis und brevirostris die allgemeine Körperform 


124 J. Faust: über 


und Gröfse gemein, ist aber durchaus eylindrisch und von beiden 
hauptsächlich noch durch viel breitere Stirn, die schlanke, lang zu- 
gespitzte Fühlerkeule, den grob und dichter punktirten Thorax und 
durch die einfarbige Bekleidung ohne Streifen oder Makeln ver- 
schieden. Von orbitalis aulserdem durch viel kürzere und steifere 
Behaarung namentlich auf der Unterseite, und durch die verrun- 
deten Deckenspitzen, von brevirostris durch das schwarz gespren- 
kelte Abdomen verschieden. 

Tarsenglied 3 des g' mit 2 grolsen, das des Q@ mit 2 kleinen 
Schwammpolstern, Krallen fast bis zur Hälfte verwachsen, dann 
schwach gegabelt. 

Bei keinem der schön erhaltenen Stücke, welche ich gesehen 
habe, war eine ausgesprochene Zeichnung zu erkennen, höchstens 
fanden sich auf den Decken spärliche dunklere Nebelpunkte oder 
Striche, welche zuweilen 2 schräge Querbinden andeuten. 

Von Balassoglo am Flusse Naryn und am Berge Ssu - Kait- 
schugai gefunden. 


29. Chromonotus Perofskyi n. sp. Elongatus, niger, un- 
dique albido-tomentosus et parce hirsutus; fronte valde retusa, sub- 
ercavata; rostro latitudine duplo longiore, recto, angulato, bası 
transversim impresso, supra parum convexo, tenue carinato; protho- 
race valde elongato, lateribus parallelo, margine antico profunde bi- 
sinuato, postico ulrinqgue oblique truncato, dorso depresso, infra api- 
cem impressionibus duabis oblongis, fovea antescutellari elongata, 
margine laterale subangulato, undique eroso punctato, toto albido, 
4 subvittato; elytris basti oblique angulatis, lateribus parallelis, apice 
obtuse rotundatis, singulatim obtuse acuminatis, dorso deplanatis, 
subsulcatis, iu suleis punctis magnis liturisque viz infuscatis; cor- 
pore subtus obsoletissime nigro -irroratoe. — Long. 7.5 — 10, lat. 
2-—-3.2 mill. 

Reiht sich mit albolineatus Men. unmittelbar an confluens; dem 
Trichocleonus leucophyllus Fisch. sehr ähnlich, von ihm aber so- 
gleich durch das verlängerte Geifselglied 2 (doppelt so lang als 1) 
zu trennen. Die in ibrer ganzen Ausdehnung flach vertiefte Stirn, 
kürzerer Rüssel, noch viel längeren bis zum Vorderrande fast 
gleich breiter auf dem Rücken flach gedrückter Thorax unterschei- 
den Perofskyi von albolineatus. Ist der Thorax nicht ganz weils, 
so schliefsen 2 angedeutete, nicht breite dunklere Längsbinden eine 
feine weilse Mittellinie ein; unter den schwach verrundeten Seiten- 


neue asiatische Rüsselkäfer. 125 


kanten zieht jederseits eine eben solche Längsbinde, welche sich 
als schräge Schulterbinde auf das 6te und 7te Deckenspatium (un- 
terbrochen oder nicht) bis zur schwachen Schwiele fortsetzt. Naht- 
furche breiter und tiefer, gebräunt mit mehreren helleren Flecken, 
abwechselnde Spatien breiter. Die abstehende Behaarung der Ober- 
seite kürzer, spärlicher und geneigter als bei leucophyllus. Fühler- 
furchen unten an der Rüsselbasis etwas genähert; Tarsen wie bei 
confluens und albolineatus, Krallen nur am Grunde schwach erwei- 
tert und zusammenstehend, sonst dünn und stark gespreizt. 

Bei Kam-Basch zwischen Fort Kasalinsk und Perofsky von 
Balassoglo entdeckt. 


30. Stephanocleonus corrugans n. sp. Oblongo - ovatus, 
flavo-griseo-pubescens; fronte paulalim depressa, remote punclala, 
carinata; rostro fronte paulo angustiore, recto, basi transversim 
oblique impresso, tricarinato, carina media antice puncto impresso 
interrupta apice furcata; prothorace quadrato, lateribus subparallelo 
antice constricto, basi oblique truncato, margine antico bisinuato, 
supra parum convezo, remote et profunde punctato, ante scutellum 
profunde fossulato, antice carinato utrinque plus minusve profunde 
impresso; scutello parvo concolore; elytris prothoracis basi latiori- 
bus, humeris rotundato-rectangulis prominulisque, lateribus post hu- 
meros sinuatis, rotundato-ampliatis, postice angustatis, apice singu- 
latim acute rotundatis, convezxis, postice haud dechvis, intra basin 
transverso - impressis, sirialo - punctatis, interstitüs parum convezis, 
alternis viz elevatioribus flavo - griseo - pubescentibus, plagis duabis 
obliquis infuscatis, tuberculo basi interstitiorum 2° et 4° lituraque 
ante apicem nigris, corpore subtus minus dense pubescente, segmen- 
tis abdominalibus trifariam nigro - submaculatis; femoribus obsolete 
nigro - punctatis, 4 anticis sublus dense pilosis. — Long. I9— 12, 
lat. 3.5—5.5 mill. 


Den: fascicularis Gebl. in Form und Gröfse am ähnlichsten, 
von ihm durch anders gebildeten Rüssel und viel feinere Sculptur 
der Stirn, des Thorax sowie der Decken verschieden, auch man- 
chen Stücken des impressicolis Sch. nicht unähnlich, dieser ist 
aber kürzer, hat viel weniger vorragende Schultern, auch ganz an- 
deren Kopf und Rüssel. Von dem ebenfalls in der Form ähnlichen 
fenestratus Pall. !) durch hinten mehr zugespitzte Decken, mehr 


1) mit ihm ist offenbar foveolatus Fisch. synonym. 


126 J. Faust: über 


vorspringende Schultern, feiner seulptirten Thorax, ganz anderen 
Rüssel und durch die Zeichnung verschieden. 

Der Cli..nasutus Ballion von Kuldsha muls eine ähnliche Rüs- 
selbildung haben wie corrugans, soll aber oben flach sein, eine 
Zeichnung auf einem anders geformten Thorax haben; aus der Be- 
schreibung ist auch nicht ersichtlich, ob die Deckenbasis breiter 
als der Thorax ist und ob auf der Basis von Spatium 2 und 4 ein 
Tuberkel steht. 

Bei corrugans ist die flache Stirn bei gewölbtem Scheitel ne- 
ben den Augen etwas eingedrückt, Stirnkiel und Rüsselkiel (erste- 
rer zuweilen schwach) sind von der Seite gesehen fast rechtwink- 
lig scharf ausgeschnitten, und zwar an der Rüsselbasis, welche 
durch 2 tiefe schräge, die Aulsenkante des Rüssels durchsetzende 
Eindrücke wie eingekniffen erscheint. Thorax mit nur zerstreuten 
Punkten, die Eindrücke neben dem Mittelkiel sind zuweilen nur 
angedeutet, wenn aber tief, dann erscheinen 3 stampfe Kiele auf 
der Thoraxvorderhälfte. Die Punkte in den Deckenstreifen neh- 
men nach hinten an Gröfse ab, 2 schräge dunkle Querbinden nur 
angedeutet, die kahle Stelle hinter der fehlenden Schwiele deut- 
licher, Seiten hell und dunkel gewürfelt. 

Ala-Tau (coll. v. Heyden und Kraatz), Persia (coll. Faust). 


31. Stephanocleonus ignobilis nov. spec. Magniudo et 
statura praecedentis, sed rostro unicarinato, humeris nullis diver- 
sus; fronte infundiliforme impressa, confertim punctata; rostro breve 
subrecto capite viz angustiore, rugoso-punctato, tenue carinato, Ca- 
rina in fronte interdum assurgente; prothorace subquadrato, basi 
parum rotundato, remote grosse punctato, utrinque arcuatim pallido- 
bivittato, dorso antice obtuse carinato, postice foveolato; scutello 
parvo triangulare; elytris prothoracis basi haud latioribus, oblongo- 
ovalis, postice magis atlenuatis, remote striato-punctatis , interstitüs 
latis planis, intra basin transverso - impressis, postice haud callosıs, 
densius griseo-tomentosis ochraceo-tinclis, postice plaga transversa 
fusca, vitta post callum liturisque sparsis versus marginem denuda- 
tis; tibiis posticis parum arcualis; corpore subtus obsolete nigro- 
punctato. — Long. 11—14, lat. 4.5—5.5 mill. 

Während bei corrugans die Stirn tiefer als der Augeninnen- 
rand liegt, also letzterer die Stirn etwas überragt, ist bei ignobalis 
die Stirn gewölbt und nur die Mitte trichterförmig eingedrückt, 
die Stirn überragt den Augeninnenrand; auf dieselbe Weise und 


neue asiatische Rüsselkäfer. 127 


durch den nach vorn mehr verengten Körper ist corrugans auch 
von dem verwandten scriptus Sch. zu unterscheiden. 

Die Aufsenränder der trichterförmigen Einsenkung sind übri- 
gens nicht scharf, sondern verrundet, Rüssel so breit als die Stirn, 
kurz, vierkantig, oben schwach gewölbt, wie Kopf und Thorax 
grob aber nicht dieht punktirt, mit feinem Mittelkiel ohne Seiten- 
furchen, zuweilen mit 2 zur Basis convergirenden Längsrunzeln, 
Mittelkiel bei der Fühlereinlenkung durch einen eingedrückten 
Punkt unterbrochen, an der Spitze gabelförmig, auf der Stirn in 
einen vertieften Punkt endigend oder sich bis auf den Scheitel 
fortsetzend; neben dem Thoraxkiel wird zuweilen jederseits ein 
flacher Eindruck bemerkbar; auf dem gestreckten lang einförmi- 
gen, hinten etwas spitzen Decken vereinigt sich gewöhnlich vor 
der Basis Streifen 1 bogenförmig mit 2, ersterer wie die 3 letzten 
vertieft, die Naht an der Basis breit und Spatium 2 und 4 an der 
Basis leicht erhaben. Beine ganz wie bei corrugans. 

Bei ignobilis liegt die gröfsere Körperbreite hinter, bei corru- 
gans in der Mitte der Decken. 

Aus der Baschkiren- und Kirghisen-Steppe (coll. Faust), auch 
von Balassoglo und Akinin um Orenburg gefangen, mithin der 
europäischen Fauna angehörend. 


32. Stephanocleonus perscitus n. sp. Etiam Cl. corru- 
ganti affinis, sed aliter sculpturatus et coloratus, supra tomento pal- 
lido - ochraceo teclus, carina rostri, prothoracıs dorso maculisque 
duabis utringue, elytrorum basi lituris parvis, dorso fasciüs duabis 
subtransversis sutura interruptis, vitta triangulari postica umbrinis, 
subtus griseo albido tomentosus, segmentis abdominalibus macula ex- 
terna nigra et bası nigro - fasciatis; fronte parum conveza, rostro 
recto carina valıda arcuato-elevata utrinque sulco impressa; protho- 
racis basi oblique truncata, dorso lateribus transversim impresso; 
scutello parvo triangulare; elytris prothoracis basi latioribus, intra 
basin transverso - impressis, lateribus ibidem evidenter sinuatıs, 

punctato - striatis, interstitüs purum convexis, strüs in fascüs 
 lacunosi. — Long. 12 — 13, lat. 47 —5 mill. 

Rüssel deutlich schmäler als der Kopf, der hohe am Grunde 
breite Mittelkiel von 2 eingedrückten, in der Mitte der leicht ge- 
wölbten Stirn konvergirenden nicht tiefen Furchen eingefalst ; 
Augen vom Stirnrande entfernt, wenn auch nicht so weit als bei 
ignobilis; Thorax ebenso geformt (nur Basis deutlich schräg abge- 


123 J. Faust: über neue asiatische Rüsselkäfer. 


stutzt) und punktirt wie bei letzterem; die Punktirung des Thorax 
wenig gröber als die von Kopf und Rüssel, die beiderseitigen hellen 
Seitenbinden fliefsen in der Mitte X förmig zusammen und umgren- 
zen 2 dreieckige dunkle Makeln; Decken fast ganz wie bei igno- 
bilis geformt, vielleicht wenig flacher, an der Basis aber breiter als 
der Thoraxhinterrand (wie bei corrugans) mit deutlicher Ausbuch- 
tung hinter der nicht beuligen, sondern flacher gerundeten Schulter, 
die hintere Schwiele undeutlich, die geraden Querbinden (die hin- 
tere sehr wenig schräg) stehen auf den 4 ersten Spatien, am Mar- 
ginalsaum 1 oder 2 helle Punkte auf dunklem Grunde, an der 
Basis auf der Naht und unter der Schulter eine gröfsere, auf den 
abwechselnden Spatien eine kleinere braune Makel. Beine etwas 
schlanker als bei ügnobilis und corrugans, sonst gleich geformt. 

Die nackte Querbinde auf Abdominalsegment 3 und 4 etwas 
undeutlich, auf 1 und 2 sehr deutlich und sich bogenförmig mit 
der dunklen Makel am Seitenrande vereinigend. Eine längere dich- 
tere Behaarung auf den 4 Vorderhüften, der Hinterbrust und auf 
der Unterseite der vier Vorderschenkel sowie die Einfassung des 
Analsegments orangefarbig. 

Am Flusse Dshuka im September von Balassoglo gefunden. 


” (Schlufs folgt.) 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] 


Beitrag zur Metamorphose der Käferfamilie 
der Elateriden. 


Von 
Th. Beling, 


Forstmeister zu Seesen am Harz. 


Nachdem ich mich seit mehreren Jahren mit der Biologie der 
Elateriden beschäftigt und dabei verschiedenerlei Erfolge gehabt 
babe, welche ich des Bekanntwerdens in weiteren Kreisen werth 
erachten darf, veröffentiiche ich hiermit das Resultat der von mir 
mit thunlichster Sorgfalt angestellten Forschungen. 


1. Lacon murinus L. 


Larve: bis 26 Millm. lang, 4.5 Millm. breit, fast linear, am 
öten und 6ten Hinterleibsringe etwas erweitert und am breitesten, 
biconvex, d. h. an der Oberseite und an der Unterseite etwas ge- 
wölbt, jedoch im Ganzen platt, gedrungen, kräftig, glatt, glänzend, 
bräunlichgelb mit etwas dunklerem Prothorax und noch dunklerem, 
gelbbraunen Kopfe und Aftergliede, an der Unterseite heller ge- 
färbt als an der Oberseite. Kopf fast quadratisch, platt, an der 
Oberseite unregelmälsig punktirt mit einem seichten ovalen, fast 
kreisrunden Eindrucke in der Mitte, ringsum mit einzelnen langen 
bräunlichen Haaren besetzt, die sich namentlich an beiden Längs- 
seiten markiren. Unterseite des Kopfes mit vier tiefen Längsfur- 
chen, deren beiden mittleren nach dem Hinterende hin unter 
spitzem Winkel zusammentreffen, während die beiden äufseren da- 
hinter in einem Bogen sich vereinigen. Stirn mit drei kleinen, 
nahe beisammen stehenden, an ihrer Spitze geschwärzten Zähnen. 
Fühler kurz, dreigliederig, Glied 1 sehr kurz und dick, keulig ey- 
lindrisch, glashell, 2 lang und dick, stielrund, an der Spitze ein 
wenig verdickt, braun, an der Aulsenseite mit einigen abstehenden 
langen bräunlichen Haaren besetzt, 3 halb so lang und weit dün- 
ner als das vorhergehende, an seinem Ende mit einem dünnen, 
walzenförmigen, ein Haar tragenden Spitzchen. Mandibeln mäfsig 
lang und stark, sichelförmig eingebogen, an der Oberseite gekielt, 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. g 


130 Th. Beling: Beitrag zur 


an der Unterseite ziemlich eben, an der Innenseite ohne Zahn mit 
scharfer Schneide, an der Wurzel braun, in der oberen Hälfte ge- 
schwärzt. Maxillen ein dicker, weilser, wasserheller Stamm, jeder- 
seits mit einem viergliederigen äulseren und einem zweigliederigen 
inneren Taster. Die einzelnen Glieder dieser Taster sind gelb- 
braun, an der Spitze heller. Glied 1 des viergliedrigen Tasters 
ist sehr kurz, 2 von gleicher Dicke, aber doppelt so lang, 3 wie- 
der sehr kurz, fast kugelig, 4 etwas länger als 3, aber weit dün- 
ner, an der Spitze abgestutzt; das 2te und 3te Glied sind an der 
Aulsenseite mit einigen langen Haaren besetzt. Am zweigliederi- 
gen Maxillartaster ist Glied 2 cylindrisch, fast ebenso lang aber 
erheblich dünner als das an der Spitze verdickte erste Glied. 
Lippe kurz und breit, an der Spitze gerundet mit zwei zweigliede- 
rigen Tastern, deren erstes Glied sehr dick und plump, das zweite 
ebenso lang, aber schlank und weit dünner ist. Die Unterseite 
der Unterlippe mit zwei langen steifen, von einander entfernt ste- 
henden, mit den Spitzen divergirenden Borstenhaaren. Zwischen 
Mandibeln und Maxillen eine Doppelreihe sehr dicht bürstenförmig 
stehender feiner, bräunlichgelber Haare, deren Spitzen nach innen 
gerichtet sind und sich fast berühren. Prothorax vierseitig, so 
lang als Meso- und Metathorax zusammengenommen, gebräunt, am 
Vorder- und Hinterrande mit einem ziemlich breiten, fein aber 
nicht dicht der Länge nach nadelrissigen hellerem Saume. Beine 
auf starken Hüften mit drei ziemlich gleichlangen, aber allmälig 
dünneren Gliedern, in eine einfache dünne, gebogene, schwarz- 
braune Kralle endend, an der Vorder- und resp. Innenseite mit 
kurzen aber breiten, steifen, braunen Borstenzähnen meist in Rei- 
hen kammförmig und dazwischen mit einzelnen langen Haaren be- 
setzt. Die ersten acht Abtheilungen des neungliederigen Hinter- 
leibs sind von ziemlich gleicher Länge und nur wenig kürzer als 
die untereinander gleichlangen Meso- und Metathoraxglieder. Die 
an jeder Seite der ersten acht Hinterleibsglieder befindlichen Stig- 
men sind klein, braun, längsoval, mit drei dunkleren Längslinien. 
Afterglied so lang wie die zwei bis drei vorletzten Glieder zusam- 
mengenommen, gelbbraun ins Kastanienbraune gleich dem Kopfe 
gefärbt, stark glänzend, an den Seiten gerundet, oben abgeflacht 
und bald mehr, bald weniger eingedrückt, mit zwei weit vonein- 
ander entfernt stehenden Längsriefen und aufserdem gröblich quer 
gerunzelt; die kielförmig aufwärts gebogenen Seitenränder mit 5 
bis 6, ein langes braunes Haar tragenden stumpfen Zähnen besetzt, 
von denen die hinteren die grölsesten, die vorderen klein und 


Metamorphose der Elateriden. 131 


höckerartig sind. Die beiden Spitzen, in welche das Afterglied 
ausläuft, sind schwanzartig, zweizähnig, und haben einen am Grunde 
spitzwinkeligen Ausschnitt mit parallelen oder etwas nach aulsen 
gebogenen Seiten zwischen sich. Die beiden Zähne jeder After- 
gliedspitze haben nahezu gleiche Grölse und Form mit den letzten 
Zähnen der beiden Seitenränder und sind aufwärts gerichtet. Der 
röhrenförmig weit vorstehende After an der Unterseite des letzten 
Leibesgliedes an der Basis jederseits mit einem kleinen, unten ge- 
bräunten, oben schwärzlichen Zahne, an der Spitze mit langen 
Wimperhaaren besetzt. Die Seiten des Aftergliedes unterhalb der 
kielförmigen und gezähnten Ränder mit theils langen, theils kür- 
zeren braunen, steil abstehenden, zum Theil auf kleinen braunen 
Höckern oder Warzen befindlichen Haaren in reichlicher Anzahl 
besetzt, und in ähnlicher Weise, aber minder dicht, auch die Sei- 
ten der Rückenschienen sämmtlicher Leibesglieder behaart. Die 
Behaarung der Unterseite der Larve ist weit sparsamer und in der 
Regel auch blasser. — Die Larve ist an dem an seiner Basis ge- 
spitzten Ausschnitte des durch intensiv dunklere Färbung vor den 
übrigen Hinterleibsgliedern sich auszeichnenden Aftergliedes leicht 
zu erkennen. 

Puppe: bis 17 Mill. lang, 5 Mill. am Thorax breit, nach hin- 
ten hin kegelig verdünnt, blals bräunlichgelb, kahl, wenig glänzend. 
Thorax vierseitig, an den Seiten gerundet, länger als breit, am 
Hinterende jederseits in einen an der Spitze gerundeten, mälsig 
langen breiten Zahn ausgezogen, gegen dessen Ende hin eine 
lange steife, schwärzlichbraune, steil abstehende, verhältnilsmäfsig 
dicke dornenförmige Borste befindlich ist. Am Vorderrande des 
Thorax, etwa ein Viertheil der Breite desselben vom Seitenrande 
entfernt, je eine gleiche Borste. Afterglied in einen kurzen, brei- 
ten, an der Spitze mit zwei kleinen nahe beisammen stehenden, 
etwas nach hinten gerichteten Dornenzähnen besetzten Griffel en- 
dend, welcher die Larvenhülle festhält. Flügelscheiden bis Mitte 
oder Ende des dritten, Fufsscheiden bis Ende des vierten Hinter- 
leibsgliedes, Fühlerscheiden nicht ganz bis zum Ende der Hinter- 
zapfen des Halsschildes reichend. Die Larven fand ich in Aeckern 
und in Gartenbeeten, in alten Compost- und Erdhaufen, in Feldern 
und auf Wiesen, auch in frischen Maulwurfshügeln auf Wiesen, 
einmal unter einem alten Kuhfladen auf einer Wiese und einmal 
unter der Rinde eines in Zersetzung begriffenen Kiefernstockes. 

Aus einer längere Zeit in einem Glase mit Erde unterhalte- 
nen Larve ging am 30. Juli 1874 eine Puppe und am 25. August, 

9 CS 


132 Th. Beling: Beitrag zur 


also nach 26 Tagen, ein Käfer hervor. Eine am 2. August des- 
selben Jahres in einem alten Erdhaufen im Felde aufgefundene 
Puppe hatte sich am 25. August in einen Käfer verwandelt, des- 
sen vollständige Ausfärbung eine ganze Woche währte.e Am 4. Mai 
1574 wurden zwei Larven aus einem Composterdehaufen in ein 
Glas mit Erde eingesammelt und am 12. Mai wurde dazu noch 
eine dritte Larve gethan. Am 20. Mai waren nur noch zwei Lar- 
ven in dem Glase vorhanden. welche sich bis zum 31. Mai auf 
eine einzige Larve verminderten. Letztere wurde in der lehmigen, 
entsprechend feucht erhaltenen Erde des Glases, ohne ihr weitere 
Nahrung zu bieten, unterhalten, beziehungsweise überwintert, ver- 
puppte sich um die Mitte des Monats Juli 1875 am Boden des 
Glases und lieferte nach etwa dreiwöchiger Ruhe den Käfer. 


2. Melanotus rufipes Herbst. 


Larve: bis 40 Mill. lang, 2.5 Mill. breit, linear, fast walzen- 
förmig etwas platt gedrückt, glänzend, an der Oberseite rothbraun, 
Kopf und Thoraxglieder, sowie in der Regel auch die letzten drei 
Hinterleibsglieder dunkeler; Unterseite bräunlich oder braungelb. 
Kopf dunkel rothbraun, von gleicher Breite mit dem sich daran 
schliefsenden Prothorax, im vorderen Theile schwarzbraun, mit ein- 
zelnen langen bräunlichen, steil abstehenden Haaren besetzt, in der 
Mitte des Vorderrandes mit einem kurzen schmalen, stumpflichen 
Zahne. Der vordere Theil des Kopfschildes mit zwei ziemlich tie- 
fen, unegalen Längsfurchen und neben jeder Furche nach aulsen 
hin mit einem unregelmäfsigen Längseindrucke, oder auch der vor- 
dere Theil des Kopfschildes mit vier parallel laufenden Längsfur- 
chen. Unterseite des Kopfes mit vier tiefen Längsfurchen, von de- 
nen die beiden mittleren wenig genähert sind und ziemlich parallal 
laufen, die äufseren beiden nach hinten hin convergiren. Fühler 
kurz, dreigliederig, Glied 1 kurz, dick und glashell; Glied 2 dop- 
pelt so lang, braun, an der Spitze verdickt und daselbst an der 
Aufsenseite mit ein bis zwei abstehenden Haaren besetzt; 3 er- 
heblich dünner als das vorhergehende und wenig länger als das 
erste, braun, glänzend, mit einem kurzen, seitwärts angesetzten 
walzenförmigen, in zwei parallele Härchen auslaufenden Spitzchen 
oder Nebengliede. Mandibeln mälsig stark, sichelförmig eingebo- 
gen, schwarzbraun, an der Innenseite in der unteren Hälfte oder 
unterhalb der Mitte mit einem kleinen stumpflichen Zahne. Maxil- 
len ein grofser Stamm mit einem viergliederigen inneren und einem 
zweigliederigen äulseren Taster an jeder Seite. Sämmtliche Glie- 


Metamorphose der Elateriden. 153 


der dieser Taster ganz kurz, die ersten drei Glieder des inneren 
Tasters an der Spitze verdickt und unterhalb derselben das fol- 
gende Glied immer nur etwa halb so diek als das vorhergehende 
Glied; das letzte Glied des inneren Tasters ganz dünn, eylindrisch; 
Glied 1 des viergliederigen Tasters an der Spitze der Innenseite 
mit einem Haar, 2 dagegen an seiner Spitze gewöhnlich mit zwei 
Haaren versehen. Die beiden Glieder des zweigliedrigen Maxillar- 
tasters von ziemlich gleicher Länge, 2 aber nur halb so dick als 1, 
und an seinem breiten Ende mit einigen abstehenden Härchen be- 
setzt. Die beiden zweigliedrigen Lippentaster stehen auf einem 
vierseitigen, nach oben hin erweiterten Stamm, und deren erstes 
Glied ist über doppelt so diek und etwas länger als das zweite. 
Von den drei Thoraxgliedern, an denen die Beine sich befinden, 
ist Glied 1 so lang wie die beiden folgenden zusammengenommen, 
2 von gleicher Länge mit dem dritten. Beine kurz, auf dicken, 
langen, kegeligen, nahe beisammen stehenden Hüften mit 3 unter- 
einander ziemlich gleichlangen Gliedern, von denen das letzte in 
eine einfache, mälsig gebogene schwarze Kralle endet. Die dicken 
Hüften an der Aulsenseite und die übrigen Beinglieder an der In- 
nenseite mit einer nach oben hin etwas convergirenden Doppel- 
reihe kurzer, steifer, brauner Borstenhaare, wozwischen sich einige 
vereinzelte, sehr lange gelbbraune Haare befinden, kammförmig 
besetzt. Die gleich den drei Thoraxgliedern an der Oberseite fein 
und sehr weitläuftig unregelmäfsig punktirten Hinterleibsglieder 
nehmen von den vorderen zu den hinteren an Länge allmälig etwas 
zu, und sind in der Nähe des etwas zusammengedrückten Seiten- 
randes mehr auf der oberen als auf der unteren Hälfte mit ein- 
zelnen, senkrecht abstehenden, theils langen, theils ganz kurzen 
feinen bräunlichen Wimperhaaren in zwei unvollständigen, d, h. 
abgebrochenen Querreihen besetzt. Jedes Hinterleibsglied, sowie 
auch Meso- und Metathorax an der Oberseite zunächst des Vorder- 
saumes jederseits mit einer halbovalen, tief und regelmälsig der 
Länge des Körpers nach gerieften, dunkeler braungefärbten seich- 
ten, in der Mitte breiten, nach beiden Enden hin sich ausspitzen- 
_ den Quergrube. An jeder Seite der ersten acht Hinterleibsglieder 
in den Vorderecken der Rückenschiene ein kleines ovales braunes 
Stigma, und oberhalb dieses Stigma nach dem Rücken hin ein vom 
unteren Ende der vorhin gedachten Quergrube ausgehender tiefer 
dunkeler, geradliniger Längseindruck, welcher sich nur über die 
vordere Längshälfte des Gliedes erstreckt. An der Innenseite die- 
ser Linie zwei punktförmige Eindrücke, der eine in der Nähe des 


134 Th. Beling: Beitrag zur 


Vorderrandes, der andere unweit des Hinterrandes und unterhalb 
des letztgedachten Eindruckes in gleicher Höhe mit dem Stigma 
ein ähnlicher punktförmiger Eindruck. Alle diese grübcehenförmi- 
gen Eindrücke sind mit je einem oder mit je zwei Haaren besetzt, 
und da nun auch unmittelbar hinter dem Stigma in der Regel ein 
langes und ein kurzes Haar beisammen stehen, so ist an beiden 
Seiten des Rückens eines jeden der ersten acht Hinterleibsglieder 
ein langgedehntes Viereck sichtbar, dessen vier Eckpunkte von in 
oder an kleinen Grübchen stehenden Haaren gebildet werden. Im 
Uebrigen sind die ersten acht Hinterleibsglieder am hinteren Ende 
mit einem breiten, dunkler als der übrige Theil des Gliedes ge- 
färbten, fein nadelrissig der Länge des Körpers nach gerieftem 
Saume versehen. Bei noch nicht vollständig ausgewachsenen Lar- 
ven ist dieser Saum nicht dunkler, vielmehr mitunter gleich den 
Leibeseinschnitten heller, blafsgelblich, gefärbt. Das Afterglied 
ist an der Oberseite nach hinten hin abgeschrägt und oval einge- 
drückt, es endet mit einem platten, schmalen, am Ende abgestumpf- 
ten Griffel, und hat an jeder Seite an dem etwas aufwärts geboge- 
nen kielförmigen Längenrande einen stumpfen Zahn, weiter nach 
vorn hin aber einige sanfte Ausrandungen und dazwischen eine 
bogige Erhöhung, welche mitunter zu einem Zahne wird, so dafs 
an jeder Seite des Aftergliedes auf dem Rande des grubenförmigen 
Eindrucks zwei Zähne vorhanden sind, von denen der vorderste 
der stumpfste ist. An der Basis der Oberseite des Aftergliedes 
befinden sich vier Längsfurchen, von denen die mittleren beiden 
genähert stehenden anfänglich convergiren und dann divergiren; 
-im Uebrigen ist die Oberseite des Aftergliedes gerunzelt und im 
hinteren Theile von mehreren ziemlich tiefen Querriefen durchzo- 
gen. An den Seiten und unterwärts ist das Afterglied mit einzel- 
nen langen bräunlichen Wimperhaaren besetzt; die ganz kurze 
röhrenförmige Afteröffnung steht in der Höhenmitte eines spitzen, 
von der Basis des Gliedes ausgehenden, durch eine erhabene braune 
Doppellinie gebildeten Bogens. 

Grölse, Färbung und insbesondere das Afterglied mit seinem 
eigenthümlichen Endgriffel machen die Larve leicht kenntlich. 

Puppe: bis 24 Mill. lang und bis 6 Mill. am Thorax breit, 
schmutzig bräunlich gelblich. Thorax vierseitig, an den Seiten ge- 
rundet, in der Mitte am breitesten, am Hinterende jederseits in 
einen ziemlich langen, an seiner Spitze gerundeten Zapfen ausge- 
zogen. In jeder Vorderecke des Thorax oder Brustschildes eine 
lange, steil abstehende, an der Spitze gebräunte, dornenförmige 


Metamorphose der Elateriden. 155 


Borste, am Hinterrande des Halsschildes, nahe vor dem Schild- 
chen, zwei ziemlich nahe beisammen stehende ähnliche, in der Re- 
gel aber kürzere dornenähnliche Borsten, und am Ende jedes der 
vorhin gedachten beiden Hinterendzapfen eine ebenfalls gewöhnlich 
etwas kürzere, an der Spitze gebräunte, steil abstehende, breitba- 
sige Borste. Schildchen etwas länger als breit, mit gerundeter, 
zuweilen seicht ausgerandeter Spitze. Mittelleib fast so lang als 
das erste und zweite Hinterleibsglied zusammengenommen. Hinter- 
leib abgeplattet, neungliederig, nach hinten hin kegelförmig ver- 
schmälert, erstes und 2tes Hinterleibsglied unter sich von ziemlich 
gleicher Länge, die folgenden Glieder bis zum Sten einschlielslich 
an Länge allmälig etwas zunehmend, das letzte Glied sehr kurz, 
an der geraden Endkante jederseits mit einem unter hellen, nach 
oben hin erst braun und weiterhin schwarzbraun gefärbten, glän- 
zenden, bald Sförmig gebogenen, bald geraden, bald längeren, bald 
kürzeren Dornenhaar. Unterseite des letzten Hinterleibsgliedes in 
zwei nahe bei einander stehende, langgedehnte, balkenförmige, ge- 
runzelte Plättchen, deren jedes an seinem hinteren Aufsenwinkel 
mit einem stampflichen, seitwärts gerichteten Zahne endet, auslau- 
fend. Flügelscheiden bis zum ersten Drittheil des vierten, Fuls- 
scheiden bis über die Mitte des fünften Hinterleibsgliedes hinaus 
reichend. 

Das Insekt gehört zu den hier häufig vorkommenden Elateri- 
den. Die Larven leben in faulem Holze, ich fand sie vorzugsweise 
in vermodernden Stöcken, auch in Faulstellen stehender Stämme 
und unter der Rinde abgestorbener Bäume, und zwar in Eichen, 
Buchen, Eschen, Fichten, Lärchen, Kiefern, auch in Birnen- und 
und Apfelbäumen, ausnahmsweise auch einmal in einem alten Kuh- 
fladen im Laubholzwalze und ein andermal in humoser Erde unter 
der Nadeldecke des Bodens auf früherer Viehruhe in einem Fich- 
tenbestande. Zu ihrer vollständigen Ausbildung bedürfen die Lar- 
ven mindestens zwei Sommer. Sie verwandeln sich hier zu Ende 
Juli und Anfang August in Puppen, aus denen nach etwa vier- 
wöchiger Rube der Käfer hervorgeht, welcher bis zum näch- 
sten Frühjahr an seiner Geburtsstätte verbleibt. Nach dem 10. Sep- 
tember habe ich bis jetzt niemals Puppen mehr gefunden. 


3. Agriotes aterrimus L. 
Larve: bis 25 Mill. lang und bis 2.5 Mill. dick, gelbbraun, 
Kopf, Thorax und das Afterglied röthlichbraun bis rothbraun, 
merklich dunkler als die übrigen Leibesglieder. Bauchseite heller 


156 Th. Beling: beitrag zur 


gefärbt. Kopf vierseitig, doppelt so breit als lang, an den Seiten 
gerundet, nach vorn hin abgeschrägt oder verdünnt, röthlichbraun, 
glänzend, äufserst fein und unregelmäfsig rissig, fein und weitläufig - 
punktirt, mit mehreren grubenförmigen Eindrücken, in der Mitte 
mit einer von feinen Linien umgrenzten elliptischen Längsfigur, im 
Uebrigen mit einigen bräunlichen, langen, steifen, steilabstehenden 
Haaren besetzt. Fühler dreigliedrig, erstes Glied stielrund, sehr 
plump, an der Spitze etwas keulig verdickt; zweites Glied kaum 
halb so lang und nur etwa halb so dick als das erste; 3tes Glied 
ganz dünn, ein griffelförmiges, mit einem kurzen, steifen, nach 
vorwärts gerichteten Haar gekröntes Spitzchen. Mandibeln schwarz- 
braun, plump, an der Spitze etwas sichelförmig gebogen, an der 
Innenseite unterhalb der Mitte mit einem kleinen gebogenen Zahne. 
Die goldgelb bebürstete Stirnkante mit drei schwarzbraunen kur- 
zen stumpflichen Zähnen. Unterseite des Kopfes mit vier bis über 
die Mitte hinausreichenden Längsfurchen, von denen die mittleren 
beiden ziemlich parallel laufen und die beiden äufseren tieferen 
hinterwärts in einem Bogen sich vereinigen. Maxillen ein kurzer, 
dicker Stamm mit einem langen kegelförmigen viergliederigen äus- 
seren und einem zweigliederigen inneren Taster. An dem vier- 
gliederigen äulseren Taster ist das erste Glied kurz und dick, das 
zweite etwas länger aber merklich dünner, das dritte weit dünner 
als das zweite, von ziemlich gleicher Länge mit dem ersten Gliede, 
das vierte Glied von gleicher Länge mit dem dritten, stielrund, 
ganz dünn, kegelig oder auch stumpflich zugespitzt; die 3 ersten 
Glieder dieses Tasters sind mit einzelnen steifen abstehenden Wim- 
perhaaren besetzt. Die beiden Glieder des inneren Maxillartasters 
sind von ziemlich gleicher Länge, aber das zweite ist dünner als 
das erste. Kinn häutig, hell, nach oben hin verschmälert. Unter- 
lippe vierseitig, an der Spitze stark erweitert und doppelt so breit 
als lang, unterwärts mit einzelnen steifen Haaren besetzt, mit zwei 
zweigliedrigen Tastern, deren erstes Glied stielrund, plump, an der 
Spitze etwas verdickt, Glied 2 eben so lang aber kaum halb so 
dick, stielrund und nach oben hin kegelig verdünnt ist. Zunge ein 
ganz kurzer oder seichter gerundeter Höcker mit zwei kurzen, 
steifen, nach vorn hin gerichteten und mit ihren Enden gespreizt 
stehenden Haaren. Prothorax lang, vierseitig, vorn so breit als 
hinten, braunroth, mit breitem dicht und ziemlich tief längsnadel- 
rissigen Vorder- und Hintersaume, glatt, etwas glänzend, äufserst 
seicht und fein unregelmäfsig nach verschiedenen Richtungen hin 
nadelrissig, Meso- und Metathorax zusammengenommen kürzer 


Metamorphose der Elateriden. 137 


und mitunter kaum halb so lang als der Prothorax, ebenso wie 
dieser gefärbt, mit breiten, längsnadelrissigen Hintersäumen und 
äufserst feiner und weitläufiger Punktirung. Beine kurz, Hüften 
dick und plump, mit den Spitzen gegeneinander geneigt, die fol- 
senden drei Glieder allmälig dünner, an der Spitze der Innenseite 
mit je zwei kurzen Längsreihen kammförmig gestellter brauner, 
platter Dornenzähne; die Endkralle ziemlich lang, spitz, mälsig 
gebogen. Die Hinterleibsglieder von den vorderen zu den hinte- 
ren, mit Einschluls des Sten an Länge allmälig etwas zunehmend. 
Die ersten acht Hinterleibsglieder an der Oberseite braungelb oder 
gelbbraun, glatt, glänzend, etwas gröber und dichter als die Tho- 
raxglieder punktirt, nach verschiedenen Richtungen hin fein rissig, 
mit breiten, scharf abgesetzten, dunkleren, längsnadelrissigen Hin- 
tersäumen, am Vorderrande zu beiden Seiten der Rückenmitte mit 
einem schmalen, längsnadelrissigen, dunkelrothbraunen und durch 
diese seine Färbung sich scharf abhebenden Quereindrucke, der 
sich vom Seitenrande bis etwa zur Hälfte der Rückenmitte er- 
streckt, und von dessen unterem Ende eine gerade braune einge- 
drückte Linie nach hinten hin bis über die Längsmitte der Rücken- 
schiene hinaus zieht. An den vorderen Gliedern erscheint der ge- 
dachte Quereindruck am intensivsten gefärbt, und derselbe erstreckt 
sich an den Thorax- und den ersten Hinterleibsgliedern öfter ohne 
Unterbrechung über die ganze Breite des Gliedes. Innerhalb des 
Quereindrucks und zwischen demselben und dem unterhalb noch 
in der Rückensehiene befindlichen, etwas schräg stehenden brau- 
nen Stigma stehen einzelne ziemlich lange Wimperhaare. In der 
Nähe des Hinterrandes eines jeden der ersten acht Hinterleibsglie- 
der drei weit von einander entfernte grubige Punkte in Querreihe, 
mit je einem von dem grubigen Punkte ausgehenden langen Wim- 
perhaar. Bauchseite der Hinterleibsglieder fein und weitläufig 
punktirt. Afterglied um ein Drittel bis die Hälfte länger als das 
vorhergehende Glied, dunkel gelbbraun ins Rothbraune, kegelför- 
mig, stark ausgebaucht, plump, meist etwas dicker als die vorher- 
gehenden Leibesglieder, der Länge und Quere nach unregelmäfsig 
seichtfurchig oder gerunzelt, in der hinteren Hälfte mit langen 
bräunlichen, steil abstehenden dünnen Haaren weitläufig besetzt, 
in eine abgesetzte, dicke, stumpfe, knotige, schwärzlichbraune, 
griffelartige, kurze Spitze oder Warze endend. Die sehr kurze 
Afterröhre an der Unterseite des letzten Leibesgliedes in der Spitze 
eines nieht bis zum vierten Theile der Länge reichenden; von ei- 
ner erhabenen kielartigen Linie gebildeten Bogens befindlich. Den 


135 Th. Beling: Beitrag zur 


Hinterleib entlang, auf der Grenze zwischen Bauch- und Rücken- 
schienen, eine schmale helle Linie. 

An der plumpen Gestalt und dunkelen Färbung des After- 
gliedes sowie an dessen diekem warzenförmigen Endgriffel wird 
die Larve sogleich erkannt. 

Puppe: bis 16 Mill. lang, 3.5 Mill. breit, schlank, schmutzig 
gelblich, zarthäutig. Der stark glänzende Thorax lang vierseitig, 
an den Seiten etwas gerundet, um ein Drittel bis die Hälfte län- 
ger als breit, nach vorn hin ein wenig verschmälert, mit lang aus- 
gezogenen, am Ende fast spatelförmig erweiterten, gerundeten Hin- 
terecken, und auf jeder derselben sowie auch in der Nähe jeder 
Vorderecke mit einer langen dünnen, gebräunten und gebogenen 
dornenförmigen Borste. Hinterende des Halsschildes in der Mitte 
mit zwei ähnlichen, etwas schwächeren, gleichfalls gebogenen, ziem- 
lich nahe beisammen stehenden Borsten. Der neungliedrige Hin- 
terleib am vierten Gliede am breitesten, nach beiden Enden hin 
etwas verschmälert, und zwar nach hinten hin mehr als nach vorn. 
Letztes Leibesglied am Ende keilförmig zusammengedrückt, an je- 
der Ecke der keilförmigen Kante mit einem kurzen, dickbasigen, 
sehr spitzen Dorn. Flügelscheiden bis Mitte des 4ten, Fufsschei- 
den bis Mitte des öten Hinterleibsgliedes, Fühlerscheiden wenig 
über die ausgezogenen Hinterecken des Halsschildes hinausreichend. 

Die Larven, welche nach Schioedte Naturh. Tidsskrift 1870. 
III. 6. p. 515 in faulen Stämmen leben sollen, fand ich bisher sehr 
vereinzelt vorzugsweise in Erde innerhalb des Waldes, sowohl in 
Laubholz- wie in Fichtenbeständen, und nur einmal in einem mor- 
schen Schwarzerlen-Stocke. Aus einer am 20. Juni in einer Erd- 
erhöhung in einem Fichtenbestande aufgefundenen Larve ging am 
1. Sept., und aus einer anderen am 12. Juni aus einem Buchen- 
walde mitgenommenen Larve am 19. Aug. der fertige Käfer hervor. 


4. 'Agriotes lineatus L. 

Larve: bis 20 Millm. lang und bis 2 Millm. dick, stielrund, 
schlank, blalsbräunlich gelb. Kopf vierseitig, breiter als lang, ver- 
hältnilsmälsig grols, braungelb, dunkler als der übrige Körper, in 
der Mitte mit einem ovalen Längseindrucke, unregelmälsig und un- 
deutlich punktirt; Vorderrand des Kopfschildes inmitten der Man- 
dibeln mit drei kleinen spitzen Zähnen, von denen öfter der mit- 
telste der grölsere ist. Fühler kurz, kegelig, dreigliederig; erstes 
Fühlerglied dick, glashell, kahl; zweites Glied braun, in der Mitte 
verdickt, eben so lang aber dünner als das erste Glied, an der 


Metamorphose der Elateriden. 139 


Aulsenseite gegen die Spitze hin mit zwei steifen abstehenden 
Haaren; 3tes Fühlerglied braun, merklich dünner und kürzer als 
das zweite, mit einem dünnen, walzigen Spitzchen und mit einem 
langen, einem kaum halb so langen dieken und zwei ganz kurzen 
dünnen Haaren, welche sämmtlich nach vorwärts hin abstehen. 
Mandibeln klein, schwarzbraun, an der Spitze sichelförmig einwärts 
gebogen, an der Innenseite im unteren Drittheil mit einem kleinen 
gebogenen spitzen und im oberen Drittheil nahe der Spitze mit 
einem kurzen, breitbasigen, stumpflichen Zahne. Unterseite des 
Kopfes mit 4 Längsfurchen, von denen die beiden mittleren nach 
hinten hin ein wenig convergiren und nicht ganz bis zu dem Bo- 
gen reichen, in welchem die beiden äufseren Längsfurchen sich 
etwas hinter der Längenhälfte des Kopfes vereinigen. Maxillen 
ein kurzer, dieker, mitunter sehwärzlicher, wasserheller Stamm mit 
einem äufseren 4gliederigen und einem inneren 2gliederigen Taster 
an jeder Seite Am 4gliederigen Taster ist das zweite Glied so 
dick, aber etwas länger als das erste, beide sind braun, an der 
Spitze glashell und daselbst mit ein bis zwei aufwärts gerichteten 
steifen Haaren besetzt, 3tes Glied kürzer u. dünner als das 2te, braun; 
viertes Glied ein dünnes, stumpfliches, braunes Spitzchen. Die 
beiden Glieder des 2gliederigen Maxillartasters sind von ziemlich 
gleicher Länge, das 2te tonnenförmig, an der gerade abgestutzten 
Spitze mit drei langen, klauenförmig aufgesetzten Haaren. Unter- 
lippe oval, nach oben hin erweitert, an der Unterseite mit zwei 
langen, steifen, abstehenden und mit ihren Spitzen divergirenden 
Haaren, an der Spitze oder am Ende mit zwei 2gliederigen Ta- 
stern, deren erstes Glied dick, an der Spitze mit 2 steifen Haaren 
besetzt, das 2te Glied ziemlich ebenso lang aber ganz dünn, oval 
und an der Spitze etwas stumpflich, gleich dem Endgliede des 
viergliederigen Maxillartasters ist. Prothorax so lang als Meso- 
und Metathorax zusammengenommen, am Vorderrande mit einem 
breiteren, am Hinterrande mit einem schmaleren, an der Innenseite 
durch eine feine bräunliche Linie begrenzten, längsnadelrissigen 
Quersaume. Meso- und Metathorax gleich den ersten acht Hinter- 
leibsgliedern, nur am Hinterende der Rückenschilde mit einem sol- 
chen Quersaume. Beine mit dicken, verhältnilsmälsig langen, blas- 
sen, parallel stehenden, nur durch einen schmalen Zwischenraum 
getrennten, an der Spitze aulsen mit einigen breiten braunen Bor- 
stenzähnen besetzten Hüften. Die drei dann folgenden Beinglieder 
unter sich von ziemlich gleicher Länge, aber an Dicke immer ge- 
ringer, an ihrer Innenseite mit breiten braunen Borstenzähnen in 


140 Th. Beling: Beitrag zur 


mehrentheils kammförmiger Anordnung besetzt, in eine dünne, 
gebogene, schwarzbraune Kralle endend. Die ersten acht Hinter- 
leibsglieder an jeder Seite mit einem kleinen, etwas ovalen, brau- 
nen, noch in der Rückenschiene stehenden Stigma, an Länge all- 
mälig etwas zunehmend, an der Oberseite fein und weitläuftig un- 
regelmäflsig punktirt, an den Seiten mit langen abstehenden gelb- 
lichen Haaren besetzt, am Vorderende zu jeder Seite der Breiten- 
mitte des Rückens mit einem ganz seichten, schwach und unregel- 
mälsig längsgerieften, rinnenförmigen Quereindrucke. Unterseite 
der Hinterleibsglieder mit ähnlichen, aber etwas kürzeren Haaren 
dünner besetzt. Afterglied fast so lang als die beiden vorherge- 
henden Hinterleibsglieder zusammengenommen, conisch paraboloi- 
disch oder ausgebaucht, in der Rückenschiene an der Basis jeder- 
seits mit einem verhältnifsmälsig sehr grofsen, etwas ovalen, mit- 
unter fast kreisrunden, schwarzbraun gerandeten, resp. umwasche- 
nen, sehr auffälligen und charakteristischen Luftloche, von welchem 
eine eingedrückte, etwas bogige Linie bis fast zur Mitte des After- 
gliedes zieht. Inmitten der hiernach vorhandenen beiden After- 
glied-Linien in der Regel noch zwei genähert stehende, ziemlich 
parallele, nach hinten hin mit jenen erstgedachten gleichlange, 
nicht ganz bis zum Vorderrande des Gliedes reichende eingedrückte 
Linien. Das gebräunte Ende des Aftergliedes trägt einen ganz 
kurzen schwarzbraunen Stachel. Die lange Afterröhre steht in der 
Spitze eines von einer ungefärbten, kielförmig erhabenen Doppel- 
linie gebildeten Spitzbogens, der etwa bis zur Längsmitte des Glie- 
des reicht. 

Die in der Land- und Forstwirthschaft durch Beschädigung 
und Zerstörung von Pflanzen, insbesondere deren Wurzeln schon 
vielfach nachtheilig gewordene Larve ist an den grofsen, dunkel 
umsäumten Luftlöchern des Aftergliedes sogleich erkennbar. Die 
von Bouch& in seiner Naturgeschichte der Insecten, Berlin 1834 
S. 136, dem Elater lineatus zugeeignete Larve gehört nicht hier- 
her, erinnert vielmehr nach der Beschreibung von Körperbeschaf- 
fenheit und Lebensweise am meisten an eine Limonius-Larve. 

Puppe: bis 12 Mill. lang, 3 Mill. breit, milchweils, nach hin- 
ten hin kegelig verschmälert. Thorax vierseitig, an den Seiten 
etwas gerundet, so lang als breit, mit zapfenförmig ausgezogenen 
langen breiten, fast spatelförmigen Hinterecken, und auf dem stum- 
pfen Ende einer jeden dieser Hinterecken mit einer steil aufwärts 
gerichteten steifen, dornenförmigen, an der Spitze gebräunten Borste. 
Am Vorderende des Halsschildes, jederseits unweit der Vorderecke, 


Metamorphose der Elateriden. 141 


eine gleiche, steil abstehende Borste. Ende des neungliederigen 
Hinterleibs mit zwei ziemlich langen, seitwärts gespreizten, an der 
Spitze gebräunten, weit von einander entfernten borstenförmigen 
Dornen. Flügelscheide bis zur Mitte, Fufsscheiden bis Ende des 
4ten Hinterleibsgliedes reichend. 

Die Larven finden sich überall in Feldern, Wiesen und auch 
in Wäldern, leben in der Erde nahe unter der Oberfläche und näh- 
ren sich von pfianzlicher und thierischer (insbesondere Puppen und 
Larven anderer Insekten) Kost, im Nothfall aber auch von blofser 
Erde; sie verwandeln sich nach mehrjähriger Lebensdauer in der 
Regel im Juli oder in den ersten Tagen des Monat August in 
Puppen, aus denen nach 3- bis 4wöchiger Ruhe der bis zum 
nächsten Frühjahr an seiner Geburtsstätte verbleibende Käfer her- 
vorgeht. 


5. Agriotes obscurus L. 


Die Larven gleichen in Beschaffenheit und Lebensweise ganz 
und gar denjenigen von Agriotes lineatus L., sie scheinen etwas 
stärker und dichter punktirt und gerunzelt zu sein, etwaige son- 
stige charakteristische Unterschiede zwischen beiden bleiben noch 
zu constatiren. 

Puppe: 12 Mill. lang und 3 Mill. breit, milchweils, mit kege- 
lig verschmälertem Hinterleibe. Thorax um die Hälfte breiter als 
lang, stark polsterförmig gewölbt, am Hinterende zu beiden Seiten 
der Mittelrinne mit einer kleinen knotigen Erhöhung, auf den Vor- 
derecken und auf den lang spatelförmig ausgezogenen Hinterecken 
mit ähnlichen dornenförmigen Borsten:- wie die Puppe von Agriotes 
lineatus. Schildchen grols, halb oval. Drittes bis sechstes Glied 
des 9gliederigen Hinterleibs an jeder Seite nach hinten hin etwas 
zahnförmig erweitert. Flügelscheiden bis Mitte des vierten, Fuls- 
scheiden bis Mitte des fünften Hinterleibsgliedes, Fühlerscheiden 
bis etwas über die Kniee der Mittelbeine hinausragend. Fühler- 
glieder so lang als breit. 

Aus einer kurzen gedrungenen, an jeder Leibesseite mit einem 
hellen Längsstreifen zwischen Rücken- und Bauchschienen versehe- 
nen, sonst aber der Larve des A. lineatus völlig ähnlichen und da- 
für auch von mir gehaltenen Larve, welche ich am 4. Juli aus ei- 
nem alten Composthaufen im Felde mit zu Hause nahm, war in 
dem Züchtungsglase am 14. Aug. ein A. obscurus L. hervorgegangen. 
Auflserdem züchtete ich den Käfer noch einige Male aus aufgefun- 
denen Puppen. 


142 Th. Beling: Beitrag zur 


6. Agriotes pallidulus ll. 

Larve: bis 9 Mill. lang, 1 Mill, dick, stielrund, schlank, in- 
tensiv gelb, im Vergleich mit anderen Elateriden -Larven sehr be- 
weglich. Kopf etwas dunkeler gefärbt als der übrige Körper, vier- 
seitig, glatt, wenig breiter als lang, fast quadratisch, kaum schma- 
ler als der nach hinten hin etwas erweiterte Prothorax an seinem 
hinteren Ende, im vorderen Theile mit einigen kurzen furchenarti- 
gen Längseindrücken. Fübler sehr kurz, kegelig, dreigliederig. 
Mandibeln schwarzbraun, klein, mit wenig sichelförmig einwärts 
gebogener stumpfiicher Spitze, verhältnilsmälsig plump, an der In- 
nenseite gegen die Spitze hin etwa bei ein Drittheil von oben 
herab mit einem ganz seichten stumpflichen Zähnchen. Unterseite 
des Kopfes mit vier tiefen Längsfurchen, von denen die beiden 
mittleren genähert stehen und nach hinten hin etwas convergiren, 
die beiden äufseren sich jenseits der Längsmitte in einem Bogen 
vereinigen. Maxillen und Unterlippe sehr klein, erstere auf dem 
glashellen Stamm jederseits mit einem vier- und einem zweigliede- 
rigen Taster, letztere mit zwei 2gliederigen Tastern. Prothorax 
erheblich länger als der Kopf und so lang wie Meso- und Meta- 
thorax zusammengenommen, ersterer am Vorder- und Hinterende, 
die übrigen beiden Thoraxglieder aber nur am Hinterrande mit ei- 
nem kaum abgesetzten schmalen, äulserst fein längsnadelrissigen 
Quersaume. Alle Thoraxglieder sowie auch der Kopf mit einzel- 
nen hellen, theils längeren, theils kürzeren, steil abstehenden Haa- 
ren beseizt. Beine kurz, kegelig, Hüften kurz und dick, nahe bei- 
sammen stehend, die übrigen drei Beinglieder schlank, das folgende 
immer dünner als das vorhergehende, an der Innenseite mit brau- 
nen Borstenzähnen und einzelnen langen Haaren mehrentheils rei- 
hig, besetzt, in eine lange dünne, gegen die Spitze hin mälsig ge- 
bogene Kralle endend. Die neun Hinterleibsglieder von den vor- 
deren zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, die 
ersten acht am Hinterende mit einem wenig, abgesetzten, dunkle- 
ren, äulserst fein längsnadelrissigen Quersaume, in ähnlicher Weise 
wie die Thoraxglieder und der Kopf behaart. Die Rückenschie- 
nen aller Leibesglieder sehr seicht aber dicht punktirt und schwach 
gerunzelt. Afterglied kegelförmig, fast so lang als die beiden vor- 
hergehenden Hinterleibsglieder zusammengenommen, wit einzelnen 
langen blassen, steil abstehenden Haaren besetzt, welche nach dem 
Ende hin mehr zusammengedrängt und daselbst auf ganz kleinen 
bräunlichen, in Querreihen geordneten Warzen stehen. Ende des 
Aftergliedes mit einer ganz kurzen, braunen, kegelförmigen Spitze. 


Metamorphose der Elateriden. 143 
Afterröhre abgestutzt kegelig, der Basis nahe gerückt und etwa 
ein Drittheil der ganzen Gliedlänge von dieser entfernt, von einer 
bogigen, kielförmig erhabenen Doppellinie umgrenzt. Die Larve 
wird an ihrer intensiv gelben Färbung, der fadenförmigen Beschaf- 
fenheit, der aufsergewöhnlichen Beweglichkeit und dem Aufenthalte 
im Ackerlande erkannt. 

Puppe: bis 6 Mill. lang und 1 Mill. dick, gelblichweils, fein 
und ziemlich dicht behaart, nach hinten hin kegelig verschmälert. 
Der behaarte Halsschild vierseitig, länger als breit, an den Seiten 
etwas gerundet, in der Mitte polsterartig gewölbt, an jeder Vorder- 
ecke mit einer langen, steil abstehenden steifen gelblichen Borste; 
die beiden Hinterecken des Halsschildes in zwei lange spitze Zähne 
ausgezogen, und am Ende eines jeden dieser beiden Zähne eine 
ähnliche steil abstehende Borste, wie an den Vorderecken des Hals- 
schildes. Hinterleib neungliederig, das Afterglied in zwei gabelig 
divergirende, nadelförmige, lange dünne, an der Spitze gebräunte 
Dornenzähne endend. Augen an der schon etwas weiter in der 
Ausbildung zum Käfer vorgeschrittenen Puppe als braune Flecke 
durchscheinend. Flügelscheiden bis Anfang des 4ten, Fufsscheiden 
bis Anfang des 5ten Hinterleibsgliedes reichend. 

Die Larve fand ich nicht selten in bindiger Ackererde auf 
Feldern, nur einmal in mehreren Exemplaren unter Gebüsch eines 
Bachufers gleichfalls in bindiger Erde. Sie ernähren sich wie an- 
dere Agriotes-Larven von vegetabilischen und thierischen Substan- 
zen, auch von humoser Erde, und verpuppen sich zu Ende Mai 
und Anfang Juni. Die Puppenruhe dauert durchschnittlich etwa 
drei Wochen und der fertige Käfer erscheint gegen Ende des Mo- 
nats Juni. 


7. Dolopius marginatus L. 


Larve: bis 15 Mill. lang und bis 1.6 Mill. dick, stielrund, 
ziemlich schlank, bräunlichgelb, glänzend, gleichmälsig fein und dicht 
punktirt. Kopf nach vorn hin wenig verschmälert, breiter als lang, 
etwas dunkeler als die Thorax- und Hinterleibsglieder, im vorde- 
ren Theile abgeschrägt und daselbst mit zwei breiten flachen Längs- 
furchen. Fühler dreigliederig, erstes Glied kurz und dick, plump, 
an der Spitze verdickt und daselbst an der Aufsenseite mit einem 
schräg abstehenden steifen Haar, zweites Glied walzenförmig, kurz, 
weit dünner als das erste Glied, an der Spitze gerundet, drittes 
Glied doppelt so lang als das zweite, walzenförmig. Mandibeln 
klein resp. kurz, schwarzbraun, mälsig sichelförmig gebogen, mit 


144 Th. Beling: Beitrag zur 


plumper Basis und stumpflicher Spitze, an der Innenseite etwa in 
der Mitte mit einem ganz kleinen höckerförmigen Zahne; inmitten 
der Mandibeln am Stirnrande ein kleiner spitzer schwarzbrauner 
Zahn. Unterseite des Kopfes mit den gewöhnlichen vier Längs- 
furchen, von denen die mittleren beiden, genähert stehenden nach 
hinten hin etwas convergiren, die äufseren beiden sich hinter den 
mittleren in einem Bogen vereinigen. Maxillen ein dicker Stamm 
mit einem viergliedrigen äulseren und einem kürzeren zweigliedri- 
gen inneren Taster an jeder Obenecke. Die vier Glieder des äus- 
seren Maxillartasters walzenförmig, das erste Glied das längste, das 
zweite kürzer und dünner, das dritte Glied nicht ganz halb so lang 
wie das erste und weit dünner als das zweite, viertes Glied ‚so 
lang als das dritte aber erheblich dünner, an der Spitze gerundet; 
das 2te und 3te mit einigen steifen Haaren besetzt, die indessen 
mitunter auch fehlen. Von den beiden Gliedern des zweigliederi- 
gen Maxillartasters ist das 2te wenig kürzer als das erste, auch 
etwas dünner und an der gerundeten Spitze mit einigen ganz kur- 
zen steifen Haaren besetzt. Unterlippe kurz, vierseitig, nach oben 
hin erweitert, an jeder Obenecke mit einem 2gliederigen Taster, 
dessen erstes Glied dick und walzenförmig, das 2te weit dünner, 
nur halb so dick aber etwas länger ist. Innerhalb der beiden 
Lippentaster zwei braune steife, nach vorwärts gerichtete Haare 
auf schwacher Wölbung. Prothorax so lang wie Meso- und Meta- 
thorax zusammengenommen, ersterer am Vorder- und Hinterrande, 
die letzteren beiden aber sowie auch die ersten acht der neun Hin- 
terleibsglieder am Hinterrande mit einem verhältnilsmälsig ziemlich 
breiten, längsnadelrissigen, in der Regel etwas dunkeler gefärbten 
Quersaume. Die Thorax- und. die ersten acht Hinterleibsglieder 
mit sehr seicht und unscheinbar fein und gleichmäfsig dieht punk- 
tirten Rückenschienen, welche mit einzelnen langen, dünnen, steil 
abstehenden blassen Haaren besetzt sind. Die in den Vorderecken 
der Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder befindlichen 
Stigmen braun, ganz klein und unscheinbar. Vorderrand der 
Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder ohne die sonst 
gewöhnlichen Quereindrücke. Afterglied fast rein kegelförmig, we- 
nig ausgebaucht, fast doppelt so lang als das vorhergehende Hin- 
terleibsglied, am hinteren Ende mit mehreren Reihen kleiner ge- 
bräunter Warzen umgeben, von denen sich zwei an der Spitze 
stark genäherte Reihen und eine etwas weiter nach vorn hin ent- 
fernte Reihe besonders bemerkbar machen. 
(Fortsetzung folgt.) 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I.] 


Neue .Halipliden 


beschrieben von 


E. Wehncke in Harburg. 


l. Cnemidotes mezicanus: Subovatus, testaceo-cinereus, 
prothorace profunde punctato, in basi utringue macula nigra no- 
tata; elytris anlice profunde postice subtiliter striato-punctatis, in- 
terstitiis laevibus, sutura et apice maculisque sex disci nigris. — 
Long. 3% mill. 

Den nordamerikanischen Arten sehr ähnlich, ebenso gezeich- 
net, aber durch einen länglicheren Körper abweichend. 

In der Form dem C. edentulus Lec. am ähnlichsten, aber durch 
den ganz gelben Kopf, welcher nebst dem Halsschilde dichter und 
stärker punktirt ist, leicht zu unterscheiden. 

-Mexico. Von Flohr gesammelt. 


2. Haliplus nigrolineatus: Ovalis, griseo-testaceus, protho- 
race basi apiceque punctalo, punctis nigris; elytris striato-punctatis, 
nigro-lineatis, interstituis sparsim punctulatis. — Long. 4 mill. 

Eine durch die schwarz gestreiften Flgd. sehr ausgezeichnete 
Art, fast von der Grölse des A. fulvus Fbr. 

Länglich oval, von blafs rothgelber Farbe, der Kopf ist überall 
dicht punktirt, das Halsschild am Vorder- und Hinterrande ziem- 
lich dicht, in der Mitte weitläufiger schwarz punktirt. Flgd. hin- 
ter den Schultern schwach erweitert, schwarz gestreift, die Streifen 
mit Reihen ziemlich starker Punkte versehen. Prosternum breit 
weitläufig punktirt, die Seiten gerandet. 

Montevideo. Von Branden mitgetheilt. 


3. Haliplus siculus: Elongato-ovalis, pallide flavus, capite 
thoraceque testaceis, hoc antice posticeque crebre in medio sparsim 
punctato, elytris striato - punctatis, interstitüs parce punctatis. — 
Long. 4 mill. 

Hellen Exemplaren des H. guttatus Aube sehr ähnlich, doch 
ist diese Art etwas grölser, sparsamer und feiner punktirt und die 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 10 


146 E. Wehncke: über 


Flgd. sind ohne dunkle Flecken. Von länglich ovaler Form, hell- 
gelb, Kopf und Halsschild röthlichgelb. Kopf dicht und fein punk- 
tirt, das Halsschild vorn und hinten dicht, die Mitte nur sehr spar- 
sam punktirt, am Hinterrande mit einer Reihe gröflserer Punkte 
versehen. Flgd. punktirt - gestreift, die Punkte sind an der Basis 
ziemlich grols und werden nach hinten feiner. Die Zwischenräume 
sind einzeln punktirt. Die Unterseite mit den Beinen und Fühlern 
hellgelb. ; 
Sieilien. Von Kläger mitgetheilt. 


4. Haliplus Brandeni: Rotundato-ovalis, rufo-testaceus, pro- 
thorace punctato antice macula fusco, elytris profunde striato-pun- 
ctatis fusco-lineatis, interstitiis sparsim punctulatis. Long. 34 mill. 

Von der rundlichen Form des H. yravidus Aube, etwas grölser 
und durch die hellere Farbe unterschieden. 

Von rötblich gelber Farbe, Kopf und Halsschild ziemlich dicht 
und stark punktirt, doch ist die Punktirung auf der Mitte des Hals- 
schildes etwas weitläufiger als an den Rändern, und in der Mitte 
am Vorderrande befindet sich ein bräunlicher Fleck. 

Flged. in den Schultern erweitert, nach hinten stark verschmä- 
lert. Die Punktreihen stehen theilweise auf schwarzen Linien, die 
zuweilen zusammenflielsen. Die Punkte sind an der Basis stark 
und werden nach hinten allmählig feiner. Die Unterseite ist stark 
punktirt, das Prosternum breit, an den Seiten gerundet. 

Domingo. Herrn Branden zu Ehren benannt, dem ich diese 
Art verdanke. 


Neue Dytisciden 
beschrieben von 


E. Wehncke. 


1. Hydrocoptus Koppi: Oblongo-ovalıs, convezus, testaceus, 
nitidus; elytris fuseis, margine lateral vittague media dorsali brevi 
pallidis, sparsim punctatis, corpore subtus impunctato.. — Long. 
2+ mill. 

Von H. seriatus Sharp, dem die Art am nächsten steht, durch 
geringere Grölse und sparsamere Punktirung unterschieden. 

Länglich oval, gelblich roth, der Scheitel sowie der Vorder- 
rand des Halsschildes bräunlich. Flgd. braun, vorn fein und sehr 


neue Dytisciden. 147 


spärlich, hinten tiefer und dichter punktirt, ein kurzer Längsstrei- 
fen auf der Scheibe sowie der Rand gelblich roth. Die Unterseite 
nicht punktirt und nebst den Beinen und Hüften gelblich. 

Addah (Westafrika). 

Von dem Missionair Kopp, nach dem ich diese Art benannt 
habe, gesammelt. Ich verdanke diese sowie verschiedene andere 
Arten aus derselben Gegend Hrn. Simon in Stuttgart. 

2. Hydrocoptus Sharpi. Oblongo-ovalis, convexus, nitidus, 
rufo-testaceus; elytris nigris, margıne laterali, fascia transversa 
parva ante apicem vittaque subsuturali utringue abbreviata flavis, 
disco subtiliter punctato-striatis, strüs basi et ante apicem evanes- 
centibus. — Long. 5 miill. 

H. bivittis Motsch. aus Indien verwandt, durch die dunklere 
Farbe der Flügeldecken, feinere Punktirung und einfarbig gelben 
Kopf und Halsschild unterschieden. Länglich-oval, Kopf u. Hals- 
schild gelblichroth, der Vorderrand des letzteren mit einer Punkt- 
reihe, der Hinterrand mit einzelnstehenden Punkten versehen. 
Flgd. schwarz, der Seitenrand, eine kleine Querbinde vor der Spitze 
mit dem Seitenrande zusammenhängend, die Naht jedoch nicht er- 
reichend, sowie ein Längsstreifen auf der Mitte neben der Naht 
gelb. Die Punktreihen sind fein und verschwinden vorn und an 
der Spitze. 

Borneo. Von Grabowsky gesammelt. 

Aus Java, Borneo und Indien besitze ich einen Hydrocoptus 
in grölserer Anzahl, den ich für Aydroporus rubescens Clark aus 
Java halte, da die Beschreibung von Clark, Kopf und Halsschild 
rufis, Flügeldecken rufo-ferrugineis etc. gut auf dieses Thier palst. 
Meistens sind die Filed. einfarbig, zuweilen jedoch mit einem gel- 
ben Streifen auf der Mitte gezeichnet. 

Sharp beschreibt nun in seiner Monographie als H. rubescens 
Clark ein einfarbig bräunliches Thier, wovon mir Stücke aus Java 
und Sumatra vorliegen, die von Sharp determinirt wurden. 

Diese Exemplare sind nicht nur anders gefärbt, sondern un- 
terscheiden sich auch in der Form, die etwas gewölbter und brei- 
ter ist, sowie durch die im Grunde nicht so dicht chagrinirte, da- 
her stärker glänzende Oberseite von dem wirklichen rubescens. 

Ich nenne diese Art distinetus. 

H. rufulus Motsch., von dem ich einige von Motschulsky an 
Thorey gesandte Expl. aus Indien besitze, gleicht in der Form di- 
stinctus, doch sind die Flgd. dunkler gefärbt, und namentlich viel 
stärker punktirt. 

10R 


148 E. Wehncke: über 


Von H. subvittatus Motsch. D. E. Ztschr. 1853 p. 43 entnahm 
ich gleichfalls aus derselben Sendung einige Exemplare aus Cey- 
lon. Diese wurden mir von Sharp als vittatus Sharp benannt. Sie 
gleichen H. rubescens Clark, sind aber flacher in Form, glänzender, 
und die Flgd. dunkler gefärbt. 

Aus Indien besitze ich gleichfalls diese Art. 


3. Canthydrus bisignatus. Ovalis, postice altenuatus, lae- 
vis, nitidus testaceus, elytris brunneis, macula parva pone medium 
testacea, antennis pedibusque flavescentibus. — Long. 24 mill. 

C. arabicus Sharp ähnlich, etwas schmaler und von hellerer 
Farbe. Länglich oval, nach hinten verschmälert, ganz glatt und 
glänzend, Kopf und Halsschild röthlichgelb, die Flgd. bräunlich, 
mit einer gelben Makel hinter der Mitte neben dem Seitenrande 
gezeichnet. Die Unterseite mit den Beinen und Fühlern gelblich. 

Addah (Westafrika). 


4. Canthydrus maculatus. Ovalis, postice attenuatus, nilt- 
dus, luevis, testaceus, elytris brunneis, margine basali, laterali et 
apicali pallidioribus, maculis tribus pallidis signatis; pedibus flaves- 
centibus. — Long. 2—24 mill, 

Etwas kleiner als die vorige Art, Kopf und Halsschild gelb- 
lichroth, Flgd. bräunlich, die Basis, der Seitenrand sowie die Spitze 
heller. Aufserdem zeigen sich auf jeder Flgd. drei helle Makeln, 
zwei hinter der Mitte (die äulseren mit dem Seitenrande verbun- 
den) und eine kleinere vor der Spitze. Unterseite bräunlich, Beine 
und Fühler gelb. 

Addah (Westafrika). 


5. Canthydrus Koppi. Oblongo - ovalis, postice attenuatus, 
nitidus, capite thoraceque rufis, hoc basi verticeque piceis, elytris 
nigricantibus, macula subquadrata humerali punctoque pone medium 
testaceis, antennis pedibusque rufis. — Long. 3 mill. 

Von länglich ovaler Form, nach hinten ziemlich stark verengt; 
Kopf und Halsschild röthlichgelb, der Scheitel und der Hinterrand 
des Halsschildes in der Mitte schwarzbraun. Flgd. schwarz, ein 
länglich viereckiger Fleck hinter den Schultern sowie eine runde 
Makel hinter der Mitte röthlichgelb. Auf der Unterseite ist der 
Bauch schwarz, die Fühler und Vorderbeine sind röthlichgelb, die 
Hinterbeine bräunlich. 

Addah (Westafrika). 


neue Dytisciden. 149 


6. Canthydrus javanus. Oblongo-ovalis, postice attenua- 
tus, nitidus, testaceus, elytris brunneis, laevissimis. — Long. 2! mill. 

C. flavus Motsch. sehr ähnlich, aber etwas kürzer und schmä- 
ler, die Flgd. dunkler gefärbt. 

Länglich oval, nach hinten stark verschmälert, nicht punktirt, 
stark glänzend; Kopf und Halsschild gelblich, die Fld. bräunlich. 

Unterseite mit den Fühlern und Beinen gelblich. 

Java. 

Canthydrus auritus Reg. = Semperi Wehncke. 


7. Hydrocanthus micans. Oblongo - ovalis, postice acumi- 
natus, nitidissimus supra nigro-castaneus, leviter aeneo-micans, sub- 
tus castaneus, antennis pedibusque testaceis. — Long. 54 mill. 

H. indicus Wehncke ähnlich, schmaler, dunkler gefärbt, mit 
etwas stärkeren Punktreihen auf den Flgd. Von länglich ovaler 
Form, nach hinten stark verschmälert, schwarzbraun mit Metall- 
schimmer, stark glänzend. Der Kopf, die Seiten des Halsschildes 
und der Flügeld. sowie die Unterseite etwas heller. Fühler und 
Beine gelblichroth. 

Addah (Westafrika). 


8. Derovatellus orientalis. Oblongo-ovalis, subtiliter pu- 
bescens, subtus brunneus, antennis pedibusque rufescentibus, capite 
thoraceque parce punctatis, rufo-testaceis, hoc in basi nigro bima- 
culato, elytris piceis, confertim punctatis. — Long. 32 mill. 

Mas: tarsis anticis articulis 2 primis dilatatis. 

Eine ausgezeichnete Art, die dem südamerikanischen D. len- 
tus Wehncke sehr ähnlich, aber durch die dunkeln Makeln an der 
Basis des Halsschildes sofort zu unterscheiden ist. Länglich oval, 
Kopf und Halsschild weitläufig punktirt und behaart, röthlichgelb, 
die Basis des Halsschildes mit zwei runden schwarzen Makeln ge- 


zeichnet. 
Flgd. schwarzbraun, dicht punktirt und behaart. 


Unterseite bräunlich, die Beine und Fühler gelblichroth. 

Beim Männchen sind die beiden ersten Glieder der Tarsen an 
den Vorderbeinen erweitert. 

Borneo. Von Grabowsky gesammelt. 


Anthicus blechroides Baudi nov. spec. 

Niger, nitidulus, parce albido-villosus, capite subquadrato tho- 
raceque postice fortiter constrieto et transverse sulcato fere laevi- 
bus, hujus lobo postico elevato, retrorsum producto; elytris in mare 
subovatis, convexis, apice spina armatis, in foemina oblongo sub- 
quadratis, planis, postice late truncatis; antennis basi, tibiis tarsis- 
que testaceis. 

Foemina coareticolli statura prope aequalis, mas minor, niger, 
nitidus, capite thoraceque parum, elytra modice dense villositate 
longiore albida obtecta. Caput maris, etiam pro statura, parvum, 
foeminae validias, lateribus cum oculis parum prominulis nee non 
basi subrectum, angulis postieis attamen sat rotundatis, in illo haud 
perspieue, in hae subtillime perparce punetulatum; antennae fere 
ut in coareticolli, at aliguantulum longiores, piceae, artieulis 2—7 
plus minusve testaceis; oris partes nigrae. Thorax capitis Jatitu- 
dine eaque haud longior, ante basin fortiter constrietus et trans- 
versim sulcatus, ad suleuli latera paulo densius subtillimeque al- 
bido-villosus, lobo antico fere globoso, latitudine perparum breviore, 
postico transverso, elevatulo, retrorsum media magis quam latera 
producto, margine basali utrinque subsinnato; nitidissimus, haud 
perspieue punctatus, plerumque basin versus nigro-piceus. Scutel- 
lum minutissimum. Elytra basi emarginatim truncata, humeris in 
mare paulo latius quam in foemina rotundatis, in illo obovata, 
convexiuscula, lateribus modice, plus minusve, apice fortius rotun- 
data, dorso antice subaequalia, ad angulum suturalem impressa, 
inde dehiscentia, spinula apicali minuta; in foemina longiora, pla- 
niuseula, lateribus usque prope apicem rectis, vix apice tantisper 
latiora, subtruncata, utpote fere ac in Carabicorum genere Blechro 
efformata: in utroque sexu subtiliter, parce obsoleteque punetulata. 
Corpus infra nitiduh, cum femoribus nigrum vel nigro - piceum, 
tibiis tarsisque plus minusve pallide testaceis; abdomen, in foemina 
praesertim densius pubescens. 

Thorax fere ut in praecedente constrietus, at a basi minus re- 
mote, sulculo transverso minus lato, lobo antico pro latitudine mi- 
nus brevi, postico angustiore; eodem retrorsum producto, margine 
ejus basali bisinuato inter congeneres insignis. Anth. blechroide, 
A. suleithorax Desbr. discedit statura majore, thorace latiore, basi 
attenuato, non autem constricto, margine postico late, aequaliter 
marginato, subarcuatim truncato, anteunis validioribus, elytris in 
utroque sexu similibus et spinula apicali armatıs. 

Ad Tiberiam in Palaestina D. Abeille. 

Flaminio Baudia Selve. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1855. Heft 1.] 


Adoretops, eine neue Rhizotrogiden-Gattung, welche 
die Ruteliden-Gattung Adoretus copirt, 
2 von 


Dr. @G. Kraatz. 


Von kürzerer, gedrungener Gestalt als Adoretus, der Kopf 
zwar kleiner, aber in sofern sehr ähnlich gebildet, als die ziemlich 
grolsen Augen zum Theil ähnlich frei liegen und die feine Stirn- 
kante die Vorderränder der Augen miteinander verbin- 
det, während bei Rhizotrogus u. s. w. die Stirnkante vom Hinter- 
rande des Auges (soweit er von oben sichtbar ist) aus verläuft, 
auch kräftiger ist. Der Kopf ist überhaupt bei Adoretus viel we- 
niger geneigt. Der Thorax ist verhältnilsmälsig länger (dagegen 
sind die Flügeldecken relativ merklich kürzer) als bei Adoretus, 
nach vorn und hinten weniger schwach verengt. Das Schildchen 
ist viel länger als bei Adoretus. Die Beine sind bei weitem nicht 
so kräftig wie bei Adoretus, die Vorderschienen mit drei starken, 
ziemlich gleichweit von einander entfernten Zähnchen bewaffnet, 
die Schienen, namentlich die Mittelschienen sehr kurz, die Tarsen 
um die Hälfte länger, die Krallen ganz anders gebaut wie bei La- 
stopsis und Adoretus. Bei Lusiopsis befindet sich an der Innen- 
seite der Kralle hinter der Mitte ein scharf vorspringendes Zähn- 
chen, bei Adoretops erscheint die Kralle bei flüchtigem Anblick 
einfach, bei genauerem an der Spitze gespalten, und zwar ist die 
eigentliche Kralle sehr kräftig, die Nebenkralle haarfein, nach 
aulsen liegend. Die Fühler sind achtgliedrig. 

Hiernach ist die Gattung sehr ausgezeichnet und leicht kennt- 
lich, da man nur die genannten beiden, ziemlich bekannten Gattun- 
gen in Vergleich zu bringen braucht. Meines Erachtens ist Ado- 


1) Die Gattung Rhizocolaz Motsch., welche in Lacordaire’s 
Gen. d. Col. ebensowenig erwähnt ist, wie Gnaphalosthetus, soll 
zehngliedrige Fühler und gespaltene Klauen haben; Motschulsky 
sagt: si le Rhiz. Sedakovii Mnh. est un Ahizocolax il pourrait Etre 
identique avec le conspersus; dieser soll aber nur 54 lin. lang sein, 
Sedakovii hat 64—7 lin. Nach Motschulsky ist auch sein Rhiz. 
pulchellus Elt. Ent. 1853 p. 46 von Pekiug ein Rhizocolar. 


152 G. Kraatz: über Adoretops. 


retops eine Nachahmung von Adoretus unter den Rhizotrogiden, 
da die typische kräftige Klauenbildung von Adoretus (und den Ru- 
teliden überhaupt) fehlt. 

Ich erhielt den Käfer früher einmal als Lasiopsis, mit dem er 
die Bildung der achtgliedrigen Fühler, sonst aber nichts gemein 
hat; es palst die kurze Beschreibung der Melolontha pera Zoubk. 
Bull. Mose. 1833. p. 523 vortrefflich auf ihn, die ich hier wieder- 
geben will: 

Toute testacee, couverte de poils jaunes. La tete et le cor- 
selet sont fortement ponctues. Les elytres sont aussi ponctues, 
chacun a 3 lignes elevees sur lesquelles les poils sont moins ser- 
res, ce qui les rend tres distincetes et fait paraitre les elytres comme 
rayes. Elle se trouve en Turemenie et aussi dans les steppes des 
Kirguises. 

Zwischen den drei Rippen befinden sich noch drei schwächere, 
sämmtlich sind glatt, unbehaart, und obwohl nur schwach, erschei- 
nen die Flügeldecken dadurch reihenweise bereift, indem die reif- 
artige, kräftige Behaarung durch die glatten Streifen unterbro- 
chen wird. 

Die angegebenen wesentlichen Gattungs-Charaktere lassen sich 
kurz etwa so zusammenstellen: 

Antennae octoarticulatae. 

Caput majuseulum, parum inelinatum, carina subtili frontali 
ad oculorum marginem anteriorem sita, margini elypei vix sinuati 
propiore quam apiei thoracis (carina eadem in gen. Lasiopsi tho- 
racis apici multo propior est quam margini elypei).. 

Thorax minus declinatus, fortiter punctatus, distinete pilosus, 
haud longe villosus. 

Seutellum majusculum, oblongum. 

Elytra subseriatim pilosa, costulis 3—4 magis et 3 minus pro- 
minulis perspicuis, laeviuseulis. 

Pedes tibiis brevibus, tarsis bis dimidio longioribus, unguieulis 
apice fissis, exteriore subtilissime. 

Spec. Adoretops pezus Zoubk. a. a. O. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1853. Heft 1.] 


Ueber die Melolonthiden-Gattung Lasiopsis: Er. 


Die südrussische kleine, gelbe, stark behaarte Art ist fast 
allein in den Sammlungen vertreten und als Gattung durch acht- 
gliedrige Fühler und das hinter der Mitte liegende gekrümmte 
Zähnchen der Krallen leicht von den Ahizofrogus zu unterschei- 
den, bei denen die Krallen nicht weit von der Basis oder vor der 
Mitte ein Zähnchen zeigen. 

Im Harold’schen Oataloge sind aber noch zwei andere Arten 
als Lasiopsis aufgeführt, nämlich: 

Amphimallus dahuricus Blanch. Catal. Coll. Ent. 1850. p. 144 
von Daurien und 

Rhizotr. agnellus Fald. Mem. Ac. Petr. II. 1835. p. 375. 

Blanchard’s Beschreibung lautet: „praecedenti (atro) affınis, 
sed brevior elytris rugosis, lineis elevatis obsoletissimis, omnino 
castanea, antennis palpisque testaceo-rufis. A. praecedentis var.?* 

Die Vergleichung mit Amph. ater und das Vaterland Daurien 
lassen keinen Zweifel, dafs die Blanchard’sche Art zu beziehen 
ist auf: 

Rhizotr. Sahlbergi Mannerh. Bull. Mose. 1849. I. p. 259 von 
Daurien, welcher dem Sedakovii Mannerh. zunächst verwandt ist, 
den Mannerheim seinerseits mit afer vergleicht; von diesem Sahl- 
bergi besitze ich einige Exemplare durch die Güte des Hrn. Sahl- 
berg, welche typischen gleich zu achten sind; ebenso beziehe ich 
wohl unzweifelhaft richtig 2 Exemplare einer daurischen Art auf 
den Sedakovii, welche merklich gröfser als Sahlbergi ist (65 — 7 
lin. statt 5) und auffallende habituelle Aehnlichkeit mit ihm besitzt. 

Mit diesem Sedakovit zusammen sammelte Popoff bei Kiachta 
ein Exemplar des sehr ähnlichen intermedius Mannh. |. c. p. 239, 
dessen Thorax viel tiefer und weitläufiger punktirt und behaart ist 
und dessen Flügeld. einzeln verrundet sind; als Sedakovü 2 ist er 
nach Mannerh. kaum anzusprechen. 

Es ist nun allgemein übersehen, dafs Mannerheim ausdrücklich 
angiebt: pedes tarsis elongatis gracilibus, unguiculis apice bifidis. . 

Jedenfalls hat der intermedius dieselbe Krallenbildung, und ich 
fand sie zuerst beim Saklbergi, dessen Habitus mir etwas Eigen- 
thümliches zu haben schien; Mannerheim erwähnt von dieser eigen- 
thümlichen Krallenbildung beim Sahlbergi nichts. 


154 G. Kraatz: über Lasiopsıs. 


Diese Krallenbildung ist nun jedenfalls beim Ah. dauricus 
Bl. (= Sahlbergi Mannh.) beobachtet worden (von wem, ist mir 
unbekannt), und hat Veranlassung gegeben den Käfer zu Lasiopsis 
mit ähnlicher Klauenbildung zu stellen. 

Dabei ist aber unbeachtet gelassen, dals Lasiopsis nur acht- 
gliedrige Fühler hat, während die von Amphimallus dahuricus neun- 
gliedrig sind. Von einer habituellen Uebereinstimmung zwischen 
Lasiopsis und Amphim. dahuricus ist keine Rede. — Entweder ist 
also Lasiopsis unter Rhizotrogus zu stellen oder Amph. dahurieus 
generisch davon zu unterscheiden. 

Mir scheint in diesem Falle ein neuer Gattungsname durchaus 
am Orte, doch wären beide Gattungen in enge Verbindung mit 
Rhizotrogus zu bringen; die Einschaltung der indischen Gattung 
Brahmina, der südrussischen Monotropus (mit einfachen Krallen) 
und der mexicanischen Adoretus zwischen Lasiopsis und Rhizotro- 
gus zeigt nur, dals die natürliche Verwandtschaft bei dieser An- 
ordnung gänzlich unberücksichtigt geblieben ist. 

Die neue Gattung (sie möge Askeptonycha heilsen) würde nach 
dem Gesagten auf folgende drei daurische Species basirt sein: 

Sedakovit Mannerh., intermedia Mannerh., Sahlbergi Mannerh. 
1849 (dahurica Blauch. 1850). = 

Als leicht falsbare Charaktere wären vorläufig anzugeben: 

Habitus generis Rhizotrogi. 
Antennae novemarticulatae. 
Tarsi unguieulis apice bifidis. 

Gnaphalostheta Reiche Ann. Fr. 1856. p. 584 t. 12. fig. 6. aus 
Palästina hat ebenfalls neungliedrige Fühler und unguieulae fissae, 
doch sind bei diesem schlanken Käferchen die Tarsen um die 
Hälfte länger als die Schienen, bei den Askepfonycha kürzer; auch 
ist ein total verschiedener Habitus vorhanden, der Reiche in der 
Bonvoisini zuerst eine Dasysterna vermuthen liefs. 

In den Mittheilungen der Schweizer entom. Gesellsch. Bd. IV. 
p- 520 ist von H. Gautier des Cottes eine Gattung Schismatocera 
aufgestellt, welche ebenfalls Igliedrige Fühler und ähnliche Krallen 
besitzt („erochets fendus A leur extremite et formant deux dents 
assez distantes, legerement recourbes en dedans et divariquees“); 
dieselbe scheint jedoch einen durchaus eigenthümlichen Habitus zu 
besitzen, so dafs sie H. Gautier zuerst als Adoretus (Pet. Nouv. 
Ent. 1870. No. 26. p. 104), dann als Ancylonycha (l. e. p. 108) auf- 
geführt hat. Der Kopf ist large, mit drei Querkielen, von denen 
der mittlere viertheilig ist, die beiden anderen tranchantes sind. 
Die Augen sind grofs, wie bei Adoretus ete. Der Käfer ist 15-16 
mill. lang, fast parallel und bei Kiachta aufgefunden. 

Die dritte im Harold’schen Cataloge aufgeführte Lasiopsis-Art 
aus dem nördlichen China, agnellus Fald., ist mir ebenso unbekannt 
wie Burmeister, ebenfalls gelb, lang behaart und nur 32 mill. lang. 


Dr. G. Kraatz. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft 1.] 


Ueber Carabus Parreyssü var. Gattereri Gehin. 


Ich habe p. 199 Jahrg. 1832 dieser Zeitschrift in einer Note 
über das „wunderbare“ Vorkommen des Carabus Parreyssiü in 
sraz bemerkt, dals H. Gatterer selbst den Parreyssii für can- 
cellatus var. halte und H. G. Gehin wunderbar falsch bestimmt 
zu haben scheine. 

Darauf bringt H. Gehin in No. 10 der Revue d’Entomologie 
publiee par la Soc. frangeaise d’Entomologie, deren Mitglied ich bin, 
unter Rectifications folgende Note: 

Depuis quelque temps, on vend en Allemagne, sous le nom de 
Gattereri, un Carabus qui n'est qu’une variete de couleur du Par- 
reyssi Dej. La var. Gattereri Gehin en differe notablement; elle 
a ete vu par des entomologistes competents et pas un seul n’a 
songe & la comparer au cancellatus. La note publiee au sujet de 
cet insecte (Dtsche Ent. Ztschr. 1832. 199) est done absolument 
erronee. J. B. Gehin. 

Darauf sandte ich sofort an die Redaction der Revue folgende 

Rectification. 

Herr Gehin bringt unter dem Titel Rectifications die Mitthei- 
lung, dals „Carabus Gattereri Gehin differe notablement du Car. 
Gattereri Dobiasch; il a &t& vu par des entomologistes comp6tents 
et pas un seul n’a songe ä le comparer au cancellatus. La note 
publiee au sujet de cet insecte (Dtsche Ent. Ztschr. 1882. 199) est 
done absolument erronee“. 

Herr Gehin vergilst, dals er selbst über Carabus Gattereri 
sibi nichts sagt; dieser Carabus ist unbeschrieben und existirt für 
die Wissenschaft nicht; es wird auch nicht einmal angegeben, dals 
ihn die entomologistes competents für Parreyssi var. halten. Ich 
habe meine Zweifel über das wunderbare Vorkommen des Par- 
reyssit in Graz ausgesprochen und motivirt. Hat Herr Gehin diese 
Zweifel irgendwie berührt oder gelöst? Verlangt er, dals die deut- 
schen Entomologen es ohne Weiteres gläubig hinnehmen, dafs ein 
‚seit 1526 aus Örcatien beschriebener, bis vor wenigen Jahren fast 
unbekannter, dann aber in Menge von dort gekommener Carabus 
in einem merkwürdig abweichenden Exemplare (d’un beau vert 
euivreux) bei Graz wirklich gefangen ist, weil Herr Gehin 
dies in einem Briefe behauptet? Unkritische Schriftsteller glauben 


156 G. Kraatz: über 


Alles, kritische prüfen und äulsern ihre Zweifel! ich glaube daher 
noch immer, dafs meine Note keineswegs irrig ist, und dals der 
Carabus Gattereri Gehin -entweder nicht in Graz gesammelt oder 
falsch bestimmt ist. So lange übrigens Herr Gehin seinen Gatte- 
rert nicht beschreibt, existirt er für die Wissenschaft nicht; dafs 
Herr Gatterer selbst ihn für cancellatus var. erklärt, ist doch sehr 
wunderbar! Wie aber kommt Dobiasch dazu, eine var. des Par- 
reyssiü Gattereri zu nennen? Hat ihm vielleicht Herr Haury die 
falsche Bestimmung gegeben, weil ihm Herr Gehin vom Gattereri 
geschrieben hat? 


Darauf erhielt ich am 4. Decbr. 1882 die No. 11 der Revue 
d’Entomologie mit folgendem Aufsatze auf p. 263: 


Sur une Variete de Carabus Parreyssi, 
Par J.-B. Gehin. 

r Carabus Parreyssi var. Gattereri. 

g' Minor, supra viridi- cupreus, coerulescenti marginatus, pro- 
thorace rugoso, postice paullo angustiore, lateribus reflezis, angulis 
posticis acutioribus; elytris medio convezioribus, humeris rotunda- 
tis. — Long. 19 mill., larg. 8 mill. 

La couleur du dessous du corps est noire, ainsi que celle des 
palpes et des antennes comme le Parreyssi '); il en est de m&me 
pour la sculpture des elytres et pour l’emargination assez forte des. 
articles 5, 6 et 7 des antennes. 

Cette var. a ete trouvee dans les hautes montagnes de la 
Styrie par M. Gatterer, ainsi qu’il me la affırme en me donnant 
genereusement le seul exemplaire, quil possedät, lors de la visite 
que je lui fis en 1879 ?). 

La patrie du Parreyssi est la Oroatie, contree qui confine & 
la Styrie par plus de la moitie de sa frontiere nord-ouest. 

J’agoute que M. Tschapeck a dans sa collection un magnifique 
exemplaire du ©. subvirescens Mots., trouve dans ces m&mes mon- 
tagnes de Styrie, bien que ce soit surtout de la Oarniole et de 
l’Istrie que l’on recoive cette jolie variete du catenatus Panz. 


und gleichzeitig das folgende Schreiben: 


") Dejean (Spec. II. 72) lui donne pour dimensions 214 — 234 
mill.; mes huit exemplaires n’ont que 21 & 22 mill. 

?) Mr. Haury a commis une erreur en disant (Le Naturaliste 
1881, 447) que cette variete provenait des environs de Graz. 


Carabus Parreyssiü var. Gattereri. 157 


Mon cher et honore collegue, 

L’envoi de votre note relative au Carabus var. Gattereri a 
embarrasse un moment notre Societe, parce que presque au meme 
moment M. Gehin nous avait envoy& pour la Revue une note sur 
l’habitat de sa var. Gattereri et la description (ou plutöt diagnose) 
de son Carabe. 

Vous recevrez au m&me temps que cette lettre le No. 11 de 
la Revue qui contient la note de M. Gehin, et sans doute vous 
la jugerez suffisante pour &claireir la difficulte qui existait au sujet 
du dit Gattereri. 

Je vous annonce done que, par suite de cette note de Gehin, 
il a sembl& inutile de publier votre petit artiele intitul&: Rectifi- 
cation, qui nous a paru dans votre pensede destine A provoquer 
une explication scientifique tres necessaire sur la valeur du Gatte- 
reri et son habitat exact. Du moment que cette explication etait 
donnee par la note nouvelle de Gehin, vos points d’interrogation 
n’avaient plus d’objet. 

So freundlich diese Zuschrift der Redaction klingt, so läfst sie 
doch vermuthen, dafs Herrn Gehin das Einlaufen meiner Note 
oder diese selbst bekannt gemacht wurde, und dafs meine rectifi- 
cation provoquait l’explication scientifique tres necessaire; nur er- 
fährt Niemand, dafs Kraatz zu seiner Rectification vollständig be- 
rechtigt war, denn H. Gehin bemerkt ganz nebenbei in einer Note, 
dals H. Haury einen Irrthum begangen hatte, indem er Graz als 
Varietät des Gattereri angiebt !'); gerade gegen diesen Punkt war 
aber meine Note gerichtet. 

In der musterhaft unkritischen Beschreibung des Gattereri, aus 
der man lernt, dafs er unten schwarz ist und auch schwarze Pal- 
pen und Fühler hat, wie Parreyssi, und dafs auch die Seulptur der 
Flügeldecken und die ziemlich starke Ausrandung der Fühler 
schwarz ist (!), fiel mir die besondere Sorgfalt auf, mit der H. Ge- 
hin auf das Vaterland seiner 8 Parreyssi eingeht — während er 
vom Gattereri aulser der Färbung fast nichts Charakteristisches 
erwähnt, und doch soll er notablement vom Parreyssi abweichen. 


ı) Da aber H. Gehin an H. Haury selbst geschrieben hat, 
er besitze „zwei Pareysi, von denen der schön kupferfarbene von 
Graz sei“, so fragt man: hat denn nun H. Haury einen Irrthum 
begangen, der Gehin’s Brief mit Sperrhäkchen bezeichnet, oder H. 
G. Gehin, der ihm dies schrieb? 


155 G. Kraatz: über Car. Parreyssii var. Gattereri. 


Da nun aber der Gattereri wirklich beschrieben ist, war es 
doppelt nothwendig über ihn ins Klare zu kommen, weshalb ich 
sofort an H. Hauptmann Gatterer schrieb und von ihm am 11. De- 
cember 1832 folgende Antwort erhielt: 

Sehr geehrter Herr Doctor! 

Auf Ihre geschätzten Zeilen beehre ich mich zu erwiedern, dals 
ich den fraglichen Carabus, welcher mir von einem hiesigen Bahn- 
beamten übergeben wurde, nur für eine seltene Varietät von Ca- 
rabus cancellatus gehalten habe, weil mit Ausnahme der lebhaften 
grünen Färbung und des rothen Halsschilds, in der Seulptur der 
Flügeldecken u. s. w. keine auffallenden Unterschiede wahrzunehmen 
waren. Ich habe dieses einzelne Ex. Herrn Gebin, welcher mich 
gelegentlich seines Hierseins mit einem Besuche beehrte, überlas- 
sen. Ob und was H. Gehin über diesen Carabus veröffentlicht hat. 
ist mir bisher nicht bekannt geworden. 

Vor einiger Zeit erhielt ich von H. Dr. Pipitz einen Carabus 
mit der Bezeichnung „var. Galtereri“, schwarz, mit blauem Schim- 
mer, dem Carabus catenatus am nächsten Ähnlich; er stammt aus 
Croatien, von woher Hrn. Dr. Pipitz einige Exemplare zugesendet 
wurden. 

Indem ich Ihren herzlichen Gruls vielmals erwiedere, zeichnet 
sich achtungsvoll 

Ihr ergebenster 
Franz Gatterer, 
Graz, 11. Dec. 1882. Josefigasse 10. 


Aus diesem Schreiben ersieht man, dafs H. Gatterer selbst 
von dem Gattereri Gehin keine Ahnung hat, sondern in der 
That den von mir erwähnten Carab. cancellatus var. für 
Gattereri hält. Er hat einen Gattereri von Dr. Pipitz erhalten, 
der aus Oroatien stammt und gleich Parreyssi ist! Wie die Sache 
zusammenhängt, erörtere ich um deshalb nicht, weil ich Herrn 
Gebin jeder Confusion für fähig halte und ihm die Aufklärung 
überlasse. G. Kraatz. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVN. 1883. Heft I.] 


Die Sammlungen des Forstrat Kellner auf dem 
Museum in Gotha. 


Im vergangenen Sommer hatte ich die grofse Freude, meinen 
langjährigen Freund Kellner wiederzusehen und seine Sammlungen 
in Augenschein zu nehmen. K. feierte in dieser Zeit (8. August) 
seinen 88. Geburtstag in Rüstigkeit und Frische im Kreise seiner 
Familie und lebte der Hoffnung, sein 90. Jahr zu erleben. Einige 
Vormittagsstunden lang ist er auf dem Museum zu finden, sucht 
die Sammlungen immer noch zu vermehren und findet stets zu 
ordnen oder zu ergänzen. Nur das Eine bedauert er lebhaft, dafs 
sehr selten jemand das Museum besucht, der sich für Insekten 
interessirt. Die Entomologen auf diese Sammlungen aufmerksam 
zu machen und sie zu einem Besuche anzuregen, ist der nächste 
Zweck dieser Mittheilung. Bekanntlich hat die gothaische Regierung 
K.’s Sammlungen angekauft und dem Herzoglichen Museum ein- 
verleibt. Dasselbe ist ein stattliches Gebäude am Park in der 
Park-Allee und höchst zweckmälsig eingerichtet. In einem sehr 
grolsen Saale der ersten Etage haben K.’s Sammlungen eine sehr 
günstige, zweckentsprechende Aufstellung gefunden, welche, wenn 
auch einen grölseren Raum beanspruchend, mustergültig gelten kann. 

Die Sammlungen erstrecken sich über alle Insektenordnungen, 
enthalten nur deutsche, vorzugsweise thüringische Arten, von denen 
die Lepidopteren, Coleopteren und einige Gattungen der Hymenopte- 
ren am reichsten, die übrigen Ordnungen reich vertreten sind. 
K.’s „Verzeichnifs der Käfer Thüringens“ (2. Aufl. revidirt von 
Prof. Taschenberg 1876) weiset diese Ordnung nach, an Reich- 
haltigkeit stehen die Schmetterlinge ihnen zur Seite; alle Ordnungen 
enthalten auch nichtthüringische Stücke, aber nur deutsche, und 
diese sind durch kleine grüne Blättchen kenntlich gemacht. Die 
kleinen Species sind auf Glimmer geklebt. 

Die Aufstellung ist eigenthümlich und folgende: Die Samm- 
lungen füllen 72 Kasten, jeden im Lichten 62 cm. lang, 40 cm. breit 
und 5cem. hoch. Die Deckel heben sich in der Mitte der Höhe ab, 
sind gefalzt und mit Doppelglas versehen. Je drei Kasten sind in 
einen Tisch mit erhöhtem Rande wagerecht eingesetzt und durch 
vorn eingedrückte Leisten an die Hinterwand des Tisches fest- 


160 Kellner's Sammlungen auf dem Museum in Gotha. 


gedrückt. An einer der schmalen Seiten befindet sich ein starker 
Keil, durch welchen die drei Kasten im Innern zusammengedrückt 
werden. Die feinen Fugen zwischen dem Deckel und dem Untersatz 
des Kastens werden durch Filzstreifen fest zugedrückt, welche an 
der Hinterwand des Tisches, an den Leisten und Keilen angenagelt 
sind; ebenso sind auch feine Filzstreifen zwischen die Kasten ein- 
gelegt. — Alle diese Vorsichtsmalsregeln haben sich sehr gut 
bewährt. Zur Abwehr von Raubinsekten ist nur etwas laufendes 
Quecksilber gegen die weilsen Milben (Troctes pulsatorius L.) in 
die Kasten gethan. 

Jede der 24 Tafeln endlich ist im Lichten 2,02 m. lang, 46 cm. 
breit und der erhöhte Rand 8 cm. tief. Ein fester Holzdeckel 
mit Schlofs und Bändern verschlielst die ganze Tafel und sperrt 
das Innere gegen alles Licht ab. 

Die Bezettelung der Species trägt grolse kalligraphische Schritt, 
und sehr oft sind in umfangreichen Gattungen die Merkmale der 
Gruppen, so wie biologische Bemerkungen beigefügt. 

Möchten Freunde der Entomologie sich zum Besuche des Herzog]. 
Museums in Gotha angeregt fühlen! Dies ist ein lebhafter Wunsch 
unseres Nestors. 


In dieser Sammlung sah ich einen recht auffallenden Zucanus 
cervus L.. von mittlerer Grölse, der ein ganz vollkommener Zwitter 
ist. Er ist der Länge nach vom Kopf bis zum After in eine 
männliche und eine weibliche Hälfte geschieden, so dafs man, die 
eine Hälfte verdeckend, ein vollständiges g' oder 2 vor sich zu 
haben meint. Die männliche Hälfte hat eine Mandibel mit der 
gewöhnlichen Gabel, dem grofsen Zahn in der Mitte und unterhalb 
desselben fünf Zähnchen; der Kopf ist vorn hoch erhaben und 
geleistet, hinten mit erhabenen Linien. Der Kopf der weiblichen 
Hälfte ist niedergedrückt, vorn nicht erhaben, hinten eben. Die 
Mandibel ist klein und zugespitzt, wie bei allen Weibchen. 

Berlin, October 1882. 

Strübing. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft I.] 


Ueber neue Grabwespen des Mediterrangebietes. 
Von 


Franz Friedr. Kohl. 


Folgende als Novitäten beschriebene Arten konnten trotz ge- 
nauen Literatur-Studiums nicht bestimmt werden, woran möglicher- 
weise die zahlreichen schlechten Beschreibungen, welche kein Recht 
zu einer entschiedenen Deutung ertheilen, Schuld sind. Je mehr 
man in das Studium der Grabwespen eingeht, sich zu sicherer Un- 
terscheidung nach plastischen Merkmalen umsieht und dabei gewahr 
wird, dals so manche Art in zwei oder mehrere Arten zerfällt 
werden muls, desto werthloser erscheinen alle jene Beschreibungen, 
in denen die plastischen Kriterien unbeachtet geblieben sind, desto 
geringer ist die Aussicht, dafs die Beschreibung von nov. spec. aus 
der Fauna des durchforschtesten Welttheils ein Ende nimmt. Gelten 
auch die Grabwespen als die bestgekannten Hymenopteren, so er- 
weitert sich in mir- doch mehr und mehr die Wahrnehmung, wie 
dringend die meisten Gattungen dieser complieirten Familie einer 
gründlichen monographischen Bearbeitung bedürfen, beispielsweise 
seien die Gattungen Crabro, Bember, Sphex, Hoplisus, Pompilus, 
Priocnemis erwähnt. 

Sämmtliche nachstehend behandelte Arten entstammen dem 
mediterran-palaearctischen Gebiete, und wurden mir von entomolo- 
gischen Freunden mitgetheilt. 


Lindenius ibez n. sp. 

Aeneo-niger; palpis fuscis, mandibulis in medio supra fulvis aut 
fulvo-piceis, apice nigris; antennarum scapo toto, callis humeralibus, 
alarum tegulis, genibus, tibüis et tarsis — apicem versus brunescen- 
tibus — flavis, tibüs anticis, medisque pallidioribus, latere interno 
plus minusve nigro vel brunescenti-lineato;, alis subfuscatis. Clypeo 
subarcuato-truncato. Capite, mesonoto, mesopleuris dense et eviden- 
fissime, non tamen grosse punctatis. Metanoti area dorsali in dimi- 
dio basalı robustis rugis longitudinalibus instructa, in dimidio api- 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. au 


162 F. Kohl: über neue Grabwespen 


cali irregulariter rugulosa; metanoti truncatura subnitida, transverse, 

oblique, irregulariter rugulosa. Abdomine subtilissime punctulato. 
Q Antennarum flagelli articulis: tertio, quarto, quinto, sexto, 

septimoque subtus tuberculatis, articulo apicali mutilo, crassitudine 


praecedentium. — Long. 6—8 mill. 
2 Valvula supraanali plana, elongato-triangulari, punctata, pu- 
bescentia adpressa aurichalcea, nitida. — Long. 7—9 mill. 
Corfu. 


Q Schwarz; Taster braun; Oberkiefer gelb oder gelb und pech- 
roth, an der Spitze schwarz. Fühlerschaft allenthalben, Schulter- 
beulen, Flügelschuppen — durch bräunelnde Stellen unrein — alle 
Knien, Schienen und Tarsen gelb. Vorder- und Mittelschienen mit 
einem schwärzlichen Längswische an ihrer Innenseite; auch die 
Hinterschienen zeigen eine schwache Spur davon an der Spitze der 
Innenseite, so dafs die Veränderlichkeit in der Ausdehnung der 
gelben Farbe an den Schienen wahrscheinlich sein dürfte. Das 
Gelb der Tarsen bräunelt vom zweiten Gliede an. Flügel überall 
bräunlieh getrübt. Geäder und Randmal braun. 

Kopf um geringes breiter als das Bruststück. Kopfschild in 
der Mitte vorn breit abgestutzt, ganz wenig bogig. Ein kleines, 
der Gattung Lindenius eigenes Dörnchen zwischen den Fühlern, 
an deren Einlenkungsstelle. Fühlerschaft lang, von der Länge der 
5 ersten Geiselglieder. Stirn und Scheitel dicht und deutlich punk- 
tirt, aber viel weniger subtil als die Wangengegend, subtiler als 
das mit rein gestochenen Punkten dicht ausgerüstete, ganze Mittel- 
bruststück. 

Hinterschildchen sehr fein und gedrängt punktirt. Oberes 
Hinterrückenfeld noch bemerkbar abgegrenzt, an seiner Basishälfte 
mit ungefähr 12—14 groben Kerbrunzeln, von denen die mittleren 
am weitesten nach hinten reichen. Hintere Hälfte des oberen 
Hinterrückenfeldes unregelmäfsig feinrunzelig. Abfallender Theil 
des Hinterrückens von einer tiefen und breiten, gerandeten Längs- 
rinne durchzogen und sculpturirt wie bei L. albilabris Fabr. Hin- 
terbrustseiten glänzend, weil fast glatt, nur gegen das obere Hinter- 
rückenfeld zu etwas runzelig. Hinterleibsrücken fein und dicht, 
unter der Loupe noch ersichtlich punktirt, etwas dichter und ent- 
schieden gröber als die Rückenringe von L. albilabris. Obere After- 
klappe glatt, wie bei L. albilabris dreieckig, seitlich gerandet, punk- 
tirt und mit dicht anliegenden, gelbglänzenden Börstchen besetzt. 
Bauchringe, besonders der 2te und te, gröber und viel weniger dieht 
als die Rückenringe punktirt. Körperbehaarung wie bei L. albilabris. 


des Mediterrangebietes. 163 


A kleiner als das 2, die gelbe Farbe von grölserer Ausdeh- 
nung an den Knieen, vorzüglich an denen der Vorderbeine, bei 
welchen die Schenkel so ziemlich zur Hälfte gelb sind. 

Hinterer Backenrand zwar scharf, doch ohne förmliche Dorn- 
spitze. Charakteristisch für diese Art ist die Bildung der Fühler- 
geisel, deren ä3tes, 4tes, Ötes, 6tes und 7tes Glied an der Unter- 
seite knotig verdickt erscheint, was in ganz ähnlicher Weise auch 
beim d' von Solenius spinipes Moraw. vorkommt. Endglied der 
Geisel breit abgeplattet, daher nur, von der Schmalseite besehen, 
zugespitzt erscheinend; Plattseite am Ende abgerundet. Bei andern 
Lindenius-Arten ist das Endglied walzig und sich konisch verjün- 
gend. Bildung des ersten Tarsengliedes ähnlich wie bei Solenius 
dives H.-Sch. es ; 


L. ibee kann von andern Arten leicht unterschieden werden; 
vom häufigen 2. albilabris z. B. 1) durch die bedeutendere Grölse 
beider Geschlechter, 2) die absolut gröbere Punktatur aller Theile, 
3) die Färbung der Mandibeln und der Beine, 4) die gleichmälsige 
Trübung der Flügel, 5) die eigenthümliche Fühlergeiselbildung des 
gu. Ss. w. 


Von L. Panzeri v. d. L. weicht er ab: 1) durch die viel be- 
deutendere Gröfse, 2) die Zeichnung des Bruststückes, 3) die grö- 
bere Punktatur, 4) die Färbung der Beine des Männchens, 5) den 
Mangel eines Backendornes (Männchens), 6) die Fühlergeiselbildung 
des Männchens etc. 

Meine 2 Stücke stammen aus ÜOorfu. 


Thyreocerus massiliensis n. sp. 


&\ Niger, mandibulis, apice nigro excepto, antennarum scapo 
eztus, pronoti fascia, in medio parum interrupta, callis humeralibus, 
punctis duobus vel quatuor scutelli, fasciola postscutelli, fascüs seg- 
menti secundi, tertiü, quarti, quinti, sextique, quarum secundi, tertiüi 
plerumque — quarti rarius interruptis, pedibusque ex mazima parte 
flavis. Palpis fuscis. Alis subhyalinis, venis bruneo-testaceis. An- 
tennarum flagelli articulo secundo, tertio, quarto, quintoque com- 
pressis et dilatatis, subtus subezcavatis. Capite, mesothoraceque 
crebre et grosse punctatis, pronoti angulis humeralibus in spinas 
robustas et acutas oblique productis; metanoto irregulariter reticu- 
lato-rugoso, area dorsali haud distincta; metapleuris subnitidis, ob- 
lique striato-rugosis. Abdomine densius punctato. Capite, thorace, 

115 


164 F. Kohl: über neue Grabwespen 


femoribus anticis subtus, abdominisque segmento primo sordide gri- 
seo-pilosis. — Long. 8$—10 mill. 

2 ignota. 

Gallia merid. (Massilia). 

g\ Schwarz; dottergelb, nicht citronengelb wie bei Thyreocerus 
hybridus Eversm. („Fauna hymenopterologica, Volgo - Uralensis“, 
Tom. III. Sphgd. p. 425. No. 22.; Bull. d. 1. Soc. d. Nat. d. Mose, 
1849) sind: die Oberkiefer bis auf ihr dunkeles Enddrittheil, Füh- 
lerschäfte an der Aufsenseite, eine in der Mitte schmal unterbro- 
chene Binde auf dem Vorderbrustrücken, die Schulterbeulen, 2 resp. 
4 Punkte auf dem Schildehen — nämlich je einer (seltener 2) auf 
dem Vorderrande — ein Streifen auf dem Hinterschildchen, eine 
Binde auf dem Hinterleibsringe 2, 3, 4, 5 und 6; Binde auf Ring 
2 und 3, seltener auch auf 4 mehr weniger unterbrochen. Bauch- 
ringe ungefleckt. Tarsen dunkelbraun. Beine gelb, schwarz daran 
sind nur: die Hüften, Schenkelringe, eine Linie oder ein Längs- 
wisch hinten an den Schenkeln der 4 Vorderbeine, die Hinter- 
schenkel bis auf den gröfsten Theil ihrer oberen Kante, ferner eine 
schmale unscheinbare Linie an der Innenseite der zwei vorderen 
Schienen. Endglieder der Tarsen bräunelnd. 

Kopf grols, breiter als das Bruststück. Augen gegen den Kopf- 
schild convergent. Kopfschild silberglänzend behaart, seine mitt- 
lere Partie deutlich abgesetzt, eine Art dreieckiger Platte mit 
schwach bogig verlaufenden Seiten bildend. Oberkiefer kräftig, an 
der Basalhälfte nach unten stark verbreitert, so dafs ihre Unter- 
randkante winkelig verläuft, am Ende, so weit es die Besichtigung, 
da sie geschlossen sind, erlaubt, zwei- und gleichspitzig. Fühler 
kurz, von der der Gattung Thyreocerus Oosta eigenartigen Bildung; 
Schaft so lang als die fünf ersten Geiselglieder; Geiselglied 1 klein, 
normal, 2, 3, 4 und 5 auffallend verbreitert, plattgedrückt, ober- 
halb nur schwach convex, unterhalb fast eingedrückt, stellenweise 
— an der oberen Kante — dicht und kurz behaart. Von den ver- 
breiterten Geiselgliedern ist jedoch nicht wie bei Th. hybridus das 
Ste das am meisten verbreiterte, sondern das 3te; Geiselglieder 6, 
7 u.s. w. normal walzig, sich gegen die Fühlerspitze zu allmählig 
verjüngend; Endglied zugespitzt. Kopf mit dicht stehenden, deut- 
lich gestochenen Punkten, nur die Wangen leicht gestrichelt und 
hinter den Augen gegen die Fühlerbasis hinab nicht eingedrückt, 
wie bei Th. hybridus. Vorderbrustrücken seitlich in starke, schief 
nach aufsen gestellte Dornspitzen verjüngt, ebenfalls ein unterschei- 
dendes Merkmal. Mittelbruststück dicht, ziemlich grob, etwa so 


des Mediterrangebietes. 165 


grob wie Thyreus clypeatus Schreb. punktirt, blofs die erhabenste 
Stelle in der Mitte des Rückens polirt glänzend. Hinterbrustrücken 
grob- und unregelmälsig runzlig, in der Mitte von einer Art Längs- 
rinne durchzogen; ein sogenannter herzförmiger Raum nicht abge- 
grenzt; Hinterbrustseiten etwas glänzender, schräg runzelig gestreift, 
Streifrunzelchen verschieden stark, gegen die Hinterhüften zu schwä- 
cher werdend. Hinterleib punktirt; die Dichte der Punkte nimmt 
nach hinten fort und fort zu, ihre Gröfse aber in demselben Malfse 
ab. Bauchringe glänzend; unter der Loupe erscheint nur Ring 2 
und sehr unklar der Hinterrand des 3ten punktirt. Obere After- 
klappe seicht eingedrückt, punktirt, am Endrande abgerundet. 

Kopf, Thorax. Vorderhüften, Vorderschenkel und erster Hin- 
terleibsring schmutzig greis behaart; hinteres Drittheil der Bauch- 
ringe 2, 3, 4 nnd 5 mit feiner Pubescenz besetzt. 

Südliches Frankreich (Marseille). 

Von Th. hybridus Eversm. läfst sich diese Art leicht unter- 
scheiden: 1) durch die viel bedeutendere Gröflse, 2) den Mangel 
eines Eindruckes an den Wangen, 3) die Fühlergeiselbildung, 4) die 
seitliche, dornartige Zuspitzung der Vorderbrustecken, 5) das dunk- 
lere Gelb der Zeichnung, 6) das erste Fühlergeiselglied, welches 
nicht gelb, sondern schwarz ist, 7) die bedeutende Ausdehnung der 
schwarzen Färbung am Fühlerschafte, 8) die Zeichnung am Schild- 
chen, Hinterschildchen und 3ten Hinterleibsringe, welche bei ver- 
glichener Art fehlt. 

Eine andere Art dieser Gattung ist der Crabro crassicornis 
Spinolas (Ins. Lig. IV. p. 262), auf welchen Costa die Genusbe- 
zeichnung Thyreocerus gründet („Prosp. sist. d. Imenott. ital. ete.* 
Annuar. d. Mus. zool. d. Univ. d. Napoli, T. VI. p. 65). Aus den 
Beschreibungen Spinola’s und Costa’s — die plastischen Merkmale 
sind darin leider zu wenig erörtert — geht zur Genüge hervor, 
dals Th. crassicornis eine dem Th. hybridus näher, als massiliensis 
verwandte Art, wenn nicht sogar mit ihm identisch ist, wenngleich 
die Angaben über die Färbung des 3ten Segments nicht auf ihn, 
wohl aber auf massiliensis stimmen wollen. Man vergleiche aber 
die Angaben über Gröfse, Färbung des Fühlerschaftes, ersten Gei- 
selgliedes und Brustrückens; auch die auffallenden Dornen der Vor- 
derbrustecken hätte Costa kaum übersehen. 

In Zeichnung sehr ähnlich und mit Th. massiliensis nicht zu 
vertauschen ist der Ceratocolus punctatus Le Pel. (Hist. nat. d. 
Ins. Hym. p. 154 und Ann. Soc. Ent. tom. III. p. 749, n. 9. V.), 
welcher das 4te, te und 6te Fühlerglied ausgerandet zeigt; letz- 


166 F. Kohl: über neue Grabwespen 


terem steht der Ceratocolus meridionalis aufserordentlich nahe und 
ist vielleicht synonym damit. 


Tachysphex nov. gen. 

Die Arten, welche allgemein unter der Gattüngsbezeichnung 
Tachytes zusammengefafst werden, lassen sich in zwei streng be- 
grenzte, natürliche Gruppen trennen, welche ich, ohne den Vorwurf 
einer unnützen Vermehrung der Gattungsnamen zu verdienen, da- 
her ohne Gewissensscrupel als selbstständige Genera aufstelle. 

Die eine dieser Gattungen umfalst die Tachytes - Arten ohne 
Ausrandung an der Vorderschenkelbasis, mit behaarter, oberer 
Afterklappe (beim g' silberfilzig, beim 2 mit angedrückten rostfar- 
benen oder schwärzlichen Härchen), gedrungener Gestalt, reichlicher 
Körperbehaarung und der hierdurch bedingten, bienenartigen Tracht; 
die andere Gattung fafst die Arten mit schlankem Habitus, schwa- 
cher Körperbehaarung, einer kräftigen Ausrandung nahe der Basis 
der Vorderschenkel beim Männchen, und nackter, oberer Afterklappe 
in sich. 

Es handelt sich nun zunächst um die Frage, welcher von die- 
sen beiden Gattungen der Name Tachytes zu belassen ist. Erwägt 
man, dals Panzer diese Bezeichnung ausschliefslich für den Pompi- 
lus tricolor „Tab.“ Panz. (= Tachytes obsoleta unserer Autoren) 
schuf (Kritische Revision der Insekten-Fauna Deutschlands u. s. w. 
II. Bdch. p. 131, 1806), obwohl er schon früher mehrere Arten ge- 
kannt und beschrieben hatte, welche gegenwärtig in allen Schriften 
als Tachytes- Arten fungiren, so ist es klar, dafs die Bezeichnung 
Tachytes für die durch den Pomp. tricolor Panz. repräsentirte, also 
für erstere, in Europa durch sieben mir bekannte Arten vertretene 
Gruppe zn verwenden ist, wenn sich nicht etwa die Fabricius’sche 
Gattung Liris als eine unselbstständige, das ist von Tachytes nicht 
verschiedene Gattung erweisen sollte, was zur Folge hätte, dafs 
Tachytes Pz. als Synonym der älteren Bezeichnung Liris F. unter- 
geordnet werden mülste. 

Für die zweite Gruppe wird die Schöpfung eines neuen Na- 
mens nöthig, da für dieselbe kein älterer aufzubringen ist; denn 
die verschwundene, generelle Bezeichnung ZLyrops wurde von Illli- 
ger (Ed. Faun. Etruse. p. 161) für die Rossi’sche „Andrena Etrusca“, 
ebenfalls eine Tachytes-Art im Panzer’schen Sinne, aufgestellt, wo- 
nach sie sich als Gattungs-Synonym zu Tachytes Pz. zu stellen hat. 
Ganz analog verhält es sich mit dem Dahlbom’schen Subgenus- 
namen „Tachyptera“ (Hym. europ. pr. bor. p. 78). 


des Mediterrangebietes. 167 


Für diese zweite, in Europa durch eirca 25 Arten vertretene 
Gattung schlage ich somit die Bezeichnung Tachysphex vor. 


Tachysphex gallica n. sp. 

Nigra; alarım aeque hyalinarum squamulis fuscescenti - piceis. 
Clypei margine rotundato; facie microscopice rugulosa, subtilissiwe 
et haud dense punctulata, mesonoto inaequaliter et haud dense punc- 
tato; metanoto longitrorsum et arcuatim rugoso - striato, in medio 
impressione lata sed parum profunda instructa, mesopleuris nitidıis, 
sparse punctatis. Valvula supra-anali elongato-triangulari, margi- 
nata, conveziuscula, politu sparseque punctata. Clypeo, facieque 
cano - sericeis; abdominis segmentis primis quinque sericeo-micanti- 
bus. Oculis fere plus longitudine flagelli articulorum 2 et 5 simul 
sumptorum in vertice inter se distantibus. — 2 Long. 9—10 mill. 

g ignotus. 

Gallia merid. (Massilia. Benignitate Dom. C. Julliani com- 
municata.) 

2 Körper und Beine schwarz; Oberkiefer vor der Spitze dun- 
kel pechroth; Flügelschuppen schmutzig pechfarben; Flügel wasser- 
hell; Geäder dunkelbraun, Randmal schwarz. 

Annäherung der Augen in der Scheitelgegend zwar nicht recht 
auffallend, jedoch absolut gröfser als bei T. unicolor Pz.; sie be- 
trägt ein wenig mehr als die Länge des zweiten und dritten Füh- 
lergeiselgliedes, aber bei letzterer Art nur. etwas mehr als die des 
ersten und zweiten, jedoch weniger als die des zweiten und dritten 
Geiselgliedes; die Folge davon ist, dafs die Stirn breiter ist und 
die hinteren Ocellen weiter von den Hauptaugen abstehen, während 
bei T. unicolor dieser Abstand ungefähr die Länge des ersten Gei- 
selgliedes milst, macht er bei gallica etwa die Länge des zweiten 
aus. Rand der mittleren Kopfschildpartie nicht ganz so breit und 
auch nicht abgestutzt wie bei T. unicolor, sondern bogig. Kopf- 
schild stellenweise punktirt. 

Stirn, Scheitel und Wangen in Folge einer mikroskopisch fei- 
nen Runzelung matt, mit nicht dicht gesäeten, feingestochenen, 
unter der Loupe gerade noch wahrnehmbaren Pünktchen besetzt. 
Mittelbrustrücken, das Schildchen mitinbegriffen, etwas glänzend, 
mit ungleich grofsen, unregelmälsig und nicht dicht, viel weniger 
dicht als bei T. unicolor besetzt. Punktatur an den Mittelbrust- 
seiten dichter und deutlicher gestochen als auf dem Rücken. Obe- 
res Hinterrückenfeld mit einem seichten, nach hinten sich verbrei- 
terndem, querrunzeligen Längseindrucke in der Mitte, aufserdem 


168 F. Kohl: über neue Grabwespen 


aber mit deutlichen, ziemlich feinen Streifrunzelchen versehen, 
welche vom Hinterschildchen ausgehen, anfangs in etwas schräger 
Richtung nach hinten laufen, sich aber dann gegen die Seiten hin 
krümmen. Abfallender Theil des Metathorax querrunzelig, mit ei- 
ner an der oberen Kante liegenden, nach unten sich zuspitzenden 
Grube. Seiten des Hinterbruststückes ziemlich glänzend und punk- 
tirt. Flügelzellbildung mit der von T. unicolor übereinstimmend; 
nur endigt die Oubital- und Discoidalader spurlos mit der dritten 
Cubital- und zweiten Discoidalzelle. Die ein wenig convexe obere 
Afterklappe bildet wie bei T. unicolor ein gestrecktes Dreieck, des- 
sen Seiten nur an der hinteren Hälfte deutliche Ränder aufweisen; 
sie ist mit mehr vereinzelten Punkten besetzt und wie bei vergli- 
chener Art glänzend. 

Zum Unterschiede von T. unicolor nicht nur Segment 1, 2 und 
3, sondern auch 4 und 5 allenthalben seidenfilzig bereift, welche 
Bereifung an den hinteren Depressionen der Segmente, in gewissem 
Lichte besehen, eine Art seitlicher Filzbinden hervortreten läfst. 

Diese Art erhielt ich aus Südfrankreich von meinem verehrten 
Correspondenten Hrn. Camill Jullian in Marseille. 


Hauptsächliche Unterscheidungsmerkmale von T. unicolor Pz. 
und gallica Kohl: 


Tachysphez unicolor Paz. Tachysphex gallica Kohl. 

1) Kopfschildrand vorn gerade | 1) Kopfschild deutlich bogig. 
oder nur sehr unvollkommen 
bogig verlaufend. 

2) Gesicht und Scheitel nicht mi- | 2) Gesicht u. Scheitel mikrosko- 
kroskopisch feinrunzelig; dicht pisch fein gerunzelt, aufseror- 
punktirt, besonders das Ge- | dentlich fein und nicht sehr 
sicht; Punkte unter einer Cy- dicht punktirt; Punkte unter 
linderloupe leicht sichtlich. unter einer Loupe gerade noch 

wahrnehmbar. 

3) Augenentfernung am Scheitel | 3) Augenentfernung am Scheitel 
um etwas grölser als dieLänge um etwas grölser als dieLänge 
des Isten u. 2ten Fühlergeisel- des 2ten u. ten Geiselgliedes 
gliedes zusammengenommen. zusammengenommen. 

4) Mittelbrustrücken dicht punk- | 4) Mittelbrustrücken seicht punk- 
tirt. tirt. 

5) Seiten des Hinterbruststückes | 5) Seiten des Hinterbruststückes 
von vorn nach hinten runzel- punktirt. 
streifig. 


des Mediterrangebietes. 


Tachysphez unicolor Paz. 
6) Oberes Hinterrückenfeld fein 
und fast netzartig runzelig. 


7) Flügel schwach graulich oder 
bräunelnd getrübt. 

8) Nur Segment 1, 2 und 3 sei- 
denartig schimmernd. 


169 


Tachysphez gallica Kohl. 

6) Oberes Hinterrückenfeld mit 
nach der Seite hin geschwun- 
genen Längsstreifen. 


7) Flügel wasserhell. 


8) Segment 1, 2, 3, 4 u. 5 sei- 
denartig schimmernd. 


A. Costa beschreibt eine ganz schwarze, der T. unicolor nahe 
verwandte italienische Art unter dem Namen T. plicosa („Prospetto 
sistematico degli Imenotteri italiani da servire etc.“ Annuario del 
Museo zoolog. della Universita di Napoli. Anno IV. p. 84). Was 
die mangelhafte Beschreibung über das obere Rückenfeld des Hin- 
terbruststückes sagt, würde theilweise passen, doch stimmen mit 
meiner Art die Costa’schen Angaben: „Segmentis primis tribus in 
margine postico sericeo-micantibus* und „alis cinerascenti-hyalinis“ 
nicht zusammen. Deswegen wird eine Identifizirung unstatthaft, 
da zudem andere unterscheidende Momente: die Form des Kopf- 
schildes, Entfernung der Augen am Scheitel, Sculptur des Kopfes, 
Mittelrücken und der Seiten des Hinterbruststückes mit keinem 
Worte erwähnt sind. 


Tachysphex filicornis n. sp. 

Nigra, palpis fuscis, alarum cinerascenti - subhyalinarum squa- 
mulis fusco-piceis. Clypei margine late truncato; antennis tenuibus, 
fihiformibus. Ocuhs vix longitudine flagelli articulorum 1 et 2 simul 
sumptorum in vertice distantibus. Facie ruguloso - coriacea; meso- 
noto distincte denseque punctato; mesopleuris paullo sparsius atque 
multo subtilius punctulatis; metanoto subreticulato-rugoso; metapleu- 
ris strigosis. Valvula supraanali elongato - trianguları, marginata, 
parum convezriuscula subpolita, microscopice rugulosa, haud punctata. 
Abdominis segmentis tribus sericeo-micantibus. — Long. 10 mill. 2. 

J ignotus. 

Gallia merid. (Massilia). 

2 Länge 10 mill. Schwarz; Taster braun; Flügelschuppen un- 
gleichmälsig dunke! pechbraun, Flügel in dem Grade wie bei T. 
unicolor Pz. getrübt. 

Kopfschild vorn breit, ähnlich wie bei verglichener Art abge- 
stutzt, in der Mitte manchmal unbedeutend vortretend. Fühler lang 
und dünn; ihre Glieder, auch der Schaft, sehr viel länger und dün- 
ner als bei einem gleich grofsen Stücke von T. unicolor, eine Er- 


170 F. Kohl: über neue Grabwespen 


scheinung, welche mit der überhaupt zarteren und graziöseren Ge- 
stalt des Thierchens recht gut palst. Ausgestreckt mülsten die 
Fühler den Hinterleib erreichen. Gesicht lederartig runzelig. Rücken 
des Mittelbruststückes dieht und deutlich, fast so wie bei T. uni- 
color punktirt. Seiten des Mittelbruststückes glänzend, mit viel 
feineren Pünktchen besetzt, welche auch nicht so dicht stehen, wie 
jene auf dem Rücken. Hinterbruststück gestreckter als bei T. uni- 
color, allenthalben von ähnlicher Seulptur. Flügelgeäder ebenfalls 
mit dem dieser verbreiteten Art übereinstimmend; Cubital- und 
Discoidalader schwachspurig über die 3te Cubital- und 2te Diseoi- 
dalzelle fortgesetzt, ohne den Flügelrand zu erreichen. Obere 
Afterklappe gestreckt dreieckig, seitlich gerandet, schwach gewölbt, 
nicht punktirt, unter dem Mikrokop betrachtet weitläufig und höchst 
subtil gerunzelt; von diesen Runzelchen, welche der Grund sind, 
dafs die obere Afterklappe wohl ziemlich glänzt, aber nicht polirt 
aussieht, merkt man unter der Loupe nicht die geringste Spur. 

Körperfilz und Behaarung an denselben Theilen wie bei T. 
unicolor, am Hinterleibe also auch nur an den ersten Ringen. 
Fühler bei frischen Stücken bereift. Metanotum reicher als bei 
unicolor behaart. 

Südfrankreich (Marseille). 


T. unicolor Panz. 2 verglichen mit T. filicornis Kohl © 


1) Fühler mälsig dick, ausge- 
streckt nicht einmal das Hin- 
terbruststück erreichend. 

2) Gesicht dicht punktirt. 

3) Seiten des Mittelbruststückes 
dicht und deutlich gestochen 
punktirt. 

4) Obere Afterklappe nicht punk- 
tirt. 


1) Fühler dünn und lang, aus- 
gestreckt bis zum Hinterleibe 
zurückreichend. 

2) Gesicht lederartig runzelig. 

3) Seiten des Mittelbruststückes 
mit undeutlichen feinen Pünkt- 
chen nicht dicht besetzt. 

4) Obere Afterklappe sehr zer- 
streut punktirt. 


Tachysphexz Schmiedeknechti n. sp. 

Nigra; palpis nigro-fuscis; alarum squamulis piceo-fuscis; alıs 
anterioribus subhyalinis in medio fere in forma fasciae late infusca- 
tis. Clypeo subarcuato - truncato. Antennarum flagelli articulis — 
articulo primo, secundo, tertioque exceptis — compressis; flagelli 
articulus tertius secundo fere brevior. Facie subtihter coriaceo-ru- 
gosa, microscopice reticulata. Capite post oculos haud continuato. 
Mesonoto dense reticulato - rugoso, multo evidentius tamen quam in 


des Mediterrangebietes. 171 


facie. Area dorsali metanoti subtiliter subreticulato-rugosa; meta- 
pleuris atque metanoti truncatura, foveola basali instructa, rugoso- 
striatis. Pedum armatura multo fortiter quam in T. unicolore. Ab- 
dominis segmentis tribus primis cinereo-puberulis. — Long. 9— 10 
mill. 2. 

g\ ignotus. 

Graecia. (Aegina. Benignitate Dom. O. Schmiedeknechti com- 
municata.) 

2 Schwarz; Taster braun; Flügelschuppen an der Randhälfte 
pechbraun, an der Basishälfte dunkelbraun, Tarsenglied 4 an allen 
Beinen röthelnd; Klauen roth. Flügel fast wasserhell, nur ganz 
schwach getrübt bis auf eine auffallende bräunliche Trübung, welche 
die Vorderflügel von der Mitte der ersten Cubitalzelle fort bis über 
die Radialzelle hinaus und der ganzen Breite nach überzieht, so 
dals sie fast in Form einer Binde mehr als die Radial-, 2te und 
Ste QCubital- und 2te Discoidalzelle beherrscht. Vorderflügel dem- 
nach an der Basis und dem Endrande am hellsten. 

Kopfschild sehr gedrückt, sein mittlerer Theil lange nicht so 
erhaben wie bei T. unicolor; Vorderrand trotzdem deutlich abge- 
setzt, ziemlich breit abgestutzt, einen flachen Boden bildend. Füh- 
ler von interessanter Bildung, länger als bei 7. unicolor, jedoch 
sichtlich kürzer als bei T. filicornis Kohl; ihre Geiselglieder, mit 
Ausnahme der drei ersten nicht walzig, sondern plattgedrückt. 
Geiselglied 2 leicht 2! mal so lang als Geiselglied 1, so lang als 
bei einem gleichgrofsen Stücke von T. unicolor Geiselglied 1 und 2 
zusammen. Geiselglied 3 kaum so lang als 2. Gesicht matt, un- 
ter der Loupe feinrunzelig, unter dem Mikroskope maschig runze- 
lig; die Maschenvertiefungen am Grunde mit noch feineren Runzel- 
chen. Gegen die inneren Augenränder hin sowie an den Höckern 
von den hintern Nebenaugen wird die Sculptur erheblich feiner. 
Scheitel verhältnifsmäfsig schmäler als bei T. unicolor, an der 
grölsten Augenannäherung nur so breit als das zweite Fühlergei- 
selglied lang. Kopf hinter den Augen am Scheitel, zum Unter- 
schiede von T. unicolor, nicht fortgesetzt, ziemlich senkrecht abfal- 
lend, so dafs, wenn man den Kopf von der Seite betrachtet, die 
Wangen von ihrer Mitte gegen den Scheitel hinauf rasch an Dicke 
abnehmen und an der hinteren Scheitelkante verschwinden. Mittel- 
bruststück ähnlich wie die Stirn netzrunzelig, jedoch gröber. Obe- 
res Rückenfeld des Hinterbruststückes lederartig, feinrunzelig; Sei- 
ten des Hinterbruststückes schief nach oben längsrunzelig gestreift; 
abfallender Metanotumtheil querrunzelig gestreift, nahe der oberen 


172 F. Kohl: über neue Grabwespen 


Basalkante in der Mitte mit einer Grube. Bedornung der Beine 
viel kräftiger, reicher und länger als bei T. unicolor; z. B. die End- 
und Randdörnchen der einzelnen Tarsenglieder leicht doppelt so 
lang und in demselben Maalse dicker als bei dieser Art. Klauen- 
glieder aller Beine bei unicolor mächtiger. Zweite Oubitalzelle an 
der Radialader der Vorderflügel schmäler als bei unicolor, so dafs 
die dte Cubitaiquerader die Radialader nur wenig vor deren Mitte 
trifft; Cubital- und Discoidalader über die Zellen hinaus gegen den 


Flügelrand zu, welcher jedoch nicht erreicht wird, fortgesetzt. 


Ob 


diese Merkmale an den Flügeln constant unterscheidenden Werth 
haben, mufs die Durchsicht zahlreicher Stücke darthun. 

Obere Afterklappe leider stark unter das vorletzte Segment 
zurückgezogen, daher seine Form nicht zu beschreiben; das hervor- 
ragende Enddrittheil derselben zeigt eine seitliche Berandung und 


ist ziemlich glänzend. 


Körperbehaarung und Befilzung wie bei T. unicolor, am Hinter- 
leibe ebenfalls nur an den 3 ersten Ringen, jedoch viel matter. 


Griechenland (Aegina). 


T. unicolor Panz. 9 verglichen 


1) Fühlergeiselglieder ausnahms- 
los walzig. 

2) Geiselglied 2 höchstens 2mal 
so lang als 1. 

3) Gesicht punktirt. 

4) Kopf hinter den Augen noch 
ein wenig, fortgesetzt. 

5) Entfernung der Augen am 
Scheitel grölser als die Länge 
des lsten u. 2ten Fühlergeisel- 
gliedes zusammen. 

6) Mittelbruststück punktirt. 


7) Vorderflügel leicht getrübt, 
stärkste Trübung am End- 
rande. 

8) Bewehrung d. Beine schwach. 


9) Klauenglieder u. ihre Ballen 
verhältnilsmäfsig kräftig. 


mit T. Schmiedeknechti Kohl 9 


1) Fühlergeiselglieder mit Aus- 
nahme der drei ersten glatt. 

2) Geiselglied 2 leicht 23 mal so 
lang als 1. 

3) Gesicht feinruuzelig. 

4) Kopf hinter den Augen nicht 
gesetzt. 

5) Entfernung der Augen am 
Scheitel beträgt ungefähr die 
Länge des 2ten Füblergeisel- 
gliedes. 

6) Mittelbruststück dicht netz- 
runzelig. 

7) Vorderflügel in der Mitte am 
stärksten getrübt, Basis und 
Endrand schmutzig wasserhell. 

8) Bewehrung der Beine reich, 
lang und kräftig. 

9) Klauenglieder und 
schwach. 


Ballen 


des Mediterrangebietes. 173 


Tachysphex mediterranea n. sp. 

Nigra; palpis fuscis; mandibulis in medio obscure rufis; ala- 
rum fere hyalinarum squamulis piceis. Clypei late truncati margo 
anticus irregulariter crenulatus. Facie microscopice rugulosa, sub- 
opaca punctis evidentibus, parvis subdense punctulata; Mosothorace 
evidenter quam in T. unicolore Panz. paullo grossius punctato. Me- 
tanoli area dorsali subreticulato-rugoso; metapleuris longitudinaliter 
fruncaturaque transverse striato-rugosis. Valvula supraanali trian- 
gulari, lata, nitida, punctis distinctis sparse instructa. Abdominis 
segmentis primis tribus sericeo-micantibus. — Long. 9—10 mill. 

Sieilia (Valsavoja 21. 6. Benignitate Dom. Frey-Gelsneri com- 
municata). 


Schwarz. Oberkiefer in der Mitte ein wenig pechroth. Flü- 
gelschuppen pechbraun. Flügel fast wasserhell von ähnlichem 
Geäder wie bei 7. unicolor Pauz. 

Kopfschild quer abgestutzt, sein Vorderrand in Folge mehrerer 
nicht regelmälsig angebrachter, kleiner Einbuchtungen ausgezackt. 
Fühler ungefähr in dem nämlichen Längen- und Dickenverhältnisse 
wie bei T. unicolor. Geiselglied 2 zweimal so lang als 1 und fast 
ebenso grols wie 3. Gesicht fast matt und unter der Loupe fein 
und mäfsig punktirt; unter dem Mikroskope erscheint es lederartig 
feinrunzelig, fast körnig mit rundgestochenen Punkten gleichmälsig 
und dünn besetzt. Die Sculptur des Gesichts steht somit jener bei 
T. gallica Kohl am nächsten. Vom vorderen Nebenauge fort geht 
eine deutlich ausgesprochene vertiefte Linie über das Gesicht bis 
zum Fühlergrunde hin. Abstand der Augen an der Stelle ihrer 
gröfsten Annäherung beträgt die Länge des 2ten und ten Geisel- 
gliedes zusammengenommen. Schläfen kaum bemerkbar, wonach 
T. mediterranea näher der T. Schmiedeknechti steht als T. unicolor. 
Punkte am Mittelbruststück gröfser, nicht ganz so tief gestochen 
wie bei unicolor, an den Seiten des Mittelbruststückrückens sich 
nähernd. Oberes Rückenfeld des Hinterbruststückes unter der Loupe 
deutlich netzartig-, fast körnig runzelig. Hinterbruststückseiten et- 
was schräg längsrunzelig gestreift. Absteigendes Feld des Meta- 
notums quergestreift mit einer Grube nahe der oberen Kante. Be- 
dornung der Beine ein wenig kräftiger als bei verglichener Art, 
Jedoch lange nicht so sehr als bei T. Schmiedeknechti. Oberes Af- 
terklappenfeld dreieckig, aber breiter, nicht in dem Grade verlän- 
gert, auch glänzender als bei T. unicolor und mit zerstreuten, deut- 
lichen Punkten behaftet. 

Körperbehaarung und Toment ähnlich wie bei T. unicolor, 


174 E. Kohl: über neue Grabwespen 


Tach. mediterranea unterscheidet sich von T. uwunicolor also: 
1) durch die Beschaffenheit des Kopfschildrandes, 2) die minder 
dichte und ein wenig feinere Punktatur des Gesichts, 3) die schwä- 
cheren Wangen, 4) die gröbere Punktatur des Mittelbruststückes, 
5) die unregelmälsig netzrunzelige, fast körnige, gröbere Sculptur 
des oberen Feldes am Hinterbruststücke, 6) die grölsere Breite und 
den intensiveren Glanz der oberen Afterklappe und 7) die sehr 
ausgesprochene, zerstreute Punktirung derselben. 

Sieilien (Valsavoja 21. 6. Frei-Gefsner). 


Tachysphezxz graeca.n. sp. 

Nigra, palpis fuscis, mandibulis in medio piceo-rufis, alarum 
subhyalinarum squamulis venisque brunneo-testaceis, pedibus ez parte 
rufo-testaceis. Oculis valde approzimatis longitudine flagelli arti- 
culı secundi in vertice distantibus, temporibus post oculos, conspi- 
cuis. Mesonoto subtilissime punctulato, mesopleuris metapleurisque 
opacis, microscopice rugulosis; metanoti area dorsal subtilissime 
coriaceo-rugosis, opacıs; truncatura Iransverse striata atque foveola 
grandi, nitida instructa. Abdomine segmento primo, secundo et ter- 


tio cano-sericeo tomentosis. — J®. 

g\ Facie clypeoque aureo - pubescentibus. Tibiarum basi apice- 
que, tarsıs rufo-testaceis. Valvula supraanalı punctulata. — Long. 
9—10 mill. 


® Facie clypeoque cano-sericeo-pubescentibus. Gemibus, tibüs, 
tarsıs et femorum 2 posticorum magna parte rufo-testaceis. Valvula 
supraanali, fere plana, nitida, triangulari, sparsis punctis irregula- 
riter impressis. — Long. 10—12 mill. 

Epirus. Corfu (Erber). 

Schwarz. Oberkiefer in der Mitte mehr weniger dunkelpech- 
roth. Taster braun. Flügelschuppen und Geäder lehmgelb bis 
lehmbraun. Flügel leicht getrübt. An den Beinen des Q die Kniee, 
Schienen und Tarsen — an letzteren nur die braunen Ballen aus- 
genommen — aulserdem in beträchtlicher Ausdehnung auch die 
Schenkel des hintersten Paares röthlich lehmfarben. Färbung der 
Beine beim 5 ähnlich wie beim 9, nur alle Schienen, die äufserste 
Basis und Spitze nicht mit eingerechnet, braunschwarz. 

Kopfschild des 2 weilsfilzig, breit abgestutzt, der abgesetzte 
Vorderrand breit, nur wenig bogig, der erhabene Theil des Kopf- 
schildes gegen diesen Rand schief zugeschnitten. Schnittfläche 
glänzend, mit mehreren unregelmäflsig vertheilten Punkten versehen. 


des Mediterrangebietes. 175 


Vorderrand des Kopfschildes beim g' schmäler, in der Mitte ein 
wenig bogig vortretend. Gesicht beim 2 weils, beim g' goldfilzig, 
mit einer eingedrückten Mittellinie, unter dem Mikroskope sehr 
feinrunzelig mit Pünktchen mäfsig dicht, nicht gedrängt besetzt; 
unter der Loupe erscheint es sehr fein und dicht punktirt, ohne 
Spur von Runzelchen. Wülste vor den hinteren Nebenaugen stark 
erhaben. Fühlergeiselglied 2 doppelt so lang als 1, kaum kürzer 
als 3, 4 oder 5. Augen ziemlich genähert; geringste Augenent- 
fernung am Scheitel beträgt beim g' und 2 die Länge des zweiten 
Fühlergeiselgliedes, ist aber beim 9 doch grölser, weil die Geisel- 
glieder verhältnifsmäfsig ein wenig länger sind. Das schmale 
Scheitelfeld zwischen den Augen in der Mitte der Länge nach ein- 
gedrückt, und zwar viel mehr als bei der ähnlichen T. erythropus 
Spin., auch die Wangen im Vergleiche mit dieser Art dicker. 
Schläfen bemerkbar, deswegen der Kopf nicht unmittelbar hinter 
den Augen senkrecht abfallend, wie bei 7. erythropus Sp. Sculp- 
tur des Bruststückes im Allgemeinen sehr fein, die Theile daher 
matt. Rücken des Mittelbruststückes wie das Gesicht skulpturirt. 
Seiten des Mittelbruststückes unter der Loupe matt ohne sichtbare 
Sceulptur, unter dem Mikroskope aber feingerunzelt; dasselbe gilt 
von den Metapleuren. Oberes Rückenfeld des Metanotum fein le- 
derartig, matt, die Runzelung unter der Loupe gerade noch be- 
merkbar; abstürzendes Feld querrunzelig gestreift, seine Basalgrube 
grols. Flügel nur wenig getrübt, dritte Oubitalzelle geformt wie 
bei T. unicolor Pz., nicht zungenförmig ausgezogen wie bei T. ery- 
thropus Sp. Obere Afterklappe des 2 dreieckig, gerandet, fast 
flach, glänzend mit spärlichen, unregelmälsig vertheilten Punkten, 
jene des 3 fein und dicht punktirt. 

Bruststück mit kurzen, schmutzig gelblichgreisen Härchen mälsig 
dicht besetzt. Die drei ersten Hinterleibsringe seidenschimmernd 
tomentirt; auflserdem ist eine höchst feine, von dunkelbraunen Här- 
chen herrührende Bereifung der Grund, warum der Hinterleib nicht 
so ganz tief schwarz, wie etwa bei 7. unicolor, sondern eher braun- 
schwarz erscheint: 

Epirus, Corfu (Erber). 


T. erythropus Spin. verglichen mit 7. graeca Kohl. 


1) Schläfen fehlend. 1) Schläfen vorhanden. 
2) SchmalesScheitelfeldzwischen 2) SchmalesScheitelfeldzwischen 
den Augen mit schwachem den Augen mit starkem Längs- 


Längseindrucke. eindrucke, 


176 F. Kohl: über neue Grabwespen 


T. erythropus Spin. verglichen mit T. graeca Kohl. 


3) Oberes Rückenfeld des Hin- | 3) Oberes Hinterrückenfeld in 
terbruststückes unregelmälsig Folge einer unter der Loupe 
runzelig, Runzeln unter der gerade noch ersichtlichen Run- 
Loupe leicht ersichtlich. zelung fein lederartig, matt. 

4) Seiten des Hinterbruststückes | 4) Seiten des Hinterbruststückes 
längsrunzelig gestreift. sehr fein lederartig, nicht ge- 

streift. 

5) Dritte Cubitalzelle stark zun- | 5) Dritte Cubitalzelle nicht zun- 
genförmig ausgezogen. genförmig ausgezogen. 

6) Schienen beim dJ röthlich | 6) Schienen meist schwarz, nur 
lehmfarben. an der Spitze und der Basis 


röthlich-lehmfarben. 


Mit T. graeca scheint auch die T. coriacea Costa („Prospetto 
sistematico degli Imenotteri italiani da servire etc.“ Annuario del 
Museo zoolog. della Universita di Napoli Anno IV. p. 95) verwandt 
zu sein, welche aber viel kleiner (7 mill.) ist und nach der Angabe 
„Nigra, unicolor“ ganz schwarze Beine führt. Unterschiede in der 
Sculptur sind der mangelhaften Beschreibung nicht zu entnehmen. 


Tachysphex pygidialis n. sp. 

Nigra; mandibulis in medio rufo-piceis, alis leviter adumbratis 
subhyalinis, squamulis fulvis; tibiis tarsisgue subrufis plus minusve 
nigro - variegalis, in exzemplarıbus paucis et mazima parte nigris; 
abdominis segmentis tribus primis rufis. Clypeo gibboso. Metatho- 
racis pleuris tantummodo supra, aream dorsalem versus, rugıs obli- 
quis instruclis; truncatura supra in medio foveolata transverse 
striato - rugosa. Cellula cubitali tertia alarum anteriorum oblique 
extensa.. — d2 

g\ Facie clypeoque aureo-pubescentibus; valvula supraanali dense 
punctulata. — Long. 7—10 mill. 

Q Facie clypeogue subargenteo - micantibus; valvula supraanali 
lata, triangulari nitida, pnnctulis parvis sparse puuctatis. — Long. 
9—12 mill. 

Hungaria, Epirus, Corfu, Sicilia, Italia, Gall. merid, 

Diese mediterrane Art erhielt ich von verschiedenen Seiten zu- 
geschickt; bald als Tachytes pectinipes auct., bald als T. Panzeri 
v.d. L. und auch T. pomiliformis Panz. bestimmt. Gewils ist, dals 
sie, und zwar in Folge der Kopfschildbildung und der Sculptur des 
Bruststückes zur natürliehen Gruppe der T. Panzeri v. d. L. gehört. 


des Mediterrangebietes. 177 


Eine Identifieirung mit T. pectinipes ist gänzlich unrichtig; auch 
als T. pompihformis Pz. (H. 89. 13.) kann sie nicht mit Fug ge- 
deutet werden, weil Panzer von dieser angiebt:, Segmento primo 
secundoque ferrugineis“, und doch meine 16 Stücke alle ohne Aus- 
nahme, auch auf dem dritten Ringe roth sind. Wäre die Panzer- 
sche Abbildung die eines Q, was leider derselben eben so wenig 
wie der dazugehörigen Beschreibung entnommen werden kann, so 
würde auch die Länge mit der meiner Thiere nicht stimmen, denn 
die der Figur beigefügte, die natürliche Grölse versinnlichende 
Linie ist nur 8 Mill. lang, während doch kein Stück von pygidialis 
weniger als 9 Mill. milst. Worin die Abbildung Panzer’s nicht 
schlecht palst, ist die zungenförmige Form der dritten Cubitalzelle; 
diese Wahrnehmung wird aber werthlos, wenn man bei Besichti- 
gung der Panzer’schen Figuren bemerkt, wie wenig Genauigkeit 
auf das Detail der Flügelzellbildung verwendet wurde. 

Von T. Panzeri v. d. L. unterscheidet sich pygödialis: 1) durch 
die dunklere Tracht der Beine — Schienen schwarz, nur die Vor- 
derseite des ersten Paares und in veränderlicher Ausdehnung die 
Basis sämmtlicher Paare braunroth; Tarsen meistens rotbbraun bis 
kastanienbraun, nur bei einem Stücke heller röthlich —, 2) die 
braunrothe Färbung des Segments 3 (ZQ) — bei Panzeri Segm. 3 
meist schwarz, oft auch schon 2 und 1 zum Theile —, 3) die Sculp- 
tur an den Kanten der Metathoraxseiten, welche diese mit dem 
oberen Felde des Rückens des Hinterbruststückes bilden — daselbst 
zeigen sich Runzelstreifchen, die bei Panzeri fehlen —, 4) die Ge- 
stalt und Sculptur der oberen Afterklappe — bei pygidialis ist diese 
breit dreieckig wie bei T. lativalvis Thoms., glatt und glänzend mit 
feinen Pünktchen sehr weitläufig besetzt, bei Panzeri hingegen ver- 
längert dreieckig, in Folge mikroskopisch feiner Runzelung nur 
mälsig glänzend, jedoch ebenfalls mit feinen Pünktchen sparsam 
besetzt. 

Geographische Verbreitung: Epirus (Erber), Corfu, Ungarn 
(Moesäry), Italien (Stentz), Sicilien (Messina Trapani 31./5., Mes- 
 sina Castellaceio auf Mentha 29./6. Frey-Gelsner). 


Tachysphex Julliani n. sp. 


Nigra; mandibulis in medio piceo-rufis; alarum subhyalinarum 
squamulis brunnescenti - [ulvis, venis piceis; pedibus nigris, tarsis 
apicem versus et tibiüs plus minusve obscure piceo - rufis. Clypeo 
haud gibboso, tantummodo leviter elevato. Oculis longitudine fla- 
gelli articuli primi et secundi in vertice distantibus. Facie argenteo- 


Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIL. Heft I. 12 


178 F. Kohl: über neue Grabwespen 


pubescente, dense punctulata; mesonoto modice, ut in T. unicolore 
Pz., punctato, metanoti area dorsali opaca, punctatura subtili coria- 
cea; truncatura verticali transverse striato-rugosa; metapleuris sub- 
tiliter longitrorsum striatis. — Long. ”—11 mill. 2. 

JS Clypei margine valde minuto. — Long. 7—9 mill. 

Q Clypei margine ezteriore conspicuo truncato. Valvula supra- 
anali grandi lata, subtriangulari, apice truncata, plana, nitida, mar- 
ginata. — Long. 8—11 mill. 

Gall. mer. (Marseille. Benignitate Dom. Julliani communicata). 

Hat Aehnlichkeit mit T. pectinipes auct., auch mit pygidialis 
Kohl. Die Bildung des Kopfschildes verweist sie in die Gruppe 
der ersteren. 

Q Oberkiefer in der Mitte mehr weniger pechroth; Fühlerschaft 
vorn an der Spitze pechbraun; Flügelschuppen gelblichbraun. Hin- 
terleibsring 1 und 2 braunroth, der letztere am Hinterrande ange- 
dunkelt. An den Beinen die Schienen und Tarsen dunkel pech- 
roth, stellenweise, vorzüglich an der Innenseite in unbestimmter 
Ausdehnung und Abgrenzung schwarz oder schwärzlich angelau- 
fen. Flügel wie bei T. pygidialis schwach graulich getrübt, fast 
wasserhell. 

Kopfschild etwa in dem Maalse als bei T. pectinipes auct. er- 
hoben, sein vorn gerade abgestutzter, undeutlich wellig verlaufen- 
der Rand mäfsig breit, glänzend. Fühler ein wenig dünner als bei 
einem gleich grolsen Stücke von pectinipes. Der geringste Ab- 
stand der Augen am Scheitel geringer als bei dieser Art, milst die 
Länge der beiden ersten Fühlergeiselglieder. Wangen und Schlä- 
fen um einen Grad schmächtiger. Stirne, unter der Loupe ersicht- 
lich, dieht punktirt, nicht ganz so dicht als bei T. pectinipes. Punk- 
tirung des Mittelbruststückrückens ungefähr so weitläufig als bei 
T. unicolor Pz. Sculptur der Mittelbruststückseiten unter der weils- 
lichen Behaarung nicht so recht deutlich, scheint matt lederartig. 
Oberes Rückenfeld des Hinterbruststückes breiter als lang, in Folge 
einer höchst feinen, gedrängten, unter einer Loupe nicht mehr recht 
unterscheidbaren Punktatur matt, bildet mit dem querrunzelig ge- 
streiften, fast senkrecht, nicht wie bei T. pectinipes sichtlich schräg 
abfallenden hinteren Rückentheile eine scharfe Kante. Metapleu- 
ren fein nadelrissig längsgestreift. Dritte Cubitalzelle der Vorder- 
flügel in dem Grade wie bei T. lativalvis Thoms. gegen den Flü- 
gelrand hin ausgezogen. Ein untrügliches Bestimmungs-Kriterium 
bietet die obere Afterklappe. Sie ist flach, grofs, am Ende breit, 
abgestutzt, wegen der mangelnden Spitze nur unvollkommen drei- 


des Mediterrangebietes. 179 


eckig, durch eine mittlere, quergestellte Depression in ein vorderes 
und hinteres Feld geschieden, glatt und glänzend, ganz hinten matt. 

& Kopfschild mit einem winzigen, dreieckig vorgezogenen 
Rande. In den plastischen Merkmalen stimmt das g’ mit dem 9 
überein. Obere Afterklappe bei beiden mir vorliegenden 5 leider 
durch die aus dem Körper gequetschten Geschlechtswerkzeuge 
überdeckt. 


Priocnemis sordidipennis n. sp. 


Niger, mandibulis in medio piceo-rufis; antennarum flagello sub- 
tus fulvo-brunneo; alis in dimidio basali lutescentibus, in dimidio apicali 
fuscescentibus, margine apicali lato areaque radiali fuscis, femori- 
bus plus minusve — basi nigra dempta — tibüsque totis rufis, lar- 
sis rufopiceo-fuscis. Clypeo convezo apice truncato subemarginato, 
Metanoto metapleurisque evidenter transverse striato rugosis. Abdo- 
mine subtiliter sparseque punctulato. Valvula anali brunneo-setosa. 
— Long. 12—16 mill. ©. 

Sieilia: Valsavoja 29./5., Passomartino Simeto 20./6. 

Kopf; Thorax, Brustseiten und Hinterleib schwarz, ohne Zeich- 
nung, nur die Oberkiefer in der Mitte pechroth, Fühlergeisel an 
der Unterseite pechbraun, Taster braun; Beine roth bis auf die 
schwarzen Hüften, Schenkelringe und braunen Tarsen; auch die 
Basis der Schenkel ist in unbestimmter Ausdehnung schwarz. Das 
Schwarz an den Beinen dürfte in seiner Ausdehnung wohl verän- 
derlich sein. Flügel in ihrer basalen Hälfte schmutzig lehmgelb, 
vom Beginne der Radial-, 2ten Cubital- und 2ten Discoidalzelle an, 
jedoch nicht scharf abgesetzt, bräunlich getrübt. Spitzenrand der 
Flügel endlich bis zum Ende der Radial-, 3ten Cubital- und 2ten 
Discoidalzelle zurück braun. Geäder ebenfalls zur Hälfte gelb und 
braun. 

Kopfschild, Stirn und Scheitel von ähnlicher Bildung wie bei 
Pr. versicolor Scop. (= Pr. bipunctatus Fabr., = variegatus Fabr.)!). 


') Im Aufsatze: „Die Hymenopteren in I. A. Scopoli’s Ento- 
mologia carniolica und auf den dazu gehörigen Tafeln kritisch be- 
handelt von A. Rogenhofer und Dr. K. W. v. Dallatorre* Ver- 
handl. der zool. bot. Gesellschaft 1881. wird p. 8 (600 d. Ztschr.) 
die Sph. versicolor Scop. als Synonym mit Priocn. rufipes (var.) 
v. d. Lind. behandelt, was gewils unrichtig ist, da der Pompilus ru- 
fipes van der Linden’s nicht zur Gattung Priocnemis gezählt werden 

12% 


180 F. Kohl: über neue Grabwespen 


Fühler und Beine, besonders das erste Paar, schlanker, Hinter- 
brustrücken gewölbter und um einen Grad stärker, unregelmälsig 
querrunzelig gestreift als bei Pr. versicolor. Hinterleib zerstreut- 
und feinpunktirt, am Bauche jedoch kräftiger als am Rücken. 
Kopfschild und Stirn mit einigen Haaren besetzt; Haare des Kopf- 
schildes wimpernartig. WVorderbruststück und Vorderhüften behaart. 
Am Mittelbrustrücken erhebt sich jederseits in einiger Entfernung 
vom hintern Pronotumrande aus einer undeutlichen, punktartigen 
Vertiefung eine Borste, was übrigens auch bei andern Arten, z. B. 
Pr. Graelsiit Germ., weniger merklich auch bei Pr. versicolor, vul- 
neratus Costa, affinis v. d. L. etc. der Fall ist. Mitunter sind diese 
Borsten abgestolsen. Hinterschildchen, wenigstens bei vorliegenden 
Stücken, unbewimpert. Bauchring 3, 4, 5 sowie Rückenring 4 und 
5 mit einzelnen Wimpern, Aftersegment allenthalben bewimpert. 
Radialzelle am Ende fast abgerundet, jedoch nicht in dem Grade 
wie etwa bei Pr. versicolor. 

Von dem im europäischen und aufsereuropäischen Mediterran- 
gebiete nicht seltenen Pr. Graälsii Guer. (= nigriventris Costa), 
mit dem er, wenn man nur über Beschreibungen verfügt, mögli- 
cherweise, wenn auch nicht leicht, zusammengeworfen werden 
könnte, unterscheidet er sich: 1) durch die viel geringere Grölse, 
.2) die schwarze Farbe des Kopfes und Bruststückes, 3) die weit 
feinere, wenngleich noch immer ziemlich grobe Querrunzelung des 
Hinterbrustrückens, 4) den Mangel einer Behaarung des Hinter- 
schildehens (ob beständig!?) und 5) die Verschiedenheit in der Flü- 
Flügeltrübung; bei Pr. Graelsii sind die Flügel bis auf den schma- 
len, scharf abgegrenzten, schwarzen Spitzenrand ganz gelb. 

Diese Art sammelte Hr. Emil Frey Gelsner in mehreren über- 
einstimmenden weiblichen Stücken in Sieilien bei Valsavoja 29./3. 
und Passomartino Simeto 20./6. 


kann, wie aus den Worten des Autors: „les jambes posterieures 
ne sont point denteldes en seie, mais ont quelques &pines laterales“ 
unzweideutig hervorgeht, die Sph. versicolor Scopoli’s aber als eine 
entschiedene Priocnemis-Art gelten mufs („femora postica fulva, ti- 
biis ibidem duplicato-dentieulatis“), und gewifs nur mit dem Prioc- 
nemis bipunctatus und variegatus Fabr., Dhlb. et auct. zu identifiei- 
ren ist. 


des Mediterrangebietes. 181 


Priocnemis Mocsäryi.n. sp. 


Niger, pedibus nigris, vel brunnescentibus, vel piceo-rufescentv- 
bus, abdominis segmentis: primo, secundo tertüique bası rufis; alıs 
subinfuscatis, apice paullo obscurvoribus. Fronte convexa; capite, 
pronoto, mesonoto coxisque pedum 2 anticorum pihs sparsis instruc- 
tis; pronoti emarginatura postica angulata; metathorace transverse 
rugoso-striato; in alis superioribus nervo basali angulatim biarcuato, 
area radiali lanceolata, vena cubitali alae apicem haud attingente. 
Segmentis ventralibus sparse et segmento anali undique fusco - pilo- 
sis. — Long. 6—8 mill. 9. 

g ignotus. 

Corfu. 


Diese Art ist mit Pr. sepicola Smith (= fuscus F. non Linn.), 
perturbator Haır. '), simulans Thoms. und abdominalis Dhlb. ver- 
wandt. 

Schwarz, erster und zweiter Hinterleibsring sowie Basishälfte 
des dritten roth; Beine allenthalben dunkel pechroth oder häufiger 
schwarz, mit bräunelnden Tarsen. 

Fühler mäfsig dick, um Geringes dicker als bei Pr. abdomi- 
nalıs; Fühlerglied 3 länger als der Schaft, ungefähr so lang als 
Schaft und erstes Geiselglied zusammengenommen. Stirn und 
Scheitel gewölbt wie bei ubdominalis, gewölbter als bei sepicola, 
durch eine ungemein dichte und feine Punktatur fein lederartig 
und wenig glänzend; vom Fühlergrunde fort zieht sich eine feine, 
linienartige Vertiefung bis zum vorderen Nebenauge hinauf. Vor- 
derecken hinten winkelig ausgerandet. Wölbung des Hinterbrust- 
rückens ähnlich wie bei sepicola, schwächer und hinten nicht so 
sehr steil abfallend wie bei perturbatur, zugleich mit einem Theile 
der Hinterbrustseiten querrunzelig gestreift, jedoch viel grober als 
Pr. sepicola oder abdominalis. Das Metanotum ist aulserdem in 


!) Dieser Name muls für den Pr. gibbus Fabr. (= coriaceus 
Dhlb.) eintreten, da die Bezeichnung gibbus schon im Jahre 1763 
von Scopoli für den Pr. exaltatus Fabr. (1775) verwendet wurde 
und prioritätsberechtigt ist. Vergleiche den Aufsatz: „Die Hyme- 
nopteren in J. A. Scopoli’s Entomologia carnicolica und auf den 
dazu gehörigen Tafeln ete., kritisch behandelt von A. Rogenhofer 
und Dr. K. v. Dallatorre*. Verh. der k. k. zool. bot. Gesellschaft 
in Wien 1881. 


182 F. Kohl: über neue Grabwespen 


der Mitte der Länge nach seicht rinnenartig eingedrückt. Flügel 
getrübt. An den Vorderflügeln Wische in der Radial-, 2te und 3te 
Cubital- und 2te Discoidalzelle dunkler. Die Cubitalader endigt 
unweit der ten Cubitalzelle, welche höher als an irgend einer 
Stelle breit und nahezu kleiner ist als Oubitalzelle 2. Basalader 
wie bei Pr. sepicola. 

Hinterschienen sägezähnig, ihr längerer Endsporn nicht ganz 
so lang als der halbe Metatarsus. Klauen innen bezahnt. 

Kopfschild, Aufsenseite der Oberkiefer, Stirne, Scheitel, Vor- 
der- und Mittelrücken, sowie die Hüften sehr spärlich behaart. 
Bauchringe 2, 3, 4 und 5 an ihrer hinteren Hälfte und seitlich 
und weniger spärlich als die vorher aufgezählten Theile behaart. 
Aftersegment dunkelbraun bewimpert. 

Pr. Mocsäryi unterscheidet sich von Pr. sepicola vor Allem: 
1) durch die viel geringere Gröfse, 2) die starke Wölbung des 
Kopfes, 3) die absolut gröbere Sculptur der unbehaarten Hinter- 
brust; von Pr. perturbatur 1) durch die viel kleinere Statur, 2) die 
schwächere Behaarung, 3) die verhältnifsmälsig etwas dünneren und 
längeren Fühler, 4) die geringere Wölbung des Hinterbrustrückens; 
von Pr. abdominalis, mit dem er Körpergröfse, Form und Gröfse 
der 3ten Cubitalzelle gemein hat, 1) durch die schwarze Färbung 
der hinteren Hinterleibsringe, 2) die viel gröbere und daher un- 
gleich deutlichere Querstreifung des Hinterrückens u. s. w. 


Corfu (4 Ex.). 


Priocnemis propinquus Le Pel. 


Niger, abdominis segmentis: primo, secundo, tertiique basi rufis. 
Alis anterioribus subfumatis, macula hyalina intra apicem; area ra- 
diali, cubitali secunda et tertia [usco-tinctis; fascia lata [usca venam 
basalem et transverso-humeralem adumbrante. Antennis subcrassius- 
culis. Pronoti margine postieo evidenter angulalo-emarginato. Me- 
tathorace gibbo, dimidio posteriore distincte transverse rugoso-striato. 
Segmenti secundi ventralis impressione transversa, in medio sita. 
Tarsorum unguiculis dente mediocri instructis. Alis anterioribus 
vena basahi in media angulatim bicurvata; vena cubitali ad alae api- 
cem haud pertinenle. Segmento analı fimbriato, valvula ventrali 
linea longitudinali, laevi instructa. — Long. 10—14 mill. 

g ignotus. 

Calabria. 

Pr. propinguus zeigt grolse Aehnlichkeit mit Pr. gibbus Scop. 

(= ezaltatus Fabr.), notatus Le Pel. und auch obdtusiventris Schioedte. 


des Mediterrangebietes. 183 


Von Pr. gibbus, welchem er an Grölse zum mindesten gleich- 
kommt, ist er verschieden: 1) durch die dickeren Fühler; 2) die 
auffälligere Wölbung des Hinterbrustrückens; 3) die sehr deutliche, 
aus Runzelchen gebildete Querstrichelung des grölseren Theiles des 
Hinterbrustrückens; 4) die Lage des Quereindruckes auf dem zwei- 
ten Bauchringe; 5) die braune Binde, welche die Basal- und die 
Sebulterquerader breit umsäumt; 6) die glatte Längslinie in der 
Mitte der unteren Afterklappe, wie man sie z. B. bei Pr. obtusi- 
ventris trifft. 

Pr. notatus Le Pel., welcher die Diekenverhältnisse der Fühler 
mit Pr. propinguus theilt, unterscheidet sich: 1) durch die viel 
kleinere Gestalt (ö — 10 mill.); 2) die geringere Wölbung und 
Seulptur des Hinterrückens; 3) die nur schwach angedeutete Bräu- 
nung der Basal- und Schulterquerader; 4) die Form der Basalader, 
welche in der Mitte nicht winkelig gebrochen ist und daher auch 
nicht aus 2 Bogen zusammengesetzt erscheint; 5) den Mangel einer 
glatten Längslinie in der Mitte der unteren Afterklappe. 

Mit Pr. obtusiventris Sch. stimmt vorliegende Art zwar in der 
Beschaffenheit der unteren Afterklappe überein, theilt aber nicht: 
1) die Gröfse (nur 5—8 mill.); 2) die Färbung der Beine; 3) den 
Grad der Wölbung des Hinterbrustrückens und dessen Sculptur; 
4) die dunkle Binde in der Gegend der Basalader etc. 

Die Beschreibung erfolgte auf Grund mehrerer übereinstimmen- 
der weiblicher Exemplare aus Calabrien. 


Priocnemis Frey-Gessneri.n. sp. 


Niger, abdominis segm. primo, secundo et tertii basi rufis, ala- 
rum limbo apicali late fumato. Fronte conveza, clypeo convezo 
arcuato-subemarginato; pronoto postice angulatim emarginato; scu- 
tello postscutellogue planatis; metanoto epipleurisque transversim 
rugoso-striatis. Area radialı alarum superiorum in apice subrotun- 
data. Segmento anali undique piloso.. — Long. 8—10 mill. 2. 

g ignotus. 

Asia minor (Brussa). 

2 Diese Art könnte leicht mit dem Pr. affinis v.d. L. (Dhlb., 
Schenck, Thoms.) verwechselt werden, weil sie mit ihm viele Ei- 
genschaften als: die Bildung des Kopfschildes und der Fühler, die 
Sculptur des Hinterbrustrückens, die Behaarung der verschiedenen 
Körpertheile und auch die Flügelzellbildung so ziemlich gemein 
hat, unterscheidet sich aber davon: 1) durch die viel kleinere Ge- 
stalt; 2) die etwas stärkere Wölbung der Stirn, aber geringere des 


184 F. Kohl: über neue Grabwespen 


des Hinterbruststückrückens, 3) das abgeflachte Schildehen und 
Hinterschildehen — bei affinis gewölbt und nach den Seiten hin 
allenthalben stark abfallend, was auch bewirkt, dafs der Hinter- 
rücken bei dieser Art tiefer zu liegen scheint, 4) die Flügelfärbung, 
welche zwar der Hauptsache nach die nämliche ist wie beim 2 
von affinis, sich aber durch leichte Wische in der 2ten und äten 
Cubital- und 2ten Discoidalzelle in der Art wie bei Pr. sepicola 
Smith hervorthut. 

Ich erhielt diese Art von Hrn. Josef Erber in Wien. Ein 
zweites Stück (9) besitzt die Sammlung des fürstbischöflichen 
Knabenseminars in Brixen, woselbst mir auch ein g', angeblich aus 
Albanien, mitgetheilt wurde, welches möglicherweise das andere 
Geschlecht zu Pr. Frey-Gessneri sein könnte. Dieses g' stimmt in 
den meisten Punkten mit dem g' von a/ffinis überein, unterscheidet 
sich aber ebenfalls durch eine verhältnilsmälsig geringere Grölse 
(7 mill.), stärkere Stirnwölbung; auch die Schildehenwölbung will 
mir unbedeutender, wenn auch bei Weitem nicht in dem Grade 
wie bei Pr. Frey-Gessneri 2 erscheinen. Besondere Unterschiede 
zeigt die Bildung der unteren Afterklappe; verläuft auch ihr Rand 
halbkreisförmig, so ist er doch nicht wie bei affinis förmlich be- 
wimpert, sondern nur mit kurzen Härchen dicht besetzt; in der 
Mitte ist die Klappe der ganzen Länge nach sehr schwach erhaben. 

Ein endgültiger Entscheid über die Zusammengehörigkeit die- 
ser Thiere ist noch nicht reif. 


Pompilus Gredleri n. sp. 


Niger; segmentum primum etiamque, margine poslico ezcepto, 
secundum rufa. Alis subhyalinis in margine apicali late fusco-ad- 
umbratis. Clypeo magno, lato, arcuuto-truncato, margine conspicuo 
instructo. Antennis tenworibus, haud crassiusculis, articulo tertio 
scapum longitudine superante; fronte convexa, vertice genisque sub- 
angustis. Tarsis anticis longissime aculeatis, absque pectine ungui- 
culari, unguiculis dente longo, subcurvato bifidis; femoribus in apice 
aculeo prominente armatis. Pronoto postice arcualim emarginato, 
Alarum anteriorum area cubitali tertia fere triangulari. Facie, pro- 
noto et melanoto pilis subtilibus instructis; capite thoraceque prui- 
noso-albo-sericeis; segmento analı — area pyyidiali sublilissime co- 
riacea, opaca excepta — pilis longioribus pilosa. — Long. 9 mill. 2. 


Asia minor (Brussa). 


des Mediterrangebietes. 185 


Schwarz; Oberkiefer in der Mitte ausgedehnt pechroth; Flügel 
hell, nur leicht getrübt, ihr Endrand fast bis zur 3ten Oubital- und 
2ten Discoidalzelle heran, sowie die Radialzelle stark braun ge- 
trübt, Geäder dunkelbraun; Hinterleibsring 1 und bis auf den 
dunklen Endrand auch 2 roth. Entfernung der Augen am Scheitel 
ein wenig geringer als unten am Kopfschilde. Letzterer grofs, 
breit, schwach bogig abgestutzt mit einem sehr deutlich abgesetz- 
ten Endrande versehen, der etwa doppelt so breit ist als bei an- 
dern Arten aus der Gruppe des Pompelus pectinipes, zu welcher 
P. Gredleri wegen der Form des Hinterrandes des Vorderrückens, 
der langen Bedornung der Vordertarsen und des mangelnden 
Klauerkammes gezählt werden kann, wenngleich die Fühler nicht 
verdickt sind. Geiselglied 2 ein wenig länger als der Schaft. 
Stirn und Scheitel gewölbt, Wangen mälsig schmal. WVorderbrust- 
rücken hinten bogig ausgerandet. Radialzelle von der annäherungs- 
weise dreieckigen Form, wie man sie bei den meisten Pompilus- 
Arten trifft. In beiden Flügeln des einzigen Stückes sehe ich nur 
2 Cubitalzellen, die zweite ungewohnt grofs, fast noch gröfser als 
die erste, so dals ich zur Annahme gezwungen, dafs in diesem 
Falle durch das monströse Verschwinden der zweiten Cubitalquer- 
ader, was bei vielen Pompilus-Arten, ganz besonders bei Arten aus 
der Gruppe pectinipes oft und oft stattfindet, Cubitalzelle 2 und 3 
zu einer einzigen verschmolzen ist. Denke ich mir das Geäder er- 
gänzt, so mülste nach der sehr schief gestellten Cubitalquerader zu 
schliefsen die dritte Cubitalzelle eine ganz oder fast dreieckige Form 
zeigen. 

Bewehrung der Beine reich und sehr kräftig, viel kräftiger als 
bei P. pectinipes, prozimus ete. Sämmtliche Schenkel an der Vor- 
derseite des Kniees mit einem abstehenden Dorn bewehrt, der 
leicht doppelt so lang ist als bei P. pectinipes v. d. L. oder einer 
andern zu dieser Gruppe gehörigen Art gleicher Grölse. Schienen 
lang bedornt, Schienensporne der 4 hintern Fulspaare lang, der 
längere derselben nicht ganz so lang als der Metatarsus. Metatar- 
sus des ersten Paares mit 3 unter sich gleich langen Wimpern be- 
setzt, von denen der erste in der Mitte desselben, der zweite zwi- 
schen der Mitte und dem Ende, der dritte am Ende angebracht 
erscheint. Ihre Länge erreicht nicht ganz die des Metatarsus, wel- 
cher aufserdem einen kürzeren, schwächeren Dorn an. seiner Innen- 
seite und ein Paar ganz unansehnliche an der Spitze trägt. Tar- 
senglied 3. des ersten Paares aufser den kleinen Randspornchen 


186 F. Kohl: über neue Grabwespen des Mediterrangebietes. 


mit 1, Tarsenglied 2 mit 2 Wimpern, die an Länge und Stärke 
denen des Metatarsus gleichkommen. Tarsen der 4 hinteren Beine 
lang und stark, aber nicht wimpernartig bedornt. Klauen sämmt- 
licher Tarsen ohne förmlichen Klauenkamm, als welche ein Paar 
unansehnliche Börstchen nicht angesehen werden können. Klauen 
an der Innenseite mit einem langen, gebogenen, die Klauenspitze 
zweitheilig erscheinen lassenden Zahn. Oberes Analfeld dreieckig, 
unter dem Mikroskope fein chagrinirt, unter einer schwächeren 
Loupe oder für das unbewaffnete Auge einen opacen, auffälligen 
Fleck darstellend. 

Scheitel, Vorder- und Hinterbrustrücken mit kurzen, schwachen 
Härchen spärlich, öter und 6ter Hinterleibsring mit stärkeren, läu- 
geren Haaren dünn besetzt. Kopf, Bruststück, zum Theil auch 
die Beine, jedoch matter, in Folge eines feinen Filzes weilslich sei- 
denartig bereift. 

P. Gredleri ist wohl nicht leicht mit einer andern Art zu ver- 
wechseln, charakteristisch dafür ist die Bewehrung der Beine, die 
Seulptur des oberen Afterringfeldes, die Form des Kopfschildes etc. 

Stammt aus Brussa (Kleinasien). 


Neuere Literatur. 


Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, be- 
gonnen von Erichson, fortgesetzt von Schaum, Kraatz, 
Kiesenwetter, Weise und Reitter. Bd.III. Abth. II. 
Lief. I. bearbeitet von Reitter. Clavigeridae, Pselaphidae 
und Scydmaenidae. 


Obwohl auf Reitter’s Bearbeitung der Clavigeridae u. S. w. 
bereits (Wiener Entomologische Zeitung I. (October) pag. 261) auf- 
merksam gemacht ist, möchte ich auch hier auf das vortreffliche 
Werk besonders aufmerksam machen. Die Zahl der deutschen 
Pselaphiden ist seit 1869 von 58 auf 94, die der Scydmaeniden 
von 33 auf 50 gestiegen. Obwohl die meisten neuen Arten be- 
reits in den Bestimmungs-Tabellen der europäischen Coleopteren V. 
(Verhandl. der Zool. Botan. Ges. XXXI. 1881. p. 443) aufgestellt 
wurden, ist doch eine neue Centrotoma, ein Bythinus, ein Euplec- 
tus und ein Neuraphes neu beschrieben. Die Beschreibungen der 
kleinen Arten sind nicht zu lang, die Geschlechts- Auszeichnungen 
überall hervorgehoben, so weit sie bekannt sind; es hätte kaum 
ein besserer Bearbeiter gefunden werden können, da Herr Reitter 
dem Studium dieser Familie seine besondere Aufmerksamkeit zu- 
gewendet hat. G. Kraatz. 


Die Käfer Westphalens zusammengestellt von Fr. West- 
hoff. II. Abtheilung. Bonn 1882. S. 141—331. 


Das zweite Heft reiht sich dem ersten würdig an und ist mit 
vieler Sorgfalt gearbeitet. In der Benennung der Varietäten, na- 
mentlich bei Donacia, geht der Verfasser vielleicht zu weit, allein 
die Grenze ist schwer zu ziehen; wenn einzelne Arten, wie im- 
pressa Payk. (2 brevicornis Ahr.) in der Färbung nicht oder fast 
' nicht variiren, so verdient diesellhe bei anderen Arten berücksich- 
tigt zu werden; auch empfiehlt sich die Citirung der Varietäten in 
den Catalogen, weil doch Viele sich bestreben werden, die Varie- 
täten zu sammeln. 

Donacia discolor Panz. wird auch von Westhoff auf Proteus 
Kunze gedeutet, aber noch nicht für Comari eingeführt. Möge die 
fleilsige Arbeit Anregung zu zahlreichen Nachträgen geben. 

G. Kraatz. 


183 Neuere Literatur, 


Ueber den Bau des Hypopygiums der Gattung Tipula Mei- 
gen mit Berücksichtigung seiner generischen und specifi- 
schen Bedeutung nebst einem systematischen Verzeichnisse 
aller bisher in der Provinz Westfalen aufgefundenen Arten 
aus der Familie der Tipulidae. Erster Theil. Mit 6 Ta- 
feln. Inaugural-Dissertation von Friedrich Westhoff 
aus Münster in Westfahlen. Münster, Coppenrath, 1882. 
62 Seiten. 


Das Hypopygium umfafst nach W. alle diejenigen Theile des 
Abdomens, welche zu dem Copulations-Systeme gehören oder mit 
demselben in irgend welchem physiologischen Zusammenhange ste- 
hen. Es besteht demnach einestheils aus Umgrenzungsstücken, 
welche von den bald stärker, bald schwächer in Ansehung ihrer 
Gestalt modifieirten Segmenten gebildet werden, andererseits aus 
Gebilden, welche sich an dem Copulationsakte mehr oder minder 
rege betheiligen; es trägt nicht selten eine besondere, sich abhe- 
bende Färbung. Es werden die beiden Abschnitte des achten 
Segmentes lamellae basales, die des neunten Segmentes termina- 
les genannt, und zwar superae und inferae, je nachdem sie oben 
oder unten gelegen sind. Der Apicalrand der lamella terminalis 
trägt ebenso, wie die entsprechende Basallamelle verschiedenartige 
Anhänge, die appendices terminales; externae, wenn sie äufserlich 
sichtbar sind, internae, wenn sie erst nach der Zerlegung des Hy- 
popygiums vollkommen wahrgenommen werden. Die app. term. 
externae sind von Loew in supernae, intermediae und internae ge- 
schieden worden; die supernae sind für hypertlische Gebilde zu 
erachten, die intermediae sind nach Reaumur und Dufonr durch 
einen Muskelapparat befähigt, ähnlich einer Zange zu fungiren und 
den Copulationsakt dadurch zu unterstützen, dafs sie die terebra 
des 2 festhalten. 

Die app. ext. inferae sind von untergeordneter Bedeutung. 

Darauf geht der Autor zur Schilderung der inneren Beschaf- 
fenheit des Hypopygiums über. Es würde hier zu weit führen ihm 
zu folgen. Seine Ausführungen sind von 83 auf 6 Tafeln hübsch 
vertheilte Figuren begleitet, welche zur ausführlichen Erläuterung 
der oft schwierigen Bildungen dienen und diesen Zweck in augen- 
scheinlich vortrefflicher Weise erfüllen. 

In einem Anhange (p. 43—56) werden die bisher in der Pro- 
vinz Westfalen gesammelten Arten aus der Familie der Tipuliden 


Neuere Literatur. 189 


aufgezählt; es sind nicht weniger als 144, von denen drei neu und 
auf p. 56—58 als Limnobia Vormannt, Dieranomyia Osten - Sackeni 
und Trichosticha Kolbei beschrieben sind. G. Kraatz. 


Nach Blackburn (Characters of new genera and descriptions of 
new species of Geodophaga from the hawaian islands, The Ent. 
Monthly Mag. Vol. XIX. 1882. p. 62) fallen sämmtliche von 
F. Karsch (Berl. Ent. Zeitschr. XXV. 1831. p. 2—4) als neu 
beschriebene Carabiden von den Sandwich-Inseln mit bereits be- 
schriebenen Arten zusammen, und zwar: 

Acupalpus biseriatus K. = Cyclothoraz cordaticollis Blackb., 
Platynus planus K. = Anchomenus erro Blackb., Colpodes octo- 
ocellatus K. = Anchomenus Sharpi Blackb., Anisodactylus cunea- 
tus K. = Atrachycnemis Sharpi Blackb., Promecoderus fossulatus K. 
—= Disenochus terebratus Blackb. 

Die beiden von Fiensch bei Olinda gesammelten Carabiden 
sind von Karsch falsch bestimmt, es sind: 

Oopterus plicaticollis Boisd. (Karsch) = Cyclothoraz scaritoides. 

Olisthopus insularis Motsch. (Karsch) = Cycloth. montivagus. 
Wir erwähnen dies keineswegs, um H. Karsch einen Vorwurf zu 
machen, welchen wir als einen tüchtigen und versirten Arachno- 
logen kennen gelernt haben, sondern um Hrn. Prof. Peters, Di- 
rector des zoologischen Museums in Berlin ad oculos zu demon- 
striren, wohin es führt, wenn er verlangt, dafs plötzlich ein junger 
Mann ohne Vorkenntnisse (Hr. Karsch hat sich vorher hauptsäch- 
lich mit Arachniden beschäftigt) Insekten aus einer anderen Ord- 
nung von einem beliebigen Punkte der Erde beschreibe. Nicht 
einmal die Gattungen sind richtig bestimmt, wie aus Blackburn’s 
Angaben hervorgeht. Es zeigt in der That, dafs Prof. Peters nicht 
eine deutliche Idee von dem Umfang und der Würde der entomo- 
logischen Wissenschaft hat, wenn er junge Leute zu dergleichen 
Arbeiten kommandirt, welche unmöglich gut ausfallen können. 

Unter den Käfern der Rohlf’schen Expedition (l. e. p. 41 u. fig.) 
dürfte Xuntholinus coloratus Karsch gleich hesperius Er. und La- 
throbium artum Karsch irgend ein Dolicaon sein, weil es ein „ab- 
domine retrorsus longius piloso“ besitzt. Von der Länge der Fld., 
die kürzer als der Thorax sind, ist in der 6zeiligen Beschreibung 
nichts gesagt, welche überhaupt diesen Namen kaum verdient. 

G. Kraatz. 


190 Neuere Literatur. 


On aquatic carnivorous Coleoptera or Dytiscidae. 


Diese vortreffliche Monographie von Sharp ist die Frucht 
mehrjähriger Studien, zu der die Sammlungen mehrerer Colle- 
gen, sowie der Museen in Brüssel und Genua das Material gelie- 
fert haben; sie ist 824 Seiten stark, die von 12 Tafeln begleitet 
sind. Es sind in derselben 1171 Arten beschrieben, wovon gegen 
500 neu, die sich auf 79 Gattungen vertheilen; die Beschreibungen 
von etwas über 300 Arten, die dem Verf. unbekannt geblieben, 
sind aufserdem in einem Anhange abgedruckt. Da gegenwärtig die 
Original-Arbeiten den Inhalt der Zeitschrift fast ausschliefslich in 
Anspruch nehmen, will ich mich darauf beschränken die Namen 
der neu beschriebenen europäischeu Arten hier anzuführen; in dem 
neuen Cataloge der europäischen Käfer giebt H. v. Heyden deren 
systematische Reihenfolge. 

Hydrovatus simplez Eur. m., Bidessus cozalis Hisp., Deronectes 
Doriae Cauc., suavis Graec., Hydroporus fractus Eur. m., cantabri- 
cus Hisp., insularis u. Revelierei Cors., maurus, venator, astur Hisp. 
atticola Alp., nevadensis Nevad., regularis Cors., Agabus styriacus 
Styr., marginalis Graece., Austr., coralis Lappon., Copelutus atri- 
ceps Cors., Rhantus latitans Germ., Belg., hispanicus Hisp., Colym- 
betes Thomsoni Lappon. G. Kraataz. 


Todes-Anzeigen. 


Am 25. Mai 1882 ist zu Passy-Paris unser langjähriges Mit- 
glied Herr Christian Javet 
im Alter von 80 Jahren gestorben. Schon als er 1347 Mitglied 
der französischen entomol. Gesellschaft wurde, hatte er eine nicht 
unbedeutende Sammlung europäischer Käfer. Seine jährlichen Rei- 
sen nach England und Deutschland boten ihm Gelegenheit mit den 
Entomologen daselbst Verbindungen anzuknüpfen, welche für ihn 
selbst reiche Früchte für seine Sammlung trugen, die er auch auf 
Exoten ausdehnte. Eine Menge von Pariser Sammlern standen 
fast ausschliefslich durch ihn mit dem Auslande in Verbindung und 
benutzten seine aufopfernde Gefälligkeit. Dabei wuchs auch seine 
Sammlung immer ansehnlicher heran und wurde reich an Exoten. 
Dieselbe war gut geordnet und sauber in Pariser Kästen aufge- 
stellt; er war in den letzten Jahren noch damit beschäftigt die 
Exoten von den Europäern zu trennen. 


Todes- Anzeigen. 191 


Seine Sammlungen sind muthmafslich noch grofsentheils bei- 
sammen; im Herbst 1879 gingen die exotischen Goliathiden und 
Cetoniden in den Besitz des Unterzeichneten über. 

G. Kraataz. 


Am 17. August starb in Klosterneuburg bei Wien der Prof. 

der Zoologie a. D. 
Med. Dr. Herm. Max Schmidt-Goebel 

im Alter von 73 Jahren, welcher lange Zeit in Prag lebte und 
danu nach Wien zog. Die Schätze des Prager Museums und na- 
mentlich die von Helfer gesammelten Käfer gaben ihm 1846 Stoff 
zu seiner Fauna Coleopterorum Birmaniae, welche er auf 10— 12 
Lieferungen mit 25— 30 Tafeln schätzte, von denen aber nur die 
erste mit 3 Tafeln erschien. Etwa 10 Jahre früher erschien seine 
Dissertatio inauguralis de Pselaphis Faunae Pragensis (1836); 
1833 publieirte er einen kleinen „Beitrag zur Monographie der 
Pselaphen“, enthaltend neue Species aus Asien. Er lieferte dann 
lange keine grölseren Arbeiten, und erst neun Jahr, nachdem er 
in den Berliner Verein eingetreten war, brachte er dankenswerthe 
Zusätze und Berichte zu Hagen’s Bibliotheca Entomologica (1876 
p. 145—160). Im Jahre 1881 erschien ein gröfseres, mit hübschen 
Tafeln ausgestattetes Werk von ihm in Wien „die schädlichen und 
nützlichen Insekten in Forst, Feld und Garten“. Im letzten Jahre 
(1382) veröffentlichte er eine sehr gute Arbeit über die Lebens- 
weise der Rebenstechers von 74 S., in der er sich als einen sehr 
sorgfältigen Beobachter documentirte. G. Kraatz. 


In Bonn starb am 6. Nov. 1882 der Geheime Regierungsrath 

und Prof. der Zoologie 
Dr. Franz Hermann Troschel, 

Redacteur des Archivs für Naturgeschichte seit dem Jahre 1848 
und Director des zoologischen Museums in seiner Eigenschaft als 
ordentlicher Professor an der Universität Bonn. Am 10. October 
' 1810 in Spandau geboren, widmete er sich dem Studium der Na- 
turgeschichte, trat 1835 als Lehrer an der Königstädtischen Real- 
schule ein, wurde 1840 Custos am zoologischen Museum, 1848 
Privatdocent bis er 1849 als ordentlicher Professor nach Bonn be- 
rufen wurde. 

Sein „Handbuch der Zoologie“ ist bereits in 7ter Auflage er- 
schienen; seine Arbeiten über Schneckenzungen etc. sind meist im 
Archiv für Naturgeschichte publieirt. Auf Naturforscher-Versamm- 


192 Allgemeine Angelegenheiten. 


lungen schlofs sich Troschel gern an die Entomologen an und 
war denselben wohlbekannt. Vor einigen Jahren kaufte das Mu- 
seum einen Theil der Mohnike’schen Käfersammlung, welche 
reich an Arten von den Philippinen und Sunda-Inseln war. Im 
Laufe des letzten Sommers schenkte unser Mitglied, Herr Com- 
merzienrath Emil vom Bruck demselben seine werthvolle Insek- 
ten-Sammlung und Bibliothek, da er durch Kränklichkeit verhin- 
dert war, sich ferner mit derselben zu beschäftigen. 

Hoffentlich wird dieselbe unter der Aufsicht des H. Dr. Bert- 
kau gut aufgehoben sein. 


Dr. G. Kraataz. 


Allgemeine Angelegenheiten. 


Herr Commerzienrath vom Bruck hat sich, nachdem er Samm- 
lung und Bibliothek an das Bonner Museum geschenkt hat, auch 
veranlalst gefühlt aus unseren Verein, dem er so lange angehört 
hat, seinen Austritt zu erklären. 


Herr Forstrath Kellner sah sich durch sein hohes Alter ver- 
anlalst seinen Austritt aus dem Vereine zu erklären; da er indes- 
sen noch völlig frisch und fähig ist, Untersuchungen anzustellen etc., 
so hat der Verein ihn zu seinem correspondirenden Mitgliede ernannt. 


An Stelle des Herrn Forstrath Kellner ist eingetreten: 
Herr Prof. Burbach in Gotha, Custos des Grofsherz. Natu- 
ralien-Cabinets in Gotha. 


Seit dem September des verflossenen Jahres sind dem Vereine 
beigetreten: 

Herr Senator Albers in Hannover. 

- Forstmeister Beling in Seesen am Harz. 

- Vladimir v. Dokhtouroff in St. Petersburg. 

- Emil Holder, Kaufmann in Berlin, Königgrätzerstr. 2. 

Se. Exc. Herr v. Lansberge, Ancien Gouverneur-General des 
Indes Neerlandaises, in Brummen (Gelderland). 

Herr Alexander v. Manderstjerna, K. Russ. General-Lieu- 
tenant in Warschau, Wejska 1. 

- Pirazzoli, Major a. D. in Imola. 

- Rofs, Lehrer am Militair-Waisenhause in Potsdam. 

Herr L. Ganglbauer, Assistent am K.K. Zool. Hof-Cabinet 
hat die Bearbeitung der Oedemeridae und Cerambycidae für die 
Fortsetzung von Erichson’s Naturgesch. der Insekten Deutchlands 
übernommen. G. Kraatz. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft II.] 


Neue asiatische Rüsselkäfer 


von 
J. Faust. 
(Fortsetzung.) 


32a. Stephanocleonus simulans n. sp. Praecedenti similli- 
mus sed longior, capite rostroque disperse tenuissime, prothorace 
grosse denseque punctatis, hoc dorso antico evidenter carinato, 
postico profunde fossulato, medio lateribus haud transversim impresso; 
elytris punctato-subsulcatis, in fasciis aprozimatis, longe obliquis 
fossulatis; pedibus brevioribus, femoribus valde clavatis. — Long. 15, 
lat. 6 mill. 

Während bei perscitus Kopf und Rüssel nur wenig feiner, aber 
deutlicher und dichter (fast runzlig) punktirt ist als der mit flachen 
Punkten (zuweilen verwischt) ziemlich dicht besetzte Thorax, sind 
bei simulans die Punkte auf dem genau ebenso geformten Kopf und 
Rüssel (höchstens Rüsselkiel schärfer) sehr fein und sparsam, auf 
dem Thorax dichter und namentlich viel tiefer. Der auch bei gut 
beschuppten Stücken von perscitus deutliche Quereindruck auf dem 
Thorax erstreckt sich von nahe der Mittellinie bis zum Seitenrande, 
diesen gewöhnlich noch durchsetzend, so dafs die Seiten in der 
Mitte eingeschnürt erscheinen. Bei simulans ist von diesem Quer- 
eindruck keine Spur vorhanden, dagegen reicht die tiefe Basalfurche 
bis zur Mitte, wo der scharfe Mittelkiel mit beiderseits breiter 
Vertiefung entspringt und bis zum Vorderrande zieht; aulserdem 
durchziehen 2 helle, schmale, gebogene, in der Mitte genäherte, 
aber breit getrennte Längslinien jederseits den Thorax. Von den 
sehr schrägen und mehr genäherten Deckenbinden ist die vordere 
mit ihrer Spitze gegen die Schulterschwiele gerichtet und erstreckt 
sich über die 5, die hintere parallele über die 4 ersten Spatien. 
Trotz der gröfseren Körperlänge sind die Beine kürzer und dicker 
als bei perscitus, namentlich die Schenkel stark gekeult. 

Vom Flusse Btschan (Balassoglo). 


Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 13. 


194 J. Faust: über 


33. Stephanocleonus coelebs n. sp. Oblongus, niger, ci- 
nereo pubescens; fronte lata, antice impressa; rostro capite vix lon- 
giore sed fere dimidio angustiore, recto, supra fere plano, antice 
parum impresso, carinato, carina basi alte elevata antice in puncto 
impresso evanescente; prothorace elongato-quadrato, basi vix oblique 
truncato, lateribus rechis, apice angustato, subimpresso, lobis ocula- 
ribus productis, punctis magnis et nonnullis minoribus inaequaliter 
obsıto, argute carınato, basi foveola impressa, utrinque linea fleruosa 
lateribusque cinereo-albidis; elytris basi conjunctim emarginatis, pro- 
thorace vix latvoribus, lateribus rotundatis postice longe attenuatis, 
apice conjunctim subacuminatis, basi transversim depressis et evi- 
denter punctato-striatis, interstitiis subconvezxis, alternis antice paulo 
elevatioribus, callo postico nullo, macula postica hastata antice fur- 
cata fascüsque duabus obligwis nigris decoratis; corpore subtus pube 
longiore dense tecto; abdominis segmento primo apice macula nigra 
subtriangulari; pedibus elongatis. — Long. 10, lat. 3.7 mill. 

Die kreisrunde, sehr breite, flache Stirn und der im Verhält- 
nils schmale Rüssel machen diese Art unter den Verwandten Ko- 
rini und indutus leicht kenntlich, von denen sie Korint am näch- 
sten steht; coelebs hat aber ähnliche Sculptur wie flaviceps und 
tricarinatus. Die schrägen Deckenbinden sind wie bei hezastichus 
und cineritius gerichtet, die pfeilförmige Makel hinter der Schwie- 
lenstelle wird durch das dicht grauweils behaarte Spatium 6 ge- 
spalten. Der Rüsselkiel entspringt in einem eingedrückten Punkte 
zwischen den Fühlereinlenkungen, wird zur Basis hin höher und 
verläuft sich von der Seite gesehen, einen stumpfen Bogen be- 
schreibend, in der halben Augenhöhe auf der Stirn, woselbst diese 
am tiefsten eingesenkt ist. Schenkel schlank, nach oben und un- 
ten gleichmälsig aber schwach verdickt. Abdomen gleichmälsig 
grau behaart. 

Schon der lange Thorax genügt, um coelebs von Korini, indu- 
tus, flaviceps und tricarinatus zu trennen. 

1 Sg vom Ala-Tau (coll. Kraatz). 


34. Stephanocleonus Chevrolati n. sp. Cl. induto Chevr. 
affinis sed latior et aliter coloratus; rostro recto, longiore, carınato 
utrinqgue subimpresso; prothorace minus transverso, bası bisinuato, 
lobis ocularibus subangulatis, minus productis, ante apicem trans- 
versim depresso, postice sulcato, antice carinato, punclis minutis re- 
motis, lineis 4 arcuatis nebulosis; scutello parvo triangulare; elytris 
ovatis, prothoracis basi vir latioribus apice obtuse, singulatim acute 


neue asiatische Rüsselkäfer. 195 


rotundatis, intra basin utrinque transverso-impressis, postice viz cal- 
losis, tenue punctato - striatis, interstitüs planis, alternis latioribus, 
dense flavido-albo-tomentosis, macula transversa basali puncto albo 
includente, vitta infra callum, fascüs duabus obliquis, antica sutura 
haud interrupta, fuscis; corpore subtus minus dense tomentoso, seg- 
mentis abdominalibus 2 primis sparsim nigro-punctatis, reliquis basi 
nigro-fasciatis; pedibus gracikoribus aequaliter griseo-pubescentibus. 
— Long. 10.5—12.5, lat. 4.5—5 mill. 

Im abgeriebenen Zustande von indutus nur durch längeren 
Rüssel und Thorax, schlankere Beine und breiterer Form, etwa 
wie bei kleinen Stücken von 4-punctatus Schrank zu unterschei- 
den. Thorax mit feinen zerstreuten Punkten und flachen stumpf- 
winkligen Augenlappen. Sutur der Deckenbasis dunkel, vereinigt 
sich mit der vorigen weniger schrägen Querbinde und bildet mit 
dieser zusammen eine nach vorn dreilappige Makel auf der vorde- 
ren Deckenhälfte, hinter der Mitte steht eine schräge, durch die 
Naht unterbrochene zweite Binde, dessen äufsere vordere Spitze 
durch Vereinigung mit den hell und dunkel gesprenkelten Seiten 
sich nahe bis zur Schulter zu erstrecken scheint; 2 dunkle Punkt- 
makeln auf der Basis 2 und 4 flie[sen gewöhnlich dann zusammen, 
wenn Streifen 3 und 4, welche wie 5 u. 6 zur Basis convergiren, 
sich vor dieser in einem weilsen Punkt vereinigen. 

Mir ist Henningi Sahlberg nicht bekannt, muls sich aber von 
Chevrolati durch runzlig punktirten Rüssel und tief punktirten Tho- 
rax unterscheiden. 

Von Haberhauer in Central- Asien (ohne nähere Fundortsan- 
gabe) gesammelt. 


35. Stephanocleonus feroz n. sp. Cl. impressicolli Sch. 
simillimus, sed supra undique grosse punclatus etiam fronte parum 
convera medio impressa, rostro longiore, minus curvalto, evidenter 
carinato, prothorace fere aequaliter griseo - pubescente, scutello vix 
conspicuo, elytris apice singulatim obluso-angulatis intra basin trans- 
verso -impressis profunde punctato-striatis, tomento longiore griseo 
haud dense tectis, fascüs duabus abbreviatis magis transversis ma- 
culaque sub callo albo denudatis, pedibus brevioribus, femoribus sub- 
tus longe pilosis praecipue differt. — Long. 3—11, lat. 3.3 — 
5.5 mill. 

Form und Grölse von impressicollis Sch. Dieser ist auf dem 
Thorax grob, auf Kopf, Rüssel und Deckenstreifen fein, kaum 
sichtbar punktirt, Stirn flacher, Rüssel dicker und gekrümmt, an 

13 * 


196 J. Faust: über 


der Basis deutlicher quer eingedrückt und nur hier deutlich gekielt 
(Kiel bei ferox der ganzen Länge nach, vor der Fühlereinlenkung 
durch einen eingestochenen Punkt unterbrochen, dann gabelförmig;), 
Augenlappen stark entwickelt, Schildehen klein aber deutlich. 

Bei ferox ist die ganze Oberseite mit gleich groben Punkten 
besetzt, Augenlappen schwächer, Prosternalvorderrand weniger tief 
ausgebuchtet, Decken an den Seiten mehr gerundet, hinter der 
Basis quer eingedrückt, Spatiien gleich breit und leicht gewölbt, 
Schenkel und Schienen kürzer, erstere unten länger und dichter 
gefranzt. Ueberhaupt ist die anliegende Behaarung der Oberseite 
viel länger, weniger dicht, vor den dunklen Querbinden dichter und 
heller; auf dem Thorax sind keine helleren Seitenlinien mit Sicher- 
heit zu unterscheiden, vielmehr sind die ganzen Seiten heller und 
schliefsen einen rautenförmigen Dorsalfleck ein, die Behaarung des 
nicht sehr deutlich schwarz gesprenkelten Abdomens ist auffallend 
länger als bei impressicollis. Glied 3 der Vordertarsen mit schma- 
ler Bürstensohle in beiden Geschlechtern. 

Alle meine Stücke, obgleich gut erhalten, tragen nur Spuren 
jener röthlich grauen Bestäubung, welche meine Stücke von im- 
pressicollis fast ganz bedecken. 

Daurien (coll. Eversmann). 


36. Stephanocleonus Semenovi n. spec. Oblongus, niger, 
robustus, squamis piliformibus cretaceis dense tectus, dorso protho- 
racis, elytrorum basi fasciisque duabus obliquis liturisque parvis 
nonnullis vage tomentosis, pedibus nigro-geniculatis; vertice con- 
vezo, fronte deplanata; rostro fronte vie angustiore, arcuato acute, 
3-carinato et profunde bisulcato, rugoso - punctato, apice deplanato 
hinc confertim punctato, prothorace quadrato, basi fere truncato, 
lobis ocularibus valde productis, supra subdepresso scrobiculato-ru- 
g0so - punctato, antice acute carinato, postice late profunde foveo- 
lato; scutello late ovato; elytris oblongo-ovatis, prothoracis basi vir 
latioribus, basi parum emarginatis, humeris acute rotundatis, apice 
conjunctim rotundatis, profunde punctato - striatis, sirüs in fascus 
lacunosis, interstitiis convezxis, alternis parum elevatioribus; pedibus 
gracilibus longiusculis, femoribus segmentisque abdominalibus 2 pri- 
mis punclis nonnullis nigris. — Long. 17, lat. 7.5 mill. 

Von der Gröfse und Form des carinirostris Sch. (Schönherri 
Gebl.), aber hinten breiter und ohne erweiterte Tarsen, auch gros- 
sen Stücken des leucopterus in der Form ähnlich, aber Beine viel 
länger und dünner, grölste Deckenbreite etwas hinter die Mitte ge- 


neue asiatische Rüsselkäfer. 197 


rückt, Sculptur und Zeichnung ganz anders. Der scharfe Rüssel- 
mittelkiel auf der Stirn und zwischen den Fühlereinlenkungen durch 
eine Grube, Augenrand innen von einem schwachen Wulst begrenzt, 
Seitenkiele des Rüssels an der Basis durch 2 Quereindrücke unter- 
brochen, gleichsam einen stumpfen Höcker heraushebend; Fühler 
dünn, Geilselglied 1 wenigstens 24 mal so lang als 2, Thorax mit 
geraden, etwas ausgebuchteten, vorn plötzlich abgesetzten Seiten, 
Vorderrand hinter den Augen tief ausgeschnitten, die Mitte fast so 
weit vorgezogen als die Augenlappen; seitliche Deckenstreifen we- 
niger tief als die Rückenstreifen, Naht weniger dicht und weils als 
die Unterseite, aber dichter als die Querbinden behaart. Decken 
an der Basis mit einer gemeinsamen breit dreieckigen dunklen Ma- 
kel, welche von der vorderen Schrägbinde nur durch einen schma- 
len weilsen Raum getrennt ist; diese vordere Binde zieht schräg 
von der Schulter bis zur Naht, nimmt Spatium 2 bis 5 ein und 
reicht mit der hinteren Spitze bis zur halben Deckenlänge; von 
dieser durch einen breiten Raum getrennt erstreckt sich eine hin- 
tere nach aufsen breiter werdende schräge dunkle Binde über Spa- 
tium 2 bis . Die Punkte in den beiden ersten und dem vor- 
letzten Deckenstreifen in gröfserer oder geringerer Ausdehnung 
dunkel. 

Die langen Beine haben nur schwach verdickte Schenkel mit 
schwarzer Spitze, 4 Vorderschenkel unten und ihre Hüften länger 
behaart. Farbe und Form der weilsen Schuppenhaare ganz wie 
bei Cl. imperialis. Bei dem einzigen mir vorliegenden "Stück ist 
das Abdomen in der Mitte der Länge nach augenscheinlich abge- 
rieben. 

Nach Geheimerath Semenov, dem Vice-Präsidenten der Kais. 
Geographischen Gesellschaft in Petersburg benannt. 

Ein Männchen aus der Mongolei. 


37. Stephanocleonus audaz n. spec. Forma et elytrorum 
signatura Cl. 3-carıinati Fisch., sed fronte deplanata, rostro breviore 
minus arcuato, bası abrupto - elevato, fere plano, tenue carinato, 
utrinque parum impresso, prolhorace quadrato, minus grosse punc- 
tato, scutello haud manifesto, elyiris prothoracis basi evidenter la- 
tioribus, humeris angulatıs, apice singulatim subacuminalis, intra 
basin transverso-impressis, evidenter punctato-striatis; pedibus gra- 
eilioribus; corpore undique ochraceo tincto. — Long. 9, lat. 3.6 mill. 

Die eigenthümliche Rüsselbildung und die an der Basis brei- 
teren Decken lassen diese Art sofort von 3-carinatus und den Ver- 


198 J. Faust: über 


wandten trennen. Der Mittelkiel des Rüssels steigt steil auf, ver- 
breitert sich sogleich dreieckig bis zu den Aufsenkanten des Rüs- 
sels und erstreckt sich in derselben Höhe und die ganze Rüssel- 
breite einnehmend bis zur Spitze; es erscheint gleichsam eine auf 
den Rüssel und die flache etwas breitere Stirn aufgelegte Platte, 
welche auf der Stirn dreieckig zugespitzt ist, die Oberfläche dieser 
Platte ist fein gekielt und beiderseits der Länge nach schwach ein- 
gedrückt. 

Die Unterseite ist mit einem ziemlich dichten weilsgrauen 
Haarüberzug versehen, ohne schwarze Punkte; auf den vier er- 
sten Abdominalsegmenten schimmert in der Mitte eine dunkele 
Makel durch. 

Am Gebirgssee Issyk-Kul von Balassoglo gefunden. 


38. Stephanocleonus planirostris n. sp. Magnitudo et 
statura Cl. impressicollis Sch. sed rostro basi alte carinato, carina 
in superficie lata plana usque ad apicem rostri dilatata. Ochraceo- 
cinerascens, prothorace lineis duabus angulatim flezuosis, elytris hu- 
meris tuberculiformibus calloque postico albidis, corpore subtus fer- 
rugineo-tincto pedibusque dense nigro-punctatis; fronte plana foveo- 
lata, parce aciculato-punctata, medio puncto magno impressa; rostro 
recto, angulato, fronte haud angustiore; prothorace transverso, basi 
parum apice evidenter bisinuato, lobis ocularıbus modice productis, 
lateribus recto ante apicem constricto et utrinqgue late impresso, 
profunde eroso-punctato, basi foveolato; scutello parvo concolore; 
elytris prothoracis basi parum latioribus, humeris in tuberculo pro- 
ductis, post humeros emarginatis tum rolundato - ampliatis, postice 
valde attenuatis, apice singulatim subacuminatis; intra basin parum 
depressis, punctato - striatis, interstitüs alternis latioribus costatis, 
ante medium vix postice evidenter transversim fasciatis, callo postico 
elevato. — Long. 10, lat. 4.3 mill. 

Der mongolische azillaris Fald. mufs Aehnlichkeit mit unserer 
Art haben, der Kopf desselben soll aber grob punktirt, der Rüssel 
der ganzen Länge nach gekielt und schwach zweifurchig, der Tho- 
rax hinten gerade abgestutzt sein. 

Bei planirostris ist der Rüssel ähnlich wie bei audaz gebildet, 
nur ist die Erweiterung des Mittelkiels in eine ganz ebene Fläche 
zur Stirn hin länger und spitzer; die beiden hellen Thoraxlinien 
fliefsen mit den nur sehr wenig dunkleren Seiten wenigstens auf 
der hinteren Hälfte zusammen, ein beiderseits am Vorderrande ste- 
hender und angrenzender Eindruck dunkel gefärbt, die breite und 


neue asiatische Rüsselkäfer. 199 


tiefe Thoraxfurche erstreckt sich bis bis zur Mitte und ist hier 

fein gekielt; bei einem meiner beiden Stücke setzt sich dieser feine 

Kiel noch feiner bis nahe zum Vorderrande fort. Die vordere 

Deckenbinde auf Spatium 2 u. 3 nur angedeutet, die hintere deut- 

liche nimmt die ganze Deckenbreite (durch die Naht nicht getrennt) 

ein. Beine an Länge und Stärke gleich denen von impressicolls. 
Aus der Mongolei (coll. Eversmann). 


39. Pachycerus obliquatus n. sp. P. segni Germ. affinis 
sed minus convezus; oculis infra magis acuminatis, rostro paulo an- 
gustiore, apice vix deflexo; antennarum scapo breviore, clava magis 
acuminata, prothorace antice subito angustato; elytris postice minus 
attenualis apice conjunctim rotundatis, singulatim acuminatis; pedi- 
bus gracihioribus, fascüs duabus obliquis infuscatis. — Long. 9.5 — 
11, lat. 4—5 mill. 

Am besten durch die hinten sehr wenig verengten, einzeln in 
etwas stumpfe Winkel zugespitzten flachen Decken, schlanken Beine 
und mehr keilföürmige Augen von segnis zu unterscheiden. Die 
beiden mir vorliegenden Stücke zeigen leichte Sculptur und Far- 
benänderungen, wie sie auch bei segnis zu finden sind. Bei einem 
fehlen die kleinen Körnchen an der Deckenwurzel ganz, das eine 
Stück ist weilsgrau, das andere gelbgrau. 

Die schwarzen in Querreihen gestellten 6 Punkte auf den vier 
ersten Abdominalsegmenten varliiren in Grölse und Lage besonders 
der mittleren Punkte, wahrscheinlich wie bei segnis. Bei diesem sind 
die 2 mittleren Punkte auf Segment 1 und 2 zuweilen verschoben, 
auf 3 und 4 verschwinden zuweilen die äulseren, und unabhängig 
hiervon wird zuweilen eine mittlere siebente Makel sichtbar. 

Von Samarkand (coll. Kraatz und Faust). 


40. Mecaspis Darwini n. sp. Elongatus, niger, cinereo- 
albido-tomentosus, tarsis brunneis; fronte valde conveza foveolata; 
rostro capite nonnihil longiore, subeylindrico apicem versus dilatato, 
rugoso-punctato, basi temue carinata utrinque breviter subsulcato; 
articulo 1° funiculi 2° vix longiore, scrobibus subito deflezis subtus 
fere confluentibus; prothorace elongato-quadrato, antrorsum parum 
attenuato, basi leviter bisinuato, apice medio truncato, lobis ocularibus 
productis, rugoso-scrobiculato, medio sulcato, vittis lineisque duabus 
glabris, nitidis; scutello punctiforme; elytris elongatis prothorace 
fere dimidio latioribus, a basi ad humeros rotundato - amplatıs, 
deinde parallelis, postice rotundatis, apice singulatim subaucuminatıs, 


200 J. Faust: über 


converis, basi profunde grosseque postice tenuiore striato-punctatis, 
sub callo postico parum impressis, interstitüs subplanis, obsoletissime 
punctatis, 4 primis totus, 5° et 7° medio interrupto-albidis, sutura 
interstitüsque alternis bası glabris; corpore sublus tomento sublanu- 


ginoso cinereo-albido vestito et piloso, obscure irrorato; unguiculis 


divaricatis bası fere conjunctis; tarsis posticis nec dilatatis nec 
spongiosis. — Long. 8— 10, lat. 2.7 — 3.2 mill. 

Hat ähnliche Tarsen wie Chromonotus confluens, ist aber 
gestreckter, schmäler und gehört der unten zusammenstolsenden 
Fühlerfurchen wegen mit emarginatus Fabr. in eine Gruppe, ob- 
gleich beide verschiedene Tarsenbildung haben. Bei beiden ist die 
Fühlerfurche schnell nach unten gebogen, schneidet die untere 
Rüsselkante deutlich vor der Rüsselbasis und ist unten von der 
andern nur durch einen schmalen Kiel getrennt. 

Muls auch dem mir unbekannten persischen 8 signatus Gyll. Sch. 
nahe stehen, von ihm aber durch die in der Mitte beulige Stirne, 
fast runden dicken Rüssel ohne Spur einer Seitenkante, durch die 
hinten einzeln stumpf zugespitzten Decken und durch die nur mit 
kleinen schwarzen nebelhaften Punkten besetzte Unterseite sicher 
verschieden. 

Geilselglied 1 wenig länger als 2, der feine Rüsselkiel endigt 
in einen vertieften Punkt zwischen den Fühlereinlenkungen, Sutur 
an der Basis dreieckig ausgeschnitten. Die Bekleidung besteht oben 
aus kurzen pfriemenförmigen und aus längeren wolligen anliegenden 
Härchen. 

Von Samarkand (coll. v. Heyden), Taschkent (Balassoglo). 


41. Mecaspis glabratus n. sp. Cl. grammico et obsoleto 
affinis sed supra glaber, nitidus, subtus parce pubescens et pilosus; 
rostro crasso capite viz longiore, convezo, confertim apice ruguloso- 
punctato, obsolete carinato; prothorace elongato-quadrato, basi medio 
angulato, apice subsinuato, margine antico prosterni profunde emar- 
ginato, lateribus recto, ante medium subcalloso-amplato, ante apicem 
contracto, supra parum convezo, dorso punctis obsoletis minoribus 
et majoribus parce, lateribus densius obsito; sentello nullo; elytris 
prothoracis basi vir latioribus, postice sensim ampliatis, apice con- 
Junchm subtruncatis, obsolete et remote striato - punctatis , interstitis 
planis tenue apice subrugoso-punctatis; corpore antice fortius ab- 
domine tenue inaequaliter punctato; tarsis posticis parum dilatatis 
et spongiosis, unguiculis basi dilatatis conjunctisque, apice modice 
divaricatis. — Long. 9, lat. 35.7. 


neue asiatische Rüsselkäfer. 201 


Durch den glänzend schwarzen Körper fast ohne jegliche Be- 
haarung, eine ganz ausnahmsweise Erscheinung unter den Cleonen. 
Das einzige mir vorliegende Stück ist durchaus gut erhalten. Vorder- 
rand der Augen und die Augenlappen gelblich gerandet, Thorax- 
seiten hinter den Augen und die Schultern mit einem kleinen dünnen 
Haarfleck, sonst nur bei sehr starker Vergrölserung sehr wenige 
kurze Härchen auf der Oberseite sichtbar. Vorder- und Hinterbrust 
dicht mit ungleichen, aber groben Punkten stellenweise runzlig be- 
setzt, Abdomen mit verschiedenen feinen ziemlich dicht stehenden 
Punkten, aus welchen anliegende helle Härchen entspringen. Innen- 
seite der Schenkel und Schienen mit langen abstehenden weilsen 
Haaren gewimpert. Vorderschienen innen sehr fein gezähnt mit 
einem grölseren Zahn vor der Spitze. Tarsen nur sehr wenig er- 
weitert, sehr viel weniger als bei grammicus und obdsoletus. Geifsel- 
glied 1 wenigstens 24 mal so lang als 2, Glied 7 so lang als5 + 6 
und viel breiter, an die Keule geschlossen. 

Die von Cheovolat aufgestellten Unterschiede zwischen Mecaspis 
und Pseudocleonus sind mir nicht klar geworden. 

Von Schahrud. 


42. Mecaspis obvius n. sp. Oblongus, robustus supra 
tomento griseo sublineatim tectus et nigro-maculatus, subtus haud 
dense lanuginosus et pilosus; fronte convera media impressa, rostro 
capite longiore recto, upice deflexco et amplato, supra carinato, 
carina antice furcata, lateribus rotundato; prothoracis margine antico 
bisinuato, lobis ocularibus minus productis, rugoso-punctato, vittis 
iribus denudatis; scutello elongato-triangulare; elytris latitudine 
summum triplo longioribus, humeris obtuse angulatis, ut in Darwini 
sculpturatis sed alıter signatis; abdomine punctis majoribus irrorato, 
pedibus crassioribus. — Long. 12, lat. 5 mill. 

Hat einige Aehnlichkeit mit alternans Oliv., aber kürzer, die 
Seiten paralleler, hinten mehr gerundet, Rüssel zur Spitze erweitert, 
Skulptur viel gröber und die Behaarung der Unterseite länger. 

Von 8-signatus Fald., welcher mit obvius die grolsen schwarzen 
Punkte auf dem Abdomen und das lange spitze Schildehen gemein 
hat, sicher durch den hinten beiderseits schräg abgestutzten Thorax 
und ganz verrundete Rüsselkanten verschieden. 

Geifselglied 1 mindestens um die Hälfte länger als 2, Fühler- 
furchen unten an der Basis nur durch einen schmalen Steg getrennt. 
Rüssel- und Thoraxskulptur etwas kräftiger und runzliger als bei 
Darwini, die feine weise Mittellinie auf dem Thorax fehlt, die zwei 


202 J. Faust: über 


breiten hellen Rückenbinden sind ebenso gelegen als bei Letzterem; 
auf den Decken sind nur die Spatien 1, 2,6, 8 und 9 nicht unter- 
brochen weilsgrau, 7, 5 und 3 vor der Mitte auf eine gröfsere Länge 
nackt, 5 und 3 schlielsen einen kurzen hellen Strich auf 4 ein und 
umschliefsen hinten gabelförmig die helle Spitze von 4 (Schmielen- 
stelle), die Basis der Sutur und 2 Basalflecken auf Spatium 2 und 4 
wie bei Darwini nackt. Vorderschenkel und Schienen lang und 
dicht behaart, Tarsen nicht erweitert ohne Schwammsohle, Krallen 
auf 4 ihrer Länge verdickt und aneinanderliegend, dann dünner und 
schwach gespreitzt. Hinterbrust zwischen den Mittel- und Hinter- 
fülsen etwas länger als der Mittelhüftendurchmesser. 
1 2 von Samarkand (coll. Kraatz). 


43. Mecaspis praeditus n.sp. Cl. costati Fabr. affinis sed 
aliter sculpturatus et signatus. Fronte convera, puncto impresso; 
rostro crassiore, punctato carinatoque, basi Iransversim late depresso, 
lateribus subrotundato, apice plano, biimpresso; antennis elongatis; 
prothorace quadrato, antrorsum parum angustato, margine antico 
evidenter bisinuato, convexa, medio late sulcato et carinato, inaequale 
rugoso-punctato, pilis lanceolatis flavo-griseis tecto, vittis 6 nudis, 
interioribus approzimatis postice fissis, exterioribus utringue duabus 
antice conjunctis; scutello haud conspicuo; elytris basi parum trans- 
verso-depressis, profunde punctato-striatis, interstitiis comvezis, 
alternis paulo latioribus elevatioribus, pilis squamiformibus dense 
techis, plaga trianguları postica, litura elongata in interstibüs 
3, 9, 7 post medium oblique positis, una in medio primi, altera 
ante medium in teriio glabris; corpore subtus obsolete nigro-punctato, 
segmente abdominale 1 puncto uno, 2° punctis tribus, 3° et 4° 
basi plagis quinque, ultimo plagis tribus glabris ornatis; tarsis nec 
dilatatis nec spongiosis, unguiculis divaricatis. — Long. 10—13, 
lat. 3.3— 5.8 mill. 

Tarsen, Fühlerfurche und Hinterbrustlänge wie bei obvius, 
letztere ist bei costatus Fabr. kürzer als der Mittelhüftendurch- 
messer. 

Unsere Art ist besonders durch die Thorax- und Abdomen- 
zeichnung auffallend. Die weilse Thoraxmittelfurche ist von einem 
feinen schwarzen Kiel durchzogen, an dieselbe schlielst sich beider- 
seits eine nackte sehr grob punktirte, hinten bis zur Mitte gespaltene 
und eine weilse Furche einschliefsende Binde an; an den Seiten 
liegen je 2 schmälere nackte Binden, welche am Vorderrande hinter 
den Augen durch eine Makel verbunden sind; alle nackten Binden 


neue asiatische Rüsselkaäfer. 203 


sind erhabener als der weilsbehaarte Grund. Unterseite mit ähn- 
liehen Härchen bedeckt wie der Thorax, die schwarzen Punkte 
tragen ein kurzes Börstehen; Schenkel gegen die Spitze mit einer 
wenig helleren Makel. Rüsselkanten nur in der Mitte, wo die 
Grundfläche des Rüssels sattelförmig eingesenkt ist und an der 
Spitze durch den beiderseitigen Eindruck deutlich. Geifselglied 1 
mindestens doppelt so lang als 2, dieses länger als breit, 3 quadra- 
tisch, 4 und 5 quer, 7 nur schwer von der schlanken, lang zu- 
gespitzten Keule zu unterscheiden. 

Die grölste Breite des Käfers liegt hinter der Mitte der Decken, 
welche hinten stampfer als bei costatus gerundet sind; ihre Naht 
ist an der Basis dreieckig ausgeschnitten und nimmt den spitz 
vorgezogenen Basalrand des Thorax auf. Krallen ähnlich wie bei 
Darwini breit gablig, am Grunde genähert. 

Vom Ala-Tau (coll. v. Heyden). 


44. Xanthochelus postumus n. sp. Elongato-oblongus, 
cylindricus, niger, squamulis pihformibus cinerascentibus supra minus 
dense tectus et ochreato-pollinosus, corpore subtus, prothoracis 
lateribus punctisque 4 elytrorum basi pallidioribus; fronte conveza; 
rostro prothoracis longitudine, capite haud angustiore, trisulcato acute 
bicurinato, curinis apice deflexo furcatis bası in fronte assurgentibus; 
scrobibus subtus basi confluentibus; prothorace subquadrato, basi 
apiceqgue utrinque_ sinuatis, lateribus fere parallelo ante apicem 
rotunduto-angustato et impresso, convezo rugoso-punctato, sparse 
granulato, canaliculato; scutello ullo; elytris basi prothorace via 
latioribus, a basi oblique nonnihil ampliatis, deinde cylindricis postice 
rotundato-attenuatis apice conjunctim rotundalis, bası evidenter dorso 
interrupto-striato-punclatis, postice callo obsoleto instructis; femoribus 
parum clavatis, tibiis anticis rechs ante apicem intus vix sinuatis; 
tarsis articulo 5° nec ampliatis nec spongiosis; abdominis segmento 
primo punctis 4 vel 6, secundo et tertio 6 vel 3, quarto 4 nigris 
nitidis. — Long. 14—17 lat. 6—7 mill. 

Von der Gröfse und Form eines grofsen scutellatus 2 nur 
noch cylindrischer, Thorax kürzer und nicht konisch, Geifselglied 1 
doppelt so lang als 2, dieses kürzer als breit, Keule schlanker und 
länger, Schenkel nicht gekeult und Vorderschienen innen nicht 
sichtbar gezähnelt; auf den 4 ersten Segmenten 4, 6, 6, 4 glänzende 
Punktmakeln in einer Querreihe oder auf den 2 ersten noch je 
2 Punkte an der Basis, auf dem dritten je 1 Punkt dicht am 
Aufsenrande. Aulser der Lixus artigen Form und Bestäubung fallen 


204 J. Faust: über 


am meisten die beiden scharfen parallelen Rüsselkiele auf, welche 
3 breite und tiefe Furchen von einander trennen; jeder der beiden 
Kiele bei der Fühlereinlenkung gabelförmig bis zur Spitze gespalten; 
der Rüssel selbst ist bis zur Fühlereinlenkung gerade, dann ge- 
krümmt. 

Diese Rüsselbildung, die relative Länge des zweiten Geifsel- 
gliedes, die Fühlerfurchen und die schmalen Tarsenglieder trennen 
den postumus von dem im habitus sehr ähnlichen hieroglyphicus 
Oliv. Während 5 mir bekannte Arten der Gruppe Xanthochelus 
Chevr. entschieden den Larinustypus haben, hat der Lizus artige 
postumus mit ihnen doch so viele gemeinsame Merkmale, welche 
seine einstweilige Placirung in dieser Gruppe rechtfertigen. 

2 © von Kleinasien und Cairo (coll. Kraatz). 1 Stück mir 
freundlichst überlassen. 


45. Lizus Turkestanicus n.sp. L. circumcincto simillimus 
sed rostro longiore, prothorace elongato conico, linea media impressa 
albido-pubescente, elytris postice minus converis praecipue differt. — 
Long. 18, lat. 6.5 mill. 

Rüssel länger und mehr cylindrisch, Fühlerfurchen unten zur 
Rüsselwurzel konvergirend, aber hier noch durch einen Zwischen- 
raum gleich dem kleineren Augendurchmesser getrennt, Thorax 
länger als an der Basis breit, sein Vorderrand in der Mitte mehr 
vorgezogen, daher auch hinter den Augen tiefer gebuchtet, die 
Seiten in sehr flachen Bogen gerundet, nach vorn schwach kon- 
vergirend, Rücken mit einer hinten tieferen bis nahe zum Vorder- 
rande reichenden eingedrückten und weilslich behaarten Mittellinie, 
Decken hinten länger ausgezogen und verflacht. 

Samarkand? (coll. Kraatz). 


46. Lizus diutinus n. sp. L. desertorum Gebl. affimis tamen 
longior, latior, minus convezus, rostro pedibusque longiorıbus; rostro 
parum arcuato, maris crasso cylindrico prothorace duplo, feminae 
plusquam duplo longiore, basi conferlim grosse punctato; scrobibus 
subtus basi rostri fere confluentibus; prothorace subquadrato; conico, 
basi bisinuato, moxr ante apicem leviter contracto, ante scutellum 
evidenter dorso punctis majoribus haud dense impresso, lateribus 
flavo-cinerco-pubescente et piloso; elytris minus converis postice 
sensim dilatatis, ad basin utrinque profunde biimpressis, postice callo 
obsoleto instructo, apice ipso parum dehiscentibus, breviter mucro- 
natis. — Long. 14— 15, lat. 5—6 mill. 


neue asiatische Rüsselkäfer. 205 


Die flach gewölbten, nach hinten deutlich erweiterten Decken, 
der längere Rüssel und die längeren Beine trennen unsere Art 
hauptsächlich vom sibirischen desertorum, mit welchem diutinus 
sonst die hinten stumpf gerundeten Decken (an der Basis viel breiter 
als Thoraxhinterrand), die deutliche Schwiele, eine von dieser bis 
zur stumpfen und kurzen Spitze ziehende, schräge, hell behaarte 
Linie und die lang abstehend behaarten Seiten des Thorax gemein 
hat. Die groben Thoraxpunkte stehen bei desertorum viel dichter 
und der Eindruck vor dem Schildehen ist bei diesem nur angedeutet, 
während bei beiden Arten die 4 Basaleindrücke der Decken gleich 
tief sind; der äufsere dieser Eindrücke hebt die Schulter, beide 
Eindrücke zwischen sich die Wurzel des zweiten Spatiums beulen- 
artig hervor. 

g‘ Fühlereinlenkung fast in der Mitte des überall gleich dicken 
und runden Rüssels, Vorderschenkel nach oben schwach, nach 
unten stark geschwollen. 

2 Fühlereinlenkung im Basaldrittel des bis hierher gleich 
dicken, dann deutlich schmäleren und zur Spitze wieder auf seine 
frühere Stärke erweiterten Rüssels, Vorderschenkel oben garnicht 
geschwollen. 

Samarkand (coll. Kraatz und v. Heyden), Krasnowodsk (1 3! 
in meiner Sammlung). 

Von desertorum besitze ich ein von Gebler stammendes 2 Stück 
aus Sibirien; bei diesem ist der Rüssel kaum doppelt‘ so lang als 
der Thorax, etwas so lang als beim diutinus g' und die Fühler- 
einlenkung näher zur Mitte als zum Basaldrittel, Vorderschenkel 
und Schienen viel kürzer, erstere oben mehr geschwollen als beim 
diutinus Jg. 


47. Lizus Capiomonti n. sp. Elongatus niger undique 
griseo-pubescens et pallido-ochraceo-pollinosus; rostro longitudine 
prothoracis cum capite vel nonnihil longius, arcuato, confertim sed 
tenue punctato; scrobibus subtus base rostri confluentibus; antennis 
elongatis brunneis; prothorace fere quadrato, anterius angustiore, 
basi bisinuato, apice truncato, lobis ocularibus productis, dorso 
subdepresso, undique confertim punctato et remote varioloso, basi 
tenue impresso antice subcarinato, lateribus densius pubescente et 
piloso, dorso vittis duabus linenque angusta obscurioribus; elytris 
bası singulatim rotundatis, antice prothoracis bası latioribus, humeris 
rotundato-productis, parallelis, apice rotundato-attenuatis, parum 
dehiscentibus, singulatim mucrone subcurvato conico et piloso in- 


206 J. Faust: über 


structis, punctato-striatis. suturae basi et pone humeros depressis, 
postice callosis; abdomine apice adscendente; corpore subtus pedibus- 
que pilosis; prosterno apice haud profunde emarginato; pedibus 
elongatis. — Long. 13.5, lat. 4 mill. 

Nur mit furcatus Oliv. zu vergleichen, aber schmäler als dieser, 
Rüssel viel mehr gebogen, zur Spitze nicht erweitert, beim 9 
kürzer, Fühler und Beine länger, Decken feiner punktirt gestreift, 
ohne Zeichnung, ihre stumpfdornigen Spitzen abstehend behaart; 
Geifselglied 1 deutlich länger als 2, dieses doppelt so lang als breit. 

Dadurch, dafs die Deckenbasis neben der Schulter und auf der 
Sutur eingedrückt sind, werden Spatien 2 und 6 etwas hervor- 
gehoben. Vorderschenkel nur nach unten verdickt, oben gerade. 

g' Rüssel so lang als Kopf und Thorax, dicker, Fühler- 
einlenkung vor der Rüsselmitte, Thorax konisch mit fast geraden 
Seiten. 

2 Rüssel deutlich länger als Kopf und Thorax, dünner, glän- 
zender, Fühlereinlenkung hinter der Rüsselmitte, Thorax breiter, 
bis zur Mitte mit parallelen Seiten, dann verengt. 

Von Samarkand (coll. Kraatz), Artscha (von Balassoglo ge- 
sammelt). 


48. Lizus Tschemkenticus n. sp. L. cylindrico L. similis 
sed longior, rostro, antenmis pedibusque multo longioribus; capite 
magno, vertice valde convero; rostro cylindrico, valde arcualo, supra 
a basi ad antennarum insertionem depresso, obsoletissime punctato; 
articulis duobus primis funiculi elongatis, tertio quadrato; scrobibus 
basi rostri confluentibus; prothorace latitudine mazima breviore, 
basi minus profunde bisinuato, apice truncato, post oculos ciliato, 
haud lobato, lateribus recto mox ante apicem subite contracto, supra 
varioloso-punctato, basi profunde foveolato, lateribus late albido- 
pubescentibus; elytris prothorace plus quam triplo longioribus, 
parallelis, apice dehiscentibus singulatim obtuse mucronatis, fascia 
angulata subapicali transversa ornatis, reliquis ut in L. eylindrico. — 
Long. 14, lat. 4 mill. 

Auf den ersten Blick einem abgeriebenen Paepalosomus mucoreus 
sehr ähnlich. Es kommen auch gleichlange Stücke von eylindricus 
vor, diese sind aber immer breiter, haben einen viel kürzeren und 
namentlich geraderen Rüssel, Geifselglied 1 quadratisch, kürzer 
als 2, das dritte quer, Thorax vorne wenn auch plötzlich verengt, 
doch nie so tief abgeschnürt, Dorn an der Deckenspitze länger 
und horizontaler. 


neue asiatische Rüsselkäfer. 207 


Ein einzelnes g' aus Tschemkent, von Ballion erhalten, ist 
zu sehr abgerieben, um erkennen zu lassen, ob die Sutur wie bei 
eylindricus breit weils ist. 


Olivier’s Beschreibung und Abbildung seines L. recurvus ist 
mir nicht zugänglich; aus der im Schönherr eitirten, 5 Worte Kg 
Diagnose allein läfst sich nicht viel schliefsen. 


49. Lizus strangulatus n. sp. L. lutescenti et scolopaci 
simillimus, sed fronte angustiore, oculis majis prominulis postice 
truncatis, rostro longiore tenuiore, articulis funiculi ommibus elongatıs, 
prothorace ante apicem profunde constricto, femoribus longioribus 
haud clavatis praecipue differt. — Long. 135, lat. 3.2 mill. 

Am auffallendsten unterscheidet sich diese Art von /utescens 
und scolopaz durch den stark eingeschnürten Thorax, ferner wie 
auch von Cardui Oliv. durch die langen Geifselglieder, von denen 
das kürzeste immer noch länger als breit, 2 das längste ist, und 
durch die langen Schenkel, welche nach oben kaum, nach unten 
stärker verdickt sind (bei scolopar oben und unten gleichmälsig 
verdickt). Fühlereinlenkung beim 2 in der Mitte des langen Rüssels 
(doppelt so lang als der Thorax, bis zur Fühlereinlenkung dicht 
mit länglichen, von da bis zur Spitze mit äufserst feinen Punkten 
besetzt). Füblerfurchen gerade, schräg zum Augenunterrand ge- 
richtet, stehen an der Basis weit auseinander wie bei scolopaz 
(bei /utescens sind dieselben an der Basis abgekürzt, haben aber 
die Richtung, als müfsten sie sich unten vereinigen). 


1 2 aus Tschemkent, von Ballion erhalten. 


50. Lizus Astrachanicus n. sp. Elongatus, cylindricus, 
niger, subnitidus, cinereo-pubescens, ochraceo- et flavescente polli- 
nosus; anlennis, tibüs apice tarsisque ferrugineis; rostro turbinato, 
basi carinato utrinque vie impresso; scrobibus bası distantibus; 
prothorace elongato-conico, lateribus recto pone medium impressione, 
basi utrinque oblique truncato, ante scutellum obsolete impresso, 
punctis minoribus et majoribus sat dense obsito, vittis duabus lineaque 
media dense pubescentibus et flavescente pollinosis; elytris apice 
singulatim obtuse subacuminatis, obsolete punctato-striatis, basi 
utrinque bimpressis, vitta marginal, sutura, pustulaque in basi 
interstitii secundi dense albido-pubescentibus et flavescente pollinosis. 
— Long. 3—10, lat. 2.3—3.3 mill. 

astrachanicus Becker i. litt. 


208 J. Faust: über neue asiatische Rüsselkäfer. 


In der Färbung ganz wie rubicundus Zubk. (Zubkoffi Sch.), 
mit ihm aber schon des dicken konischen Rüssels wegen nicht zu 
verwechseln; astrachanicus gehört mit nubilosus Cap. und pulvisceu- 
losus Sch. in eine Gruppe, unterscheidet sich aber von beiden durch 
die Skulptur und das nicht gefurchte Abdomen; bei einem 2 ist der 
Rüssel beiderseits des Mittelkiels deutlich, bei den übrigen vor- 
gelegenen Stücken beiderlei Geschlechts aus diversen Lokalitäten 
undeutlich oder garnicht vertieft. Augen grols, unten zugespitzt; 
Geilselglied 1 um die Hälfte länger als 2; Thoraxmittellinie 
zuweilen schwach vertieft und in der Mitte mit kurzer glatter 
erhabener Linie. Rüssel in beiden Geschlechtern gleich lang, so 
lang als der Kopf und bis zur Spitze fein behaart und bestäubt. 

Beim g' ist die Stirne schmäler, der Rüssel bis zur Spitze 
weniger konisch. 

Astrachan, Margelan, Samgor. 


5l. Lizus Lecontei n. sp. Larino Chevrolati forma ei 
magnitudine affinis tamen angustior etiam elytris postice transversim 
brumneo-fasciatis; prothorace vittis dorsalibus duabus, elytris basi 
maculis tribus parvis, fascia postica transversa dentata, sutura postice 
minus dense pubescentibus et fusco-brunneo-pollinosis; rostro capite 
breviore (Z\) vel aequilongo (2), subconico, supra parum depresso; 
scrobibus subtus approzimatis sed haud confluentibus; prothorace 
quadrato, lateribus obliquis ante apicem tenue transversim impresso, 
basi parum bisinuato; elytris prothoracis basi latioribus, humeris 
rotundatis, lateribus medio nonnihil ampliatis, postice rotundato- 
attenuatis, apice singulatim tuberculo acuto instructis, punctato- 
striatis; pedibus crassis brevibus, larsis nec ampliatis nec spongVosis, 
articulo 4° elongato, unguiculis basi incrassalis approzimalisque. — 
Long. 5.3 7, lat. 22.8 mill. 

Etwas schmäler als Lar. Chevrolati, die Decken an den Seiten 
viel weniger gerundet, daher gestreckter und mit der Zeichnung des 
hypocrita und sitta, welche aber bei Lecontei weniger dicht behaart 
ist als der übrige Theil der Decken; Geilselglied 1 = 2, beide 
quadratisch. Augen wie bei Chevrolati. 

Es könnte unsere Art der Rüsselform und Zeichnung wegen 
ebensogut zu Larinus als zu Lizus, der Tarsenbildung wegen zu 
Cleonus gebracht werden. Aehnliche Tarsenbildung kommt aber auch 
bei Lizus brevipes und ganz analoge bei einer Art von Astrachan 
und aus Turkestan, welche ich für Lirus Kraatzi halte, vor. 

Bei Kasalinsk und Fort Perofsky von Balassoglo gesammelt. 

(Fortsetzung, folgt.) 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II] 


Ueber Plateumaris sericea L. und discolor Panz. 


In den Insekten Deutschl. von Erichson, Bd. VI, 18832, be- 
schreibt J. Weise ausführlich und sehr treffend diese beiden oft 
verwechselten Arten und sagt bei sericea: der Verbreitungsbezirk 
der Art ist noch fast unbekannt. 

Im Besitze reichen, richtig bestimmten Materials gebe ich eine 
Aufzählung der mir bekannten Fundorte. 

1. P. sericea L. ist schmächtiger wie die folgende Art: an 
den längeren Fühlern ist Glied 3 viel länger wie 2; rothe Basal- 
färbung der Fühlerglieder und Schienen ist die Ausnahme. Das 
- Thier gehört mehr den mittleren und südlichen ebeneren Theilen 
Europas an. 

Ich habe var. a) festucae F. (blau, violett): Germania als 
festucae F. (Mus. Ziegler), Bonn (Först.), Frankfurt, Friedberg 
und Banat. 5) var. micans Panz. (grün): Styria (collaris Zgl. typ.), 
Schwarzwald Ebene, Bonn, Sachsen. c) var. armata Payk., Frank- 
furt, Taunus (Hohe Marck), Brüssel. d) var. nymphaeae F. (gold- 
oder rothkupfrig), Styria (collaris Zgl. typ.), Frankf., Banat, Sachsen, 
Märkel (als Proteus Kunze), Harz! (1 Stück). 

Ferner von var. g) Weise (ant. art. ult. basi ferrugineis), 
leicht mit der folgenden Art zu verwechseln, Lombardei (grün), 
. Norddeutschland (Kunze, micans Kunze typ.), erzfarben, matt d', 
Schwarzwald (erzf.), Lappland (Heller), erzf., Frankfurt (erzf.), 
Alpes maritimes (Gautier), Harz, 1 St. kupferroth, Borussia (Mus, 
Ziegl. sericea 1llig) kupferroth. 

2. Pl. discolor Panz. (Proteus Kunze, comari Suffr., 
geniculata Thoms.) ist viel plumper, Glied 3 der kurzen Fühler 
kaum länger wie 2, die rothe Basalfarbe der Schienen und fast 
aller Fühlerglieder Regel. Mehr in Norddeutschland und Nord- 
europa heimisch; wenn im Süden, dann nur in Gebirgen. Ich 
besitze die Art in allen Farbentönen in Menge aus dem Brocken- 
gebiet im Harz (Oderteich, Plagge); Kuusamo, Lappland (Höge); 
Bossekop, Finmarken (Staudinger), Lappland (Heller) und Statzer 
See bei St. Moritz in Ober-Engadin (Heyden, 2 St., darunter eins 
mit broncefarbenen Decken und blauem Thorax, Doppelfarbe der 
Oberseite selten). Im Schwarzwald wohl nur auf den moorigen 


Gebirgsplateaus. 
Von den seltneren Varietäten e) Weise (pedibus aeneis) und 
var. antennis unicoloribus habe ich wenige Harzerstücke. — Die 


stark glänzende var. Lacordairei Perris (grün, erzfarben, violett) 
von La Granja in der Sierra Guadarrama (Seidlitz, v. Bruck). — 
Pl. discolor Panz. kommt im Frankfurter Gebiet nicht vor. 


Dr. von Heyden. 


Deutsche Entomol, Zeitschr. XXVII. Heft II. 14 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge lebenden 
Orina- Arten und ihre Larven 


Das Glatzer Gebirge, welches in dem fast beständig in Nebel 
gehüllten Schneeberge seine höchste Erhebung erreicht, wird nur 
durch ein schmales Querthal, den Ramsauer Pafs, vom Hockschar 
und den übrigen Bergen der Altvater-Gruppe getrennt; es bildet 
gewissermalsen den nördlichsten Vorposten des mährischen Gesenkes 
und zeigt, nach den darauf vorhandenen Orina-Arten zu urtheilen, 
in der Fauna eine gröfsere Verwandtschaft mit den Karpathen, 
als mit dem Riesengebirge. Im nordwestlichen, durch das breite 
Neifsethal vom Hauptstocke abgetrennten Theile zeigten sich nur 
auf der hohen Mense !) O. speciosissima und senecionis, im süd- 
westlichen Theile dagegen lebten aufser den genannten Arten noch 
O. intricata, alpestris Schumm., decora Richter und alcyonea Suffr. 
Der eigentliche Aufenthaltsort der besseren Orinen befindet sich 
in den kleinen, blumenreichen Lichtungen unmittelbar am Rande 
der Gebirgsbäche, die von möglichst dichten, feuchten Wäldern 
eingesäumt werden, und der Sammler, der die Thiere in Menge 
fangen oder beobachten will, thut am besten, in oder am Bache in 
die Höhe zu klettern und jedes einzelne Stück von den Pflanzen 
abzulesen. Hierdurch lernt er nicht nur in kurzer Zeit die ver- 
schiedenen Arten mit blolsem Auge sicher zu unterscheiden, sondern 
bemerkt bald, dafs die allgemeine Annahme, die Orinen hielten 
sich vorzugsweise auf Senecio- und Adenostyles- (Cacalia-) Arten auf 
(Redtenb, Faun. A. II. 474 Anm., Gredl. Käf. Tir. 424 ete.), nicht 


1) Hier fand sich in Anzahl Eudectus Giraudi Redtb., sparsam 
auch Scleropterus offensus, Ptomaphagus varicornis, Triarthron 
Märkeli, Calyptomerus alpestris und Orchesia blandula, 


J. Weise: Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge etc. 211 


auf alle Species zutreffend ist !), Hierbei sei noch ausdrücklich 
darauf hingewiesen, dals zum starken Sammeln nur Cyankali- 
Flaschen, in denen die Thiere allein sauber zu halten sind, an- 
gewandt werden dürfen. Wer dieselben benutzt, wird auf die 
so beliebten unbequemen und unsauberen Benzin-, Aether- und 
Chloröform-Flaschen mit Verachtung zurückblicken. 

1. O. intricata Germ. Diese, in den Alpen sehr seltene 
Art ist im ganzen schlesischen Gebirge und in den Karpathen 
gemein. Sie lebt auf Senecio nemorensis, entwickelt sich Anfang 
Juli vorzüglich an schattigen, mit Buchen bestandenen Abhängen 
und fliegt von hier aus, nachdem sie ausgehärtet ist, gern auf 
Dolden und andere Blüthen in den Lichtungen an Bächen. Nur 
selten trifft man überwinterte Stücke im Juli unter Baumrinden. 
Ihre Färbung ist von den übrigen Arten sehr abweichend, unterseits 
heller oder dunkler blau oder metallisch blaugrün, oberseits hellblau. 
Diese Farbe bleibt jedoch auf den Flügeldecken gewöhnlich nur in 
den Runzeln rein und klar, während die darmartigen erhabenen 
Zwischenräume (wenigstens von den Seiten betrachtet) schwarz 
sind, so dafs die Fld. dem blofsen Auge schwarzblau erscheinen. 
An Abänderungen treten auf: a) die (tiefen) Runzeln sind metallisch 
grün; 5) Runzeln (und Zwischenräume) auf dem Rücken tief 
schwarz, an den Seiten und am Hinterrande tritt die normale’ 
blaue oder grüne Farbe der Runzeln meist wieder deutlich hervor: 
Var. seminigra; c) Runzeln und Zwischenräume gesättigt violett: 
Var. amethystina. Das Halsschild ist gewöhnlich in dem breiten, 
grob punktirten Seiteneindrucke lebhafter als auf der Scheibe 
gefärbt, mit den Runzeln der Fld. gleichfarbig oder nicht. 

Wenn H. Koltze (Berl. Zeit. 1873, p. 207) angiebt, auf dem 
Schneeberge aurulenta = Anderschi Redtb. Duft. gefangen zu haben, 
‚so liegt hier entschieden eine Verwechselung mit hellgrünen alpestris 
vor, denn Anderschi ist eine ausschliefsliche Alpenbewohnerin. 
(Siebenbürgen? Merkl.) Es ist zu bedauern, dafs in den Alpen so 
wenige Sammler sind, die sich für ihre Orinen wenigstens so weit 
interessirten, dafs sie dieselben in Menge fingen, damit wir über 
die Arten endlich einmal ins Klare kämen. Nach dem spärlichen 


!) In dem Verzeichnisse der Käfer Schlesiens von Letzner, 
welches von den mir bekannten ähnlichen Arbeiten die sorgfältigsten 
und verlälslichsten Fundortsangaben enthält, ist schon darauf hin- 
gewiesen, dals O. speciosa nicht auf Senecio lebt. 

14* 


212 J. Weise: Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge 


Materiale zu urtheilen, welches ich in den letzten Jahren mit grofser 
Mühe auftreiben konnte, scheint Anderschi doch wohl nicht mit 
intricata vereinigt bleiben zu dürfen, da sie aufser der lebhaft 
grünen Farbe und feinen Punktirung besonders durch den tieferen 
Eindruck an den höher gewulsteten Seiten des Halssch. sich unter- 
scheiden läfst. Von Männchen erhielt ich bisher nur frische Stücke 
zur Untersuchung, deren Penis nicht ganz mit dem der schlesischen 
Art übereinstimmt. 

2. O.alpestris Schummel. An dem schmaleren, gewölbten 
Halssch., welches an den Seiten nur durch einen leichten, sehr 
grob-runzelig punktirten Eindruck schmal abgesetzt wird und 
der kaum halb so starken Punktirung und Runzelung der Fld. von 
intricata sofort zu unterscheiden; nur bei flüchtigster Betrachtung 
wäre eine Verwechselung der 2 möglich. Sie lebt auf Anthriscus 
silvestris, Chaerophyllum aromaticum und hirsutum, entwickelt sich 
Anfang Juli nur in unmittelbarer Nähe des Wassers und ist aufser 
auf dem Glatzer Gebirge noch im Altvater und in den Karpathen 
gemein, selten in den Alpen. Die Farbe des Körpers ist vor- 
wiegend ein glänzendes, dunkles, violett angehauchtes Blau. Das- 
selbe geht allmählich @) unter Zunahme von roth in ein gesättigtes 
Veilchenblau: Var. rivularis, b) durch Zutritt von grün in ein 
helles Goldgrün über: Var. fontinalis. Oft wird nur die Oberseite 
heller oder dunkler olivengrün oder tief broncegrün: Var. olivacea, 
zuweilen tief schwarz: Var. moesta. Sehr häufig ist Kopf und 
Halssch. goldgrün, während die Fld. blau, violett, olivengrün oder 
schwarz sind: Var. bicolora. Zu dieser Farbenvarietät sind auch 
die seltenen Stücke mit blauem oder violettem Halssch. und gold- 
grünen Fld. zu stellen. Eine Längsbinde über die Scheibe jeder 
Fld. tritt nur höchst selten bei blaugrünen oder grünen Exemplaren. 
deutlich hervor. Sie ist dann breit, nicht scharf begrenzt und geht 
von aulsen nach innen von blau in violett und schwarz über; ihr 
Vorhandensein ist schon an dem violett oder schwarz gefärbten 
Nahtsaume zu erkennen. Erwähnt sei noch, dafs die Farbe des 
Halsschildes gewöhnlich mit der der Unterseite übereinstimmt. 

Man könnte versucht werden, in der südschlesischen Form eine 
Art zu erblicken, die von der im Riesen- und Isergebirge, dem 
Böhmerwalde, in Thüringen und dem Schwarzwalde einheimischen 
speciosa Panz. — polymorpha Kraatz verschieden wäre, da letztere 
viel weitläufiger punktirt und nach den Seiten der Fld. hin kaum 
gerunzelt ist. Dem widerspricht jedoch die durchaus gleiche 
Gestalt des Penis und die Thatsache, dafs am Glatzer Schneeberge 


lebenden Orina- Arten und ihre Larven. 213 


Männchen von alpestris vorkommen, deren Fld. ebenfalls nicht 
gerunzelt sind. Der Name speciosa Fabr. Panz. ist wegen der 
gleichen Bezeichnung Linne’s hinfällig und durch die nachweisbar 
älteste Benennung alpestris zu ersetzen. Mit dieser Art wurde 
bisher vermengt: 

3. 0. decora Richter (Suppl. Faun. Ins. Eur. I, t. 7), welche 
auf denselben Futterpflanzen lebt und im Glatzer Gebirge und 
Altvater ziemlich selten auf den Dolden dicht an den Bächen 
zu finden ist. Sie entwickelt sich ungefähr 14 Tage später als 
alpestris, ist dichter, aber viel feiner als diese punktirt und hat 
keinen regelmäfsig-gerundeten, steilen, sondern einen sehr flach 
gedrückten Abfall zur Spitze der Fld., auf welchen stets drei. 
paarige Punktreihen, die je einen leicht gewölbten 
Zwischenraum einschliefsen, deutlich hervortreten. Ich hielt 
sie früher für die am dichtesten punktirte und am dunkelsten 
gefärbte nördliche Form von bifrons Fabr., welche in den Alpen 
sehr verbreitet ist, da sie in der Penisform im Allgemeinen über- 
einstimmt; jetzt sehe ich darin eine verschiedene Art, weil die 
schiefe Spitze des Penis allmählich verschmälert und nicht, wie 
bei bifrons, jederseits deutlich ausgebuchtet ist. Stücke von 
Chamouni beschrieb Suffrian als aenescens. 

Die Farbe ist ein etwas trübes, blasses Schwarzblau, dessen 
Glanz nur auf dem grünlich schimmernden Halssch. stark ist, auf den 
Fld. aber durch die dichte Punktirung erheblich abgeschwächt wird. 
Von Farbenabänderungen finden sich in Schlesien: a) cyanescens: 
Körper schwarz - violett; 5) virescens: verschossen - blau- oder 
schwarzgrün; c) aurata: grün mit starkem Messing- oder Gold. 
glanze. Eine Längsbinde der Fld. ist gewöhnlich vorhanden, aber 
fast immer sehr schmal und kurz, meist nur hinter der Schulter- 
beule sichtbar, innen von dem zweiten regelmälsigen, 
erhabenen Zwischenraume scharf begrenzt, aulsen verwaschen. 
Sie ist bei blauen und violetten Stücken schwarz, bei grünen violett, 
bei goldglänzenden grün oder violett. O. difrons Fabr. aus den 
Alpen ist durchweg lebhafter gefärbt, weitläufiger punktirt und 
viel glänzender. 

4. 0. alcyonea Suffr. Die Stücke, die ich seither erbeutete, 
fanden sich unter der täuschend ähnlichen speciosissima und wurden 
erst beim Präpariren erkannt, so dafs ich nicht anzugeben vermag, 
worauf die Art lebt. Sie ist vorherrschend blaugrün, wie die in 
Schlesien häufigste Form von specisissima, oder dunkelgrün; einige 
Exemplare sind hellgrün, mit je zwei schmalen, blalsgoldigen 


214 J. Weise: Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge 


Binden, die eine nahe der Naht, die andere dicht über dem Aulfsen- 
rande, die sich vor der Spitze vereinigen. Eine gleiche Zeichnung 
ist nur noch bei der weit grölseren superba Ol. und liturata Scop. 
vorhanden, die in Schlesien fehlen, deshalb lassen sich mit Binden 
versehene Stücke auf den ersten Blick erkennen. 

Bei der Besprechung der Orina-Arten !) legte ich auf das 
Vorhandensein einer oder mehrerer Längsbinden auf den Fld. nicht 
das nöthige Gewicht, da ich von dem üblichen, durch Suffrian und 
Kraatz eingebürgerten Begriffe einer Binde nicht abgehen wollte. 
Erst wenn wir beachten, dafs superba, liturata und alcyonea nicht 
eine Binde besitzen, die vom Schulterhöcker gegen die Spitze 
der Fld. zieht, sondern dafür zwei, die sich (am deutlichsten bei 
liturata) vor der Spitze vereinigen, so werden wir von ihnen 
gloriosa und vittigera, die bisher falsch begrenzt worden sind, 
unterscheiden können. Der Penis von superba ist insofern von 
dem der gloriosa Fabr. Suffr. abweichend, als der obere Zipfel 
der Oeffnung bedeutend länger, schmaler und jederseits tiefer aus- 
gebuchtet ist. 

5. 0. speciosissima Scop. Wie Thüringen von polymorpha 
Kraatz und die Schweizer Alpen von bifrons Fabr. die am leb- 
haftesten gefärbten Stücke hervorbringen, so tritt die vorliegende 
Art im Glatzer Gebirge vorherrschend in einer Form auf, die an 
Glanz und Farbenpracht alle anderen übertrifft. Sie ist oberseits 
glänzend goldroth, selten einfarbig, meist ein Saum am Hinter- 
rande des Halssch., ein schmaler Nahtsaum und eine Längsbinde 
der Fld. grün. Tritt in die Längsbinde noch ein violetter Kernstreif 
ein, so ist auch der eigentliche Nahtrand selbst ebenso gefärbt. 
Diese Varietät nennt Letzner ignita?), sie muls aber wegen 
ignita Comolli (1837) einen anderen Namen erhalten, als welchen 
ich Letzneri vorschlage.. Die übrigen, auffallendsten Farbenab- 
änderungen, welche das Glatzer Gebirge besitzt, sind folgende: 
viridescens Suffr. Letzn. einfarbig dunkelgrün bis goldgrün, ohne 
Binde; coerulescens Letzn. blau, mit grünlichem Schimmer, Binde 
meist tief violett; Schummeli = tristis Oliv. Suffr. Letzn. einfarbig 
blau; violacea Letzn. gesättigt veilchenblau, Binde der Fld., oft 
auch die Mitte des Halssch. schwarz; nigrescens Letzn. Halssch. 
und Fld. schwarz, an den Seiten (wie der Kopf, die Beine und 


1) Kraatz, Entomol. Monatsblätter No. 17. 97—102. 
2?) Bericht, Verh. entom. Section. Breslau 1852. 389. 


lebenden Orina- Arten und ihre Larven. 215 


Unterseite) mehr oder weniger kupferig oder grünlich, oder der 
ganze Körper schwarz. 

Das Thier lebt auf Senecio nemorensis, im Hochgebirge auf 
Adenostyles albifrons, fliegt nur selten an Bäche, ist aber mit der 
folgenden oft sehr häufig im Juli unter Baumrinden anzutreffen; 
die Var. fuscoaenea Schummel aus dem Riesengebirge feblt. 

6. O. senecionis Schummel. Es ist dies die dem schlesischen 
Gebirge und den niederen Karpathen eigenthümliche Localform von 
O. cacaliae, von der sie sich aulser der geringeren Gröfse haupt- 
sächlich durch den gleichmäfsigen Glanz der weitläufiger, aber 
stärker punktirten Fld., die niemals eine Längsbinde besitzen, und 
durch die Farbe unterscheidet. Letztere ist auf der Oberseite ein 
blasses Blau, welches oft einen metallischen grünen Schimmer hat, 
unterseits (besonders auf den Beinen) blaugrün bis goldgrün. Kopf 
und Halssch. werden nicht selten wenig lebhaft goldgrün, ohne 
blaue Beimischung. Von beachtenswerthen Abänderungen kommen 
häufig vor: a) Oberseite einfarbig goldgrün: fraudulenta, oder 
b) sehr dunkel olivengrün: tristicula. c) Fld. lebhaft bläulich- 
violett, Kopf und Harsch. meist hellblau, mit grünlichem Anfluge: 
cyanipennis. Die hier genannten Färbungen fehlen bei den 
Formen cacaliae, tristis und tussilaginis gänzlich. Die wirkliche 
O. cacaliae aus dem Schwarzwalde und den Alpen ist mir bisher 
aus Schlesien weder in der Natur noch in Sammlungen zu 
Gesichte gekommen. 

Dafs diese Art, welche von allen die häufigste ist !), auf 
Senecio nemorensis und Adenostyles albifrons lebt, ist allgemein 
bekannt, und auch der Anblick ihrer schwarzen Larve, mit gelbem 
Thorax, dürfte Keinem, der im Gebirge sammelte, entgangen sein. 
Eine Beschreibung derselben verdanken wir Herrn Letzner ?), dem 
es nach vieler Mühe gelang, ein vollkommenes Insekt zu ziehen. 
Auf Senecio nmemorensis lebt nun noch eine oberseits einfarbig 
schwarze Larve, welche etwas gröfser, als die von senecionis ist, 
und die sich vielleicht, als zu intricata gehörig herausstellen dürfte. 
Auffällig war es mir, dafs die Larven von senecionis bald mit 
gelbem, bald mit ganz schwarzem Kopfe vorkommen, und ich 


!) Ihr angebliches Vorkommen bei Potsdam (Kraatz, Ent. 
Monatsbl. 1880. 36), bei Brüssel und im westl. Frankreich, läfst 
sich am besten mit dem einer Gemse in der Mark vergleichen. 

?) Bericht, Schles. Gesellsch. 1856. 106, 


216 J. Weise: Bemerkungen über die im Glatzer Gebirge 


glaubte anfänglich, in den schwarzköpfigen, die von speciosissima 
gefunden zu haben; aber da auch Exemplare auftreten, bei denen 
nur die Stirn in der Mitte schwarz ist, werden wohl beide zu 
derselben Art zu stellen sein. f 

In den Thälern am Schneeberge fand sich auf Chaerophyllum- 
und Anthriscus-Stauden eine Larve, aus der sich unzweifelhaft 
O. alpestris entwickelt, da sie stets mit dieser Art zusammen lebte. 
Sie stimmt im Baue ungefähr mit der Larve von senecionis überein, 
hat eine Länge von 10 bis 12 mill. und mifst in der gröfsten Breite 
des Prothorax 3 mill., des Hinterleibes 6 mill.e. Ihre Farbe ist 
schmutzig weils, Kopf und Prothorax etwas heller und mehr 
gelblich weils, Fühler, Ocellen, Stigmata, sowie die Aufsenseite 
an den Gelenken der Beine schwarz. Kopf mit zahlreichen langen, 
gelblichen Haaren besetzt, mit einer sehr feinen, ganzen Mittelrinne 
und einem weiten, tiefen Eindrucke jederseits derselben über dem 
Kopfschilde, welches von der Stirn durch einen wulstigen, in der 
Mitte schwach ausgebuchteten Rand getrennt wird. 

Oberlippe quer, mälsig tief ausgerandet, wie das Kopfschild 
mit einem braunen Vordersaume. Fühler dreigliedrig, konisch, 
Glied 1 breit und mindestens so lang als die beiden fast gleich- 
langen Endglieder. Die 6 Ocellen (4, 2) sind grofs, hoch, und 
durch ihre schwarze Farbe leicht zu erkennen. Maxillartaster 
viergliederig, das Endglied konisch, am Grunde etwa halb so breit 
als Glied 3. Prothorax hornartig, nicht besonders glänzend, seit- 
lich stark zusammengedrückt, nach vorn etwas verschmälert, doppelt 
so breit als lang, der Vorderrand ziemlich gerade, die schmalen 
Seiten stark, der Hinterrand schwächer gebogen, die Vorder- und 
Hinterecken abgerundet. Die Scheibe ist kaum punktirt, aber nach 
den Seiten hin zeigen sich einige weite und flache, undeutlich grob 
punktirte Eindrücke, die den Seitenrand als schmale gleichbreite 
Leiste emporheben. Diese Leiste setzt sich auch noch am Hinter- 
rande fort, wo sie nach der Mitte desselben hin deutlich verbreitert 
ist und einen hohen, scharfen Vorderrand besitz. Mesothorax 
so breit als der Prothorax in seiner grölsten Breite, länger als 
bei der Larve von senecionis und weniger weit vom Prothorax 
bedeckt, Metathorax bedeutend breiter; beide werden wie die 
einzelnen Segmente des Hinterleibes durch eine, an den Seiten 
abgekürzte, tiefe Querrinne halbirt und sind dicht und äufserst 
fein quer gerunzelt, matt. Das fünfte und die folgenden Segmente 
sind stark nach unten, die letzten nach vorn gekrümmt, die Stigmen 
sehr klein. 


lebenden Orina- Arten und ihre Larven. DAT. 


Zuletzt möchte ich noch weiterer Beobachtung anheimstellen, 
ob eine zweite, gleichfalls auf den oben genannten Dolden häufig 
anzutreffende Larve zu O. decora gehört, mit der sie dieselben 
Fundstellen theilte. Sie ist so lang als die Larve von alpestris, aber 
weniger nach hinten erweitert und nach unten gekrümmt, schmutzig 
weils, mit schwarzem Kopfe und braunem Prothorax, dessen Hinter- 
rand nicht leistenförmig aufgebogen ist, die grolsen Stigmen, die 
Scheibe der beiden letzten Hinterleibssegmente und die Beine schwarz. 

Ich habe diese sehr unvollständigen Mittheilungen über die 
Larven einerseits in der Hoffnung gegeben, dafs sie vielleicht zu 
eingehenderen Untersuchungen, besonders die in der Nähe des 
Gebirges wohnenden Entomologen, anregen möchten, andererseits 
aber, weil es mir scheint, als wenn durch die Kenntnifs der sehr 
verschiedenen Larven auch die sichere Unterscheidung der schwie- 
rigen Orina-Arten wesentlich gefördert werden könnte. 

In Bezug auf die Synonymie sei noch bemerkt, dafs O. decora 
Richter, welche von Schummel (Uebersicht, Arb. Schles. 1843. p. 196) 
mit speciosissima vereinigt wird, ohne Widerrede für die von mir 
oben bezeichnete Art (aenescens Suflr.) gebraucht werden muls. 
Herr K. Letzner hat die Güte gehabt, mir sein Exemplar der sehr 
seltenen „Supplementa Faunae insectorum europae, Fasciculus I, 
Breslau 1820“ zur Ansicht zu übersenden und es geht aus der 
Beschreibung (Blatt 7) und Zeichnung (Taf. 7) hervor, dals die 
Art, von welcher die beiden ersten Fühlerglieder unterseits aus- 
drücklich roth genannt werden, weder mit alpestris Schummel 
noch polymorpha Kraatz, die nur in Betracht kommen, identisch 
sein kann. Erstere hat runzelig punktirte Flügeldecken und höchst 
selten eine Binde auf denselben, letztere ist bedeutend kürzer als 
die abgebildete decora und besitzt einen Thorax, der in der vor- 
deren Hälfte gleichmälsig bis zum Seitenrande gewölbte ist, also 
nicht: „margine laterali elevato, punctis duobus mediis impressis“ 
genannt werden darf. 

Die Schummel’schen Arten (l. e.) werden von H. von Harold 
mit falschen Seitenzahlen eitirt, die wahrscheinlich dem anders 
paginirten Separatum entlehnt sind. Richtig sind sie so: O. speciosa 
Schummel (= speciosissima Scop.) p. 195; fuscoaenea p. 196; intri- 
cata und alpestris p. 197; senecionis p. 198. 

Aus diesen Bemerkungen ergiebt sich folgende Zusammenstellung: 
16Gruppe; lintrieata- Germe) „is 0... ür Sil. Cp. 
var. seminigra Weise. . 2... n 

var. amethystina Weise . . .. n 


218 J. Weise: Bemerkungen über die Orinen im Glatzer Gebirge. 


2 Gruppe. 


? var. 


Anderschi Duft. Rdtb. . 
aurulenta Suffr. 


alpestris Schummel 


var. 
var. 
var. 


var. 


var. 


decora 


var. 


var. 
var, 


rivularıs Weise 
fontinalis Weise 
olivaces Weise 
moesta Weise . 
polymorpha Kraatz 
speciosa Panz. 
Richter 

aenescens Suffr. 
cyanescens Weise 
virescens Weise 
aurata Weise . 


bifrons Fabr.. . 
gloriosa Fabr. Suffr. 
superba Oliv. Suffr. 
hturata Scop. 
alcyonea Suffr. 
speciosissima Scop. , 


var. 


var, 


var. 
var. 


var. 
var. 


var. 
var. 


speciosa Schummel. 
Letzneri Weise 
ignita Letzn. 


viridescens Suffr. Letzn. 


coerulescens Letzn. 
Schummeli Weise . 


tristis Oliv. Suffr. Letzn. . 


violacea Letzn. 
nigrescens Letzn. 


cacaliae Schrank. 


trıstis Fabr. 
senecionis Schummel 


var. fraudulenta Weise 
var. tristicula Weise 
var. cyanipennis Weise 


Alp. 


Sil. Cp. 


SIEESIERSI TERN, 


Sil. Thur. 
Alp. Balk. 
Sil. Cp. 
Alp. 
Sil. Cp. 


9 


» 

Alp. 
Alp. Cp. 
Alp. 
Alp. or. 
Mont. E. md. 
Alp. 


In den Thälern am Schneeberge lebte an den zerfressenen 
Blättern von Lunaria rediviva neben dem gemeinen Ceutorrhynchus 
cyanipennis auch in Menge eine Psylliodes- Art, bei deren Bestim- 
mung es durchaus zweifelhaft bleibt, ob man Ps. napi vor sich hat 


oder nicht. 


Das Thier ist beständig grölser und breiter als napi, 


Psylliodes flavicornis, Coeliodes Hoffmanniı Weise. 219 


glänzender (mit Ausnahme des Bauches), oberseits dunkel metall- 
grün gefärbt, ohne Spur von Blau, mit einfarbig hell gelbbraunen 
Fühlern, auf dem Halsschilde und den Fld. feiner punktirt, die 
Punkte in den Reihen der Fld. dichter aneinander gestellt, aber 
flacher, und das Prosternum ist zwischen den Vorderhüften in zwei 
unregelmäfsigen Reihen punktirt, zwischen denen nicht, wie bei 
napi gewöhnlich, eine scharfe Kiellinie der Länge nach hervortritt. 
Sämmtliche Autoren, vielleicht mit Ausnahme von Seidlitz, welcher 
die Oberfläche „einfarbig schwarzblau oder erzfarbig“ nennt, 
beschreiben napi mit dunkelblauen Fld., Kutschera und sein fast 
wörtlicher Abschreiber Allard, erwähnen nur, dafs das Halssch. 
häufig „mit etwas grünlichem Schimmer“ vorkomme; sie kennen 
also das hier besprochene Thier, welches in den Sudeten sehr ver- 
breitet ist, nicht. Ich möchte in demselben eine kräftige Gebirgs- 
form von napi erblicken und stelle, um weitere Beobachtungen 
_ hervorzurufen, die Unterschiede beider Formen zusammen: 

Ps. napi: Oblongo-ovata, sat nitida, obscure coerulea, subtus 
nigra, pedibus testaceis, femoribus posticis coeruleo- vel aeneo-nigris, 
antennis rufo-piceis, articulis 4 primis testaceis; prothorace dense 
subtiliterque punctato, elytris punctato-striatis, interstitiis alutaceis 
haud vel obsolete uniseriatim punctulatis; pectore abdomineque minus 
crebre punctatis. — Long. 2.3—3 mill. 

Ps. napi var. flavicornis: Oblongo-ovata, nitida, nigro-aenea, 
subtus nigra, antennis pedibusque testaceis, femoribus posticis aeneo- 
nigris; prothorace subtilissime punctulato, elytris subtilius punctato- 
striatis, interstitiis parum alutaceis evidenter seriatim punctulatis, 
pectore abdomineque crebre punctatis. — Long. 2.3— 3.5 mill. 


Coeliodes Hoffmanni n. sp.: Subdepressus, nigro-fuscus, 
opacus, squamulis albidis infra densissime obsitus, capite aterrimo, 
crebre punctato, rostro longo, piceo, apice rufo, prothorace con- 
fertim punctato, antice fortiter coarctato, margine antico elevato- 
reflezo ferrugineo, lateribus dense albido-squamosis, squamis plagam 
oblongam nudam antice in tuberculo parvo elevatam includentibus, 
elytris subparallelis, margine laterali testaceis, profunde punctato- 
striatis, interstitiis apicem versus tuberculato-rugosis, fascis duabus 
cinereo-sguamosis pone medium notatis, ano pedibusque testaceis, 
femoribus inferne picescentibus, squamoso - dentatis. — Long. 
3— 3.85 mill. 

Von allen röthlichen Coelioden, mit denen das Thier in der 
Färbung und Zeichnung Aehnlichkeit hat, durch die Körperform 


220 Coeliodes Hoffmanni Weise. 


verschieden, welche am meisten an guttula erinnert, aulserdem von 
den ähnlichen Arten sofort durch die nackte Längsmakel jederseits 
am Seitenrande des Halssch., die vorn in einen Höcker erhöht und 
ganz von der weilsen Schuppenbekleidung der Seiten umschlossen 
wird, zu trennen. Länglich, unten schwarz, sehr dicht mit 
breiten, weilsen Schuppen bedeckt, die ganze Vorderbrust, der 
After und die Beine röthlich-gelbbraun. Rüssel lang, in eine bis 
auf die Mitte der Hinterbrust reichende Furche eingelegt, pechbraun, 
an der Spitze röthlich, dicht, nach vorn hin etwas weitläufiger 
doppelt punktirt. Kopf tief schwarz, äufserst dicht punktirt, mit 
einzelnen weilsen Schüppchen bestreut, zwischen den Augen mit 
einer weilsen, queren Schuppenbinde. Halsschild schwarzbraun, 
fast länger als breit, so dicht punktirt, dafs die Zwischenräume 
der Punkte schmale Kanten bilden, vor der Mitte tief eingeschnürt, 
der röthliche Vorderrand hoch aufgebogen und in der Mitte leicht 
ausgeschnitten, Mittellinie ziemlich deutlich. An den Seiten läuft 
eine, innen gerade und scharf begrenzte, aulsen auf die röthliche 
Vorderbrust reichende Längsbinde von weilsen Schuppen hin, welche 
eine nackte, schwarzbraune Längsmakel einschliefsen, die vor den 
Hinterecken beginnt und, nach vorn etwas verbreitert, vor der Mitte 
in einem kleinen, aber deutlichen Querhöcker endet. Flügeldecken 
länglich-viereckig, flach, in den schräg hberaustretenden Schultern 
bedeutend breiter als der Hinterrand des Halsschildes, mit kräftig 
entwickelter Schulterbeule, dahinter etwas verengt und fast gleich 
breit bis zum schnell verrundeten Spitzenrande, scharf gestreift, in 
den Streifen stark und dicht punktirt, die Zwischenräume flach, 
mit einer doppelten bis dreifachen Schuppenreihe besetzt, vor der 
Spitze scharf gekörnt. Die Farbe der Fld. ist schwarzbraun, matt, 
ein breiter Saum am Seiten- und Hinterrande, sowie eine Quer- 
binde hinter der Mitte röthlichgelb. Die Schuppen sind dunkel, 
nur hie und da einzelne weilslich, aber die auf der röthlichen 
Querbinde stehenden, sowie einige andere vor der Spitze, sind 
grauweils, so dals zwei helle Schuppenbinden hinter der Mitte wenig 
deutlich hervortreten. Bei unausgefärbten Stücken sind Halsschild 
und Fld. rothbraun, die Schuppenbinden ziemlich undeutlich. Die 
Schenkel sind unterseits dunkel und besitzen weit vor der Spitze 
ein kleines stumpfes, mit langen weilslichen Schuppen besetztes 
Zähnchen. Die Klauen sind schwärzlich. 

In Croatien von Herrn Major von Hoffmann aus Fiume ge- 
sammelt und ihm zu Ehren benannt. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Beiträge zur Kenntnifs exotischer Lucaniden 
von 


Senator @. Albers zu Hannover. 


l. Zu den zweifelhaften Lucaniden gehört noch immer der 
Dorcus brevis Say. 

Nach der Notiz von Dr. Gerstäcker in dem Jahresberichte für 
1862 ist zwar von Blaud in den Proceedings of the entomological 
society of Philadelphia I, p. 263 erwähnt, dafs der Käfer in New- 
Yersey wieder aufgefunden sei. Auch soll dort eine Abbildung 
des Mannes gegeben sein. 

Der Major Parry berichtet jedoch in seinem revised Catalogue 
of the Lucanoid coleoptera in den Transactions of the entomological 
society of London for the year 1870, nachdem er auf pag. 72 erzählt, 
dals der Dr. Leconte bei seiner neulichen Anwesenheit in London 
ihm zwei sehr interessante Insekten, den Dorcus Mazama Leconte 
und den Dorcus brevis Say, zur Ansicht vorgelegt habe, auf pag. 75, 
dafs er in Betreff des Dorcus brevis nach sorgfältiger Prüfung und 
Vergleichung sich davon überzeugt habe, dafs das ihm vorgelegte 
als ein abgenutztes Exemplar des D. parallelus angesehen werden 
müsse, bei welchem die Streifen auf den Flügeldecken verloschen, 
die Spitzen der Mandibeln stumpf geworden und die Zähne an den 
Schienen abgenutzt seien. In dem nachfolgenden Lucaniden-Ver- 
zeichnisse wird der Dorcus brevis Say daher unterdrückt. In dem 
neuesten Parry’schen Lucaniden- Verzeichnisse von 1875 ist er 
zwar wieder mit aufgeführt, jedoch als eine dem Autor nur aus 
der Beschreibung bekannte fragwürdige Art bezeichnet. 

Da ich im Besitz eines Pärchens dieses Käfers bin, dürften die 
nachfolgenden Angaben daher nicht wohl ohne Interesse sein. 

Der Käfer unterscheidet sich in beiden Geschlechtern durch so 
viele und augenfällige Merkmale vom D. parallelus, dals nur ein 
höchst blödes entomologisches Auge ihn nicht auf den ersten Blick 
von dem letzteren zu unterscheiden im Stande sein könnte. 

Abgesehen von der Färbung, welche bei dem Männchen pech- 
braun, beim Weibchen gar rothbraun ist, ist hervorzuheben, dafs 


222 G. Albers: Beiträge zur Kenntnis 


der Käfer viel flacher gebaut ist. Die Flügeldecken sind nicht 
parallelseitig, sondern eiförmig, an der Basis nicht rechtwinklig 
zur Axe des Kiefers abgestutzt, sondern gemeinschaftlich tief aus- 
gebuchtet, wodurch es veranlalst wird, dafs die Schulterzähne aulser- 
ordentlich stark und hakenförmig vorspringen. Beim Männchen 
sind die Mandibeln weniger gleichmäfsig gekrümmt; der Zahn auf 
der Oberkante ist schwächer, kürzer und mehr nach vorn gerichtet. 
Unter demselben stehen auf der unteren Iinnenkante der Mandibeln 
zwei kleine zahnförmige Vorsprünge. Der Clypeus ist schmäler 
und stärker vorspringend. Die Punktirung auf Kopf und Brust- 
schild ausgedehnter, auf den Flügeldecken schwächer und weniger 
runzelig. Die Punkte sind hier zwar hin und wieder reihig ge- 
ordnet, eine Furchung ist jedoch nirgends vorhanden und tritt nur 
der Nahtstrich bis über die Mitte deutlich hervor. 

Beim Weibchen sind die Seitenränder des Brustschildes deutlich 
gekerbt und die Furchung der Flügeldecken ebenso kräftig und noch 
gleichmälsiger als bei dem D. parallelus. 

Zu diagnosiren würde der Käfer etwa so sein: 

Dorcus brevis Say: Piceus vel rufo-piceus, subdepressus, 
punclatissimus, mas subopacus, femina nitidior; mandibulis maris 
supra dente elevato, porrecto, sublus in margine interiore denticulis 
duobus instructis; elytris utriusque serus basi conjunclim emargi- 
natis, dente humerali hamatim producto instructis, maris vie 
striato-punctatis, feminae in dorso sulcatis. — Long. Z 23 mill., 
2 18 mill. 

Patria: America borealis. 

Genauer vermag ich das Vaterland nicht anzugeben. Ich 
erhielt den Käfer vor längeren Jahren aus einer Auswahlsendung 
einer kleinen, sehr frischen und ausgezeichnet gehaltenen Sammlung 
nordamerikanischer Käfer, unter welchen sich auch der seltene 
Polymaechus brevipes Leconte befand. Da dieser sich in New- 
Yersey findet, so mag dieses auch wohl der Fundort meiner beiden 
Stücke von D. brevis Say sein. 


2. Der Major Parry stellt den Dorcus Alcides v. Vollenhoven 
unter Eurytrachelus mit Eur. bucephalus Perty, Titan Boisduv., 
Westermanni Hope und platymelus Saunders in eine Gruppe. Das 
scheint mir nicht richtig zu sein, da ihm die für die übrigen 
Gruppengenossen charakteristischen Haarpinsel auf dem 5. und 
7. Fühlergliede fehlen, aufserdem aber, was von v. Vollenhoven 
übersehen ist, die Mandibeln auf der Unterseite mit einer tomen- 


exzotischer Lucaniden. 223 


tösen Behaarung versehen sind. Dieser Umstand verweist den 
Käfer in die Gruppe des E. saiga Oliv., cribriceps Chevrolat und 
purpurascens v. Vollenhoven, mit welchen er auch in der Clypeus- 
Bildung wesentlich übereinstimmt. 

Ein mir vorliegendes kleines, mit Mandibeln nur 45 mill. langes 
Exemplar weicht von der grofsen Form, wie sie von v. Vollenhoven 
beschrieben und abgebildet ist, bis zur Unkenntlichwerdung ab, so 
dafs seine Beschreibung wohl nicht überflüssig sein möchte. Es 
fehlt ihm die feine Granulirung, welche die grofse Form völlig 
matt erscheinen läfst. Dagegen tritt eine auf dem Rücken zer- 
streute und feine, nach den Rändern zu dichte und gröbere Punkti- 
rung auf. Der ganze Käfer erscheint daher sehr glänzend. Der 
Kopf ist schmäler als der Brustschild, die seitliche Ausrandung 
desselben bis auf eine sehr schwache Ausschweifung und der Seiten- 
zahn völlig verschwunden. Die Mandibeln sind spitz, der Zahn 
vor der Spitze weit zurückgezogen und nur durch einen schwachen 
Vorsprung angedeutet, so dafs die Gabelung der Mandibeln fehlt. 
Der obere Innenrand der Mandibeln ist gleich vor der Basis lappig 
vorgezogen und zweimal schwach ausgebuchtet, wodurch zwei seit- 
liche schwache und ein mittlerer, etwas weiter vortretender Vor- 
sprung gebildet werden. Die Flügeldecken sind nicht gleich von 
der Basis an und viel weniger rasch nach hinten verengt, so dals 
sie nicht mehr die so sehr auffallende dreieckige Gestalt der grolsen 
Form, sondern erst gegen die Mitte zu ihre gröfste Breite haben. 

Der Käfer entspricht daher in seiner Gestalt dem von Parry 
als Eur. Candezi beschriebenen und abgebildeten, nunmehr zu Eur. 
eurycephalus Burm. gezogenen, allerdings noch etwas kleineren 
Käfer. 

Zu letzterem dürfte übrigens auch wohl der neuerdings von 
Gestro in der Enumerazione dei Lucanidi raccolti nell’ Arichepelago 
malese et nella Papuasia etc. Genoa 1881, pag. 19, nach einem auf 
dem Berge Salak in Java gefangenen Exemplare beschriebene und 
abgebildete Eur. Landsberger gehören. 

Die Abbildung des Kopfes und Halsschildes von Eur. eury- 
cephalus bei v. Vollenhoven in der Tijdschrift voor Entomologie 
VIH, Pl. 10, Fig. 4, stimmt in der Form und Stellung des zweiten 
Zahnes der Mandibeln damit allerdings nicht völlig überein, desto 
besser aber die Burmeister’sche Beschreibung seines Dorcus eury- 
cephalus, wonach dieser Zahn unmittelbar vor dem ersten stehen 
und stark sein soll, also im Vergleiche zu dem ersten stärker als 
dieser sein muls. 


224 G. Albers: Beiträge zur Kenntnifs 


Ist diese Annahme richtig, so dürfte vielleicht anzunehmen sein, 
dafs die von Gestro am a. O. unter Nr. 21 aufgeführten, auf dem 
Berge Singalan in Sumatra gesammelten Stücke von Eur. eurycephalus 
Burm. nicht diese Art, sondern Eur. aleides v. Vollenhoven seien. 


3. So lange ich den javanischen Käfer, der allgemein für 
Lucanus Saiga Oliv. gehalten wird, und die Voet’sche Abbildung, 
copirt von Herbst, Käfer. Taf. 33. Fig. 6. zum Lucanus elaphus 
Fbr., sowie die Olivier’sche Abbildung des Lucanus Saiga kenne, 
ist es mir immer sehr zweifelhaft erschienen, ob letztere wohl mit 
Recht auf den javanischen Käfer bezogen würden. Nachdem ich 
jedoch den Zurytrachelus concolor Blanch. in einer grölseren Reihe 
von Exemplaren kennen gelernt habe, ist es mir unzweifelhaft 
geworden, dafs jene Abbildungen nur diesen Käfer darstellen. 

Abgesehen davon, dals schon die schöne Voet’sche Abbildung 
die Körperform dieses Käfers genau wiedergiebt, die bei dem 
javanischen Käfer vorhandene rothgelbe Behaarung der Unterseite 
des unteren Innenrandes der Mandibeln, welche, da sie den Innen- 
rand überragt, von oben deutlich sichtbar ist, aber in der Abbildung 
bei der gewählten seitlichen Stellung des Käfers umsomehr hätte 
sichtbar sein müssen, nicht darstellt, ist zu beachten, dafs in beiden 
Abbildungen die Mandibeln gleichmälsiger gekrümmt dargestellt 
sind, als es bei gleich grofsen Stücken des javanischen Käfers 
vorkommt, ferner dafs bei ihnen der Hauptzahn vor der gabeligen 
Spitze von dieser weit mehr entfernt steht, als bei dem javanischen 
Käfer, bei welchem der Zahn dieht an den Gabelzahn herantritt, 
der erste Gabelzahn nur schwach erscheint und die für den Baur. 
concolor charakteristische Furchung der Innenseite der Mandibeln 
namentlich zwischen dem mittleren Hauptzahne und dem ersten 
Gabelzahne in der Voetschen Abbildung einen deutlichen Ausdruck 
gefunden hat. 

Auch die Beschreibung der Mandibeln bei Olivier, wonach 
dieselben mit zwei kleinen Zähncehen an der Wurzel, einem Zahne 
und zwei Zähnchen in der Mitte und einem kleinen Zahne, der 
nahe am Ende steht, ‚bewaffnet sein sollen, passen nur auf diese 
Art, bei welcher, soweit meine Erfahrung reicht, bei ähnlicher 
Gröfsen-Entwickelung die beiden Zähnchen am Grunde, der Zahn 
in der Mitte (genauer etwas jenseits der Mitte) und der kleine 
Zahn vor der Spitze stets vorhanden sind, während die den Mittel- 
zahn begleitenden Zähnchen in Zahl und Stellung variiren oder 
auch ganz fehlen. 


erotischer Lucaniden. 225 


Der Eur. concolor Blanchard, mit welchem übrigens der Eur. 
ceramensis Thomson nach meiner Ansicht zusammenfällt, wird 
daher künftig Eur. Saiga heilsen müssen, während für .ihn der 
Castelnau’sche Name gypaetos einzutreten haben würde. 


4. Kürzlich erhielt ich von einem Händler als Eurycephalus 
bucephalus Perty einen angeblich von Celebes stammenden Käfer, 
leider nur in einem Exemplare, den ich mir eben der ungewöhn- 
lichen Vaterlands- Angabe wegen hatte schicken lassen, da der 
Eur. bucephalus nach dem Zeugnisse von Perty in seinem revised 
catalogue of the Lucanoid coleoptera von 1870 p. 90 nur auf Java 
vorkommt. 

Derselbe gleicht zwar dem Eur. bucephalus sehr, zeigt aber 
doch Unterschiede, welche mir seine Abtrennung zu rechtfertigen 
scheinen. 

Zunächst fällt er durch seinen gröfseren Glanz auf, der nament- 
lich die Flügeldecken wie polirt erscheinen lälst. Dazu kommt, 
dafs die Clypeuszähne zwischen den Mandibeln bei diesem nur 
65 mill. grofsen Stücke verglichen mit einem 77 mill. grolsen 
bucephalus genau soweit von einander stehen als bei dem letzteren, 
relativ daher weiter von einander entfernt sind. Der Hauptunter- 
schied liegt jedoch im Brustschilde, welcher vor der seitlichen 
Ausbuchtung breiter ist als hinter derselben. Dabei ist die Aus- 
buchtung viel plötzlicher und kürzer, so dafs die Brustschildseiten 
grade von oben gesehen wie mit einem ausgefressenen Loche ver- 
sehen erscheinen. 

Jedenfalls sind diese Unterschiede viel erheblicher, als die 
Unterschiede zwischen Eur. Titan Boisduv., Westermanni Hope und 
platycephalus Saunders. Der Käfer dürfte daher wohl als neue 
Art zu unterscheiden sein und kann so diagnosirt werden: 

Eurytrachelus urocephalus: Nigerrimus, nitidior, in elytris 
nitidissimus; clypeo haud lobato sed tantum bidentato, mandibulis 
deflezis, ultra medium abrupte introrsum curvatis; antennarum arti- 
culis quinto et septimo pemicillatis; pronoto lateribus ante medium 
subito et fere circulatim emarginatis. — Long. Q 65 mill. 


5. Unter den von Gestro in seiner obengenannten Aufzählung 
aufgeführten und theilweise als neu beschriebenen Figulus- Arten 
aus Neu-Guinea findet sich der folgende Figulus nicht und ist 
vermuthlich bei seiner grolsen Aehnlichkeit und gleichen Gröfse 
mit Figulus regularis Westw. aus Neu-Holland mit diesem ver- 
wechselt. Er unterscheidet sich jedoch von demselben, abgesehen 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft I. 15 


226 G. Albers: Beiträge zur Kenntnifs 


davon, dafs die beiden Höcker zwischen den Augen seitlich stärker 
abgesetzt, die Furche auf der Mitte des Halsschildes deutlicher 
und gröber punktirt ist, nicht nur durch die grölsere Länge des 
Schildehens, sondern hauptsächlich dadurch, dafs das Kinn nicht 
wie bei F. regularis „utringue impressum“, sondern vorn einfach 
tief ausgehöhlt ist, während die Umgrenzung dieser Aushöhlung 
beiderseits in der Mitte einen zahnförmigen Vorsprung trägt. Sie 
selbst ist im Grunde grob quer gerunzelt. 

Figulus mento: Niger, nitidus; capite postice inter oculos 
tuberculis duobus punctatis alterisque duobus minoribus supra man- 
dibula instructo ; mandibulis tridentatis,; mento antice excavato, 
utrimque unituberculato; pronoto in medio impresso ibique sicut ad 
latera grossius punctato, antice sub-unituberculato; scutello angusto 
longissimo; elytris decies striato-punctatis, interstitüs converis. — 


Long. 15 — 16 mill. 


6. Aegus philippinensis Deyrolle ist (Ann. Soc. ent. de 
Belgique Bd. IX, pag. 32) nach nicht völlig entwickelten Stücken 
aufgestellt. Bei gröfseren Ex. (mir liegen solche von 28 mill. Länge 
vor) verschwinden die angegebenen Unterschiede von Aegus acumi- 
natus Fbr. gröfstentheils. Die Mandibeln verlieren ihre Schlankheit, 
der mittlere Zahn wird verhältnifsmäfsig ebenso stark und die 
Punktirung auf den Zwischenräumen der Dorsalstreifen der Flügel- 
decken ist geschwunden. 

Nichtsdestoweniger ist der Käfer für eine gute Art zu halten, 
da, abgesehen von dem sehr erheblichen Gröfsenunterschiede bei 
den vollständig entwickelten Ex., doch noch erhebliche Unterschiede 
bleiben. Diese treten namentlich bei den kleineren, dem Aeg. 
acuminatus var. lunatus Weber entsprechenden Stücken hervor und 
bestehen, wie schon von Deyrolle hervorgehoben ist, in der stär- 
keren Rundung der Halsschildseiten und dem Vorhandensein einer 
deutlichen verworrenen Punktirung auf den Zwischenräumen der 
Dorsalstreifen der Flügeldecken, von denen bei Aeg. acuminatus 
mindestens der zweite, dritte, vierte und fünfte Zwischenraum, 
abgesehen von einigen Punkten an der Basis, glatt bleiben, sowie 
die breitere Abrundung der Flügeldecken am Ende. Grolse, völlig 
entwickelte Ex. möchten dagegen wohl nur durch die Grölse und 
die bei Aeg. philippinensis vorhandene stärkere Krümmung der 
Mandibeln unterschieden werden können, 

Uebrigens ist es auffallend, dafs in den Beschreibungen dieses 
Käfers und des Aeg. acuminatus überall nicht des Basalzabnes der 


erolischer Lucaniden. 227 


Mandibeln gedacht wird. Nur in der Beschreibung des Lucanus 
lunatus Weber bei Fabrieius (die Weber’sche Beschreibung kann 
ich augenblicklich nicht nachsehen) ist seiner gedacht, indem die 
Mandibeln hier als basi interiore dente acuto instructae beschrieben 
werden. Dieser kräftige Zahn tritt allerdings bei geschlossenen 
Mandibeln nicht als solcher hervor, vielmehr seiner ganzen Länge 
nach mit dem unteren Rande in und dicht vor den Mund zurück 
und wird daher nicht leicht erkannt, läflst vielmehr die Basis der 
Mandibeln aufserordentlich breit erscheinen, so dals sie, wie 
Burmeister in der Gattungsbeschreibung sagt, beinahe zusammen- 
stolsen. Sind sie gespreitzt, so gewinnen dieselben dagegen ein 
ganz anderes Ansehn. 

Bei kleinen Stücken des Aeg. acuminatus (var. lunatus Weber) 
treten zwei, bei den grolsen Stücken nur schwach angedeutete, 
zahnartige Vorsprünge des dazwischen ausgebuchteten Clypeus in 
die unteren Zahnwinkel der Mandibeln hinein. Der von ihnen 
eingeschlossene Raum entspricht dabei nur etwa einem Fünftel der 
vorderen Kopfbreite. Dasselbe findet auch bei den entsprechenden 
kleinen Stücken des Aeg. philippinensis statt. 

Diese Beobachtung namentlich hat mich in dem folgenden 
kleinen Aegus von den Philippinen, den ich unter den mir seiner 
Zeit von Thorey in Hamburg zur Auswahl übersandten, vom 
Dr. Semper dort gesammelten Aegus-Stücken nur als ein un- 
gewöhnlich kleines Ex. des damals von Aeg. acuminatus noch 
nicht unterschiedenen Aeg. philippinensis zurückbebielt. 

Dasselbe gehört aber unzweifelhaft einer anderen Art an, die 
folgendermalsen diagnosirt werden kann: 

Aegus nitidicollis: Fusco-piceus, subtus atque in pedibus 
rufescens, punctulatus, nitidus; mandibulis falcatis, capiti longitudine 
aequalibus, basi intus dente reflezo, in medio supra carınula parum 
angulata instructis; clypeo emarginato, dentibus duobus remotis 
armato; capite prothoraceque nitidissimo, hoc praesertim in dorso 
disparse, punctatis; elytris quinquies punctato-striatis, in insterstitüs 
atque eztus seriatim, lateribus apicibusque rugoso-punctatis, in punctis 
striarum, ad latera et ad apicem densissime setis parvis squami- 
formibus fulvescentibus instructis. — Long. 14 mill. 

Der Kopf ist schmäler als der Vorderrücken, dieser nicht 
breiter als die Flügeldecken, der erstere vorn niedergedrückt und 
hier matt, der Clypeus tief ausgebuchtet und beiderseits mit einem 
ziemlich stark vorspringenden Zahne versehen. Der von diesen 
Zähnen eingeschlossene Raum nimmt fast ein Drittel der vorderen 

15 * 


228 G. Albers: Beiträge zur Kenntnifs 


Kopfbreite ein. Die Wangen hinter den Augen sind mit einem 
spitzen Höcker bewehrt. Der Brustschild ist an den Seiten ge- 
rundet. Die Hinterwinkel sind kaum erkennbar schräg abgestutzt. 
Die Flügeldecken sind nach hinten nicht verschmälert, hier viel- 
mehr gemeinsam abgerundet. Die Punktirung ist überall deutlich, 
aber fein und läfst den ganzen Käfer auf der Oberfläche bis auf 
den matten Vorderkopf glänzend erscheinen. Die Mittelschienen 
sind mit zwei deutlichen Dornen, die hinteren nur mit einem 
kleinen, kaum sichtbaren Spitzchen bewehrt. 

Von dem Aeg. malaccus Thoms., der ähnliche Mandibeln 
besitzt, unterscheidet der Käfer sich besonders durch stärkere 
Wölbung, mehr parallele Form, sowie durch die Stellung der 
Kopfrandzähne, welche bei jenem etwa die Hälfte der vorderen 
Kopfbreite zwischen sich haben, und durch die Backenhöcker. 
Aufserdem sind die Mittel- und Hinterschienen nach der Spitze 
zu weniger verbreitert und mit Dornen bewehrt, während sie bei 
jenem völlig unbewehrt sind. In der Abbildung des Dorcus 
rectangulus bei von Vollenhoven in der Tijdschrift voor Entom. 
Bd. IV, Tab.7, Fig. 7, welcher von Parry als grölsere Form zu 
Aeg. malaccus Thoms. gezogen wird, sind die Mittelschienen zwar 
mit einem Dorn dargestellt, jedoch kann ich denselben bei meinen 
kleineren Stücken nicht sehen. 


7. Während sämmtliche Europäische Gattungen der Lucaniden 
durch mehrere Arten vertreten und Repräsentanten derselben, 
namentlich auch aus Nordamerika bekannt geworden sind, mit 
alleiniger Ausnahme der Gattung Aesalus, hat letztere bislang nur 
eine einzige Art, den bekannten Aesalus scurabaeoides Panzer, 
aufzuweisen gehabt. 

Die Mittheilung der Thatsache, dafs noch eine zweite Art in 
Mexico vorkommt, dürfte daher von grolsem Interesse und die 
Beschreibung derselben, wenngleich davon nur ein einziges Stück, 
ein Weibchen, welches noch dazu an den Fühlern beschädigt ist, 
vorliegt, wohl gerechtfertigt sein. 

Aesalus trogoides: Nigro-fuscus, supra parum coeruleo- 
metallice relucens , antennis tarsisque rufescentibus, subcylindricus, 
punctatissimus, supra parce fusco-setulosus, tibis anticis Iriden- 
tatis. — Long. 6 mil. 

Der Käfer ist etwas länglicher und daher cylindrischer als 
Aes. scarabaeoides. Die Punkte der Oberseite sind kleiner und 
zahlreicher. Der Kopf ist zwischen den Fühlern nicht beiderseits 


ezotischer Lucanıden. 229 


ausgebuchtet, sondern nur gegen die Mitte zu schwach ausgeschweift, 
so dafs diese selbst als kleine, spitze Schneppe hervorragt. Die 
Fühlhörner, an welchen leider die Keulen verloren gegangen sind, 
sind wie bei Aesal. scarabaeoides gestaltet, jedoch deutlicher ge- 
knickt. Das Borstenkleid der Oberseite ist sparsamer und schwächer 
und nur an den Rändern mit blolsem Auge zu erkennen. Auf den 
sehr schwach angedeuteten Flügeldecken-Rippen sind die Borsten 
reihig geordnet, bilden jedoch nirgends Büschel. Der Prosternal- 
und der Mesosternal-Kiel sind wie bei Aesal. scarabaeoides gestaltet. 
Die Randkerbung des zweiten, dritten, vierten und fünften Hinter- 
leibsegments sind kräftiger, die Punkte auf den Segmenten, nament- 
lich dem dritten und vierten, einreihig geordnet, grols, ringförmig 
und nicht mit den Randkerbpunkten verbunden. Die Vorder- 
schienen sind ohne Sporen, mit drei spitzen Zähnen bewehrt, von 
denen der untere wie bei Aesal. scarabaeoides gestaltet ist, zwischen 
und über den Punkten glattrandig und mit einzeiligen, den Zähnen 
an Länge gleichkommenden zarten Borsten besetzt, die Mittel- 
schienen zweizähnig, die hinteren unbewehrt. 

Das einzige vorhandene Ex. wurde von dem weil. hiesigen 
Maschinen-Inspector Mühlenpfordt bei seiner früheren Anwesenheit 
als Bergwerks-Ingenieur in Mexico bei Oaxaca gesammelt. 


8. Der von Gestro in der mehrerwähnten Enumerazione unter 
Nr. 26 beschriebene Eurycephalus intermedius Deyrolle in litt. kann 
nach der ausführlichen und sorgfältigen Beschreibung mit Abbildung 
in seinen gröfseren Stücken nicht wohl verkannt werden. Nur habe 
ich nach den mir vorliegenden 5 Stücken, 3 g' und 22, von der 
Insel Duke of York zu bemerken, dafs die Farbe namentlich auf 
der Oberseite fast ein reines Schwarz ist, indem dasselbe nur 
an der Spitze der Flügeldecken etwas abgebräunt ist. 

Als ein Mangel dürfte es jedoch erscheinen, dafs der Verfasser 
bei der Beschreibung die ihm unzweifelhaft bekannt gewordenen 
kleineren, sehr abweichenden und für sich allein nach der an- 
gegebenen Beschreibung mit einiger Sicherheit nicht zu erken- 
nenden Stücke nicht berücksichtigt hat. 

Meine drei Männchen mafsen inel. Mandibeln resp. 47 mill., 
30 mill. und 20 mill. und möchten daher wohl die gröfsten, mitt- 
leren und kleineren Formen umfassen, welche nach Gestro zwischen 
444 und ‚184 mill. schwanken. 

Während nun das grölste Stück völlig der Gestro’schen Be- 
schreibung und Abbildung entspricht, sind bei dem mittleren die 


230 G.-Albers: Beiträge zur Kenntnis ezotischer Lucaniden. 


Mandibeln kaum so lang als der Kopf, gleichmäfsig gekrümmt, 
sehr spitz, ohne Zahn vor der Spitze und in der Mitte, aulser dem 
Basalzahne, mit zwei, zwischen diesem und der Spitze und von 
ihm und unter sich gleich weit entfernt stehenden Zähnchen be- 
wehrt. Der Clypeus springt nur noch wenig vor, ist gerade 
abgestutzt und ohne zahnartig vorspringende Ecken. Die Grube 
auf der Mitte seiner Oberfläche ist zu einem kleinen länglichen 
Grübchen geschwunden.. 

Bei dem kleinsten Stücke sind die nur 2 mill. langen Mandibeln 
ähnlich geformt, jedoch bis auf den über die Mitte hinaus vor- 
gerücktem Hauptzahn unbewehrt. Der Clypeus bis auf ein schmales 
Band zurückgezogen und ohne Spur des mittleren Eindrucks. 

Die Ausbuchtungen an den Seiten des Vorderrückens sind bei 
dem mittleren Stücke noch deutlich vorhanden; bei dem kleinsten 
ist aber nur noch der vordere zu erkennen. Der durch sie gebildete 
Zahn springt jedoch bei letzterem nicht mehr vor und ebensowenig 
der Hinterwinkel. 

. Die feine Granulirung auf Kopf, Vorderrücken und den Flügel- 
deckenseiten ist bei dem kleinsten Stücke völlig geschwunden, so 
dafs die ganze Oberfläche bis auf die dieht punktirten, doch eben- 
falls glänzenden Ränder den Weibchen an Spiegelglanz nichts 
nachgiebt. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Ueber die Gattung Sphenophorus Schönh. 


Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. 


In den „Mittheilungen der Schweiz. entomol. Gesells. Vol. VI. 
Heft VII.“ (1882) publieirt Herr Dr. Stierlin eine Bestimmungs- 
tabelle der in Europa und dem Mittelmeerbecken vorkommenden 
Sphenophorus-Arten, welche Veranlassung gab, mein Sphenophorus- 
Material nach ihr zu revidiren. Da ich dabei gefunden habe, dafs 
die Deutung einiger von Herrn Dr. Stierlin aufgeführten Arten 
einer Richtigstellung bedarf, so sei mir gestattet, hierüber kurz zu 
referiren. 

Der Hauptsache nach ist die vorliegende Tabelle nach jener 
entworfen, welche Herr E. Allard, im Beiheft der Berliner Ent. 
Zeitschrift „Entomol. Reise nach dem südlichen Spanien (1870) 
p- 207°, geliefert hat. Es scheint mir, dafs dieselbe an Klarheit 
gewonnen hätte, würde mein geschätzter Herr College vermieden 
haben, die variable Sculptur des Halsschildes und die wenig ab- 
weichende Form und Länge desselben, sowie jene der Flügeldecken 
zu benutzen. Schon Allard hebt hervor, dafs die Individuen einer 
Art in der Form des Körpers, in der Färbung und Punktirung va- 
riiren. Die Verschiedenheit in der Punktirung soll nach demsel- 
ben eine sexuelle sein. Durch die vertiefte Hinterbrust der Männ- 
chen ist das Geschlecht einer Art übrigens leicht zu controlliren. 

Ich habe unter meinem Materiale verschiedene Stücke solcher 
Arten herausgefunden, welche eine entschieden glatte, gut begrenzte, 
häufig leicht gehobene Mittellinie besitzen, bei denen eine solche 
nicht vorkommen soll. Namentlich tritt diese reichlich bei SpA. 
abbreviatus Fbr. (non Stierl.) und mautilatus Laich. auf. Solche 
Stücke sind nach der Stierlin’schen Tabelle nicht sicher zu bestim- 
men. Bezüglich der Form des Halsschildes habe ich bemerkt, dafs 
dieser häufig bei demselben Geschlecht einer Art, namentlich in 
der Stärke seiner seitlichen Richtung abweicht; meist ist es schwach 
conisch, oft aber liegt die gröfste Breite im vorderen Drittel. Dafs 
die Länge desselben bei Sph. opacus, Ragusae und mutilatus die 
Breite nicht überragt, konnte ich nicht bestätigen. 


232 E. Reitter: über 


Nach der Stierlin’schen Tabelle war ich geneigt, in Sph. ab- 
breviatus Stierl. (non Schönh.) grolse Ex. des mutilatus zu erken- 
nen. Dazu trug besonders der Umstand bei, als Herr Dr. Stierlin 
dem abbreviatus Borstenschüppchen zuschreibt, die der mutilatus 
immer mehr oder minder deutlich besitzt, während er dieselben 
dem letzteren mit Unrecht abspricht. 

Es giebt überhaupt keine Art, bei welcher diese Borstenschüpp- 
chen fehlen würden, selbst bei Sph. piceus, der nach allen Autoren 
sie nicht haben soll, sind sie vorhanden, aber so unendlich klein, 
dafs sie meist immer übersehen werden. 

Herr Dr. Stierlin, dem ich von meinen Beobachtungen kurze 
Mittheilung machte, war so freundlich mir die Typen seiner Sphe- 
nophoren einzusenden, wodurch ich in die Lage kam, meinen be- 
reits fertig gestellten kleinen Artikel vervollständigen und brauch- 
barer machen zu können. 

Eine Bestimmungstabelle der europäischen Arten im weiteren 
Sinne würde vielleicht in nachfolgender Weise entworfen werden 
können: 


I. Corpus punctatum, glabrum, punctis vix perspicue squamiferis. 
(Prothorax parce punctatus, linea media laevi vix elevata.) 


A. Elytra striata, striis dorsalibus indistinete punctatis, punctulis 
striarum striis vix latioribus, angustis. 

a. Rostro elongato, elytra interstitiis striarum distincte pa- 
rum denseque punctatis. Long. 14—15mill.. 1. Sph. piceus. 

b. Rostro sat elongato, elytris interstitiis striarum obsolete 
parceque punctatis. Long. 11—13 mill. 2. Sph. parumpunctatus. 

B. Elytra striata, striis fortiter, aequaliterque punctatis, punetis 
striarum striis duplo latioribus. 

a. Major; rostro elongato, prothorax subconicus, angulis ba- 
salibus subobtusis, elytra interstitiis striarum aequaliter 
obsolete parceque punctatis, punctis uni-, aut subbiseriatis. 
Long. 14 mill. (rostro exeluso) . . 3. Sph. striatopunctatus. 

b. Minor; rostro breviore, prothorax ovatus, angulis basalibus 
rotundatis, elytris interstitiis striarum parum inaequaliter 
subtiliter punetulatis. Long. ”—10 mill. . . 4. Sph. opacus. 


II. Corpus punetatum, opacum, punetis distinete squamiferis. 

A. Prothorax parce punctatus, linea dorsali laevi haud distincta, 
elytra striata, punctis striarum striis evidenter latioribus, in- 
terstitiis subtiliter punctatis . . 2... Sph. opacus var. 


die Gattung Sphenophorus. 233 


B. Prothorax medioeriter punctatus, linea longitudinali in me- 
dio saepissime laevi; elytra striata, striis dorsalibus obso- 
lete punctatis, punctis striarum striis haud latioribus. An- 
tennarum clava parte basali cornea longitudine fere latiore. 


a. Major; supra squamulis punetorum magnis, valde distine- 
tis; rostro elongato. Long. 15—17 mill. 5. Sph. abbreviatus. 
b. Minor; supra squamulis punctorum parvulis, parum di- 
stinetis; rostro breviore. 
Fronte subtiliter foveolata. Long. 8$—10 mill. 6. Sph. mutilatus. 


Fronte haud foveolata. Species parvula . 7. Sph. pumilus. 

C. Prothorax inaequaliter punctatus, plaga longitudinali me- 

dia et areola utrinque laevi, ante scutellum obsolete im- 

pressum, impressione divergente confertim punctata. An- 

tennarum celava obconica, elongata. Rostro elongato. Ely- 

tra fortiter striata, striis distincte punctatis, punctis striarum 

striis parum latioribus. 

Intertitiis striarum dense aut subbiseriatim punctatis. Long. 


Bene. . > 20.2..8. Sph. meridionalıs. 
Interstitiis striarum A. PER ieh, subuniseriatim 
punetatis. Long. 7—8 mill. . . . . . . var. uniseriatus. 


1. Sph. piceus Pall. Die bekannte grofse, im Süden Euro- 
pas vorkommende Art. Die Börstchenschuppen in den Punkten 
der Oberseite sind schwer zu sehen, sind aber stets vorhanden. 
Bei dem 5 ist, sowie bei allen mir bekannten Arten die Hinter- 
brust und der erste Bauchring in der Mitte vertieft und stark punk- 
tirt; bei dem 2 ist die Hinterbrust eben, der erste Bauchring schwach 
gewölbt und fein und spärlich punktirt. 

Auf ein stark glänzendes Individuum hat Allard die var. ni- 
tens aufgestellt. 

Sph. opacus Sierl. (non Schönh.) ist ein kleines Stück dieser 
Art, mit etwas spärlicher punktirten Zwischenräumen der Streifen 
auf den Filed. 


2. Sph. parumpunctatus Schönh. Dem vorigen täuschend 
ähnlich, etwas kleiner, der Halsschild ist etwas feiner und spärli- 
licher punktirt, die Flügeldecken feiner gestreift und die Zwischen- 
räume viel spärlicher und erloschener punktirt. Der Rüssel ist 
deutlich kürzer als bei Sph. piceus. Meine Stücke stammen aus 
Südfrankreich und Griechenland. Kommt noch in Italien, Sicilien, 
in Algier etc. vor. 


234 E. Reitter: über 


Q 


3. Sph. striatopunctatus n. sp. Dem Sph. piceus in der 
dunklen Färbung, in Form und Grölse sehr ähnlich, der Halsschild 
ist ebenso spärlich und stark punktirt, der Rüssel kaum merklich 
kürzer. Er unterscheidet sich von dem letzteren durch seine starken 
Punkte in den Streifen der Flügeldecken und die sehr spärliche 
erloschene Punktirung der gleichen Zwischenräume. Die Punkte 
der Streifen sind durchaus gleich stark und doppelt breiter als die 
Streifen selbst, weshalb sie sofort auffallen. Ein 2 in der Haag- 
schen Sammlung aus Algier. 


4. Sph. opacus Schönh. Zwischen Sph. parumpunctatus und 
mutilatus in der Mitte stehend; von dem ersteren durch kleineren 
Körper, kürzeren Rüssel mit eiförmigen Halsschild, von dem letz- 
teren, dem er in Form und Grölse ziemlich gleicht, durch spärlicher 
punktirten Halsschild, auf dem niemals eine gut abgegrenzte punkt- 
freie Mittellinie sich befindet, feinere Streifen der Flügeldecken, 
welche an der Basis stärker vertieft und mit grofsen Punkten besetzt 
sind, und durch viel längeren Rüssel abweichend. Ich besitze ein 
Ex. von Rom aus der Haag’schen Sammlung, das Herrn Allard 
bei Revision dieser Gattung vorgelegen hat. Sph. siculus Stierlin 
gehört zu dieser Art. Bei dem g' sind gewöhnlich die Borsten- 
schüppchen in den Punkten der Oberseite gut, bei dem 2 fast gar 
nicht wahrzunehmen. 


5. Sph. abbreviatus Fabr. Fast noch gröfser als piceus, 
mit diesem sehr ähnlich aber viel matter; ausgezeichnet durch die 
sehr deutlichen Borstenschüppchen in den Punkten seiner Oberseite. 

Sph. Ragusae Stierl., von Sieilien ist auf grofse, stark ent- 
wickelte Ex. aufgestellt, bei welchen der Thorax vorn etwas breiter 
gebaut ist. Var. inuequalis Allard hat die Zwischenräume der 
Streifen auf den Flügeldecken schwach gewölbt. 

Südeuropa, aber auch am Neusiedler See. 


6. Sph. mutilatus Laich. Diese allgemein gekannte, häufige 
Art kommt in Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Norditalien, 
Frankreich, England etc. vor. Sph. helveticus Stierl. sind normale, 
Sph. mutilatus Stierl. die grölsten Stücke dieser Art. 


7. Sph. pumilus Allard. Mir unbekannt. Der Autor ver- 
gleicht ihn mit mutilatus, von dem er sich durch gerundeteres Hals- 
schild, kürzere Flügeldecken, Mangel des Stirngrübchens und durch 


die Gattung Sphenophorus. 235 


rostrothe Fühler (die Keule ausgenommen), Schienen und Fülse, 
endlich durch kleinere Körperform unterscheiden soll. 
Algier. 


8. Sph. meridionalis Gyll. Dem Sph. mutilatus sehr ähnlich 
und nahe verwandt; ausgezeichnet durch die Sculptur des Hals- 
schildes, tiefere Streifen auf den Flügeldecken und bedeutend län- 
geren Rüssel. Das Halsschild ist unregelmäfsig punktirt, die Punkte 
vor dem Schildchen dichter zusammengedrängt, woselbst gleichzeitig 
die Wölbung des Halsschildes mehr niedergedrückt erscheint. Die 
Punktirung läfst eine länglich ovale Fläche in der Mitte der Scheibe 
und jederseits einen rundlichen, unbestimmten glatten Flecken frei. 
Die Zwischenräume sind dicht punktirt, annähernd zu 2 Reihen 
geordnet. Die Flügeldecken sind oft rostroth; überhaupt zeigt der 
Käfer die Neigung, eine rostrothe Färbung im Ganzen oder ein- 
zelner Theile anzunehmen. Meine Stücke stammen aus Frankreich. 

Sph. uniseriatus Stierl., der nach einem Stücke aus Sieilien 
beschrieben wurde, halte ich nur für eine Varietät von Sph. meri- 
dionalis. Ich besitze ein Stück aus Südfrankreich, welches auf die 
Beschreibung ganz gut zutrifft, nur hat es rostrothe Fühler, mit 
Ausnahme der Keule, und ebensolche Schienen und Tarsen. Die 
Färbungsverschiedenheit hat aber gerade bei dieser Art wenig zu 
sagen, und da das Stirngrübchen äufserst klein ist, so ist die 
Annahme nicht unwahrscheinlich, dafs auch der Sph. pumilus Allard 
hierher gehört. Dafür spricht weiter der Umstand, dafs ich unter 
4 Stück des Sph. meridionalis eines besitze, bei dem das Stirn- 
grübcehen nicht mehr zu sehen ist. 

Mein Sph. uniseriatus ist etwas kleiner und schmaler gebaut 
als normale meridionalis; aus letzterem Grunde sind auch die 
Zwischenräume der Streifen auf den Flügeldecken schmaler, und 
obgleich dicht punktirt erscheinend, haben sie nur eine Punktreihe, 
mit Ausnahme des zweiten von der Naht, auf welchen annähernd 
zwei stehen. Uebrigens zeigen auch die seitlichen Zwischenräume 
bei normalen Sph. meridionalis meist nur eine Punktreihe. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Revision der Alexia- Arten 


von 


Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. 


Die Bestimmungstabelle der Gattung Aleria Steph. (Verh. d. 
zool. bot. Gesellsch. 1879, p. 95) bedarf wegen den zahlreich 
zugetretenen Arten einer neuen Ergänzung und einer neuen theil- 
weisen Richtigstellung. 

Die Alezia- Arten haben einen geringeren Verbreitungs-Bezirk 
als man bisher angenommen hat und bei ihrer uniformen Seulptur 
und habituellen Aehnlichkeit darf es nicht auffallen, dafs man 
bisher die meisten Arten zusammenwarf und ihre speeifischen Ver- 
schiedenheiten nicht erkannte. 

Mit A. pilosella war ich geneigt, eine Art aus Südspanien zu 
identifieiren und habe dies in der Wiener Entomologischen Zeitung, 
1882, p. 199, ausgesprochen. Eine neuere Untersuchung erwies aber, 
dafs beide Arten, wie dies aus den sehr verschiedenen Localitäten 
zu vermuthen stand, \specifisch zu trennen sind. 

Mein sehr reiches Material, auf welches die vorliegende kleine 
Arbeit basirt, stammt meist aus Mittel- und Osteuropa, und es ist 
als sicher anzunehmen, dafs der Westen Europas, namentlich West- 
Frankreich und Portugal noch einige besondere Arten aufzuweisen 
haben dürfte. 

Alle Arten haben rothgelbe Fühler und Beine; die Färbung 
derselben wird mithin sowohl in der Tabelle, als auch in den 
Diagnosen, nicht weiter erwähnt. | 


Bestimmungstabelle der Arten: 

I. Oberseite (unter einer Loupe betrachtet) unbehaart, kaum 
punktirt, glänzend. Schildehen nicht sichtbar. Schwarz 
bis rostgelb. Long. 1I—1.2mill. Ganz Europa . . 1. globosa. 

II. Oberseite deutlich behaart; Schildehen sehr klein, aber 
deutlich. 

A. Obers. mit kurzer und ziemlich anliegender Behaarung; die 
einzelnen Härchen überragen wenig einen Zwischenraum 
der Punkte auf den Flügeldecken. 


E. Reitter: Revision der. Alezia- Arten. 237 


1” Punktirung der Flgd. sehr fein oder erloschen, am Grunde 
des Körpers hautartig retieulirt. 
a. Punkt. der Flgd. sehr fein und weitläufig, Behaarung 
sehr kurz, spärlich, anliegend. 
Kurz eiförmig, kastanienbraun, die Naht und Basis 
der Figd. heller rostroth. Long. 1.2 mill. As. min., 
Murciamım‘s.- JE „BiSie2ı pubescens. 
b. Punkt. sehr fän, aba lehren, fast erloschen; die 
Behaarung äulserst kurz, fast staubartig, anliegend. 
(Kaukasische, rothgelbe Arten.) 
Grölser, oval, rothgelb, stark gewölbt. Long. 1.5 mill. 
Central- u. Ostkaukasus, dann das Oaspische Gebiet 3. alutacea. 
Klein, fast halbkugelig, rostroth. Long. 1.2 mill. West- 
kaukasus, Elbrus, Swanetien . . . 2... 4. sublaevis. 
c. Punkt. sehr fein und ziemlich dicht, die Behaarung kurz, 
weniger fein, deutlicher als bei den vorigen Arten. (Eine 
Art aus Spanien.) 
Fast halbkugelig, braunschwarz. Long. 1.2 mill. Anda- 
lusien, Algeciras . . 220.20..9. meridionals. 
1' Punkt. der Flgd. mehr hd ahindex stark, Oberseite am 
Grunde kaum hautartig reticulirt, Behaarung kurz, aber 
sehr deutlich. Käfer glänzend. 
2” Filed. äufserst gedrängt punktirt, die Zwischenräume der 
Punkte sind kleiner als die Punkte selbst. 
Fast halbkugelig, kastanienbraun oder rostroth, Halssch. 
höchst fein, aber deutlich punktirt. Long. 1.3— 1.4 mill. 
Mährisch-Schlesische Bresciden, Carpathen, Transsylva- 
nische Alpen . . . “u 6. Carpathica. 
2' Flgd. mäfsig dicht air, de Tumischerteäunte der Punkte 
grölser als die Punkte selbst. 
a. Flgd. ziemlich fein punktirt, Halssch. schwer sichtbar, 
weitläufig punktulirt. 
Fast halbkugelig, kastanienbraun mit hellerer Naht und 
Basis der Figd. Long. 1.5 mill. Kärnthner, Krainer 
undepBirolen Alpen 02 2 1. 0.0 0 2 ar n2105Q. 
b. Flgd. sehr stark punktirt. 
Grofs, Halssch. sehr fein, aber deutlich punktirt. Kurz 
oval, hoch gewölbt, schwarz. m 1.6— 1.7 mill. 
Sefnogarn; Serbienisssuz.gn: 2 an d., punctata. 
Kleiner, Halssch. kaum anktint, glatt und glänzend. 
Sehr kurz oval, stark gewölbt, braunschwarz, die Naht 


238 E. Reitter: Revision 


und Basis der Flgd. gewöhnlich etwas heller. Long. 
1.2 mill. Nieder-Oesterreich . . . 2... ...9. laevicolls. 
B. Oberseite lang, aufstehend behaart. Körper fast halbkugelig. 
3" Flgd. stark und sehr deutlich punktirt. (Mitteleuropäische 
Arten.) 

a. Halssch. undeutlich, sehr fein und erloschen, Flgd. stark 
und mälsig dicht punktirt, Behaarung ziemlich lang. 
Kastanienbraun. nn 1.3— 1.4 mill. Kärnthen, Krain, 
Byzollis. ‚oiltade 22020..010. ,pihfera. 
Kastanienbraun, ein Bempins Haftlirchen, querer, halb- 
mondförmiger Flecken hinter der Mitte der Flgd. rost- 
gelb: il )% .... var. lunigera. 

b. Halssch. dicht rd seh Brei "Figd. äufserst dicht 
und stärker punktirt; Behaarung sehr lang. Kastanien- 
braun, manchmal mit hellem Thorax und hellerer Naht 
der Flgd. Long. 1.3—1.4 mill. Westungarn, Sieben- 
bürgen, Rumänien, Kleinasien . . . . . 11. pülosissima. 

3 Filed. nur sehr fein punktirt. 

a. Halssch. nicht sichtbar oder höchst erloschen punktulirt. 
Schwärzlich braun, manchmal Kopf und Halssch. heller 
rostroth, lang, abstehend behaart. Long. 1.1— 1.2 mill. 
Kaukasus: Abastuman . . ...0.0...12. pülosella. 
Schwärzlich braun, manchmal Kopß Halssch., die Basis 
und Naht der Figd. rostroth, lang abstehend behaart. 
Kleinste Art. a kaum 1 mill. Sierra Nevada: 
Huejar . . i .. 13. nevadensis. 
Gelbroth, Behahiee nur niäfsie, en abstehöndl Long. 
1.2—1.3 mill. Maskisches Gebirge (Surampals) 14. obsoleta. 

b. Halssch. fein, aber mindestens ebenso dicht und deutlich 
als die Flgd. punktirt. Braunschwarz, gleichmäfsig fein 
und dicht punktirt und nur mäfsig lang behaart. Long. 
1.1.mill. | Sarijal '. „0. . . „Ninlduug dBmpunekcollis: 


Diagnosen der Arten: 
I. Oberseite nicht behaart. 
1. A. globosa Sturm, Ins. II, p. 82, T.32 F.A. — 
Brevissime ovata, valde convexa, nitida, glabra, viz punctala, 
nigro-picea aut rufa, scutello inconspicuo. — Long. 1—1.2 mill. 
Durch die kahle, unpunktirte Oberseite von allen Arten ab- 
weichend und leicht kenntlich. Ueber ganz Europa verbreitet. 


der Alexia- Arten. 239 


II. Oberseite sehr kurz behaart. 

2. A. pubescens Frivaldszky, Termeszetrajzi Füzetek, 1881, 
p. 265. — 

Breviter ovata, nitida, castanea, alutacea, elytrorum sutura 
basique dilutioribus, prothorace viz-, elytris parce subtilissime 
punctulatis, pubescentia valde subtili, brevi, subdepressa, sparsim 
vestita. — Long. 1.2 mill. 

Der A. globosa ähnlich, aber sehr fein punktirt und spärlich, 
kurz anliegend behaart. 

Kleinasien (Olymp), Constantinopel. 


3. A. alutacea n. sp. Breviter ovalis, conveza, mitidula, 
rufo-testacea, alutacea, pronoto vir-, elytris parum dense subtilissime 
obsoleteqgue punctulatis, fere laevibus, pube valde subtili, brevissima, 
depressa, minus dense vestita. — Long. 1.5 mill. 

Rothgelb, deutlich hautartig reticulirt, die Flgd. nur äulserst 
fein, fast erloschen punktirt und die Oberseite sehr kurz, fast 
staubartig, anliegend, mälsig dicht behaart. 

Im centralen und im östlichen Theile des Kaukasus, dann am 
kaspischen Meere einheimisch. 


4. A. sublaevis n. sp. Brevissime ovalis, valde conveza, 
nitidula, subalutacea, ferruginea, pronoto viz-, elytris parum dense 
subtilissime obsoleteque punctulatis, fere laevibus, pube valde subtili, 
brevissima, subdepressa, minus dense vestita. — Long. 1.2 will. 

Der vorigen Art nahe verwandt, dunkler rostroth gefärbt, stets 
bedeutend kleiner und von kürzerer, fast kugeliger Körperform. 

Westkaukasus, Elbrus, Swanetien. 


9. A. meridionalis n. sp. "Fere globosa, nigro-picea aut 
fusca, nitidula, subalutacea, pronoto obsoletissime, elytris subtilissime 
sat dense punctulatis, pube brevi, subdepressa, parum dense vestita. — 
Long. 1.2 mill. 

Der A. sublaevis in Gröfse und in der Körperform sehr ähn- 
lich, aber dunkler schwarzbraun gefärbt, etwäs deutlicher punktirt 
und namentlich durch etwas längere, deutlichere Behaarung ver- 
schieden. 


Andalusien, bei Algeciras von Herren Hans Simon und Korb 
gesiebt. 


6. A. carpathica n. sp. Subglobosa, rufo-picea aut ferru- 
ginea, nitidula, viz alutacea, pronoto subtilissime denseque, elytris 


240 E. Reitter: Revision 


confertissime, distincte subtiliterque punctatis, pube brevi, subdepressa, 
dense vestita. — Long. 1.3— 1.4 mill. 

Ausgezeichnet durch das fein punktirte Halssch. und die äulserst 
gedrängt und deutlich punktirten Flgd.; die letztere Eigenschaft 
unterscheidet diese Art auch leicht von der etwas grölseren nahe- 
stehenden A. pilosa. Ich habe diese Art bisher irrthümlich als 
A. pilosa versendet. 

Im ganzen Carpathenzuge sammt seinen Ausläufern in Mähren 
und Schlesien, dann in den Transsylvanischen Alpen, häufig. 


7. A. pilosa Panzer, Faun. Germ. Tom. VII, p.3. — 

Subglobosa, piceo-castanea, elytrorum basi suturaque dilutioribus, 
nilida, vir alutacea, pronoto obsoletissime, elytris parce distincte 
subtilitergue punctatis, pube brevi, subdepressa, minus dense vestita. — 
Long. 1.5 mill. 

Von der A. punctata durch etwas kleineren Körper, hellere 
Färbung, von lZaevicollis durch grölsere Körperform, sichtbar punk- 
tulirtes Halssch. und von beiden durch viel feinere Punktirung der 
Flgd. abweichend. Von A. carpathica durch ihre Gröfse und die 
spärliche Punktirung und Behaarung sich entfernend. 

In den Oesterreichischen, Kärnthner, Krainer und Tyroler 
Alpen. 


8. A. punctata Ritr., Deutsch. Ent. Zeitschr. 1878, p. 63. — 

Globoso-ovalis, piceo-nigra, nitida, vir alutacea, pronoto sub- 
tilissime, elytris fortiter, sat dense punctatis, pube brevi, subdepressa, 
minus dense vestita. — Long. 1.6— 1.7 mill. 

Durch ihre Gröfse und starke Punktirung der Flgd. recht aus- 
gezeichnet. Sie ist zunächst der A. pilosa verwandt, von der sie 
sich durch etwas längere, ovale Körperform, die stärkere Punktirung 
der Flgd. etc. unterscheidet. 

Im Banater Gebirge und in Serbien. 


9. A. laevicollis n. sp. Globoso-subovalis, obscuro piceus, 
elytrorum basi suturaque dilutioribus, pronoto laevi, vix, elytris dense 
fortiter punctatis, pube brevi, subdepressa, minus dense vestila. — 
Long. 1.2 mill. 

Von A. punctata durch kleinere Körperform und glattes Halssch., 
von pilosa durch kleinere Gestalt und stärker, dichter punktirte 
Flgd. verschieden. 

In der Umgebung Wiens nicht selten. Wahrscheinlich hat 
Redtenbacher diese Art als A. pilosa beschrieben. 


der Aleria- Arten. 241 


III. Oberseite lang, aufstehend behaart. 

10. A. ptlifera Müller, Germ. Mag. Ent. IV, 1821, p. 207. — 

Subglobosa, obscure picea aut ferruginea, vir alutacea, nitidula, 
prothorace obsolete, elytris sat fortiter parum dense punctatis, pube 
longa, suberecta, dense vestita. — Long. 1.3 — 1.4 mill. 

Die Behaarung der Oberseite ist lang, aufgerichtet, aber geneigt, 
die Punktirung des Halssch. äufserst fein, schwer sichtbar, jene der 
Flgd. nur mäfsig dicht, aber stark. 

-Kärnthen, Krain, Tyrol, Croatien. 

Viele Ex. aus Tyrol zeigen auf der hinteren Hälfte der Flgd. 
einen gemeinschaftlichen, halbmondförmigen, ziemlich gut abge- 
grenzten Flecken. Ich siebte solche Stücke bei Bozen und Trient. 
Ich zeichne diese Varietät durch den Namen: lunigera aus. 


ll. A. pilosissima Frivaldszky, Termeszetrajzi Füzetek, 
1831, p. 266. — 

Subglobosa, subnitida, vir alutacea, obscure picea, nonunquam 
prothorace elytrorum basi suturaque ferrugineis, pronoto subtilissime 
distincteque, elytris confertissime sat fortiter punctatis, pube lon- 
gissima, erecta, dense vestita.. — Long. 1.3—1.4 mill. 

Von den verwandten Arten durch die äufserst dichte Punktur 
der Flgd. und die lange, dichte, senkrecht emporstehende Behaarung 
leicht zu unterscheiden. Auch zeigt das Halssch. eine stets deut- 
liche, feine Punktirung, welche bei pilifera kaum angedeutet ist. 

Diese Art wurde nach Ex. aus Kleinasien beschrieben, sie 
kommt aber im Banat, in Siebenbürgen, Rumänien etc. häufig vor 
und ich habe sie bisber zum Theile als pilifera versendet. 


12. A. pilosella Ritr. (hirtula Rttr. olim.), Deutsch. Ent. 
Zeitschr. 1876, p. 294. — 

Subglobosa, nitidula, vixr alutacea, obscure picea, nonunguam 
prothorace elytrorum basi suturaque ferrugineis, pronoto laevi, viz, 
elytris parce subtilissime punctulatis, pube longa, erecta, parce 
vestita. — Long. 1.1—1.2 mill. 

Der A. pilosissima verwandt, aber kleiner, die Behaarung 
weniger lang, die Punktirung sehr fein, auf dem Halssch. nicht 
sichtbar. 

Kaukasus: Abastuman, Sarijal, selten. Ich habe bisher unter 
diesen Namen auch Stücke der nachfolgenden 2 Arten versendet. 


15. A. nevadensis n. sp. Parvula, subalutacea, nitidula, 
obscure castanea, capite, prothorace elytrorum basi suturaque 
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 16 


242 E. Reitter: Revision der Alexia- Arten. 


nonunguam ferrugineis, pronoto viz, elytris parce subtihssime punctu- 
latis, pube sat longa, suberecta, sat dense vesiita. — Long. vix 
1 mill. 

Der A. pelosella ähnlich, aber kleiner, wie sie überhaupt die 
kleinste bekannte Art dieser Gattung ist; oben deutlicher hautartig 
genetzt und die mälsig lange, aufstehende, jedoch etwas geneigte 
Behaarung deutlich dichter. 

Sierra Nevada: Huejar. Col. v. Heyden. 


14. A. obsoleta n. sp. Subglobosa, rufo-testacea, nitida, 
vir alutacea, pronoto laevi, viz, elytris parce subtilissime, fere 
obsolete punctulatis, pube minus longa, suberecta, sat dense vestita. — 
Long. 1.2— 1.3 mill. 

Von der vorigen Art durch helle Färbung, viel mehr erloschene, 
häufig schwer sichtbare Punktirung und durch viel kürzere, geneigte 
Behaarung verschieden. Die Behaarung ist länger als bei der 
ersten Gruppe und kürzer als bei der zweiten. Diese Art ist der 
A. alutacea täuschend ähnlich, hat aber eine doppelt längere 
Behaarung. 

Meskisches Gebirge: Surampals, selten. 


15. A. puncticollis n. sp. Subglobosa, piceo-nigra, mitida, 
vir alutacea, pronoto elytrisgue aequaliter, dense, subtilissime 
punctatis, pube minus longa, suberecta, dense vestita.. — Long. 
1almll 

Eine durch die zwar sehr feine, aber durchaus gleichmälsige 
Punktirung auf Halssch. und Flgd. ausgezeichnete Art. Bei allen 
anderen Arten ist das Halssch. entweder nicht, oder doch viel 
feiner als die Flgd. punktirt. Die Behaarung ist, wie bei obsoleta, 
etwas länger als bei den Arten der ersten Gruppe, jedoch viel 
kürzer als bei pelosella oder pilifera. 

Kaukasus: Sarijal, selten. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft 11.] 


Die Orina-Arten der Schweiz 
von 


J. Weise. 


Herr Pfarrer Rätzer in Büren schickte mir kürzlich sein 
ansehnliches Sammlungs-Material zur Durchsicht, und ich bin da- 
durch in den Stand gesetzt, endlich ein ziemlich sicheres Urtheil 
über die Mehrzabl der in der Schweiz vorhandenen Orinen zu 
gewinnen. Die Arten, die zu Bemerkungen Anlals geben, sind 
folgende: 

1. O. luctuosa Ol. Von der in den Ostalpen, im Banat und 
Siebenbürgen vorkommenden blau oder violett gefärbten Normal- 
form sah ich bisher kein Schweizer-Exemplar; es scheinen vielmehr 
nur (oder vorzugsweise?) die von Kraatz (Berl. Zeitschr. 1859, p. 290) 
‘erwähnten Varietäten vorzukommen: a) smaragdina: Supra laete 
viridis, aurichalcea vel aurea (Simplon, Rätzer); 5) cuprina: 
Supra cupreo-brunnea, cuprea vel ignita (Monte Rosa, Thieme; 
St. Gotthard, Rätzer); c) tenebrosa: Supra saturate nigra. 

Die Benennung dieser Varietäten ist um so nöthiger, als die 
beiden ersteren in vielen Sammlungen bei viridis Duft., die letztere 
bei nigrina Suffr. untergebracht zu sein pflegen. Keine andere 
Orina hat einen so hohen, innen tief abgesetzten Seitenwulst des 
Halsschildes und der Fld., sowie ähnlich breite, nach hinten wenig 
und nur allmählig verschmälerte Epipleuren, wie die vorliegende. 
Zwischenräume der Punkte auf den Fld. geschuppt!). 


1) Bei der Betrachtung der Fld. unter einer scharfen Loupe 
bemerkt man, dafs bei einigen Arten, z. B. bifrons, speciosissima ete., 
die dünne Farbenschicht, welche die schwarze Chitinmasse der 
Fld. überzieht, durchaus glatt, wie polirt ist; bei anderen, z. B. 
luctuosa, gloriosa und am deutlichsten bei viridis, wird die Farben- 
schicht durch fast kreisrunde Risse in regelmäfsige, dieht aneinander 
liegende Farbenschüppchen getheilt. Ich nenne die Zwischenräume 
der Punkte auf den Fld. im ersten Falle polirt (poltus), im andern 
geschuppt (alutaceus). Die von mir polirt genannten Zwischen- 
räume sind durchaus nicht immer glänzend, sondern sie sind 
oft durch einen duftartigen Ueberzug matt. 


16,7 


244 J. Weise: über 


2. O.bifrons F. Weit verbreitet, besonders um den St. Gott- 
hardt und im Ober-Wallis (Val Ferrez, Gadmen, Obermatt, Simplon: 
Rätzer, Leuk: Thieme) zahlreich. Aufser den von Suffrian an- 
geführten oberseits messinggelben Stücken kommen eben so häufig 
kupferbraune, blaue, grünblaue und lebhaft grüne vor, die durch 
ihre feine und weitläufige (auf den Fld. doppelte) Punktirung und 
den starken Glanz sich leicht als bifrons erkennen lassen. Zu 
dieser Art gehört O0. monticola Duft. Zwischenräume der 
Punkte auf den Fld. polirt. 

3. O0. decora Richter. Die in der Schweiz vorhandene Form 
aenescens Suffr. ist von viridis Duft. nur bei grolser Aufmerksamkeit 
durch den deutlicher abgesetzten Seitenwulst des Halssch., und die 
längere, bedeutend flachere Körpergestalt, sowie die nur selten ganz 
fehlende Längsbinde auf den Fld. zu unterscheiden. Mit der 
vorigen Art ist sie, wegen der deutlich geschuppten Zwischenräume 
der wenig glänzenden Fld., auf denen die mälsig starken Punkte 
durch Runzeln verbunden sind (oft der Länge nach), kaum zu 
verwechseln. Gadmenthal (Rätzer) in Tirol auf dem Kreuzjoch im 
Sarnthale, Jagdhausalpe im Thale Defereggen (Gredler). 

Hiervon findet sich in den österreichischen Alpen eine prächtige 
Varietät mit. breiter Längsbinde auf jeder Fld., deren extremste 
Stücke den Namen mirifica wohl verdienen. Bei denselben sind 
Kopf und Halssch. stark glänzend, lebhaft metallgrün oder die 
Scheibe des letzteren ist bläulich, der gröfste Theil jeder Fld. 
dagegen wird von einer matten, tief schwarzen Längsbinde 
eingenommen, welche nur einen mälsig breiten, glänzenden, 
messinggelben Saum an allen Rändern frei lälst. Die schwarze 
Scheibenbinde geht nach aufsen allmählig in schwarzblau und 
grün über. 

4. 0. gloriosa F. Die Art kommt in 2 habituell sehr ab- 
weichenden Formen vor: a) gloriosa F. Suffr., mit schmalem, 
ziemlich parallelem Körper (cacaliae ähnlich) und speciosa Suffr. 
(aus den Alpen), wozu venusta und nigrina Suflr. als Farben- 
varietäten zu zählen sind, mit breitem, auch beim g' nach hinten 
merklich erweitertem Körper. Beide Formen sind nicht zu trennen, 
da die Bildung des Penis absolut dieselbe ist. Die wirkliche 
speciosa Panz. — polymorpha Kr. und alpestris Schummel habe 
ich aus der Schweiz noch nicht gesehen, ja ich halte es jetzt für 
wahrscheinlich, dafs sie den Alpen ganz fehlt. Sie wird vertreten 
durch eine, von mir seither noch zu gloriosa gestellte, aber ohne 
Widerrede verschiedene Art. Ich beziehe dieselbe auf: 


Orina- Arten der Schweiz. 245 


0. pretiosa Suffr.: Ovalis, convexa, nitida, nigro-violacea, 
elytris viridi-coeruleis vel viridi- aureis, vitta media abbreviata ob- 
soleta instructis; articulo ultimo palporum mazillarıum lato, antennis 
articulis 2 primis apicem versus testaceis. Prothorace transverso, 
antice posticeque angustato, lateribus subrotundatis, callo laterali 
incrassato, sublaevi, postice impressione profunda grosse punctata 
terminato, disco convexo, minus dense punctato; elytris sat crebre 
fortiter punctatis interstitii politis. — Long. 9—11 mill. 

Mas: angustior, articulo primo tarsorum evidenter dilatato, 
segmento ultimo ventrali medio canaliculato. 

Var. a) variabilis: Supra nigro-violacea, subtus nigra vel 
corpore ommino nigro-violaceo. 

Var. 5) Tota viridi-aenea. 

Var. ce) balcanica: Elytris cupreo-aureis vel igmitis. 

Sowohl von der kürzeren und breiteren polymorpha Kr., als 
auch besonders von der gleich grolsen gloriosa F. Suffr. sehr 
schwer durch folgende Punkte zu unterscheiden: 

Das Halssch. ist stärker als bei den verwandten Arten gewölbt, 
deshalb vor dem Hinterrande deutlich quer niedergedrückt, der 
Seitenwulst ist höher, schärfer begrenzt, glatter, innen durch einen 
sehr tiefen, nach vorn flacheren, in der Mitte vollständig er- 
löschenden, fast furchenartigen Eindruck begrenzt, der mit sehr 
grofsen und tiefen Punkten besetzt ist. Vorn ist der Wulst nur 
durch eine weite, wenig deutliche, stark punktirte Vertiefung von 
der Scheibe geschieden. Die Punktirung der in den Zwischenräumen 
polirten Fld. hält etwa die Mitte zwischen der sehr weitläufig und 
grob, aber flach punktirten Thüringer polymorpha und der dicht 
und ziemlich fein punktirten gloriosa. Letztere ist gewöhnlich mit 
einer Längsbinde über jede Fld. versehen, die bei der vorliegenden 
Art nur ausnahmsweise auftritt. 

Der Penis ist nur dem der polymorpha ähnlich, aber bei 
gleicher Länge fast doppelt so breit, die Oeffnung doppelt 
so lang, ihr Oberrand nicht aufgebogen, die dreieckige Spitze 
gerade, nicht deutlich nach unten gekrümmt. 

Die Bildung des Halssch. und die Punktirung dieser Art stimmt 
so vollkommen mit den Angaben Suffrian’s über pretiosa, dass ich 
nicht zweifelhaft bin, die gleiche Art vor mir zu haben. Da jedoch 
Suffrian 1) nur Stücke mit Binden auf den Fld. beschreibt, 2) auch 
die Pyrenäen als Vaterland nennt, wo pretiosa entschieden fehlt, 
so glaube ich, dass er die Art zu weit begrenzt, indem er auch die 
oft stärker und weitläufiger punktirten Formen der gloriosa aus 


246 J. Weise: über 


den Pyrenäen dazu gezogen hat. Hier kann nur ein Vergleich der 
Typen, den ich so bald es mir möglich ist, vornehmen will, volle 
Aufklärung bringen. 

Ich besals die Art in einzelnen Exemplaren aus den Bairischen 
Alpen (Allgau) und Krain, lernte sie aber erst kennen durch eine 
Reihe von Exemplaren die Hr. Merkl im Kodscha-Balkan ge- 
sammelt hat. 

5. 0. superba Oliv. Im Val Ferrez, Gadmen, am Simplon 
(Rätzer), Mt. Rosa (Thieme), Mt. Baldo und im Vintschgau (Gredler) 
zahlreich. Die Unterscheidung von der durchaus ähnlich gebauten 
kräftigen Form der gloriosa ist schwierig, aber ich kann nach 
meinem jetzigen Materiale noch nicht die Zusammengehörigkeit 
beider zugeben. ©. gloriosa behält stets eine wenigstens angedeutete 
blaue Naht- und Scheibenbinde auf jeder Fld. 

6. 0. vittigera Sufir. Eine der häufigeren Arten in der 
Südschweiz, besonders am Simplon (Rätzer, Stierlin), sehr flach, 
namentlich das Halsschild. Die eigenthümliche weitläufige und tiefe, 
innen feine, aulsen grobe, oft unregelmäfsig gereihte Punktirung 
macht das Thier in Verbindung mit den meist scharfen, schwarzen, 
fein blau eingesäumten Binden leicht kenntlich. Zwischenräume 
der Punkte auf den Fld. fein geschuppt. Unzweifelhaft sind kleine 
bindenlose Stücke von Duftschmid als bifrons beschrieben worden; 
denn wenn eine Orina mit 2 rothen Fühlergliedern in die Ver- 
wandtschaft des Melasoma aeneum gestellt werden darf (wie es 
Duftschmid faktisch thut), so ist es nur diese. Suffrian hat mit 
der Deutung von früher beschriebenen Arten oft Unglück gehabt, 
er stellt döfrons Duft., die „viel minder gewölbt“ als Melas. aeneum 
genannt wird, zur dicken viridis. 

7. O0. viridis Duft. Die von Suffrian beschriebene goldgrüne 
und die feuerrothe Form ignita Comoll. sind vorherrschend, sie 
wurden von Hrn. Rätzer im Gadmenthale, in der sogenannten Kehle 
auf Alnus viridis gesammelt. An auffälligen Varietäten kommen 
noch vor: 1) Heeri Suffr. (Mon. 164) blau, mit grünen Fild. 
2) splendens Suffr. (l. e.) bräunlich-kupferroth. 3) Zugubris: 
Tota violacea vel nigro-coerulea, elytris interdum saturate nigris, 
epipleuris saepissime viridi - aureis. 

Eine Längsbinde über die Fld. ist nie vorhanden. Zwischen- 
räume der Punkte auf den Fld. deutlich geschuppt. 

8. 0. melancholica Heer. Diese ausgezeichnete Art liegt 
mir in 2 Weibchen vor, die Hr. Rätzer am Sustenpasse sammelte. 
Ich habe in dem Artikel über die Verschiedenheit des Forceps 


Orina- Arten der Schweiz. 247 


der Orina-Arten (Kraatz, Monatsblätter 1880, p. 101) mein Be- 
fremden ausgesprochen, dafs Suffrian (Mon. 158) die hellrothen 
Stücke der vorliegenden Art, die er als Peirolerii beschreibt, mit 
alcyonea vergleicht. Nachdem ich nun die Art gesehen, muls ich 
ihm beistimmen. Die 2 sind fast noch schmaler als die g' von 
melanocephala Duft., und haben ein bis zum Seitenrande gleichmäfsig 
gewölbtes schmales Halssch., das bei der erwähnten ähnlichen Art 
viel breiter, vorn tiefer winkelig ausgeschnitten und über dem 
Seitenrande der Länge nach eingedrückt, mindestens deutlich nieder- 
gedrückt. ist. Die Heer’sche typische Form ist durchgängig kohl- 
schwarz, nur der Rücken des Hinterleibes (nicht der Fld., wie 
Kraatz, Berl. Zeitschr. 1859, p. 290 angiebt) ist roth; ähnlich sind 
auch die letzten Bauchsegmente und die Innenseite der Fld. gefärbt. 
Die Skulptur des Halssch. und der Fld. ist sehr grob, auf letzteren 
sind die Zwischenräume polirt. Die Synonymie beider Arten stellt 
sich so, dafs a) Peiroleriüi Suffr. (1851), ohne abgesetzten Seiten- 
rand, mit der melancholica Heer (1845), und 5) melanocephala 
Suffr., Peirolerii Bassi und wahrscheinlich auch die mir unbekannte 
commutata Suffr. (von Tröpolach in Kärnthen), wegen des ab- 
gesetzten Seitenrandes des Halssch. mit melanocephala Duft. zu- 
sammenfallen. 

| 9. O. monticola Duft. Ein Blick in Duftschmid’s Fauna 
genügt, um mit Bestimmtheit zu erkennen, dafs die darin be- 
schriebene monticola unmöglich mit der kleinen, gleichnamigen 
Suffrian’schen Art identisch sein kann. Gestalt, Gröfse, Punkti- 
rung etc. stimmen nicht mit den Angaben Suffrian’s überein, der 
Duftschmid gar nicht verglichen haben kann, weil er die Gröfsen- 
angabe Redtenbacher’s, die dem Duftschmid entlehnt ist, in einer 
Anmerkung (Mon. 150) bezweifelt. Ich nenne die monticola Suflr. 
frigida. 

Dieselbe ist nahe den Schneefeldern in den Central- Alpen 
nicht selten. Aufser der Normalfärbung: metallischgrün, bronce- 
grün oder blaugrün, sind kornblumenblaue und schwarze Varietäten 
nur sparsam vertreten. 

Eine Längsbinde über die Fld. fehlt. 


6. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Bestimmungs-Tabelle der Orina- Arten!) 


von 
J. Weise. 
Die 2 ersten Fühlerglieder wenigstens an der Spitze roth . 2. 
Bühler durchaus, einfarbig, ı. . . .7. 0.000 Wem? 


Umschlag der Fld. breit. Seitenwulst des Halssch. breit, 
hochgewölbt, innen durch einen regelmälsigen, geraden 
und sehr tiefen Eindruck abgesetzt. Fld. olıne Längs- 
binden, mit einem gewölbten, besonders in der vorderen 
Hälfte durch einen tiefen Eindruck begrenzten Wulste 
über dem Seitenrande; Zwischenräume geschuppt. Long. 


9—11.5mill. Alpen. . . 2... luctuosa Oliv. 
Umschlag der Fld. schmal. tet des Halseen flach. 
Eid. ohne merklichen 'Seitenwulst, 2 2 nr: 


Fld. überall grob darmartig gerunzelt. Seitenwulst des 
Halssch. der ganzen Länge nach breit abgesetzt, und 
sehr flach gedrückt. Fld. ohne Längsbinde, ihre Zwischen- 
räume polirt. er 7— 11 mill. Sudeten, Karpathen, 
Alpen "sa 5 . .  . intricata Germ. 
Fld. wenigstens im inneren Drittel punktirt, nach aufsen 
zu oft gerunzelt. Der Längseindruck, welcher den Seiten- 
wulst des Halssch. absetzt, besteht aus 2 Theilen, der 
hintere ist tiefer als der vordere, beide sind durch eine 
mehr oder weniger deutliche Ge dicht vor der Mitte 


getrennt 5 4. 
Zwischenräume der a er ach Ela. all d. 
» » » ». » beschuppt 8. 
Fld. ai je 2 Längsbinden, die sich meist vor der Spitze 
vereinigen. Long. 8.5—11mill. Krain . . liturata Scop. 
Fld. höchstens mit einer verwaschenen ee 08 
Die den Seitenwulst des Halssch. absetzenden 4 Eindrücke 
sehr flach. Long. 7— 10 mill. Schwarzwald, Thüringen, 
Sudeten, Karpathen . . . . . . alpestris Schummel. 


1) Eine sichere Bestimmung ist nur mit Hilfe der Form des 


Penis möglich, 


10. 


la, 


12. 


13. 


J. Weise: Bestimmungs- Tabelle der Orina- Arten. 249 


Von denselben sind die hinteren tief und heben den Seiten- 


wulst#scharf!und\deutlichVrempor a 2 ne aa 7. 
Punktirung der Fld. doppelt, fein. Körper flach. Long. 
8— 11 mill. Centralalpen . . enons. EB. 


Punktirung der Fld. einfach, ae Stärkl Körper gewölbt. 
Long. S— 11 mill. Bairische an Krain, Kodscha- 
Balkan'!.ı 2»; .» .. pretiosa Suffr. 
Halssch. fast lieh nase Wi: zum Seßentanab gewölbt, 
die 4 Eindrücke sehr flach. Long. 7— 10 mill. Central- 
alpene "2. 5 . . viridis Duft. 
Seitenwulst dee Elalsschl Kinten denilich emporgehoben . 9. 
Fld. dicht doppelt punktirt, nach aufsen gerunzelt mit 
drei meist deutlichen Doppelreihen von Punkten. Long. 
8— 11 mill. Sudeten, Alpen . . . 2... decora Richter. 
Fld. einfach punktirt !) . . 2... ER ER AERE TILÜL 
Körper flach, einem Melasoma ahnlich Eindrücke des 
flachen, fast viereckigen Halssch. zahlreich und grob 
punktirt. Die weitläufigen starken Punkte der Fld. ge- 
wöhnlich unregelmäflsig gereiht. Fld. meist mit scharfer 
Naht- und Scheibenbinde. u 8S— 10 mill. Central- 
alpen . . . . vitligera Suffr. 
Körper Beeölbt ont ‚der ld. (ehe Spur von Reihen 11. 
Fld. mit je 2 rothen oder goldgelben Längsbinden, die 
sich meist vor der Spitze vereinigen. Long. 9—12 mill. 
Südlicher Abhang der Centralalpen . . . . superba Oliv. 
Fld. aufser der dunklen Naht, höchstens noch mit 
einer blauen .Längsbinde. Long. 9—13 mill. Alpen, 


Pyrenäen . . u ee ollonvos ah. 
Körper nicht elbich gefärbt, schwarz, Halssch. und 
Fld. roth, rothbraun oder pechbraun . . ls: 
Körper metallisch blau oder grün gefärbt, od rein 4schirar 
ohne rothe Beimischung . . . . Bello: 


Halssch. gleichmälsig bis zum Sertehranidel Sewälbe, oh 
Wulst. Körper sehr schlank. Long. $— 10 mill. Central- 
alpenua u .. .„.  melancholica Heer. 
Halssch. mit dentlich EB eeeiztem Seitenwulste . . . . 14. 


1) O. vittigera ete. haben zwar auch zwischen den Punkten 


hie und da einzelne Pünktchen, dieselben sind aber so fein, dafs 
sie nur bei stärkerer Vergröfserung sichtbar werden und auf den 
Total-Eindruck der Art gar keine Wirkung ausüben. 


250 
14. 


15. 


20. 


21. 


J. Weise: Bestimmungs - Tabelle der Orina- Arten. 


Oberseite glänzend. Halssch. schmal, mit schwach ge- 
rundeten Seiten., Körperform der O. alpestris. Fld. mit 
mehr oder weniger breiter, gemeinschaftlicher schwarzer 
Nahtbinde. Long. 8$—10 mill. . Karpathen . plagiata Suffr. 
Oberseite ziemlich matt. Halssch. breit, mit stark ge- 
rundeten Seiten; Form des Seitenwulstes wie bei intricata 15. 
Körper breit, plump. Fld. fein und sehr dicht runzelig- 
punktirt, pechbraun, der Seitenrand und Umschlag roth. 
Long. 10—12 mill. Pyrenäen. . . . . Ludovicae Muls. 
Körper, besonders beim g' schlank. Fld. rotb, grob-gerun- 
zelt. Long. 9—11mill. Centralalpen . melanocephala Duft. 


. Halssch. gleichmälsig bis zum Seitenrande gewölbt . . 17. 


B mit abgesetztem Seitenwulste . . . . 2... 18. 
Fld. mit polirten Zwischenräumen. Long. 3 mill. Sudeten, 
Alpen „u .ı. . .  virgulata Germ. 
Fld. mit ten Zwischen Long. 8S—9 mill. 
Pyrenäen .i2. 20... 'splendidula Fairm. 
Fld. mit Besehinpgcen Zesischenräunern Long. 6— 8.5 mill. 
Alpen ni: 1: len anne ellonglahansulir. 
Fld. mit polirten Zwiecheuriumeh; NEL spe AD 


Fld. mit einer kupfrig rothen Died ae sich um 
die Innenseite des Schulterhöckers herumbiegt und den 
Grund jeder Fld. erreicht. Diese Binde ist gewöhnlich 
beiderseits von einer doppelten Punktreihe begrenzt. Long. 


6.5— 8 mill. Westalpen.. . . . 2...  elegans Arrag. 
Fld. verworren punktirt, ohne oder mit einer beiderseits 
abgekürzten, meist blauen Längsbinde . . » » 2... 20. 


Fühler kurz, von den Gliedern 5 bis 8 jedes nur wenig 
länger als breit. Halssch. und Fld. punktirt. Long. 


5—6.5 mill. Oentralalpen . . . .. frögeda Weise. 
Fühler schlank, Glied 5 bis 8 Side lae fast doppelt so lang 
alsabreitger a: 21. 


Körper verhaltnifemälsig schlanks Seitenignlet des Halesch, 
ganz oder theilweise grob punktirt. Punkte der Fld. durch 
scharfe Risse verbunden. Long. 8—11 mill. Gebirge 
Mitteleuropas . . . . .„ eacaliae Schrank. 
Körper meist kurz, nach, Hinten ea, Seitenwulst 
des Halssch. fast glatt. Fld. einfach punktirt, selten die 
Punkte durch schwache Risse verbunden. Long. 7—10 mill. 
Gebirge Mitteleuropas. . . . . .  speciosissima Scop. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I1.] 


Bemerkungen über Chrysomeliden. 


1. Orsodacna lineola var. croatica. Bei der Aufzählung 
der Varietäten von O. lineola (Ins. Deutschl. VI. 6) war mir die auf- 
fälligste Färbung, die der var. glabrata Panz. von cerasi auf den 
ersten Blick sehr ähnlich ist, nicht bekannt. Inzwischen sandte mir 
Hr. Dr. Eppelsheim von Kahr in Croatien gesammelte Exemplare, 
die sich kurz so charakterisiren lassen: Var. h) Nigro-cyanea, 
capite antice vel ommino, thorace pedibusque rufis aut rufo-testaceis. 
Die ganze Unterseite oder nur die Brust und die Flügeldecken sind 
bläulich-schwarz, Kopf nebst Fühlern, Halsschild, Beine und oft 
der Bauch roth oder rothgelb. 

2. Crioceris macilenta var. d) Simoni: Elytris albidıs, 
vilta suturali punctisque 4 (1, 1, 1, 1) nigro-aeneis, pedibus albidıs, 
femoribus superne macula nigro-aenea. 

Diese prächtige Varietät entsteht dadurch, dafs sich die helle 
Längsbinde der Fld. bis zum Seitenrande ausdehnt. Von der Grund- 
farbe der Fld. (schwarz, mit lebhaftem goldigen Metallschimmer) 
bleibt nur eine Längsstrieme an der Naht übrig, welche genau die 
drei ersten Zwischenräume einnimmt, aber auf dem Abfalle der 
Fld. zur Spitze plötzlich bis auf den ersten Zwischenraum verengt 
ist; aufserdem ist sie noch in 4 Punkten bemerkbar, der erste, 
länglich, auf dem Schulterhöcker, der zweite, sehr klein, etwas 
nach hinten und aufsen von 1, 3 wiederum sehr klein, in der Mitte 
der Fld. auf dem 6. Punktstreifen, 4 klein, schräg, in der Mitte, 
am Anfange des Abfalles zur Spitze. Beine weils, Tarsen etwas 
gelblich, alle Schenkel mit einer kleinen schwarz- metallischen 
Makel auf dem Rücken. Zuweilen fliefst Punkt 1 u. 2 leicht zu- 
sammen, oder 3 fehlt gänzlich. 

Im Winter 18380 bei Carthagena von Hrn. Simon gesammelt, 
und mir von Hrn. Reitter mitgetheilt. 

3. Hydrothassa hannoverana F. Das Kennzeichen dieser 
Art, welches sie auf den ersten Blick von marginella L. unterscheidet, 
ist bisher übersehen worden. Es besteht darin, dafs das siebente 
Fühlerglied oberseits in einen kurzen, dreieckigen Lappen verlängert 
ist, welcher sich auf das achte Fühlerglied legt. Noch bedeutender 
ist diese Erweiterung des siebenten Gliedes bei Prasocuris phel- 


252 J. Weise: Bemerkungen 


landrit L., wo sie die Hälfte des achten Gliedes bedeckt, und mit 
blofsem Auge wahrgenommen werden kann, schwächer bei Pr. 
distineta Luc. 

Die Grundform der H. hannoverana F., mit der ranunculi Herbst 
identisch ist, hat eine ganze Längsbinde über jede Fld., Thomson, 
der diese Gruppe nur flüchtig bearbeitet hat, nimmt dafür die seltene, 
bindenlose Form an, die in der Färbung marginella täuschend 
ähnlich ist. Die Varietäten, von Hrn. Letzner in dem Bericht 
über die Thätigkeit der Ent. Section, Breslau 1875. p. 177 auf's 
Genaueste zusammengestellt, lassen sich so übersehen: 

Var. a) potentillae Herbst: Längsbinde unterbrochen; 
aa) einmal in der Mitte. Letzn. Var. h. 
bb) mehrmals. Letzn. Var.d. und e. 

Var. b) calthae Weise: Längsbinde abgekürzt. 
aa) vorn. Letzn. Var.‘ —= hannoveriana Hbst. Arch. 4.54. 
bb) hinten. Letzn. Var. c. 
cc) vorn und hinten. Letzn. Var. g. 

Var. c) germanica Weise (hannoverana Thoms.). Die Längs- 
binde fehlt ganz. Letzn. Var. k. 

Die Varietäten b und e wurden in letzter Zeit in besonders scharf 
gezeichneten Exemplaren häufiger bei Cöslin von Hrn. Lüllwitz 
gefangen. Derselbe fand die Thiere Anfang Mai auf Wiesen 
unmittelbar an den Ostseedünen in den Blüthen von Caltha palustris, 
und zwar im Verhältnisse von 2 zu 1 zur Stammform. Dicht bei 
Cöslin, etwa 2 Meilen landeinwärts, waren die Varietäten bedeutend 
seltener; bei Berlin, wo die Art besonders zahlreich vom Eise 
abgelesen werden kann, gelingt es nur zufällig, Stücke mit unter- 
brochener oder abgekürzter Binde aufzufinden. 

4. Prasocuris phellandrii L. var. a) sit Weise: Vitta 
media elytrorum interrupta aut abbreviata. 

Var. b) cicutae Weise: Vitta media elytr. deficiente. 

Die sich verschmälernde Längsbinde der Fld. ist gewöhnlich 
weniger scharf begrenzt, als bei hannoverana, daher fällt auch ihr 
theilweises Fehlen weniger in die Augen. Sie ist bei Var. a. meist 
in der Mitte unterbrochen oder auf der hinteren Hälfte abgekürzt, 
bei der sehr auffälligen Var. b. gänzlich verschwunden. 

5. Stylosomus depilis Abeille (Ann. Fr. 1877. Bull. 49) 
ist von minutissimus Germ. und rugithoraz Abeille (l. e.) von 
ilieicola Germ. nicht specifisch verschieden. 

6. Mniophila Wroblewskii Wankow. (Ann. Fr. 1880. 
Bull. 115) ist eine unbedeutende Skulptur- Varietät von muscorum, 


EN 


über Chrysomeliden. 253 _ 


bei welcher die äulserst feinen Punkte des Halssch. ganz erloschen, 
die Punktreihen der Fld. verworren sind. Sie findet sich natürlich 
überall unter muscorum; Kutschera beschreibt (Mon. 459) nur solche 
Stücke. Jeder, der sich ernstlich mit Chrysomeliden beschäftigt 
hat, würde auf so geringfügige Unterschiede kein Gewicht legen, 
da er weils, dafs die Skulptur sehr wandelbar ist. 

7. Das noch nicht bekannte Männchen von Apteropeda 
globosa Ill. zeichnet sich vor dem Weibchen durch eine sehr 
abweichende Bildung der Hinterschienen aus. Die untere Kante 
derselben ist beim Weibchen einfach, fast geradlinig, mit feinen 
Börstehen besetzt, die Schiene also verkehrt kommaförmig, beim 
Männchen bildet die obere Hälfte der Schiene ein langgestrecktes 
Dreieck, die untere ein schmales Rechteck, indem der Unterrand von 
der Basis bis zur Mitte, wo er zahnförmig vorgezogen ist, 
sich geradlinig stark erweitert und hierauf gerade bis vor die Spitze 
hinläuft. Auf der hinteren Hälfte-ist er mit sehr feinen Doppel- 
zähnchen besetzt. 

8. Chrysomela goettingensis var. polonica: Supra viridis, plus 
minusve coeruleo-micans, vel viridi- aurea. 

Die Anfänge dieser prächtigen Farbenvarietät finden sich auch 
bei uns nicht selten in Stücken, bei denen sich zu der schwärzlich 
violetten Farbe der Oberseite grün hinzugesellt, aber die gesättigt 
grünen, ja goldgrünen Exemplare sind bisher nur aus den Gegenden 
zwischen den Karpathen und dem Dnjepr gekommen. Jedenfalls 
hat das sehr in die Augen fallende Erkennungszeichen der Art, 
die gelbbraunen Tarsen, verhindert, dafs die lebhaft grüne Form 
noch nicht als Art beschrieben worden ist. Suffrian erwähnt sie 
unter y aus Podolien und von Kiew. 

Für die schwärzlich-erzfarbigen Stücke, die überall vorkommen, 
nimmt Westhof (Käf. Westph. 268) den Namen Sturmi auf. 

9. Der Verbreitungsbezirk von Pachybrachys haliciensis er- 
streckt sich vom Banat aus östlich noch bis Konstantinopel, wo das 
Thier von Hrn. Merkl in einer sehr hellen Form gefangen wurde, 
die meiner Var. rufimanus zugerechnet werden muls. Bei den hell- 
sten Stücken sind die vollständig getrennten Makeln 3 und 5 ver- 
schwindend klein, die bintere Hälfte des Schildchens, sowie alle 
Beine gelb, nur eine Makel auf dem Rücken der Schenkel, die 
Spitze der Hinterschienen und die Hintertarsen schwärzlich. 

10. Hr. Reitter sandte einen Colaphus aus Marocco, der mit 
pulchellus Luc. nahe verwandt ist, weshalb ich seiner Beschreibung 
zunächst die veränderte Diagnose des pulchellus voranstelle. 


254 J. Weise: Notizen 


€. pulchellus Lue. (Expl. Alg. Ent. 517. t. 46. f. 4.): Breviter 
ovatus, subtus nigricans, supra viridi-cyanescens vel cyaneus, nitidus, 
capite fortiter punctato, clypeo linea transversa terminato, palpis 
antennisque sat crassis, his piceis, articulis 6 primis flavo-testaceis; 
prothorace sat fortiter punctato, lateribus modice rotundatis, angulis 
posticis subemarginatis; elytris fortiter punctatis, transversim sub- 
rugulosis, pedibus sat crassis, testaceis, femoribus viridibus vel 
aeneis. — Long. 5 mill. — Algier. s 

C. tenuipes: Elongato-ovatus, sublus niger, supra viridi-aeneus, 
interdum leviter cyaneo-micans, nitidus, capite fortiter punctato, 
clypeo linea transversa utrique fovea profunda instructa terminato, 
palpis antennisque gracilibus, his nigris, articulis 4 primis testaceis; 
prothorace fortiter punctato, lateribus fortius rotundatis, angulis 
posticis haud emarginatis; elytis transversim rugoso - punctatatis, 
pedibus gracilibus, testaceis, femoribus viridibus. — Long. 4 mill. — 
Marocco: Casablanca. 

Kleiner und bedeutend schlanker als pulchellus, stärker grün 
gefärbt, durch die dünnen Taster, Fühler und Beine von allen ver- 
wandten Arten sehr verschieden. Die Taster sind pechschwarz, 
an den Fühlern ist Glied 1—4 ganz oder wenigstens am Grunde 
rothgelb, das erste Glied, wie bei pulchellus oberseits oft schwärzlich. 
Die das Kopfschild absetzende Querlinie endet jederseits in einer 
tiefen Grube. Die Seiten des Halssch. sind stark gerundet, in den 
Hinterecken fehlt der kleine Ausschnitt hinter der Borstengrube 
des pulchellus ganz. Die Fld. viel stärker als bei pulchellus quer 
gerunzelt, dicht und stark punktirt, die Spitze schmal roth gesäumt. 
An den Beinen sind die Schenkel dunkelgrün, mit Ausnahme des 
Hüftgelenkes, die schmalen Schienen gelbbraun, die sehr schmalen 
Tarsen etwas angedunkelt. Vorderbrust zwischen den Hüften 
schmaler als bei pulchellus, der Länge nach vertieft. 

J. Weise. 


Notizen über Rüsselkäfer. 


Bei der Aufzählung der Rüsselkäfer für den Katalog mulsten 
mehrere Veränderungen vorgenommen werden, auf die ich hier 
kurz hinweisen möchte. 

1. Schon Hochhuth macht darauf aufmerksam, dafs einige 
Ptochus- Arten freie, andere an der Basis verwachsene Klauen be- 


über Rüsselkäfer. 255 


sitzen. Wenn nun auch nicht mit Redtenbacher (Faun. A. ed. 3. 
Il. 223 Anm.) aus dieser verschiedenen Klauenbildung auf ver- 
schiedene Gattungen geschlossen werden darf, so scheint es mir 
doch nöthig, beide Abtheilungen zu trennen. Für Peritelus i. sp. 
können die Arten mit unguiculis liberis verbleiben, zu denen 
Schönherr’s Typ. porcellus Stev. gehört, für die übrigen, mit 
unguiculis basi connatis und dem Typ. un Germ. schlage 
ich den Namen Argoptochus vor. 

2. Aehnlich sondert sich, durch unguiculi dentati, Anthonomus 
varians Payk. wesentlich von den übrigen Arten der genannten 
Gattung ab, die ungwiculi mutici besitzen. Dieser Untergattung 
lege ich den Namen Anthomorphus bei. Zu Anthomorphus varians 
ist perforator Herbst (Col. VI. 143), den Gyllenhal, Zetterstedt etc. 
schon richtig anführen, mit dem Synonym ater Marsh. (Ent. Brit. 285) 
u. Redtb. (Faun. A. II. 310) als Varietät zu ziehen. Er ist einfarbig 
schwarz und von dem sehr ähnlichen rudi Herbst, durch den 
glänzenden Rüssel sofort zu unterscheiden. i 

3. Mit Recht hat Suffrian den, durch Habitus und Lebensweise 
von den Cionus-Arten verschiedenen C. fraxini Deg., welcher nur 
eine Klaue an jedem Fufse besitzt, als Gattung Stereonychus ab- 
getrennt. Ebensowenig gehören zu Cionus die mit pulchellus Herbst 
verwandten Arten, deren Geilselglieder breit und kurz sind und 
deren Kehle flach ist, so dafs dieselbe weder einen Ausschnitt am 
Vorderrande der Vorderbrust, noch eine Aushöhlung derselben zur 
Einlagerung nöthig hat, wie bei den wirklichen Cionen. Ich trenne 
diese Gattungen so: 

1) Prosternum ezcavatum, apice ezcisum. Antennae graciles 2. 


- N haud ezcavatum, apice integrum. Antennae sat 
vohdae . .0:%: ; 2.20. Platylaemus m. 

2) Cozae anticae fere anfang. Tar si unguiculhis binis . Cionus. 

= - „  subdistantes. Tarsı unguiculi unico Stereonychus. 


4. Die Phytobius- Arten mit gezähnten Klauen: 4-nodosus, 
granatus und 4-cornis Gyll. bilden die Untergattung Pachyrrhinus 
Kirby; dagegen ist Pelenomus Thoms., auf Ph. comari begründet, 
mit Phytobius identisch. 

5. Dafs die Gattung Coeliodes ein Gemisch von heterogenen 
Formen ist, leuchtet schon bei flüchtiger Betrachtung ein. Wir 
finden jetzt darin rothe oder rothbraune Arten, bei denen der 
Hinterrand des Halssch. durchaus einfach und glatt ist (Gattung 
Coelides) und schwarze Arten, welche einen dicht gezähnelten 
Hinterrand des Halssch. besitzen. Von diesen scheidet zunächst 


256 J. Weise: Notizen über Rüsselkäfer. 


die Gattung Coeliastes m. (Typ. lamit F.) aus, mit 6-gliederiger 
Geilsel (die übrigen besitzen eine 7-gliederige),. Bei C. epilobiv 
Payk. verflacht sich die Rüsselrinne allmählich nach hinten 
und endigt kurz vor dem Hinterrande der Hinterbrust (Gattung 
Cnemogonus Lecoute, Proceed. Amer. Phil. Soc. XV. 2691)), oder 
die Rinne vertieft sich nach hinten und wird von einem gebogenen, 
scharfen und hohen Rande vor der Mitte der Hinterbrust begrenzt. 
Von den hierher gehörigen Thieren haben einige Schienen, die 
einen deutlichen, mit Stachelborsten besetzten Ausschnitt vor der 
Spitze zeigen: Allodactylus m. (Typ. geranii Payk.), andere haben 
einfache Schienen. Im letzteren Falle wird die Rüsselrinne auf 
der Mittelbrust seitlich entweder nicht deutlich begrenzt, sondern 
breitet sich ganz flach vor den Mittelhüften aus (Gattung Cidnor- 
rhinus Thoms., Typ. 4-maeculatus L.), oder sie ist auf der Mittel- 
brust schmal und jederseits von einer hohen Leiste eingeschlossen: 
Stenocarus Thoms., Typ. cardız Herbst. 

6. Seidlitz hat nach meiner Ueberzeugung Scleropterus und 
Rhytidosomus (Faun. balt. 445) ohne Grund vereinigt. Die erstere 
Gattung besitzt eine breite, auch auf der Mittelbrust tiefe Rüssel- 
rinne, einen kurzen Sporn am Ende der Schienen, Augen, die von 
den Lappen der Vorderbrust gänzlich bedeckt werden etc., Merk- 
male, die der letztgenannten fehlen. 

7. Rhinoncus topiarius Germ. stelle ich nunmehr mit Seidlitz 
zu Marmoropus und bringe die Gattung in die nächste Verwandt- 
schaft mit Mononychus. 

8. Orchestes Nliger (1804), schon früher von Schrank als 
Salius, von Clairville als Ahynchaenus gleichzeitig 1793 beschrieben 
(weshalb der bisherige Name in Geltung bleibt), theilt Thomson 
hauptsächlich nach der Zahnung der Schenkel und erst in zweiter 
Linie nach der verschiedenen Einfügungsstelle der Fühler in mehrere 
Untergattungen, welche, wenigstens nach der jetzigen Begründung 
nicht haltbar sind. Dagegen wurden die Arten mit. 7-gliederiger 
Geilsel (Tachyerges Schönh.) abgezweigt. 


1) Ich kann die Proceedings augenblicklich nicht einsehen. 
Nach Bertkau (Bericht 1878. 228) soll Leconte angeben, dafs die 
(Brustgrube) Rüsselrinne bei Curculio epilobii Payk. nicht bis zum 
Metasternum reiche. Verhält sich dies wirklich so, so kennt Leconte 
gar nicht epilobüi. Ebenso ungenau ist seine Angabe, dafs die 
Schienen abgeplattet seien; sie besitzen vielmehr eine Rinne zum 
theilweisen Einlegen der Tarsen, die an den Vorderbeinen bis zur 
plötzlichen Verengung der Schienen nach oben reicht, an den 
4 Hinterbeinen etwas kürzer ist. 

J. Weise. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Beitrag zur Metamorphose der Käferfamilie 
der Elateriden. 
Von 
Th. Beling, 


Forstmeister zu Seesen am Harz. 


(Fortsetzung.) 


Auf oder dicht neben diesen Warzen steht je ein langes feines 
blasses, steil abstehendes Wimperhaar. Das reichlicher als die 
übrigen Leibesglieder behaarte Afterglied ist öfter an seinem Ende 
etwas gebräunt und endet mit einem ganz kleinen braunen Stachel- 
spitzchen. Afterröhre kurz, abgestutzt kegelig, am Ende des ersten 
Drittheils des Gliedes von einem aus einer kielförmig erbabenen 
Doppellinie gebildeten Spitzbogen umgeben. Die kurzen Beine mit 
der Unterseite der Thoraxglieder gleich gefärbt; Hüften verhältnifs- 
mälsig lang, plump, nahe beisammen stehend, an der Aulsenseite 
mit zwei durch weiten Zwischenraum getrennten Reihen brauner 
Dornenzähnchen; zweites Beinglied kurz und dünn; drittes Glied 
länger als das zweite und erheblich breiter; viertes Glied von gleicher 
Länge mit dem dritten, aber schmaler, mit einer einfachen, ziemlich 
kräftigen, mälsig gebogenen Kralle endend. Das 2te, 3te und 4te 
Glied an der Innenseite mit braunen Borstenzähnchen und da- 
zwischen mit einzelnen langen hellen Haaren reihig besetzt. 

Die Larve ähnelt am meisten derjenigen von Agriotes pallidu- 
lus Ill., unterscheidet sich davon aber durch erheblichere Gröfse, 
gedrungenere Körperform, weniger intensiv gelbe Färbung und ein 
nicht so spitz kegeliges, etwas ausgebauchtes Afterglied. 

Puppe: bis 9 Mill. lang und 2.5 Mill. am Thorax breit, nach 
hinten hin kegelig verschmälert, gelblichweils oder auch blafsgelb. 
Thorax vierseitig, polsterförmig gewölbt, so lang als breit, mit 
sehr lang zapfenförmig ausgezogenen und abgestumpften Hinter- 
ecken. Am Ende einer jeden dieser zapfenförmigen Verlängerun- 
gen eine steil abstehende gebräunte Borste. In jeder Vorderecke 
des Halsschildes eine gleiche Borste und in der Mitte der Hinter- 
seite des Halsschildes zwei nahe beisammen stehende kürzere und 

Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVIL. Heft II. 17 


258 Th. Beling: Beitrag zur 


schwächere, mit ihren Spitzen nach vorn gerichtete Borsten. Hin- 
terleib neungliedrig, an der Basis etwas verschmälert, am vierten 
Gliede am breitesten und von da an nach hinten hin etwas ver- 
schmälert. Afterglied mit keilförmiger Endkante, an welcher je- 
derseits ein mälsig langer, nach hinten gerichteter, gebräunter Dor- 
nenzahn steht. Flügelscheiden bis Ende des 4ten, Fulsscheiden 
bis Ende des öten oder Anfang des 6ten Hinterleibsgliedes, Füh- 
lerscheiden über die Kniee des mittleren Beinpaares hinaus bis 
zur Mitte des ersten Hinterleibsgliedes reichend. 

Die Larven finden sich vorzugsweise im Walde in humoser 
Erde unter der Laub- und Nadeldecke des Bodens ete., zuweilen 
auch in faulen Stämmen und Stöcken oder unter der Rinde abge- 
storbener Bäume. Sie leben vorwiegend von vegetabilischen Sub- 
stanzen und haben sich schon mehrfach durch Ausnagen von Wald- 
sämereien und Beschädigen von Wurzeln und Wurzelknoten junger 
Holzpflänzchen in der Forstwirthschaft nachtheilig erwiesen. Die 
Verpuppung geschieht im Juli oder auch in manchen Jahren noch 
zu Anfang August. Der Käfer ist nach durchschnittlich dreiwöchiger 
Puppenruhe fertig, überwintert aber an seiner Geburtsstätte und 
kommt erst im folgenden Frühjahr zum Vorschein. Larve und Käfer 
sind hier sehr häufig. 


8. Sericosomus brunneus L. 


Larve: bis 20 Mill. lang und bis 2 Mill. dick, stielrund, in 
Gestalt und Bewegung aalförmig, nach hinten hin etwas verdickt, 
an der Oberseite schwarzbraun, stark metallisch glänzend; Kopf 
und Thoraxglieder dunkeler, fast schwarz, Hinterleib heller, Bauch- 
seite schmutzig blafsbräunlich oder schmutzig braungelb. Kopf an 
der Oberseite gewölbt und nicht abgeplattet wie bei den meisten 
andern Elateriden-Larven, fast doppelt so breit als lang, an den 
Seiten gerundet, nach vorn hin verschmälert mit mehreren grolsen 
flachen Gruben, von denen zwei in der Nähe des Vorderrandes 
und zwei unweit des Hinterrandes in einem mitunter fast gleich- 
seitigen Viereck oder Quadrat zu stehen pflegen, mit einzelnen 
langen dünnen, steil abstehenden Haaren besetzt. Fühler 3gliede- 
rig, sehr kurz, kegelig, gespitzt; erstes Glied dick und plump, 2tes 
kürzer und weit dünner, beide an ihrer Spitze hell, dtes ein ganz 
dünnes stielrandes Spitzchen. Mandibeln sehr klein, schwarzbraun, 
sichelförmig gebogen, spitz, innerhalb derselben der Vorderrand des 
Kopfschildes halbmondförmig ausgebuchtet und inmitten der Aus- 
buchtung ein kleines spitzes Zähnchen. Unterseite des Kopfes platt 


Metamorphose der Elateriden. 259 


mit 4 tiefen Längsfurchen, von denen die beiden äulseren sich am 
Hinterende bogenförmig vereinigen, die beiden inneren genähert 
stehen und nicht ganz bis zu dem Bogen reichen, welchen die bei- 
den andern Längsfurchen am Hinterende bilden. Maxillen ein 
kurzer, dicker, glasheller Stamm mit je einem viergliederigen äus- 
seren und einem zweigliederigen inneren Taster an seinen Oben- 
ecken. Der 4gliederige äulsere Maxillartaster kegelförmig, die er- 
sten drei Glieder desselben an Dicke merklich, an Länge nur we- 
nig vom ersten bis zum dritten abnehmend, an der Spitze hell, 
weshalb diese Taster gleich den Fühlern weifs oder hell geringelt 
erscheinen. Viertes Glied des äulseren Maxillartasters kurz und 
dünn, kegelig. Der zweigliederige innere Maxillartaster nur etwa 
halb so lang als der viergliederige äufsere, das erste Glied dessel- 
ben kurz und dick, das zweite Glied erheblich dünner, kegelig 
gespitzt. Unterlippe vierseitig, nach oben hin erweitert und da- 
selbst breiter als lang, an jeder Obenecke mit einem zweigliederigen 
Taster, dessen erstes Glied dick, steilrund und an der Spitze hell, 
das zweite Glied fast ebenso lang, aber dünn und kegelig ist. 
Inmitten dieser beiden Taster ein kurzes kegeliges mit zwei kurzen 
steifen, nach vorn hin gespreizten oder divergirenden Haaren be- 
setztes Höckerchen. Prothorax nach vorn hin etwas verschmälert, 
äulserst fein quer gerieft und weitläuftig und seicht fein punktirt, so 
lang wie Meso- und Metathorax zusammengenommen, am Vorder- 
rande mit breitem und am Hinterrande mit schmalerem, nur etwa 
halb so breitem dicht längsnadelrissigem Saume. Meso- und Meta- 
thorax unter sich von ziemlich gleicher Länge, gleich dem Prothorax 
gerieft und punktirt, mit dicht längsnadelrissigen Hintersäumen. 
Beine kurz, Hüften plump und dick, die übrigen drei Glieder zu- 
sammengenommen kegelig, das folgende Glied immer merklich 
dünner als das vorhergehende, jedes Glied an der Innenseite mit 
ganz kleinen, in zwei Längenreihen geordneten braunen Borsten- 
zähnen und dazwischen mit einzelnen längeren Haaren besetzt; das 
letzte Glied mit einer schwarzbraunen, dünnen, wenig gebogenen 
_ Kralle endend. Die ersten acht Hinterleibsglieder von den vor- 
deren zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, gleich 
den Thoraxgliedern fein gerieft und punktirt mit längsnadelrissigen 
schmalen Hintersäumen, die sämmtlichen Rückenschienen an beiden 
Seiten mit einer tiefen Längenrinne. Afterglied fast so lang als 
die beiden vorhergehenden Hinterleibsglieder zusammengenommen, 
stielrund, nach hinten hin wenig kegelig verdünnt, plötzlich ab- 
gewölbt und an der ganz glatten Abwölbung ohne Enddorn oder 
17* 


260 Th. Beling: Beitrag zur 


Endgriffel, im hinteren Theile mit hellen feinen, langen, steil ab- 
stehenden Haaren dünn besetzt, dichter und gröber als die übrigen 
Hinterleibsglieder punktirt und in der Regel auch merklich heller 
gefärbt als jene. Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder 
zu beiden Seiten mit je zwei langen dünnen, steil abstebenden 
Haaren, welche zusammengenommen auf dem Rücken der ersten 
acht Hinterleibsglieder vier unvollständige Längenreihen von 
Haaren bilden, indem stets ein Theil der Haare, weil abgerieben 
oder aus sonstigem Grunde, zu fehlen pflegt. Die Seitenstigmen 
der ersten acht Hinterleibsglieder erscheinen als zwei kleine braune, 
neben einander stehende Punkte in rundlichen Gruben in den Vorder- 
ecken der Rückenschienen. Bauchseite der Hinterleibsglieder glatt 
glänzend, blasser und meist kürzer als die Obenseite sparsam 
behaart. Afterröhre kurz und nicht dick, der Basis des letzten 
Leibesgliedes nahe gerückt. Die Larve wird an ihrer aalartigen 
Form, der dunkelen Färbung, dem starken Glanze und dem para- 
boloidisch stumpf kegeligen, mit keinem Endstachel u.s. w. ver- 
sehenen, am Ende vielmehr ganz glatten Aftergliede, in welcher 
letztgedachten Beziehung sie der Larve von Ludius ferrugineus am 
nächsten steht, leicht und sicher erkannt. 

Die Larven leben im Walde an trockenen Stellen, auch wohl 
auf Wiesen in der Nähe des Waldes in Erde und wurden am 
öftersten unter den dichten Moospolstern des Dicranum scoparium 
von mir gefunden. Sie scheinen vorzugsweise von Mooswurzeln 
oder in Zersetzung begriffenen sonstigen Moostheilen zu leben, 
verpuppen sich im Juli oder Anfang August und liefern nach 
etwa dreiwöchiger Puppenruhe den bis zum nächsten Frühjahr an 
seiner Geburtsstätte verbleibenden Käfer. Das Insekt ist hier 
nicht häufig, einmal jedoch fand ich am 22. August frisch aus- 
gekommene Käfer in grölserer Anzahl nebst einer Puppe und 
einigen noch nicht vollständig erwachsenen Larven unter Dieranum- 
Polstern in einem jungen Bestande gemischten Laubholzes. 


9. Ludius ferrugineus L. 

Larve: bis 45 Mill. lang, 4 Mill. dick, fast stielrund, etwas 
abgeplattet, glatt, sehr seicht querrunzelig, nicht punktirt, stark 
glasglänzend, mit sehr feiner, wenig ins Auge fallender heller 
Behaarung; braungelb, Kopf, Prothorax und die letzten Hinter- 
leibsringe dunkeler als der übrige Körper, röthlichbraun, die Oben- 
seite der Larve wenig blasser als die Unterseite. Der dunkel- 
rothbraune Kopf fast quadratisch. Die kleinen schwarzbraunen, 


Metamorphose der Elateriden. 261 


etwas sichelförmig einwärts gebogenen Mandibeln an der Basis 
plump, an der Spitze stumpflich, an der Innenseite, etwas jenseit 
der Mitte, mit einem breiten kräftigen Hakenzahne. Fühler kurz, 
erstes Glied dick, stielrund, braun mit heller Spitze; zweites Glied 
halb so dick und etwas kürzer, an der Spitze gleichfalls hell; 
drittes Glied ein ganz dünnes, kurzes, cylindrisches Spitzchen. 
Maxillen ein dieker plumper Stamm mit einem castanienbraunen 
viergliederigen äulseren und einem gleich gefärbten zweigliederigen 
inneren Taster. Die beiden unteren Glieder des viergliederigen 
äulseren Maxillartasters ziemlich gleich lang, aber das unterste 
merklich dicker als das folgende; drittes Glied etwas länger und 
merklich dünner als das zweite Glied; viertes Glied stielrund, etwas 
kürzer und kaum halb so dick als das dritte Glied. Lippe nach 
oben hin erweitert, so breit als lang, an der Spitze gerundet und 
mit zwei zweigliederigen Tastern, deren stielrundes unteres Glied 
fast doppelt so lang und doppelt so dick als das gleichfalls stiel- 
runde zweite Glied ist. Letzteres ist ein wenig länger und so 
dick wie das vierte Glied des äufseren Maxillartasters. Die innere 
Lade, beziehungsweise die Innenseite des Maxillarstammes goldgelb 
bebürstet. Stirnkante inmitten der Mandibeln mit einem kurzen 
stumpfen Zahne. Prothorax so lang wie Meso- und Metathorax 
zusammengenommen, nach vorn hin etwas verschmälert. Die 
Hinterleibsglieder von den vorderen zu den hinteren an Länge 
allmählig etwas zunehmend, an Breite dagegen abnehmend, so 
dafs die Larve nach hinten hin schmaler wird. Zu jeder Seite 
der die Rückenmitte entlang ziehenden hellen feinen eingedrückten 
Rille am Vorderrande der ersten acht Hinterleibsglieder je zwei 
kurze neben einander stehende braune, mit den correspondirenden 
beiden Linien der anderen Seite nach hinten hin convergirende 
Schräglinien. Am Meso- und Metathorax zeigen sich solche Schräg- 
linien nur sehr undeutlich. Die sämmtlichen Thorax- und die 
ersten acht Hinterleibsglieder am Rücken mit einem durch eine 
dünne braune Querlinie abgegrenzten, sehr fein längsnadelrissigen 
schmalen Hintersaume und vor diesem Saume zu jeder Seite der 
Rückenmitte zwei kleine braune, weit von einander entfernte, zu- 
sammen in gerader Querlinie am Hintersaume stehende Punkte, 
von denen zuweilen auch einer fehlt, so dafs dann nur drei solcher 
Punkte in der Rückenschiene vorhanden sind. Die äufseren zwei 
dieser vier Rückenpunkte eines jeden Gliedes liegen mit den etwas 
grölseren, gleich gefärbten Seitenstigmen fast in gerader Linie 
die Leibesseiten entlang. Oberhalb eines jeden jener äufseren 


262 Th. Beling: Beitrag zur 


Punkte beginnt eine schmale braune, nahezu bis zum Vorderrande 
des Gliedes ziehende gerade Linie. Afterglied von gleicher Länge 
mit dem vorhergehenden Gliede, nach hinten hin etwas verdünnt 
und plötzlich abgerundet, ohne Stachelspitze u. s. w., glatt, stark 
glänzend, mit sehr weitläuftig, am Ende des Gliedes aber dichter 
und zum Theil in regelmäfsigen Querreihen stehenden kleinen punkt- 
förmigen, haartragenden Grübehen. Diese durch Gröfse, glatte 
spiegelblanke Beschaffenheit und die kegelstumpfartige endstachel- 
lose Form des Aftergliedes, wodurch sie an die Larve von Seröcoso- 
mus brunneus erinnert, von anderen Gattungsverwandten sich unter- 
scheidende Larve fand ich einmal am 14. Juni innerhalb eines 
alten Buchenbestandes in faulem, einige Zeit vorher zur Erde ge- 
fallenen Buchen-Astholze. Leider kam dieselbe bei der versuchten 
Züchtung nicht zu weiterer Entwickelung; beim späteren Nachsehen 
fanden sich nur der von der Puppe abgestreifte Larvenbalg und 
statt der Puppe einige Regenwürmer in dem Züchtungsglase, welche 
letzteren die Puppe muthmalslich zerstört hatten. Eine zweite Larve 
fand ich im September 1881 im Walde an der Erde in von einer 
im Winter zuvor gefällten anbrüchigen Eiche herrührenden Moder- 
erde zugleich mit einer Larve von Melandrya caraboides. Dieselbe 
wurde mit zu Haus genommen und in einem Glase mit Nahrung 
von der Fundstelle unterhalten. Bei Untersuchung des Glasinhalts 
am 12. Mai 1882 zeigte sich die Larve in Verpuppung begriffen, 
es ging jedoch die, muthmalslich in Folge der Störung durch die 
fragliche Untersuchung, nur mangelhaft zur Ausbildung gekommene 
Puppe bald in Verderbnils über. Nach Perris’ Darlegung in seinen 
Larves de col&optöres in Annales de la societe linndenne de Lyon, 
Annde 1876, S. 168, leidet es kaum einen Zweifel, dafs die eben 
beschriebene Larve dem Ludius ferrugineus angehöre. Es ist 
daselbst von Perris dargelegt, dafs die von Schioedte in dessen 
später Erwähnung findenden Schrift de metamorphosi eleutherato- 
rum observationes gegebene Beschreibung der Larve von Ludius 
ferrugineus auf eine andere Larve zu beziehen sei. 


10. Corymbites haematodes Fabr. 


Larve: bis 19 Mill. lang und bis 3 Mill. breit, biconvex, aber 
stark abgeplattet, bandförmig, in der Mitte etwas erweitert, 
schmutzig gelbbraun, ins Röthliche, an der Obenseite mit schwärz- 
lich braunen breiten Querbändern. Kopf vierseitig, rothbraun, 
glänzend, fast doppelt so breit als lang. Fühler dreigliederig, 
kurz, erstes Glied lang und dick, cylindrisch, an der Spitze etwas 


Metamorphose der Elateriden. 263 


keulenartig verdickt; zweites Glied kaum halb so lang und merklich 
dünner als das erste, an der Spitze gerundet; drittes Glied länger 
als das zweite, aber kürzer als das erste, sehr dünn, stielrund, 
dem zweiten Gliede nicht in der Spitzenmitte, sondern seitwärts 
aufgesetzt. Mandibeln kurz schwarzbraun, plump, breitbasig, etwas 
sichelförmig einwärts gebogen, an der Innenseite etwa in der Mitte 
mit einem kleinen Zahn. Stirnrand inmitten der Mandibeln mit 
einem verhältnilsmälsig grofsen stumpflichen Zahne, im Uebrigen 
goldgelb bürstenförmig dichthaarig. Die Obenseite des Kopfes im 
vorderen Theile mit zwei kurzen Längenfurchen und daueben jeder- 
seits mit einem grubenförmigen Längeneindrucke. Untenseite des 
Kopfes mit den gewöhnlichen vier Längenfurchen. Maxillen ein 
kurzer dieker Stamm mit einem viergliederigen äufseren und einem 
zweigliederigen sehr kurzen inneren Taster. Der viergliederige 
äufsere Taster stielrund, plump, kegelig; erstes Glied diek und 
kurz; zweites Glied etwas länger, aber merklich dünner; drittes 
Glied sehr kurz, wenig über halb so diek als das zweite; viertes 
Glied stumpflich kegelig, etwa halb so lang als das zweite Glied, 
aber in Vergleich mit den übrigen Tastergliedern sehr dünn. Der 
zweigliederige innere Maxillartaster kurz und dünn. Unterlippe 
kurz, vierseitig, an der Spitze erweitert mit zwei zweigliederigen 
Tastern, deren erstes Glied so lang als das zweite, aber weit dünner 
ist. Der nach vorn hin etwas verschmälerte Prothorax fast so lang 
als Meso- und Metathorax zusammengenommen, gleich dem Kopfe 
sehr fein, aber nicht dicht punktirt, am Vorderrande wie am Hinter- 
rande mit breitem längs nadelrissigen Saume. Meso- und Meta- 
thorax unter sich von ziemlich gleicher Länge, stärker und dichter 
als der Prothorax, namentlich in der vorderen Hälfte punktirt, am 
Hinterende breit längsnadelrissig gesäumt. Beine kurz, hell und 
mit der Untenseite des Thorax gleich gefärbt; Hüften dick, mit den 
Spitzen gegen einander geneigt, an der Aufsenseite mit kürzeren 
und längeren braunen Borstenzähnen meist reihig besetzt; die 
übrigen drei Beinglieder immer dünner, ‘an der Innenseite mit je 
zwei Reihen ähnlicher Borstenzähne und dazwischen mit einzelnen 
längeren Borstenhaaren besetzt; Endkralle einfach, mälsig gebogen, 
an der Basis hell, an der Spitze gebräunt. Die neun Hinterleibs- 
glieder allmählig an Länge und bis zum sechsten Gliede auch etwas 
an.Breite zunehmend, die folgenden aber wieder merklich schmaler 
werdend. Die ersten acht Hinterleibsglieder an der Obenseite in 
der Nähe des Vorderrandes mit feiner erhabener, an den Seiten 
umgebogener Querleiste, grob und dicht punktirt, am Hinterrande 


264 Th. Beling: Beitrag zur 


sehr fein aber breit längsnadelrissig, Ein jedes der ersten acht 
Hinterleibsglieder ist gleich den Thoraxgliedern an der Obenseite 
im vorderen Theile dunkel, schwärzlichbraun, nach hinten hin aber 
verwaschen allmählig heller gefärbt, wodurch die Oberseite der 
Larve ein charakteristisches quergebändertes Ansehen bekommt. 
Afterglied fast so lang als die beiden vorhergehenden Leibesglieder 
zusammengenommen, etwa um ein Drittheil schmaler als das sechste 
Leibesglied, platt, am Grunde etwas eingeschnürt, an den Seiten 
gerundet und daselbst mit einem erhabenen dreizähnigen Rande. 
Von den drei Zähnen eines jeden der beiden Seitenränder ist in 
der Regel der vordere der kleinste, der letzte der gröfsere; beide 
Seitenränder enden in eine zweizähnige Spitze, deren beiden Zähne 
kräftig, stumpflich, ziemlich gleich grofs sind und etwas aufwärts 
gerichtet stehen. Die sämmtlichen eben gedachten Zähne auf den 
Seitenrändern des Aftergliedes sind an ihrer Spitze bald in grölserer, 
bald in geringerer Ausdehnung schwarzbraun gefärbt. Die um- 
randete Obenfläche des Aftergliedes zeigt zwei seichte, weit von 
einander entfernte, jenseit der Mitte des Gliedes durch einen Quer- 
eindruck mit einander verbundene Längsfurchen und dazwischen 
eine geringe polsterförmige unregelmälsig geriefte Wölbung. Der 
breite und tiefe Ausschnitt am Ende des Aftergliedes stiefelknecht- 
förmig, am Ende nur ganz wenig verengt und daselbst fast ebenso 
breit wie an der Basis. Afterröhre kurz, abgestumpft kegelig, von 
einer erhabenen, breiten, fein quer gerieften bogigen Hautleiste 
umgeben. Die Untenseite der Larve weit heller als die Obenseite, 
gleichmäfsig schmutzig bräunlichgelb mit callosen, nur ganz wenig 
dunkeler gefärbten Erhabenheiten. Meso- und Metathorax gleich 
den ersten acht Hinterleibsgliedern in der Nähe des Hinterrandes 
am Rücken jederseits mit einer abgebrochenen, nur etwa zur Hälfte 
. des Rückens hinanreichenden Querreihe ungleich langer, feiner, 
bräunlicher, steil abstehender Haare. Kopf an der Oben- und 
Untenseite und das Afterglied an der Untenseite mit gleichen 
Haaren in unregelmäfsiger Vertheilung ziemlich stark besetzt. Auch 
am Vorderrande des Prothorax befindet sich eine kurze Querreihe 
solcher Haare an beiden Seiten. 

An der röthlichgelbbraunen, schwärzlichbraun bandirten Fär- 
bung, der platten Körperform, dem stiefelknechtförmigen, fast gleich- 
weiten, an seiner Spitze nur wenig verengten Ausschnitte des After- 
gliedes und der starken Behaarung wird diese Larve erkannt. 

Puppe: bis 12 Mill. lang, 3.5 Mill. breit, platt, schmutzig 
gelblich, ins Bräunliche. Halsschild an den Seiten gerundet, in 


Metamorphose der Elateriden. 265 


den Vorderecken und auf den zapfenförmig erweiterten Hinterecken 
mit den gewöhnlichen, in den oberen Theilen dunkel gefärbten 
dornenähnlichen Borsten. Der neungliederige Hinterleib nach hinten 
hin kegelig verschmälert, am Ende des keilförmig zusammenge- 
drückten Aftergliedes mit zwei langen, weilsen, braunspitzigen 
Dornenzähnen. Flügelscheiden bis Ende des fünften, Fufsscheiden 
bis Anfang des siebenten Hinterleibsgliedes reichend. 

Die Larven leben unter der Moosdecke des Bodens im Walde 
und auf nahe am Walde belegenen Wiesen und verpuppen sich im 
Juli bis Anfang August. Die noch nicht näher von mir beobachtete 
Dauer der Puppenruhe wird sich muthmalfslich über einen Zeitraum 
von drei bis vier Wochen erstrecken. 


11. Corymbites aeneicollis Olv. 


Larve: bis 30 Mill. lang und bis 3 Mill. breit, linear, biconvex, 
mäfsig gewölbt, an der Obenseite schwarzbraun, stellenweise, 
namentlich an den Seiten und am Aftergliede, aber auch sonst 
eine rothbraune Färbung durchscheinend, stark firnifsartig glänzend, 
an der Untenseite intensiv röthlich- oder bräunlichgelb. Kopf im 
vorderen Theile, mitunter auch ganz, rothbraun, fast doppelt so 
breit als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn hin merklich 
verschmälert, oben und an den Seiten mit einzelnen steifen, braunen, 
steil abstehenden Haaren, namentlich in seiner vorderen Hälfte 
besetzt, sehr fein and undeutlich punktirt. Mandibeln klein, schwarz- 
braun oder auch rothbraun, an der sichelförmig gebogenen Spitze 
in der Regel schwarz, an der Innenseite unterhalb der Mitte mit 
einem starken gebogenen und mit seinem Stamme gleichfarbigen 
Zahne. Oberhalb der Basis der Mandibeln jederseits eine grofse, 
breite, kastanienbraune, lappenförmige, hornige Erweiterung, welche 
am Ende mit kurzen gelben, gleich langen Fransenhaaren dicht 
besetzt ist. Inmitten dieser beiden lappenförmigen Erweiterungen 
befinden sich ähnliche, aber längere und nicht so dicht stehende 
gelbe Bürstenhaare. Inmitten der Stirnkante ein schwarzbrauner, 
spitzer, ziemlich grofser Zabn. Fühler kurz, kegelig, dreigliederig, 
das erste Glied lang und dick, cylindrisch, an der Spitze etwas 
keulig erweitert; zweites Glied gleichfalls cylindrisch, aber dünner 
und halb so lang als das erste Glied; drittes Glied stielrund, ganz 
dünn, an der Basis der Innenseite mit einem kurzen dünnen, spitzen 
Nebengliede. Maxillen ein langer vierseitiger balkenförmiger Stamm 
mit je einem langen viergliederigen äulseren und einem kurzen zwei- 
gliederigen inneren Taster an der Spitze. Von den vier Gliedern 


266 Th. Beling: Beitrag zur 


des äufseren Tasters ist das erste Glied lang und dick, stielrund; 
das zweite Glied etwas dünner und kürzer; das dritte Glied wenig 
über halb so lang als das zweite und alle drei Glieder sind an 
ihrer Spitze etwas keulig verdickt; das vierte Glied des äufseren 
Maxillartasters ist länger als das vorhergehende, aber nur etwa 
halb so dick, eiförmig, an der Spitze gerundet. Die beiden Glieder 
des inneren Maxillartasters sind unter sich von ziemlich gleicher 
Länge, walzenförmig, das zweite Glied ist aber erheblich dünner 
als das erste. Lippe kurz, vierseitig, nach oben hin bedeutend 
erweitert, an jeder Obenecke mit einem kurzen zweigliederigen 
Taster. Innerhalb dieser beiden Taster zwei steife braune, nach 
vorwärts gerichtete divergirende Haare auf oder neben einem 
kleinen gerundeten Höcker. Unterseite der Lippe mit langen 
steifen, braunen Borstenhaaren besetzt. Beine gelbbraun, Hüften 
plump und dick, mit den Spitzen gegeneinander geneigt, an der 
Aufsenseite mit braunen, theils längeren, theils kürzeren Stachel- 
oder Borstenzähnen reichlich und mehrentheils in regelmäflsigen 
Reihen besetzt; die übrigen drei Glieder an der Innenseite mit je 
zwei Reihen gleicher, mit einzelnen längeren Haaren untermischter 
Stachelzähne, namentlich gegen die Spitze hin besetzt. Die ein- 
fache Endkralle an der Spitze schwarzbraun, an der Basis heller, 
mälsig gebogen. Prothorax so lang als Meso- und Metathorax zu- 
sammengenommen, nach vorn hin etwas verschmälert, am Vorder- 
rande breit, am Hinterrande dagegen schmal und sehr seicht längs- 
nadelrissig gesäumt, an der Obenseite fein und sehr weitläuftig 
unregelmäfsig punktirt und ganz seicht und zart gerieft. Meso- 
und Metathorax am Hinterrande schmal längsnadelrissig gesäumt, 
etwas gröber und weniger dicht als der Prothorax punktirt. Von 
den neun Hinterleibsgliedern die ersten acht von den vorderen zu 
den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, mit schmalen 
sehr fein längsnadelrissigen Hintersäumen, im vorderen Theile grob 
und unregelmälsig grubig punktirt und gerunzelt, dahinter glatt 
mit ganz vereinzelten kleineren Punkten, bei etwa ein Drittheil 
der Länge mit einem seichten grubigen Quereindrucke, in welchem 
an jeder Rückenseite vier bis fünf lange braune, steil abstehende 
Haare befindlich sind. Dieser Quereindruck im Uebrigen nebst dem 
dahinter belegenen, meist dunkeler gefärbten Theile der Rücken- 
schiene bis an den längsnadelrissigen Hintersaum sehr fein weit- 
läuftig punktirt. Untenseite der ersten acht Hinterleibsglieder 
ziemlich gleichförmig fein und mäfsig dicht punktirt. Die in 
grolsen grubenförmigen Eindrücken stehenden Seitenstigmen der 


Metamorphose der Elateriden. 267 


ersten acht Hinterleibsglieder klein, oval, gelbbraun. Afterglied 
um die Hälfte länger als das vorhergehende Glied, nach hinten 
hin abgeschrägt und verschmälert, an den Seiten gerundet, mit 
scharfen erhabenen Seitenrändern und auf resp. an dem Seiten- 
rande jederseits mit drei kurzen spitzen Zähnen, von denen die 
vorderen beiden genähert stehen, der dritte aber in der Regel 
durch einen weiteren Zwischenraum von dem vorhergehenden ge- 
trennt ist. Der mittlere dieser drei Seitenzähne am Aftergliede 
ist in der Regel der gröfsere. An der Obenseite zeigt das After- 
glied innerhalb der Randeinrahmung ein elliptisches, mit seiner 
Längenachse in der Längenausdehnung des Körpers liegendes, 
etwas polsterförmig gewölbtes, grob und unregelmäfsig gerunzeltes 
und gerieftes, in der Mitte rundlich grubig eingedrücktes und in 
dem Eindrucke mit zwei parallelen Längenrillen versehenes Feld. 
Der Ausschnitt am Hinterende des Aftergliedes elliptisch gerundet, 
mit seiner Längenachse in der Längenachse des Gliedes liegend. Eine 
jede der diesen Aftergliedausschnitt einfassenden beiden schwanz- 
förmigen Verlängerungen zweizähnig, mit langem spitzen, aufwärts 
und dann nach vorn übergebogenen äufseren und weit kürzerem 
stumpflichen inneren Zahne; die beiden inneren Zähne mit ihren 
Spitzen gegen einander gerichtet und dergestalt nahe tretend, dafs 
der Aftergliedausschnitt am Hinterende nur um etwa ein Drittheil 
der grölsesten Ausschnittweite geöffnet ist. Afterröhre kurz und 
dick, abgestutzt kegelig, unterhalb der Mitte des an seiner Unten- 
seite mit langen steifen, braunen Haaren besetzten Aftergliedes, 
von einer bogigen breiten und ihrer Breite nach gerieften Horn- 
leiste umgeben. 

An ihrer schwarzbraunen Färbung, dem elliptischen Afterglied- 
ausschnitte, dessen gröfseste Ausdehnung in der Längenachse des 
Körpers liegt und an den diesen Ausschnitt einschliefsenden, mit 
zwei ungleich grofsen Zähnen versehenen schwanzförmigen Spitzen 
des Aftergliedes wird die Larve erkannt. 

Puppe: bis 18 Mill. lang und bis 5 Mill. am Thorax breit, 
gelblich, später bräunlichgelb, glatt, glänzend; der neungliederige 
Hinterleib nach hinten hin kegelig verschmälert, an seinem Ende 
mit zwei langen, an ihrer Spitze gebräunten Dornenzähnen. Thorax 
lang vierseitig, an den Seiten etwas gerundet, auf den beiden 
Vorderecken und auf den zapfenförmig erweiterten Hinterecken 
mit je einer mäfsig langen, an der Spitze gebräunten, dornen- 
förmigen Borste. Inmitten des Hinterrandes des Prothorax vor 
dem Schildchen statt der sonst gewöhnlich bei den Elateriden- 


268 Th. Beling: Beitrag zur 


Puppen vorhandenen beiden Borsten nur zwei ganz kleine Höcker, 
welche mitunter auch fehlen. 

In den hiesigen Forsten giebt es zahlreiche, theils kleine, 
wenige Ar umfassende, theils grölsere, mit Jahrhunderte alten Erz- 
schlacken bedeckte oder durchsetzte Bodenstellen, welche aus früher 
Vorzeit herrühren, in der die Erze des Harzes noch nicht in ge- 
regelter Weise verhüttet, vielmehr in den noch sehr holzreichen 
Waldungen da ausgeschmolzen zu werden pflegten, wo es am 
reichlichsten passendes Brennmaterial gab. Diese, in der Regel 
eine ärmliche Vegetation von wenigen ganz bestimmten und sich 
immer wiederholenden Phanerogamen-Species, worüber ich anderen- 
orts Mittheilung gemacht habe, zeigenden, zuweilen in grolfser 
Ausdehnung von Moospolstern überzogenen Schlackenstellen, auf 
denen, indem sie in der Regel an einer Wasserrinne oder ganz in 
der Nähe einer solchen liegen, der Boden sich immer frisch zu 
erhalten pflegt, dienen verschiedenerlei Larven von Käfern und 
anderen Insekten zum Aufenthalt. Auf einer solchen Schlackenstelle 
von fünf bis sechs Ar Ausdehnung, innerhalb eines Buchenbestandes, 
fand ich seit dem Jahre 1375 die Larven des Corymbites aeneicollis 
alljährlich in bald mehr, bald minder reichlicher Anzahl, innerhalb 
der oberen Erdschicht. Aufserdem traf ich sie nur noch sehr ver- 
einzelt auf einigen anderen solchen Schlackenstellen im Laubholz- 
wie im Nadelholzwalde, an sonstigen Orten aber bislang überall 
nicht an. Die Verpuppung geschieht im Juli und zu Anfang August, 
die Puppenruhe dauert nahe an vier Wochen, selten darüber. 


12. Corymbites pectinicornis L. 

Larve: 28 Mill. lang, 3 Mill. breit, linear, biconvex, ziemlich 
platt, schmutzig kastanienbraun mit schwärzlicher Deckung, an 
der Unterseite gleichmäfsig bräunlichgelb, stark glänzend. Kopf 
kurz, über doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, an 
der Obenfläche mit mehreren unregelmäfsigen grubenartigen Ein- 
drücken. Fühler braun, kurz, kegelig, erstes Glied verhältnils- 
mälsig sehr lang ceylindrisch; zweites Glied kaum halb so lang 
als das erste und nur etwa halb so dick, beide an den Spitzen 
heller; drittes Glied ein kurzes kegeliges Spitzchen mit einem ganz 
winzigen Nebengliedehen an der Innenseite. Mandibeln klein, 
schwarzbraun, an der Spitze mälsig sichelförmig einwärts gebogen. 
Stirnkante gelappt und goldgelb bebürstet wie bei der Larve von 
Corymb. aeneicollis, in der Mitte mit einem ganz kleinen, stumpf- 
lichen, unscheinbaren schwarzen Zahne. Maxillen ein langer 


Metamorphose der Elateriden. 269 


balkenförmiger Stamm mit braunem viergliederigen äufseren und 
gleich -gefärbtem zweigliederigen inneren Taster; das erste Glied 
des viergliederigen äulseren Tasters lang, stielrund; das zweite Glied 
etwas kürzer und etwas dünner; das dritte Glied noch kürzer und 
dünner als das zweite, alle drei Glieder an der Spitze etwas ver- 
diekt; das vierte Glied ein kurzes kegeliges Spitzchen. Der innere 
zweigliederige Maxillartaster etwa halb so lang als der äulsere, die 
beiden Glieder desselben unter sich von ziemlich gleicher Länge, 
aber das zweite Glied merklich dünner als das erste, kegelig. 
Lippe kurz und breit, an der Spitze stark erweitert, mit zwei 
zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied dick, stielrund und 
nach oben hin erweitert, das zweite Glied gleich lang, weit dünner 
und kegelig ist. Untenseite der Lippe mit zwei steifen, steil ab- 
stehenden divergirenden Haaren; inmitten der beiden Lippentaster 
zwei ganz kurze feine, mit den Tastern gleich lange, nach vorn 
hin divergirende Haare. Beine, Thorax und die ersten acht Hinter- 
leibsglieder wie bei den Larven von Corymb. aeneicollis und Corymb. 
aeruginosus, jedoch mit dem Unterschiede, dafs die Obenseite der 
ersten acht Hinterleibsglieder bei dieser Larve mehr punktirt und 
weniger stark und dichter gerunzelt ist, mithin glatter erscheint. 
Afterglied gelbbraun, wenig länger und etwas schmaler als das. 
vorhergehende Glied, oben abgeflacht und nach hinten hin ab- 
geschrägt, an den Seiten erhaben gerandet, am Seitenrande jeder- 
seits mit drei mehr oder minder starken zahnartigen Höckern und 
mit langen feinen braunen, steil abstehenden Haaren. Ausschnitt 
des Aftergliedes klein, lang elliptisch,: wie bei der Larve von 
Corymb. aeneicollis, von zwei zweizähnigen Schwanzspitzen ein- 
gerahmt, am Hinterende fast ganz geschlossen, oder bis höchstens 
ein Drittheil der Mittenbreite des Ausschnittes geöffnet. Von den 
beiden Zähnen der den Aftergliedausschnitt einrahmenden Schwanz- 
spitzen ist der äulsere nur ganz wenig oder kaum länger und stärker 
als der innere und mit seiner Spitze etwas aufwärts gebogen. Im 
Uebrigen das Afterglied an der ÖObenseite innerhalb der Rand- 
einrahmung etwas polsterförmig gewölbt, grob und unregelmäfsig 
gerunzelt und gerieft, in der Mitte rundlich grubig eingedrückt 
und in dem Eindrucke mit zwei undeutlichen parallelen Längen- 
rillen. 

Die Larve ähnelt sehr derjenigen des Corymb. aeneicollis, unter- 
scheidet sich aber von derselben dadurch, dafs bei ihr die beiden 
Zähne der den Aftergliedausschnitt einrahmenden Schwanzspitzen 
gleich grofs sind, während bei der Larve von Corymb. aeneicollis 


270 Th. Beling: Beitrag zur 


der äulsere Schwanzspitzen-Zahn den inneren an Länge erheblich 
übertrifft. 

Drei kleine Larven fand ich am 16. Mai 1875 unter einer 
Wiesenhecke in Erde. Dieselben wurden in einem Glase mit Erde 
von der Fundstelle unterhalten, gingen aber bis zum Monat Mai 
des folgenden Jahres bis auf eine verloren. Der dann noch vor- 
handenen einen, erheblich gröfser gewordenen Larve wurden zwei 
entschaalte, in die Erde des Züchtungsglases gesteckte Haselnüsse 
zur Nahrung geboten, die Larve frafs jedoch nur ganz wenig von 
der einen Nufs, die im Glase verblieb und im Frühjahr 1877 ein 
kleines Bäumchen trieb. Die Untersuchung des Glasinhaltes ergab 
am 8. August 1877 eine Puppe und am 30. desselben Monats ein 
schön ausgebildetes, grofses Weibchen. Die Larve hatte demnach 
über zwei Jahre lang fast lediglich von humoser Erde gelebt. 

Eine andere ähnliche Larve fand ich am 24. August 1878 in 
dem Saume eines Buchenbestandes unter Moos, die Weiterzüchtung 
derselben gelang indessen nicht. Bei dem mir bislang nur zu 
Gebote gestandenen geringfügigen Untersuchungsmateriale mufs 
ich es noch zweifelhaft lassen, ob der vorhin angegebene Unter- 
schied in der Runzelung resp. Punktirung der Oberseite der ersten 
acht Hinterleibsglieder der Larven von Corymb. pectinicornis und 
aeruginosus constant und dergestalt charakteristisch sei, dals er 
zu sicherer Unterscheidung der in Rede stehenden beiden Larven 
dienen könne. 


13. Corymbites aeruginosus Germ, 


Larve: bis 25 Mill. lang und bis 3 Mill. breit, linear, nach 
hinten hin etwas verschmälert, biconvex, unten ziemlich platt, mit 
hochgewölbtem Rücken, bald heller, bald dunkeler schmutzig gelb- 
braun, bis schwärzbraun, an der Untenseite gleichmälsig gelbbraun, 
metallglänzend. Kopf rothbraun, im vordersten Theile schwarz- 
braun, vierseitig, platt, an den Seiten gerundet, nach vorn hin 
verschmälert, auf der Obenseite mit unregelmäfsigen grubigen Ein- 
drücken und mit einzelnen langen braunen, steil abstehenden Haaren 
besetzt. Fühler dreigliederig, sehr kurz und plump. Zu beiden 
Seiten des Kopfes vor und resp. unter den Fühlern ein kleiner 
schwarzbrauner Augenpunkt. Mandibeln verhältnilsmälsig kurz, 
schwarzbraun, breitbasig, an der scharfen Spitze etwas sichel- 
förmig einwärts gebogen, an der Innenseite etwas unterhalb der 
Mitte mit einem verhältnilsmälsig grolsen, breiten, schwarzspitzigen 
Zahne. Stirnkante mit goldgelben kurzen, nach vorn gerichteten 


Metamorphose der Elateriden. 271 


Bürstenhaaren dicht besetzt, in der Mitte mit einem breitbasigen 
kurzen spitzen Zahne. Maxillen ein breiter plumper Stamm mit 
kegeligem viergliederigen äufseren und zweigliederigem inneren 
Taster. Lippe kurz, vierseitig, nach oben hin etwas erweitert, 
breiter als lang mit zwei zweigliederigen kurzen Tastern, deren 
erstes Glied eylindrisch dick, das zweite Glied weit dünner und 
auch kürzer, gleichfalls eylindrisch ist. Untenseite der Lippe mit 
einigen langen, steifen, schräg abstehenden Haaren besetzt. In- 
mitten der beiden Lippentaster ein gerundeter, mit zwei steifen, 
nach vorwärts gerichteten Haaren besetzter Höcker. Prothorax 
so lang als Meso- und Metathorax zusammengenommen, nach vorn 
hin etwas verschmälert, mit zerstreuten kleinen flachen Punkten, 
an jeder Seite sowohl in der Nähe des Vorderrandes wie des 
Hinterrandes mit einer kurzen Querreihe in seichten Gruben 
stehender langer, brauner, steil abstehender Haare besetzt. Vorder- 
und Hinterende des Prothorax mit einem schmalen längsnadel- 
rissigen, stark glänzenden Saume. Meso- und Metathorax unter 
sich von ziemlich gleicher Länge, am Hinterende wie der Prothorax 
gesäumt und daselbst gleichfalls an jeder Seite mit einer kurzen 
Querreihe langer, steil abstehender Haare, zunächst des Vorder- 
randes ziemlich dieht mit ungleich grofsen Punkten besetzt. Beine 
goldgelb, kurz und plump, wie gewöhnlich mit kurzen schwarz- 
braunen Dornenzähnen in Reihen, vermischt mit einzelnen langen, 
dünnen, gelbbraunen Haaren an den letzten drei Gliedern, besetzt 
und in eine einfache, mälsig gebogene, stumpfliche, rothbraune 
Kralle endend. Die ersten acht Glieder des neunringeligen Hinter- 
leibes an Länge allmählig etwas zunehmend und in ähnlicher Weise 
behaart und am Hinterende gesäumt wie Meso- und Metathorax, 
in der Nähe des Vorderrandes und an den Seiten grob und dicht 
ungleichmälsig punktirt und gerunzelt, in der Nähe des Hinter- 
randes mit einem Querbande ziemlich dicht und bald mehr bald 
weniger regelmälsig reihig gestellter, unter sich ziemlich gleicher, 
kleiner Punkte. Afterglied fast noch halbmal so lang als das vor- 
hergehende Glied; an der Obenseite in der Regel merklich heller 
als die übrigen Hinterleibsglieder, bräunlichgelb oder schmutzig 
gelbbraun, an der Spitze rothbraun, platt gedrückt, nach hinten 
hin abgeschrägt, runzelig verunebnet, mit leistenartig erhabenen 
Seitenrändern und an jedem Seitenrande mit drei flachen gerun- 
deten höckerförmigen Zähnen, am Ende mit einem längsovalen, 
zuweilen fast kreisrunden, von zwei kurzen zweizähnigen schwanz- 
förmigen Spitzen eingefalsten, an seinem Hinterende nahezu ge- 


272 Th. Beling: Beitrag zur 


schlossenen Ausschnitte. Die beiden Zähne der ebengedachten 
schwanzförmigen Spitzen, von denen die inneren gegeneinander 
gerichtet, die beiden äulseren aufwärts gekehrt sind, enden bald 
spitz, bald stumpflich. Untenseite des Aftergliedes mit langen, 
steil abstehenden, steifen, braunen Haaren und aulserdem an den 
Seiten mit höckerigen oder knotenförmigen Erhabenheiten besetzt. 
Afterröhre lang und dick, an der Spitze gekerbt riefig, von einem 
gerundeten leistenartigen Bogen umgeben. Bauchseite der ersten 
acht Hinterleibsglieder sehr seicht punktirt und gerunzelt, bei nicht 
starker Vergrölserung glatt erscheinend, gleich der Oberseite stark 
glänzend. Die Larve gleicht sehr derjenigen des Corymb. pectini- 
cornis, scheint sich von dieser aber durch gröbere Punktirung 
und stärkere Runzelung der Öbenseite des Hinterleibes zu unter- 
scheiden. 

Puppe: bis 19 Mill. lang und bis 5 Mill. breit, gelblich, 
glänzend. Halsschild vierseitig, länger als breit, an den Seiten 
gerundet, auf den Vorderecken und den in lange stumpfliche Zapfen 
ausgezogenen Hinterecken mit an der Spitze gebräunten dornen- 
förmigen Borsten, von denen die auf den Hinterecken stehenden 
kürzer als die auf den Vorderecken befindlichen zu sein pflegen. 
Hinterende des Halsschildes in der Mitte vor dem Schildchen mit 
zwei kurzen dünnen, nahe beisammen stehenden Dornenspitzen, 
welche mitunter sehr unscheinbar sind, zuweilen auch wohl fehlen. 
Hinterleib nach hinten hin kegelig verschmälert, an seinem keil- 
förmig zusammengedrückten Ende mit zwei weit von einander 
entfernt stehenden, an der Spitze gebräunten Dornenzähnen. Unter- 
seite des Aftergliedes mit zwei verwachsenen schmalen Längen- 
balken in der Mitte, deren jeder mit einer schrägen, etwas über 
das Ende des Aftergliedes hinausragenden Aufsenspitze endet. 
Flügelscheiden bis Ende des vierten, Fufsscheiden bis Mitte oder 
Ende des fünften Hinleibsgliedes reichend. 

Die Larven fand ich im Walde, vorzugsweise an sonnigen, 
trockenen Stellen unter Moosen, öfter gleichzeitig mit Larven von 
Corymbites aeneus und Limonius Bructeri. Die Verpuppung geschieht 
im Juli und zu Anfang August und die Puppenruhe erstreckt sich 
über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen. 


14. Corymbites tesselatus L. 
Larve: bis 26 Mill. lang, 3 Mill. breit, biconvex, stark ge- 
wölbt, ziemlich gleich breit oder linear, lebhaft bräunlichgelb, stark 
glänzend; Kopf und Thoraxglieder, ingleichen die letzten Hinter- 


Metamorphose der Elaterıden. 275 


leibsglieder an der Obenseite dunkeler gefärbt als die mittleren 
Leibesglieder, so dafs also die Färbung von beiden Leibesenden 
nach der Mitte hin an Intensität allmählig etwas abnimmt. Kopf 
rothbraun, platt, etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet, 
nahe hinter der Mitte am breitesten, nach vorn hin abgeschrägt und 
an der Oberseite mit ziemlich breiten und tiefen Längeneindrücken. 
Fühler dreigliederig, erstes Glied kurz und dick, nach oben hin 
etwas verschmälert und daselbst wasserhell; zweites Glied etwas 
länger, an der Aufsenseite unterhalb der Spitze etwas erweitert, 
braun; drittes Glied walzenförmig, etwas länger und dünner als 
das zweite Glied, mit einem dünnen, griffelförmigen, in einige kleine 
Hautzähne endenden Spitzchen besetzt. Hinter jedem Fühler ein 
kleiner, brauner Augenfleck. Mandibeln stark sichelförmig ge- 
bogen, schwarzbraun, an der Innenseite etwa in der Mitte mit 
einem starken, hakenförmigen Zahne. Vor der Stirn inmitten der 
Mandibeln ein langer, schmaler und spitzer Zahn. Maxillen ein 
kurzer, dicker, vierseitiger weilser Stamm mit einem viergliederigen 
äulseren und einem zweigliederigen inneren Taster. Der vier- 
gliederige Maxillartaster braun, glänzend; erstes Glied kurz und 
dick; zweites Glied etwas länger, aber merklich dünner als das 
erste Glied; drittes Glied kaum halb so lang als das zweite und 
dünner als dasselbe; viertes Glied abermals dünner als das gleich- 
lange dritte, nach oben hin etwas verdünnt. Die beiden Glieder des 
etwas niedriger angesetzten zweigliederigen Maxillartasters unter 
sich von ziemlich gleicher Länge, aber das erste Glied dicker, 
schwärzlich; das zweite Glied walzig, braun, an der Spitze mit 
langen, schmalen, gerade aufwärts gerichteten häutigen Zähnchen 
besetzt. Lippe vierseitig, nach oben hin stark erweitert, auf der 
Untenseite etwa in der Mitte mit zwei langen, abstehenden braunen 
Haaren, am Ende mit zwei zweigliederigen Tastern. -Das erste 
Glied der zweigliederigen Lippentaster walzig, dick; das zweite 
Glied etwas kürzer, kaum halb so dick, nach oben hin etwas ver- 
dünnt, am Ende gerundet und daselbst mit einem ganz kleinen 
Spitzchen besetzt. Innerhalb der beiden Lippentaster ein kurzer, 
breiter und dicker, oben gerundeter und daselbst mit zwei kurzen, 
steifen, nach vorwärts gerichteten, meist parallel stehenden Haaren 
besetzter Höcker. Untenseite des Kopfes mit den gewöhnlichen 
vier fast parallelen Längenfurchen, deren beiden äulseren sich am 
Hinterende bogenförmig vereinigen. Prothorax im vorderen Theile 
gelbbraun, gleich wie der Kopf nach hinten hin etwas blasser ge- 
färbt, der Vorderrand mit breitem, der Hinterrand mit schmalerem, 
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 15 


274 Th. Beling: Beitrag zur 


längsnadelrissigen, hellen Saume, etwa so lang wie Meso- und 
Metathorax zusammengenommen. Letztere beiden unter sich von 
ziemlich gleicher Länge, mit ähnlichen, meist helleren, äulserst 
fein längsnadelrissigen Hintersäumen wie der Prothorax. Beine 
gedrungen, kräftig; Hüften kurz und dick, an der Vorderseite mit 
kurzen und einzelnen längeren, breitbasigen, braunen Borstenzähnen 
reihenweise dicht besetzt; die übrigen drei Glieder an der Innen- 
seite mit kurzen, steifen, braunen Borstenzähnen und einzelnen 
langen, gleichgefärbten Borstenhaaren in theils mehr, theils weniger 
vollständigen Reihen besetzt. Das sehr kurze Tarsenglied in eine 
lange, gebogene, spitze, braune Kralle endend. An der Basis der 
Vorderhüften eine braune, gebogene, nach vorwärts verlängerte 
Seitenlinie. Hinterleib neungliederig, die ersten acht Glieder mit 
sehr fein längsnadelrissigen Hintersäumen, bis zum fünften an Länge 
allmählig etwas zunehmend; die folgenden drei Glieder mit dem 
fünften von ziemlich gleicher Länge, vom siebenten an aber etwas 
schmaler werdend. Die ersten acht Hinterleibsglieder sammt den 
Thoraxgliedern an der stark glänzenden Obenseite nach ver- 
schiedenen Richtungen hin flach und äufserst fein gerieft resp. 
gerunzelt und undeutlich punktirt, fast glatt. Afterglied wenig 
länger als das vorletzte Hinterleibsglied, nach hinten hin ab- 
geschrägt und abgeplattet, inmitten der abgeplatteten Fläche mit 
einem Längeneindrucke und innerhalb dieses Eindruckes mit zwei 
kurzen parallelen, meist undeutlichen Längsstrichen. Jeder Seiten- 
rand des Aftergliedes mit drei sehr seichten, breitbasigen, stumpfen, 
höckerförmigen Zähnen besetzt, in eine zweizähnige Spitze aus- 
laufend. Die beiden Zähne der zwei schwanzförmigen Afterglied- 
spitzen sind von ziemlich gleicher Grölse, an ihrem Ende schwarz- 
braun, die inneren gegeneinander gebogen, die äulseren aber gerade 
aufwärts gerichtet. Der Aftergliedausschnitt ziemlich kreisrund, am 
Hinterende fast geschlossen, höchstens um ein Viertheil bis ein 
Drittheil des Mittendurchmessers geöffnet. Die Untenseite des 
Aftergliedes mit langen bräunlichen Wimperhaaren dünn besetzt 
und gleiche Wimperhaare stehen auch an der Obenseite der 
übrigen Leibesglieder in der gewöhnlichen Vertheilung, aber ziem- 
lich spärlich. Afterröhre kurz und dick, eylindrisch, in der Mitte 
der Untenseite des Aftergliedes, von einem gerundeten, leisten- 
förmigen Bogen umgeben. Die Stigmen an den Seiten der Hinter- 
leibsglieder klein, lebhaft braun, längs oval, in einer flachgrubigen, 
nach hinten hin das ganze Glied entlang sich fortsetzenden Ver- 
tiefung. Untenseite des Thorax und des Hinterleibes gelblichweils, 


Metamorphose der Elateriden. 275 


des letzteren mit breiter, dunklerer Längenstrieme. An der Bauch- 
Seite der ersten acht Hinterleibsglieder jederseits vor dem Hinter- 
saume zwei Wimperhaare in Querreihe, während an der Obenseite 
jener Glieder unmittelbar vor dem Hintersaume jederseits eine 
Querreihe von drei sehr dünnen, langen, hellen Wimperhaaren 
befindlich ist. 

Die durch verhältnifsmälsig hohe Wölbung, starken Glanz und 
Grölse sich auszeichnende Larve wird an den drei sehr flachen, 
höckerförmigen Zähnen jeder Seite der Aftergliedrandung, zu- 
sammengenommen mit dem ziemlich kreisrunden, fast ganz ge- 
schlossenen Aftergliedausschnitte und den beiden gleich grolsen 
stumpflichen Zähnen der Aftergliedspitzen erkannt, resp. unter- 
scheidet sich dadurch von ähnlichen Larven anderer Elateriden. 

Puppe: bis 20 Mill. lang, 4.5 Mill. breit, schmutzig gelblich, 
stark glänzend. Halsschild vierseitig, breiter als lang, an den 
Seiten gerundet, bei etwa ein Drittheil der Länge von vorn ab 
gerechnet am breitesten, von da ab nach hinten hin etwas schmaler 
werdend, mit lang zapfenförmig ausgezogenen, etwas nach auswärts 
gerichteten Hinterecken. Von den wie bei anderen Elateriden- 
Puppen vorhandenen vier dornenförmigen Borsten des Halsschildes 
befindet sich eine an jeder Vorderecke und eine etwas schwächere, 
mit der Spitze bogig nach vorwärts gerichtete, auf dem Ende eines 
jeden der beiden Hinterrandzapfen. In der Mitte des Hinterrandes 
des Halsschildes zwei nahe beisammenstehende kurze, helle, bald 
mehr, bald weniger lang gespitzte Dornenzähne. Flügelscheiden 
bis Ende des dritten oder Anfang des vierten, Fulsscheiden bis 
Ende des vierten oder Anfang des fünften Hinterleibsgliedes 
reichend. Die Fühlerscheiden bei der weiblichen Puppe bis zum 
Ende der Hinterrandzapfen des Halsschildes, bei der männlichen 
Puppe um zwei bis drei Glieder darüber hinausragend. Afterglied 
mit zwei nahe beisammenstehenden dünnen, langen, an der Spitze 
gebräunten und divergirenden Dornenzähnen und unterhalb der- 
selben mit zwei vierseitigen, ganz nahe beisammenstehenden, an 
ihrer Spitze mit einem seitwärts gerichteten Zähnchen besetzten 
Plättchen. Die Puppe ähnelt in Färbung und Gestalt sehr derjenigen 
von Lacon murinus, ist aber mehrentheils etwas schmaler. 

Die Larven leben vorzugsweise in berasetem, frischen oder 
feuchten Boden, in Wiesen und auf Torfmooren, auch wohl an 
feuchten unbeschatteten Waldesstellen unter Moosen und verpuppen 
sich zu Ende Juli und Anfang August. Ich habe Larven in Erde 
von ihren Fundstellen, welche immer angemessen feucht erhalten 

to 


276 Th. Beling: Beitrag zur 


wurde, ohne ihnen weitere Nahrung zu verabreichen, über zwei 
Jahre lang am Leben erhalten, ohne dafs sie jedoch merklich an 
Grölse zugenommen oder sich verpuppt hätten. 


15. Corymbites affinis Germ. 


Larve: bis 20 Mill. lang, 2.5 Mill. breit, linear, an beiden 
Enden etwas verschmälert, biconvex, ziemlich stark abgeplattet, 
gelbbraun, stark glänzend. Kopf vierseitig, fast doppelt so breit 
als lang, mit mehreren grubenartigen Längeneindrücken. Fühler 
dreigliederig, kurz, kegelig; erstes Glied kurz und dick, an der Spitze 
keulig erweitert; zweites Glied länger als das erste, cylindrisch 
und nach oben hin wenig erweitert, an der Spitze der Innenseite 
mit einem kurzen, steifen, aufwärts gerichteten Haar; drittes Glied 
stielrund, dünn, von gleicher Länge mit dem zweiten, aber nicht 
ganz halb so dick, an der Spitze mit einigen ungleich langen, 
steifen Haaren besetzt, an der Spitze des zweiten Fühlergliedes 
neben dem dritten Gliede ein halb so langes paraboloidisch coni- 
sches Nebenglied. Mandibeln verhältnifsmäfsig klein, mäfsig sichel- 
förmig einwärts gebogen, an der Spitze schwarzbraun, inmitten 
derselben an der Stirnkante mit einem kurzen unbedeutenden Zahn 
und mit seidenglänzender goldgelber, bürstenartiger Behaarung. 
Maxillen an der Spitze mit einem viergliederigen dieken, langen 
und einem zweigliederigen kurzen Taster. Die ersten beiden Glieder 
des viergliederigen Maxillartasters cylindrisch und unter sich von 
ziemlich gleicher Länge und Dicke; drittes Glied kurz oval, erheblich 
dünner als das zweite Glied, an der Spitze der Aufsenseite wie 
der Innenseite mit je einem schräg abstehenden steifen Haar be- 
setzt; viertes Glied von gleicher Länge mit dem dritten, dünn, 
eylindrisch, an der abgestumpften Spitze mit einem Kranze sehr 
kleiner Zähnchen. Im Uebrigen ist der viergliederige Maxillar- 
taster braun und erscheint wegen der hellen Spitzen der drei ersten 
Glieder geringelt. Der zweigliederige innere Maxillartaster ist 
dünner und etwas über halb so lang als der viergliederige äulsere, 
die beiden Glieder desselben sind unter sich von ziemlich gleicher 
Länge. Lippe vierseitig, nach oben hin stark erweitert, kurz, mit 
zwei kurzen zweigliederigen Tastern,; das erste Glied dieser Taster 
dick, eylindrisch; das zweite Glied ebenso lang, aber weit dünner, 
kurz, kegelig, mit stumpfer Spitze. Prothorax vierseitig, fast 
quadratisch, etwas breiter als lang; Meso- und Metathorax zu- 
sammengenommen etwas länger als der Prothorax, letzterer am 
Vorderrande und alle drei Thoraxglieder am Hinterende mit sehr 


Metamorphose der Elateriden. 277 


seicht längsnadelrissigem Saume. Die Rückenschienen der ersten 
acht Hinterleibsglieder sehr seicht und fein, wenig in die Augen 
fallend gerunzelt und punktirt, mit schwach längs gerieften, 
schmalen, etwas heller gefärbten Hintersäumen. Afterglied ab- 
geplattet, resp. nach hinten hin abgeschrägt, an der Obenseite 
runzelig verunebnet, mit zwei seichten Längenrinnen, an den 
Seiten erhaben gerandet und auf dem Seitenrande jederseits mit 
drei ganz seichten höckerförmigen Zähnen, von denen der vor- 
derste der schwächere zu sein pflegt. Der Ausschnitt am Hinter- 
ende des Aftergliedes kurz, doppelt so breit als lang, nach hinten 
hin ganz wenig verengt, schräg von hinten betrachtet, an der 
Basis fast geradlinig erscheinend. Die beiden, den Afterglied- 
ausschnitt einrahmenden schwanzförmigen Spitzen kurz, breit, mit 
zwei verhältniflsmäfsig grolsen, in ein schwärzliches Spitzchen 
endenden Zähnen, ven denen der äulsere nur sehr wenig grölser 
als der innere ist. Die inneren Zähne der beiden Schwanzspitzen 
etwas gegen einander geneigt, die äulseren oder oberen beiden 
Zähne dagegen schräg aufwärts gerichtet. Jeder der beiden unteren 
Schwanzspitzen-Zähne an der Obenseite etwa in der Mitte und 
jeder der beiden oberen jener Zähne an der Untenseite gegen das 
Ende hin mit einem knotenartigen Höcker, neben welchem ein 
kurzes steifes Haar steht. Behaarung der Larve mälsig stark, 
gebräunt. Afterröhre kurz und dick, abgestumpft kegelig, der 
Basis des Gliedes ziemlich nahe gerückt, von einem leistenförmig 
erhabenen Bogen umgeben. 

Die Larve wird an dem hinten weit geöffneten, stiefelknecht- 
artigen Aftergliedausschnitte und den diesen Ausschnitt einrah- 
menden kurzen, dicken, mit zwei ziemlich gleich grofsen plumpen, 
knotigen Endzähnen versehenen Schwanzspitzen, in Verein mit 
ihrer Färbung und der schwachen Punktirung resp. Runzelung der 
Rückenschienen der Hinterleibsglieder erkannt und von der ähn- 
lichen Larve des Athous niger unterschieden. 

Puppe: 14 Mill. lang, 4 Mill. breit, gelblich weils. Halsschild 
vierseitig, mit lang ausgezogenen zapfenförmigen Hinterecken und 
auf jeder solchen Hinterecke mit einer kurzen gebräunten, steil 
abstehenden, dornenförmigen Borste besetzt. In jeder der beiden 
Vorderecken des Halsschildes eine lange starke, an der Spitze 
gebräunte dornenförmige Borste. Hinterende des Halsschildes mit 
einer Längenrille und zu jeder Seite dieser Rille in der Nähe des 
Hinterrandes mit einer langen, dünnen Borste. Hinterleib neun- 
gliederig, Flügelscheiden bis Ende des dritten, Fufsscheiden bis 


278 Th. Beling: Beitrag zur 


Ende des fünften Hinterleibsgliedes reichend. Afterglied mit zwei 
seitwärts gespreizten, den Larvenbalg festhaltenden Dornenzähnen. 

Die Larve lebt in humoser Erde an trockenen Waldesstellen, 
auch wohl in faulen Stöcken, ist hier aber ziemlich selten und 
wurde erst in wenigen Exemplaren von mir gefunden. Die Zeit 
ihrer Verpuppung fällt in die zweite Hälfte des Monats Juli und 
in die erste Hälfte des Monats August. 


16. Corymbites holosericeus Fabr. 


Larve: bis 17 mill. lang, 2.7 Mill. breit, biconvex, ziemlich 
stark abgeplattet, in der Mitte etwas erweitert, nach hinten hin 
mehr als am Kopfende verschmälert, an der Obenseite schwarzbraun, 
stark spiegelglänzend, mit helleren Leibeseinschnitten. Untenseite 
der Thorax- und der Hinterleibsglieder bräunlichgelb. Kopf vier- 
seitig, platt, viel breiter als lang, im vordersten castanienbraunen 
Theile mit unregelmäfsigen lachen Längenfurchen und Gruben, in 
der breiteren hinteren Hälfte dunkel schwarzbraun, fein und weit- 
läuftig punktirt, auf der Untenseite heller und daselbst an den Seiten 
schwärzlichbraun, in der Mitte gelbbraun, mit den gewöhnlichen 
vier tiefen Längenfurchen, deren äufseren beiden sich in der Nähe 
des Hinterrandes bogig vereinigen. Vorderrand des Kopfschildes 
mit langen gelben Wimperhaaren bürstenförmig besetzt und mit drei 
Zähnen, deren mittlerer spitzer und dunkler gefärbt als die seitwärts 
stehenden beiden ist. Die Behaarung des Kopfes fein, bräunlich- 
gelb, steil abstehend. Mandibeln schwarz mit mälsig sichelförmig 
gebogener Spitze und einem kleinen Hakenzahne etwa in der Mitte 
der Innenseite. Fühler dreigliederig, erstes Glied dick, an der Spitze 
glashell; zweites Glied gelbbraun, cylindrisch, an der etwas er- 
weiterten Spitze mit einem kleinen knospenförmigen seitlichen Aus- 
wuchse; drittes Glied weit kürzer und dünner als das zweite, an 
der Spitze mit mehreren — in der Regel fünf — ungleich langen 
haarförmigen Dornen endend. Maxillen ein balkenförmiger grolser 
Stamm mit einem viergliederigen äulseren und einem zweigliederigen 
inneren Taster an der Spitze. Die drei ersten Glieder des äulseren 
Maxillartasters unter sich von ziemlich gleicher Länge, aber das 
folgende immer merklich dünner als das vorhergehende; das dritte 
Glied an der Obenseite mit zwei steifen, schräg abstehenden Haaren 
besetzt; das letzte Glied weit dünner als das vorletzte, abgestumpft 
conisch, an der gerundeten Spitze dicht zähnig gekörnelt. Der 
zweigliederige innere Maxillartaster etwa halb so lang als der 
äufsere, die beiden Glieder desselben unter sich von ziemlich 


Metamorphose der Elateriden. 279 


gleicher Länge, das zweite aber etwas dünner als das erste, an 
der Spitze mit zwei bräunlichen, nach vorwärts gerichteten Haaren 
besetzt. Lippe vierseitig, kurz, breit, nach oben erweitert mit zwei 
zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied eben so lang, aber weit 
dünner als das eylindrische zweite ist. Innerhalb der beiden Lippen- 
taster zwei steife, nach vorn gerichtete, nahe beisammenstehende 
Haare. Untenseite der Lippe mit einzelnen, theils längeren, theils 
kürzeren bräunlichgelben Haaren besetzt. Prothorax vierseitig, vorn 
von der Breite des Kopfes, nach hinten hin etwas erweitert, am 
Vorderende sowohl, wie am Hinterende mit einem schmalen, sehr 
fein längsnadelrissigen Saume. Meso- und Metathorax kürzer als 
der Prothorax, beide unter sieh von ziemlich gleicher Länge, mit 
sehr fein längsnadelrissigen Hinterrandsäumen wie der Prothorax. 
Die Obenseite der Thoraxglieder im vorderen Theile fein und dicht 
punktirt, ein jedes dieser Glieder hinter der Mitte nahe vor dem 
nadelrissigen Hinterrandsaume mit einer am Rücken durch breiten 
Zwischenraum unterbrochenen und deshalb nur an den Seiten auf- 
tretenden Querreihe langer bräunlichgelber, steifer, steil abstehender 
Borstenhaare. Beine kurz und kräftig, hell; die langen und dicken 
Hüften an der Auflsenseite mit einer Längenreihe schwarzbrauner 
‚dichtstehender Borstenzähne, die übrigen drei Glieder unter sich von 
ziemlich gleicher Länge, an der Innenseite mit je zwei nach oben 
hin etwas divergirenden Reihen ähnlicher Borstenzähne, zwischen 
denen nach der Spitze der Glieder hin einzelne längere Haare . 
befindlich. Die einfachen, wenig gebogenen Krallen schwarzbraun. 
Die ersten acht Abschnitte des neungliederigen Hinterleibes von 
den vorderen zu den hinteren allmählig an Länge etwas zunehmend, 
gleich den Thoraxabschnitten am Hinterende mit einem blasseren, 
sehr fein längsnadelrissigen Saume, an der Obenseite im vorderen 
Theile ziemlich fein und dieht punktirt, hinter dem Vorderrande 
eines jeden Gliedes eine scharf leistenartig erhabene, abwärts 
ziehende, am Seitenrande des Gliedes bogenförmig nach hinten 
sich wendende und bis etwa zur Längenmitte des Gliedes reichende 
Linie. Afterglied etwas breiter als lang, an beiden Seiten gerundet, 
an der Obenseite von vorn nach hinten abgeschrägt, runzelig flach- 
grubig, mit leistenförmig erhabenen Seitenrändern und jederseits 
mit drei ganz kleinen seichten, höckerförmigen Zähnen, von denen 
der letzte der kräftigste ist. Der Ausschnitt am Hinterende des 
Aftergliedes stiefelknechtförmig, nach hinten hin nur sehr wenig — 
etwa den sechsten Theil des Breitendurchmessers — verengt, wenig 
länger als breit, an der Basis gerundet, von zwei kräftigen schwanz- 


280 Th. Beling: Beitrag zur 


förmigen Spitzen eingeschlossen, deren jede in zwei braunrothe 
oder castanienbraune Zähne ausläuft, von denen der untere wenig 
schlanker und länger als der aufwärts gerichtete obere ist. Seiten- 
rand und die Unterseite des Aftergliedes mit vereinzelten langen 
bräunlichen, steil abstehenden Wimperhaaren besetzt. Die Rücken- 
seite der ersten acht Hinterleibsglieder in ähnlicher Weise behaart 
wie die Obenseite der Thoraxglieder. Untenseite der ersten acht 
Hinterleibsglieder sehr fein und weitläuftig punktirt, am Hinterende 
sehr fein längsnadelrissig gesäumt und daselbst mit je einer in der 
Mitte breit unterbrochenen Querreihe weitläuftig gestellter feiner, 
steifer, brauner, meist ungleich langer Haare; aufserdem auch in 
der Nähe des Vorderrandes auf der Untenseite eines jeden jener 
Hinterleibsglieder einige wenige kurze Haare in Querreihe. Seiten- 
stigmen blals, wenig in die Augen fallend. Afterröhre in der gewöhn- 
lichen Weise von bogenförmiger, doppelleistiger Erhöhung umgeben. 

Die Larve steht in Färbung und Gestalt der Larve von 
Corymbites aeruginosus nahe, ist aber im Verhältnifs zur Länge 
etwas breiter, auch mehr abgeplattet und unterscheidet sich von 
derselben im Uebrigen sogleich durch den am Hinterende weit ge- 
öffneten Aftergliedausschnitt und die sehr seichte Runzelung, resp. 
weit minder grobe und dichte Punktirung der Rückenschilder der 
ersten acht Hinterleibsglieder. 

Puppe: 10 Mill. lang, 3 mill. breit, milchweifs. Halsschild 
länger als breit, vierseitig, an den Seiten in der Mitte schwach 
gerundet erweitert. Die Vorderecken, sowie die zapfenförmig aus- 
gezogenen Hinterecken des Halsschildes mit je einer langen, an 
der dünnen Spitze gebräunten dornenförmigen Borste. In der Mitte 
des Hinterrandes des Halsschildes zwei ziemlich nahe beisammen- 
stehende dünne, lange Borsten. Der kegelige Hinterleib an der 
Spitze in zwei diekbasige, mit ihren gebräunten Spitzen stark 
divergirende, mäfsig lange Dornen auslaufend, an deren unterer 
Basis je ein kleines zahnartiges helles Spitzchen befindlich. Unterer 
Hinterrand des letzten Hinterleibsgliedes mit zwei länglichen, vier- 
seitigen verwachsenen Plättchen, deren jedes ein kurzes dickes, 
seitwärts resp. auswärts gerichtetes Spitzchen trägt. Flügelscheiden 
bis Anfang, Fufsscheiden bis Ende des vierten Hinterleibsgliedes 
reichend, Fühlerscheiden länger als der Halsschild. 

Die wenigen Larven, welche bislang in meine Hände gelangten, 
fand ich sämmtlich unter der Rinde von in Zersetzung begriffenen 
Stöcken der gemeinen Kiefer (Pinus silvestris L.)'im Walde. Nach 
Schiödte sollen die Larven in Wiesen leben. i 


Metamorphose der Elateriden. 231 


Die Verwandlung der Larven geschieht zu Ende Juli und 
Anfang August. Aus einer am 17. August unter der Rinde eines 
Kiefernstockes aufgefundenen Puppe ging schon am un Tage 
der Käfer hervor. 


17. Corymbites aeneus L. 


Larve: bis 23 Mill. lang, 3.5 mill. breit, biconvex, ziemlich 
stark gewölbt, fast linear oder nur ganz wenig in der Mitte er- 
weitert, blafs bräunlichgelb oder rostgelblich, an den Leibesenden 
in der Regel etwas dunkeler als in der Mitte gefärbt, an der Bauch- 
seite wenig heller und etwas trüber als an der Obenseite, stark 
glänzend. Kopf vierseitig, doppelt so breit als lang, merklich 
schmaler als die Körpermitte, nach vorn hin etwas verschmälert, 
im Umrisse halb elliptisch erscheinend, auf der Obenseite im vor- 
deren Theile unregelmäfsig grubig eingedrückt, in der Mitte des 
Vorderrandes mit einem grolsen schwarzbraunen Zahn und zu jeder 
Seite dieses Zahnes mit einem grolsen, an der Spitze gerundeten 
zahnförmigen Vorsprunge, welcher in ein mit goldgelben, sehr 
dicht gestellten, feinen Haaren bürstenartig besetztes, die Oben- 
seite der Mandibeln an ihrer Basis deckendes Plättehen endet. 
Unterhalb des Mittenzahnes am Vorderrande des Kopfschildes ein 
ähnliches, an der Spitze gerundetes, mit goldgelben Bürstenhaaren 
besetztes Plättehen. Mandibeln kurz und dick, plump, schwarz- 
braun, mäfsig sichelförmig gebogen, mit stumpflicher Spitze. Die 
dreigliederigen Fühler kurz und dick, das erste Glied verhältnils- 
mäfsig lang, ceylindrisch, an der Spitze plötzlich erweitert; zweites 
Fühlerglied kaum halb so lang als das erste, weit dünner, cylin- 
drisch, überall gleich dick; drittes Glied ein ganz dünnes, kurzes 
aufgesetztes Spitzehen. In einiger Entfernung hinter den Fühlern 
ein kleiner schwarzer Augenfleck. Maxillen mit einem längeren 
viergliederigen und einem kürzeren zweigliederigen Taster; von 
den Gliedern des äufseren viergliederigen Tasters ist das erste 
oder unterste Glied verhältnifsmäfsig lang, dick, eylindrisch, das 
zweite Glied kürzer und etwas dünner, das dritte Glied noch 
"dünner und wieder etwas kürzer, das vierte Glied kurz, kegelig, 
stumpf.. Die beiden Glieder des inneren Maxillartasters kurz, 
diek und plump, unter einander von ziemlich gleicher Länge, das 
zweite Glied oben stumpf gerundet. Lippe kurz, vierseitig, nach 
oben hin etwas erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren 
erstes Glied eylindrisch, sebr plump und dick, das zweite weit 
dünner, kurz und zapfenförmig ist. Innerhalb der beiden Lippen- 


282 Th. Beling: Beitrag zur 


taster ein kleiner gerundeter, mit zwei goldgelben steifen, nach 
oben hin divergirenden Haaren besetzter Höcker. Prothorax lang, 
nach hinterwärts erweitert, fein und weitläuftig punktirt, am 
Vorder- und am Hinterrande mit schmalem, längsnadelrissigen 
Saume. Meso- und Metathorax zusammengenommen nicht länger 
als der Prothorax, hinten mit breiterem, scharf abgesetzten, sehr 
fein und stellenweise undeutlich längsnadelrissigen Saume, ähnlich 
aber etwas stärker wie der Prothorax punktirt. Beine kurz und 
dick, Hüften an der Vorderseite reichlich, die übrigen drei Glieder 
an der Hinter- oder Innenseite kammförmig mit schwärzlichbraunen 
langen, gleichbreiten, zum Theil etwas stumpflichen Borstenzähnen 
und dazwischen mit einzelnen langen gelblichen Haaren reihig 
besetzt, in eine lange, einfache, spitze, mälsig gebogene, schwarz- 
braune Kralle endend. Die ersten acht Hinterleibsglieder von den 
vorderen zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, 
mit gleichen Hinterrandsäumen wie die beiden letzten Thoraxglieder 
und an der Obenseite ähnlich wie diese, aber etwas kräftiger 
punktirt. Die Bauchseite dieser Hinterleibsglieder seicht und sehr 
sparsam unregelmäfsig punktirt. Afterglied fast ebenso lang als 
breit, etwa um die Hälfte länger als das achte Hinterleibsglied, 
an der Obenseite nach hinten hin abgeschrägt, an den fast geraden 
Seiten mit leistenförmig erhabenem Rande und an der Aulsenseite 
dieses Randes jederseits mit drei kleinen breitbasigen flachen, sehr 
stumpfen zahnartigen Höckern. Die Obenseite des polsterförmig 
gewölbten Aftergliedes mit vier tiefen schmalen, nach hinten hin 
convergirenden Längsfurchen, von denen die mittleren etwa in der 
Längenmitte des Gliedes zusammenflielsen, sehr seicht unregel- 
mälsig netzförmig gerunzelt. Die beiden schwanzförmigen Spitzen 
des Aftergliedes um das Fünffache kürzer als das Glied, mit zwei 
kurzen dicken schwarzbraunen, ziemlich gleich grofsen Zähnen, 
von denen der innere einwärts gebogen, der äulsere schief auf- 
wärts gerichtet ist. Aftergliedausschnitt fast doppelt so breit als 
lang, an der Basis gerundet, an den Seiten fast gerade und nach 
hinten hin wenig oder gar nicht verengt. Untenseite des Aftergliedes 
mit langen gelbbraunen, steil abstehenden Haaren. Afterröhre 
kurz cylindrisch, von einem längsgerieften, leistenförmigen Bogen 
umgeben. Die Mitte des Rückens der Thorax- und der ersten 
acht Hinterleibsglieder unbehaart. Prothorax zunächst hinter dem 
Vorderrande jederseits mit einer abgebrochenen Querreihe langer, 
steil abstehender, gelbbrauner Haare; zunächst des Hinterrandes an 
jeder Seite mit einem langen, dicken, steifen Haar und in Querreihe 


Metamorphose der Blateriden. 283 


damit, weiter nach dem Rücken des Gliedes hin, mit zwei nahe 
bei einander stehenden feinen, sonst gleichen Haaren. Meso- und 
Metathorax und die ersten acht Hinterleibsglieder zunächst des 
Vorderrandes der Rückenschiene an jeder Seite mit zwei bis drei 
kürzeren, dünneren Haaren, zunächst des Hinterrandes der Rücken- 
schiene mit einer abgebrochenen Querreihe längerer und etwas 
kräftigerer Haare, welche zu je zwei bis drei in kleinen Grübchen 
beisammen stehen. 

Die Larve unterscheidet sich von den ähnlichen Larven des 
Athous niger und Corymbites affinis im ausgewachsenen Zustande 
sogleich durch erheblichere Gröfse, merklich blassere Färbung und 
den im Verhältnifs zu seiner Länge sehr weiten Aftergliedausschnitt. 

Puppe: bis 18 Mill. lang, 4.5 Mill. breit, milchweils ins 
Gelbliche. Thorax und Obenseite des Mittelleibes stärker, der 
übrige Theil weniger glänzend, glatt. Thorax vierseitig, fast 
ebenso lang als breit, an den Seiten gerundet, in der Mitte ziemlich 
stark erweitert, am Vorderrande in der Nähe jeder Ecke eine 
mälsig lange, vorn über gekrümmte, an der Spitze gebräunte 
dornenartige Borste. Die Hinterecken des Halsschildes in einen 
stumpfen zapfenförmigen Zahn ausgezogen und an der Öbenseite 
dieses Zahnes eine steil abstehende braunspitzige Dornborste. In 
der Mitte des Halsschild- Hinterrandes zwei kurze gebräunte, steil 
aufwärts gerichtete Dornborsten, von denen je eine zu jeder Seite 
der Mittennaht des Halsschildes steht; vor diesen beiden Borsten 
ein kurzer breiter Längeneindruck. Aufserdem auf beiden Thorax- 
seiten mehrere unregelmäfsige grubige Eindrücke. Der neun- 
gliederige Hinterleib an der Basis etwas und vom vierten Gliede 
ab, wo er am breitesten ist, stark nach hinten hin verschmälert, 
am Einde gerade abgestutzt, mit je einem nach hinten gerichteten, 
an der Spitze gebräunten dickbasigen Dornenzahne zu jeder Seite. 
Flügelscheiden bis Ende des dritten, Fufsscheiden bis Ende des 
fünften Hinterleibsgliedes, Fühlerscheiden bis nahe zum Ende der 
Halsschildhintereckenzapfen reichend. 


18. Campylus rubens Pill. et M. 

Larve: bis 21 Mill. lang, 3 Mill. breit, gleich breit oder linear, 
biconvex, an der Untenseite platt, an der stark gewölbten Obenseite 
_ theils schwärzlichbraun, theils schwarzbraun oder bräunlichschwarz 
mit grünlichem Schimmer, stark glänzend; Kopf, Thorax und die 
letzten Leibesglieder in der Regel dunkeler, die mittleren Glieder 
heller. Kopf vierseitig, doppelt so breit als lang, von der Breite 


234 Th. Beling: Beitrag zur 


des Vorderrandes des Prothorax, sehr grob punktirt, mit zwei 
breiten, ziemlich tiefen, von scharfen erhabenen Rändern ein- 
gefalsten, vorn und hinten genäherten, in der Mitte weiter aus- 
einander tretenden Längenfurchen, mit einzelnen, steil abstehenden 
braunen Haaren besetzt. Stirn inmitten der schwarzen, glänzenden, 
an der Innenseite unterhalb der Mitte mit einem starken Zahn 
versehenen, etwas sichelförmig gebogenen Mandibeln mit einem 
kräftigen, spitzen Zahne. Fühler kurz, schwarzbraun, glänzend, 
dreigliederig; erstes Glied etwas länger als dick, stielrund, an der 
Spitze verdickt und hell gefärbt; zweites Glied halb so dick und 
etwas kürzer, an der gerundeten Spitze gleichfalls hell gefärbt; 
drittes Glied etwas kürzer als das zweite, sehr dünn, kegelig 
pfriemlich. Augenbeulen klein, hell, rundlich, wenig erhaben, zur 
Seite des Kopfes unterhalb der Fühler. Unterseite des Kopfes 
glatt, glänzend, an den Seiten schwarzbraun, in der castanien- 
braunen Mitte mit vier tiefen Längenfurchen, von denen die beiden 
äulseren sich in der Nähe des Hinterrandes in einem Bogen ver- 
einigen, während die beiden mittleren nicht bis ganz zu jener 
bogenförmigen Vereinigung reichen. Maxillen-Stämme kurz und 
dick mit kurzem viergliederigen äulseren und kaum halb so langem 
zweigliederigen inneren Taster. Das erste Glied des viergliederigen 
äufseren Maxillartasters eylindrisch, dick; das zweite Glied von 
ziemlich gleicher Länge und Dicke mit dem ersten; drittes Glied 
dünner und kaum halb so lang als das zweite; viertes Glied 
ungefähr von gleicher Länge mit dem dritten, aber dünner als 
dasselbe, kegelförmig. Von den beiden Gliedern des inneren 
Maxillartasters ist das erste Glied eiförmig, plump, das zweite 
Glied kürzer und nicht halb so dick, mit einem aufgesetzten ver- 
hältnifsmäfsig langen, steifen, braunen Haar. Die sämmtlichen 
Tasterglieder sind gleich den Fühlergliedern schwarzbraun, glänzend, 
die ersten drei Glieder des äufseren Maxillartasters an der Spitze 
aber hell. Lippe grofs, vierseitig, doppelt so breit als lang, nach 
oben hin erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren beiden 
Glieder unter sich von ziemlich gleicher Länge sind, während das 
erste merklich dicker als das zweite und an der Spitze hell gefärbt 
ist. Innerhalb der beiden Lippentaster zwei ganz kurze feine, 
nahe beisammenstehende, nach vorwärts gerichtete Haare. Unten- 
seite der Lippe mit zwei schräg abstehenden steifen braunen Haaren. 
Prothorax vierseitig, nach hinten hin stark erweitert, am Hinterende 
doppelt so breit als lang, fein und sehr weitläuftig punktirt, am 
Vorderrande wie am Hinterrande mit hellerem, längsnadelrissigen 


Metamorphose der Elateriden. 285 


Saume. Meso- und Metathorax unter sich von ziemlich gleicher 
Länge, erheblich kürzer als der Prothorax, auch gröber und dichter 
als dieser punktirt, mit sehr fein längsnadelrissigem, bald mit dem 
übrigen Theile der Rückenschiene gleichgefärbtem, bald hellerem 
Hinterrandsaume. Am Mesothorax ist die Larve in der Regel am 
breitesten und von da ab nach hinten hin nur wenig, nach vorn 
hin stärker verschmälert. Beine gelbbraun, die von einander 
entfernt stehenden Hüften sehr plump und dick, an der Vorder- 
und an der Hinterseite mit breiten, steifen, ungleich langen Borsten- 
zähnen in mehreren unregelmälsigen Längenreihen und an den 
Rändern kammförmig besetzt; die übrigen Beinglieder mit ähn- 
lichem Borstenzahnbesatze, in eine lange, mälsig gebogene braune 
Kralle endend. Die ersten acht Hinterleibsglieder von den vorderen 
zu den hinteren an Länge allmählig etwas zunehmend, mit breitem, 
sehr fein längsnadelrissigen, helleren Hintersaume, in der Nähe 
des Vordersaumes mit einer unregelmälsigen, etwas geschlängelten 
Querrinne und in jeder Ecke, welche diese Querrinne mit der in 
der Mitte der Rückenschiene vorhandenen Längenrinne macht, mit 
einer seichten Vertiefung in grobrunzeligem resp. punktirtem Felde. 
Jede Rückenschiene der ersten acht Hinterleibsglieder in dem 
vorderen, merklich breiteren Theile ziemlich dicht mit ungleich 
grolsen Punkten und groben Querrunzeln besetzt, in etwa dem 
letzten Drittheile auf einer in der Schienenmitte längeren, nach 
beiden Seiten hin sich ausspitzenden und deshalb ein sehr flaches, 
mit der Spitze nach vorn gerichtetes Dreieck bildenden Fläche 
‚glatt. Afterglied etwas länger aber merklich schmaler als das 
vorhergehende Glied, um etwa ein Viertheil breiter als lang, an 
den gerundeten Seiten leistenartig gerandet und an der Randung 
jederseits mit drei ziemlich grofsen stumpflichen Zähnen, von denen 
die hinteren grölser sind als der vorderste. Obenseite des After- 
gliedes längs gefurcht und zwar mit zwei tiefen Seitenfurchen, 
welche nach hinten hin etwas convergiren und mit einer nicht bis 
zum Vorderende des Gliedes reichenden Mittenfurche; zwischen 
- diesen Längenfurchen seicht aber breit quer gerieft. Afterglied- 
ausschnitt querelliptisch, merklich breiter als lang, hinten nahezu 
geschlossen. Die den Aftergliedausschnitt einrahmenden beiden 
Schwanzspitzen ganz kurz, breit, zweizähnig; von den ganz glatten, 
höckerlosen Zähnen der beiden Schwanzspitzen sind die äulseren 
zwei lang und spitz, hakenförmig nach vorn gekrümmt, dunkel 
rothbraun,' stets heller gefärbt als die stark runzelig verunebnete 
Obenseite des Aftergliedes. Die inneren beiden Schwanzspitzen- 


286 Th. Beling: Beitrag zur 


Zähne sind merklich dünner als die äulseren, nur etwa ein Viertheil 
so lang und mit den wenig nach oben gerichteten Spitzen bogig 
gegeneinander gekehrt. Die Bauchseite der ersten acht Hinter- 
leibsglieder schmutzig weils, mit je einer Bauchschiene und zwei 
Paar Seitenschienen, von welchen letzteren je ein Paar zwischen 
Bauch- und Rückenschienen steht. Die Seitenschienen bilden 
an jeder Leibesseite je einen langgedehnten breiten elliptischen 
schwärzlichen oder schmutzig gelbbraunen, im vorderen Theile 
helleren, glänzenden, callosen Hornfleck und neben diesem nach 
der Bauchschiene hin einen kurzen, ähnlich, aber in der Regel 
weit blasser gefärbten, kaum halb so langen, eiförmigen, zunächst 
des Hinterrandes des Gliedes stehenden, mit der Hintenspitze nach 
innen gerichteten Hornfleck. Bauchschiene ein vorn sehr breiter, 
hinten weit schmalerer, jenseits der Mitte an beiden Seiten aus- 
geschweifter, schmutzig bräunlichgelber Hornfleck. Seitenstigmen 
mälsig grols, lang oval, schwärzlich. Die gewöhnliche Behaarung 
des Kopfes, der Thorax- und der Hinterleibsglieder lang und 
braun. 
Die Larve wird, abgesehen von ihrem Aufenhalte in faulem 
Holze und in, resp. unter Baumpilzen, an ibrer schwarzen resp. 
schwarzbraunen Färbung und dem querovalen oder höchstens kreis- 
runden, niemals aber langovalen Aftergliedausschnitte erkannt. 
Puppe: bis 15 Mill. lang, 4 Mill. breit, milchweils. Halsschild 
vierseitig, stark gewölbt und stark glänzend, nach hinten hin etwas 
erweitert, fast doppelt so breit als lang mit zapfenförmig ver- 
längerten Hinterecken, auf jeder Halsschildecke eine an der Spitze. 
gebräunte, steil abstehende dornenförmige Borste oder ein so ge- 
färbter, an seinem Ende zuweilen zweispitziger und im oberen 
Theile aufserdem mit dem einen oder anderen kleinen Seiten- 
spitzchen besetzter Dornenzahn; am Hinterrande des Halsschildes 
neben der Längenmitte zwei nahe beisammienstehende kurze, spitze, 
nadelförmige Zähne. Der neungliederige, nach hinten hin kegelig 
verschmälerte Hinterleib an jeder Seite des ersten bis eiuschliefslich 
sechsten Gliedes mit einem starken, spitzen, nach hinten gerich- 
teten Hautzahne. Die demnach an jeder Seite des abgeplatteten, 
kegeligen Hinterleibes vorhandenen sechs spitzen Hautzähne dienen 
der Puppe zur Aufwärtsbewegung in dem faulen Holze, worin sie 
sich in den Käfer verwandelt. Letztes Hinterleibsglied an der 
Obenseite mit zwei nach hinterwärts gerichteten, weit von einander 
entfernten zahnförmigen Spitzen endend. Flügelscheiden bis nahe 
zum Ende des dritten, Fulsscheiden bis nahe zum Ende des vierten 


Metamorphose der Elateriden. 287 


Hinterleibsgliedes oder auch weiter reichend, Fühlerscheiden bis 
über die Kniee der Mittelbeine hinausragend. 

Die Larve lebt in faulen Stämmen und Stöcken von Laub- 
holzbäumen, insbesondere von Buchen, Schwarzerlen und Eschen, 
einigemale fand ich sie auch in und unter Pilzen (Daedalea 
gibbosa Fr.) an schattig stehenden Buchen-Stöcken. Die Ver- 
wandelung zur Puppe geschieht zu Ende April und Anfang Mai 


und aus dieser geht nach drei- bis vierwöchiger Ruhe der Käfer 
hervor. 


19. Campylus linearis L. 


Larve: bis 20 Mill. lang und bis 3 Mill. breit, linear, biconvex, 
oben und unten abgeplattet, an der Obenseite braungelb, stark 
glänzend; Kopf, Prothorax und Afterglied dunkeler gefärbt, gelb- 
braun bis castanienbraun, ersterer mit vereinzelten grolsen Punkten 
besetzt, vierseitig, fast doppelt so breit als lang, nach vorn hin 
etwas verschmälert, in der Mitte der Obenseite mit zwei ziemlich 
nahe beisammenstehenden seichten Längenfurchen und an jeder 
Seite mit einigen grolsen flachgrubigen Eindrücken. Fühler drei- 
gliederig und gleich den Maxillartastern castanienbraun, die ein- 
zelnen Glieder mit Ausschlufs des letzten an der Spitze hell, so 
dafs Fühler und Taster weils geringelt erscheinen. Erstes Fühler- 
glied walzig, ziemlich lang, an der Spitze etwas verdickt; zweites 
Glied etwas über halb so lang und etwa halb so dick wie das 
erste; drittes Glied ein langes kegeliges Spitzchen. Mandibeln 
kurz und ziemlich plump, schwach sichelförmig gebogen,. schwarz- 
„braun, unterhalb der Mitte der Innenseite mit einem schwarzbraunen 
Hakenzahne. Stirn goldgelb bebürstet, in der Mitte mit einem 
ziemlich breitbasigen Zahne. Untenseite des Kopfes mit den ge- 
wöhnlichen vier Längenfurchen der Elateriden-Larven. Maxillen 
ein langer balkenförmiger Stamm mit einem langen viergliederigen 
äulseren und einem in Vergleich damit schmächtigen, kaum halb 
so langen zweigliederigen inneren Taster. An dem viergliederigen 
- plumpen äufseren Maxillartaster das erste Glied lang und dick, 
stielrund; das zweite Glied wenig kürzer als das erste und fast 
ebenso dick; das dritte Glied wenig über halb so lang als das 
zweite und etwas dünner; das vierte Glied von gleicher Länge 
mit dem dritten, kegelig. Der zweigliederige innere Maxillartaster 
nur halb so lang und etwa ein Drittheil so dick wie der äulsere; 
das zweite Glied desselben merklich kürzer und etwas dünner als 
das erste, am Ende kegelig gespitzt. Lippe vierseitig, etwas breiter 


288 Th. Beling: Beitrag zur 


als lang, nach oben hin erweitert, gerade abgestutzt, mit zwei 
zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied kurz und dick, das 
zweite Glied eben so lang aber weit dünner, stielrund und an der 
Spitze kegelig ist. Prothorax so lang wie Meso- und Metathorax 
zusammengenommen, sehr weitläuftig und seicht fein punktirt, mit 
fein längsnadelrissigem Hintersaume. Die anderen beiden Thorax- 
glieder unter sich von ziemlich gleicher Länge, etwas dichter und 
gröber punktirt, mit fein längsnadelrissigem Vorder- und Hinter- 
saume. Beine bräunlichgelb, kurz; Hüften plump und diek, mit 
den Spitzen gegen einander geneigt, an der Aufsenseite und die 
übrigen drei Beinglieder an der Innenseite mit breiten, ungleich 
langen braunen Borstenzähnen, wozwischen einzelne längere Haare 
befindlich, mehrreihig besetzt, in eine mälsig gebogene einfache 
braune Kralle endend. Hinterleib neungliederig, die Glieder von 
den vorderen zu den hinteren an Länge allmählig etwas wachsend, 
die Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder im vorderen 
Theile ziemlich stark querrunzelig und stellenweise reihig punktirt, 
namentlich in der Mitte zwischen Seitenrand und Rückenhöhe; die 
Punktirung in der Rückenmitte merklich schwächer, so dals im 
hinteren Theile der Rückenschiene eines jeden der ersten acht 
Hinterleibsglieder ein ganz flach dreieckiges, mit der sehr stumpfen 
Spitze nach vorn gerichtetes Feld glatt und ziemlich punktfrei 
erscheint. Hintersäume der ersten acht Hinterleibsglieder breit, 
hell, glatt, stark glänzend, sehr fein längsnadelrissig. In der Nähe 
des Vorderrandes eines jeden jener Hinterleibsglieder eine öfter 
schwärzlich gefärbte, ganz schmale, kielförmig erhabene Linie, 
welche sich in der Nähe der Seitenränder in rechtem Winkel mit 
gerundeter Spitze umbiegt und fast bis zum Hinterrande der 
Rückenschiene läuft. Afterglied um etwa den vierten Theil breiter 
als lang, ungefähr von gleicher Länge mit dem vorhergehenden 
Hinterleibsgliede, an den Seiten gerundet und. jederseits mit 
erhabenem leistenförmigen, vierzähnigen Rande. Die Zähne dieser 
beiden Seitenränder braunroth, schmalbasig, ziemlich spitz, die 
beiden vorderen in der Regel etwas genähert stehend und kleiner 
als die beiden hinteren. Die von den beiden Seitenrändern ein- 
gerahmte Obenfläche des Aftergliedes mit kurzer, breiter, seichter, 
nicht bis zum Vorderrande reichender Mittenfurche und von der- 
selben aus strahlenförmig flachrunzelig. Ausschnitt am Ende des 
Aftergliedes klein, in der Regel etwas breiter als lang und deshalb 
quer elliptisch, von etwas geringerem Breitendurchmesser als die 
Basis einer jeden der denselben einrahmenden zweizähnigen Spitzen 


Metamorphose der Elaterıden. 289 


und etwa den achten bis neunten T'heil so breit als die Mittenbreite 
des Aftergliedes, hinten ganz oder fast ganz geschlossen. Eine jede 
der beiden, diesen Aftergliedausschnitt einrahmenden schwanzför- 
migen Spitzen mit zwei Zähnen, deren äulserer halb so lang als der 
übrige Theil des Aftergliedes, schlank, gemshornförmig nach vorn ge- 
krümmt und an der Spitze geschwärzt ist. Die inneren Zähne der 
beiden Schwanzspitzen kurz, glatt, kegelig gespitzt und an den zusam- 
menreichenden Spitzen gleichfalls bald mehr, bald weniger geschwärzt. 

Untenseite der Larve weils mit blals bräunlichgelben, stärker 
glänzenden hornigen Schilden resp. Hornflecken der ersten acht 
Hinterleibsglieder dergestalt, dafs an jedem Hinterleibsgliede ein 
grolser vierseitiger, nach hinten hin verschmälerter Hornfleck mit 
bogigen Seiten und je zwei nebeneinanderstehende Hornflecke, von 
denen der innere elliptisch, kurz und sehr schräg mit der Spitze 
nach innen gestellt, in der Nähe des Hinterrandes des Gliedes 
befindlich, der äufsere lang elliptisch, nach hinten hin gespitzt ist 
und die ganze Gliedlänge einnimmt. Seitenstigmen der Hinter- 
leibsglieder klein elliptisch, bräunlich, blals.. Die gewöhnliche 
Behaarung lang, fein, bräunlich, mälsig stark. 

An der grobrunzeligen Punktirung des vorderen Theiles der 
Rückenschienen, dem verhältnilsmälsig kleinen, ganz oder fast ganz 
geschlossenen, meist quer elliptischen Aftergliedausschnitte und den 
schlanken, ganz glatten, nicht bedornten oder mit Warzen besetzten, 
resp. nicht knorrig erweiterten beiden Zähnen der den Afterglied- 
ausschnitt einrahmenden Schwanzspitzen wird die Larve erkannt 
und von ähnlichen Larven anderer Elateriden, namentlich denjenigen 
des Athous subfuscus, haemorrhoidalis etc. unterschieden. 

Puppe: bis 13 Mill. lang, 3 Mill. breit, milchweils, Flügel- 
scheiden bis Ende des dritten, Fulsscheiden bis nahe zum Ende 
des fünften Hinterleibsgliedes reichend, im Uebrigen ganz wie die 
Puppe von Campylus denticollis beschaffen. 

Die Larve lebt gleich der des ebengenannten Käfers in faulen 
Stämmen und Stöcken von Laubholzbäumen, ist hier aber weit 
seltener und wurde von mir bislang nur in wenigen Exemplaren 
in Eschenstöcken und einigemale auch in Buchenstöcken gefunden. 
Verwandelungszeit zu Ende April und im Mai, sowie drei- bis 
vierwöchige Dauer der Puppenruhe wie bei C. denticollis. 


20. Athous subfuscus Muell. 
Larve: bis 18 Mill. lang, 2 Mill. breit, linear, biconvex, stark 
glänzend, gleichmäfsig bräunlichgelb, die Bauchseite mit der Oben- 
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 19 


290 Th. Beling: Beitrag zur 


seite fast gleich gefärbt, wenig heller. Kopf und Prothorax dunkeler, 
rothbraun oder rothgelb, ersterer platt gedrückt, an den Seiten ge- 
rundet, nach vorn hin etwas verschmälert, an der Basis oder dem 
Hinterende von gleicher Breite mit dem Prothorax. Stirn platt, 
grubig verunebnet, mit zwei seichten Längseindrücken. Stirnschild 
schmal und kurz, in der Mitte mit drei kleinen breitbasigen spitzen 
Zähnen, von denen die beiden äulseren meist mit der Spitze nach 
auswärts gerichtet stehen. Fühler kurz, kegelig, dreigliederig, das 
erste Glied kurz und dick, nach oben hin etwas verdünnt und 
daselbst weils, wasserhell; zweites Glied etwas länger, aber dünner 
als das erste Glied, gelbbraun, an der Spitze wenig verdickt und 
daselbst mit einem cylindrischen Nebengliede, das an seiner Spitze 
ein langes und zwei kurze steife gespreizte Haare trägt; drittes 
Fühlerglied kurz kegelförmig, paraboloidisch. Mandibeln mälsig 
gebogen, sichelförmig, aufsen schwarzbraun, innen braunroth, an 
der Basis heller, unterhalb der Mitte, etwa am Ende des ersten 
Drittbeils der Innenseite mit einem kleinen spitzen Zahne. Maxillen 
ein grolser Stamm mit einem viergliederigen äufseren und einem 
zweigliederigen kürzeren inneren Taster. Von den vier Gliedern 
des äufseren Maxillartasters ist das erste Glied das längste und 
dickste, das zweite Glied wenig kürzer und dünner, das dritte 
sehr kurz und nur etwa halb so dick als das vorhergehende, das 
vierte Glied etwas länger, walzenförmig und an seiner Spitze mit 
einigen sehr kleinen Zähnchen besetzt. Die beiden Glieder des 
inneren Maxillartasters sind unter sich von ziemlich gleicher Länge, 
es ist aber das zweite erheblich dünner als das erste und endet 
mit einem oder mit zwei langen goldgelben Haaren. Lippe vier- 
seitig, nach oben erweitert, mit zwei zweigliederigen Tastern, deren 
zweites Glied nur wenig kürzer aber bedeutend dünner als das 
erste Glied ist und ein stumpf pfriemenförmiges Spitzchen bildet. 
Alle Tasterglieder, mit Ausnahme der Endglieder, sind an der Spitze 
merklich heller gefärbt, weshalb die Taster geringelt erscheinen. 
Untenseite des Kopfes mit vier tiefen, ziemlich parallelen Längen- 
furchen, deren äulseren beiden sich hinterwärts in einem Bogen 
vereinigen. Stirnkante innerhalb der Mandibeln mit langen gold- 
gelben Haaren fransenförmig besetzt. An den Seitenrändern des 
plattgedrückten Kopfes oberhalb und unterhalb stehen einzelne 
lange, steife, braune Haare, auch ist die ganze Untenseite des 
Kopfes mit dergleichen Haaren besetzt. An jeder Kopfseite neben 
den Fühlern ein kleiner schwarzbrauner Augenfleck. Von den drei 
die Beine tragenden Thoraxgliedern ist das erste so lang wie die 


Metamorphose der Elateriden. 291 


beiden folgenden zusammengenommen, am Vorderrande um ein 
Drittheil bis ein Viertheil schmaler als am Hinterrande; die beiden 
folgenden Thoraxglieder sind von gleicher Länge und Breite. Unten- 
seite des Prothorax vor den Beinen mit je zwei eingedrückten, 
nach hinten hin convergirenden Linien, welche mit dem Vorder- 
rande des Prothorax ein fast gleichseitiges Dreieck bilden, dessen 
Spitze zwischen den Vorderbeinen liegt. Die Beine kurz, auf den 
dicken Hüften mit drei unter sich ziemlich gleich langen Gliedern, 
von denen das folgende immer erheblich dünner als das vorher- 
gehende ist und das letzte an seiner Spitze eine einfache, mälsig 
gebogene schwarzbraune Kralle trägt. Die Hüften an der Aufsen- 
seite und die übrigen drei Fulsglieder an der Innenseite mit einer 
nach oben hin etwas convergirenden und an der Hüfte unten sich 
bogenförmig vereinigenden Doppelreihe kurzer, ungleich langer, 
brauner, steifer Borstenhaare kammförmig besetzt. Die gleich den 
drei Thoraxgliedern an der Obenseite unregelmäfsig, weitläuftig 
und flach, stellenweise zusammenlaufend punktirten ersten acht 
der vorhandenen neun Hinterleibsglieder nehmen von den vorderen 
zu den hinteren allmählig an Länge dergestalt etwas zu, dals das 
vorletzte doppelt so lang als das erste ist und sind zu jeder Seite 
der zusammengedrückten Längenränder mit einzelnen (in der Regel 
4 bis 6) senkrecht abstehenden, theils längeren, theils kürzeren, 
in einer Querreihe unmittelbar vor dem Hiutersaume stehenden 
Haaren wimperig besetzt. Jedes der ersten acht Hinterleibsglieder 
gleich den Thoraxgliedern am Hinterende mit einem breiten, meist 
etwas dunkleren, sehr fein längsnadelrissigen, fast glatten, band- 
förmigen Saume. Seitenstigmen sehr klein, hellbraun, wenig ins 
Auge fallend. Oberhalb der Stigmen an jedem der ersten acht 
Hinterleibsglieder eine seichte, nach unten hin durch eine kiel- 
förmige, vor dem Vorderrande in sanftem Bogen aufwärtssteigende 
Linie begrenzte flache grubenförmige, unregelmälsig punktirte Ver- 
tiefang. Untenseite der ersten acht Hinterleibsglieder sehr seicht 
und unscheinbar weitläuftig punktirt. Afterglied oder neuntes 
Hinterleibsglied etwa um ein Viertheil länger als breit, an der 
Obenseite von vorn nach hinten abgeschrägt, an den gerundeten 
Seiten wulstig gerandet und an dem Seitenrande jederseits mit 
vier kurzen, stumpfen, schwarzbraunen, zahnartigen Höckern, von 
denen die vorderen die kleinsten sind und der erste mitunter ganz 
fehlt, in ziemlich gleichmälsiger Vertheilung besetzt. Die von den 
beiden Seitenrändern eingerahmte Obenseite des Aftergliedes polster- 
förmig gewölbt, in der Mitte mit kurzer flacher Längenfurche. 
10% 


292 Th. Beling: Beitrag zur 


Ausschnitt am Ende des Aftergliedes klein, an der Basis kreis- 
förmig gerundet, am Hinterende eckig, ganz oder fast ganz ge- 
schlossen, so breit als lang und etwa so breit wie der siebente 
bis achte Theil der Mittenbreite des Aftergliedes; die diesen Aus- 
schnitt umgebenden beiden schwanzförmigen Spitzen zweizähnig, 
der äulsere Zahn ziemlich lang und gespitzt, aufwärts gerichtet 
und einwärts gekrümmt, an der Innenseite etwa in der Mitte mit 
einem kleinen, öfter fehlenden oder sehr unscheinbaren Stachel- 
spitzchen; der innere Zahn meist kurz, dick und knorrig und beide 
inneren Zähne so nahe gegeneinander tretend, dals entweder gar 
kein oder nur ein ganz geringer Zwischenraum bleibt. 

Die Larve ist derjenigen des Athous haemorrhoidalis Fabr. 
sehr ähnlich, unterscheidet sich von derselben aber durch geringere 
Grölse im ausgewachsenen Zustande, dichtere und etwas stärkere 
Punktirung der Rückenschienen, so wie den kleineren, nicht ganz 
kreisrunden, am Hinterende ganz oder fast ganz geschlossenen, 
von knorrigen Zähnen eingerahmten Aftergliedausschnitt. 

Puppe: 10 Mill. lang, 2.5 Mill. am Thorax breit, milchweifs 
ins Gelbliche, glänzend, schlank, mit nach der Spitze hin kegelig 
verschmälertem neungliederigen Hinterleibe. Thorax wenig länger 
als breit, vierseitig, an den Seiten nur wenig bogig erweitert, fast 
gerade, hinten jederseits in eine ziemlich lange, am Ende mit einer 
steil abstehenden langen, bräunlichen, dornenförmigen Borste be- 
setzte stumpfliche Spitze ausgezogen, in der Mitte des Hinterrandes 
mit zwei ziemlich nahe nebeneinander stehenden, nach vorn hin 
gerichteten ähnlichen aber etwas schwächeren Borsten. Vorder- 
seite des Halsschildes in jedem Winkel mit einer ähnlichen steil 
abstehenden Borste.e Ende des Hinterleibes mit zwei seitwärts 
gespreizten, am Ende gebräunten, dornenförmigen Spitzen. Flügel- 
scheiden bis Anfang des vierten, Fufsscheiden bis fast zum Ende 
des fünften Hinterleibsgliedes reichend. 

Die Larven leben vorzugsweise im Walde unter der Laub- und 
Nadeldecke des Bodens, auch unter Moosen und kurzer Berasung 
an trockenen Stellen, in morschen Baumstöcken und unter der 
Rinde abgestorbener, resp. in Zersetzung begriffener Hölzer. Ihre 
Nahrung besteht theils aus Larven und Puppen anderer Insekten, 
welche von ihnen ausgesogen werden, theils und zwar, wenn es 
an solcher Kost, die immer bevorzugt zu werden scheint, mangelt, 
aus verschiedenerlei vegetabilischen Substanzen. Indem die Larven 
gern Waldsämereien als: Eicheln, Bucheln, Hainbuchen-, Ahorn-, 
Eschen-, Nadelholz- etc. Samen ausnagen, werden sie mitunter in 


Metamorphose der Elateriden. 293 


merkbarer Weise den Forsten schädlich, zumal diese Species bei 
uns eine der verbreitetesten und häufigsten ihrer Familie ist. 

Die Verpuppung geschieht zu Ende Juli und in der ersten 
Hälfte des Monats August. Die Puppenruhe dauert 3 bis 4 Wochen. 
Der Käfer überwintert an seiner Geburtsstätte, auf dem Rücken 
liegend, und erscheint mehrentheils in Menge im nächsten Frühjahr, 
wo man ihn besonders gern an Grashalmen sitzend findet. 


91. Athous haemorrhoidalıs Fabr. 


Larve: bis 24 Mill. lang, 2.6 Mill. breit, biconvex, linear, stark 
glänzend, bräunlichgelb. Kopf und Prothorax dunkeler, rothbraun 
oder rothgelb, platt gedrückt, ersterer vierseitig, fast doppelt 
so breit als lang, mit schwarzbraunem Augenfleck hinter jedem 
Fühler. Mandibeln schwarzbraun, verhältnilsmäflsig klein, breit und 
plump, mälsig gespitzt, an der Innenseite etwa in der Mitte mit 
bald kürzerem, bald längerem, meist breitem stumpflichen Haken- 
zahne. Fühler kurz, kegelförmig, dreigliederig, braun, weils ge- 
ringelt, indem die Enden des ersten und zweites Gliedes hell 
gefärbt sind. Erstes Fühlerglied ceylindrisch, zweites Glied um ein 
Viertheil kürzer und merklich dünner, drittes Glied kurz, ganz dünn, 
stielrund, an seiner Basis mit einem nicht ganz halb so langen 
parallel stehenden hellen, paraboloidisch conischen Spitzchen als 
Nebenglied. Maxillen mit langem viergliederigen äufseren und 
kurzem zweigliederigen inneren Taster. Sämmtliche Tasterglieder 
mit Ausnahme der Endglieder an der Spitze weils und deshalb 
die Taster gleich den Fühlern hell geringelt. Die beiden ersten 
Glieder des viergliederigen Maxillartasters stielrund, von ziemlich 
gleicher Länge und Dicke; drittes Glied nur etwa halb so lang 
als das zweite und merklich dünner; das vierte Glied dünn und 
gespitzt, von gleicher Länge mit dem dritten Gliede. Der innere 
Maxillartaster nur etwa ein Drittheil so lang als der äufsere, das 
erste Glied dick und plump, eiförmig gerundet, das zweite Glied 
kurz, dünn, pfriemförmig gespitzt. Lippe kurz und breit, vierseitig, 
nach oben hin erweitert und daselbst hell gerandet, mit zwei zwei- 
gliederigen kurzen braunen Tastern, deren erstes Glied stielrund, 
an der hellen Spitze etwas verdickt, das zweite Glied kürzer, weit 
dünner und am Ende stumpflich ist. Untenseite der Lippe mit 
zwei weit von einander entfernten, steil abstehenden langen braunen 
Haaren.  Prothorax so lang als Meso- und Metathorax zusammen- 
genommen, nach vorn hin etwas verschmälert, gelbbraun, glatt, 
glänzend, unregelmälsig und sehr seicht weitläuftig punktirt, mit 


294 Th. Beling: Beitrag zur 


ganz schmalem, kaum abgesetztem, sehr. seicht und weitläuftig 
längsnadelrissigem Vorder- und Hintersaume. Meso- und Meta- 
thorax unter sich von ziemlich gleicher Länge und wie die ersten 
acht Hinterleibsglieder heller als der Kopf und der Prothorax ge- 
färbt, ähnlich aber etwas stärker als der Prothorax punktirt, und 
mit gleichen längsnadelrissigen Hintersäumen. Beine kurz, kegelig, 
mit der bräunlichgelben Untenseite der Thoraxglieder, an denen 
sie sitzen, gleich gefärbt, mit theils längeren, theils kürzeren 
braunen, steifen, spitzen Borstenzähnen mehrreihig besetzt, in eine 
ziemlich stark gebogene, spitze, einfache, braune Kralle endend. 
Die Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder sehr seicht 
und ungleichmälsig weitläuftig punktirt und quer gerunzelt, mit 
breiten, nicht scharf abgesetzten, seicht und weitläuftig längsnadel- 
rissigen blanken Hintersäumen. In der Nähe des Vorderrandes 
jener Rückenschienen eine sehr feine erhabene bräunliche, zu beiden 
Seiten der Mitte etwas eingebuchtete, weiterhin an den Seiten- 
rändern der Rückenschienen unter gerundetem Winkel steil abwärts 
gebogene und nahe bis zu dem Hintersaume des Gliedes, resp. der 
Rückenschiene reichende Linie. Die gewöhnliche Behaarung der 
Thorax- und Hinterleibsglieder dünn, lang, gelblich, steil abstehend. 
Bauchseite der ersten acht Hinterleibsglieder gelblichweils mit je 
einem grofsen bräunlichgelben, an den Seiten ausgebaucht erweiterten, 
von der Mitte ab nach hinten hin stark verschmälerten Hornfleck. 
Zu jeder Seite dieses Fleckes an der Basis des Gliedes ein gleich- 
gefärbter ovaler, nach vorn hin verschmälerter, nicht ganz bis zur 
Mitte des Gliedes reichender Hornfleck und dann noch weiter nach 
aulsen hin ein gleichgefärbter, langer vierseitiger, die ganze Glied- 
länge einnehmender Hornfleck, so dafs also neben den beregten 
grofsen Bauchflecken jederseits zwei bräunlichgelbe Fleckenreihen 
auf hellem gelblichweifsen Grunde den Bauch entlang ziehen. 
Seitenstigmen der ersten acht Hinterleibsglieder klein oval, läng- 
lich, braun, wenig kleiner als die Seitenstigmen des Mesothorax. 
Afterglied etwas dunkeler als die übrigen Hinterleibsglieder, mit 
dem Prothorax gleich gefärbt, platt, grubig quer gerieft, mit flacher 
breiter Längenrinne in der Mitte, an den Seiten bogig gerandet 
und an der Randung jederseits mit vier stumpflichen, kurzen, 
braunen, resp. schwarzbraunen Zähnen besetzt, von denen die drei 
letzten von ziemlich gleicher Gröfse und merklich kräftiger als der 
vierte vordere Zahn sind. Der Ausschnitt am Ende des After- 
gliedes kreisrund, etwa so breit wie der fünfte Theil der Mitten- 
breite des Aftergliedes, an seinem Ende um etwa ein Viertheil 


Metamorphose der Elateriden. 295 


seines Mittendurchmessers geöffnet, von zwei schwarzbraunen, zwei- 
zähnigen Schwanzspitzen eingerahmt, deren innerer Zahn kurz, 
diek und spitz, der äulsere lang, aufwärts resp. vornüber gekrümmt 
und an der Innenseite oberhalb der Mitte mit einem kleinen höcker- 
förmigen Zähnchen besetzt ist. 

Die Larve unterscheidet sich von derjenigen des Athous sub- 
fuscus, abgesehen von den bei dieser angegebenen Unterscheidungs- 
merkmalen, noch durch die helle Bauchseite, auf welcher sich die 
dunkeler gefärbten Hornschilde deutlich abheben, während bei der 
Larve von A. subfuscus die ganze Bauchseite mehr gleichmälsig 
bräunlichgelb gefärbt ist, so dafs die Hornflecke wenig oder gar 
nicht ins Auge fallen. Die Larve lebt an gleichen Orten wie die- 
jenige von A. subfuscus, es gelang mir indessen bislang erst, eine 
einzige zur Verwandelung zu bringen, welche ich am 9. Juli in 
einem Fahrwege eines alten Buchenbestandes unter Streulaub fand 
und aus welcher bis zum 20. August ein Käfer hervorging. 


92. Athous vittatus Fabr., 


Die bis 13 Mill. lange und bis 2.5 Mill. breite Larve steht der 
Gröfse nach in der Mitte zwischen den Larven von A. haemorrhoi- 
dalis und A. subfuscus. In der Färbung, insbesondere auch der- 
jenigen der Bauchseite, auf welcher sich die dunkleren Hornflecke 
vom gelblichweilsen Grunde klar abheben, gleicht sie der erst- 
gedachten Larve und ebenso in der Beschaffenheit des Aftergliedes 
resp. des Ausschnittes dieses Gliedes, dagegen steht sie wegen 
ihrer weniger schlanken, mehr gedrungenen Gestalt, welche eine 
Folge der in Vergleich mit der Länge erheblicheren Leibesbreite 
ist, der Larve des A. subfuscus näher. Sie ist in der Regel etwas 
heller gefärbt, glänzender und stärker abgeplattet als die Larve 
von A. haemorrhoidalis, auf den Rückenschienen mehr punktirt, 
dagegen unscheinbarer gerunzelt, was sich besonders an den dem 
Endgliede vorhergehenden Leibesgliedern bemerkbar macht. Die 
Mandibeln sind mehrentheils kürzer und plumper, die Seitenrand- 
zähne an der Öbenfläche des Aftergliedes etwas schmaler und 
spitzer. Sonstige sichere Unterscheidungsmerkmale habe ich an 
den wenigen bislang in meine Hände gelangten Larven noch nicht 
aufzufinden vermocht. 

Die Larven führen gleiche Lebensweise mit denjenigen von 
A. haemorrhoidalis; ich fand sie vorzugsweise im Laubholzwalde 
unter der Streulaubdecke des Bodens in Erde, zumal neben Fahr- 
wegen im älteren Auswurfe von Wagengeleisen, einmal auch unter 


296 Th. Beling: Beitrag zur 


der Rinde eines in Zersetzung begriffenen Kiefernstockes. Aus 
einer am 6. August aufgefundenen Puppe war am 24. desselben 
Monats, aus einer am 29. August aus dem Walde mitgenommenen 
Puppe am 8. September der fertige Käfer hervorgegangen. Zwei 
am 25. Juli eines anderen Jahres von derselben Fundstätte zu 
Haus getragene Larven hatten sich am 2. August verpuppt und 
aus den Puppen gingen bereits am 17. August, also nach 15 bis 
16 Tagen die fertigen Käfer hervor. Am 23. Mai des folgenden 
Jahres wurden an der gedachten Fundstelle zwei Käfer in der 
Erde noch in Winterruhe gefunden. 


23. Athous longicollis Oliv. 


Larve: bis 15 Mill. lang, 2.2 Mill. breit, linear, in der Mitte 
ganz wenig erweitert oder verbreitert, an der Obenseite mälsig 
gewölbt, an der Untenseite ziemlich platt, intensiv braungelb ins 
Röthliche, stark glänzend, Kopf und Prothorax merklich, die beiden 
übrigen Thoraxglieder weniger dunkeler als die Hinterleibsglieder. 
Darminhalt mitunter dunkel durchscheinend. Kopf vierseitig, über 
doppelt so breit als lang, an den Seiten etwas gerundet, nach vorn 
hin wenig verschmälert, an der Obenseite gewölbt, glatt, jederseits 
mit einigen flachen grubenförmigen Vertiefungen. Stirnrand mit 
drei grofsen Zähnen, von denen der mittlere etwas kleiner und 
spitzer als die anderen beiden. Mandibeln lang, schlank und spitz, 
sichelförmig gebogen, an der Obenseite scharf gerandet, an der 
Innenseite, etwa am Ende des unteren Drittheils, mit einem kleinen 
höckerförmigen Zahne, schwarzbraun, an der Basis heller. Fühler 
kurz, dreigliederig, erstes Glied walzig, braun, an der abgewölbten 
Spitze heller, zweites Glied etwas kürzer und etwas dünner als 
das erste Glied, walzig, an der Spitze gleichfalls heller, drittes 
Glied stielrund, kegelig, mit einem dünnen Nebengliede. Maxillen 
ein langer breiter Stamm mit viergliederigem äufseren und zwei- 
gliederigem kürzeren inneren Taster. Die beiden ersten Glieder 
des viergliederigen äulseren Maxillartasters unter sich von ziemlich 
gleicher Länge und Stärke, das dritte Glied etwas dünner und nur 
etwa ein Drittheil so lang als das zweite; viertes Glied von gleicher 
Länge mit dem dritten, kegelig spitz. Von den beiden Gliedern 
des zweigliederigen Maxillartasters ist das unterste dick, rundlich, 
fast kugelig kegelförmig, das zweite Glied etwas kürzer, merklich 
dünner, stumpflig kegelig. Lippe vierseitig, mäfsig lang, nach oben 
hin erweitert und daselbst heller gefärbt, mit zwei zweigliederigen 
Tastern. Das erste Glied dieser zweigliederigen Taster walzig, 


Metamorphose der Elateriden. 297 


oben abgestutzt, das zweite Glied fast ebenso lang, aber weit dünner, 
nach oben hin gespitzt. Zunge mälsig gerundet, mit zwei steifen, 
nach vorn hin gespreizten Haaren. Untenseite des Kopfes mit den 
gewöhnlichen vier Längenfurchen, am Vorderende dunkeler gefärbt. 
Prothorax nach vorn hin stark verschmälert, glatt, kaum punktirt, 
mit fast glattem, sehr unscheinbar längsnadelrissigem Vordersaume 
und schmalerem, sonst gleichem Hintersaume. Meso- und Meta- 
thorax unter sich von ziemlich gleicher Länge, beide zusammen- 
genommen etwa so lang wie der Prothorax, mit ähnlichen Hinter- 
 säumen wie dieser, fast glatt, nur im vorderen Theile mit ganz 
unscheinbaren Querrunzeln, die am Metathorax etwas mehr in die 
Augen fallen als am Mesothorax. Die kurzen Beine mit der Unten- 
seite der Thoraxglieder gleich gefärbt, die dieken kräftigen, mit 
den Spitzen gegen einander geneigten Hüften an der Vorderseite 
und die übrigen drei Beinglieder an der Innenseite mit breiten 
braunen Dornenzähnchen dicht reihig resp. kammförmig und da- 
zwischen mit einzelnen längeren Haaren besetzt, in eine einfache 
dünne, verhältnifsmälsig lange, an der Spitze mälsig gebogene Kralle 
endend. Die ersten drei der neun Hinterleibsglieder kürzer als die 
folgenden unter sich ziemlich gleich langen fünf, sämmtlich bis auf 
den heller gefärbten, glatten, breiten Hintersaum auf der ganzen 
Obenseite dicht und fein gleichmälsig querrunzelig innerhalb des 
Feldes, welches auf jeder Rückenschiene von einer erhabenen, etwas 
geschlängelten Vorderlinie, die sich an den Seiten stumpfeckig resp. 
in gerundetem Winkel umbiegt und fast bis an den Hintersaum 
des Rückenschildes reicht, begrenzt wird. Afterglied so lang, aber 
etwas schmaler als das vorhergehende Leibesglied, an den Seiten 
gerundet, nach hinten hin etwas verschmälert, mit ganz unbedeu- 
tendem leistenartigen Seitenrande und zu jeder Seite dieses Randes 
mit vier kurzen, stumpfen, höckerförmigen Zähnen, die von den 
vorderen zu den späteren an Stärke zunehmen, so dafs der 
letzte der stärkste ist. ÖObenseite des Aftergliedes flach polster- 
förmig gewölbt, mit einer flachen, nach vorn und hinten hin 
abgekürzten Mittenrinne und von dieser aus nach beiden Seiten 
hin schräg runzelig. Aftergliedausschnitt verhältnilsmäfsig grols, 
kreisförmig gerundet, am Hinterende fast um die Hälfte sei- 
nes Mittendurchmessers geöffnet, die denselben einrahmenden 
beiden schwanzförmigen Spitzen zweizähnig, an ihrer Basis ver- 
schmälert und höchstens so breit als der Durchmesser des After- 
gliedausschnittes. Von den beiden Zähnen der Aftergliedschwanz- 
spitzen der äufsere kegelförmig mit stumpflicher Spitze, nach vorn 


298 Th. Beling: Beitrag zur 


über gekrümmt, höchstens ein Sechstheil so lang als das Afterglied, 
der innere Zahn ganz kurz, an seinem Ende knorrig oder höckerig. 
Behaarung des Aftergliedes gelbbraun, ziemlich reichlich, steil ab- 
stehend. Bauchseite der ersten acht Hinterleibsglieder milchweils 
mit gelbbräunlichen glänzenden Bauchschildern resp. Hornflecken, 
dergestalt, dals auf der Mitte jedes Gliedes ein grolser vierseitiger, 
nach hinten hin etwas verschmälerter Hornfleck mit gerundeten 
Seiten und an jeder Längenseite desselben zunächst ein unregel- 
mäfsig dreiseitiger, mit seiner Spitze schräg nach aulsen gerichteter, 
etwa den dritten Theil der Gliedlänge von dessen vorderem Rande 
ab einnehmender und dann weiter nach aufsen hin ein gleich 
gefärbter ovaler Hornfleck von der Länge des ganzen Gliedes 
befindlich ist. Untenseite des Aftergliedes mit einem halbkreis- 
förmigen, durch einen erhabenen leistenartigen Rand gebildeten 
Bogen, inmitten welches die ganz kurze dicke, von einer kreis- 
runden, leistenförmigen Erhabenheit umgebene Afterröhre sich 
befindet. 

Die Larve wird an ihrer intensiv dunkel gelbbraunen ins Röth- 
liche spielenden Obenseite, der hellen Untenseite, auf welcher die 
gelbbräunlichen Hornflecke sich sehr deutlich abheben, an dem am 
Hinterende etwa um die Hälfte des Mittendurchmessers geöffneten 
kreisrunden oder etwas elliptischen Ausschnitt des Aftergliedes, 
insbesondere aber an der dichten gleichmäfsigen Querrunzelung 
der Rückenschienen der ersten acht Hinterleibsglieder erkannt, 
beziehungsweise von den verwandten Larven mit Sicherheit unter- 
schieden. 

Nicht mehr als drei Larven dieser Species fand ich bislang 
und zwar ein Stück in Ackererde und zwei Stück in beraseten 
Ackerrainen. Aus einer der letzteren beiden, welche am 10. Mai 
mit nach Haus genommen und in einem Glase mit Erde von der 
Fundstelle unterhalten wurde, war am 18. Juni ein weiblicher Käfer 
hervorgegangen. Die Larve ist hiernach denjenigen Blateriden- 
Larven zuzurechnen, welche sich im Frühjahr resp. im Vorsommer 
verpuppen. 


24. Athous niger L. 


Larve: bis 18 Mill. lang, 3 Mill. breit, biconvex, platt, linear, 
gleich breit, intensiv rostgelb bis bräunlichgelb, stark glänzend, die 
Leibeseinschnitte der Obenseite erheblich heller als die Rücken- 
schilder. Kopf kurz, doppelt so breit als lang, gelbroth, am 
Vorderrande gleich den Mandibeln schwarzbraun, letztere an der 


Metamorphose der Elateriden. 299 


Basis kräftig, mit sichelförmig einwärts gebogener Spitze, an der 
Innenseise unterhalb der Mitte mit einem mälsig starken schwarz- 
braunen Zahne. Stirnkante inmitten der Mandibeln mit einer 
kurzen, breiten, an der Spitze oder am Ende dreizähnigen Er- 
weiterung. Obenseite des platten Kopfschildes mit verschiedenen, 
theils grölseren, theils kleineren grubenförmigen, flachen unregel- 
mälsigen Eindrücken; am Hinterende näher nach der Längenseite 
als nach der Mitte hin je eine lange, schmale, flache Grube; im 
Uebrigen die Obenseite des Kopfes mit einzelnen langen, bräun- 
lichen, steil abstehenden Haaren besetzt. Untenseite des Kopfes 
mit vier tiefen Längenfurchen, deren äulseren beiden sich in der 
Nähe des Hinterrandes bogig vereinigen, während die inneren beiden 
weniger tiefen und breiten, nach hinten hin convergirend sich all- 
mählig verflachen. Fühler dreigliederig, erstes Glied diek und 
plump, am oberen Ende nach aulsen hin keulig erweitert; zweites 
Glied etwas kürzer und kaum halb so dick als das erste Glied, 
oben gerundet; drittes Glied noch kürzer als das zweite und kaum 
ein Viertheil so dick, ein kegelförmiges oder walziges, an seinem 
Ende mit mehreren gespreizt stehenden kurzen, steifen Haaren 
besetztes Spitzchen. Maxillen ein kurzer breiter Stamm mit einem 
viergliederigen äufseren und einem fast gleich langen zweigliederigen 
inneren Taster. Erstes Glied des viergliederigen Maxillartasters 
sehr kurz; zweites Glied dick und länger als das dritte und vierte 
Glied zusammengenommen; drittes Glied kurz und nur etwa halb 
so dick wie das zweite; viertes Glied doppelt so lang als das 
dritte, aber erheblich dünner. Die beiden Glieder des zweiglie- 
derigen Maxillartasters unter sich von ziemlich gleicher Länge, 
aber das zweite dünner als das erste. Gaumen lang, nach oben 
hin gerundet. Lippe vierseitig, nach vorn hin erweitert, mit zwei 
zweigliederigen Tastern, deren erstes Glied lang und dick, das 
zweite Glied kürzer, nicht ganz halb so dick wie das erste und 
mucronat ist. Untenseite der Lippe mit zwei langen, steifen, ab- 
stehenden, bräunlichen Haaren. Zunge ein kurzer gerundeter 
Höcker mit zwei kurzen, steifen, nach vorwärts gerichteten Haaren. 
Prothorax lang, nach vorn hin etwas verschmälert, länger als Meso- 
und Metathorax, am Vorderrande mit breitem, am Hinterende mit 
schmalem sehr fein längsnadelrissigem Saume, an jeder Seite in 
der Nähe des Vorder- und resp. des Hintersaumes mit drei bis 
vier braunen, steifen, steil abstehenden Haaren in Querreihe. Beine 
kurz und dick; Hüften kegelig plump, unten weit von einander 
entfernt, nachoben hin genähert, an der Vorderseite mit zahlreichen, 


300 Th. Beling: Beitrag zur 


dicht reihig geordneten Stachelzähnen besetzt. Trochanteren von 
ziemlich gleicher Länge mit den Schenkeln; Schienen kürzer und 
dünner; Tarsenglied sehr kurz, alle drei Glieder an der Innenseite 
mit je zwei Reihen brauner Borstenzähne besetzt und das Tarsen- 
glied in eine lange, braune, spitze, wenig gebogene Kralle endend. 
Hinterleibsglieder so breit wie die unter sich gleich langen Meso- 
und Metathoraxglieder, von den vorderen zu den hinteren allmählig 
an Länge etwas zunehmend, gleich den ebengedachten beiden 
Thoraxgliedern am Hinterende mit einem breiten, sehr fein und 
weitläuftig längsnadelrissigen Saume. Prothorax an der Obenseite 
sehr fein und weitläuftig, die anderen beiden Thoraxglieder stärker 
und dichter, namentlich an den Seiten punktirt. Die ersten acht 
Hinterleibsglieder an der Obenseite grob und dicht querrunzelig 
punktirt, an den Seiten vor dem Hinterrandsaume mit einer ab- 
gebrochenen Querreihe theils längerer, theils kürzerer bräunlicher, 
steifer, steil abstehender Haare und in der Nähe des Vorderrandes 
an jeder Seite mit einem ähnlichen aber kürzeren Haar. Unten- 
seite des Prothorax glatt, mit zwei an den Vorderrandseiten resp. 
in den Vorderrandecken auslaufenden, vor den Hüften der Vorder- 
beine zu einem spitzen Winkel zusammentretenden tiefen, geraden 
Linien, welche mit dem Vorderrande ein fast gleichseitiges Dreieck 
bilden. Bauchseite der ersten acht Hinterleibsglieder weils, mit 
einer breiten gelben, vorn breiteren, nach hinten hin allmählig 
schmaler werdenden Längenstrieme in der Mitte und zu jeder Seite 
dieser Längenstrieme an jedem Gliede in der Nähe des Hinter- 
randes ein länglich runder, etwas schräg stehender, die Längenmitte 
des Gliedes nicht ganz erreichender gelber Hornfleck, weiter nach 
aufsen aber, nahe unterhalb der Stigmenreihe, ein die ganze Glied- 
länge einnehmender gelber Hornfleck, der vorn breit ist, nach 
hinten hin in der Regel schmaler wird. Im Uebrigen die Unten- 
seite der ersten acht Hinterleibsglieder sehr flach querrunzelig und 
weitläuftig fein punktirt, an jeder Gliedseite in der Nähe des 
Hinterrandes eine Querreihe ähnlicher aber weniger zahlreicher 
und minder dicht stehender Haare wie auf der Rückenschiene. 
Afterglied ein- und einhalb- bis zweimal so lang als das vorher- 
gehende Leibesglied, oben gelblichrostfarben, merklich dunkeler 
als die übrigen Hinterleibsglieder, so lang als breit, an den Seiten 
fast gerade, von vorn nach hinten abgeschrägt mit drei bald mehr, 
bald minder tiefen parallelen Längseindrücken, deren innerer in 
der Breitenmitte des Gliedes liegt, im Uebrigen sehr runzelig, 
zerstreut punktirt. Seiten des Aftergliedes leistenförmig gerandet, 


Metamorphose der Elateriden. 301 


jeder Seitenrand mit drei kurzen, breiten, oben gerundeten Zähnen. 
Aftergliedausschnitt um ein Viertheil bis die Hälfte breiter als lang, 
nach hinten hin ganz wenig und nur bis zum sechsten Theile des 
Mittendurchmessers verengert, schräg von hinten gesehen an der 
Basis stark gerundet erscheinend. Die beiden, den Afterglied- 
ausschnitt einrahmenden Schwanzspitzen um das Vierfache kürzer 
als das Afterglied, mit zwei gebräunten kurzen und ziemlich spitzen 
Zähnen, von denen der innere etwas einwärts gebogen, der äulsere, 
meist etwas stärkere, aufwärts gerichtet ist. Untenseite des After- 
gliedes mit zahlreichen langen, bräunlichen, auf oder an kleinen 
warzenförmigen Höckern stehenden, steil abwärts gerichteten 
Haaren. After in der Mitte der Untenseite des Gliedes, an der 
Basis oval umrandet, von einer leistenförmigen halbkreisförmigen 
Erhabenheit umgeben. Seitenstigmen der ersten acht Hinterleibs- 
glieder klein, oval, braun. 

Die Larve ähnelt sehr derjenigen des Corymbites affinis, unter- 
scheidet sich von dieser aber sicher, abgesehen von etwas anderer 
Beschaffenheit des Aftergliedes, durch die grobe Querrunzelung 
und Punktirung der Rückenschienen, so wie die dreizähnige Stirn- 
erweiterung. 

Die von Chapuis und Candeze im Catalogue des larves des 
coleopteres, Liege 1853, pag. 144— 146, dem Athous niger zu- 
geeignete Larve — nach dasiger Beschreibung oben glänzend 
schwarz, mit einigen rothbraun durchscheinenden Stellen, unten 
gelblich, sowohl in von Ichneumoniden ausgehöhlten Gängen, als 
unter der Rinde alter Bäume, in Pilzen etc. lebend — gehört nach 
Beschreibung und Fundstelle jedenfalls einem anderen Käfer aus 
der Familie der Elateriden an. Der Irrthum wird dadurch leicht 
erklärbar, dals es den genannten Autoren ihrer Angabe zufolge 
niemals gelang, die vielfach mitgenommenen Larven zur Verwan- 
delung zu bringen und dafs sie nur einmal beim Zerbrechen des 
von breiten Larvengängen durchsetzten Stückes eines Eichenastes 
die Larvenhülle und daneben einen erst halb, also unvollständig 
ausgebildeten todten Käfer fanden. Die von Chapuis und Cand£ze 
gegebene Beschreibung palst, so weit die mir aus eigener Anschauung 
bekannt gewordenen Larven in Betracht kommen, am besten und 
ziemlich genau auf die Larve des Campylus denticollis. 

Puppe: bis 13 Mill. lang und bis 3.5 Mill. breit, milchweils, 
nach: hinten hin kegelförmig verschmälert. Halsschild vierseitig, 
etwas breiter als lang, an den Seiten gerundet, in der Nähe des 
Hinderrandes an jeder Seite mit einem flachen, breiten Längen- 


302 Th. Beling: Beitrag zur 


eindrucke und vor jeder der beiden zapfenförmig nach hinten hin 
ausgezogenen Hinterecken mit einem nach hinten gerichteten, in 
eine lange, gemshornähnlich vorn übergebogene, im oberen Theile 
gebräunte Spitze endenden Dornenzahn. Am Hinterende des 
Halsschildes, zu jeder Seite der Längennaht, ein mit der Spitze 
nach vorn gerichteter und daselbst gebräunter, pfriemenförmiger 
Dornenzahn. In der Nähe der Vorderecken des Halsschildes je 
ein gröfserer, mit der langen, pfriemenförmigen, gebräunten Spitze 
nach hinten gerichteter Dornenzahn. Der neungliederige Hinterleib 
glatt, die ersten Glieder kurz, die folgenden allmählig etwas länger 
werdend. Afterglied mit zwei an den Spitzen gebräunten, auswärts 
gespreizten, dornenartigen Hautzähnen endend. Flügelscheiden bis 
Mitte des vierten, Fufsscheiden bis Ende des fünften Hinterleibs- 
gliedes reichend. 

Die Larve lebt in Aeckern und in beraseten Feldrainen resp. 
Feldwegen, seltener im Walde, in Erde, zuweilen auch in faulen 
Laubholzstöcken oder Aesten. Ich babe sie oft gefunden, auch 
daraus vielfältig den Käfer gezüchtet. Die Verpuppung geschieht 
im Mai oder zu Anfang des Juni und nach in der Regel drei- 
wöchiger oder einige Tage längerer Puppenruhe entsteht der fertige 
Käfer, welcher nach erfolgter Ausfärbung sogleich ans Tageslicht 
kommt. 


25. Limonius nigripes Gyll. 


Larve: bis 14.5 Mill. lang und bis 2.7 Mill. breit, linear, gleich 
breit flach biconvex, rostbräunlich gelb, an den Leibesenden etwas 
dunkeler, stark glänzend. Kopf gelblich rostbraun, vierseitig, nach 
vorn hin etwas verschmälert, mit den eingeschlagenen Mandibeln 
im Umrisse halb elliptisch, fast halbkreisförmig. Mandibeln klein, 
schwarzbraun, kurz, breit und dick, plump, an der Innenseite etwa 
in der Mitte oder auch etwas unterhalb derselben, mit einem kurzen 
stumpflichen Zahn; inmitten der Mandibeln am Stirnrande ein 
kleiner schwarzbrauner spitzer Zahn und zu beiden Seiten desselben 
je ein grolses, breites, an der Spitze goldgelb gebürstetes Horn- 
plättehen, welches .die Basis der Mandibel an der Obenseite deckt. 
Hierin, sowie in den kleinen runden schwarzen, hinter den Fühlern 
stehenden Augenpunkten, ähnelt der Kopf dieser Larve sehr dem- 
jenigen der Larve des Corymbites aeneus, welche letztere aulserdem 
ebenso gefärbt ist. Fühler kurz, dreigliederig; das erste Glied 
walzig, dick, an der Spitze etwas keulig erweitert; zweites Glied 
walzenförmig, etwas kürzer und weit dünner als das erste Glied; 


Metamorphose der Elateriden. 303 


drittes Glied dünn, eylindrisch, an seiner Basis mit einem kurzen 
und spitzen dünnen Nebengliede. Maxillen mit einem kurzen zwei- 
gliederigen inneren und einem etwas längeren viergliederigen 
äufseren Taster. Das erste Glied des viergliederigen Maxillar- 
tasters kurz, walzenförmig; das zweite Glied ebenso dick, aber 
fast doppelt so lang; drittes Glied kürzer und dünner als das 
zweite, von der Länge des ersten Gliedes; viertes Glied von gleicher 
Länge mit dem dritten Gliede, dünn, kegelförmig. Die beiden 
Glieder des inneren Maxillartasters unter sich von ziemlich gleicher 
Länge, aber das erste Glied erheblich dicker als das zweite und 
letzteres an seiner Spitze mit kurzen, feinen, goldgelben Haaren 
pinselförmig besetzt. Lippe vierseitig, breiter als lang, an ihrem 
Ende mit zwei zweigliederigen Tastern , deren unteres Glied dick, 
eylindrisch, nach oben hin etwas verdickt; das zweite Glied kegel- 
förmig und von gleicher Form und Länge wie das vierte Glied des 
äulseren Maxillartasters ist. Inmitten der beiden Lippentaster eine 
kleine, mit zwei langen, steifen, nach vorn hin gerichteten Haaren 
besetzte kegelige Erhöhung. Fühler und sämmtliche Taster gelb- 
braun, hell geringelt, indem die Spitzen der einzelnen Glieder, mit 
Ausschluls derjenigen der Endglieder weils und meist wasserhell 
sind. Prothorax gelblich rostbraun wie der Kopf gefärbt, über 
doppelt so breit als lang, weitläuftig und unregelmäfsig fein punktirt, 
mit scharf abgesetztem, sehr fein längsnadelrissigem Vorder- und 
Hintersaume. Meso- und Metathorax unter sich von ziemlich 
gleicher Länge, beide zusammengenommen etwas kürzer als der 
Prothorax, jeder mit schmalem, sehr fein längsnadelrissigem Hinter- 
saume, auf der Obenseite unregelmälsig aber etwas dichter als 
der Prothorax punktirt. Die ersten acht Hinterleibsglieder von 
den vorderen zu den späteren allmäblig an Länge etwas zunehmend, 
am Hinterende mit gleichen Säumen wie Meso- und Metathorax, 
im hinteren Theile der Rückenschienen stärker und dichter, stellen- 
weise zusammengeflossen runzelig punktirt, zunächst des Vorder- 
randes jederseits mit einer erhabenen, geschwungenen Linie, die 
sich nicht ganz bis zur Rückenmitte erstreckt und nach aulsen hin, 
in einen bogenförmigen Winkel gekrümmt, noch eine weite Strecke 
am Seitenrande schräg aufwärts gerichtet hinläuft. Afterglied fast 
so lang wie die beiden vorhergehenden Hinterleibsglieder zusammen- 
genommen, an der Obenseite nach hinten hin abgeschrägt, an den 
Seiten gerundet und dick gerandet, an dem nach hinten hin höher 
sich erhebenden leistenartigen Rande jederseits mit zwei ganz 
seichten höcker- oder knotenförmigen Erhabenheiten und am Ende 


304 Th. Beling: Beitrag zur Metamorphose der Elateriden. 


mit einem breiten, kurzen, ziemlich spitzen Zahne, der unmittelbar 
an der Basis der Schwanzspitze steht, so dals man letztere auch 
als zweizähnig ansehen könnte. Innerhalb der fast kreisförmigen 
Umrandung ist das Afterglied an der Obenseite platt, mit vier 
Längenfurchen, von denen die beiden äulseren breit und tief, die 
beiden inneren genähert, nach hinten und öfter auch nach vorn 
hin abgekürzt sind; im Uebrigen die Obenseite des Aftergliedes 
unregelmäfsig stark gerunzelt. Die beiden, den kleinen gerundeten, 
kreisförmigen, mitunter auch quer elliptischen Aftergliedausschnitt 
einrahmenden Schwanzspitzen schmal und sehr kurz, am Ende 
gespitzt oder auch wohl knorrig, und dergestalt zangenförmig gegen- 
einander gerichtet, dals der Aftergliedausschnitt am hinteren Ende 
fast geschlossen, höchstens bis zum sechsten Theile seines Mitten- 
durchmessers geöffnet ist. Der Durchmesser des Aftergliedaus- 
schnittes nur ein Sechstheil bis ein Fünftheil so grofs als der 
Breitendurchmesser des Aftergliedes. Untenseite des Aftergliedes 
sehr fein und dicht runzelig punktirt, mit nur wenigen ganz un- 
scheinbaren Wärzchen, aber ziemlich reichlich mit langen, steil 
abstehenden bräunlichen Haaren besetzt, mit einem leistenartig 
erhabenen, die kurze dicke Afterröhre halbkreisförmig umgebenden 
Bogen. Die Behaarung der übrigen Leibesglieder wie die der 
Untenseite des Aftergliedes und in der gewöhnlichen Weise vertheilt. 
Bauchseite der ersten acht Hinterleibsglieder sehr seicht runzelig 
punktirt, etwas heller als die Obenseite dergestalt gleichmälsig 
gefärbt, dafs sich die Bauchschilder nicht durch dunklere Färbung 
abheben. Beine von gleicher Färbung mit der Untenseite der 
Thoraxglieder, kegelig, viergliederig, mit kürzeren und längeren 
braunen Borstenzähnen theils ein- theils mehrreihig und dazwischen 
mit einzelnen langen Borstenhaaren besetzt, in eine wenig gebogene, 
einfache, braune Kralle endend. 

Die Larve ähnelt in Gestalt und Farbe derjenigen des Athous 
subfuscus, hat indessen, da sie im Verhältnils zur Länge breiter 
ist als jene, eine gedrungenere Form und ist in der Regel auch 
etwas heller gefärbt. — An den sehr seichtzähnigen oder fast zahn- 
losen Seitenrändern der Obenseite des Aftergliedes und an den, 
den kleinen Aftergliedausschnitt einrahmenden kurzen, einfachen, 
zangenförmig gegeneinander gerichteten Schwanzspitzen wird sie 
erkannt und von verwandten Larven anderer Arten leicht unter- 


schieden. 
(Fortsetzung folgt.) 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Fünf neue Zabrus 
beschrieben von 


Dr. L.von Heyden. 


1. Zabrus arragonensis Heyden. Niger, subaenescens, 
antennis palpis tarsis rufis. Thorace subquadrato, transverso, postice 
utringue impresso, basi lateribus punctatis, lateribus fere aequaliter 
perparum rotundatis, postice magis quam antice ampliatis, basi medio 
recta, deinde abrupte ad angulos aculissimos postice prorectos 
emarginata, angulis anticis obtusioribus quam in Zabro neglecto, 
cut proximus. Elytris brevibus (8 mill. long., in humeris 53 mill. lat.) 
ovalıbus, humeris acutissimis, profundius striatis, in strüs evidenter 
punctatis, interstitüis subconvezis. — Long. 12 mill. 

Zabro neglecto Schaum affınis sed valde diversus corpore 
minore, angulis posticis abrupte acutis, elytris brevibus, interstitiis 
elytrorum subconvexis. 

A Dom. Korb prope Albarracin Arragoniae Hispaniae 1882 
repertus. 2 Q@ meae collectionis. 

Diese Art gehört in Gruppe I nach Schaum und ist am 
nächsten mit neglectus Schaum verwandt, aber die Decken sind 
viel kürzer, tiefer gestreift, die Zwischenräume etwas gewölbt, die 
spitzen Hinterecken des kürzeren Haisschildes sind von der Basis 
aus, in der Höhe des 3. Streifens plötzlich nach hinten vorgezogen, 
während dies bei neglectus und Verwandten in einer allmähligen 
Curve stattfindet. 

Der Kopf ist glatt, die zwei Eindrücke hinter der Querlinie 
nur punktförmig, das kürzere Halsschild ist an den Seiten vorn 
etwas gerundeter, die Hinterecken vor dem Ende etwas in die 
Höhe gebogen und dann etwas abwärts gebeugt. Die Oberseite 
ist stärker gewölbt, in der Mitte spiegelglatt mit vertiefter Mittel- 
linie, die Basis ist deutlich stark punktirt, an den Seiten deutlicher 
flach abgesetzt, die erhabene Randlinie hinten stark, die Vorder- 
ecken stumpfer. Die Schultern treten wegen des breiter ab- 
gesetzten Randes noch schärfer hervor. Die Decken sind oben 
gewölbter, etwas tiefer gestreift und erscheinen dies noch mehr 

Deutsche Eutomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 20 


306 L. von Heyden: 


durch die deutlich gewölbten Zwischenräume; die Streifen sind 
stärker punktirt. 

Die 2 2 haben matte Decken, jedoch etwas Erzglanz, der dem 
curtus und neglectus fehlt. 

Auch Zabrus marginicollis Dej. steht dem arragon. nahe, doch 
ist bei jenem der Seitenrand des Halsschildes viel flacher aus- 
gebreitet, besonders vorn, Ecken und Schultern stumpfer, die 
Streifen sind feiner, die Zwischenräume flach. 

Zabrus Castroi Martinez aus Cuenca in Neu-ÖCastilien, nach 
der Beschreibung und Abbildung An. Madrid 1873 18—19 mill. lang, 
gehört ebenfalls in die Nähe des neglectus hat aber nicht so scharfe 
Halsschildecken, längere Flügeldecken, nach der Abbildung zu 
urtheilen. 

Zabrus notabilis Martinez aus Castroceniga bei Burgos aus 
derselben Gruppe ist noch gröfser, 21 mill., hat aber „angulos 
posticos porrectos, apiceque rotundatos“. 

Zabrus Theveneti Chevr. An. France 1874 von Castril in 
Andalusien ist 153 mill. lang, hat aber „angulis anticis declivibus, 
postieis fere rectangulis; elytris ovalibus, convexis, marginibus tenue 
reflexis, sulcatis serieque punctatis, singulo striis laevibus octo intus 
minute et regulariter punctatis“. 


2. Zabrus taygetanus Heyden. Nigro-piceus, convezus; 
antennis, palpis, labro, pedibus, thoracis lateribus, margine elytrorum 
deflero rufis. Capite toto laevigato. Thorace Iransverso, laeviga- 
tissimo antice posticeque emarginato, medio canaliculato, angulıs 
antıcıs parum productis, posticis rectis sed non acutis ad elytra 
productis, basi lateribus et in angulis posticis parumpunctato. Elytris 
latis, brevibus (7 mill. long., thorace 4.) fortiter convezis, mazima 
convezxilate post medium, postice abruptis, humeris acutis sed non 
dentiformibus, punctatostriatis, strüs sat profundis, interstitüis con- 
veris, siria extima serie punclorum magnorum medio longe interrupta. 
Prosterno fortiter marginato. — Long. 14 mill. 

Zabro valido Schaum valde affınis, sed magis convexus, inter- 
stitiis elytrorum convexis, striis profuudioribus, prosterno marginato 
diversus. 

In monte Taygeto Graeciae a Dom. Raymond repertus. 

Diese Art gleicht sehr dem Zabrus validus Schaum, ist aber 
durch die angegebenen Merkmale sicher verschieden. Die Oberseite 
ist bei dem vorliegenden g' glänzend, doch ohne Bronzeglanz. Die 
Grübchen zwischen den Augen sind tiefer. Die Hinterecken des 


fünf neue Zabrus. 307 


Halsschildes sind weniger verrundet, die Punktirung ist ebenso, 
nur stärker, die vertiefte Mittellinie schärfer, der Hinterrand mehr 
ausgeschnitten, daher die Ecken mehr vorstehend. Die Schultern 
sind ebenso gebildet. Die Flügeldecken sind kürzer, convexer, die 
Streifen tief, die Zwischenräume deutlich erhaben. Das Prosternum 
ist vollständig scharf umkantet, der Rand erhaben. Die Beine sind 
entschieden roth. Die Reihe der Augenpunkte am Deckenrand ist 
in der Mitte weit unterbrochen. Durch die aufsen nicht gerandeten 
Hinterecken unterscheidet sich die neue Art auf den ersten Blick 
von graecus und dessen Varietäten, abgesehen von dem spitzeren 
Schulterzahn und den bis hinter die Mitte breiten hochgewölbten 
Flügeldecken. 


3. Zabrus foveipennis Heyden. Totus niger, thorace 
transverso antice subangustato, angulis posticis obtusis, non acutis, 
elytris convezis, seriatim grosse foveolatis. — Long. 16 mill. 

Zabro seriatoporo Schaum ex Armenia affınis sed diversus 
corpore toto nigro, majore, thorace postice magis angustato, elytris 
postice declivibus. 

In monte Achu-Dagh Asiae minoris a Dom. Merkl repertus; 
SQ meae collectionis. 

Wegen der grubig punktirten ae an nur mit dem 
armenischen Zabdrus seriatoporus Schaum zu vergleichen. Bei 
diesem sind aber die Decken ganz mit grünlichem Bronzeglanz 
oder wenigstens an den Rändern überzogen; auch ist er kleiner 
(6 lin. nach Schaum, mein Ex. aus Trapezunt 13 mill.) und die 
Oberseite in einer Flucht gewölbt (bei foveipennis hinten steil ab- 
fallend), das Halsschild ist hinten weniger verengt, die Hinterecken 
schärfer, fast rechtwinkelig. 

Die neue Art ist tiefschwarz, wenig glänzend, ohne irgend 
welchen Metallschimmer. Der Kopf ist glatt, die Eindrücke zwischen 
den Augen sind tiefer und durch eine deutliche vertiefte Querlinie 
verbunden. Die Augen sind gröfser und runder. Das Halsschild 
ist vorn und hinten fast gleichmälsig verengt, doch vorn etwas 
mehr, an den Seiten in gleichmälsigen Bogen gerundet, daher die 
Hinterecken stumpf etwas abgerundet, die Vorderecken ragen etwas 
spitz vor, Vorder- und Hinterrand leicht ausgebuchtet; die Mittel- 
linie nur auf der Scheibe vertieft, die Oberseite schwach gewölbt, 
die Scheibe glatt, die Ränder nicht aufgebogen, am Vorderrande 
sehr fein einzeln punktirt, an dem Seiten- und Hinterrand stärker, 


hie und da etwas runzelig zusammenfliefsend, das Halsschild 
20* 


308 L. von Heyden: 


44 mill. lang, in der Mitte 7 mill. breit. Die Flügeldecken sind 
oben flach gewölbt, hinten steil abfallend; in den Schultern etwas 
breiter wie die Basis des Halsschildes, die Schultereeken nicht 
vorstehend, nicht so eckig wie bei seriatop., wie bei diesem mit 
7 Reihen grubenförmiger Punkte von ungleicher Grölse, eine achte 
schwächere verläuft nahe dem Seitenrande, die Randaugenpunkte 
wie bei seriatop. in der Mitte unterbrochen. Die Zwischenräume 
zeigen Spuren schwacher Querrunzelung. Die Unterseite ist glänzend 
glatt, die Seiten der Mittelbrust runzelig punktirt. 

Der Mann ist in den Schultern etwas eckiger, das Analsegment 
hat jederseits einen, das Q je zwei borstentragende Augenpunkte. 

Von Eduard Merkl auf dem Achu-Dagh in Klein - Asien 


gesammelt. 


4. Zabrus hellenicus Heyden. Nigro-piceus; antennis labro 
palpis pedibus piceo-rufis. Supra subdeplanatus; thorace transverso, 
antice posticeque aequaliter angustalo, antice parum emarginato, 
angulis parum acutis et prominulis, postice fere recto, angulıs 
obtusis sed non rotundatis, lateribus aequaliter rotundato, margine 
reflezo, postice fortiori, basi parcius punctato. Elytris angulis acute 
rectis, non prominulis, usque ad medium parallelis, subtiliter striatis, 
strüs usque ad medium leviter punctatis, deinde impunctatis, inter- 
stitiis planis. Segmentis abdominalibus medio lineis nonnullis trans- 
versim elevatis, sternis vermiculatim leviter rugulosis. — Long. 
114 mill. 

Zabro rotundicolli Menetr. affınis, sed ob angulos posticos tho- 
racis obtusos, non rotundatos, latera rotundata, humeros 
acutos inter sectiones IV. 2a. et b. Schaum collocandus. 

28 22 meae collectionis a Dom. Raymond in monte Taygeto 
Graeciae reperti et a Dom. vom Bruck dono dedicati. 

Diese neue Art steht dem Zabrus rotundicollis Menetr. aus 
dem Caucasus noch am nächsten, bildet aber wegen der Gestalt 
des Halsschildes und der Schultern ein Mittelglied zwischen den 
Sectionen a und b Schaum innerhalb der Section IV.2. Zabrus 
hellenicus ist kleiner als rotundicollis, oben flacher, glänzender, die 
Hinterecken des Halsschildes sind abgerundet, aber schärfer; dieses 
selbst ist hinten sehr schwach einzeln punktirt, die Schultern scharf, 
die Streifen viel weniger tief, die Zwischenräume ganz flach. 

Zabrus rufipalpis Schaum, den ich nur aus der Beschreibung 
kenne, steht dem hellenicus auch nahe, ist aber noch grölser wie 
rotundie., der Seitenrand soll aber sehr fein und kaum aufgebogen 


fünf neue Zabrus. 309 


sein. Die Decken fangen bei rufip. gleich hinter den Schultern 
an sich zu erweitern, während sie bei hellenicus parallel sind; 
rufip. hat ferner sehr tiefe glatte Streifen und gewölbte Zwischen- 
räume. 


5. Zabrus balcanicus Heyden. Sat converus, bası thoracis 
elytrorumque depresso, niger; pedibus, articulis 1—4 antennarum 
nigro-piceis, articulis 5— 11, palpis flavorufis; labro, tarsis piceo- 
rufis. Thorace transverso, antice fortiter emarginato, angulıs anticis 
parum productis, acute rotundatis, lateribus usque ad medium per- 
parum rotundato, deinde usque ad angulos rectissimos non 
prominulos linea recta procedente, margine laterali postice 
magis ampliato, basi rectissima ante medium; ante angulos 
posticos, lateribus et ante medium baseos leviler punctato punctis 
majoribus intermiztis. Elytris humeris rectis, apice ipso rotundato, 
lateribus a basi ad medium rectis, deinde ovatıs, sat fortiter striatis, 
strüs usque ad medium punctatis, interstitüs subplanis. Segmento 
ultimo pluries lineis transversis callosis. — Long. 123 mill. 

Zabro Trinii Fischer affınis, sed angulis postieis thoracis 
rectissimis ab omnibus Zabris diversus. 

gd' meae collectionis a Dom. Haberhauer in montibus Bal- 
canicis repertus. 

Gehört in die Gruppe V. Reihe 2.b.ß. und unterscheidet sich 
von allen durch die Gestalt des Halsschildes. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft II.] 


Neue südost-europäische und klein -asiatische Käfer 
beschrieben von 


L. v. Heyden und J. Weise. 


1. Pseudophonus hospes Sturm var. Retowskii Heyden. 
Corpore toto, pedibus, elytrorum marginibus testaceo-rufis, elytris 
smaragdinis, vel disco brunneis. — Non immaturus. 

Theodosia Crimaeae a Dom. Retowski detecta. 

Diese durch die Färbung sehr ausgezeichnete Varietät der in 
Farbe und Sculptur sehr veränderlichen Art fand Gymnasiallehrer 
O. Retowski einige Male unter typischen Stücken im Spätherbst 1882 
bei Theodosia in der Krim. Die Stammart hospes (mit schwarzen 
Beinen) ist meist ganz schwarz oder hat leichten grünen oder 
violetten Schimmer. Die var. Sturmi Dej. (rothe Beine) ist auf der 
Oberseite schwarz oder. dunkelbraun, das Halsschild höchstens 
dunkelroth, die Decken selten grünlich. 

Bei der var. Retowskii ist der ganze Körper, die Beine und 
der Rand der Flügeldecken gesättigt gelb-roth, die Flügeldecken 
schön smaragdgrün. 

Die Punktirung der Decken ist bei den hospes Z\ weitläufiger 
als bei den matten 2; die Punktirung verschwindet in der Mitte 
oft ganz. 

Bei Theodosia kommen alle Formen vor. 


2. Cantharis (Telephorus ol.) hellenica Heyden. Capite 
postice, maculis duabus ante antennas, scutello, elytris totis, abdomine, 
antennis articulis basalibus exceptis, cozis, trochanteribus posticis 
nigris; capite antice, antennarum articulis tribus primis basique 
articuli quarti, pedibus, ano, abdominis lateribus rufis; tarsıis 
brumneis. — Long. 7 mill. 

Cantharis orali Germ. affinis, sed diversa elytris totis nigris. 

Apud Veluchi Graeciae a Dom. Krüper detecta. 

Diese Art steht in naher Verwandtschaft mit oralis Germ., der 
umgeschlagene Rand der Decken ist aber nicht rothgelb, sondern 
wie die Decken schwarz; die schwarze Farbe des Scheitels reicht 
weniger nach vorn und ist vorn halbkreisförmig ausgerundet, die 


L.v. Heyden u. J. Weise: über neue südost- europäische Käfer. 311 


Stirn trägt zwei schwarze Flecken, die Decken sind weniger dicht 
behaart, die Grundfarbe scheint mehr durch und erscheinen sie 
deshalb dunkler. Die Fühler sind tiefer schwarz, das Halsschild 
ist vorn stark gerundet. Der Kopf ist gelbroth mit zwei schwarzen 
kleinen Längsmakeln in der Mitte auf der ideellen Verbindungs- 
linie der Augenvorderränder; der Hintertheil des Kopfes ist schwarz, 
diese schwarze Färbung ist in ihrer ganzen Vorderseite halbkreis- 
förmig ausgebuchtet, zieht sich innen bis zur Mitte der grofsen 
schwarzen Augen hin und umfalst diese hinten breit bis zu deren 
Aufsenrande. Der Kopf ist matt, die Behaarung auf den gelb- 
rotben Theilen gelblich, auf den schwarzen von dieser Farbe, doch 
überall vereinzelt. Die Fühler sind tiefschwarz, Glied 1 ganz gelb- 
roth, Glied 2 u. 3 an der Spitze braun, Glied 4 an der Basalhälfte 
und Glied 5 an der Basis gelbroth; Glied 3 doppelt so lang wie 
Glied 2 und kürzer wie bei oralis. Die Palpen sind rothgelb mit 
brauner Spitze. Das Halsschild ist so lang als breit, an den Seiten 
und dem Vorderrande gemeinsam in grolsem Bogen verrundet, die 
Vorderecken gar nicht angedeutet, Hinterrand in der Mitte schwach 
ausgebuchtet, alle Ränder aufgebogen, in der Mitte vor dem Hinter- 
rand mit kurzer, eingegrabener Linie, daneben beiderseits buckelig 
erhaben, bis zu den breit erhabenen Rändern seitlich verlaufend, 
an den Seiten nach vorn vertieft; die Oberseite ist spiegelglatt, 
nur an den Rändern mit feinen gelben Härchen versehen. Das 
Schildchen ist mattschwarz, fein gelblich behaart und sehr fein 
vereinzelt punktirt. Die schwarzen Decken sind so breit wie das 
Halsschild, stark punktirt und stark quergerunzelt, mit ziemlich 
starken gelben Haaren besetzt, die nur gering die Grundfarbe 
abschwächen. Die Beine sind rothgelb, die Schenkel an der Basis, 
die Coxen, Trochanter und Tarsen angedunkelt, die Bauchränder 
und das Analsegment rothgelb. 

Von Krüper bei Veluchi in Griechenland gesammelt. 

3. Rhagonycha consociata Heyden. Capite, palpis, 
antennis, femoribus, tarsorum articulis ultimis, corpore subtus ano 
ezcepto, scutello migris; thorace, ano obscure rufo-pallidis, elytris 
rufo-pallidis. — Long. 7 mill. 

Rhagonycha nigriceps Waltl affinis, sed thorace quadrato, 
articulo secundo antennarum minuto distincta. 

In monte Olympo asiatico a Dom. Merkl reperta. 

Diese Art steht nahe der nigriceps Waltl, ist aber von ihr und 

der asturischen cantabrica Heyd. verschieden durch fast quadratisches 


312 L. v. Heyden und J. Weise: über 


Halsschild; die Fühler sind dicker, die Glieder kürzer, besonders 
das 2te Glied auffallend klein. Der Kopf ist schwarz, matt, fein 
punktirt, fein gelb behaart, Oberlippe braun, Mandibeln heller, 
Palpen schwarz, Augen vorstehend. Die Fühler sind schwarz, 
kräftig und überragen die Hälfte des Körpers, Glied 2 etwas mehr 
wie ein Drittel der Länge des 3öten Gliedes, ein wenig birnförmig, 
1=4=5,6=3, 7 bis 10 etwas länger, das letzte schräg 
zugespitzt. 

Das Halsschild ist ein wenig breiter wie lang, nach vorn 
kaum verengt, alle Ecken abgestutzt, alle Ränder aufgebogen, 
Vorderrand gerundet, Hinterrand gerade, Seitenrand vor der Mitte 
etwas ausgeschweift, dahinter etwas erweitert und dann ganz wenig 
schräg verengt. Die Oberseite ist schmutzig rothgelb, äufserst fein 
und zerstreut punktirt, fein gelb behaart, die Mitte niedergedrückt, 
im letzten Drittel mit einer deutlicheren Mittellinie und daneben 
jederseits buckelig gewölbt, ein schwach erhöhter Kiel begrenzt 
nach aufsen die Depression der Mitte. Das Schildchen ist schwarz, 
matt, fein gelblich behaart. 

Die Flügeldecken sind breiter wie das Halsschild, 23 mal so 
lang wie breit, schmutzig dunkelgelb, gelblich behaart, runzelig 
punktirt, mit Spuren schwacher Längsrippen. Die Unterseite ist 
schwarz, das Analsegment und die zweite Hälfte des vorletzten 
rothgelb. 

Die Schenkel sind schwarz, die Schienen von der Farbe der 
Decken, die Tarsen schwarz, die zwei ersten Glieder rothbraun 
und nur an der Spitze schwarz. 

Von Hrn. Eduard Merkl auf dem Asiatischen Olymp gefunden. 


4. Cteniopus graecus Heyden. Corpore lento, rufo-flavo, 
elytris pallidioribus, oculis, palporum articulo ultimo, antennis, 
tarsis tibiis posticis apice nigris, ano obscuro. Thorace transverso 
non foveolato. Scutello triangulari, apice rotundato. Coxis anticis 
contiguis. — Long. 5—6 mill. 

E montibus Parnassus et Olympus Graeciae 2 2. (Krüper et 
vom Bruck.) 

Der Körper, Kopf, Halsschild und Beine, mit Ausnahme der 
Tarsen und Hinterschienen sind rothgelb, die Flügeldecken heller. 

Der Kopf ist stark und eng punktirt, vorn etwas glänzender, 
auf der Stirn durch die noch enger stehende Punktirung matter. 
Die Augen, Mandibeln und das letzte Palpenglied sind schwarz. 
Ebenso die Fühler mit Ausnahme der 3 Basalglieder, die dunkel- 


neue südost- europäische und klein-asiatische Käfer. 313 


rothbraun sind. Das Halsschild ist viel breiter als lang, vorn 
gerade abgeschnitten, die Vorderecken in starkem Bogen bis zur 
Mitte abgerundet, dann gerade bis zu den rechtwinkeligen, aber 
nieht scharfen Hinterecken. Hinterrand zweimal leicht gebuchtet. 
Die Oberseite ist sehr deutlich und sehr eng punktirt, schwach 
gelblich behaart, alle Seiten fein gerandet, oben gewölbt und nur 
mit je einem punktförmigen Eindruck beiderseits der Scheibe. Das 
Schildchen ist dreieckig, an der Spitze gerundet. 

Die Decken, wenig breiter als das Halsschild, sind matt, heller 
gefärbt wie Kopf und Halsschild, etwas weniger stark, aber ebenso 
dicht punktirt, doch durch anliegende feine gelbe Behaarung mehr 
verdeckt, mit äulserst schwachen Spuren von Längsstreifen. 

Unterseite von der Farbe des Halsschildes, Bauch noch mehr 
rothgelb, mit dunklerem Analsegment, das bei den beiden vor- 
liegenden 2 einfach zugerundet und in der Mitte beiderseits mit 
einer seichten Grube versehen ist. 

Die Beine sind von der Farbe der Flügeldecken, die Tarsen 
braunschwarz, die Hinterschienen angedunkelt. 

Diese Art gehört in die Nähe des pallidus Küst. aus Klein- 
asien und Persien, ist aber kleiner, ohne Spur der drei tiefen 
Basalgruben des Halsschildes, das Schildehen ist breiter und 
gerundeter. Die Decken sind noch weniger undeutlich gestreift. 
Ich besitze 2 Q vom Parnass (Krüper) und Olymp in Griechenland 
(vom Bruck, von Raymond gesammelt). 


8. Laena Merkli Weise: Elongata, subdepressa, ferruginea, 
subnitida, parum dense pilosa, capite sat dense punctato, oculis 
parvis vie prominulis, thorace subquadrato, basin versus fortiter 
angustato, crebre punctato, elytris elongatis, punctato-striatis, inter- 
stitüis sat fortiter striato-punctulatis, antennis gracilibus, femoribus 
crassis, crenulatis, apicem versus subemarginaltis, tibüs sat latis, 
anticis interne flezuosis; prosterno minus crebre transversim rugoso- 
punctato. — Long. 5— 5.3 mill. 

Die Art steht Laena Baudii sehr nahe, ist aber bei wenig 
grölserer Breite reichlich ein Drittel länger, mit noch kleineren 
Augen, bei welchen die wenigen Facetten undeutlich und nur seicht 
begrenzt sind. Sie bildet in dieser Hinsicht recht eigentlich den 
Uebergang zur deplanata, mit einfachen Augen. Laena ferruginea 
ist kleiner, ihre Augen sind doppelt so grols, gewölbt, stark 
facettirt,- Beine einfach, Schienen an der Spitze deutlich verengt. 
Laena Weisei kann wohl ihres gewölbten Halsschildes und der 


314 L.v. Heyden u. J. Weise: über neue südost- europäische etc. 


deutlich gezähnten Schenkel wegen nicht mit der vorliegenden 
vereinigt werden. 

Schlank, wenig gewölbt, gesättigt braun, glänzend, ziemlich 
weitläufig aufstehend behaart. Kopf grofs, gestreckt, ziemlich dicht, 
kräftig punktirt. Diese Punktirung ist stärker als bei ferruginea 
und Baudii, viel dichter als bei der ersteren, aber weitläufiger als 
bei der letzteren, die Punkte nicht wie bei dieser länglich, sondern 
rund. Augen sehr klein und wenig gewölbt, schwarz, tief an die 
Seiten des Kopfes hinabgerückt, kleiner als bei Baudii und nicht 
halb so grols als die von ferruginea. Fühler schlank, nach der 
Spitze kaum bemerkbar verdickt, Glied 3 bis 10 so lang als breit, 
das Endglied lang eiförmig. Halsschild länger als breit, die 
Vorderecken ganz verrundet, dicht hinter denselben am breitesten, 
von hier nach hinten allmählich und fast geradlinig, im letzten 
Drittel stärker verengt, ohne deutliche Hinterecken, der Rücken flach 
gedrückt, etwas dichter und wenig feiner als der Kopf punktirt. 
Flügeldecken sehr gestreckt, so breit als das Halsschild in seiner 
gröfsten Breite, die Seiten in der Mitte fast parallel, die Punkt- 
streifen mälsig tief und stark punktirt, ihre Zwischenräume etwa 
so breit als die Streifen und mit einer eben so dichten, jedoch 
feineren Punktreihe besetzt als diese. Beine auffällig stark, die 
vier vorderen Schenkel in der Mitte, die beiden hinteren mehr nach 
der Spitze zu keulenförmig verdickt, vor der Spitze plötzlich und 
stark verengt, so dals hier eine stumpfe Ecke entsteht, bis zu 
welchen der Vorderrand der seichten Rinne, in welche sich die 
Schienen einlegen, mit einigen kleinen, gerundeten Kerbzähnchen 
besetzt ist. Die Schienen sind deutlich gekrümmt, in den letzten 
zwei Dritteln merklich erweitert und fast gleichbreit, der Innenrand 
der Vorderschienen geschweift. Die Mitte der Vorderbrust, bei 
Baudii fast glatt, ist hier deutlich querrunzelig punktirt. 

Von Hrn. Merkl bei Konstantinopel auf einem Friedhofe unter 
tiefliegenden Steinen gesammelt. 


“ [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft 11.] 


Ueber die mit Galeruca Geoffr. verwandten Gattungen. 


Geoffroy gründete 1762 seine Gattung Galeruca, welche un- 
gefähr die heutigen Genera Galeruca und Galerucella umfalste !) 
auf littoralis Fabr. ?), aber im Laufe der Zeit bildete sich die 
Gewohnheit heraus, diesen Namen speciell auf die behaarten Arten 
nymphaeae, calmariensis L. ete. anzuwenden, während für die ober- 
seits kahlen, typischen Formen die Bezeichnung Adimonia Laich. 
eintrat. Crotch wies wohl zuerst auf diesen falschen Gebrauch 
des Geoffroy’schen Namens Galeruca hin, stellte Adimonia Laich. 
in Synonymie damit und führte für die mit Unrecht als Galeruca 
angesehene Gattung den Namen Galerucella ein (Proceed. Ac. Phil. 
1873). 

Von letzterer trennte Leconte (l.c. 1865. 219) die Arten mit 
einem langen Kopfe, flachen Augen, dicken gewölbten und breiten 
Schläfen und Wangen, bei denen der Vorderrand des Halsschildes 
die Augen nicht erreicht, als Trirkabda ab. Zu denselben gehört 
nur eine europäische Art, viburn: Payk. 

Joannis unterschied 1866 in der Monographie des Gallerucides 
(Abeille III. 1—168) nur die beiden obengenannten Gattungen 
Galeruca Geoffr. und Galerucella Crotch 3), und stellte zur ersten 
die breiten, glatten oder kaum behaarten, zur zweiten die schmalen, 
dicht behaarten Arten, von denen viburni Payk. in einer unbedeutend 
charakterisirten Untergattung Pyrrhalta auftritt. Sind bis hierher 
nur geringe Fortschritte in der Kenntnifs und sicheren Unter- 
scheidung der Gattungen dieser interessanten Gruppe zu verzeichnen, 
so beginnt mit der Ausgabe von Thomson’s Skand. Coleopt. VIII. 
1866 ein neuer Abschnitt; denn dadurch, dafs Thomson ein seither 
unbeachtetes Moment der Trennung, die Bildung der Vorderbrust, 
einführte, mufste sich der Umfang der Gattungen wesentlich ver- 
ändern. Bei Galeruca verblieben nur die Arten mit geschlossenen 
vorderen Gelenkgruben: tanaceti L., pomonae Schall., interrupta 


1) Auch Galeruca Fabr. hat diesen Umfang. 

2) Diese Art darf wohl kaum den Namen fusca Geoffr. führen, 
wie z.B. Gozis will, denn fusca ist nur das erste Wort der Diagnose, 
aber nicht Artname. 

3) Ich wähle hier stets die neuere, von Joannis, Thomson etc, 
nicht gebrauchte Nomenclatur. 


316 J. Weise: über die mit Galeruca verwandten Gattungen. 


Oliv. ete., während die Verwandten von sanguinea F. und capreae L. 
zu Galerucella traten und die mit kurzen Flügeldecken versehenen 
Arten marginata F. und brachyptera Küst. von Chapuis 1875 (Gen. 
Col. XI. 217) zu einer neuen Gattung Arima Chap. erhoben 
wurden, weil bei ihnen die bezeichneten Gruben offen sind. Es 
leuchtet ein, dafs nach der von Thomson benutzten Eintheilung, 
unter Galerucella sehr unähnliche Formen zusammentreten, und 
dals wir erst zu einer natürlichen Anordnung gelangen, wenn 
mindestens noch 2 neue Gattungen gebildet werden. Die erste, 
die ich Diorhabda nenne, gründet sich auf Galerucella elongata Brull. 
(carinata Fald.). Diese Art besitzt geschlossene vordere Hüft- 
pfannen und unterscheidet sich von den ähnlich gebildeten Galeruca- 
und Agelasa- Species, welche im Besitze von kräftigen, in oder 
über der Mitte gespaltenen Klauen und eines in zwei breite 
Lappen getheilten vorletzten Tarsengliedes sind, durch die sehr 
schlanken, in der Mitte nur unmerklich eingeschnittenen Klauen 
und das vorletzte Tarsenglied, das nur zwei schmale Lappen 
besitzt. 

Der Typ. der zweiten Gattung, Lochmaea m., ist Galerucella 
capraeae L. Ihre Hüftpfannen sind hinten nicht geschlossen, die 
Oberseite ist kahl oder nur unmerklich behaart und die Hinterleibs- 
bildung der Männchen von der bei Galerucella vorkommenden sehr 
abweichend. 

Bei dem Galerucella A nämlich ist der Hinterrand des vierten 
Bauchringes gerade und einfach, beim Lochmaea g‘ dagegen jeder- 
seits in einen Winkel nach hinten vorgezogen und daselbst auf- 
getrieben. 

Ich habe diese kurze und unvollständige Auseinandersetzung, 
nach der meine Sammlung längst geordnet ist, nur in Rücksicht 
auf die Zusammenstellung für den neuen Katalog gegeben, hoffe 
aber, in den Insekten Deutschlands die bedeutende Verschiedenheit 
der besprochenen Gattungen ausführlicher nachweisen zu können. 


J. Weise. 


. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI1I. 1883. Heft 1I.] 


Synonymische Bemerkungen über Cetoniden 
von 


Dr. G. Kraatza. 


1. Ich habe (Entom. Monatsbl. II. p. 31) die Ansicht aus- 
gesprochen, dals die Annahme gewils berechtigt sei: „dals Eudicella 
Morgani White nur eine Varietät von Gralli Westw. sei“, und bin 
bei dieser Ansicht von der Färbung der Fld. ausgegangen, welche 
bei Morgani bald beinahe einfarbig grün, bald deutlich gelbgestreift 
ist. Hr. van Lansberge schreibt mir nun: ich habe Serien von 
beiden Arten in allen Grölsen und bemerke, dafs bei Gralki das 
Horn auf der Stirn stets stärker gegabelt ist als bei der Morgani, 
indem die Zacken weiter auseinander stehen als bei Morgani. 

Ich finde in der That, dafs dies bei den 5 Paaren der Morgani 
meiner Sammlung der Fall ist und dafs auch körperlich stärker 
entwickelte Ex. als meine 2 Pärchen von Grallü ein schwächer ent- 
wiekeltes Horn, mit schwächer auseinander stehenden Zacken be- 
sitzen, als Grallii. Hiernach wäre also Eud. Morgani keine Varietät. 
Westwood hebt aber ausdrücklich die intensiv grüne Färbung hervor, 
welche namentlich das von ihm abgebildete Weibchen zeigt, doch 
werden die Punktstreifen nur selten so deutlich, wie sie Westwood 
abbildet. Die Form mit gestreiften Fld., welche Westwood nicht 
erwähnt, möchte ich var. siriata nennen; so deutlich wie bei 
frontalis werden die Streifen bei striata nie; auch wohl kaum bei 
Grallü. 

2. Nach Brn. van Lausberge wäre meine Gattung Platy- 
nocnemis — Astenorrhina 2; er sagt: „Vous remarquerez qu’on 
n’a jamais cite sinon des males d’Astenorrhina et que vous dites 
ne connaitre que des femelles de Platynocnemis. Du reste Lacordaire 
dans son genera tout en voulant designer le male d’Astenorrhina 
deerit tr&s celairement la femelle, qui est votre Platynocnemis.* 

Aus Lacordaire’s Ausdruck (Gen. des Col. III. p. 482): d’un 
vert metallique, avec des bandes jaunes, geht allerdings unzweifel- 
haft hervor, dafs er Weibchen vor sich gehabt, aber Männchen 
beschrieben hat, denn er sagt unter Astenorrhina: les quatre jambes 
posferienres inermes, was auf die d' allein zutrifft, 


318 G. Kraatz: Synonymische 


Westwood beschreibt aber (Transact. Ent. Soc. London 1854. 
p. 63. t. 6. f.4) das Weibchen von Astenorrhina und bildet es auch 
ab und auf diese Beschreibung und Abbildung trifft mein Weibchen 
nicht zu. Er hat das seinige von Capitain Parry erhalten und 
erwähnt weder, dafs der Seitenrand des Halsschildes noch die 
Beine röthlich sind; die Schultern und einen Subapical-Fleck der 
Fld. nennt er schwarz, während sie bei meinem Käfer grün sind; 
vor Allem aber bildet Westwood die hinteren Schienenpaare zwei- 
zähnig und einander ganz ähnlich ab, während sie bei Platynocnemis 
dreizähnig sind und die Lamelle an den hintersten von auffallender 
Bildung ist. Auch die beiden Gruben auf dem Halsschilde fehlen 
bei meinem Ex. 

Hätte Westwood dennoch Platynocnemis vor sich gehabt, so 
hätte er sich eine Reihe von Ungenauigkeiten zu Schulden kommen 
lassen, die man bei ihm nicht ohne Weiteres annehmen kann; 
möglich wäre es allerdings; in 2 Sendungen von Aschanti ist 
Astenorrhina mitgekommen, aber Platynocnemis nicht. Es wäre 
auch möglich, dals Westwood das Weibchen einer anderen Art 
als Turneri 2 beschrieben hätte. 

3. „Ihre Ececoptomia 6-sulcata ist positiv von granulata Burm., 
deren Typ. ich besitze, verschieden; beide waren in der Mniszech- 
schen Sammlung mit einander verwechselt, was nicht wunderbar 
ist, da sie enorm verwandt sind; nur mit Hülfe des Männchens, 
welches ich von ihnen erhielt, kann man beide unterscheiden.“ 

4. „Ihre Gattung Eccoptocnemis ist excellent; ich besitze eine 
zweite Art, relucens Bates, von Momboia“ (ist mir inzwischen auch 
zugegangen). 

5. Da gewils manche Entomologen glauben, die von mir 
aufgestellten Cetoniden - Gattungen seien künstliche, so erlaube ich 
mir die Ansicht des Hrn. van Lansberge über einige derselben hier 
mitzutheilen, welcher die grölste Oetoniden-Sammlung gegenwärtig 
besitzen dürfte, etwa die des Hrn. Thomson ausgenommen: 

„En voyant le nombre des genres de Heterorhinides crees par 
vous, je me suis dit: voila encore de l’exageration a la Mulsant 
et Thomson, mais en les etudiant je dois avouer que j’ai change 
d’avis. Comme vous le dites l’habitat est en premiere ligne une 
presomption en faveur de modifications generiques du type. J’admets 
done le genre Smaragdesthes quoique au fond il ne differe que 
bien peu des Heterorhinides typiques, mais je dois m&me aller plus 
loin que vous et separer les especes & elytres munies de cötes 
(alternata Klug, bicostata Schaum et gratiosa Ancey) qui ont un 


Bemerkungen über Cetoniden. 319 


tout autre facies, les tibias posterieurs unidentes et le chaperon 
carre.“ 

Ich bin ganz der von Hrn. van Lansberge geäulserten Ansicht, 
und habe nur deshalb die von ihm aufgeführten Arten noch nicht 
als eigene Gattung (Piychodesthes) aufgeführt, weil ich sie nicht 
aus eigener Anschauung kannte; ich habe seitdem gratiosa und 
bicostata erhalten und kann den von Hrn. van Lansberge an- 
gegebenen Merkmalen noch die Gestalt des Schildchens hinzufügen. 
Dasselbe ist gröfser, scharf zugespitzt, an den Seiten nicht ganz 
geradlinig, sondern ein wenig eingebuchtet, namentlich vor der 
Spitze. Geschlechtsunterschiede treten am Kopfe nicht deutlich 
hervor. 

6. „Melinesthes ist eine sehr gute Gattung, aber die nach 
Vorgang des Harold’schen Catalogs dazu gezogene flavipennis 
Westw. ist keine var. der algoensis, denn das Männchen hat ein 
ganz anders gestaltetes. Kopfhorn.“ 

7. Nach briefl. Mittheilung des Hrn. van Lansberge steckt 
von meiner Pachnoda nana in der Mniszech’schen Sammlung ein 
Ex. als Cetonia viridana (Parry) Blanch., Cat. du Musee p. 2. 
Da Blanchard den auffallend schmalen Käfer nur mit der tridentata 
vergleicht und seine Fülse roth nennt, genibus tarsisque nigris, 
so konnte ich meine schwarzbeinige Art auf denselben nicht 
beziehen. Da nach meiner Ansicht das Prioritätsrecht keinen 
Einflufs auf das Artrecht ausübt und eine Stammart nicht zur 
Varietät werden kann, weil sie früher beschrieben ist, so mülste 
meines Erachtens die viridana Parry mit ihren rothen Beinen 
als var. der nana aufgeführt werden. Es wäre widersinnig, den 
Lucanus cervus als var. des capreolus zu bezeichnen, wenn letzterer 
zufällig zuerst beschrieben wäre. Hr. van Lansberge schreibt mir 
indessen später: „ich glaube jetzt nicht, dafs Ihre pygmaea mit 
meiner viridana identisch ist; dieselbe wird in London falsch 
bestimmt sein.“ 

8. Nachdem ich bereits in dieser Zeitschrift 1830, p. 321, 
auseinandergesetzt, dals Lomaptera diaphonia mihi nicht wohl mit 
cinnamomea Thomson identisch sein könne, obwohl letzterer sich 
brieflich dafür ausgesprochen, hat nunmehr Hr. van Lansberge 
Original-Exemplare beider Arten mit einander verglichen und ist so 
liebenswürdig, mir unaufgefordert etwa Folgendes mitzutheilen: 
Beide Arten sind sehr ähnlich, der Thorax bei beiden ähnlich 
veränderlich gezeichnet, aber der Discoidalfleck steht bei der 
cinnamomea der Basis näher; die Beine der cinn. sind immer 


320. G.Kraatz: Synonymische Bemerkungen über Cetoniden. 


jaunes, die der diaphonia stets obscures; die Unterseite ist ähnlich 
punktirt und gestrichelt. Im Uebrigen ist cinn. grölser, schlanker, 
gewölbter, die Spitze der Fld. etwas anders gebildet, so dafs le facies 
fait reconnaitre facilement les deux esp. 

9. Micropoecila Bremeri Jans. aus Australien ist von mir 
(D. E.Z. 1880, p. 193) als das muthmafsliche Weibehen der cincta 
Gory angesprochen. Hr. van Lansberge schreibt mir, dafs er 
seit langer Zeit derselben Ansicht sei; die Weibchen der Schizorrhi- 
niden seien ja meist breiter und stärker punktirt als die Männchen, 
was noch immer nicht hinlänglich beachtet wird; so sei Dilochrosis 
Duboulayi Thoms. von den Salomons-Inseln nichts als das @ der 
Schiz. ebenina Buttler. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Bestimmungs-Tabelle der blauen oder metallischen 
Ceutorrhynchus - Arten 


von 


J. Weise. 


Wenn ich mir erlaube, hier die blauen Arten aus der Gattung 
Ceutorrhynchus herauszugreifen und eine Uebersicht derselben zu 
geben, so weit sie mir bekannt wurden, so handle ich nur eben so 
willkürlich wie meine Vorgänger, die bei der Eintheilung das 
grölste Gewicht auf die Schenkelbildung legten. Die Gattung, 
deren Kenntnifs noch eine sehr mangelhafte ist, lälst sich eben 
nicht, ohne der Verwandtschaft der Arten Gewalt anzuthun, in eine 
Gruppe mit gezähnten und in eine zweite mit ungezähnten Schenkeln 
zerlegen; eben so wenig bilden die Arten mit einfachen, gezähnten 
oder gespaltenen Klauen natürliche Abtheilungen. Ein künftiger 
Monograph der Gattung wird jedenfalls die Farbe und Zeichnung 
der Arten eben so stark zu berücksichtigen haben als die Schenkel- 
bildung. 

Der ganze Körper, oder wenigstens die Fid., blau, blaugrün 
oder erzfarbig. 

1. Stirn und Scheibe des Halssch. halb aufstehend behaart. 
Fld. mit aufgerichteten langen Borstenhärchen. Klauen 


gezähnt. 

a. Fühlerschaft schlank, nach der Spitze hin allmählich 
BERWIACHWVETALCKE me RR a iD. 
Fühlerschaft dicht vor der Spitze schnell und stark 
VERÜIERG, br. ee pe ee 

b. Rüssel auf der unteren Hälfte glatt . . . .  suleicollis. 


„ bis kurz vor die Spitze punktirt und behaart 
picitarsis, quadridens. 
c. Rüssel an der Basis mit 3 Kiellinien . . . . hirtulus. 


h BaR. Ro nee Ri el (nTe We rc! 

deslarsen"kräftie, schwarz . o ... m .m. nm Timidus. 
n schlank, die Sohle und das ganze Glied 3 

DOLL EI ERERN UNTEREN N, A EN e NOHESULUS: 


Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 21 


322 J. Weise: Bestimmungs - Tabelle 


2. Stirn und Halssch. fein anliegend behaart. Fld. mit kurzen, 
schwach aufgerichteten Borstenhärchen sparsam besetzt. 
Klauen gezähnt. 

a. Mittel- und Hinterbrust dicht weils beschuppt chalybaeus. 
= = = einzeln weils 5 gramipennis. 

3. Stirn und das kissenartig gewölbte Halssch., dessen Seiten- 
höcker undeutlich sind oder fehlen, halb aufstehend be- 
haart. Zwischenräume der Fld. zweireihig mit anliegenden 
Schuppenhärchen besetzt. Klauen gezähnt. Schulterblätter 
dottergelb beschuppt. 

a. Fld. deutlich blau. Beine schwarz oder nur Tarsen- 


glied 3 gelbbraun . . ee ae „ Gnenieri. 
Fld. leicht bläulich Angelaufens Sohienen und Tarsen 
roihgelbisienr la Se Zube) Sa 3 ntna, „.&biglis, 


4. Stiro, Halssch. und Fld. fein beschuppt, uch, behaart, 
Klauen einfach. 
a. Halssch. kissenartig gewölbt, ohne Seitenhöcker intersetosus. 


2 auf dem Rücken mehr oder weniger flach, 


mit deutlichen Seitenhöckern. . 2.2. nn Eger: 
b. Körper sehr dicht beschuppt. Tarsen, oder wenigstens 
deren Sohlen, rothgelb . .. . .. .... aeneicollis. 
. Körper sehr sparsam beschuppt. Tarsen schwarz, 
Filzsohlen grau. . 2... obscurecyaneus. 


5. Stirn, Halssch. und Fld. fein aoltegend behaart. 

a. Klauen einfach. Zwischenräume der Fld.einreihig behaart b. 
»  gezähnt. cs „ » mehrzeibieiee- €. 

b. Halssch. mälsig dicht ARLERN Fld. lebhaft blau oder 
Srüun ı.K 200,000 

Halssch. ke Ra Bunker Fld. chwarz mit blauem 
Schimmer . . . ..... contractus. 
ec. Der ganze Körper lan Rah na male stark punktirt d. 
oder grün. Halssch. [grob punrktirtt . . . 2... e 
d. Körper schlank. Rüssel ungekielt . . . . . Pandellei. 
„u ekaurz: „ stark gekielt . . . .. . ignitus. 

e. Aeufsere Zwischenräume der Fld. vor der Spitze kaum 
bemerkbar, tubereulint . 2. 2 Re 
Dieselben sind deutlich und kräftig hab eroalint EN 
f. Furchen der Fld. mälsis.tief .. . . . . ... pervicaz. 
n » » sehr tief und scharf . . . _ barbareae. 
g.. Schenkel schwach gezähnt; „0. .., = je. ine .  .laelus. 


5 ungezähnt: ©. „a nn. 1 sechlonpalkanıus: 


der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus- Arten. 323 


Besprechung der einzelnen Arten: 

l. Ceutorrh. suleicollis Payk. (Faun. Sueec. III. 217. 34), 
cyanipennis Germ., Thoms., Redtb., Seidl. ete. Eine der gröfseren 
blauen Arten, 2.3—3.3 mill. lang, schwarz, die Fld. schwarzblau, 
schwärzlich blaugrün oder dunkel metallgrün, der Rüssel mit drei 
scharfen und hohen Kiellinien, die bis über die Hälfte oder bis 
drei Viertel seiner Länge nach vorn reichen, dazwischen kräftig 
punktirt, die Spitze glatt, der Fühlerschaft nach der Spitze hin nur 
wenig und ganz allmählich verdickt, sehr schlank, wie die Geilsel, 
deren zweites Glied reichlich doppelt, oft fast dreifach so lang als 
das dritte ist. Die Stirn dicht punktirt, mit einzelnen abstehenden, 
nach oben gerichteten Haaren. Halssch. ziemlich dicht und stark 
punktirt, die Punkte durch deutliche schmale Zwischenräume ge- 
trennt, die Scheibe mit halb aufstehenden, nach vorn gerichteten 
_ feinen Borstenhärchen besetzt, die Mittelrinne und die Seiten 
sparsam weilsgrau beschuppt. Fld. tief und scharf gefurcht, in 
den Furchen undeutlich punktirt, ihre Zwischenräume reichlich 
doppelt so breit als die Furchen, eben, mit einer meist regel- 
mälsigen Reihe halb aufgerichteter brauner Borstenhärchen, von 
denen jedes in einem von hinten eingestochenem Punkte steht. 
Der übrige Theil der Zwischenräume ist entweder fast glatt, oder 
sehr fein quer gerunzelt, vor der Spitze befinden sich ungefähr 
zehn Höckerchen. Unterseite grob punktirt, jeder Punkt mit 
einem schmalen, dreieckigen weilsen Schüppchen. An den Beinen 
ist das dritte Tarsenglied hell, braun bis rothgelb, die Schenkel 
haben einen schmalen und kurzen, scharfen Zahn, der oft, aber 
nicht immer, an den 4 Hinterbeinen gröfser als an den Vorder- 
beinen ist. 

Die Geschlechtsauszeichnung ist im Allgemeinen wie bei den 
übrigen Arten dieser Gattung. Während nämlich der Bauch des 2 
ziemlich gleichmälsig gewölbt, etwas aufgetrieben ist, zeigt sich 
beim kleineren g' auf der Mitte der Bauchsegmente ein deutlicher 
Niederdruck, welcher vor dem Hinterrande des 5. Segmentes um 
- so tiefer, grubenförmig, erscheint, da er jederseits von einem, oft 
mit Schuppen oder Börstchen besetzten Längshöcker begrenzt wird. 
(Diese Auszeichnung schreiben Suffrian, Stett. Zeit. 1847. p. 88, 
und Bach, Fauna Il. p. 349 u. 350, mit Unrecht dem Weibchen zu.) 
Aufserdem hat das g' der meisten Arten einen kurzen Rüssel und 
am Innenrande der Spitze der 4 Hinterschienen einen grolsen, 
gekrümmten Hornhaken. — Der Penis besteht aus zwei flach 
aufeinander liegenden durchscheinenden Häutchen, welche jederseits 


2 


324 J. Weise: Bestimmungs- Tabelle 


von einer braunen, schmalen Hornleiste begrenzt werden. Vorn 
verbreitern sich diese Hornleisten etwas und vereinigen sich zu 
einer Spitze. Letztere ist bei swlcicollis stark gekrümmt, schmal, 
gleichbreit und ein Drittheil so lang als der ganze Penis. 

In ganz Europa auf Cruciferen, z. B. Sisymbrium Sophia, be- 
sonders aber in Gebirgswaldungen auf Lunaria rediviva häufig. 

Aeufserst nahe verwandt, in der Körperbildung und Behaarung 
ganz übereinstimmend, aber durch den Rüssel, welcher bis zur 
Spitze gekielt, punktirt und behaart ist, sowie durch dicht be- 
schuppte Schulterblätter und ganz röthlich gelbe Tarsen zu unter- 
scheiden sind: a) ptcitarsis Gyll. (Curc. IV. 1. 546), tarsalis Boh. 
(Cure. VII. II. 167) aus Mittel- und Süd-Europa und b) guadridens 
Panz. (Faun. 56. 13), borraginis Gyll. (Ins. Suec. Ill. 227), der in 
ganz Europa häufig ist. Bei beiden haben die Fld. einen grünen 
Schimmer, bei der letztgenannten Art ist die Oberseite zwischen 
der Behaarung noch mäfsig dicht grau beschuppt. Der Rüssel 
des @ ist sehr schlank. 

2. Ceutorrh. hirtulus Germ., Ins. spec. nov. 236. Etwa 
1.8 mill. lang, daher kaum halb so grols als der vorige, schwarz, 
die Fld. blauschwarz. Rüssel punktirt mit 3 Kiellinien, die vordere 
Hälfte glatt; Fühler wenig schlank, der Schaft an der Spitze 
merklich verdickt, Glied 2 der Geilsel wenig länger als Glied 3. 
Halssch. dicht punktirt, die Punkte durch sehr schmale Kanten, 
aber nirgends durch merkliche Flächen getrennt. Fld. tief, aber 
nicht scharf gefurcht, in den Furchen ziemlich deutlich punktirt, 
jeder Punkt mit einem anliegenden, weifsen Härchen besetzt, die 
Zwischenräume breiter als die Furchen, sehr schwach gewölbt, mit 
je einer regelmälsigen Reihe aufstehender brauner Borstenhaare, 
deren jedes in einem von hinten eingestochenen Punkte steht, 
welcher durch eine deutliche Bogenlinie mit den Rändern des 
Zwischenraumes verbunden ist. Da der Vorderrand der Bogen- 
linien. deutlich erhaben ist, erscheinen die Zwischenräume in ein- 
zelne Abschnitte getheilt, ähnlich den Gliedern einer Schuppenkette. 
Unterseite grob punktirt, in jedem Punkte ein weilsliches, ziemlich 
breit dreieckiges Schüppchen. Beine kräftig, schwarz, Schenkel 
ungezähnt, aber am Unterrande mit einem kleinen Haarbüschel, 
hierauf bis zur Spitze mehr oder weniger deutlich ausgeschnitten. 

Das g' hat nur einen unmerklichen Eindruck auf dem letzten 
Segmente und ist schwer vom 2 zu unterscheiden. — Penis breit, 
mit abgerundeter Spitze. 

In ganz Europa. 


der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus- Arten. 325 


Sehr ähnlich ist der in Mittel-Europa häufige Ceutorrh. setosus 
_Bob., Cure. VII. 2. 139, mit rein schwarzen Fld., deren stärker 
gewölbte Zwischenräume mit je einer regelmälsigen Reihe auf- 
stehender, weilser Borstenhärchen besetzt sind. 

3. Ceutorrh. timidus n.sp. Ovatus, converus, niger, supra 
setulosus subtus parce albido-squamosus, rostro tenui, parum arcuato, 
basi punctulato, antennarum scapo apice abrupte dilatato, prothorace 
sat crebre punctato, canaliculato, constricto, bituberculato, elytris 
obscure cyaneis vel virıdı- aeneis, fortiter suberenato -striatis, inter- 
stitiis convezis, uniseriatim setulosis, apice asperis, pedibus crassis, 
nigris, femoribus subdentatis. — Long. 2.5 mill. 

Diese und die folgende Art sehen chalybaeus sehr ähnlich, sind 
aber durch die auferichtete borstige Behaarung des Kopfes und 
Halssch. und die sparsam beschuppte Mittel- und Hinterbrust sofort 
zu unterscheiden; von swlcicollis und Airtulus trennt sie der nicht 
gekielte Rüssel. 

Etwas länglicher, in den Fld. paralleler als chalybaeus, schwarz, 
die Fld. dunkelblau, seltener erzfarbig-grün. Rüssel schlank, wenig 
gebogen, an der Basis sparsam punktirt, sonst fast glatt. Fühler- 
schaft kurz vor der Spitze schnell erweitert, Glied 2 der Geifsel 
so lang, aber viel dünner als Glied I, und mehr als doppelt so lang, 
als Glied 3. Kopf dicht punktirt und wie der Rüssel, so weit er 
punktirt ist, mit etwas abstehenden, nach oben gerichteten Borsten- 
härchen besetzt. Halssch. hinter dem aufgebogenen Vorderrande 
mäfsig tief eingeschnürt, die Seitenhöcker deutlich, aber nicht grofs, 
Mittelrinne wenig tief, Scheibe ziemlich dicht und stark punktirt, 
die halb aufstehenden Härchen nach vorn gerichtet. Fld. tief 
gestreift, in den Streifen kräftig punktirt, die Punkte greifen die 
gewölbten Zwischenräume an. Letztere sind etwas breiter als die 
Streifen, mit einer regelmälsigen Reihe aufstehender, nach hinten 
gerichteter Borstenhärchen besetzt, von denen jedes in einem von 
hinten eingestochenen Punkte steht. Die Skulptur der Zwischenräume 
ist sonst wie bei hörtulus, nur viel kräftiger. Unterseite stark punktirt 
und überall sparsam mit weilsgrauen, schmalen Schüppchen versehen. 
Beine kräftig, schwarz, Schenkel mit einem stumpfen, schwachen 
Zähnchen vor dem Ausschnitte an der Spitze. Tarsenglieder breit. 

Das Z mit grofser, tiefer Grube auf dem letzten Segmente, 
die Spitze aller Schienen innen in einen kurzen dreieckigen Zahn 
ausgezogen. 

In Dalmatien bei Castel nuovo und Priworje, auf Veglia, in 
Croatien (Reitter), Caucasus (Leder). 


326 J. Weise: Bestimmungs- Tabelle 


4. Centorrh. obesulus n.sp. Ovatus, convezus, niger, supra 
setulosus et parce squamulosus, subtus parce albido sguamosus, rostro 
tenui, arcuato, basi dense punctato, antennis tenuibus, scapo apice 
abrupte dilatato, prothorace sat crebre punctato, canalıculato, 
constricto, bituberculato, canalicula media albido-squamosa; elytris 
nigro-.coeruleis, fortiter punctato-striatis, interstitüs converis, uni- 
seriatim setulosis, apice asperis, pedibus nigris, femoribus muticıs, 
tarsis gracilibus subtus (articulo tertio omnino) rufescentibus. — 
Long. 2 mill. 

Merklich kleiner als der vorige und von ihm hauptsächlich in 
folgenden Stücken abweichend: der Rüssel ist stärker gebogen und 
an der Basis dichter punktirt; das Halssch. ist an den Seiten 
und in der tiefen Mittelfurche weils beschuppt, die Fld. sind heller 
blau, glänzender, nicht schwach gekerbt-, sondern einfach punktirt- 
gestreift; die Beine sind im ganzen schlanker, die Schenkel ohne 
merklichen Ausschnitt oder Zahn vor der Spitze, die Tarsenglieder 1 
und 2 schmal, gestreckt, das dritte Glied ganz und die Unterseite 
der übrigen gewöhnlich röthlich. 

In Andalusien zahlreich von Dr. Kraatz gesammelt. 

5. Ceutorrh. chalybaeus Germ., Ins. spec. nov. 237. Long. 
1.8— 2.8 mill. Kurz und gewölbt, schwarz, Fld. grün- oder schwarz- 
blau, Kopf und Halssch. sparsam und fein anliegend behaart, die 
gewölbten Zwischenräume der Fld. mit einer Reihe sehr kurzer, 
wenig aufstehender Borstenhärchen, von denen jedes hinter einem 
stampfen Höcker eingefügt ist, der kaum oder undeutlicher als bei 
den vorigen Arten mit den Seiten durch eine am Vorderrande 
erhabene Bogenlinie verbunden ist. Auf der Unterseite ist die 
Vorderbrust und der Bauch sparsam, die Mittel- und Hinterbrust 
sehr dicht weifslich beschuppt. Die Beine sind kräftig, schwarz, 
mit einfachen Schenkeln. 

Das Z' ist an einer leichten Vertiefung auf dem letzten Bauch- 
ringe und an den Schienen zu erkennen, deren Innenrand an der 
Spitze in einen scharfen, dreieckigen Zahn verlängert ist. 

Mittel- Europa. 

Dieser Art soll Centorrh. viridipennis Bris., Abeille V. 447, aus 
Aix in der Provence ähnlich sein. 

6. Ceutorrh. granipennis n. sp. Ovatus, subconvezus, 
niger, elytris saturate viridi-coeruleis, rostro tenui, arcuato, basi 
punctato, antennarum scapo apice abrupte dilatato, prothorace sat 
crebre punctato, pilis decumbentibus cinereis parce adsperso, elytris 
parum convezis, fortiter punctato-striatis, interstilis sat angustis, 


der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus- Arten. 327 


crebre uniseriatim setulosis, antice subtihter granulatis, postice 
muricatis; femoribus muticis. — Long. 2.8 mill. 

Von den vorigen Arten durch die geringere Wölbung des 
Körpers und die engen Körnerreihen auf den Zwischenräumen der 
Fld. nicht schwer zu trennen. 

Schwarz, die Fld. fast so lebhaft wie bei chalybaeus grünlich- 
blau, selten rein blau gefärbt. Rüssel schlank, an der Basis 
punktirt und wie die Stirn fein anliegend behaart. Fühler wie 
bei fimidus. Halssch. hinter dem mäfsig aufgebogenen Vorder- 
rande nur schwach eingeschnürt, mit sehr kleinen Seitenhöckern, 
mäfsig dieht punktirt, fein anliegend behaart. Fld. wenig gewölbt, 
mit tiefen und breiten Furchen, in denselben dicht, deutlich 
punktirt, die Zwischenräume sind kielförmig gewölbt, schmal, 
höchstens so breit als die Streifen, dicht (doppelt so dicht, als bei 
den vorigen Arten) mit kleinen schwarzen, kreisförmigen Höckern 
einreihig besetzt, von denen jeder in der Mitte ein kurzes, wenig 
aufgerichtetes Borstenhärchen trägt. 

Griechenland (Krüper). 

7. Ceutorrh. Grenieri Bris., Ann. Fr. 1860. p. 336. Diese 
und die beiden folgenden Arten bilden eine, durch das kissenartig 
-gewölbte Halssch., an welchem die beiden schief gestellten Runzel- 
leisten (Seitenhöcker) fehlen, sehr ausgezeichnete kleine Gruppe. 
Der Körper der vorliegenden Art ist sehr kurz, breit-gerundet, 
schwarz, die Fld. schwarzblau, welche Färbung jedoch durch die 
zahlreichen weilsen Schuppenhärchen in blaugrau abgetönt wird. 
Der Rüssel ist in der oberen Hälfte punktirt mit schwachen Spuren 
von einigen Kiellinien und wie der Kopf und das Halssch. halb 
abstehend behaart. Der Fühlerschaft ist nach der Spitze allmählich 
nur schwach verdickt. Halssch. kurz, breiter als lang, hinter dem 
aufstehenden Vorderrande merklich eingeschnürt, hierauf nach hinten 
gerundet-erweitert, die Scheibe quer gewölbt, ziemlich dicht und 
tief punktirt. Fid. wenig tief punktirt-gestreift, die Zwischenräume 
breit, schwach gewölbt, jeder einzelne mit 2 Reihen anliegender 
weilser Schuppenhärchen, von denen jedes hinter einem kleinen 
Querhöckerchen eingefügt ist. Unterseite kräftig punktirt, in jedem 
Punkte ein graues Schüppchen, die Schulterblätter dieht dottergelb 
beschuppt. Schenkel mit einem deutlichen, aus Schuppen gebildeten 
Zahne und leichtem Ausschnitte vor der Spitze. Drittes Tarsenglied 
röthlieh. Das Z' mit seichter Grube auf dem letzten Bauchringe 
und einem dreieckigen Zäbnchen an der Spitze der Schienen. 

Süd-Frankreich. Pyrenäen. Andalusien (Kraatz). 


325 J. Weise: Bestimmungs- Tabelle 


Gewöhnlich ist der dritte und sechste Zwischenraum der Fld. 
auf der hinteren Hälfte einreihig behaart. 

8. Ceutorrh. tibialis Boh., Curc. VIII. 11.162. Long. 2.8 mill. 
Der vorigen Art sehr ähnlich, aber Schienen und Tarsen rothgelb, 
die Fld. schwarz, mit kaum merklichem blauen Schimmer, ihre 
2 Reihen Schuppenhärchen auf den Zwischenräumen zuweilen noch 
durch eine hier und da hervortretende dritte Reihe gestört. Die 
Seitenhöcker des Halssch. öfter durch einige Körnchen angedeutet. 

Süd-Deutschland, Frankreich, Spanien. 

9. Ceutorrh. intersetosus Bris. Long. 2—2.5 mill. Länglich, 
schwarzblau, die Fld. etwas lebhafter blau, Rüssel, Fühler, Schienen 
und Tarsen pechbraun. Rüssel in der oberen Hälfte dick, punktirt, 
und mit 3 deutlichen Längskielen, in der unteren Hälfte ver- 
schmälert, fast glatt. Fühlerschaft nach der Spitze allmählich 
schwach erweitert. Halssch. vollständig kissenartig gewölbt, fast 
doppelt so breit als lang, nur hinter dem schwach aufstehenden 
Vorderrande leicht eingeschnürt, ohne Mittelrinne und Seitenhöcker, 
pockennarbig punktirt. Fld. mit schmalen, seichten, undeutlich 
punktirten Streifen und breiten, fast ebenen Zwischenräumen, die 
mit je einer Reihe weifslicher haarförmiger, paralleler Schüppchen 
weitläufig besetzt sind. Aehnliche Schüppcehen hat auch der Kopf 
und das Halssch. Die Unterseite ist mit etwas breiteren weilsen 
Schuppen versehen, die auf den Seitenstücken der Mittel- und 
Hinterbrust dichter beisammenstehen. Beine schwach, Schenkel 
ungezähnt, Schienen vor der Spitze zusammengedrückt und fast 
zahnförmig erweitert, die zusammengedrückte Stelle mit längeren 
Borsten besetzt; Tarsen schlank, nur das dritte Glied sehr breit, 
Klauen einfach. 

Das Z mit einer seichten Grube auf dem letzten Bauchringe. 

Kommt nicht selten in Süd-Frankreich vor; auch häufig in 
Andalusien (Kraatz). 

10. Ceutorrh. obscurecyaneus Gyll., Cure. IV. I. 556. 
Long. 2.5 mill. Eine sehr ausgezeichnete Art, kurz, stark gerundet, 
gewölbt, schwarz, Fld. dunkelblau. Rüssel kräftig, nach vorn 
leicht verengt, die obere Hälfte punktirt und undeutlich gerinnt. 
Halssch. hinter dem kaum aufgebogenen Vorderrande stark ein- 
geschnürt, die Seitenhöcker grofs, stumpf, Mittelrinne breit, Scheibe 
mälsig dicht und stark punktirt mit 3 feinen Längsbinden grauer 
Schüppcehen. Fld. tief gestreift, in den Streifen mit grolsen, vier- 
eckigen Punkten, Zwischenräume breiter als die Streifen, sehr 
schwach gewölbt, mit einer Reihe sehr kleiner, schmaler, paralleler, 


“ 


der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus-Arten. 329 


grauweilser Schüppchen, von denen jedes in einem von hinten ein- 
gestochenen Punkte steht. Unterseite grob punktirt, sparsam fein 
beschuppt, nur die Spitze der Schulterblätter dicht gelblich, seltener 
grau beschuppt. Beine kräftig, Schenkel mit deutlichem Borsten- 
zahne, Klauen grofs, einfach. Das g' hat eine grofse, an den 
Rändern beschuppte Grube auf dem letzten Bauchringe und an der 
Spitze der 4 Hinterschienen einen kurzen, starken Sporn. 

Auf Nasturtium-Arten in Mittel-Europa. Bei Berlin im Winter 
im Anspülichte von Torfstichen nicht selten. 

Zu dieser Art gehört Ceutorrh. suturellus Bach., Fauna II. 350, 
da aber die Farbe der Fld. bei meinen zahlreichen Stücken nicht 
varlirt, kann ich Ceutorrh. scapularis Gyll. l. c. 555, deren elytra 
„saturate coerulea, nitida“ genannt werden, nur fraglich hierher 
ziehen. 

11. Ceutorrh. aeneicollis Germ., Ins. spec. nov. 234. Long. 
3 mill. Rüssel stark gekielt. An dem erzgrünen, messingglänzenden 
Körper, der überall dicht mit grauen Schüppchen bedeckt ist, und 
den einfachen Klauen leicht zu erkennen und mit keiner der übrigen 
Arten zu verwechseln. Eine kleine Grube auf dem letzten Bauch- 
ringe und gespornte Schienen kennzeichnen das Männchen. 

Im südlichen Mittel-Europa und in Süd-Europa bis zum 
Caucasus (Leder). k 

12. Ceutorrh. erysimi F., Syst. El. II. 452. Long. 
1.3— 2.3 mill. Die häufigste, über ganz Europa verbreitete Art. 
Länglich, schwarz, Brust und Halssch. oft metallisch glänzend, 
Fld. blau oder blaugrün. Rüssel in der oberen Hälfte punktirt, 
oft leicht gerinnt, Fühlerschaft nach der Spitze allmählich verdickt. 
Halssch. stark eingeschnürt, mit schwacher Mittelrinne und deut- 
licben Seitenhöckern, mäfsig dicht punktirt und einzeln, anliegend 
behaart. Fld. tief punktirt-gestreift, Zwischenräume eben, leicht 
quer gerunzelt, mit einer Reihe feiner, anliegender weilsgrauer 
Härchen. Unterseite und Brust sparsam beschuppt. Beine mäfsig 
stark, Schenkel ungezähnt, Klauen einfach. 

Auch hier muls darauf hingewiesen werden, dafs die Angaben 
Suffrian’s, Stett. Zeit. 1847. 88, über die Geschlechts - Differenzen 
fast ohne Ausnahme falsch sind. Gerade das Männchen besitzt 
ein Grübchen auf dem letzten Bauchringe, aufserdem sind die 
Hinterschienen an der Spitze in ein Zähnchen ausgezogen. 

Die Farbe der Fld. ist variabel. Häufig sind dieselben 
metallisch - grün, ohne blaue Beimischung (chloropterus Steph., 
Brit. Ent. IV. 29), seltener rein und tief violett (eyaneus Sturm.). 


330 J. Weise: Bestimmungs- Tabelle 


13. Ceutorrh. contractus Marsh., Ent. Brit. 250. Long. 
1.5—2 mill. Vom vorigen oft nur schwierig durch folgende Punkte 
zu trennen: bedeutend kleiner, Halssch. dichter punktirt und meist 
ohne deutliche Mittelrinne, Fld. schwarz, mit blauem oder grün- 
lichem Schimmer, etwas gewölbter, tiefer und breiter gefurcht, in 
den Furchen stärker punktirt als erysimi. 

Sehr ähnlich ist Ceutorrh. atratulus Gyll., Ins. Suee. IV. 580, 
jedoch an den gezähnten Klauen zu erkennen. 

14. Ceutorrh. Pandellei Bris., Abeille V. 462. Long. 
2.3— 3.5 mill. Auffallend schmal, gestreckt, schwarzblau, Fld. 
heller und lebhafter blau, oft etwas grünlich, Rüssel, Fühler und 
Fülse pechschwarz. Rüssel lang, nur dicht an der Basis fein 
punktirt, Fühlerschaft an der Spitze allmählich und wenig stark 
erweitert. Halssch. fast so lang als breit, nach vorn gerundet 
verengt, die Seitenhöcker nur durch ein Körnchen angedeutet, 
hinter dem kaum aufgebogenen Vorderrand sehr schwach ein- 
geschnürt, die Mittelrinne breit und deutlich, die Scheibe mäfsig 
grob, dicht punktirt. Fld. ziemlich stark gestreift, in den Streifen 
undeutlich punktirt, die Zwischenräume wenig gewölbt, fein runzelig, 
mit je zwei unregelmälsigen Reihen kaum bemerkbarer gelblicher 
Härchen besetzt, vor der Spitze nicht tuberceulirt. Die Unterseite 
ist sparsam, die Seiten der Mittel- und Hinterbrust sind dieht grau 
beschuppt. Schenkel ungezähnt, Klauen gezähnt. 

Pyrenäen. 

15. Ceutorrh. ignitus Germ., Ins. spec. nov. 234. Long. 
2.5—3 mill. Die Art erinnert sehr an Apion pomonae F., obgleich 
sie bedeutend breiter ist. Sie bildet mit der vorigen und den 
beiden folgenden eine von den nächsten Verwandten abweichende 
Gruppe, bei der die Zwischenräume der Fld. vor der Spitze nur 
unmerklich tubereulirt sind. Kurz, breit-eiförmig, schwarzblau, 
Rüssel, Fühler, Schienen und Tarsen pechschwarz, Fld. heller blau, 
oft leicht grünlich, die Oberseite durch die ziemlich dichte und 
feine Behaarung grau schimmernd. Rüssel dünn, so lang als 
Kopf und Halssch. zusammen, in der oberen Hälfte punktirt, mit 
3 scharfen Kielen, in der unteren Hälfte ziemlich glatt. Fühler 
sehr schlank, Schaft gegen die Spitze allmählich, wenig verdickt. 
Halssch. etwas breiter als lang, hinter dem schwach aufstehenden 
Vorderrande mäfsig eingeschnürt, die vorn und hinten tiefere Mittel- 
furche breit, Seitenhöcker schwach, Punktirung der Scheibe dicht 
und mälsig stark. Fld. ziemlich tief punktirt-gestreift, Zwischen- 
räume fast eben, mit sehr kleinen, zu Querrunzeln verbundenen 
Höckerchen besetzt, hinter denen die feinen, grauen anliegenden 


der blauen oder metallischen Ceutorrhynchus - Arten. 331 


Härchen zweireihig eingefügt sind. Unterseite mäfsig dieht be- 
schuppt, die Schuppen der Mittel- und Hinterbrust etwas breiter 
als die übrigen, aber nicht dichter beisammenstehend. Schenkel 
mit deutlichem Schuppenzahne und tiefem Ausschnitte vor der 
Spitze, Klauen gezähnt. 

Ich habe diese Art bisher nur aus Buchenmulm gesiebt, be- 
sonders bei Eberswalde. 

In Germar’s Diagnose hat sich der Fehler „aeneo-niger“ ein- 
geschlichen und ist von Redtenbacher, Bach etc. ohne Prüfung über- 
nommen worden; in der späteren Beschreibung Germar’s dagegen 
werden die einzelnen Körpertheile ausdrücklich blau genannt. Auf 
Flüchtigkeit beruhen gleichfalls die Angaben: rostrum nudum und 
interstitiis (elytrorum) apice muricatis. 

16. Ceutorrh. pervicaz n.sp. Ovatus, convezus, nigro-coeru- 
leus, elytris laete coeruleis, rostro sat tenui, basi punctato, antennis 
gracilibus; prothorace anlıce angustalo, parum constricto, leviter 
canaliculato, bituberculato, fortius punctato; elytris striato-punctatis, 
interstitiis subconvezis, subtilissime biseriatim pilosis, fere laevibus, 
apice parum muricatis, femoribus subdentatis, pectore dense albido- 
squamoso. — Long. 2.5— 2.8 mill. 

Meist etwas kleiner als der vorhergehende, glänzender, die 
Behaarung der Oberseite sehr fein, kaum bemerkbar; an der Bildung 
und starken Punktirung des Halssch. und der dicht beschuppten 
Brust leicht zu unterscheiden. 

Der Rüssel ist an der Basis sparsam punktirt, Fühler sehr 
schlank; Halssch. etwas länger als breit, beinahe geradlinig 
nach vorn verengt, die Einschnürung hinter dem aufgebogenen 
Vorderrande sowie die Mittelrinne nur angedeutet, die Seitenhöcker 
deutlich, scharf. Die Punktirung sehr grob und tief. Fld. etwa 
so stark wie bei chalybaeus gestreift, mit leicht gewölbten Zwischen- 
räumen, auf denen sich ziemlich zahlreiche, äufserst feine Höckerchen 
befinden, welche von von hinten eingestochenen Punkten herrühren, 
in denen die sehr kleinen, gelblichgrauen Härchen eingefügt sind. 
Letztere bilden auf jedem Zwischenraum 2 nicht ganz regelmälsige 
Reihen. Aufserdem ist die Naht hinter dem Schildchen vertieft und 
weils beschuppt, vor der Spitze der Fld. treten gröfsere, leicht 
 wahrnehmbare Höckerchen nicht hervor. Die Unterseite ist sehr 
sparsam, die Mittel- und Hinterbrust dagegen dicht weißslich be- 
schuppt. Die Schenkel besitzen ein feines, dornförmiges Zähnchen 
und einen tiefen Ausschnitt vor der Spitze. Bei dem | zeigt sich 
eine breite Grube auf dem letzten Segmente und ein starker Zahn 
an der Spitze der Schienen, 


332 J. Weise: Bestimmungs- Tabelle der Ceutorrhynchus. 


In Gesellschaft des Hypulus bifasciatus au Erlenstöcken bei 
Sommerfeld. 

17. Ceutorrh. barbareae Suffr., Stett. Zeit. 1847. Long. 
3—3.5 mill. doppelt so grofs und besonders breiter als die vorige 
Art, von ihr besonders durch folgende Punkte unterschieden: das 
Halssch. ist kaum so lang als breit, hinten mit ziemlich parallelen 
Seiten, vor den kleinen, aber scharfen Seitenhöckern stark verengt, 
die Furchen der Fld. sind tiefer, scharf begrenzt, mit kettenartigen 
Punkten; die Schuppen der Mittel- und Hinterbrust, bei pervicar 
schmal dreieckig, sind hier fast kreisrund; endlich ist der Zahn an 
den Schenkeln bedeutend stärker. 

Eine tiefe Quergrube auf dem letzten Bauchringe und ein Zahn 
an der Spitze der 4 Hinterschienen kennzeichnen das Männchen. 

Im Juli auf der hohen Mense unter Ahorn-Rinde. Der mir unbe- 
kannte Ceutorrh.canaliculatus Bris., Abeille V.445, nach einem Exem- 
plare aus Transsylvanien beschrieben, scheint sehr ähnlich zu sein. 

18. Ceutorrh. laetus Rosh., Thiere Andal. 295, smarag- 
dinus Bris., Abeille V. 446. Long. 2.5 mill. Metallisch-grün, 
besonders das Halssch. glänzend, die Fld. oft bläulichgrün, etwas 
matt. Rüssel schwarz oder metallgrün, an der Basis sparsam 
punktirt, Fühler schlank. Halssch. quer, nach vorn stark verengt, 
ziemlich weitläufig punktirt, die Einschnürung hinter dem auf- 
gebogenen Vorderrande mälsig tief, die Mittelrinne unterbrochen, 
die Seitenhöcker ziemlich stark. Fld. mit breiten, aber nicht be- 
sonders tiefen und scharfen Kettenstreifen, in denen jeder Punkt 
ein graues Schuppenhärchen trägt, die Zwischenräume ziemlich 
eben, fein gerunzelt und mit 2 nicht ganz regelmälsigen Reihen 
feiner, anliegender Härchen; vor der Spitze mit ungefähr 13 hohen 
und scharfen Höckern. Unterseite sparsam beschuppt, Beine bronze- 
grün, Schenkel mit schwachem Schuppenzahne und einem mälsig 
tiefen Ausschnitte vor der Spitze. 

Süd-Frankreich, Spanien, Italien, Dalmatien (Dr. Pipitz). 

Es unterliegt keinem Zweifel, dafs Ceutorrh. smaragdinus 
Bris. mit der Rosenhauer’schen Art identisch ist. Dagegen ist wohl 
Ceutorrh. chlorophanus Rouget, Ann. Fr. 1857. 752, eine zwar 
sehr ähnliche, aber selbständige Art mit ganz ungezähnten, vor 
der Spitze kaum ausgeschnittenen Schenkeln und bedeutend matteren 
Fld. Sie ist mir aus Süd-Frankreich und Morea (Brenske, Reitter) 
bekannt. Ceutorrh. Gougeleti Bris., Ann. Fr. 1860. 335, aus 
dem nordwestlichen Spanien (Galiecien) unterscheidet sich durch 
feine, schmale Streifen der Fld. und kräftig gezähnte Schenkel. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Bemerkungen zum Catalogus Coleopterorum 
Europae et Caucasi 


von 


J. Weise. 


1. Obgleich Kraatz in der Deutsch. Zeitschr. 1879. p. 195— 201 
die Ansicht Eppelheims (l. ce. p. 187—192), dals „Lathrobium 
quadratum und terminatum nur die Endglieder einer Reihe von 
Formen sind, welche einer einzigen Art angehören“ (ich habe nie 
dagegen „geeifert“) !), durch eine Reihe von Beweisen entkräftet 
hatte, die meines Wissens seither ohne Entgegnung blieben, wollte 
Dr. Eppelsheim seine Meinung unverändert im neuen Kataloge 
aufrecht erhalten wissen. Deshalb machte ich mir die geringe Mühe 
und nahm den Penis beider Arten heraus. Derselbe wird schon 
deutlich sichtbar, wenn man die dünne Oberhaut des letzten Bauch- 
ringes entfernt, wobei, die nöthige Vorsicht vorausgesetzt, das Thier 
kaum verletzt zu werden braucht, besonders wenn der Hinterleib 
ganz aufgeklebt ist. Es zeigt sich sofort, dafs beide Arten absolut 
verschieden sind. Der Penis von terminatum ist nämlich in eine 
scharfe Spitze ausgezogen, der von quadratum aber, welcher etwa 
doppelt so breit ist, endet in zwei vollkommen abgerundete Lappen, 
zwischen denen der nadelförmige, aber gekrümmte ductus ejacula- 
torius weit hinausragt. 

2. Schon Letzner hat in seinem Verzeichnisse der Käfer 
Schlesiens vergeblich auf die Priorität einiger von Richter in den 
„Supplementa Faunae Insectorum Europae, Breslau 1820* be- 
schriebenen und abgebildeten Käfer hingewiesen. Da das Heftchen, 
welches aus 12 losen, je eine lateinische Diagnose und Beschreibung 
enthaltenden Blättern und 12 übereinstimmend numerirten Kupfer- 
tafeln besteht, sehr selten ist, gebe ich hier den Inhalt, auf den 
im Cataloge Bezug genommen ist. 


pag. 1. und taf. 1. Bombycis villicae F. fem. varietas. 
» 2. Curculio equestris Richt. tritt ein für aerifer Germ. (1824). 


3. » perlatus Richt. wahrscheinlich = niger F. 
4. ä alpinus Richt. tritt ein für monticola Germ. 
» 9. Chrysomela caerulea R. = coerulea Oliv. 
: = lichenis R. tritt ein für islandica Germ. 
IT, decora R. = Orina decora R. 


t) Vergl. Deutsche Z. 1878. p. 194. No. 42 u. 1879. p. 189 (Mitte). 


334 J. Weise: Bemerkungen zum Catalogus Coleopterorum etc. 


pag. 8. Haltica horticola R. = Phyllotreta horticola R. 

Lyetus aeneus R. tritt ein für ARhizophagus coeruleipennis 
Sahlb. (1835). 

„ 10. Prionus sudeticus R. = Saphanus piceus Laich. 

„ 11. Saperda Dahli R., vielleicht Agapanthia cynarae Germ.? 

„ 12. Cryptocephalus 4-guttatus R. tritt ein für 4-gultatus Germ. 


3. Da sich Reitter während des Druckes zur Wiederherstellung 
seiner Gesundheit auf Korfu befand, von wo eine Antwort in 
frühestens 7 Tagen hierher gelangt, so war es mir nicht möglich, 
Informationen für die Correetur von ihm einzuholen. Mit der 
Nomenclatur der von Reitter bearbeiteten Familien nieht vertraut 
und getäuscht durch eine Notiz, die den Linne’schen Byrrhus in 
die Editio X stellte, beging ich den unerhörten Fehler, den Namen 
Byrrhus Linne auf p. 90 wieder in Anwendung zu bringen. Der- 
selbe darf nicht gebraucht werden, weil Linne darunter 3 der ge- 
wöhnlichsten Anthrenus und als 4. Art erst in der Edition XII. 1767 
pilula beschreibt (in der Ausgabe von 1772 sogar nur serophulariae 
und museorum), aulserdem durch den älteren Byrrkus Geoffroy 
(Anobium F.) hinfällig wird; es hätte dafür entweder Seminolus 
Muls. oder Cistela Geofir. angewandt werden müssen. Der erste 
Name umfalst nur einen Theil der seitherigen Gattung Byrrhus und 
der zweite ist im strengsten Sinne nur für Cytilus Er. zu verwenden; 
da jedoch Cistela Geoffr. die Arten Cytilus varius, Byrrhus fasciatus 
und Pedilophorus aeneus oder nitens enthält, nach heutigen Begriffen 
also ein Familienname ist, halte ich es jetzt, wie Hr. v. Harold 
und Reitter schon längst, für das Beste, der Hauptgattung auch 
den ältesten Namen (istela zu erhalten. 

Leider konnte ich im Unglücksbogen 6, welcher, Dank dem 
Setzer, dreimal vollständig umgestellt werden mulste, die Aenderung 
nieht mehr anbringen (ein Ueberkleben des Gattungsnamens hätte 
des veränderten Geschlechtes wegen eher geschadet als genützt) und 
es bleibt mir somit nichts anderes übrig, als, auf die Nachsicht aller 
einsichtsvollen Entomologen vertrauend, zu bitten 

1) pag. 90 Byrrhus Linne (Gmelin ed. XIII) in Oistela Geoffr. 


und Cytilus Erichs. wieder herzustellen; 
2) „ 122 Anobium Fabr. in Byrrhus Geoffroy zu verbessern. 


4. Coccinella hastata Oliv.-ist seither als Varietät von Adalia 
bipunctata L. angesehen worden, in Wirklichkeit muls sie als 
Synonym zu Coccinella hieroglyphica L. gehören und bezeichnet die 
am stärksten ausgefärbte Normalform. Bei derselben ist die Grund- 
farbe lebhaft hell rothbraun, besonders auf der hinteren Hälfte 
der Fld. 


——— 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft I1.] 


Fünf neue Syagrus 
beschrieben von J. Weise. 


1. Syagrus bipunctatus: Oblongus, testaceus, nitidus, capite 
prothoraceque brunneo-testaceis fere laevibus, hoc in medio punctis 
duobus nigris; elytris sat forliter striato-punctatis, punctis apicem 
versus subtilioribus, femoribus dente magno acuto armatis. — Long. 
5.5 mill. Ashanti (Reitter). 

Mit S. dilutus Lefevr. am nächsten verwandt, aber durch die 
hellere Färbung, die zwei schwarzen Punkte auf dem Halsschilde 
und die stark gezähnten Schenkel leicht zu unterscheiden. Der 
Kopf hat aulser den gewöhnlichen Eindrücken zwischen der Fühler- 
wurzel noch eine kurze Mittelrinne auf der Stirn. Das Halsschild 
ist etwas breiter als lang, vor der Mitte stark verengt, mit gerun- 
deten Seiten, der Hinterrand ist in Form einer vor dem Schildchen 
merklich erweiterten Randleiste aufgeworfen, welche jederseits als 
kleines Zähnchen über die abgerundeten Hinterecken hinaustritt. 
Die tiefe Linie vor der Randleiste ist weitläufig mit eingestochenen 
Punkten besetzt. Der Zahn an den Schenkeln ist grols und sehr 
spitz, der an den Vorderschenkeln mindestens so stark als der Zahn 
an den Hinterschenkeln von calcaratus F. 

$. Buqueti Chapuis, an der Westküste Afrikas weit verbreitet, 
ist mit letztgenannter Art zusammen zu ziehen. 

2. Syagrus rufipes: Breviter-ovatus, nigro-coeruleus, nitidus, 
antennis pedibusgque rufo-testaceis, pro- et mesosterno, episternis 
metathoracis ventreque nigro-piceis, opacis, capite parce subtilissime 
punctato, prothorace transverso, anlice angustato, disco sat fortiter 
punctato, elytris fortius striato - punctatis, femoribus dente parvo 
acuto armatis. — Long. 4—5 mill. Ashanti (Simon). 

Var. a. Viridi-coeruleus; b. Nigro-aeneus; c. Antennarum articulis 
5 ultimis infuscatıs. 

Kurz eiförmig, dunkelblau, glänzend, Fühler una Beine gelblich- 
roth, Mitte der Vorderbrust, die ganze Mittelbrust und die Seiten- 
a: der Hinterbrust, ana die Bauchringe pechschwarz, matt, 
äulserst fein und dicht lederartig gerunzelt. Kopf zerstreut und 
‚sehr fein, auf dem Scheitel etwas stärker punktirt; Halsschild quer 
von den Hinterecken nach vorn fast geradlinig, ziemlich stark 
verengt, am Vorder- und Seitenrande sehr fein, sonst kräftig 
punktirt, die feine Leiste am Hinterrande überall gleichbreit. Fld. 
in starken Reihen punktirt, diese sind in den vorderen zwei Dritteln 
vertieft und ihre sparsam punktirten Zwischenräume deutlich ge- 
wölbt, dahinter nicht. Der Schenkelzahn ist klein und sehr spitz. 

Die Farbe ändert erheblich ab, indem die Oberseite des 
Körpers, die Seite der Vorderbrust und die Hinterbrust grünblau 
oder schwarz erzfarbig wird. Zuweilen sind auch die 5 letzten 
Fühlerglieder, wenigstens in ihrer oberen Hälfte, angedunkelt. 

3. Syagrus auratus: Breviter-ovatus, viridis, aurichalceo- 
micans, antennis palpisque flavo-testaceis, tibiis tarsisque rufo-piceis, 


336 J. Weise: über fünf neue Syagrus. 


ventre nigro, nitidulo; capite parce prothoraceque minus crebre 
punctato, elytris sat fortiter striato-punctatis, interstitüs punctulatis, 
femoribus 4 posterioribus dente parvo acuto armatis. — Long. 
3 mill. Ashanti (Reitter). 

Der vorigen Art ähnlich, aber noch kürzer und breiter, be- 
deutend kleiner, lebhaft grün gefärbt mit Messingschimmer, die 
Punktirung der Oberseite etwas feiner, die der Unterseite stärker, 
Fühler und Taster hell bräunlich-gelb, Brust und Schenkel von 
der Farbe des Körpers. Letztere besitzen nur einen kleinen, 
scharfen Zahn an den vier Hinterbeinen. Die Zwischenräume der 
vertieften Punktreihen der Fld. sind dichter punktulirt. 

4. Syagrus Simoni: Ovatus, brunneus, supra viridi-micans, 
nitidus, antennis pedibusque dilutioribus, capite parce subtiliter, pro- 
thoracis disco sat forliter minus crebre punctato, elytris fortius striato- 
punctatis, femoribus dente parvo acuto armatis. — Long. 4 mill. 

Von S. natalensis Lefevr. durch die hellere Unterseite, das an 
den Seiten fein punktirte Halsschild und die Fld. verschieden, welche 
viel tiefer und stärker in Reihen punktirt sind, deren mälsig dicht 
und äulserst fein punktirte Zwischenräume deutlich gewölbt sind. 

Aus Addah von Hrn. Simon in Stuttgart erhalten, nach dem 
ich mir die Art zu benennen erlaube. 

5. Syagrus Mechowi: Ovatus, rufo-brumneus, sat nitidus, an- 
tennis articulis 5 ultimis infuscatis, pedibus nigris, capite dense 
prothorace minus crebre punctato, hoc fortiter transverso, antice 
angustalo, lateribus rotundatis, elytris lineato-punctatis, punctis sat 
remotis, profundis, femoribus fortiter punctalis, 4 posterioribus dente 
parvissimo armatis, tibüs intermedüs sat latis. — Long. 5 mill. 

Die vorliegende Art ist dem kleineren $. 4-notatus Lefevr. 
habituell ähnlich, jedoch vor allen Verwandten durch die auffällig 
breiten Mittelschienen sehr ausgezeichnet. 

Rothbraun, etwa wie die Oberseite von Crioceris lilii gefärbt, 
mälsig glänzend, die fünf Endglieder der Fühler angedunkelt oder 
schwarz, die Beine tief schwarz, nur die Tarsen nach der Spitze 
hin pech- bis rothbraun. Kopf dicht punktirt, die normalen Ein- 
drücke desselben tief. Halsschild fast doppelt so breit als lang, 
vorn mälsig verengt und zusammengedrückt, die Seiten gerundet, 
die Oberfläche wenig dicht aber stark punktirt, mit breiter, glatter 
Mittellinie und einem leichten, queren Eindrucke jederseits hinter 
der Mitte über den Seiten. Fld. mit den gewöhnlichen, nirgends 
vertieften Punktreihen, in denen die breiten, nicht besonders tiefen 
Punkte ziemlich entfernt stehen. Die verkürzten Reihen 7 bis 10 
sind weniger regelmälsig, als bei den übrigen Arten, und laufen 
etwas ineinander. Unterseite einzeln punktulirt, die Schenkel grob 
punktirt, die Riefen an der Spitze derselben kräftig. Von den 
Schienen sind die mittleren breiter als die übrigen, mit einem 
langen und tiefen Ausschnitte am Ende des Aufsenrandes. 

Auf der Tour von Malange nach dem Quango von Hrn. Major 
v. Mechow gesammelt. 


u 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVI. 1883. Heft II.] 


Käfer aus Osch (in Turkestan) 


von 


Dr. L.v. Heyden und Dr. G. Kraatz. 


(Die Aufzählung der Carabicinen und Zonabriden ist von v. Heyden, die der 
übrigen Arten von Kraatz; die neuen Arten sind im Anhang beschrieben.) 


Cicindela Sturmi Menetr. !). Stimmt vollkommen mit Be- 
schreibung und 1 Ex. aus Lenkoran am Caspi. 

Pantophyrtus turcomanorum Thieme. Der Name ist 
absonderlich gewählt, da das interessante Thbier noch nicht in 
Turkmenien gefunden wurde, wohl aber in Margelan, in Turkestan 
und neuerdings hier. Dem Autor lag nur ein @ vor. Der g' hat 
erweiterte Vordertarsen und zwar ist Glied 1 becherförmig, Glied 2 
breit und doppelt so lang wie Glied 3, dieses etwas schmäler quer, 
Glied 4 stark herzförmig. Die zweite Hälfte des Gliedes 1, die ganzen 
Glieder 2 u. 3 unten stark spongiös. Die Palpen sind breiter wie 
beim 2. Das Thier ist entschieden nahe verwandt mit Cathaicus 
Brandti Faldm. Die Kehle trägt ebensolche, aber deutlichere 
parallele Mittelrinnen. Die Spitze des nicht umkanteten, stark 
wagerecht herausstehenden Prosternums trägt ebenso wie die vor- 
dere Mesosternalspitze einen Kranz von starken Borstenhaaren. 


1) Fünf Ex. von Osch weichen von den vier Ex. meiner und 
der Schaum’schen Sammlung dadurch ab, dafs ihre Färbung eine 
dunklere, weniger grüne ist, dafs sämmtliche Zeichnungen der Fld., 
namentlich die an der Spitze der Fld. feiner sind, dafs die schmale 
gelbliche Zeichnung der Fld. bei allen Ex. von Osch die obere 
Binde nicht erreicht, während sie dies bei meinen älteren Ex. thut; 
endlich convergiren die nach unten gerichteten Aeste der mittleren 
Binden meist deutlich bei den Ex. von Osch, während sie bei den 
anderen parallel zu nennen sind. Die Beschreibung der Sturmi 
Men. stimmt in den meisten Punkten mit meinen älteren Stücken 
überein. Da die Stücke von Osch einen recht verschiedenen Eindruck 
für ein geübtes Auge machen, so schlage ich für sie den Namen 
var. Staudingeri vor. G. Kraatz. 


Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 22 


338 L. v. Heyden und G. Kraatz: über 


Die Metasternalanhänge sind bei Cathaicus scharf und spitz und 
mehr seitlich vortretend, bei Puntophyrius nach hinten langgezogen 
und abgerundet. Die Bauchsegmente haben bei beiden Gattungen 
am Vorderrand eine tief eingegrabene Linie. Das Klauenglied ist 
beiderseits stark beborstet. Das erste Fühlerglied mit borsten- 
tragendem Punkt. Die Stellung der borstentragenden Punkte des 
Analsegmentes ist bei beiden Exemplaren jederseits nicht gleich. 

Callisthenes usgentensis Solsky. Tief schwarz, stark 
glänzend. Solsky kannte nur einen g. Das & ist etwas gewölbter, 
Analsegment der Länge nach gerunzelt, beim g' mit bogig über- 
einander stehenden Querrunzeln. 

Calosoma turcomannicum Motsch. 2 Pärchen. 

Cymindis rufescens Gebl.!). 2 Ex., schmäler wie rufipes 
Gebl.; Halsschild convexer, glatter; Decken in der Mitte weniger 
punktirt. C. rufipes habe ich von Mannerheim und aus dem Tar- 
bagatai-Gebirg (Haberhauer 1877). 

Chlaentius flavicornis Fisch. 1 Ex. 

Chlaenius tenuelimbatus Ball. 2 Ex. 

Broscus asiaticus Ballion. 1 Ex. Solsky gab sehon eine 
ergänzende Beschreibung dieser mit cephalotes nahe verwandten Art. 
Der Kopf ist schmäler, der Thorax an den Seiten gerundeter, die 
Vorderecken weniger vorstehend. 

Pseudotaphoxenus Kraatzi Heyd. Ein zweites Ex. (d') 
dieser seither nur in einem Stück bekannten Art, das dunkler wie 
das beschriebene ist. 

Poecilus coerulescens L. (puncticeps Thoms.). Zwei 
dunkelgrüne Stücke mit schwarzen Beinen. 

Poecilus Staudingeri Heyden (Kraatz). 

Aristus semicylindricus Piochard. 3 Ex. 

Chilotomus chalybaeus Fald., var. minor. 2 Ex. 


1) Die von v. Heyden (Deutsche Ent. Z. 1832. p. 295) erwähnte 
Oymindis simplex Zoubk. ist nicht diese, durch ihre ziemlich lange, 
goldgelbe Behaarung ausgezeichnete Art, sondern die rufescens 
Gebl., von der sich (teste Chaudoir, Berl. Ent. Zeitsch. 1873. p. 111) 
ein von Samarkand stammendes Ex. in meiner Sammlung befindet; 
die Art ist durch die in der Mitte der Länge nach leicht erhabenen 
Fld. sehr ausgezeichnet und verhältnilsmälsig schmal. Auch die 
von Hrn. v. Heyden hier erwähnte rufescens ist nicht diese, sondern 
eine muthmalslich neue Art, welche meist kleiner als rufipes ist, 
nicht ganz so flach, schmaler ete. für die ich den Namen Heydeni 
vorschlage. G. Kraatz. 


Käfer aus Osch (in Turkestan). 339 


Acinopus striolatus Zoubk. 2 Ex. 

Pseudophonus pubescens Müll. !). 1 Ex. 

Synapsis Tmolus Fisch. Ebenso. 

Geotrupes impressus Gebl. (Murray: Ball.). 1 Ex. 

Lethrus sulceipennis Kraatz n.sp. (Anh.). Nicht selten. 

Lethrus substriatus Kraatz n.sp. (Anh.). Ein Pärchen in 
meiner Sammlung. 

Lethrus sulcatus Kraatz n.sp. (Anh.). Ein 2 in meiner 
Sammlung. 

Rhizotrogus glabripennis Solsky. 

Rhizotrogus solstitialis var. subsulcatus Fald. 3 Ex. 

Polyphylla conspersa Ball. J2. 

Cetonia Bogdanoffi Solsky. 1 Ex. 

Cetonia marginicollis Ball. 1 Ex. in v. Heyden’s und 
meiner Sammlung. 

Cetonia nigroaenea Kraatz (Anh.). 1 Ex. 

Cetonia cyanescens Kraatz (Anh.). 1 Ex. 

Stalagmosoma albella Pall. 1 Ex. 

Ozythyrea cinctella Schaum. Mehrere Ex. 

Capnodis metallica Ball. 1 Ex. in v. Heyden’s und meiner 
Sammlung. 

Sphenoptera spectabilis Kraatz (Anh.). 1 Ex. 

Telephorus tenuelimbatus Ball. 1 Ex. 

Tentyria gigas Fald. 2 Ex. in meiner und 2 in v. Heyden’s 
Sammlung. ; 

Microdera Margelanica Kraatz. 1 Ex. in meiner, 2 in 
v. Heyden’s Saınmlung. 

Gnathosia nasuta Men. 2 Ex. in meiner Sammlung. 

Cyphogenia Kraatzi Mor., var. brevicostata Kraatz. 
1 Ex. in v. Heyden’s und 1 in meiner Sammlung. 

Prosodes catenulatus Kraatz (Anhang). Ein Pärchen bei 
v. Heyden und mir. 

Prosodes angulicollis Kraatz (Anh.). Beide Geschlechter 
- in unseren Sammlungen. 


1) Aufser diesen Arten erhielt Kraatz noch von Osch: 
Cymindis miliaris F. 2 Ex. 
Ophonus chloricans Solsky. 2 Ex. 
Dolichus halensis Schall. 1 Ex. 
Clibanarius dorsalis Pont. 1 Ex. 
Argutor stricticollis Solsky. 1 Ex. 
Pseudophonus ruficornis. 1 Ex. 

22* 


340 L. v. Heyden und G. Kraatz: über 


Prosodes grandicollis Kraatz (Anh.). Beide Geschlechter 
in unseren Sammlungen. 

Prosodes longicornis Kraatz (Anh.),,. Ein Pärchen in 
meiner Sammlung. 

Dila laevicollis Gebl. Beide Geschlechter. 

Blaps oblonga Kraatz (Anh.). Beide Geschlechter. 

Blaps longicornis Kraatz. Beide Geschlechter. 

Stalagmoptera confusa Solsky. Nicht selten. 

Lasiostola grisescens Kraatz (Anh.),. 1 Ex. in meiner 
Sammlung. 

Platyscelis rotundangulus Kraatz (Anh.) und 

Platyscelis difficilis Kraatz (Anh.), ein Weibehen in meiner 
Sammlung. 

Platyscelis simplex Kraatz (Anh.). Beide Geschlechter in 
unseren Sammlungen. 

Penthicus granulosus Fisch. Mehrere Ex. in unseren 
Sammlungen. 

Penthicus spec.? Ebenso. 

Zonabris Frolovi Germ. 5 Ex. 

Zonabris oschensis Heyd. n. sp. (Anh.). 

Zonabris calida Pall. var. maculata Oliv. Ein Ex. der 
seltenen Form, bei welcher die zwei vorderen Flecken zusammen- 
flielsen. 

Lizus turkestanicus Faust. 4 Ex. in unseren Sammlungen. 

Lizus inops Bohem. von furcatus durch ungekielten Rüssel 
verschieden. 2 Ex. in unseren Sammlungen. 

Chromonotus confluens Fahrs. 4 Ex. 

Bothynoderes melancholicus Menetr.!). 1 Ex. 

Prionus brachypterus Gebl. 1 Ex. 

Clytus (Anthoboscus) Faldermanni Fald. 1 Ex. 

Tozotus persicus Fald. 2 Ex. Die Art ist durch kräftige 


Fühler ausgezeichnet. 


Lethrus sulcipennis Kraatz: Major, niger, interdum subaeneo- 
micans, nitidulus, capite parum dense subtiliter punctalo, mandibulis 
lunaribus, singula ramo incurvo, laeva simplici, deztra dente medio 
parum perspicuo armato, thorace transverso, Convexo, medio sulcato, 
latera versus dense medium versus minus dense punctato, lateribus 
nonnihil rotundatis, angulis unticis subrechs, posticis rotundatıs, 


!) Die wenigen übrigen Rüssler wird Hr. Faust bestimmen. 


Käfer aus Osch (in Turkestan). 341 


elytris rotundato-triangularibus, humeris productis, 9-sulcatis, suleıs 
vir punctatis, interstitüs elevatis, lateralibus parum, octavo septimo 
multo angustiore. — Long. 16 — 19 mill. 

Dem superbus Kraatz verwandt, indessen nur bisweilen mit 
schwachem Erzglanz, die Mandibeln des 9 mit ungezähnter Ver- 
längerung, spitz zulaufend, der Kopf fein puuktirt, das Halsschild 
ziemlich gleichmäfsig dieht punktirt, in der Mitte neben der tiefen 
Längsfurche weniger dicht, an den Seiten deutlich längsgerunzelt, 
die Vorderecken an der Spitze abgerundet, die Hinterecken verrundet, 
die gröfste Breite des Halsschildes hinter der Mitte liegend. Die 
Fld. von der gewöhnlichen Form, mit 9 nicht punktirten Furchen, 
die 4—5 inneren Zwischenräume deutlich gewölbt, die folgenden 
schwach, der achte etwa nur halb so breit als die einschliefsenden, 
von denen der zehnte neben dem Seitenrande liegt. 

Die Geschlechtsunterschiede sind die gewöhnlichen. 

Durch die deutlich gefurchten Fld. dem swperbus verwandt, 
indessen durch schwachen Glanz (meist ganz schwarz), dicht 
punktirtes Halsschild, einfach gestreifte Fld. und einfache Ver- 
längerung der Mandibeln (mit kaum bemerkbarem Zahne der rechten) 
unterschieden, während vor der Mitte bei superbus an beiden 
Mandibelzähnen ein starker Zahn vortritt. Geminatus ist grölser, 
Fld. kaum gefurcht, Halsschild weitläufiger punktirt. 

Ich glaubte in dem Käfer zuerst den Turkestanicus Ball. er- 
kennen zu müssen, indessen ist das Halsschild bei diesem in der 
Mitte dicht, im Uebrigen weitläufig punktirt, die elytra subaenea 
violett gerandet, was Alles nicht auf die hier beschriebene Art 
zutrifft. 

Weniger selten, 4 Ex. in meiner und 4 in v. Heyden’s 
Sammlung. 


Leihrus substriatus Kraatz: Major, niger, nitidulus, capite 
minus crebre et minus obsolete punctato, medio leviter impresso, 
mandibulis lumaribus singulo ramo incurvo, brevi, haud dentato, 
thorace transverso-convezxo, lateribus leviter rolundatis, apicem versus 
leviter angustato, angulis ommibus rotundatis, supra parce fortiter 
sed non profunde punctato, elytris fere laevigatis, viz striatis, haud 
punctatis striolis nonnullis transversis. — Long. 18 mill. 

Durch die glatten, kaum bemerkbar gestreiften Fld. aus- 
gezeichnet, viel kleiner als geminatus Kraatz. Der Zahn an den 
Mandibeln des g' ist mittellang, zugespitzt, in der Mitte ohne Zahn. 
Der Kopf des Männchen hat einen ziemlich dieht und fein, fast 


342 L. v. Heyden und G. Kraatz: über 


runzlig punktirten Clypeus, während die Punktirung des Kopfes 
hinten weitläufig und kräftig ist; auf seiner Oberfläche ist die Mitte 
sanft eingedrückt, auf jeder Seite eine schwache, etwa leierförmige 
Erhabenheit bemerkbar, deren Kopfstücke zwischen den Augen 
stehen und bei swlcatus Q durch erhabene Höckerchen ersetzt sind; 
während auch hier beim Q zwei ganz schwache Höckerchen vor- 
treten; der Kopf des 2 ist dichter punktirt, hinten kräftiger, aber 
nur wenig dichter. Der Thorax ist nach vorn deutlicher verengt, 
als bei den gröfseren Arten; alle Ecken sind deutlich abgerundet; 
die quergewölbte Oberseite ist ziemlich weitläufig, kräftig, aber 
nicht tief punktirt; die Seitenränder sind deutlich erhaben. Die 
Fld. sind fast glatt. 
Selten; ein Pärchen in meiner Sammlung. 


Lethrus sulcatus Kraatz (2): Intermedius, niger, subaeneus, 
capite antice bituberculato, medio puncto profunde impresso, 
thorace transverse-convero, lateribus leviter rotundatis apicem versus 
paullo magis angustato, angulhs posticis fortius, anticis obtuse 
rotundatis, supra parce fortiter punctato, elytris irregulariter 
lineato-punctatis, interstitiis elevatis, septimo includentibus multo 
angustiore, ommibus punctis nonnullis striolisgue nonnulhs trans- 
versalibus. — Long. 15 mill. 

Obwohl mir von dieser Art nur ein Weibchen vorliegt, stehe 
ich nicht an, sie zu beschreiben, da gerade das 2 durch die beiden 
Kopfhöckerchen sehr charakteristisch ist; bei dem viel kleineren 
tuberculifrons Ball. liegen die zwei Höckerchen ganz nahe dem 
Hinterrande des Halsschildes; bier ist ihre Lage ziemlich dieselbe, 
wie bei dem ebenfalls kleineren bituberculatus Ball. mit ungefurchten 
Fld., welche ich beide besitze. Die beiden Höcker des Clypeus 
liegen mit den Augen in einer Linie und sind von einander etwas 
weniger entfernt, als von den Augen; hinter ihnen ist eine ziemlich 
tiefe punktförmige Grube, die mit ihnen ein gleichschenkliges 
Dreieck bildet; hinter den Höckern ist der Kopf deutlich, ziemlich 
punktirt, vor denselben fein quergestrichelt; diese Seulptur 
dürfte, nach Analogie der anderen Arten, auch das Männchen 
zeigen. Die Mandibeln des @ sind natürlich unbewehrt. Das Hals- 
schild ist nach vorn deutlicher verengt als bei dem sehrähnlichen, 
aber bestimmt verschiedenen punchicollis Q, die Vorderecken sind 
stärker verrundet, der Seitenrand ist deutlicher aufgebogen; die 
Oberseite ist weitläufig und ziemlich stark punktirt, die Fld. sind 
ausnahmsweise deutlich gefurcht; während man aber beim puncticollis 


Käfer aus Osch (in Turkestan). 343 


acht erhabene Streifen zählt, von denen die äufseren nur schwach 
erhaben sind, zählt man beim suwlcatus deren nur sieben, deren 
siebenter weiter vom Seitenrande abliegt und nur halb so breit wie 
die anliegenden Streifen ist, der Raum zwischen dem siebenten 
Streif und dem Seitenrande ist der achte Streif, bei puncticollis 
der neunte. Die Zwischenräume sind deutlich gewölbte Furchen; 
mit nur wenigen Punkten und Querrunzeln, also ziemlich glatt. 
Die Vorderschienen sind verhältnilsmälsig kürzer und nach vorn 
stärker verbreitet als bei puncticollis. 
Ueber diese Art will ich hier noch Folgendes bemerken: 

Die Beschreibung (D. E. Z. 1832. p. 312) des puncticollis ist 
insofern nicht richtig, als die mandibulae inermes von mir genannt 
sind; das sind sie aber nur beim 2, der ziemlich kurze Zahn der- 
selben ist unbewaffnet, d.h. ohne Zahn in der Mitte, wie bei den 
grölseren Arten. 

Vom microbuceis Ball. (Bull. de Mose. 1870. p. 336) ist punecti- 
collis schon deshalb verschieden, weil er nach v. Solsky eine 
Var. des turkestanicus sein soll. Bei seinem $ ist der Kopf, wie 
beim g'1, fein und ziemlich weitläufig punktirt, hinten etwas stärker 
als vorn. 

Lethrus sulcipennis Kraatz (in dieser Zeitschrift 1833. p. 340) 
ist leicht von ihm durch das viel dichter punktirte Halsschild zu 
unterscheiden. 


Cetonia nigro-aenea Kraatz: Nigro-aenea, nitida, subtus fere 
nigra, clypeo distinchius emarginato, thorace transverso, antrorsum 
modice angustato, angulis posticis fere rotundatis, basi leviter rotun- 
data, ad scutellum leviter emarginato et utrinque subsinuato, supra 
-minus crebre subtiliter punctulato, lateribus albo-marginatis, basin 
versus nudis, scutello laevi, elytris breviusculis, sutura pone medium 
elevata, laevi, spatio circum-scutellari et linea dorsali elevata pone 
medium glabris, ceterum dense arcuatim lineolatis, lateribus, medio 
et pone medium subtiliter albosquamosis, pygidio subtilissime trans- 
versim striolato, utringue densius albosguamoso, mesosterni processu 
dilatato, crebre rugoso-punctato, parce piloso, abdomine parce punctato, 
segmentis ad latera puncto albo notatis, penultimo punctis albis 
duobus (marginali medio, aliogue basali) notatis, pectore pedibusque 
anterioribus longius fulvo-ciliatis, ciliis minus densis. — Long. 
16 mill., lat. 9 mill. 

Von untersetzter Gestalt, unten schwarz, oben lebhaft erz- 
glänzend, mit feinen weilslichen Zeichnungen auf den Fld., die nicht 


344 L. v. Heyden und G. Kraatz: über 


stark hervortreten, durch das sehr fein (an den Seiten ziemlich 
dicht, nach der Mitte zu weniger dicht) punktulirte Halsschild aus- 
gezeichnet, dessen Seitenrand, mit Ausnahme der Basis, schmal 
weils gerandet ist. Der Kopf ist gleichbreit, erscheint aber ver- 
schmälert, weil die Vorderecken abgerundet sind; er. ist vorn 
deutlich ausgerandet, und die beiden Endzipfel sind deutlich auf- 
gebogen, der Seitenrand nur schwach; die Oberseite ist ziemlich dicht 
und deutlich punktirt. Das Halsschild wie in der Diagnose an- 
gegeben, das Schildchen glatt, dreieckig, mittelgrols. Die Fld. sind 
nur mäfsig gestreckt, die Nath, eine erhabene Linie hinter der Mitte, 
die in den Rückenbuckel endigt und eine zweite, noch kürzere 
zwischen ihr und der Nath glatt, im Uebrigen dicht bogig ge- 
strichelt; der Aufsenrand ist weils gesprenkelt, eine kürzere Linie 
vor der Mitte, eine gekrümmte hinter derselben, eine längere 
zwischen beiden nach aufsen weilslich. Aulserdem eine Reihe von 
Punkten zwischen der Schulter und der Binde vor der Mitte. Die 
Beine sind scharf gezähnt wie bei den verwandten europäischen 
Arten (metallica, aenea etc.) gebaut. Der Hinterleib ist fast glatt, 
an den Seiten weitläufig punktirt. Das Pygidium ist fein gestrichelt, 
jederseits weils tomentirt, der Toment jederseits in der Mitte dünner. 
Der Mesasternalfortsatz ist nicht grols, nach vorn dreieckig er- 
weitert, runzlig punktirt, nur schwach behaart. 
Ein einzelnes, sehr wohl erhaltenes, weibliches Ex. 


Cetonia cyanescens Kraatz: Oblongo-ovalis, cyanescens, 
nitidula sublus eliam cyanescens, clypeo leviter emarginato, cupite 
utringue oblique impresso, confertim punctato, thorace minus trans- 
verso, confertim minus subtiliter punctato, linea longitudinali 
basin versus dilatata, laevi, scutello laevi, elytris confertim arcuatim 
striolatis, hneis 2 dorsalibus vix elevatis, parum perspicuis, laevius- 
culis, lateribus, fascia antemediana, postmediana et laterah albo- 
squamosis, pygidio dense striolato, nudo, abdominis segmentis basi 
fortius punctatis, ceterum fere laevibus, segmento ultimo crebre 
punctato, processu mesosternali dilatato, crebre punctalo, dense 
longius fulvo-cilioso, pectore, pedibus anterioribus margine longius 
fulvo- ciliatis. — Long. 16 mill., lat. 8 mill. 

Eine verhältnifsmäfsig schmale, nicht grofse Art, welche durch 
bläuliche Färbung der Ober- und Unterseite, dicht punktirtes, bis 
zur Mitte gleichbreites Halsschild und dicht punktirte Fld. aus- 
gezeichnet ist. Der Kopf ist vorn leicht ausgerandet, die Vorder- 
ecken abgerundet, wenig aufgebogen, oben dicht und kräftig punktirt, 


Käfer aus Osch (in Turkestan). 345 


jederseits mit einem, nach den Vorderecken verlaufenden Schräg- 
eindruck. Die Vorderecken des Halsschildes sind sehr stumpf, es 
ist bis zur Mitte gleichbreit, oben dicht und deutlich punktirt, mit 
glatter, nach hinter verbreiteter Mittellinie, jederseits vor dem 
Schildehen mit schwachem Eindruck. Das Schildchen ist nur an 
der Basis dicht punktirt. Die Fld. zeigen nur Spuren von zwei 
glatten Rückenstreifen und sind im Uebrigen dicht bogig punktirt; 
die Naht ist einzeln punktirt; die weilsen Zeichnungen vor und 
hinter der Mitte, eine Binde an den Seiten zwischen den beiden 
anderen und verschiedene Flecke am Aulsenrande und der Spitze 
der Fld. treten deutlich hervor; auch weilse Flecke an den Seiten 
des dicht quergestrichelten Pygidiums. Die Unterseite ist lichtblau, 
die Vorderränder der Hinterleibsegmente sind einzeln tief punktirt; 
im Uebrigen sind sie glatt, das letzte dicht punktirt. Vorder- und 
Mittelbrust und die Kanten der Schenkel sind lang greis behaart; 
der dicht punktirte, dreieckig erweiterte Prosternalfortsatz ebenfalls. 
Ein Exemplar. 

Trotz des Unterschiedes in der Grölse und Sculptur könnte 
die Art vielleicht als eine Varietät der sehr seltenen interrupto- 
costata Ball. betrachet werden, die kaum hervortretenden Rippen 
sind aber nicht unterbrochen. Die Punktirung des Halsschildes ist 
dichter, nicht schräg eingestochen. 


Sphenoptera spectabilis Kraatz: Cupreo-aenea, nitida, 
apicem versus fortius attenuata, fronte planiuscula, thorace basi late 
subtriangulariter impresso, lateribus fortiter punctato, spatio impresso 
basali fere laevi, elytris punctato-striatis, interstitüis parce punctatis, 
subtus cuprea, prosterno parce, thorace lateribus fortius punctato, 
sterno haud impresso, segmentis abdominis primis minus crebre, 
intermedis parce, ultimo crebre subtiliter punctatis. — Long. 19 mill. 

Var.: Magis cuprea, minus nitida (Osch). 

Es liegen mir zwei, in der Hauptsache übereinstimmende Ex. 
dieser ansehnlichen Art, eine hellglänzende von Scharud und eine 
mehr kupfrige, matte von Osch vor; dieselben zeichnen sich durch 
ein ziemlich gewölbtes, in der Mitte kaum vertieftes Halsschild aus, 
welches kurz vor der Basis einen ziemlich breiten (über 4 des 
Halsschildes) fast halbkreisförmigen Eindruck hat, dessen, nach der 
Basis des Halsschildes zu liegender Theil glatt ist, vor demselben 
ist das Halsschild ziemlich dicht, etwas unregelmäfsig punktirt, an 
den Seiten merklich stärker, dicht. Der Kopf ist sanft gewölbt, 
dicht punktirt, neben der Mitte mit einigen glatten Fleckchen. Das 


346 L. v. Heyden und G. Kraatz: über 


Halsschild ist hinter dem eingedrückten Basaltheil ziemlich stark 
nach hinten vorgezogen. Die Fld. sind verbältnifsmäfsig stark nach 
hinten verengert, regelmäfsig punktirt gestreift, in den Streifen 
einzeln punktirt und äulserst fein lederartig gerunzelt, hier und da 
mit schwachen Querrunzeln. An den Seiten des Prosternums zieht 
sich eine Reihe von Punkten hin; die Seiten des Prosternums sind 
mälsig dieht und fein punktirt. Der Hinterleib ist an den Seiten 
nicht behaart, wie oben angegeben, punktirt. Die Vorderschienen 
des g' sind sehr deutlich gekrümmt. 


Trichodes spectabilis Kraatz: Coeruleus, elytris rubris, 
puncto humerali, fasciis duabus transversis haud dilatatis apiceque 
coeruleis, fascia anteriore ungusta, latera haud attingente, thorace 
nitido, minus crebre punctato. — Long. 15 mill. (64 lin.), lat. 22 lin. 

Den kleinsten cabroniformis an Gröfse gleich, ähnlich gezeichnet, 
jedoch mit einer blauen Schultermakel, das Halsschild in der 
Mitte fast glatt, mit einem tiefen Eindruck. Fühler rothgelb, die 
Keule schwarz. Kopf und Halsschild ähnlich gebaut wie bei 
cabroniformis, dunkler, etwas kürzer behaart. Fld. ganz ähnlich 
wie bei cabroniformis, die Punktirung etwas kräftiger, ein deutlicher 
Schulterfleck vorhanden, die Nath vor der ersten Binde an der 
Basis röthlich, im Uebrigen fein bläulich, die vordere Binde schmal, 
den Seitenrand nicht erreichend, an der Nath vorn und hinten 
etwas erweitert; die hintere Binde nur nach hinten vorgezogen, 
breiter, mit dem Aufsenrande zusammenfliefsend; die Spitze wie 
bei cabroniformis. Das letzte Hinterleibssegment beim 2 an den 
Seiten und der Spitze röthlich. Beine ähnlich wie beim cabroni- 
formis. 

1 Exemplar. 

Ballion führt (Bull. 78. II. p. 296) wohl ohne Zweifel diese 
Art als leucospideus Ol. var. syriacus Spin. auf, da seine beiden 
Q 63 lin. haben; das g' ist mir unbekannt, bei Ballion 5 lin. lang. 

Trichodes leucospideus aus Spanien und Algier ist zwar ähnlich 
gezeichnet, aber viel kleiner, mit dicht punktirtem Halsschilde. 


Prosodes catenulata Kraatz: Elongata, nigra, nitidula, 
elytris feminae fere opacis, striatis, strüs alternim latioribus, elevatıs, 
transversim vage inaequalhiter rugulosis, elytris marıs inaequaliter 
punctatis striolatisque, mitidulis, dorso depressiusculis, thorace trans- 
verso, subquadrato, dorso longitudinahter elevato (praecipue in fem.). 
— Long. 26— 23 mill., lat. 10—11 mill. 


Käfer aus Osch (in Turkestan). 347 


Eine grofse und verhältnifsmälsig breite Art, etwas breiter 
und gröfser als Pros. cribrella Baudi (pustulata Faust), durch die 
abwechselnd breiter längsgestreiften, grobquerrunzligen matten Fld. 
des Q sehr ausgezeichnete Art. Der Kopf ist mäfsig dicht, fein, 
deutlich punktirt. Beim 2 zwischen den Augen in der Mitte mit 
einem Paar Quereindrücken. Der Thorax ist etwas breiter als der 
Vorderrand der Fld., nach vorn und hinten leicht verengt, quer- 
quadratisch, in der Mitte der Länge nach ziemlich gewölbt, namentlich 
beim 2, der Hinterrand leicht ausgerandet, die Hinterecken recht- 
winklig, jedoch leicht verrundet, die Oberseite fein, mäfsig dicht 
punktirt, an den Seiten eine längliche, glatte Stelle, hinter welcher 
das Halsschild leicht eingedrückt und dichter punktirt ist, die 
Oberseite ziemlich glänzend, der Seitenrand leicht aufgeworfen, 
namentlich beim g. Die Fld. sind hinter der Mitte verengt, stumpf 
zugerundet, beim g' mehr gleichbreit, auf dem Rücken leicht ein- 
gedrückt; beim 2 deutlicher gerundet, mit vertieften Längslinien, 
welche abwechselnd breiter sind, und erbabenen Zwischenräumen, 
mit unregelmälsigen Querrunzeln, matt, beim J' fast glatt, ziemlich 
weitläufig punktirt, bisweilen mit undeutlichen Längsstreifen und 
schwachen Querrunzeln, welche indessen kaum die Sculptur des 9 
wieder erkennen lassen. Die Unterseite ist unregelmäflsig gestrichelt. 
Die Beine des g sind merklich kräftiger und länger als die des 9, 
namentlich die Tarsen. 

In mehreren Ex. aufgefunden. 

Die Seiten der Fld. sind ganz verrundet, ohne bemerkbare 

Kante, welche bei cribrella deutlich hervortritt. 


Prosodes angulicollis Kraatz: Subelongata, nigra, nitida, 
thorace transversim quadrato, angulis posticis subacutis, anticis 
rotundatis, fere rectis, lateribus parallelis, margine anteriore leviter 
emarginato, posteriore fere truncato, supra parce punctato, utringue 
longitudinaliter impresso, elytris marıs parce subtilissime punctatis 
sensim retrorsum attenuatis, lateribus carinatis, feminae medio sub- 
dilatatis, pone medium interdum subcostatis, haud carinatis; pedibus 
gracilibus. — Long. 22— 24 mill., lat. 9— 103 mill. 

Von eigenthümlichem Habitus, durch das querviereckige, oben 
wenig gewölbte Halsschild mit parallelen Seiten, deutlich recht- 
eckigen (jedoch abgerundeten) Vorderwinkeln und glatte, weit- 
läufig punktirte Fld. ausgezeichnet, welche einen besonders breit 
abgesetzten Seitenrand haben, der namentlich beim &' deutlich 
hervortritt; bei angustata geht die Epipleurallinie in der Mitte 


348 L. v. Heyden und G. Kraatz: über 


zwischen dem Rande und dem Seitenrande schräg entlang, so dafs 
sie an der Basis mit dem letzteren zusammenfällt; bei den meisten 
Prosoden ist sie nicht weit vom Seitenrande entfernt, welcher weit 
oberhalb derselben liegt; bei angulicollis fallen beide zusammen. 
Die Fühler sind schlank, Glied 4—7 allmählig kürzer, Glied S—-11 
kugelig. Der Kopf ist äufserst fein, wenig dicht punktirt. Das 
Halsschild ist etwas schmäler als die Fld., von der beschriebenen 
Gestalt, der Seitenrand beim g' leicht aufgebogen, der Eindruck 
an den Hinterecken kräftig, nach aufsen gekrümmt; die Ober- 
seite ist wenig gewölbt, fast gleichmälsig fein und mäfsig dicht 
punktirt. Die Fld. des g' sind hinter der Mitte deutlich verengt, 
ziemlich zugespitzt, die des @ hinter der Mitte verbreitert, dann 
verschmälert, also viel breiter als beim g'; die Seitenrandlinie 
verläuft bei beiden Geschlechtern deutlich bis zur Spitze, ist aber 
beim 2 etwas mehr nach dem Seitenrande zu gelegen. Die Unter- 
seite ist fein punktirt. Die Beine sind sehr lang und zart, 
namentlich beim g. 
In mehreren Ex. aufgefunden. 


Prosodes grandicollis Kraatz: Atra, opaca, Z\ paullo 
angustior, antennis articulis 4—7 latitudine duplo (Z\) aut fere duplo 
longioribus (2), septimo paullo latiore, ceteris globuhiformibus, ultimo 
acuminato, capite vix punctulato, thorace latitudine vix (3) aut nullo 
modo longiore (7), basin versus magis guam apicem versus angustato, 
angulis posticis fere acutis, ad angulos posticos plerumque fovea 
impresso, creberrime fortius punctulato, disco medio fere 
laevigato, elytris conveziusculis, fere parallelis, lateribus et praecipue 
apice decliwibus, crebre punctatis, lineis suturali angusta duabusque 
discoidalibus sublaevibus, abdomine parce punctato, pedibus 
longiusculis. — Long. 13— 15 mill. 

Ganz ähnlich gebaut wie Pros. pygmaea Kraatz (Deutsche 
Ent. Z. 1882. p. 325) von Samarkand, so dafs die Beschreibung 
des Körperbaus hier kaum wiederholt zu werden braucht, indessen 
durch das jederseits breit dicht punktirte Halsschild und die 
weitläufig punktirte Unterseite leicht zu unterscheiden; auf den 
Fld. wechselt ein glatter mit einem dicht punktirten Streifen ab, 
welche indessen nicht scharf begrenzt sind; der glatte Streifen 
neben der Nath ist meist schmaler; aufser den beiden glatten 
Streifen auf der Scheibe der Fid. ist meist noch einer auf dem 
abschüssigen Theile derselben vorhanden. 

Drei Exemplare. 


Käfer aus Osch (in Turkestan). 349 


Prosodes longicornis Kraatz !): Elongata, nigra, capite 
thorace vir angustiore, thorace elytris angustiore, lateribus fere 
parallehs, postice fere truncato, angulis rectis, lateribus deflezis, 
supra lateribus crebre subtiliter, disco .praecipue antice parce sub- 
tilissime punctato, elytris pone medium paullo latioribus, lateribus 
leviter carinatis, carina fere ad apicem usque producta, dorso parce 
subtiliter, ad carinam crebrius fortiusque punctato, lateribus parce 
punctatis, abdomine parum dense medium versus parce subtihter 
punctato, antennis (capite cum thorace longioribus) pedibusque 
gracikbus. — Long. 16 mill. 

Sehr schlank, verhältnifsmälsig hoch gewölbt, mittelgrofs. Kopf 
und Halsschild gleich breit, die Fld. hinter der Mitte am breitesten. 
Die Fühler sind länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, 
Glied 4—7 fast mehr als doppelt so lang als breit, Glied 8—10 länglich 
oval, das letzte zugespitzt. Kopf vor den Augen mit einer schwarzen, 
nach innen gebogenen Furche, mäfsig dicht, fein punktirt. Das 
längliche Halsschild (s. 0.) oben der Länge nach gewölbt, die 
Seiten abgeflacht, die Oberseite ziemlich dicht, auf dem Discus 
kaum bemerkbar punktirt. Die Fld. sind an der Basis von der 
Breite des Halsschildes sehr allmählig verbreitet, hinter der Mitte 
am breitesten, oben aber, an den Seiten mit einer nicht besonders 
scharfen Längskante, welche die Spitze fast erreicht, etwas unregel- 
mälsig, nach der Kante zu dichter und kräftiger punktirt, Spuren 
von weniger dicht punktirten Streifen bemerkbar. Die Unterseite 
stärker glänzend als die Oberseite, die Beine schlank, die Hinter- 
tarsen von der Länge der Schienen, die Vorderschienen gerade. 

2 Exemplare. 


Blaps oblonga Kraatz: Elongata, nigra, thorace subquadrato, 
elytris caudatis (Z\) aut parum caudatis (2), pedibus longiusculis, 
femoribus anticis leviter dilatatis. — Long. 23— 24 mill. 

Mas: Longius caudatus, sine mucrone. \ 

Das Weibchen stimmt im Habitus fast ganz mit Blaps confusa 
Men. All., nur ist das Halsschild nach vorn weniger geneigt, der 
Mann ist merklich schlanker, mit ziemlich langer cauda, ebenfalls 
ohne Borstenbüschel; die Vorderschienen sind aber vor der Spitze 
bei beiden Geschlechtern leicht erweitert, bei confusa nicht. Die 
Fühler sind schlank, Glied 4—8 beim g' fast doppelt so lang 


!) Von Dr. Staudinger als gracilis versendet, welchen Namen 
ich mit dem charakteristischen longicornis vertauscht habe. 


350 L. v. Heyden und G. Kraatz: über 


als breit, beim 2 ein wenig kürzer. Der Kopf ist mälsig dicht, 
fein punktirt. Das Halsschild ist fast quadratisch, wie bei confusa, 
die Oberseite feiner und weniger dicht punktirt. Die Fld. haben 
beim Q eine wenig länger ausgezogene Spitze als bei confusa, beim 
g' dagegen eine viel längere. Das Männchen ist sehr schmal, 
länglich, die Fld. hinten weniger steil abfallend als bei der genannten 
Art; sie haben abwechselnd breitere Punktstreifen; jeder Punkt- 
streif ist mit einer Reihe weitläufiger, etwas stärkerer Punkte besetzt. 
Die Beine sind schlank, die Vorderschenkel deutlich erweitert. 

Beim Männchen ist die Basis des ersten Hinterleibsegmentes 
nur schwach erhaben, hinter demselben nur Spuren von Querstreifen 
vorhanden. 

Zwei Pärchen in meiner Sammlung, eins bei v. Heyden. 

Var. major. 29 mill. Ich erhielt aus derselben Localität fast 
doppelt so grolse Ex., von 29 mill. Länge, welche durch etwas 
weniger verlängerte Fld. des Z abweichen, aber im Uebrigen 
vollkommen übereinstimmen. 

Blaps montana Motsch. von Kurusch, hat ein kleineres Hals- 
schild, welches nach vorn noch weniger geneigt ist, und einen 
Borstenbüschel an der Spitze des ersten Segments; auch ist die 
Spitze der Fld. bei beiden Geschlechtern etwas schwächer aus- 


gezogen. 


Lasiostola grisescens Kraatz: Griseo-nigra, ommino sub- 
tilissime griseo-pubescens, capite dense punctulato et piloso, thorace 
Iransverso, lateribus leviter rotundalto, supra parce ezasperato-punctu- 
lato, et longius piloso, elytris minus crebre punctatis, punctorum 
seriebus quatuor bene perspicuis, punctis piligeris, punctis serierum 
nonnullis pilis longioribus munitis, abdomine griseo, parce punctato. 
— Long. 743— 10 mill. 

Der Las. minuta Kraatz zunächst verwandt, etwas breiter, das 
Halsschild ebenso kurz, die Oberfläche deutlicher greis behaart, die 
erhabenen Punkte mit abstehenden schwarzen Härchen besetzt, 
die Punkte der 4 Punktreihen auf den Fld. mit einzelnen sehr 
langen, abstehenden Haaren. 

Die Fühler sind ein wenig kürzer als bei minuta, ganz ähnlich 
gebaut, d. h. Glied 4—9 deutlich länger als breit, das zehnte 
rundlich, das elfte viel kleiner. Der Kof ist dicht und fein punktulirt, 
mit abstehenden Härchen besetzt, welche deutlich kürzer sind als 
bei minuta. Der Thorax ist ganz ähnlich gebaut wie bei minuta, 
aber etwas breiter, mäfsig dieht. sehr fein punktulirt, die abstehenden 


Käfer aus Osch (in Turkestan). 35l 


Haare kürzer. Die Fld. sind ganz ähnlich punktirt wie bei minuta, 
die 4 Reihen Punkte aber deutlich, die dazwischen stehenden 
stärker, weitläufiger aber nicht regelmäfsig gereiht, sondern unregel- 
mälsig, die kurze Behaarung des Grundes viel deutlicher (so dafs 
der Käfer grau erscheint), die Punkte mit ähnlichen schwarzen 
Haaren besetzt, wie bei minuta, die der Punktreihen mit viel längeren 
Haaren, die sich jedoch leicht abreiben. Die Unterseite ebenfalls 
deutlicher greis behaart als bei minuta. 


Platyscelis rotundangula Kraatz: Ovata, conveziuscula, 
subnitida, capite crebre punctato, inter antennas arcuato transversim 
sat profunde impresso, clypeo late subrotundato, thorace transverso, 
antrorsum angustato, angulis anticis obtusiusculis, posticis fere 
rotundatis, lateribus leviter rotundatis, supra convezo, confertim 
punctato, elytris ovalibus, ad apicem attenuatis, acuminato-rotundatıs 
supra convezis, dense punctatis, vir striatis, subtus nitido, minus 
dense punctato et striolato. — Long. 12— 14 mill. 

2 Tibiüs anticis apicem versus leviter dilatatis. — Z latet. 

Zwei Weibchen unterscheiden sich von Pl. ovata Ball. und 
Regel Ball. dadurch, dais die Hinterecken des Halsschildes fast 
ganz abgerundet sind, jedoch ist das Halsschild nicht so viel 
schmäler als die Fld. wie bei Faustia. Die Fühler sind nur mälsig 
lang, die vorletzten Glieder noch deutlich länger als breit. Der 
Kopf ist hinter der vorderen, deutlichen Furche aufgewölbt, dicht 
punktirt. Das Halsschild ist an der Basis schmäler als die Fld., 
nach vorn ein wenig mehr als nach hinten verengt, quer, die 
Vorderecken stumpf, die Hinterecken sehr stumpf verrundet, fast 
gerundet, die Oberseite dicht punktirt, neben dem Seitenrande 
hinter der Mitte deutlich eingedrückt. Die Fld. sind oval, mehr 
gewölbt als bei den Arten mit spitzen Hinterecken, dicht und 
deutlich punktirt, mit schwachen Spuren von Längsstreifen. Die 
Unterseite ist ziemlich weitläufig punktirt und längsgerunzelt, wenig 
glänzend. Die Beine sind einfach, die Vorderschienen sanft erweitert. 
Das Männchen ist mir unbekannt, die Art durch die verrundeten 
Hinterecken des Halsschildes sehr ausgezeichnet. 


Platyscelis difficilis Kraatz: Ovata, conveziuscula, nitidula, 
subaenea, capite crebre punctato, inter antennas arcuato transversim 
sat profunde impresso, clypeo late subrotundato, thorace transverso, 
angulis anticis subrotundatis posticisqgue subrectis, supra con- 
vero, crebre punctulato, elytris ovalibus, pone medium amplioribus, 


392 L. v. Heyden und G. Kraatz: über 


crebre subtiliter punctatis, substriatis, subtus confertim punctato. 
— Long. 11 mill. 
Q Tibüs anticis apicem versus leviter dilatatis. — & latet. 
Auch bei dieser Art ist der Thorax hinten schmäler als das 
Halsschild, die Ecken sind aber nicht verrundet, sondern fast 
rechtwinklig. Kopf und Fühler ähnlich wie bei der vorigen 
Art, der Kopf hinter der eingedrückten Linie aber nicht auf- 
gewölbt. Das Halsschild ist nur mälsig breit, nach vorn wenig 
mehr verengt, seitlich schwach gerundet, die Vorderecken stumpf- 
winklich verrundet, die Hinterecken nicht verrundet, fast recht- 
winklig, die Oberseite dicht und fein punktirt. Die Fld. sind 
breiter als die Basis des Halsschildes, gleich hinter der Mitie am 
breitesten, ziemlich gewölbt, mit schwachem Erzschimmer, 
ziemlich dicht, fein punktirt, Beine gewöhnlich. 
Auch diese Art gehört zu den unechten Platyscelis, bei denen 
die Hinterecken sich nicht innig dem Vorderrande anschlielsen. 
Ein Weibchen. 


Platyscelis simplexz Kraatz: Oblongo-ovalis, leviter conveza, 
nitidula, nigra, capite crebre punctato, inter antennas trans- 
versim arcuato impresso, clypeo late rotundato, ihorace transverso, 
antrorsum angustato postice truncato, anmgulis anticıs posticisque 
obtusis, lateribus parum rotundatis, supra modice convezo, dense 
punctulato, elytris thorace paullo latioribus, dense subtiliter punctatis, 
substriatis, subtus segmentis 3 primis confertim distinctius, 2 ultimis 
dense subtilissime punctatis. — Long. 114 — 12 mill. 

Mas: Tarsis anticis et intermediis dilatatis, abdominis segmentis 
primis medio leviter impressis, haud tomentosis. 

Fem.: Tarsis simplicibus. 

Von der schlanken Gestalt der Pl. oblonga, das Männchen 
aber ohne Tomentflecke. Die Fühler ziemlich lang, die vorletzten 
Glieder fast doppelt so lang als breit, beim 2 etwas kürzer. Der 
Kopf wie beim vorigen, das Halsschild aber etwas breiter, fast 
von der Breite der Fld., nach vorn verschmälert, hinten gerade 
abgeschnitten, Hinterwinkel stumpf, Oberseite sanft gewölbt, dicht 
und fein punktirt. Die Fld. ebenso, fein, wenig bemerkbar gestreift, 
die Unterseite der drei ersten Segmente kräftiger punktirt, die zwei 
ersten in der Mitte beim g' sanft eingedrückt. Die Vorder- und 
Mittel-Tarsen des g' sind stark erweitert, die Schenkel etwas mehr 
verdiekt als beim 2. 

Zwei Männchen und zwei Weibchen. 


Käfer aus Osch (in Turkestan). 353 


Diese Art hat fast ganz den Typus der echten Platyscelis, 
der beim ovalis am deutlichsten zum Ausdruck kommt, welcher 
den Thorax so breit als das Halsschild hat; der simplez ist bei 
gleicher Breite länglicher. 


A. Zonabris excisofasciata Heyd.var.c.oschensis Heyd. 
n. var. Varietati a. affinis, sed fascia prima medio late ad scutellum, 
eztrorsum ad marginem producta, postice cum secunda medio et ad 
suturam, secunda cum tertia ad suturam conjuncta; tertia antice 
valde bilacerata, postice ita dilatata ut maculam anteapicalem 
auranliacam includet; aliis verbis elytra nigra sanguineo-maculata 
sunt: macula claviformi extus marginem attingente in humero 
angustala, intus dilatata a sutura remota; macula ante medium 
prope suturam maculaque marginali cum prima linea angustissima 
conjuncta; fascia postmediana, untice semel postice bis fortiter excisa, 
fere e maculis duabus composita, maculaque anteapical. 

Prope Osch Turkestania semel capta; coll. v. Heyden. 

Ezremplar majus (15 mill.) sed fascia secunda etsi medio cum 
tertia conjuncta, aliis verbis elytra maculas sanguineas 1, 2, 2, 1 
habent. 

Samarkand in coll. Kraatz. 


Art aus Nord-Persien. 


B. Zonabris parumpicta Heyden n.sp. Brevis, lata, nigra, 
nigro-villosa. Capite rotundato, lucido, medio puncto rufo, disperse 
punctato. Thorace longo, convezo, lateribus fortius punctato, antice 
medio transversim impresso. _Antennis nigris, 5 ultimis clavatis. 
Scutello minuto, nigro, laevigato. Elytris rufo-pallidis, nigro erecte 
püosis, sutura in basi perparum infuscata, macula communi cordi- 
formi in sutura postscutellari, extus inter maculam et marginem 
macula oblonga, dilacerata, fascia non lata mediana sinuata, apice 
ultimo, nigris. 

Subtus nigra, lucida, punctata. Pedibus nigris. — Long. 12 mill. 

Variat: a) apice unicolori; 
b) macula extus deficiente, vel puncto minuto indicata. 

Persia borealis a Dom. Haberhauer 1579 collecta 4 exempl. 
meae collectionis ab amico Dr. Kraatz data. 

Durch die wenig schwarze Deckenfärbung ausgezeichnet, in 
die Nähe von Javeti Mars. zu stellen. 


N —— — 


Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 23 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Käfer aus Tekke-Turemenien 
von 


Dr. L.v. Heyden und Dr. @. Kraatz. 


Hr, Dr. Staudinger erhielt eine kleine Sendung von Käfern 
aus Tekke-Turcmenien, welche einige grölsere, interessante Arten 
enthielt, die wir aufzählen wollen; sämmtliche Arten sind in beiden 
Sammlungen vorhanden, falls nichts Besonderes angegeben. 


Cicindela aegyptiaca Klug. 1 Ex. 

Cicindela 10. pustulata Menetr. 1Q mit sehr grofsen Flecken. 

Metabletus ezclamationis Menetr. 1 Ex. habe ich auch 
von Chodsent. Ist — fuscomaculatus Motsch. = virgatus Reiche 
— ? patruelis Chd. 

Zabrus gibbosus Menetr. Ein unausgefärbtes Stück dieser 
am Caspi nicht seltenen Art habe ich auch von Mogol-tau durch 
Ballion. a 

Anthia Mannerheimi Ohdr. Diese interessante Art, welche 
zuerst 1842 von Chaudoir in Catal. Coleopt. rec. par Karelin & 
Mazenderan beschrieben, dann von Motsch. in Guerin, Magaz. 
Zool. 1844, abgebildet wurde, scheint seit dieser Zeit nicht wieder 
bekannt geworden zu sein. Das Thier (36— 39 mill. lang) ist 
schwarz mit je einem weilsen Fleck in den Vorderwinkeln des 
Halsschildes und je zwei runden am Seitenrand der Decken; gleicht 
der A. 6-guttata F. aus Ost-Indien, ist aber breiter und gewölbter, 
die vorderen Flecken sind weniger rundlich und etwas schiefer 
gestellt, Kopf und Halsschild sind glatt und glänzend. 

Saprinus interruptus Payk. verus. Sonst nur aus Indien 
bekannt (Payk. sagt Orient). Stimmt mit des Autors Beschreibung 
und Abbildung; die gelbe Querbinde der Decken geht vom Rand 
bis nahe zur Naht, hat vorn ein, hinten zwei Zipfel. Ornatus Er., 
der vielfach dazu gezogen, aber von Marseul getrennt wird, hat 
eine macula triloba und ihm fehlen die vier Gruben jederseits des 
Thorax. Fischer giebt seinem interruptus Oliv. eine fascia trans- 
versa, inaequalis, dentata, medio interrupta, was aber in der 
Abbildung nicht angegeben ist, dies palst auf ornatus. — Fascio- 


L.v. Heyden u. G. Kraatz: über Käfer aus Tekke-Turcmenien. 359 


latus Gebl. gehört ebenfalls zu ornatus; Gebl. sagt selbst: „passen 
besser zu diesem (interruptus Fisch.) als zu interr. Payk.“. 

Sisyphus Schäfferi L. und Gymnopleurus Mopsus Pall. 
Je 1 Ex. 

Gymnopleurus cantharus Er. 2 Ex., der blauschwarz 
gefärbten var. cyanescens Motsch. angehörend. 

Onitis humerosus Pall. Stücke mit schwarzblauer Oberseite 
und wenig gelbbrauner Färbung zwischen den Deckenrippen, bei 
einem Ex. ist diese helle Färbung ganz geschwunden. 

Amphicoma vulpes F.var. psilotrichius Faldm. Ein Stück 
dieser bekannten caucasischen Varietät mit schwarzer Behaarung. 
Var. hirsuta Burm. Ebenso, aber goldgelb behaart. 2 Ex. 

Amphicoma Genei Truqui. 2 Ex. mit schwach kupfer- 
rothem Halsschild, sonst mehr grün. Nach dem Autor auch in 
Mesopotamien. 

Amphicoma analis Solsky var. 2. 

Anozia semiflava Kraatz n.sp. (Anhang.) 1 Ex. bei Kraatz. 

Anisoplia massageta Kirsch., in den Sammlungen auch als 
Dohrni Faust i. ). aus Krasnovodsk verbreitet. 1 Ex. 

Anisoplia leucaspis Stev. 1 Ex. 

Phyllopertha variabilis Ballion. 2 Ex. von 8 mill.; nach 
dem Autor variirt sie von 643— 8 miill. 

Adoretus comptus Menetr. Einige Ex. 

Julodis variolaris Pall. var. undulata Heyd. Maculis 
elytrorum fere quadratis transverse confluentibus. In typo maculae 
bene separatae sunt. (v. Heyden.) = Frey-Gessneri Doreis. 

Von dieser schönen Varietät liegen mehrere Ex. vor, die darin 
übereinstimmen, dafs die quer-viereckigen Tomentflecken seitlich 
in einanderflielsen, so dafs die Oberseite wellig aussieht. Bei 
typischen, Ex., wie ein solches vortrefflich in Fischer, Entom. 
Ross. II. t. 21. fig. 1, abgebildet, sind die queren Tomentflecke 
scharf von einander getrennt; auch die schlechte Pallas’sche 
Abbildung zeigt getrennte Flecke. (vid. Wien. Ent. Z. 1883. 
p. 107.) 

Julodis euphratica Lap. Gehört zu den Arten ohne 
erhabene Längsleiste des Halsschildes; die Tomentflecke sind klein 
und rund. 

Lampetis argentata Mhm. Mehrere Ex., die vorzüglich auf 
die Beschreibung bei Mannerheim bis auf die angegebene Gröfse 
(12 mill.) passen. 

Julodis laevicostata Cast. 1 Ex. 

23* 


356 L. v. Heyden und G. Kraatz: über 


Sphenoptera semistriata Palis. 1 Ex. 

Sphenoptera Scovitzi Fald. 1 Ex. 

Coeculus turcomanicus Kraatz n. sp. (Anhang.) 1 Ex. 
in Dr. Staudinger’s Sammlung. 

Agriotes caspicus Heyden n. sp. (Anhang.) 

Ocnera Solskyi Faust. Ein g in Kraatz’s, ein JQ in 
v. Heyden’s Sammlung. 

Blaps gigantea Motsch. 3 Ex. 

Pimelia (Pisterotarsa) gigantea Fisch. 2 Ex. 

Lasiostola grandis Kraatz n. sp. (Anbhang.) 

Lasiostola elongata Kraatz n. sp. (Anhang.) 

Zonabris variabilis Pall. var. armeniaca Fald. 2 Ex. mit 
verbundenen und 1 Ex. mit getrennten Vordermakeln. 

Zonabris Javeti Marsl. Kenntlich an der einen schwarzen 
Querbinde; zwischen dieser und der Basis tritt neben der Naht ein 
kleines schwarzes Pünktchen bei meinen vier Tekke-Stücken und 
einem in Dr. Kraatz’s Sammlung auf, die bei meinen Originalstücken 
aus Süd-Persien (Doria) ganz fehlen. Sie geht in cingulata Fald. 
(mit je 2 gröfseren Flecken vor der Binde näher, wie auch Marseul 
deren Zusammengehörigkeit vermuthet) über, wenn auch bei dieser 
die Spitze breiter schwarz, die Punktirung kräftiger und tiefer 
erscheinen; ebenso wie die Halsschildvertiefungen; die Oberseite ist 
bei meinen 3 cing.-Stücken aus Samana Syr. (Schläfli) viel matter. 

Zonabris magnoguttata Heyd. 4 Ex. Bei zwei Stücken 
werden die zwei vorderen Flecken (2, 1, 1) und der letzte viel 
kleiner, 3 bleibt aber immer sehr grofs. Die Art scheint weiter 
verbreitet, denn sie ist nun von Margelan, Samarkand und Tekke 
bekannt. 

Zonabris calida Pall. var. maculata Oliv. 4 Ex. Bei 
einem sind die zwei Binden in Flecke aufgelöst: Binde 1 besteht 
aus 3 nebeneinander stehenden Flecken, der innere kleiner, Binde 2 
aus zwei Punkten, der innere gröfser; die zwei vordersten Flecken 
normalgrofs. 

Zonabris 4. punctataL. var. Adamsi Fisch. Einige Stücke 
in beiden Sammlungen. 

Zonabris ezcisofasciata Heyd. 3 Ex., bei welchen die 
erste schwarze Querbinde getrennt ist, so dals auf der Naht mit 
dem Schildchen zusammenhängend ein grofser herzförmiger Fleck 
gebildet wird, daneben und zwischen dem Seitenrand je ein längerer 
Fleck; die Mittelbinde erreicht nicht den Aufsenrand. Auch in 
Kraatz’s Sammlung 2 Ex. 


Käfer aus Tekke- Turcmenien. 357 


‚Zonabris sodalis Heyd. 4 Ex., nicht von den Samarkand-Ex. 
verschieden. 

Zonabris Scabiosae Oliv. Je ein Ex. in beiden Sammlungen. 

Zonabris triangulifera Heyd. n.sp. (Anhang.) 

Zonabris tekkensis Heyd. n.sp. (Anhang.) 

Lydus tenuitarsis Abeille 1880. 2 Ex. (= Halbhuberi 
Reitt. i. 1.) 

Oenas coccineus MeEnetr. Feuerroth glänzend mit schwarzer 
Unterseite, Fühlern, Tarsen, Schienenspitzen und Knieen. 3 91, 28, 
eins in copula (3 8 mill., 2 13 mill.), das kleinste Ex. 7 mill. 

Epicauta erythrocephala Pallas.. 1 Ex. 

Stephanophorus Fischeri Fahrs. 2 Ex, 

Cionus Olivieri Rosensch. 2 Ex. 

Luperus oxypterus Faldm. Die Decken sind aber hinten 
nicht zugespitzt, sondern legen sich einzeln nach dem Tode seitlich 
nach unten zusammen. 

Labidostomis propinqua Fald. J2. 

Clythra maculifrons Zoubk. 1 Ex. 

Pseudocolaspis n.sp., wenn nicht eine der beiden (Solsky i.l.) 
Erschoff’schen Arten. 


Anozia semiflava Kraatz: Testacea, capite, thorace et 
abdomine dense albido - tomentosis, prothorace subtus pectoreque 
dense albido-villosis, tibüis anticis tridentatis. — Long. 114 mill. 

Eine sehr ausgezeichnete Art, deren Kopf, Halsschild und 
Abdomen dicht weils beschuppt ist; die Unterseite des Halsschildes 
und die ganze Mittelbrust dicht weils, ziemlich anliegend behaart. 
Die Fühler sind hellgelb; das dritte Glied ist fast dreimal so lang 
als das zweite, die Keule siebengliederig, beim 2 kräftiger als bei 
den meisten Anoxien, beim g' noch nicht bekannt. Das Kopf- 
schild ist nach vorn erweitert, vorn gerade abgeschnitten, mit 
spitzen Vorderecken. Das Halsschild ist etwas schlanker als bei 
den europäischen Anoxien, mit deutlicheren Vorderecken. Die 
Fld. sind gelb, mäfsig dicht und fein punktirt, fein behaart. 
Die Beine sind zarter und schlanker als bei den europäischen 
Arten, die Vorderschienen stark dreizähnig, die Hinterschienen an 
der Spitze länger bedornt. Die Unterseite des Käfers ist unter 
dem dichten Tomente gelb. Die Beine sind fast nackt, die Hinter- 
schenkel auf der Aufsenseite dicht weils tomentirt, 

“ Aus Tekke-Turcmenien. 


398 L.v. Heyden und G. Kraatz: über 


Coeculus turcomanicus Kraatz: Cupreo-aeneus, brevior, 
thorace crebre fortiter punctato, media basi impressione punchiformi 
parva, elytris striatis, sulco obliquo, medio latiore, basi fere nullo, 
fulvo tomentoso impresso.. — Long. 14 mill. 

Dem Coeculus sibiriceus ähnlich, aber noch etwas kürzer gebaut, 
deutlich kupferglänzend, gewölbter, das Halsschild gleichmälsig 
dicht punktirt, der vertiefte Querreindruck kleiner, jederseits an 
der Basis ohne Spur einer glatten Längserhöhung, die Seiten und 
namentlich die Vorderecken gelb behaart, die Hinterecken stumpf- 
winklig, nicht vorgezogen. Die Punktstreifen der Fld. sind stärker, 
ihre Zwischenräume mit einer Reihe deutlicher Punkte besetzt, die 
Binde vor der Mitte schwächer, in der Mitte breiter als bei 
sibirieus, nicht weilslich, sondern schwefelgelb behaart, aufserhalb 
der Binde kein glatter Streif bemerkbar, sondern fast gleiche Punkt- 
streifen, die aus den gewöhnlichen Streifen und den Punkten der 
Zwischenräume bestehen. Der Aufsenrand der Fld. ist ebenfalls 
gelblich behaart. Die Unterseite ist feiner punktirt, breiter gelblich 
behaart als bei siböricus, weilslich. 

Ein Ex. 


Agriotes caspicus Heyden: Corpore sat lato ei brevi, nigro, 
aequaliter flavo-griseo pubescens, capite convezo, thorace medio 
perparum canaliculato, minus fortiter quam in A. paludum Ksw. sed 
multo densius punctato. Elytra plus quam duplo latitudine longioribus, 
interstitüis sat fortiter punctatis et transversim ruyulosis, striis multo 
minus profundis et punctatis quam in A. paludum. Labro, palpis 
antennis pedibus rufo-flavis, femoribus tibiisque obscurioribus. Subtus 
densissime punctatus. — Long. 9 mill. 

Tekke in coll. Kraatz. — Baku (O. Schneider) in coll. Heyden. 

Die Art, von der mir ein Tekke-Exemplar aus der Kraatz’schen 
Sammlung und ein von Dr. Oscar Schneider bei Baku gesammeltes 
Stück (als modestus erhalten) in meiner Sammlung vorliegt, steht 
dem A. paludum Rsw. nahe, ist aber durch die angegebenen Merk- 
male zu unterscheiden. 


Lasiostola grandis Kraatz: Nigra, oblongo-ovalis, parce 
longius pilosa, capite thoraceque parce subtilissime viz perspicue 
punctatis, hoc transverso, angulis anterioribus deflexis, linea elevata 
media nulla, elytris minus dense granulatis, interstitüs granulorum 
laevibus, granulorum seriebus viz perspicuis. — Long. 15—17 mill. 

Der Käfer repräsentirt eine minuta im Grolsen, d. h. gehört 
nicht zu den Lasiostola- Arten mit fast geraden Seiten des Hals- 


Käfer aus Tekke- Turcmenien. 399 


schildes und erhabener Mittellinie, sondern hat einen sehr fein 
und weitläufig punktirten Thorax, aus dessen Pünktchen jedesmal 
ein längeres Haar entspringt. Die Fühler sind schlank, Glied 4—9 
allmählig etwas kürzer, die ersten 3mal die folgenden 2mal so 
lang als breit, das 10te Glied kugelig, das 11te viel kleiner. Der 
Kopf ist mälsig dicht, äulserst fein punktirt, lang behaart. Das 
quere Halsschild ist an den Seiten leicht gerundet, die Vorderecken 
herabgebogen. Die Fld. sind ziemlich weitläufig granulirt, die 
Körner rundlich, glänzend, nach hinten zu feiner, der Grund matt, 
eben, nach hinten und aulsen treten einige Reihen Körner deutlicher 
hervor. Die Beine sind schlank, aber kräftig. Die Unterseite ist 
ziemlich weitläufig punktirt. 

Der Käfer ist in der Regel ziemlich schmal, doch besitze ich 
auch ein breiteres Stück, welches fast das Ansehen einer schlanken 
Pimelia hat. 

Einige Ex. aus Tekke-Turcmenien. 


Lasiostola elonyata Kraatz: Lasiostola grandi valde similis 
et affinis, sed minor et angustior, granulis elytrorum densioribus, 
 pedibus paullo gracilioribus. — Long. 13 mill. 

Der vorbergehenden sehr ähnlich, noch schlanker, die Körner 
der Fld. dichter gestellt, die Beine feiner. Ein Ex. in meiner 
Sammlung. Es wäre möglich, dafs die elongata nur eine Varietät 
der grandis wäre, doch halte ich es nicht für wahrscheinlich. 

Ein Ex. aus derselben Gegend, wie die vorige, aber von einem 
anderen Fundorte (die grandis haben hellroth karirte Zettelchen, 
die elongata dunkler roth gestreifte an der Nadel). 


Zonabris triangulifera Heyden: Elongata, nigra, parce 
nigro-pilosa. Capite longo, convezo, lucido, fortiter punctato, medio 
laevigato, crebre et tenue punctato. Antennis nigris, brevibus, articulo 
secundo quarto parum minuto, tertio quinto longiore, 6—11 clavatıs, 
ultimo apice acuminato (in g‘ acuminatissimo, apice ultimo ciliato). 
Thorace longo, antice lateribus fortiter impressis, inde constricto, 
parte mediana incrassata, margine postico elevato, medio postice 
depresso, canaliculato, toto lucido, disperse punctato. Scutello nigro, 
punctatissimo, medio linea laeviguta. Elytra fortiter punctata, rufa, 
apice lato, fascia lata postmediana ad suturam parum attenuata, 
antice fere recta, postice leviter trilacerata; macula postscutellari 
communi, in sutura latissima, postice fere recta, antice medio ad 
scutellum nigrocinctum, quod non semper attingit, producta, eztus 


360 L.v. Heyden u. G. Kraatz: über Käfer aus Tekke-Turcmenien. 


puncto, tum cum macula conjuncto, tum separato, tum fere deficiente; 
fasciis maculisgue omnibus nigris. Pedibus nigris, unguiculis, spinis 
tibiarum basique articuli primi tarsorum rufis. — Long. 8—154 mill. 

Ex affınitate Z. variabilis Billb., sed antennis multo brevioribus, 
macula apicali antice recta formaque vittae primae ab omnibus 
diversa. 

Tekke, nonnulla exemplaria in cell. Heyden et Kraatz. 

Bei 8 mir vorliegenden Stücken ist die eigenthümliche Form 
der Nahtmakel nur sehr wenig veränderlich und hiernach mit keiner 
anderen Art zu verwechseln. Die Gröfse ist sehr veränderlich: 


2 S' sind 8 u. 12, 2 9— 154 mill. lang. 


Zonabris tekkensis Heyden: Parva, supra convera, nigra, 
capite thorace albogriseo pubescentibus. Forma Cleri apiarii. Elytris 
rufo-stramineis, bası, callo humerali, fasciis tribus, apice cincto 
nigris. Scutello macula scutellari in elytris, antennis, pedibus, 
corpore subtus nigris. Capite quadrato, angusto antice proboscideo, 
laevigato, perparum punctato, basi elevato, medio leniter impresso, 
lateribus ante angulos posticos impressis. Elytris macula circum- 
scutellari, callo humerali oblongo, basi cum eo conjuncto; fascia 
prima antemediana antice posticeque medio incisa (vel in maculas 
duas divisa); secunda postmediana antice medio producta, postice 
medio late ezcisa; tertia antice medio producta, postice maculam 
transversam stramineam includente. Elytris pilis tenwssimis flavis. 
Subtus sat dense griseo-pubescentibus, abdomine pilis longis nigris 
erectis, unguiculis rufis. Z. Scabiosae Oliv. affinis. 

Variat antennis rufo-brunneis, apice obscurioribus. — Long. 
7— 84 mill. 

Aus Tekke-Turemenien in Sammlungen von Heyden und 
Kraatz. 

Aus der Verwandtschaft der Scabiosae Oliv. erinnert die Art 
in der Gestalt (bei nicht eingeschrumpften Stücken) und in der 
Farbenvertheilung an Clerus apiarius L. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXV1I. 1883. Heft I1.] 


Goniognathus nov. gen. Carabinorum. 


Habitus omnino generis Carabi (obliqui) sed: 
Genae lateraliter triangularıter dilatatae, paullulum ad latera 
capitis prominentes. 
Vertex oblongiusculus. 
Mandibulae prolongatae. 
Labrum apice fortiter impressum. 
Palpi labiates setis 2 instructi. 
Mentum dente medio parvo, lobis lateralibus breviore. 
Abdomen segmentis ventralibus strigatis, punctis ordinarüs 
2 instructum. 
Elytra subtiliter puncta striata (14), interstitüis punctulatis. 
Femora longiuscula. 
Species unica adhuc cognita Megadontum obliguum gracilem 
simulat. 
Patria: Samarkand. 


Goniognathus gracilis: Elongatus, leviter convezus, niger, 
nitidus, capite longiore, genis paullulum prominentibus; prothorace 
subquadrato, angulis posticis acuminato-productis, elytris oblongis, 
subparallelis, subtiliter punctato striatis, interstitüis obsolete punctu- 
latis. — Long. 21 mill. 

Mas: Articulis 4 primis dilatatis, articulo quarto transversali. 

Von der Gestalt eines sehr schmalen Megadontus obliquus, tief 
schwarz, ziemlich glänzend. Fühler von gewöhnlicher Bildung. 
Kopf glatt, vor den Augen jederseits mit einem Längseindruck, glatt. 
Das Halsschild ist wenig breiter als lang, nach hinten leicht ver- 
engt, hinten gerade abgeschnitten, die Hinterecken spitzig vor- 
gezogen. Die Fld. sind etwas breiter als das Halsschild, ziemlich 
gleich breit, an der Spitze zugerundet, mit etwa 14 feinen Punkt- 
streifen, zwischen denen fast verloschene Punkte stehen. Die Unten- 
seite ist fast glatt; die Beine sind schlank, wie bei Megadontus 
gebaut, die Schenkel gestreckter. 


Hr. v. Heyden hebt im vorhergehenden Aufsatze die Verwandt- 
schaft von Pantophyrtus und Cathaicus hervor. Wenn Hr. Dr. Thieme 
sagt: „im Systeme dürfte Pantophyrtus in die Nähe von Cratocephalus 
und Eupachys zu stellen sein“, so überläfst es dem Leser, die Be- 


362 G. Kraatz: über Goniognathus nov. gen. Carabinorum. 
ziehungen zwischen diesen Gattungen und Pantophyrtus zu suchen, 
welche muthmafslich darin bestehen, dafs alle drei einen grofsen 
Kopf haben; systematisch ist Pantophyrtus von Eupachys so weit wie 
möglich getrennt; denn das Männchen von Pantophyrtus hat nur 
zwei erweiterte Fulsglieder, antennae compresso-carinatae und einen 
möglichst anders gebauten Thorax. Der fehlende Kinnzahn zeichnet 
auch Cathaicus sehr aus. Durch die eckig vorgezogenen Wangen 
nähert sich Pantophyrtus am meisten an Damaster an, nur ist dies 
bisher weniger aufgefallen, weil die vortretenden Wangenspitzen 
meist gerade unter der Fühlerbasis liegen; bricht man indessen die 
Fühler ab, so sieht man ganz deutlich mit blofsem Auge von oben 
die Wangenspitzen hervorragen. Ziemlich in gleichem Malse ist dies 
bei Goniognathus der Fall, dessen Kopf ebenfalls weiter vorragt 
als bei den typischen Caraben. 

Dieses Hervorragen des Kopfes begründet meines Erachtens 
natürliche Verwandtschaft unter den Gattungen, die es zeigen; 
systematisch ist Damaster daher mit Pantophyrtus und Goniognathus 
näher verwandt als mit Chaetocarabus und Plectes, zwischen die er 
von Thomson gestellt wird; der verter longus ist systematisch 
wichtiger als der vertex postice haud tumido-incrassatus, die Zahl 
der Tasterborsten beträgt bei Pantophyrtus 4, bei Goniognathus 2. 
Die Beine sind bei dieser Gattung, so wie bei den verwandten 
durch die längeren Schenkel ausgezeichnet, ohne im Uebrigen 
besondere Abweichungen zu zeigen. Die Vordertarsen sind ver- 
hältnifsmäfsig stark erweiter, das vierte Glied merklich breiter als 
lang; die Fühler sind schlank, indessen von der gewöhnlichen 
Bildung. Der Penis von Goniognathus scheint sich dem des 
Pantophyrtus anzunähern, welcher durch verhältnilsmälsige Breite 


noch den der Gattung Damaster übertrifft. . 
Dr. G. Kraatz. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Relazione dı un viaggio nelle Calabrie fatto 1876 
pel A. Costa. 


Besprochen von 


Dr. L.von Heyden. 


In den Atti della R. academia delle Scienze di Napoli 1882. 
Vol. IX. No. 4. giebt Achille Costa unter dem Titel „Rel. di un viag. 
nelle Calabrie per ricerche zoologische fatto nella state del 1876“ 
Bericht über eine naturwissenschaftliche Reise nach Calabrien. Da 
diese Zeitschrift wohl in den Händen weniger Entomologen sein 
wird, jedoch eine Anzahl Beschreibungen neuer Arten mit Abbil- 
dungen enthält, so gebe ich hier das Hauptsächlichste im Auszuge. 


p.1—32. Reisebericht über Calabria ulteriore und Sila-Gebirg. 
(Sila grande und Sila piccola seither als Brigantennester verrufen 
und daher wissenschaftlich fast unbekannt.) 

p- 33. Descrizione di specie nuove..... und zwar: Coleotteri: 
Brachinus bisigniferus Costa, Fig. 1. Rufo-testaceus, elytris 
acute costulatis, Cyaneo-virescentibus, macula postica subrotunda 
testacea; abdomine obscuro. Long. 74 mill., lat. max. 34 mill.!). — 
Adiacenze di Cirö 1. d. „le vurghe*, sotto tronchi di veecchi 
Tamarisei prostrati al suolo; aprile, un solo individuo.. — Mit 
B. Bayardı Dej. verwandt, aber viel gröfser, Decken breiter und 
flacher. 

p. 33. fig. 2. Ophonus zigzag Costa. Oblongus, supra 
obscure piceus, elytris saturatioribus, subtus cum ore antennisque 
rufo-piceus; parce pubescens, capite crebre confertim punctato, pronoto 
posterius modice angustato, parum convezo, crebre et confertim 
punctato, sulco medio longitudinali distincto, ac in disco lineolis 
transversis biangulatis parallelis impressis notato. Long. 7 mill. — 
Sila grande: rarissimo. — Mit O. brevicollis Dej. verglichen. 

p. 34. fig. 3. Elater coenobita Costa. Ater, nitidus, nigro- 
pubescens; pronoto crebre punctato, per totam longitudinem canali- 
culato, canaliculo basim versus latiore et profundiore; elytris livido- 
flavidis, sutura pallide ferruginea. Long. 14 mill. — Boschi di 


{) Die jedesmal folgende italienische Beschreibung übergehe ich. 


364 L. von Heyden: Relazione di un viaggio 


Serra S. Bruno, sotto le cortecce dei faggi; tre individui. — Mit 
E. sanguineus verwandt, aber durch anderes Halsschild und schmale 
gelbe Decken verschieden. 

p. 34. fig. 4 (2). Lampyris brutia Costa. Q elytris basi 
latis, dein introrsum oblique sinuato-aungustatis, apice valde angustato 
abdominis segmenti primi dimidium attingentibus; scutello postice 
truncato rotundato, prosterno antice truncato; pygidio postice rolun- 
dato. Long. 14—16 mill. — Q! pygidio postice rotundato, segmento 
ventrali septimo margine postico leviter arcuato-emarginato. Long. 
10—11 mill. — Adiacenze di Cirö luglio, abondantissima. Raccolta 
pure in San Giovanninferiore. — Mit L. Reichei durch die Form 
der weiblichen Flügeldecken verwandt, gehört sie nach der Form 
des männliches Analsegmentes in die Gruppe der L. Lareymii. 

p- 35. fig. 5. Haplocnemus variolatus Costa. Aeneus, 
dense cinereo-flavescente pilosus, antennis, palpis pedibusque fulvis; 
elytris limbo postico indeterminante rufescente; pronoto subtiliter, 
elytris grosse et profunde discrete punctatis. Long. 4 mill. — Sila 
piecola, sopra i fiori de’ cardi, adiacenze di Giovanninferiore. — 
Mit calidus verwandt, aber Fühler und Beine anders gefärbt; auch 
mit limbipennis Ksw. verwandt, aber auch schon durch die Gröfse 
von beiden verschieden. 

p- 35. Cantharis crassicornis Costa. Viridi-purpurascens, 
antennis crassioribus omnino nigris; sculptura ut in C. vesicatoria. 
Long. 17 mill. — Ivi: aprile: un solo individuo. — Mit €. vesica- 
toria L. verwandt, aber die 2 oder 3 ersten Fühlerglieder ganz 
schwarz, nicht metallisch; die Fühler sind kürzer und dicker vom 
dritten Glied an; auch die Jahreszeit April sei verschieden, wie 
bei der im Juni erscheinenden Z. vesicat. 

p. 36. fig. 6. Ancylopus testaceus Costa. Pallide testaceus, 
umicolor, crebre punctatus, brevissime pubescens; pronoto transverso, 
ante medium angulato-dilatato; tibiis anticis parum ultra medium 
spina armatis. Long. 4 mill. — Adiacenze di Cirö (carafone di 
S. Nicola) luglio, assai raro.. — Steht sehr nahe dem A. unicolor 
Gerst. von Port-Natal. 


Ortotteri. 


p. 36. fig. ”. Forficula (Apterygia) apennina Costa. 
Corpore angustato subparallelo, obscure piceo, capite piceo-rufescente, 
pronoto elytrisque griseo-testaceis.. Mas: lamina unalı crassa, 
angustata, margine postico subtruncato, triapiculato; forcipe fere 
abdominis longitudine, cruribus pone busim et in medio dentatis; 


nelle Calabrie fatto 1876 pel A. Costa. 369 


foemina: forcipe valde breviore, cruribus subrectis, ad apicem modice 
intus incurvatis ac se decussantibus. Long. corp. 10—12 mill., 
force. 9 6— 8 mill., 2 3—4mill. — Sila grande e piccola, non 
rara. — Mit F. pedestris verwandt. 

p- 37. fig.8. Forficula (Apteroygia) silana Costa. Rufo- 
ferruginea vel picea, capite rufo-testaceo; pronoti lateribus pallidis 
pellucidis; abdominis segmento dorsali tertio utrinque plicato, ultimo 
medio impresso, postice bituberculato, plicis lateralibus elevatis crassis 
dilatato -angulatis; lamina anali brevissima, transversa, posterius 
profunde emarginato-lunata; forcipis cruribus in g‘ abdomine 
esiccato paulo brevioribus, basi latis intus 3—4 dentatis, dein 
modice arcuatis, dente valido ad tertium longitudinis praeditis; 
in 2 paulo brevioribus, apice intus incurvatis ac decussatis. Long. 
torp. 8—9 mill.; fore. Q' 4—5 mill., 2 3 mill. — Sila grande; von 
rara. — Mit F. auricularia verwandt. 

p. 38. fig. 9. Forficula (Apteroygia) laminigera Üosta. 
Crebre punctata, picea, pronoti lateribus, elytris pedibusque pallidis; 
abdominis segmentis secundo et tertio plicis lateralibus distinctis; 
forcipe abdominis dimidio breviore, cruribus validıs, subtriquetris, 
rectis, apice tantum intus incurvatis; lamina anali inter forcipem 
porrecta, assurgente, subquadrata, postice truncato - emarginata, 
angulis prominulis. &. Long. corp. 10 mill., force. 23 mill. — Falde 


della Sila piecola, rara. — Mit der spanischen F. analis Ramb. 
verwandt. = 


Imenotteri. 


p. 39. fig. 11. Priocnemis ophthalmicus Costa. — Niger, 
antennis pedibusque rufo-fulvis, macula utrinque occipitali rufo-ferru- 
ginea, alis luteis, apice fumatis subviolascentibus; posticis cellula 
anali ante originem venae cubitalis terminata; metanoto postice 
transversim elevato-striato ei subruguloso. 2. Long. corp. 15 mill. 
— Adiacenze di Carfizzi. — Mit P. nigriventris verwandt. 

p. 40. fig. 12. Pompilus rufithoraz Costa. Niger, sericeo- 
nitens, abdominis segmentis margine postice cinerascente; thorace toto 
fulvo-rufo, mesopleuris tantum nigris; mandibulis ferrugineis, apice 
nigris; alis fumato-hyalinis, posticis cellula anali ante originem venae 
cubitalis terminata; metanoto laevi. 2. Long. 7 mill. — Sila grande; 
assai raro. — Mit P. dimidiatus verwandt. 

p. 40. Hoplocampa calceolata Costa. Nigra, nitida; 
femorum apice tibüsque mazima parte albidis; alis fumato-hyalinıs, 
venis nigris, stigmate nigro-fusco. 2. Long. 6 mill. — Sila grande, 


366 L.von Heyden: Relaxione di un viaggio nelle Calabrie etc. 


l.d. „Agarö*, agosto, rara. — Wird mit Blennocampa cinereipes 
verglichen. 

p. 40. Chalcis discrepans Costa. Antennis longis et gra- 
cilibus hypostomati insertis, scutello dentibus duobus erectis, femoribus 
mediis clavatis, posticis infra bidentatis; nigra nitida, argenteo 
pubescens, antennarum dimidio basali, tegulis alarum pedibusque 
totim laetis rufis. 2. Long. 5 mill. — Adiacenze di Scandale, luglio; 
assai rara. 

p. 41. Chalcis strigulosa Costa. Antennis gracilibus, prope 
clypeum insertis, canalicula frontali lata, parum profunda, transversim 
crebre striolata; scutello acute marginato, posterius laminari-producto, 
emarginato, bilobo; nigra, argenteo-pubescens, antennis basi piceis; 
tegulis alarum pedibusque rufo-ferrugineis, tibiis quatuor anterioribus 
in medio nigricantibus, tibiis tarsisque posticis nigris, femoribus 
posticis margine infero nigro, dentibus duobus triangularibus armato. Q- 
Long. 4 mill. — Adiacenze di Caccuri, luglio; assai rara. 


Lepidotter:i. 

p. 41. fig. 13. Hemerophila serraria Costa. Pallide 
ochraceo-cinerascens, argenteo micans, sparse fusco punctata, alis 
margine externo grosse et obluse dentatis; anticis fasciis duabus fuscis 
valde obliquis, latere interno a linea nigra valde sinuata cinclis, 
punctoque discoidali nigro costae magis quam margimi postico 
approzimato; fascia externa in alas posticas conlinuata. Latit. alis 
exp. 50—52 mill. — Adiacenze di Serra. 


Emitteri. 

p. 42. fig. 14. Macropterna foveicollis Costa. Antennarum 
articulo primo inflato, valido, capitis lobum medium non ezcedente: 
pronoti lobo antico valde convexo, levi; postico grosse punctato, 
sulco medio longitudinali pone lobum anticum in foveolam oblongam 
terminato; nigra, elytrorum corio albido, in parte ezterna poslica 
niyro; membrana nigricante, fascia pone basim margineque apicalı 
albidis; antennarum articulis secundo et tertio, tibiis tarsisque pallidis. 
Long. 2 mill. — Adiacenze di Cirö (Alice), sotto le corteece di 
quereia; rarissima. — Mit M. marginalis Fieber verwandt. 

p. 42—44 folgen Notizen über andere Arten. 

p. 45—62. Elenco delle specie d’insetti raccolti .... hervor- 
zuheben wäre, dafs der Longicorne Dorcatypus Fairmairei Thoms,, 
sonst nur aus Griechenland bekannt, einmal auf dem Wege zwischen 
Cotrone und Scandale gefunden wurde. 


a — 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVIl. 1883. Heft II.] 


Ueber Dorcadion atrum Illlig. 


In Katter’s Entomologische Nachrichten 1832. p. 154 bespricht 
Hr. A. Gutheil diese Varietät des Dorcadion fuliginator und hält 
beide speeifisch verschieden. Wer reiches Material von Dorcadien 
aus allen Theilen Süd-Europa’s besitzt, wird dieser Ansicht, wie 
ich, widersprechen müssen. Eine grolse Anzahl Dorcadion besitzen 
eine schwarze Nebenform, die alle die von Hrn. Gutheil angegebenen 
Merkmale aufweisen, nämlich gröfseren Glanz, fast unbehaarten 
Körper (unter der Loupe mit kurzen gelblichweilsen Flaumhaaren). 
Diese Formen dürfen allerdings nicht mit abgeriebenen Stücken 
der Hauptformen verwechselt werden. Die starke Stirnfurche des 
atrum tritt natürlich deutlicher hervor, doch ist sie ebenso stark 
wie bei abgeriebenen fuliginator, bei reinen Exemplaren ist sie mit 
Toment bedeckt und daher undeutlicher. — Die Form atrum kommt 
bei Frankfurt a. M. nicht vor, wohl aber die Stammart auf Kalk- 
boden bei Flörsheim, Mainz und Wiesbaden. 

Die Form atrum besitze ich von Mosbach bei Heidelberg, 
Altenburg in Sachsen und Süd-Frankreich, alles Gegenden, wo 
auch fuliginator vorkommt. Dafs fuliginator stark eiförmige Decken 
haben soll, also breiter wie afrum ist, finde ich nicht bestätigt, ich 
besitze von fuliginator (von Nord-Deutschland bis Catalonien aus 
18 verschiedenen Fundorten) alle Uebergänge in der Flügeldecken- 
form. Dals atrum zu anderer Jahreszeit vorkommt, beweist noch 
nicht einen Artunterschied. Hier kommt fuliginator nur im Gebiete 
des tertiären Litorinellenkalkes vor von April bis Juni. 

In Spanien fand ich auf derselben Wiese Dorcadion Perezi 
und die schwarze Form = anthracinum Chevr. 

Die schwarze Form von hispanicum Mls. ist encaustum Chevr., 
von Graellsi Graells — ovale Chevr. 

Von Brannani Schfs. fand ich in der Serra Estrella bei 
Sabogueiro handvoll in copula nur Stücke ohne Behaarung; Paulino 
d’Oliveira an anderer Lokalität derselben Serra nur deutlich behaarte 
Stücke. 

Das seltene arragonische D. suturale Chevr. hat ebenfalls eine 
ganz schwarze Form. 

Hr. Gutheil spricht ferner von einer Form — Flügeldecken 
braun mit weilsgrauen Längsstreifen —, die schon den Uebergang 
zur var. meridionale Muls. bilden. Solche Stücke sind die var. 
vittigerum Fabr. mit braungelbem Toment. — Meridionale gehört 
der südlichen Formengruppe an, mit entschieden dunkelbraunem 
Toment, wie sie schon in Schaffhausen auftreten und wie ich sie 
von Augsburg und Elsafs besitze, aber nicht in Nord-Deutschland 
vorkommen, selbst nicht in der heilsen Gegend des Mainzer Beckens. 


Dr. L. v. Heyden. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1833. Heft II.] 


Zwei neue Käfer von Creta. 


1. Ptomaphagus creticus Heyden. Mesosternum postice 
carinatum. Oblongo-ovalis, brunneo-fuscus, thoracis angulis posticis 
rufis translucidis; pedibus palpis articulis 6 primis antennarum rufis, 
articulo ultimo antennarum apice abrupte acuminato flavo, T—11 
majorıbus latioribus non clavatis, fusco nigris, 8° minuto. 

Thorace brevi, coriaceo, angulis posticis obtusis, basi ad angulos 
perparum sinuato, inde angulis acutioribus. Elytris striatis, fortiter 
transversim strigosis. — Long. 3 mill. 

&. Tarsis anticis, intermediis artieulis 1 et 2 dilatatis. Meso- 
sterno postice ante coxas solum carinato, tarsis mediis dilatatis 
ab omnibus differt, attamen in proximitate P. Vandalitiae Heyden 
ponendus, qui mesosternum carinatum tarsos anticos et medios in 
g' dilatatos habet. Forma P. alpini Gyll., qui metasterno non 
carinato gaudet, affinis. 

In monte Ida „Asomato Psiloriti* insulae Cretae a Dom. Barone 
H. de Maltzan semel captus. 

2. Elaphocera Maltzani Heyden. Supra nigra, infra nigro- 
picea, antennis pedibusque fusco testaceis, pedibus obscurioribus, 
articulo tertio longitudine primi et secundi simul sumtis, mutico, 
angulo mediano obtusissimo bipiloso. Clypeo distincte, medio acute 
emarginato. Fronte longe rufo-villosa. Thorace perparum disperse 
punctato, disco laevigato, sine punctis magnis piliferis, basi lateribus 
longe rufo-pilosis. Scutello plano impunctato, postice acuto, medio 
minime canaliculato. Elytris non striatis, lucidis, distincte parce 
punctulatis, costis longitudinalibus non elevatis sed impunctatis. — 
Long. 15 mill. 

Inter species e Graecia et insulis cognitas maxima, magnitudine 
E. Bedeaui, sed elypeo acute sed non profunde emarginato, colore 
supra nigro lucido parum punectato distincta. 

A Dom. Barone H. de Maltzan, illustrissimo conchyliologo, 
in cujus honorem nominata, prope Caneam insulae Cretae mense 
Februario 1833 semel capta. ER en Eleyclant 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft Il.] 


Ueber die Trichnden - Gattung /ncala Thons. 
von 


Dr. @. Kraatz. 


Von der Gattung Incala sind 4 Arten beschrieben: 


I. lineola Westw. Arc. I. p. 187. t. 46. f. 6. 


I. Quimalanca Thoms. Arch. Ent. 1. 1857. p.165; II. 1858. t. 4. f. 2. 
Sierra Leone. 


I. Gorilla Thoms. Mus. Scient. I. 1860. p. 38. dito. 


I. Calabarıina Westw. Thes. Ent. Ox. p. 4. t.1. f.3. (Mas.) Gabonn, 
Old Calabar. 


Die Gattung ist mit Recht von Thomson aufgestellt, während 
Westwood zuerst die einzige ihm bekannte Art (lineola) für den 
Repräsentanten der Gattung Inca in der alten Welt erklärte, später 
aber eine zweite Art (Calabarina) als Incala beschrieb. 

Thomson kannte nur das Q und auch Westwood beschrieb 
zuerst nur ein solches; ich erhielt beide Geschlechter zusammen von 
Aschanti. 

Grolse Weibchen, und ein solches beschrieb Westwood, haben, 
wenn sie nicht ganz frisch sind, einen abgeriebenen Thorax mit 
schwarzen Tuberkelchen (tuberculis nigris); ist das Weib gut er- 
halten, so verschwinden die Tuberkeln unter der Beschuppung fast 
vollständig. 

Thomson vermuthet, dafs die Vorderschienen des g' einzähnig 
seien; sie sind beim Q stark dreizähnig, beim g' schwach dreizähnig. 
Der Clypeus ist vorn in der Mitte beim ® dreieckig, beim g' mehr 
vorgezogen und aufgebogen. 

Der Hauptunterschied besteht aber in der Gestalt der mittleren 
Schienen, welche beim Q einfach, beim g' in der Mitte ziemlich 
stark gekrümmt sind. 

Westwood bildet von seiner Calabarina des Oxforder Museums, 
welche nur 54 lin. lang ist, ein Männchen ab, während sein Zineola 
ein Weibchen ist, 


Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 24 


370 @G. Kraatz: zwei neue 


Incala Quimalanca Thoms. ist jedenfalls nach derselben Art 
beschrieben, die Westwood als lineola aufgestellt hat; die Turberkeln 
treten nur bei abgeriebenen Stücken deutlich hervor. 

Incala Gorilla Thoms. ist sicher nach einem ST beschrieben, 
denn er hat den in der Mitte vorgezogenen COlypeus, die dichte, 
grauliche Pubescenz der Unterseite (subtus pallide flavus), die dem 2 
fehlt, und ein gestrecktes erstes Glied der Hinterfülse. Weifse 
Fleckchen treten auch an den Seiten der Fld. des /ineola hervor; 
meine kleinen Ex. dieser Art sind aber 18 mill. lang, während 
Gorilla nur 14 mill. milst; kommen so kleine Ex. vor, dann ist 
Gorilla sehr wahrscheinlich mit lineola identisch. 

Ueber die Gestalt der Mittelschienen, das beste Kennzeichen 
der g\, giebt Thomson nichts an. 

Lacordaire, welcher die Gattung Incala nicht in Natur gekannt 
hat, vermuthet, /nca lineola gehöre „reellement“ zur Gattung Inca, 
indessen erwähnt er in der Note die geringe Gröfse. In der That 
erinnert auch die gröflste Art nur wenig an die amerikanischen 
Inca! erwägt man aulserdem das Vorkommen der Incala in Afrika, 
so ist schon dadurch die Identität der Gattung bei fast allen 
Cetoniden ausgeschlossen. 


Zwei neue afrıkanische Myoderma- Arten. 


Die Gattung Myoderma ist zuerst unter dem Namen Myodermum 
in der critischen Revision der Lamellic. melitophila von Burmeister 
und Schaum aufgestellt !) und durch „die überall grubig punktirte 
Oberfläche, aus welchen Gruben kleinere, steife, etwas schuppen- 
förmig angelegte Borsten hervorragen“ und den scharfen, in der 
Mitte erhöhten Rand des Kopfschildes, ausgezeichnet. Obwohl ich 
nicht Gelegenheit hatte, den Käfer (vom Senegal) zu vergleichen, 
so gehören dennoch zwei Arten von Aschanti jedenfalls in seine 
Nähe und wahrscheinlich zu derselben oder einer nahe verwandten 
Gattung. Während die Kopfbildung ganz dieselbe ist, scheint die 
für diese Gruppe höchst charakteristische, ziemlich breite abgestutzte 
Hervorragung zwischen den Mittelhüften zu fehlen. Die Ex. der 
einen Art, welche Weibchen zu sein scheinen, haben zweizähnige 


1) In Germar, Zeitschr. für Entomol. II. p. 396. 


afrıkanische Myoderma - Arten. 371 


Vorderschienen, das Ex. der anderen hat dreizähnige, wie Myoderma. 
Meine beiden Arten möchte ich sicher zur selben Gattung gehörig 
bezeichnen, und beschreibe sie vorläufig als Myoderma. 


Myoderma ruficollis Kraatz. 

Oblonga, fusco-rufa, capite, thorace, scutello pedibusque rufis, 
subtus fusco-brunnea, supra confertissime punctata, umbrino-tomen- 
tosa, clypeo in medio producto, elytris fusco-rufis, obsolete quadri- 
sulcatis striatisque, tibiis bidentatis. — Long. 16 mill. 

Patria: Aschanti. 

Gröfser als Trichius fasciatus, mehr gewölbt und in fast allen 
Merkmalen mit Myoderma alutacea übereinstimmend, aber die Fld. 
rothbraun, Kopf, Halsschild, Schildehen und Beine röthlich, die 
Vorderschienen zweizähnig. Die Oberseite ist dicht punktirt und 
dieht mit abstehenden, röthlichen Borsten oder Haaren bedeckt. 
Der Kopf ist dicht punktirt, das Kopfschild vorn und an den Seiten 
aufgebogen, vorn in der Mitte höher aufsteigend, stumpfdreieckig. 
Die Fühler sind röthlich, mit einem kleinen, eiförmigen Fächer. 
Das Halsschild ist ziemlich gewölbt, breiter als lang, an den 
Seiten ziemlich stark gerundet, nach hinten stärker verengt, die 
Hinterecken sehr deutlich, der Hinterrand jederseits ausgebuchtet, 
in der Mitte nach hinten vorgezogen, die Oberseite sehr dicht 
punktirt und bebaart. Das Schildchen ist ziemlich grols, rothbraun, 
nicht ganz so dicht als das Halsschild punktirt. Die Fld. sind 
nicht röthlich, sondern dunkel bräunlich, etwas breiter als das 
Halsschild, etwa um die Hälfte länger als breit, überall gleich- 
mälsig sehr dicht punktirt und behaart; vier Streifen, namentlich 
nach vorn, deutlich erhaben; zwischen je zwei Streifen liegen zwei 
vertiefte Striche, ein viertes Paar aufserbalb des vierten Streifens, 
auf welches noch ein einzelner Strich folgt; die vertieften Striche 
nähern sich nach hinten ein wenig und laufen, mit Ausnahme der 
mittleren, bis zur Spitze. Die Afterklappe ist ziemlich grols, drei- 
eckig, herabgebogen, äulserst dicht punktirt. Die Unterseite ist 
ziemlich glänzend, überall gleichmäfsig deutlich, ziemlich dicht 
punktirt, das letzte Segment röthlich, an der Spitze jederseits 
mit einem schwach vorragenden Haarbüschel versehen. 
Die Vorderschienen sind an der Spitze zweizähnig, die Mittel- und 
Hinterschienen haben hinter der Mitte eine deutliche Ausbuchtung; 
die Tarsen sind deutlich kürzer als die Schienen, kräftig. 

Ich balte die mir vorliegenden Stücke für Männchen, obwohl 
die Tarsen kürzer sind als die Schienen, da der Bauch in der Mitte 

24* 


372 G. Kruatz: zwei neue afrikanische Myoderma- Arten. 


leicht eingedrückt ist. Die Haarbüschel an der Spitze des Hinter- 
leibes sind sehr eigenthümlich, mit blofsem Auge sichtbar. 

Myoderma alutacea Burm. ist viel dunkler und hat in beiden 
Geschlechtern dreizähnige Vorderschienen. 


Myoderma fusca Kraatz. 


Fusca, undique punctata, fulvo-setulosa, elytris quinque-costatis, 
costis nitidulis, guarta pone humerum abbreviata, tibiis (feminae) 
anticis tridentatis, intermediis pone medium haud dentatis, posticis 
pone medium haud dentatis, posticis pone medium dentatis. — 
Long. 12 mill. 

Patria: Aschanti. 

Kleiner als Myoderma alutacea, mit fünf ziemlich glänzenden 
Rippen auf den nur wenig gewölbten Fld., von denen die vierte 
unterhalb der Schulter abgekürzt ist, die fünfte etwa da beginnt, 
wo die vierte aufhört. Kopf wie bei der vorigen, das Halsschild 
an den Seiten stärker gerundet, die Hinterecken spitzig vortretend, 
die Oberseite flacher, sehr dicht punktirt und kurz goldgelb behaart. 
Das Schildehen ist weniger dicht, deutlicher punktirt. Die Fld. 
sind weniger gewölbt als bei der vorigen Art, die erhabenen Streifen 
viel schmäler als bei der vorigen, ziemlich glänzend, undeutlich 
punktulirt, die vertieften fünf Paare Längsstreifen ziemlich un- 
deutlich. Das Pygidium ist äufserst dicht punktirt und behaart, 
matt. Die Unterseite ist mäfsig glänzend, ziemlich dicht und fein 
punktirt, der Mesasternalfortsatz kaum vorspringend, aber deutlich. 
Die Beine von der angegebenen Gestalt, die Tarsen wenig kürzer 
als die Schienen. 

1 Ex. von Aschanti; nach der Bauchbildung ete. ein Weibchen. 


G. Kraatz. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1833. Heft II.] 


Ueber die Gattung Valgus und eine Anzahl 
neuer Arten derselben 
von 


Dr. 6. Kraatz. 


Ein genaueres Studium der Arten dieser Gattung hat mich 
überzeugt, dafs dieselbe einen Gruppen-Charakter hat, d.h. nicht 
aus einer einzigen besteht, sondern aus mehreren. Im Gemminger 
Harold’schen Cataloge ist auch bereits eine abgezweigt (Oreoderus), 
welche Burmeister errichtet (Handb. d. Entomol. III. p. 726), aber 
leider nicht als Gattung aufgestellt hatte. Wohl lediglich diesem 
Umstande ist es zuzuschreiben, dafs auch Lacordaire sie nicht 
acceptirte. 

Die dreizähnigen Vorderschienen unterscheiden sie hinlänglich 
von der Gattung Valgus mit angeblich fünfzähnigen Vorderschienen. 
Dieser Charakter ist indessen ein schwankender; es giebt Arten mit 
viergliedrigen Vorderschienen (pulcher m.) und mit sechsgliedrigen 
(pustulipennis m.) und nicht selten ist man in Verlegenheit, zu sagen, 
wieviel Zähne eigentlich vorhanden sind. Ein viel ausgezeichneteres 
-Merkmal charakterisirt die neuholländischen Arten, nämlich das 
gröfsere Schildchen in Verbindung mit der glatten (ungerinnten) 
Oberseite des Halsschildes, welches die meisten übrigen Arten 
zeigen. 

Der Umstand aber, dafs eine Anzahl amerikanischer (2) und 
asiatischer Valgus- Arten jedenfalls eine Gattung mit der einzigen 
europäischen Art zu bilden haben, unterscheidet sie in meinen Augen 
wesentlich von den typischen Cetoniden. Wenn auch die Gattung 
Cetonia eine Anzahl Arten mit denen der palaearctischen Zone 
gemein hat, so ist doch keine einzige Art in Amerika zu Hause, 
und das scheint mir von grolser Wichtigkeit. 

Erichson macht aus Valgus eine Gruppe der Trichiarier, Bur- 
meister stellt die Valgidae den ächten Trichiaden in einer Gruppe 
gegenüber, Mulsant unterscheidet die Gruppen der Valguaires, 
Trichiaires und Cetoniaires; letzteres scheint mir das Richtigste. 
Er allein übersieht die scharf vortretende Hinterecke des ersten 


374 G. Kraatz: über 


oberen Hinterleibssegmentes nicht, welche allen exotischen Tri- 
chiariern fehlt und in ähnlicher Weise bei vielen Oremastacholiden 
wiederkehrt. 

Ich kann den bisher bekannten hier 5 Arten aus Malacca und 
eine afrikanische zufügen. 

Das Männchen des amerikanischen Valgus seticollis Beauv. 
(Burmeister kannte nur das 2, squamiger Burm.) hat die Spitze 
des ersten hinteren Fufsgliedes verdickt, die folgenden 3 Glieder 
kaum länger als das erste. 

Die neuholländischen Trichius weichen durch ihre sehr 
geringe Grölse, aulserdem aber auch die ebenere Obenseite des 
Halsschildes sehr erheblich von den übrigen Arten ab, obwohl sie 
natürlich den Valgus-Charakter keineswegs verläugnen; ich glaube 
daher mit vollem Rechte, auf sie eine eigene kleine Gattung 
errichten zu können, welche Microvalgus heilsen mag. 

Bei dieser Gattung sind auch die Vordertarsen deutlich länger 
als die Schienen, die Mittel- und Hintertarsen mehr als doppelt so 
lang als die Schienen. An den Vorderschienen sind fünf Zähne 
bemerkbar, die geraden viel deutlicher als die ungeraden. Der 
Vorderrand des Halsschildes ist sehr stark ausgeschnitten, der 
Hinterrand sanft gerundet, mit sehr stumpfwinkligen Hinterecken. 
Das Schildehen ist viel grölser als bei Valgus. Die Fld. 
sind fünfstreifig; das erste obere Hinterleibssegment zeigt die 
charakteristische scharfe Hinterecke des ersten oberen Hinter- 
leibssegments, ist aber oben ganz eben. 

Aulser der von Gory und Percheron beschriebenen Art, dem 
Valgus Lapeyrousöe Mon. p. 80. T. 9. f. 1, sind in neueren Arten 
noch 2 Microvalgus von Mac Leay beschrieben: castaneipennis und 
nigrinus, im zweiten Bande der Transact. Ent. of New South Wales. 


1. Valgus quadrimaculatus Kraatz. 


Niger, capite thoraceque fulvo-setulosis, hoc media basi utringue 
nigro-setulosa, coleopteris piceo-rufis, disco cinereo-argenteo-sguamoso, 
maculis 4 nigris, segmenito primo superiore apice utringue densius 
nigro-setuloso, pygidio apice medio fusco-setuloso, pedibus nigro- 
setulosis, tibiis anticis quinque-dentatis, dentibus tertio et quinto 
longioribus, primo (basali) magis perspicuo quam quarto, secundo 
vie perspicuo. — Long. 64 mill., lat. 3 mill. 

Patria: Malacca. 

Gröfser als die übrigen Arten, an der Zeichnung leicht zu 

erkennen, pechschwarz, die Fld. pechbraun, die Fld. innerhalb des 


die Gattung Valgus. 375 


erhabenen Randes gelblich-grün silberartig beschuppt. Zwei Flecken 
unterhalb des Schildchens und zwei andere am Innenwinkel jeder 
Fld. schwarz beschuppt. Kopf und Halsschild sind gelb beschuppt, 
die Ränder der Mittelrinne nach hinten länger, schwärzlich, etwa 
von der Mitte ab, wo die schwarzen Schuppen sich deutlich gegen 
die gelben abheben. Der Seitenrand der Fld. ist pechbraun, 
unbeschuppt, der Raum zwischen den Rändern mit gelblichgrünen, 
silberschillernden Schüppchen besetzt, auf jeder Fld. ein Fleck 
neben dem Schildchen und einer an den Innenecken schwarz 
beschuppt. Das erste obere Hinterleibsegment ist an der Spitze 
jederseits länger, schwarz beschuppt, so dafs es von oben in der 
Mitte ausgerandet erscheint, das letzte (Pygidial-) Segment ist 
schwarz beschuppt, in der Mitte nach unten goldbraun. Der 
Hinterleib ist schwarz, ziemlich glänzend, dicht punktirt, die Beine 
sind schwarz beschuppt; der erste Zahn an den Vorderschienen 
liegt unweit der Basis, der dritte über die Mitte hinaus. 

Ein Ex. von Malacca. 

Der Käfer zeigt Aehnlichkeit in der Zeiehnung der Fld. mit 
dem syrischen Peyronis, ist aber kleiner, der Hinterleib ganz anders 
gefärbt. 


2. Valgus sellatus Kraatz. 


Piceus, subtus pygidioque dense fulvo-squamosis, thorace cana- 
lieulato, canalicula pone medium interrupta, lineolis 4 posterioribus 
et 4 anterioribus densius nigro-piceo-quamosis, elytris plaga magna 
circascutellari fulvo-squamosa, lineolis 2, lateribus apiceque nigro- 
squamosis, pygidio fulvo-squamoso, bifasciculato, tibüs anticıs 
5-dentatis, dente tertio quintoque validis, ceteris minimis. — Long. 
5 mill., lat. 3 mill. 

Patria: Malacca, Hongkong. 

Var. Luzonicus: thorace fasciculis 2 tantum anterioribus per- 
spicuis, fasciculis 2 posterioribus, intermediis lineolisque 2 elytrorum 
lantum piceo-quamosis, ceterum fulvo-squamosus, dentibus tibiarum 
magis perspicuis. 

Patria: Luzon (Ins. Philippin.). 

Var. Rufa, immatura. 

Kleiner als 4-maculatus, etwas grölser und breiter als niger, 
dicht gelbbraun beschuppt, die Basis der Fld. bis zu der Mitte 
bräunlich beschuppt, die Seiten und die hintere Hälfte mehr pech- 
braun. Der Kopf ist hell beschuppt, die Stirn dunkel. Das Hals- 
schild ist merklich schmaler als die Fld., nach vorn verengt, mit 


376 G. Kraatz: über 


ziemlich spitz vortretenden Hinterecken, oben mit einer Mittelrinne, 
deren Kanten vorn mit kürzeren, hinter der Mitte mit längeren 
Borsten besetzt sind, dann erweitert sich die Rinne jederseits nach 
hinten und die schrägen Kanten sind mit noch längeren Borsten 
besetzt; zwischen der Mittelrinne und dem Aufsenrande befindet 
sich vor der Mitte ein kleines dunkel behaartes Fleckchen und 
hinter der Mitte ein längeres, mit längeren dunklen Borsten; somit 
stehen auf dem Halsschilde vier stärkere dunkle Borstenbüschel 
binten in einer Kreislinie und vier schwächere vorn; zwischen den- 
selben sind gelbbraune Borsten. Das Schildchen ist ohne Borsten, 
Durch die in der Diagnose angegebene Zeichnung ist ein Sattel 
des vorderen Mitteltheils gelbbraun, die Seiten und die hintere Hälfte 
sind mehr schwarzbraun, hinter dem Schildchen stehen auf dem 
hellen Grund zwei kleine dunkle Streifehen; die beiden frei lie- 
genden, letzten Hinterleibssegmente sind dicht einfarbig gelbbraun 
beschuppt; zwei Büschel in der Mitte des ersten oberen Segmentes 
treten hinten sehr deutlich vor. Die ganze Unterseite und die Beine 
sind gelbbraun beschuppt. R 

Die dunklen Schuppen können zum Theil durch hellere ersetzt 
werden; am längsten bleiben die beiden Streifchen hinter der 
Schulter dunkel. Auch können sich die Schuppen fast vollständig 
abreiben, dann bleiben nur die Büschel an der Spitze des ersten 
Segmentes übrig; auf dem Thorax ist dann die Rinne auf der 
Vorderseite allein deutlich. 

Der Käfer scheint eine weite Verbreitung zu haben und findet 
sich auf Malacca häufig, ferner auf den Philippinen (Luzon) und 
in Hongkong. Auch glaube ich ein Ex. von Sarawack (Wallace) 
und eins von Siam auf ihn beziehen zu können. 

Der Valgus penicillatus Blanch. (Cat. p. 45) aus Hongkong ist 
nicht wohl auf ihn zu beziehen, da die elytra basi tuberculata und 
das pygidium quadrituberculatum genannt werden. Allerdings treten 
die Seiten des ersten Segmentes hinten, wie bei allen Valgus, als 
ein kleiner Zahn hervor. Bei den Ex. aus Malacca sind der dritte 
und fünfte Zahn lang und stark, die übrigen wenig bemerkbar; bei 
den Stücken von Luzon sind sie etwas kürzer, die übrigen dafür 
deutlicher; die gelbbraune Behaarung herrscht bei ihnen mehr vor. 

Frische Stücke sind röthlich, sparsamer beschuppt. 


3. Valgus pyrrhopygus Kraatz. 


Piceo niger, supra opacus, subtus subnitidus, thorace piceo-rufo, 
medio canaliculato, canaliculae bası fortiter bifasciculato, elytris 


die Gattung Valgus. 377 


humeris et angulis ezternis fasciculatis, pone scutellum linea nigro- 
setulosa, pygidio rufo, segmento primo supero apice fasciculis duobus 
majoribus, distantibus, tibüis antieis ö-dentatis, dente tertio mazimo, 
duobus primis parvis. — Long. 5 mill., lat. 3 mill. 

Patria: Malacca. 

Ganz von der Gestalt des sellatus, aber schwarz, die Fld. 
vorn bisweilen pechbraun, das Pygidium stets einfarbig roth, 
unbeschuppt, nur mit zwei starken Borstenbüscheln in der 
Mitte des ersten oberen Hinterleibssegmentes. Der Kopf ist fast 
glatt; das Halsschild hat eine, nach hinten breitere Mittelrinne und 
ist, bis auf zwei starke Borstenbüschel an der Basis, oberhalb des 
Schildchens, glatt. Die Fld. sind meist pechschwarz, glatt, die 
Schultern und Hinterecken mit stärkeren Börstchen besetzt, so dafs 
sie bisweilen fast eckig vortreten; aufserdem einige Längslinien 
auf den Fld., namentlich zwei breitere, kurze, hinter dem Schildehen 
schwarz. Das Pygidium ist einfarbig blutroth, ohne Borsten, 
nur mit starken Borstenbüscheln in der Mitte des ersten, oberen 
Hinterleibssegmentes, an der Spitze. Beine und Unterseite sind 
schwarz, nicht beschuppt, fein punktirt und behaart, fettglänzend. 

Einige Ex. von der Insel Malacca. 


4. Valgus niger Kraatz. 


Niger, parum nitidus, omnium pilosus, thorace medio fere ut 
in praecedentibus canaliculato, carinis paullo densius pilosis, tibris 
anticis 5-dentatis, dente tertio quintoque longioribus, alüis viz per- 
spteuts. — Long. 44 mill. 

Etwas kleiner als die vorhergehenden, fast ganz von derselben 
Gestalt, die Ränder der Fld. deutlich kantig abgesetzt, schwarz, 
schwach glänzend, überall mäfsig dicht, ziemlich lang schwarz 
behaart; an den Kanten der Mittelrinne des Halsschildes stehen 
die Haare etwas dichter, ebenso an den beiden Vorderspitzen, 
welche meist deutlich hervortreten. Auf den Fld. treten keine 
deutlich dichter behaarten Flecken hervor; sie sind oben etwas 
vertieft, undeutlich längsgestreift. Die beiden freien oberen Hinter- 
leibssegmente sind kräftig, mäfsig dicht tuberkulirt, ziemlich 
‚glänzend, zwei Stellen in der Mitte des Hinterrandes des ersten 
Segmentes etwas dichter behaart. Unterseite und Beine ebenfalls 
schwarz behaart. 

Ein Ex. mit pechbraunen, gelblich behaarten Fld. und viel 
kürzeren Tarsen halte ich für das Weibchen. 

Aus Malacca in Mehrzahl erhalten. 


378 G. Kraatz: über 


9. Valgus pulcher Kraatz. 

Niger, capite bası fulvo-, apicem versus griseo-sguamuloso,thorace 
oblongo, dimidia parte anteriore fortiter canaliculata et nuda, basi 
leviter quadri-nigro-fasciculata, lateribus griseo-squamulosis, elytris 
piceo-rufis lineis basali et antemediana obliqua albis, spatio inter- 
Jacente nigro-squamoso, apice nigricanlibus, segmentis 2 superis 
nigris, lateribus albomaculatis, mesosterno basi et lateribus, abdominis 
media parte basali primique segmenti lateribus albo -squamosis, 
mesosterni medio abdominisque apice nigris, dense punctatis, punctis 
perspicuis, exasperatis, pedibus griseo-squamosis, anticis nudis, 
tibuis ant. quadridentatis, dente secundo et quarto majoribus primo 
ei tertio minutis. — Long. 5 mill., lat. 24 mill. 

Patria: Malacca, Celebes. 

Merklich schmaler als die vorhergehenden, durch die bunte 
Zeichnung und das erste obere Hinterleibssegment ohne Haar- 
büschel ausgezeichnet. Die Schüppchen sind fast tomentartig, 
auf dem Kopfe wenig hervortretend, nur in gewisser Richtung 
schimmernd. Die gewöhnliche Rinne tritt auf dem Vordertheile 
des Halsschildes sehr deutlich hervor, die 4 Büschelehen von tief 
schwarzen, tomentartigen Haaren auf dem Hintertheile sind nur 
schwach, die Seiten, namentlich hinten, weifslich beschuppt. Das 
Schildehen ist schwarz. Von der Spitze desselben steigt eine 
schmale Binde zu den Schultern hinauf, darauf kommt ein brei- 
terer Streif schwarzen Toments, welcher hinten von einer seitlich 
nach vorn gerichteten weilsen Binde begrenzt ist; der Raum hinter 
ihnen, die gröfsere Hälfte der Fld., ist röthlich braun, der um- 
gebogene Seitenrand schwärzlich. Der Zahn an den Seiten des 
ersten oberen Hinterleibssegmentes ist spitz, Schuppenbüschel fehlen 
auf der Mitte. Die Zeichnung der Segmente, Unterseite und Beine 
ist aus der Diagnose ersichtlich. 

Mehrere Ex. von Malacca, eins von Oelebes bei Hrn. Ribbe. 


6. Valgus pustulipennis Kraatz. 


Brunneus, griseo-squamosus, opacus, thorace angusliore fasci- 
culis 10, coleopteris fasciculis 8, abdominis segmento primo fasciculhs 
2 munito, tibiis anterioribus 6-dentatis, dentibus 2, 4, 6 mujoribus. — 
Long. 4 mill., lat. 3 mill. 

Patria: Aschanti. 

Von der gedrungenen Gestalt der meisten Valgus-Arten, von 
graubrauner Färbung, mit grau erdfarbenen Haarbüschelchen, welche 
nicht nur auf dem schmalen Thorax, sondern auch auf den Fld. 


die Gattung Valgus. 379 


vorhanden sind. Der Kopf ist oben, neben den Augen deutlicher 
beborstet. Das Halsschild hat die mittlere Rinne wenig deutlich, 
dagegen treten die gewöhnlichen (4) Borstenbüschelchen am Hinter- 
rande, 4 in der Mitte (von denen die 2 äulseren, kleineren mehr 
nach vorn liegen) und 2 Büschel am Vorderrande deutlich hervor; 
dabei ragt der Hinterrand deutlich über den Vorderrand der Fld. 
vor. Diese haben (zusammen) 8 Borstenbüschel, ein Paar an den 
Schultern, ein Paar schräg unterhalb des ersten vor der Mitte, ein 
Paar hinter der Mitte gerade unter dem zweiten, und ein viertes 
. an der Spitze, unterhalb des dritten nach innen; aufserdem ist 
noch etwas Beschuppung neben der Nath vorhanden; im Uebrigen 
sind die Fld. bei meinem Ex. nackt. Der Hinterleib ist oben dicht 
beschuppt; 2 grölsere Büschel treten in der Mitte an der Spitze 
des ersten oberen Segmentes deutlich hervor. Unterseite und Beine 
sind dicht grau beschuppt, au den Vorderschienen treten sechs 
Zähne deutlich hervor und zwar die geraden viel deutlicher als 
die ungeraden, 4 und 6 sind an der Spitze fast gerade abgestutzt. 
Die Hinter- und namentlich die Mitteltarsen sind sehr lang, mehr 
als doppelt so lang als die Schiene. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Neue exotische Cetoniden 
beschrieben von 


Dr. @. Kraatz. 


1. Rhomborrhina gigantea Kraatz. 


Laete viridis, sutura et regione scutellari minore quam in resplen- - 
dente nigris, femoribus anterioribus cyaneis, posticis viridi-cyaneis, 
pectore abdominisque segmentis magis minusve aureis. — Long. 
34—56 mill. 

Gröfser als alle bisher bekannten Rhomborrhinen, der Meso- 
sternalfortsatz ähnlich wie bei resplendens (also nicht erweitert), 
die schwarze Zeichnung auf die nächste Umgebung des Schildehens 
beschränkt, mehr schwärzlich blau, als schwarz, die Nath schmal 
schwärzlich, das Grün der Fld. mit einem Stich ins Bläuliche, die 
Seiten der Brust und des Hinterleibes mit einem mehr oder minder 
deutlichen Stich ins Purpurgoldene, die Punktirung durchgängig 
feiner, im Uebrigen der resplendens ähnlich. 

Ich war geneigt, die gögantea für eine Varietät der respl. zu 
halten, indessen sind die Unterschiede bei mehreren Stücken über- 
einstimmend wichtig genug, um eine eigene Art zu begründen, 
welche um einige Linien länger ist als alle bisher bekannten. 


2. Macroma angolensis n. sp. 


Macromae abyssinicae simillima sed elytris punctis numerosis 
semicircularibus impressis, mesosterno abdominisque segmento ultimo 
latius luteis diversa, pygidii plaga lutea latiore et breviore. — Long. 
15 mill. 

Patria: Angola. 

Der Macroma abyssinica sehr ähnlich, der Kopf ganz ähnlich 
gefärbt, die gelbe Mittellinie des Halsschildes durchgehend, die 
Seiten ebenso schmal, gelb, aber die Punktirung der Fld. viel 
zahlreicher und gröber, halbkreisförmig, nicht punktförmig. 

Macroma sulcicollis Schaum glaube ich von Guinea zu 
besitzen, das Halsschild hat aber sehr deutliche vertiefte Punkte an 
den Seiten; der Kopf ist schwarz mit dreieckigem gelben Mitteltheil, 
wie Schaum angiebt; sollte die Angabe der nicht vertieften Punkte 
nicht auf einem Irrthum beruhen? 


G. Kraatz: über exotische Cetoniden. 381 


Macroma confusa Westw. (Thesaur. Oxf. t. VI. £f. 12) ist 
wohl nicht richtig mit ganz durchgehender gelben Mittelbinde des 
Halsschildes gezeichnet; der Kopf ist mit zwei schwärzlichen 
Schrägstrichen neben den Augen abgebildet, welche nur selten 
deutlich auf der gelben Grundfläche hervortreten. 


3. Coptomia Hildebrandti Kraatz. 

Tota viridis, pedibus etiam viridibus, thorace lateribus parce 
fortiter punctato, elytris stria suturali striisque 4 impressis, pygidio 
dense striolato, basin versus parce parum profunde punctato. — 
Long. 16 —17 mill. 

Mas: Tibiüs antieis extus 1-dentatis. 

Fem.: Tibüs anticis extus 3-dentatis, dente intermedio anteriori 
paullo magis appropinquato, tarsis posticis fibia brevioribus. 

Der ganze Käfer ist einfarbig schön grün, ein wenig dunkler 
als die Euchilien, der Aufsenrand der Fld. nur selten mit einem 
Stich in’s’ Bräunliche. Der Kopf ist, wie bei allen Coptomien, 
ziemlich tief eingeschnitten, neben den Augen deutlich, im Uebrigen 
fein punktirt. Das Halsschild hat die gewöhnliche Bildung der 
Coptomien, der Seitenrand zeigt in der Mitte einen schwachen 
Winkel, die Ausrandung über dem Schildchen ist ziemlich deutlich, 
der Seitenrand ist weitläufig und kräftig punktirt, die Mitte glatt. 
Die Fld. sind hinter der Schulter nicht ganz so stark ausgeschnitten, 
als bei Copt. mauritiana und Verwandten, etwas schmäler, mit 
einem deutlichen, unpunktirten Nathstreif (Nath hinter der Mitte 
der Fld. erhaben) und 5 ebensolchen Streifen, von denen je 2 
ein wenig genähert sind (2 u. 3 und 4u. 5). Die beiden äufseren 
Streifen sind bisweilen punktirt; der erste begränzt an der Spitze 
den Endbuckel der Fld. Aulserhalb des Nathstreifens an der Basis 
der Fld. bisweilen noch eine Reihe undeutlicher Punkte. Spitze der 
Fld. hinter dem Endbuckel unregelmäfsig gestreift. Zwischenräume 
der Streifen schwach gewölbt, der zweite und vierte mit einzelnen 
Punkten. Pygidium sehr fein quergestrichelt, mit verloschenen 
einzelnen Punkten am Grunde. Das vorletzte Hinterleibssegment 
mit einer Querreihe kräftiger Punkte hinter der Mitte, Hinterleib 
in der Mitte glatt, Seiten der Hinterbrust kräftig punktirt, Hinter- 
rand der Schenkel und Unterrand der Schienen fein schwarz 
behaart. Der Prosternalfortsatz ist stark und schräg nach unten 
gerichtet. 

Von meinem Freunde Hildebrand in Madagascar gesammelt 
und dem Verewigten zu Ehren benannt. 


382 G. Kraatz: über 


4. Coptomia castanescens Kraatz. 

Obscure viridis, elytrorum lateribus late castanescentibus, thorace 
laevigato, lateribus parce fortiter punctatis, elytris minus fortiter 
punctato-8-lineatis, abdominis segmentis fortius seriatim lineatis. — 
Long. 16 mill. 

Fem.: Tibüs anticis fortius tridentatis. 

Von etwas untersetzter Gestalt, dunkelgrün, die Seiten der 
Fld. in ziemlicher Ausdehnung dunkel castanienbraun, die Fld. mit 
8 ziemlich feinen Punktreihen, von denen die beiden äufsersten 
nur in der Mitte der Fld. deutlich sind, die beiden neben der 
Nath durch einen etwas grölseren Zwischenraum von den übrigen 
getrennt; der sogen. Nathstreif ist hier mitgerechnet. Der Kopf 
ist in der Mitte glatt, neben den Augen etwas deutlicher punktirt. 
Das Halsschild hat die gewöhnliche Bildung, ist oben spiegel- 
glatt, an den Seiten mit einzelnen grölseren Punkten. Die Fld. 
sind ebenfalls sehr glänzend und haben 8 Reihen ziemlich dicht 
stehender Punkte (wie oben). Der Endbuckel tritt nur schwach 
hervor. Das Pygidium ist sehr fein quergestrichelt, mit einzelnen 
schwach erhabenen, Haar tragenden Punkten (2). Die Unterseite 
ist sehr dunkelgrün, der Hinterleib mit bräunlichkem Anfluge. Die 
Segmente des Hinterleibs mit einer Reihe kräftiger Punkte in der 
Mitte, das vorletzte mit unregelmäfsigen Punkten am Hinterrande; 
Seiten der Mittelbrust kräftig punktirt. 

Ein Weibchen von Hildebrandt in Madagascar gesammelt. 

Die Zwischenräume der Punktreihen sind kaum erhaben, weil 
die Punktreihen nicht in vertieften Streifen stehen, indessen heben 
sich der zweite und vierte Zwischenraum etwas deutlicher ab. Der 
Endbuckel der Fld. tritt auch nur mälsig hervor. 


5. Coptomia iridoides Kraatz. 


Nigra, nitida, elytris basi punctorum lineis nonnullis parum 
indicatis. — Long. 19 mill. 

Fast ganz von der Gröfse und schmalen Gestalt der Dirrhina 
Iris Gory, ebenfalls einfarbig schwarz, Fld. und Halssch. etwas 
weniger flach. Der Kopf hat die bei den Coptomien gewöhnliche 
Bildung und ist an den Seiten dicht und deutlich, nach der Mitte 
zu und auf dem Scheitel weitläufiger, fein punktirt. 

Das Halsschild ist etwas schmäler als die Fld., nach vorn 
verengt, in der Mitte an den Seiten einen stumpfen Winkel bildend, 
mit einer vertieften Seitenrandlinie, einzelnen, etwas gröfseren 
Punkten neben derselben, im Uebrigen weitläufig, äufserst fein 


exotische Cetoniden. 383 


punktirt, in der Mitte glatt. Das Schildchen ist selbst für eine 
Coptomia ziemlich grols, glatt, mit schwach ausgebuchtetem Seiten- 
rande. Die Fld. sind hinter der Schulter stark verengt, dann bis 
hinter die Mitte gleich breit, an der Spitze aulsen zugerundet, oben 
glatt, unpunktirt, nur an der Basis mit den Spuren von 4 Punkt- 
streifen, die Nath hinter der Mitte leicht erhaben, der Endbuckel 
deutlich, der Raum dahinter quergestreift. Das Pygidium ist äufserst 
fein quergestrichelt. Der Unterleib ist glatt, Segment 3 und 4 in 
der Mitte mit einer unregelmälsigen, weitläufigen Querreihe von 
eingestochenen Punkten, welche auf Segment 5 hinter der Mitte 
liegt, Segment 6 ziemlich dieht punktirt. Die Seiten der Hinter- 
brust dieht punktirt, Mitte glatt. Der Prosternalfortsatz etwas 
nach unten geneigt. 
Ein Weibchen aus Madagascar. 

Der Käfer ist der Dirrhina Iris so ähnlich, dafs er mir 
als solche von Dr. Staudinger mitgetheilt wurde; natürlich ist 
der Prosternalfortsatz und das Scutellum ganz anders gebildet 
(ersterer fehlt bei /ris und das Scutellum schliefst sich nicht 
inpig an die Fld. an, sondern ist durch eine vertiefte Linie be- 
grenzt). 


6. Pyrrhopoda cyanescens Kraatz (Deutsche E.Z. 1880. p.312). 


Jg: minus aut nullo modo pilosus, abdomine medio late impresso, 
tarsis posterioribus tibia dimidia fere parte longioribus (in femina 
tibia fere brevioribus). 

Ich habe die Art nach einem weiblichen Stücke beschrieben, 
seitdem aber einige männliche Ex. von Dr. Staudinger und Hilde- 
brandt erhalten. Die drei ersten Hinterleibssegmente haben an 
der Spitze des Aufsenrandes ein deutliches weilses Fleckchen, 
welches bei den Weibchen ganz verschwinden kann. Ebenso 
können sich die Haare fast ganz oder ganz abreiben. Während 
der Hinterleib in der Mitte beim 2 fast glatt ist, zieht sich 
beim g' eine Reihe unregelmälsiger, feiner Punkte über die Mitte 
jedes Segmentes hin; in jedem Punkte steht ein einzelnes, öfters 
abgeriebenes Haar. 

Die Art variirt auffallend in der Färbung; in der Regel ist 
sie viridi-cyanea; sie kann aber auch werden: 

var. a) viridis, ganz grün, die Seiten der Hinterbrust und des 
. Pygidiums mit rothgoldenem Schimmer (J'); 
var. b) cyanescens, Seitenränder des Halsschildes und der Fid., 
Unterseite und Pygidium grün (2). 


384 G. Kraatz: über 


7. Stephanucha pilipennis n.sp. 


Atra, nitidula, capite 4-spinoso thoraceque dense perspicue 
punctatis fulvoque pilosis, elytris maculis 2 parvis lateribus ante 
medium fasciaque obligqua pone medium testaceis, longitudinaliter 
punctatis et longe pülosis, pygidio subtilissime striolato, utrinque 
albomaculato, maculis nigro-punctatis, piliferis. — Long. 11 mill., 
lat. 63 mill. 

Patria: Nebrasca (coll. Ancey). 

Durch das vierzähnige Kopfschild sofort als Stephanucha er- 
kennbar (auch befindet sich jederseits neben dem Vorderrande der 
Augen ein spitzes Zähnchen), die Fld. mit zwei seitlichen Flecken 
vor der Mitte und einer gelben gebogenen, schmalen Binde hinter 
der Mitte, durch die lange goldgelbe Behaarung besonders aus- 
gezeichnet. Kopf äufserst dieht punktirt, mit gelber Tolle. Der 
Thorax dieht und deutlich punktirt, mit straffer goldgelber Behaarung 
besetzt. Das Schildchen klein, glatt. Die Fld. mit weitläufigen 
Reihen grofser Punkte, matt, am Aulsenrande glänzend, runzlig 
punktir. Das Pygidium zeigt ebenfalls lang abstehende Haare. 
Unterseite lang behaart, Vorderschienen deutlich dreizähnig. 

Stephanucha discicollis Thoms. (Typi Ceton. p. 28) ist 14 lin. 
lang, der Thorax paulo sparsim punctatus sparsimque pilosus, die 
Oberseite rufobrunnea, der Thorax mit zwei schwarzen Flecken. 

Stephanucha areata hat kürzer behaarten Thorax und viel 
kürzer behaarte Fld. 


8. Niphetophora nov. gen. 
vıperos — Schnee, p&ow — ich trage. 

Caput inchnatum, apicem versus subangustatum, apice truncatum, 
lateribus apicalibus rotundatis. 

Thoraz fere idem qui in genere Anthracophora, supra scutellum 
distinete emarginatum. 

Mesosterni processus angustalus, parvus, apice triangulariter 
subrotundatus. 

Elytra parum attenuata, lineis 6 (2+2-+- 2) impressis, exteriori- 
bus totis, interioribus basi punctatis, supra parce niveo- gultata. 

Pedes tibüs anticis extus simplicibus, intermedüs et posticis 
pone medium fortiter excisıs. 

Pectus et abdomen nitida, parce niveo- gultata. 

Patria: Transvaal. 

Einer kleinen Porphyronata oder Anthracophora, sowie, einer 

grolsen Elaphinis tigrina recht ähnlich, der Porphyr. maculatissima 


erolische Cetoniden. 385 


ähnlich gezeichnet, von dieser Gattung indessen durch die ein- 
fachen Vorderschienen und stark ausgeschnittenen Vorder- 
und Mittelschienen, von Anthracophora durch einfache Vorder- 
schienen, von Elaphinis durch das über dem Schildchen sehr 
deutlich ausgeschnittene Halsschild unterschieden, durch kleine 
weilse Tomentfleckchen auf verschiedenen Theilen der Fld. aus- 
gezeichnet, wegen der Prosternalbildung und den abgerundeten 
Vorderecken des Kopfes wohl in die Nähe von Tephraea zu 
stellen. 

Niphetophora maculipes: Supra rufo-brunnea, opaca, infra 
nigro-picea, nitida, capite apice haud producto crebre basin versus 
fortius punctato, thorace lineis 2 irregularibus, ante medium approzi- 
matis duabusque aliis ab angulo apicali ad linearum mediarum apicem 
oblique productis nigris, punctis suprahumerali et laterali submedio 
ejusdem coloris, scutello medio testaceo, sublaevi, lateribus nigris, 
subrugosis elytris irreguluriter transversim nigro-maculatis puncto 
medio ad suturam majori, oblongo, subtilissime hinc inde niveo- 
submaculatis, pygidio lineis 2 brunneis longtitudinalibus lineaque trans- 
versa niveo-maculatis, basi medioque nigris, pedibus rufis, femoribus 
tibiisque ad medium apicemque nigris, pectore abdomineque nigris, 
nitidis, mesosterni processu rufo, pectoris abdominisque lateribus 
niwveo-maculatis, tibüs intus fulvo-ciliatis. — Long. 14 mill. 

Der Kopf ist nach vorn deutlicher verengt als bei Anthra- 
cophora, die Fühler ebenfalls roth. Das Halsschild ist fast ganz 
wie bei Anthr. gebaut, mit schwarzen, wenig hervortretenden, 
ziemlich unbestimmten Zeichnungen, jederseits neben der inneren 
Ecke der kräftigen Schultern mit einem besonders deutlichen, queren 
Fleckehen; die beiden mittleren Linien innerhalb dieser Flecke 
beginnend, in der Mitte genähert; der Raum zwischen ihnen hinter 
der Mitte mit einem Pünktchen. Die Fld. sind unregelmälsig 
sparsam schwarz marmorirt, namentlich vorn in der Mitte und ein 
wenig hinter der Mitte; auf dem braunen Theile mit sparsamen 
kleinen, weifsen Pünktchen. Abdomen schwärzlich, mit sparsamen 
grolsen Punkten, in der Mitte glatt, seitlich an der Spitze der 
vier ersten Segmente mit einem weilsen Fleckchen; an der Seite 
der Brust mehrere dergleichen. Die Beine bunt, wie oben an- 
gegeben. 


9. Phonotaenia bella Kraatz. 
Oblonga, viridis, opaca, thoracis margine apicali et laterali, 
elytrorum fascia media lateribus ad basin usque producta, postice 
Deutsche Entomol. Zeitschr. XXVII. Heft II. 25 


386 G. Kraatz: über 


viridi-variolata, pygidiı punctis 3 abdominisque segmentis apice 
lateribus anguste testaceis. — Long. 13 mill. 
Patria: Guinea. 

Der Phonotaenia scalarıs zunächst verwandt, ebenfalls grün 
und gelb, der Hinterrand des Halsschildes aber einfarbig gelb und 
die Fld. bis zur Mitte grün, ihr Seitenrand jedoch von der Basis 
ab in zunehmender Breite gelb, die hintere Hälfte der Fld. gelb, 
zwei unregelmäfsige schmale und hinter ihnen eine breitere Quer- 
binde grün, dann wieder eine halbkreisförmige Zeichnung gelb, 
welche die grüne Spitze der Fld. umschliefst. Kopf dicht und fein 
punktirt, Kopfschild leicht ausgeschnitten, Vorderecken abgerundet. 
Halsschild wie bei scalaris und den übrigen Phonotaenien gebaut, 
mit sehr stumpfen Hinterecken; der schmale Vorder- und Seiten- 
rand gelb. Fld. von der erwähnten Zeichnung, matt, mit 3 Doppel- 
streifen (jede) und Reihen von Punkten, die schwer bemerkbar 
sind. Ein Punkt auf jeder Seite und in der Mitte des Pygidiums 
gelb, dieses fein quergestrichelt. Unterseite, mit Ausnahme des 
Randes der hinteren Segmente glatt, dieser an den Seiten schmal- 
gelb. Hinterrand der Mittelbrust und Unterseite der Schenkel und 
Schienen fein gelb behaart, Vorderschienen zweizähnig. 


10. Eucosma minor Kraatz. 


Elongata, viridula, subtus nitida, supra parum nitida opaca, 
thorace puncto albulo ad angulos anticos et posticos, punctisque 4 in 
disco anteriore albis, elytris tenuiter punctato-striatis (2,2,2,1) punctis 
nonnullis ante apicem albis, pygidio punctis 4 albis, parce albo-piloso, 
abdominis segmentis punctis irregularibus, lineam transversam for- 
mantibus et magis regularıbus ad basin sitis, ad latera utrinque 
maculis 8 albis (1, 2, 2, 2, 1) transversis notatis. — Long. 10 mill. 

Patria: Aschanti. 

Von der Gestalt und Färbung der viridula, kleiner, hinter den 
Schultern etwas mehr eingeschnürt, der Hinterleib, der bei der 
viridula glatt ist, auf der Mitte der einzelnen Segmente mit un- 
regelmälsigen Querreihen grober Punkte. Der Kopf ist ähnlich 
gebaut, wie bei viridula vorn schwach gerundet, schwach aus- 
geschnitten, mit abgerundeten Vorderecken, oben dicht und ziemlich 
deutlich punktirt, die Mitte des Scheitels an der Basis ziemlich 
glatt. Das Halsschild wie bei viridula gebaut, die Hinterecken sehr 
stumpf, der Ausschnitt vor dem Schildehen schwach, wenig be- 
merkbar, zwei Punkte jederseits der Mitte des Discus, und zwei 
zwischen ihnen und dem Vorderende weifslich, ähnlich wie bei 


exotische Cetoniden. 387 


viridula;, aulserdem aber noch ein Punkt an den Hinterecken und 
einer an den Vorderecken neben dem .Halse weils. Die Fld. sind 
ziemlich dunkelgrün, matt, mit 3 Paar Punktstreifen, deren Streifen 
einander näher stehen als die Streifen selbst; je wohlerhaltener 
der Toment der Fld., um so weniger werden die Punktstreifen 
bemerkbar; das zweite Paar endet in dem Endbuckel der Fld., 
der mit einem weilsen Flecke gezeichnet ist; innerhalb des Nath- 
winkels steht ebenfalls ein weilses Fleckchen; weitere weilse Flecke 
sind bei meinen Ex. nicht sichtbar, können aber vielleicht vorkommen. 
Der Unterleib ist glänzend, jederseits mit 8 (1,2,2,2,1) deutlichen 
weilsen Makeln, Segment 1 glatt, die folgenden an der Basis mit 
einer regelmälsigen, in der Mitte mit einer unregelmälsigen Reihe 
ziemlich kräftiger Punkte. Die Beine sind ein wenig schlanker 
als bei viridula. Der Mesasternalfortsatz ist weniger nach unten 
geneigt und erscheint vorn ziemlich breit abgestutzt; der Innenrand 
der Schenkel und Schienen, und namentlich der Vorderschenkel ist 
gelb beborstet. 
2 Ex. von Aschanti. 


10a. Eucosma viridula Kraatz (Deutsche E. Z. 1830. p. 154). 


Ich habe von dieser Art jetzt mehrere Ex. vor mir, welche 
ziemlich erheblich von einander abweichen. Die meisten sind oben 
mattgrün, einige mehr röthlichgrün. Auf dem Discus des Hals- 
schildes steht jederseits in der Mitte nur ein Punkt, bisweilen 
zwischen diesem und dem Vorderrande noch ein Punkt, sehr selten 
auch noch zwischen ihm und dem Hinterrande; bisweilen ist noch 
ein Punkt zwischen dem Punkte jederseits auf der Mitte und dem 
Seitenrande weilslich; bisweilen auch noch ein Punkt jederseits am 
Vorderrande; ein Punkt jeserseits an den Hinterecken, wie bei 
minor, ist niemals weils. Die Punkte machen den Eindruck, als 
wären sie künstlich aufgetragen. Auf dem Pygidium stehen 2, 4, 
2 Punkte ähnlich wie auf dem Thorax. Ausgefärbte Stücke sind 
einfarbig, mattgrün, unreife zeigen den Rand des Halsschildes und 
3 Längslinien auf demselben röthlich durchscheinend. Ein Stück 
(2) erreicht die Länge von fast 16 mill., hat einen wenig abwärts 
geneigten Mesasternalfortsatz, der vorn fast gerade abgeschnitten 
ist, und sehr deutliche weilse Zeichnungen, ist aber nicht als eigene 
Art zu betrachten. Dagegen ist Euc. minor eine gute Art, aus- 
gezeichnet durch die Punktirung des Unterleibes. 


ll. Leucocelis semicuprea: Cupreo-aenea, mitida, elytris 
brevioribus viriditestaceis, abdominis segmentis 2 ultimis pygidio- 
25 * 


388 G. Kraatz: über 


que rufis, elytris 6-striatis, lateribus punctatostriatis. — Long. 
94 mill. 
Patria: Congo (coll. Ancey). 

Eine echte Leucocelis, aber kürzer gebaut als die meisten 
übrigen Arten, daher etwas an Phyllopertha horticola erinnernd, 
schwach kupferröthlich; die Fld. grünlich gelb, das Pygidium und 
die beiden letzten Hinterleibssegmente röthlich; oben ziemlich 
glänzend. Kopf nach vorn wenig verengt, vorn leicht ausgebuchtet, 
die Ränder des Kopfschildes deutlich aufgebogen, der Kopf dicht 
und deutlieh punktirt. Das Halsschild leicht gewölbt, gleichfarbig 
leicht kupferroth, ziemlich glänzend, oben deutlich, mäfsig dicht 
punktirt. Das Schildchen von derselben Farbe, glatt. Die Fld. 
nach hinten leicht verschmälert, die drei Paar Doppelstreifen 
deutlich punktirt, der äufsere der ganzen Länge nach, die beiden 
inneren auf der vorderen Hälfte. Am Aufsenrande drei feine 
Punktreihen, die fast bis zur Spitze verlaufen. Zwischenräume 
glatt. Pygidium röthlich, dicht punktirt. Unterseite, mit Aus- 
nahme des dritten Segments, dicht und ziemlich stark punktirt, 
kupfrig, glänzend, die beiden letzten Segmente röthlich. Beine 
kupfrig, mälsig gestreckt. 

12. Tetrarhabdotis nov. gen. 
reroa — quatuor, daßdwros — striatus. 

Caput oblongum, viz angustatum, clypeo emarginato, sub- 
bilobo. 

Prothorax bası supra scutellum levissime emarginatus. 

Mesosterni processus haud coarctatus, leviter productus. 

Scutellum majusculum. 

Elytra apicem versus leviter angustata, lineis quatuor sub- 
geminatis impressa. 

Pedes tibiis anticis tridentatis, tarsis postieis maris tibiis lon- 
gioribus. 

Pygidium tumidulum. 

Patria: Madagascar. 

Die Gattung ist den Leucocelis habituell verwandt, und scheint 
dieselben in Madagascar zu vertreten; sie ist von denselben mit 
Leichtigkeit durch das verhältnilsmäfsig grofse, leicht gewölbte 
Schildchen, durch das leicht aufgeschwollene Pygidium durch die 
fast glatten Fld. mit nur vier Streifen und dreizähnige Vorder- 
schienen mit Leichtigkeit zu unterscheiden. 


erotische Cetoniden. 389 


Es sind zwei Arten bekannt: 

1) Tetrarhabdotis nigra: Nigra, elytris nigro-viridibus, 
capite crebre punctato, thorace nitido, parce subtilissime punctato, 
elytris 4-striatis, interstitiis leviter convezis strüs ] et 2, 3 et 4 
magis approzimatis quam 2 et 3, ceterum laevibus, pygidio rufo, 
subtumidulo. — Long. 11 mill. 

Fast von der Gröfse und Gestalt der Leucocelis haemorrhoidalıs, 
nach hinten weniger verschmälert, das Schildchen merklich gröfser, 
das rothe Pygidium gleichsam aufgepolstert erscheinend, jederseits 
leicht erhaben. Der Kopf ist nach vorn etwas weniger verschmälert 
als bei haem., ziemlich dicht und kräftig punktirt. Der Thorax ist 
ähnlich gebaut wie bei haem., über dem Schildchen aber leicht aus- 
gerandet, stärker gewölbt, nach vorn mehr verschmälert, oben weit- 
läufig sehr fein punktirt. Das Schildchen ist merklich gröfser als 
bei haem., fein zugespitzt, oben etwas gewölbt. Die Fld. sind 
hinter den Schultern ebenso stark ausgerandet wie bei haem., glatt, 
mit zwei Paar Streifen, deren Streifen etwas näher stehen als 
die Paare selbst; das äulsere Paar ist nach hinten stärker verkürzt, 
als der innere Streifen des inneren Paares; der Nathstreif ist bis 
über die Spitze verlängert. Das Pygidium ist leicht der Quere 
nach gewölbt, roth, in der Mitte schwach vertieft. Beine ähnlich 
wie bei haem., die Vorderschienen aber ‘deutlich dreizähnig. 

Madagascar, aus der Mniszech’schen Sammlung bei Ancey. 

2) Tetrarhabdotis ruficollis: Nigra, subnitida, thorace 
pygidioque rufis, capite crebre, thorace parce punctato, elytris 
quadristriatis, interstitiis parce punctatis. — Long. 10 mill. 

Etwas kleiner als nigra, Thorax und Pygidium roth, Kopf 
dicht und kräftig, Halsschild weitläufig, Fld. weitläufig, ziemlich 
deutlich punktirt, Oberseite matt fettglänzend, nicht glänzend wie 
bei der vorigen. 

Vaterland wie bei der vorigen. 


14. Charadronota soror Kraatz. 

Nigra, capitis macula media, thoracis lateribus, humeris, elytrorum 
maculis quatuor, pygidio utrinque,-pectore, ezcepto medio, abdominis- 
que basi et lateribus testaceis. — Long. 19 mill., lat. 10 mill. 

Patria: Guinea (Ashante). 

Etwas grölser als Charadr. A-signata und in der Zeichnung 
der vier Flecke auf den Fld. ihr ganz ähnlich, indessen mit etwas 
längerem, auf der Scheibe glattem, seitlich einzeln punktirten 
Halsschilde von ihr verschieden, von der angegebenen Färbung. 


390 G. Kraatz: über exotische Cetoniden. 


Der Kopf in der Mitte und auf dem Scheitel glatt, vorn und an 
den Seiten fein punktirt, innerhalb der oberen Hälfte der Augen 
deutlicher, die Vorderecken spitzig ausgezogen. Der Thorax läng- 
licher als bei 4-sögnata, vor der Mitte deutlich eckig, hinter der- 
selben leicht ausgeschnitten, mit stampfen Hinterecken und stark 
nach hinten ausgezogenem Halsschilde, ohne Ausschnitt vor dem 
Schildehen; dieses glatt. Die Fld. mit weitläufigen Reihen feiner 
Punkte, schwarz, mit zwei gelben Flecken (jede) neben der Nath, 
Pygidium ziemlich weitläufig punktirt gestrichelt, gelb, in der Mitte 
schwarz. Der Hinterleib glatt, an den Seiten weitläufig punktirt, 
das vorletzte Segment am Hinterrande grob punktirt, das letzte fein 
gestrichelt. 


15. Rhinocoeta minor nov. spec. 


Rhinoc. cornuta minor, nigra, supra punctatissima, pronoto antice 
corniculato, haud impresso, dense, thorace dense rugoso-punctato, 
subtiliter piloso, nitidulo elytris opacis, costulis 2 elevatis, postice 
evanescentibus. — Long. 16 mill. (Fem.) 

Patria: Africa mer. 

Der Rinocoeta cornuta F. sehr ähnlich, aber kleiner, ebenso 
gefärbt, der Thorax glänzender, ohne Eindruck, nur mit einem 
schwachen, kleinen Horne an der Spitze. Der Kopf dicht punktirt, 
mit aufgebogenen Rändern, vorn ausgerandet, zwischen den Augen 
schwach erhaben, auf dem Scheitel mit einer mäfsig starken Tolle 
aus lichten Härchen. Der Thorax mit sehr dichten, flachen, zu- 
sammenfliefsenden Punkten bedeckt, in denen dünne gelbliche 
Härchen stehen, die nur im Profil und vorn deutlich vortreten, wie 
bei cornuta gebaut, mit ganz verrundeten Hinterecken, vor dem 
Schildehen nicht ausgeschnitten, oben sanft gewölbt, in der Mitte 
der Vorderseite mit einem kleinen Horn. Schildchen dicht punktirt. 
Die Fld. weniger glänzend als das Halsschild, vorn nach der Mitte 
zu weniger matt, dicht und seicht runzlig punktirt, zwei hinter 
der Mitte verlöschende Rippen glatt, die Punktirung vorn zwischen 
ihnen weniger dicht. Unterseite fast glatt, Beine wie bei cornuta, 
mit zwei scharfen Zähnen an den Vorderschienen und einem sehr 
schwachen dahinter. 

Rhinocoeta armata Boh. scheint sehr verwandt, aber noch 
kleiner, durch das caput apice subtruncatum, vix exzcisum und weniger 
dicht punktirtes Halsschild verschieden. 


m 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft Il.] 


Ptychodesthes, nov. genus Cetonidarum. 
ntvgodns — faltig, &odns —= Kleid. 


Hr. C. F. Ancey hat im Naturaliste III. No. 64. No. 81. p. 408. 
eine neue Heterorrhina gratiosa von Mhonda (Zanzibar) beschrie- 
ben, welche nach ihm der Heter. Sylheica Thoms. und elegans am 
nächsten steht und dadurch leicht kenntlich ist, dafs sie auf den 
Fld. zwei deutlich erhabene Rippen zeigt. 

Aehnlich erhabene Rippen finden sich bei der böcostata Schaum 
von Guinea und der alternata Klug von Tette; diese beiden Arten, 
von denen ich die alternata nicht besitze, sind unzweifelhaft die 
nächsten Verwandten der gratiosa und von mir zu meiner Gattung 
Smaragdesthes (Entomol. Monatsbl. II. 1880. p. 28) gestellt worden. 
Eine genauere Untersuchung zeigt jedoch, dafs sowohl sie, als die 
gratiosa, nicht bei Smaragdesthes gelassen werden können. 

Vor allen Dingen ist der Bau des Seutellum ein anderer; es 
ist bei graciosa und Verwandten, den oben sogen. Pfychodesthes, 
etwas breiter und namentlich nach hinten schärfer zugespitzt, in 
der Weise, dafs die Seiten des Scutellum nach hinten fast ein wenig 
ausgebuchtet erscheinen. Ganz ähnlich ist die Form des Scutellum 
bei den von Ancey erwähnten asiatischen Heterorrhinen, ebenso 
bei der asiatischen punctatissima, welche mir diejenige asiatische 
Art scheint, welche mit den afrikanischen Piychodesthes am nächsten 
verwandt ist. Ferner sind die Schulterblätter der letzteren viel 
kräftiger entwickelt als die der Smaragdesthes und auch in dieser 
Beziehung stehen sie den erwähnten asiatischen Arten !) näher. 

Auch in der Gestalt des Prosternalfortsatzes stimmen die 
Ptychodesthes mehr mit den genannten asiatischen Arten überein, 
als mit den Smaragdesthes; denn bei diesen ist derselbe zugespitzt, 
leicht zurückgebogen, bei den Piychodesthes gleichbreit, nicht auf- 
gebogen. 

Man möchte hiernach sehr geneigt sein, die Ptychodesthes, mit 
den ähnlichen asiatischen Arten zu einer Gattung zu verbinden, 
wenn nicht die klare systematische Gliederung und Gruppirung der 


1) Mit denselben sind namentlich Coryphocera (Burm.) puncta- 
tissıma Westw., elegans Fabr., olivacea Guer. gemeint, welche 
sämmtlich Burmeister's Gruppe 5 von Coryphocera angehören und 
einen in der Mitte leicht vorgezogenen C/ypeus zeigen. 


392 G.Kraatz: über Ptychodesthes, nov. genus Cetonidarum. 


Cetoniden unbedingt dadurch ungemein gewönne, dals man Arten 
aus verschiedenen Welttheilen so wenig als möglich mit einander 
zu angeblich natürlichen Gattungen verbindet, sondern vielmehr 
als verwandte Parallel-Gattungen betrachtet. 

Nachdem man so lange für sogen. vicarirende Arten geschwärmt 
hat!), wird man sich für vicarirende Gattungen hoffentlich etwas 
erwärmen können. 

Wenn man aber schliefslich bedenkt, dafs die Kopfbildung in 
der Systematik der Cetoniden keine unbedeutende Rolle spielt, so 
zeigt sich der Kopf der Ptychodesthes, von denen Smaragdesthes und 
den ähnlichen asiatischen Arten dadurch gut unterschieden, dafs er 
ganz einfach ist, d.h. dafs die Stirn vorn weder deutlich aufgebogen 
oder in der Mitte vorgezogen, sonderr. vielmehr fast ausgerandet ist, 
und dafs Stirnhöcker und Stirnschwiele gänzlich fehlen; so sagt 
z.B. Klug von seiner Heterorrhina alternata ausdrücklich: „Sie ver- 
bindet sich näher mit keiner der Untergattungen, welche Burmeister 
gebildet hat, am ehesten noch mit Coryphocera und würde dann 
zu den wenigen gehören, deren Kopf ganz unbewaffnet ist, so dals 
selbst die Schwiele fehlt, welche sonst das flach aufliegende Hörnchen 
ersetzt“. 

Genau so ist es bei gratiosa Ancey, während bei der bicostata 
Schaum allerdings eine schwache Schwiele hervortritt, der Vorder- 
rand des C/ypeus aber schwach ausgerandet ist. 


1) Obwohl es völlig unmöglich ist, den eigentlichen Begriff 
derselben festzustellen, da die Aehnlichkeit, von deren Gradationen 
doch das Vicariren abhängt, um so geringer wird, je eindringlicher 
das Studium der Arten wird. 

Dr. G. Kraatz. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1383. Heft II.] 


Weitere Mittheilungen über Alexia 
von 


Edm. Reitter in Mödling, bei Wien. 


Auf pg. 237 d. Zeitschrift lieferte ich eine Revision der Alezie- 
Arten, welche schon heute mit zwei neuen Arten bereichert werden 
kann. Unter dem Materiale, welches mir seinerzeit vorlag, be- 
fanden sich leider keine deutschen Exemplare der gewöhnlichen, 
einheimischen Arten. Bei kürzlicher Durchsicht der von Heyden- 
schen Collection konnte ich konstatiren, dafs sich in den deutschen 
Sammlungen unter den Namen: A. pilifera Müll. zwei sehr ver- 
schiedene Arten vorfinden. Die eine, stets hell gefärbt, ist kleiner, 
mit sehr langer, emporstehender Behaarung; die zweite ist grölser, 
dunkler gefärbt, mit viel kürzerer Behaarung. Aus der neuerdings 
consultirten Originalbeschreibung Müller’s in Germ. Mag. Ent. IV. 
1821, pg. 217, welche von keiner nachfolgenden an Vollständigkeit 
übertroffen wurde, geht unzweifelhaft hervor, dafs er sowohl als 
auch später Germar unter dem Namen: Tritoma piligerum nur die 
erste, kleinere, helle Art gemeint haben. Aber gerade diese Art 
liegt mir eben zum ersten Male vor. Was ich in meiner Revision 
unter diesem Namen verstand und in den meisten Sammlungen 
unter diesem erscheint, ist durchgehends die zweite weit verbreitete 
Art, welche einen neuen Namen erhalten mufs, der A. ignorans 
lauten mag. 

In meiner Tabelle fehlt und ist zu diagnostieiren: 

Alezia pilifera Müller, l.c.: Subglobosa, rufo-ferruginea, 
nitidula, viz alutacea, pronoto haud, elytris dense distincteque puncta- 
tis; pube longissima grisea, erecta, dense vestita. — Long. 1.2 mill. 

In meiner Tabelle vor A. pilosissima Friv. zu stellen. Sie 
kann nur mit dieser verglichen werden und unterscheidet sich sehr 
auffällig von ihr durch geringere Grölse, constant hellere Färbung 
und unpunktirtes Halsschild. 

Deutschland, in der Rheingegend: Odenbach, Frankfurt, 
Bayrische Rheinpfalz. 

Die Diagnose von: 

A. ignorans n. sp. ist identisch mit der von mir in der Revision 

„der Alezia- Arten unter dem Namen A. pilifera gelieferten. Sie 


394 E. Reitter: Weitere Mittheilungen über Alezia. 


unterscheidet sich von pelosissima und piäfera Müller (non Rittr.) 
durch gröfsere Gestalt, meist dunklere Färbung, weniger dichte 
Punktirung der Flügeldecken und hauptsächlich durch die viel 
kürzere, geneigte Behaarung. 

Süddeutschland: Kärnthen, Steyermark, Krain, Tyrol ete., häufig. 

Eine neue Art ist: 

Alezia corcyrea: Brevissime ovalis, valde convera, nigro- 
picea, nitida, subtus ferruginea, antennis pedibusque rufo-testaceis, 
prothorace parce subtilissime, sed distincte, elytris sat fortiter 
parceque punctatis, pube erecta, sat longa, vie dense vestita. — 
Long. 1.3— 1.4 mill. 

Ins. Corfu: bei Gasturi, unter Eichenlaub, selten. Ich habe 
diese Art auf den jonischen Inseln nur an dieser Stelle gesammelt. 

Sie ist wegen ihrer nur mälsig langen, aber emporstehenden 
Behaarung nur mit ignorans m. (pilifera Rttr. olim) verwandt und 
nur mit dieser zu vergleichen. Sie unterscheidet sich von ihr 
durch rundere, weniger eiförmige, hinten nicht zugespitzte Gestalt, 
deutlichere Punktirung des Halsschildes und viel spärlichere, 
stärkere Punktirung der Flügeldecken. Häufig ist die Basis der 
Flügeldecken und die Naht hell gefärbt, oft ist der Käfer ganz 
hell mit angedunkelter Flügeldeckenscheibe. 


Aubeonymus granicollis n. Sp. 


Niger, fusco pubescens, pube grisea depressa, sat elongata 
maculatim vestita, antennis pedibus rostroque obseure ferrugineis; 
rostro seriatim punctulato, prothorace fortice granulato-asperatis, in 
medio haud carinato, elytris punctato striatis, striis apicem versus 
tenwioribus, interstitiis laevibus. — Long. 4 mill. (rostro ezelus.). 

Patria: Andalusia (Korb.). 

Dem A. carinicollis Luc. ziemlich ähnlich, gestreckter, der Rüssel 
etwas dünner, undeutlich gefurcht, das Halsschild grob raspelartig 
gekörnt, die Flgd. weniger bauchig, die Zwischenräume der Punkt- 
streifen glatt, die Behaarung dreimal länger, bräunlich und grau- 
weils; die letztere bildet auf den Flgd. unbestimmte Haarflecken. 

Bei Ciklana in Andalusien von M. Korb entdeckt. 

Edm. Reitter. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Zwei neue Nalassus- (Helops-) Arten. 


Nalassus laeviusculus: Ovatus, conveziusculus, nitidus, 
brunneo - aeneus, antenmis pedibusque rufis, capite crebre distinchius 
punctato, subopaco, fronte media laeviuscula, thorace crebre distincte 
ad latera densius (sed vir ruguloso-) punctato, lateribus parum 
rotundatis, angulis posticis obtusis, elytris ovalibus, punctato striatis, 
interstitüis planis, vie punctulatis. — Long. 4 mill. 

Den kleineren Stücken des Heydeni All. von Algeciras an 
Gröfse gleich, aber breiter, durch die kaum sichtbar punktirten 
Zwischenräume der Fld. leicht zu unterscheiden, ebenso durch die 
Fühler. Beim typischen, wohl jedenfalls männlichen Stücke des 
Heydeni ist das dritte Fühlerglied kaum, beim laeviusculus fast 
um die Hälfte länger als breit. Der Heyden: ist lackartig glänzend, 
der /aeviusculus mehr metallisch, weniger dunkel; die Zwischenräume 
der Punktstreifen auf den Fld. sind flach, kaum punktirt; der Heydeni 
scheint mir eher fein als „presque imperceptiblement* punktirt; 
im Verhältnifs zu ihm mülste dann Heydeni glatt genannt werden. 

Ein Ex. von Dr. Staudinger in Andalusien, wohl bei Granada, 
aufgefunden in meiner Sammlung. 


Nalassus alicantinus: Ovatus, conveziusculus, nitidus, aeneo- 
piceus, antennis pedibusque piceis, capite confertissime punctulato, 
anterius transversim impresso, thorace transverso, lateribus rotundato, 
angulis anticis rotundalis, posticis valde obtusis, supra nitidulo, 
confertim distincte punctato, elytris obsolete punctato-striatis, inter- 
stitüis vix elevatis, laevibus. — Long. 7 mill. 

Grölser als Nalassus rufescens, mit dünneren Fühlern, dicht 
punktirtem Halsschilde und kaum gewölbten, glatten Zwischen- 
räumen der Fld. Die Fühler reichen etwas über den Hinterrand 
des Halsschildes hinaus, die vorletzten Glieder sind deutlich länger 
als breit, röthlich pechbraun. Der Kopf ist sehr dicht punktirt, 
vorn der Quere nach vertieft. Das Halsschild ist etwas schmäler 
als die Fld., oben, wie diese, ziemlich glänzend, der Vorderrand 
fast gerade, die Vorderecken herabgebogen, an den Seiten ziemlich 
gerundet, im Uebrigen wie in der Diagnose angegeben. Auf den 
ziemlich kurzen und gewölbten Fld. stehen 3 Punktstreifen, deren 
Punkte wenig dicht sind, die Zwischenräume sind leicht gewölbt, 
glatt. Die Beine sind pechbraun, erzglänzend, die Fülse rothbraun. 


Aus Alicunta, von Hrn. Koltze mitgetheilt. 
Dr. G. Kraatz. 


en 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift XXVII. 1883. Heft II.] 


Necrologe. 


Dr. Julius Friedländer, 


Inhaber der Firma R. Friedländer & Sohn in Berlin, verstarb am 
Morgen des 4. November im 56. Lebensjahre. 

Ausgestattet mit reichen Gaben des Geistes beschlols er nach 
absolvirten Universitäts-Studien sich dem Lehrfache zu widmen, und 
begab sich, mit warmen Empfehlungen Alexander von Humboldt’s 
versehen, im Anfang der fünfziger Jahre zur Uebernahme einer 
Docentenstelle nach den Vereinigten Staaten. 

Die Krankheit des Vaters veranlalste seine Rückkehr nach 
Berlin, wo er am 1. Mai 1851 als Theilnehmer in die von dem 
Vater 1828 gegründete Buchhandlung eintrat und dieselbe, nach dem 
im Jahre 1853 erfolgten Tode des Gründers, für eigene Rechnung 
übernahm. Seiner Thätigkeit und seinem schaffenden Sinn gelang 
es, die Firma zu dem Standpunkt zu erheben, welchen sie heut im 
Buchhandel einnimmt; es war ihm vergönnt, des errungenen Erfolges 
sich zu erfreuen. 

Dem Unterzeichneten bleibt es vorbehalten, im Sinne des 
geschiedenen Lehrers und Freundes weiterzubauen. 

Berlin, im November 1882. Ernst Buschbeek 


Professor F. W. Mäklin in Helsingfors, 


1821 in Wiborg geboren, ist am 8. Januar cr. verstorben; er war der 
Nachfolger des verstorbenen v. Nordmann am Zoologischen Museum 
in Helsingfors. Bereits seit dem Jahre 1845 literarisch thätig, hat 
er doch nicht besonders viel publicirt, sich indessen namentlich 
durch seine Arbeit über die Käfergattung Strongylium vortheilhaft 
bekannt gemacht; seine: letzte Abhandlung war eine Beobachtung 
der auf der ersten Nordenskiöld’schen Expedition nach Sibirien 
(1875) erbeuteten Coleopteren; schon in seiner Jugend beschäftigte 
er sich vorzüglich mit der nordischen Käferfauna. Einige seiner 
früheren Aufsätze wurden ins Deutsche übersetzt, namentlich 
machte sein Aufsatz über die viearirenden Formen unter den 
Coleopteren des Nordens (Stettin. Ent. Zeit. 1857. p. 321) Aufsehen, 


Necrologe. 397 


wobei nur übersehen wurde, dafs der Begriff vicarirend ein gänzlich 
unbestimmter, nach dem Bildungsgrade dessen, der ihn anwendet, 
sehr variabeler ist. Dre 


Philipp Christoph Zeller, 

geboren am 9. April 1308 zu Steinheim an der Murr, starb am 
27. März d. J. im 75. Jahre plötzlich in Grünhof bei Stettin am 
Herzschlage; nach seiner Pensionirung als Professor an der höheren 
Bürgerschule in Meseritz, in Folge eines chronischen Leidens, siedelte 
er auf Dr. Dohrn’s Veranlassung nach Stettin über, wo er die 
Bibliothek und das Secretariat des entomologischen Vereins über- 
nahm. Im Jahre 1838 publieirte er seine erste Arbeit in den 
Schriften derselben und bildete sich allmählig zu einem Microlepi- 
dopterologen ersten Ranges heran, dessen Arbeiten seinen Fach- 
genossen hinlänglich bekannt sind; eins seiner bedeutendsten Werke 
ist die „Natural History of the Tineina“, welche er zusammen mit 
Stainton, Douglas und Frey herausgab (13 vol.) !); er publieirte 
auch einige Arbeiten über Fliegen, welche von seinem Beobach- 
tungstalent Zeugnils ablegen; dafs er mehrfach über Coleopteren 
geschrieben hätte, ist mir nicht bekannt, da er nur einige gewöhn- 
liche Käferarten von den Seefeldern bei Reinerz aufzählte. Im Ver- 
kehr war Zeller von besonderer Liebenswürdigkeit und Urbanität. 
Der Berliner entomologische Verein ernannte ihn am 6. März 1876 
auf Antrag des Unterzeichneten zum Ehrenmitgliede. 

Bezüglich seiner Werke ist auf Hagen’s Bibliotheca Entomo- 
logica, auf Wahnschaffe’s Repertorium im Jahrg. 1870 der Stettiner 
ent. Zeitung und die Angaben auf S. 411 und 412 derselben von 
diesem Jahre hinzuweisen; unter denselben nehmen seine Beiträge 
zur Kenntnils der nordamerikanischen Tagfalter in den Schriften 
des zoologisch-botanischen Vereins 1872, 1873 und 1875 eine hervor- 
ragende Stelle ein. 

Zeller’s Bibliothek ist an die R. Friedländer’sche Buchhandlung 
in Berlin verkauft, seine Sammlung nach England. 


1) Von 1855 (nicht 1858) bis 1873. Dr. G. Kraatz, 


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Bücher - Anzeigen. 


Revue Mensuelle d’Entomologie pure et appliquee redigee par 
Wladimir Dokhtouroff, No.I, St. Petersburg, Juni 1883. 
L. Schaufuls: Entomologische Notizen (ein kopfloser Articerus? 
quadriscopulatus) von Sumatra und Hydraena cordata, Notiz 

über Carabus Weisei Reitter !). 

W. Dokhtouroff: Materiaux pour servir & l’etude des Cicindelides 
(unter verschiedenen neuen exotischen Arten auch Cie, hybrida 
var. sibirica Dokht.). 

B. Jacowleff: Neue Rhynchoten der russischen Fauna (6). 

S. Alpheraky: Notes lepidopterologiques. 

E. Koenig: Abraxes grossulariata. 

J. Portschinsky: Insectes accesibles a l’agrieulture de la Russie 
(Cleonus punctiventris Germ.). 

Bibliographie, Annonces, Nouvelles, Correspondence ete. Unter 
ersterer wird angezeigt: 

W. Dokhtouroff: Species des Cicindelides. Livr. I: Manti- 
corides et Megacephalides. Die 10 Tafeln werden Ende Juli 
erscheinen; das ganze Werk wird 8 oder 9 Lieferungen, 
jede von 100—150 S. mit 9 oder 10 Tafeln, enthalten. 


1) Diese Notiz lautet: „Nach Angabe des Hrn. E. Dobiasch 
stammt Carabus Weisei Reitter (Wien. ent. Zeit.) nicht aus Bosnien, 
sondern wurde von genanntem Herrn im Velebit entdeckt und an 
den Autor geliefert.“ Sie enthält mehrere Unwahrheiten; 
da Hr. Reitter seit zwei Jahren in gar keiner Verbindung mit 
Hrn. Dobiasch steht, so kann er den Carabus Weisei auch nicht 
von ihm erhalten haben, folglich kann Hr. Dobiasch auch nicht 
Hrn. Schaufufs mitgetheilt haben, dafs er ihn an Hrn. Reitter 
geliefert habe. Ein Pärchen des Käfers wurde demselben vielmehr 
von dem Zara’er Lepidopterologen Vinzenz Gaiger käuflich 
überlassen und stammt aus dem westlichen Bosnien, Zara gegen- 
über. Weitere Stücke kamen durch Hrn. Gafsner, der solche 
von einem Offizier aus Serajevo erhielt (vergl. Wiener Entom. 
Monatsschr. II. p. 63). Möglich, dafs Hr. Dobiasch eine kräftige 
Form des convexus, welche im Vellebit vorkommt, fälschlich Wersei 
bestimmt hat; aber auch in diesem Falle kann er nicht angegeben 
haben, dals er sie an Hrn. Reitter mitgetheilt habe. Wahr- 
scheinlich hat Hr. Schaufufs somit die falsche Angabe eines 
Anderen falsch wiedergegeben und hat damit wieder einmal nur 


sich blolsgestellt. Dr. G. Kraatz. 


Bücher - Anzeigen. 399 


Der Naturaliensammler. Practische Anleitung zum 
Sammeln, Prägniren, Conserviren organischer und organi- 
scher Naturkörper. Von Dr. L. Eger. Mit 37 Ilustra- 
tionen. Fünfte vermehrte Auflage. Wien 1882, G.P.Falty, 
I. Goldschmiedgasse 11. 2218. 


Das vorliegende Büchelchen beschränkt sich nicht auf das 
Sammeln und Präpariren der Käfer, Schmetterlinge ete., sondern 
erstreckt sich auch auf das der Säugethiere, Vögel, Amphibien etc., 
ja der Pflanzen, Mineralien etc. Es giebt überall nützliche Winke 
über das Ausstopfen, Pflanzeneinlegen etc., welche ceompendiös 
zusammengestellt sind. Aus diesem Grunde kann man nicht zuviel 
über Insekten erwarten. Indessen sind Käfer und Schmetterlinge 
auf S. 141—176 behandelt. Wer also nicht ganz speciell über 
diese sich zu unterrichten wünscht, für den ist das Buch eine 
gute Aushülfe, welche auch für Insekten allenfalls ausreicht. 
Es stammt aus der Hand eines alten erfahrenen Sammlers und 
Präparators, und das ist eine Hauptsache. 


Dr. G. Krasataz. 


Coleopterorum novitates. Receuil specialement consacre 
a l’etude des Coleopteres. Publie par Rene Oberthür 
a Rennes. Band I. Heft. 


Das erste Heft enthält: Scaphidides nouveauzr par R. Oberthür 
(S. 1—16) und Descriptions de Carabiques nouveauz par le Baron 
de Chaudoir (S. 17— 32). Dieses Probeheft von zwei Bogen 
Grofs-Octav kostet 3 Mk. 20 Pf., also der Bogen 1 Mk. 60 Pf., 
während der Preis eines gewöhnlichen Bogens ähnlicher Literatur 
bei uns 30 bis 40. Pf. beträgt. Die Chaudoir’schen Beschreibungen 
sind französisch, die Oberthür’sehen-mit einer lateinischen Diagnose 
versehen. Obwohl die Güte einer Beschreibung nicht von der 
Latinität abhängt, dürfte doch in der von Scaphidium Palinoi p. 7 
auffallen: dilatatum, rufus, cum prothorace medio obscuriore et tibiis 


nigris, Singulaque elytra macula praedita. 
Dr. G. Kraatz. 


Anzeigen. 

Unterzeichneter bietet seine ganze Insektensammlung aus allen 
Ordnungen für den billigen Preis von 30,000 Mark an. Wegen der 
grolsen Zahl ist eine Zählung unmöglich, es kann daher auch nicht 
gesagt werden, ob die Sammlung aus 300,000 oder 500,000 Thieren 
besteht. Er wünscht aber ungetheilt das Ganze zu verkaufen und 
nicht einzelne Geschlechter, z.B. nur die Schmetterlinge, nur die 
Käfer. Dafs die Sammlung viele Seltenheiten und unbekannte 
Thiere enthält, versteht sich von selbst; schon wegen der vielen 
Namen und Bemerkungen bei den Thieren ist sie sehr werthvoll; 
sie besteht nur aus Thieren von den südrussischen Steppen, von 
Sarepta, Astrachan, Derbent, Baku, Achty, Kurusch, Pjatigorsk, 
Saratof, Krasnowodsk, Mangyschlak. 

Sarepta, den 25. August 1882. 2, Ibeulzen. 

Die patentirte Dampfkorkschneiderei von Marwedel & Comp. 
in Frankenthal (Pfalz) empfiehlt zum Auslegen von Insekten- 
Kästen geeignete Korktafeln zu folgenden Dutzend-Preisen: 


41 cm lang, 11 cm breit, 4 mm dick... . 2,75 M. 
A Su Terse 2 A 
3 RG a ee Bee. 2,28 = 
A N a 0 = 


Der Vorstand der Deutschen entom. Gesellschaft empfiehlt 
den Herren Mitgliedern: 

Fabrik der anerkannt besten Insektennadeln (gegründet 1827) 
von Herm. Kläger, Berlin SO., Adalberstr. 7. Reiches Lager von 
Fanggeräthschaften aller Art für Käfer- und Schmetterlingssammler, 
namentlich Siebe (nach Mustern von Kraatz und Reitter), Köscher ete. 

Insektenkästen, Spannbretter, Reise-Raupenkästen etc. und 
alle in dies Fach einschlagenden Artikel, besonders vorzüglich 
praktische Buchkästen ohne Glasdeckel, nach Angabe des 
Hrn. Dr. Kraatz, am besten 38 cm lang, 25 em breit, fertigt jederzeit an 

J. Kasper, Berlin, Reichenberger Strafse 125. 


Druckfehlerberichtigungen. 
Pag. 47, Zeile 2 u.8 von oben lies Valdivia statt Valvidia. 


5 2: k e 5 Balpn lies Valdiviensis statt Valvidiensis. 
neo 2 en Eurytrachelus statt Burycephalus. 
ed 


Bemerkung für den Bucehbinder: 
5.29 —32 sind mit dem Carton in diesem Hefte zu vertauschen. 


—— 


A. W.Schade’s Buchdruckerei (L, Schad e) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. 


Deutsche entom Zeitsch.1883. Taf: I a 


© $ 


1-8 Aplodea palpalıs Rttr. 8 Bryaxis Valdiviensis Rttr. 
4-6 Acotreba Simoni Rttr. g _ bifossifrons Rttr. 
7 — Sagola microcephala Rttr. 10 — puncticeps Rttr. 


11-13 Bryaxis Chilensis Rttr. 


CRH.del,E Stricker bt. Tnth, Anstv. Ih. BannwarthWkerv. 


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